Ukraine-News ++ Ukraine meldet zerstörte Kommandostelle im besetzen Melitopol ++

Die ukrainische Armee hat nach Geheimdienstangaben eine Kommandostelle der russischen Streitkräfte in der besetzten Stadt Melitopol zerstört. Der Stab sei versteckt in einer Motorenfabrik untergebracht gewesen, berichteten ukrainischen Medien am Donnerstag unter Berufung auf den Geheimdienst SBU. Mit einem Raketenangriff sei dann das Ziel vernichtet worden.

Melitopol im Süden der Ukraine dient der russischen Besatzung als Verwaltungshauptstadt für das nicht vollständig eroberte Gebiet Saporischschja. Die ukrainische Seite nahm für sich in Anspruch, bei dem Angriff den Kommandeur der 58. Armee Russlands und dessen Stabschef verletzt zu haben. Unabhängig überprüfen ließ sich dies nicht.

Quelle: Infografik WELT

Es wurden auch keine genauen Angaben gemacht, wann der Angriff stattgefunden haben soll. In sozialen Netzwerken waren aber am Dienstag Fotos von Rauchsäulen über Melitopol erschienen. Die russischen Behörden berichteten an dem Tag von einem ukrainischen Raketenangriff. Vier anfliegende Raketen seien abgeschossen worden. Von Melitopol sichert die russische Armee ihre Verteidigungslinien im Süden der Ukraine, gegen die die Kiewer Truppen seit mehreren Monaten ankämpfen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

19:35 Uhr – Joe Biden wird neues Ukraine-Hilfspaket verkünden

US-Präsident Joe Biden wird noch am Donnerstag ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine ankündigen, das Luftabwehrsysteme und andere Waffen enthalte, um Kiew vor einem harten Winter zu helfen, sagt der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan. Der Zeitpunkt des Pakets stehe im Zusammenhang mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj im Weißen Haus.

19:23 Uhr – Erdogan findet negative Haltung gegen Putin nicht in Ordnung

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagt nach Angaben türkischer Medien, er sei nicht einverstanden mit der negativen Haltung anderer Staatschefs gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Erdogan bekräftigt vor Reportern in New York nach der Teilnahme an der Generalversammlung der Vereinten Nationen zudem, er hoffe, dass eine Lösung gefunden werden könne, um das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine wiederzubeleben.

17:51 Uhr – UN-Expertin: 20.000 Festnahmen in Russland wegen Antikriegsdemonstrationen

In Russland sind nach Angaben der UN-Sonderberichterstatterin Mariana Katzarovaseit der Invasion in die Ukraine mehr als 20.000 Menschen wegen Teilnahme an friedlichen Demonstrationen festgenommen worden. Es habe mehr als 600 Anklagen wegen „Antikriegsaktivitäten“ geben, berichtete die Bulgarin Mariana Katzarova bei der Debatte über die Lage in Russland im UN-Menschenrechtsrat in Genf. Sie erinnerte an Oleg Orlow von der Menschenrechtsorganisation Memorial, der unter den Angeklagten ist. Memorial erhielt vor einem Jahr den Friedensnobelpreis. Orlow drohen 15 Jahre Haft.

Der Rat hatte Katzarova 2022 als Sonderberichterstatterin über die Menschenrechtslage in Russland eingesetzt. Russland erkennt ihr Mandat nicht an. Sie durfte nicht ins Land reisen. Die russische Regierung verzichtete am Donnerstag im Menschenrechtsrat auch auf das Recht, zu dem Bericht von Katzarova Stellung zu nehmen.

16:30 Uhr – Importverbot für Getreide: Ukraine klagt vor der Welthandelsorganisation

Die Ukraine setzt ihren Kampf gegen das Importverbot für ukrainisches Getreide in seinen Nachbarländern Polen, Ungarn und der Slowakei fort. Nach der Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) hat sie nun Konsultationen mit den Nachbarländern beantragt, wie die WTO in Genf mitteilte. Das ist das übliche Prozedere: zwei Parteien müssen in einen Disput zunächst versuchen, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Wenn das innerhalb von 60 Tagen nicht gelingt, wird ein Schiedsgericht eingesetzt, das eine rechtliche Beurteilung der Lage vornimmt. Das Prozedere dauert in der Regel mehrere Monate, oft auch mehr als ein Jahr.

Seit dem russischen Angriff im Februar 2022 kann die Ukraine seine Schwarzmeerhäfen kaum noch zur Ausfuhr in alle Welt nutzen. Russland blockiert die Häfen. Für einige Monate gab es eine internationale Vereinbarung, nach der Russland Exporte zuließ, Russland ließ sie aber im Juli auslaufen. So kommen ukrainische Agrarprodukte überwiegend über die Landesgrenzen Richtung Europa. Die Europäische Union lässt Transite durch, erlaubte es Bulgarien, Polen, Rumänien, der Slowakei und Ungarn, den Verkauf auf dem heimischen Markt zu verbieten, um heimische Preise zu stabilisieren. Die EU-Bestimmungen liefen im September aus. Polen, Ungarn und die Slowakei führten daraufhin eigenmächtig Importverbote ein.

16:20 Uhr – Erstes in der Ukraine beladene Getreideschiff erreicht Istanbul

Erstmals seit dem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen hat ein mit Weizen aus der Ukraine beladenes Schiff die Türkei erreicht. Der Frachter „Resilient Africa“ legte am Nachmittag im Hafen von Istanbul an, wie aus Daten der Website Marine Traffic hervorging. Das Schiff, das unter der Flagge von Palau fährt, hat nach ukrainischen Angaben 3000 Tonnen Weizen geladen, die für Israel bestimmt sind.

Die „Resilient Africa“ und der Frachter „Aroyat“ hatten zuvor den ukrainischen Hafen Tschornomorsk angesteuert, um insgesamt rund 20.000 Tonnen Weizen an Bord zu nehmen. Es waren die ersten Getreidefrachter, die seit dem Ende des Abkommens mit Moskau über das Schwarze Meer einen ukrainischen Hafen erreichten.

General cargo vessel Resilient Africa leaves the sea port of Chornomorsk

Palau-flagged general cargo vessel Resilient Africa loaded with grain, leaves the sea port of Chornomorsk, amid Russia’s attack on Ukraine, near Odesa, Ukraine September 19, 2023. Minister for Communities, Territories and Infrastructure Development of Ukraine Oleksandr Kubrakov via Facebook/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS – THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. NO RESALES. NO ARCHIVES.

Quelle: via REUTERS

Die „Resilient Africa“ legte dann am Dienstag wieder ab, während die „Aroyat“ am Donnerstag nach Angaben der ukrainischen Regierung noch in Tschornomorsk mit Weizen beladen wurde, der für den ägyptischen Markt bestimmt ist.

15:53 Uhr – Selenskyj trifft im US-Kongress ein und wirbt für weitere Unterstützung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Donnerstagmorgen (Ortszeit) im US-Kongress eingetroffen. Er lief wortlos an den TV-Kameras vorbei, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. In der US-Hauptstadt will er für weitere Unterstützung im Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren werben. Im US-Kongress sind Treffen mit Senatoren und Abgeordneten hinter verschlossenen Türen geplant, eine öffentliche Ansprache steht nicht auf dem Programm. Später will ihn US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen.

John Kirby, Kommunikationsdirektor des nationalen Sicherheitsrats der USA, nannte Selenskyj „unseren besten Botschafter“ bei der Aufgabe, Abgeordnete von der Notwendigkeit zu überzeugen, Kiew weiter mit Geld und Waffen zu versorgen. Es sei sehr wichtig, dass die Mitglieder des Kongresses „direkt vom Präsidenten“ davon hörten, welchen Herausforderungen dieser bei der ukrainischen Gegenoffensive begegne, wie er seine Ziele erreiche und was er dazu benötige, sagte Kirby am Mittwoch (Ortszeit) zu Journalisten. Konkret geht es um ein neues US-Hilfspaket in Höhe von 24 Milliarden Dollar (rund 22,5 Milliarden Euro).

Wolodymyr Selenskyj (M) wird von Hakeem Jeffries (2.v.l), Minderheitenführer des Repräsentantenhauses, im Kapitol begrüßt in Washington begrüßt

Wolodymyr Selenskyj (M) wird von Hakeem Jeffries (2.v.l), Minderheitenführer des Repräsentantenhauses, im Kapitol begrüßt in Washington begrüßt

Quelle: dpa/J. Scott Applewhite

Selenskyj traf am Kapitol unter anderem den Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy von den oppositionellen Republikanern. Später standen ein Besuch im Verteidigungsministerium und ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus an.

Widerstand gibt es aber aus den Reihen der konservativen Republikaner Sie stellen im Repräsentantenhaus die Mehrheit. Die derzeitigen Haushaltsgespräche gestalten sich äußerst schwierig. McCarthy, der unter dem Druck des Rechtsaußen-Flügels seiner Partei steht, sagte kürzlich, er werde Selenskyj nach der Verwendung bisheriger US-Mittel und nach dem „Plan für einen Sieg“ fragen.

Der republikanische Senator J.D. Vance sprach sich gegen weitere Hilfen für die Ukraine aus. Von den USA werde verlangt, „mit unbegrenzten Ressourcen einen endlosen Konflikt“ zu finanzieren, schrieb er im Kurzbotschaftendienst X (früher Twitter). „Genug ist genug.“ Selenskyj schrieb bei seiner Ankunft in Washington auf X, bei seinen Gesprächen werde „Luftabwehr zu den Top-Prioritäten“ gehören. Der ukrainische Präsident dringt auch auf eine Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite. Er ist an US-Raketen vom Typ ATACMS interessiert sein, die eine Reichweite von 300 Kilometern haben. Die USA haben sich bei dem Thema äußerst zurückhaltend gezeigt – so wie Deutschland bei Marschflugkörpern vom Typ Taurus.

15:41 Uhr – Tusk – Polens Aussetzen der Waffenlieferungen sei ein „moralischer und geopolitischer Skandal“

Der polnische Oppositionsführer Donald Tusk hat die Ankündigung der Regierung verurteilt, keine neuen Waffenlieferungen mehr an die Ukraine zu genehmigen. Es sei ein „moralischer und geopolitischer Skandal“, dass Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und andere Entscheidungsträger der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) der Ukraine politisch in den Rücken fielen, nur weil es ihnen im Wahlkampf von Nutzen sein könnte, sagte Tusk.

14:49 Uhr – Russland beschränkt vorübergehend Treibstoff-Export

Russland beschränkt vorübergehend die Ausfuhr von Benzin und Diesel, um den Inlandsmarkt zu stabilisieren. „Vorübergehende Beschränkungen werden dazu beitragen, den Kraftstoffmarkt zu sättigen, was wiederum die Preise für Verbraucher senken wird“, teilte die Regierung in Moskau mit. Details zu den Maßnahmen nennt sie nicht. Das Energieministerium teilte darüber hinaus mit, es würden unerlaubte sogenannte graue Exporte von Kraftstoffen unterbunden.

In den vergangenen Monaten kam es in Russland zu Engpässen bei Benzin und Diesel. Die Preise im Großhandel schossen in die Höhe, obwohl die Einzelhandelspreise im Zusammenhang mit der Inflation gedeckelt sind. Händlern zufolge ist der russische Kraftstoffmarkt unter anderem durch Wartungsarbeiten in Ölraffinerien, Engpässe bei der Eisenbahn und die Schwäche des Rubels beeinträchtigt.

14:30 Uhr – Ukraine beschießt massiv russischen Militärflugplatz auf der Krim

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht zu Donnerstag den russischen Luftwaffenstützpunkt Saki auf der annektierten Halbinsel Krim massiv aus der Luft angegriffen. Das berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen im Geheimdienst SBU. Es sei eine gemeinsame Aktion von SBU und Marine gewesen. Das russische Verteidigungsministerium teilte lediglich mit, über dem Schwarzen Meer und der Krim seien nachts 19 ukrainische Kampfdrohnen abgeschossen worden.

Nach ukrainischen Angaben war der Plan, mit den Drohnen die Flugabwehr auf der 2014 von Russland annektierten Halbinsel zu überfordern. Danach sei der Militärflugplatz mit umfunktionierten Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Neptun beschossen worden. Ähnlich schilderten russische Militärblogger die nächtliche Attacke.

Auf dem Flugplatz Saki im Westen der Krim bei Jewpatorija sei der russischen Technik „ernsthafter Schaden“ zugefügt worden, hieß es aus dem SBU. Verwiesen wurde darauf, dass in Saki russische Kampfbomber stationiert seien. Es gebe auch ein Ausbildungszentrum für die Bedienungsmannschaften von Kampfdrohnen iranischer Bauart.

Mit schweren Explosionen in Saki hatte die Ukraine im August 2022 die Kampfhandlungen auf die Krim ausgedehnt. In den vergangenen Wochen gelangen den Ukrainern mehrere Treffer gegen die russische Flugabwehr auf der Halbinsel. Die Ukraine wehrt seit fast 19 Monaten eine russische Invasion ab. Sie will alle besetzten Gebiete einschließlich der Krim zurückholen.

14:16 Uhr – Morawiecki-Aussagen: EU und USA sehen keine Abstriche an Militärhilfe für Kiew

Nach Irritationen über Polens Äußerungen zu einem möglichen Waffenstopp für die Ukraine hat die Europäische Union der Regierung in Kiew ihre fortgesetzte militärische Unterstützung zugesichert. Die europäische Haltung sei „stabil und unverändert“, sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten, Josep Borrell, Peter Stano, in Brüssel.

Die EU könne sich nicht zu bilateralen polnischen Zusagen an Kiew äußern, sagte Stano weiter. „Für uns ist wichtig, dass sich die EU-Politik gegenüber der Ukraine nicht ändert“, betonte er. Dies gelte im zivilen wie im militärischen Bereich.

Deutlicher wurde der Ukraine-Berichterstatter im Europaparlament, Michael Gahler (CDU). Er nannte es „mehr als bedauerlich, dass nun auch die Unterstützung der Ukraine zum Spielball im polnischen Wahlkampf gemacht wird“. Die nationalkonservative Regierung unter Ministerpräsident Mateusz Morawiecki scheine „die Flucht nach vorne anzutreten, um von der Visa-Affäre abzulenken“, sagte Gahler.

13:45 Uhr – Selenskyj zu Gesprächen in Washington eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen über weitere Waffenlieferungen aus den USA in Washington eingetroffen. „Heute gibt es wichtige Verhandlungen in Washington“, schrieb Selenskyj auf Telegram. „Luftverteidigung für die Ukraine ist unter den Top-Themen“, erklärte er. „Mehr Luftverteidigung, mehr Unterstützung für ukrainische Soldaten an der Front“, fügte Selenskyj hinzu.

Es ist der zweite Besuch des ukrainischen Präsidenten in den USA seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. In New York hatte Selenskyj diese Woche vor der UN-Vollversammlung und dem UN-Sicherheitsrat gesprochen. In Washington ist ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden angesetzt.

Selenskyj verurteilte erneute „massive“ nächtliche Angriffe Russlands auf verschiedene ukrainische Regionen, bei denen mehrere Menschen in der südukrainischen Stadt Cherson getötet wurden. „Die meisten Geschosse wurden abgefangen“, erklärte der ukrainische Präsident, aber „nicht alle“. Er danke den Ländern, die „Ukraine mit Raketenabwehrsystemen versorgt“ haben.

12:55 Uhr – Stopp von Waffenlieferungen an Ukraine: Pistorius kündigt Gespräche mit Polen an

Nach der Ankündigung Polens zu einem möglichen Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine plant Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Gespräche mit Warschau. Er wolle dazu noch keine Einschätzung abgeben, bis er mit seinem polnischen Kollegen Mariusz Blaszczak gesprochen habe, sagte Pistorius bei einem Besuch in Rostock. Er kündigte dazu ein Telefonat an.

Regierungschef Mateusz Morawiecki hatte am Mittwoch den Stopp der polnischen Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Dem Sender Polsat News hatte er gesagt: „Wir transferieren keine Waffen mehr an die Ukraine, weil wir uns selbst mit den modernsten Waffen ausrüsten.“

Am Donnerstag sagte ein Regierungssprecher dann, dass bereits beschlossene Waffenlieferungen noch erfolgen sollten. „Polen realisiert allein die Lieferungen von Munition und Waffen, die zu einem früheren Zeitpunkt beschlossen wurden“, sagte er. Das schließe die Lieferungen ein, die in Verträgen mit der Ukraine vereinbart worden seien.

12:38 Uhr – Baerbock: Fragen zu Marschflugkörpern für Ukraine „sehr genau prüfen“

Außenministerin Annalena Baerbock hat sich bedeckt gehalten, ob eine US-Lieferung von ATACMS-Lenkflugkörpern an die Ukraine auch eine deutsche Zusage für Taurus-Marschflugkörper wahrscheinlicher machen würde. Auf eine entsprechende Frage im ZDF-„Morgenmagazin“ antwortete die aus New York zugeschaltete Grünen-Politikerin: „Das ist hochspezielles technologisches Gerät. Deswegen müssen wir das für uns auch sehr genau prüfen, wie das zum Einsatz kommen kann.“ Sie fügte hinzu: „In der Klärung dieser Fragen sind wir mittendrin.“

Zuvor hatte Baerbock in dem Interview auf eine Frage nach den Taurus-Marschflugkörpern betont, dass sie um die Dringlichkeit der Frage wisse. Zugleich sagte sie, dass sie Gesprächen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „nicht vorweggreifen“ könne.

11:40 Uhr – Slowakei und Ukraine beenden Streit um Getreide-Importe

Die Slowakei hat ein Ende ihres Importstopps für ukrainisches Getreide angekündigt. Das Land habe sich mit der Ukraine auf ein Lizenz-System geeinigt, teilte das slowakische Agrar-Ministerium mit. Sobald dieses stehe, werde der Bann aufgehoben. Im Gegenzug ziehe die Ukraine ihre Beschwerde gegen die Slowakei bei der Welthandelsorganisation WTO zurück.

10:22 Uhr – Russland überzieht Ukraine mit weiteren Luftangriffen: Tote und Verletzte

Bei russischen Luft- und Artillerieangriffen auf die Ukraine sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und mindestens 18 Menschen verletzt worden. In der Nacht und am Morgen gab es Explosionen in der Hauptstadt Kiew und in den Regionen Charkiw im Nordosten sowie Chmelnyzkyj, Iwano-Frankiwsk, Lwiw, Riwne und Winnyzja im Westen, wie das Innenministerium und Regionalbehörden mitteilten. Nach Angaben des Energiekonzerns Ukrenergo wurde Versorgungsinfrastruktur in Teilen der Ukraine beschädigt. In der Hauptstadtregion und in vier weiteren Gebieten sei es zu Stromausfällen gekommen.

In Cherson starben durch russischen Beschuss eines Wohnheims zwei Menschen, wie Gouverneur Olexander Prokudin mitteilte. In der Region Lwiw seien drei Raketen in der Stadt Drohobytsch 60 Kilometer von der polnischen Grenze eingeschlagen, erklärte Gouverneur Maxym Kosyzkyj. In Kiew seien sieben Menschen verletzt worden, darunter ein neunjähriges Mädchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit.

Nach Angaben des Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte, General Walerij Saluschnyj, schoss die Luftabwehr 36 von insgesamt 43 russischen Marschflugkörpern ab. Diese seien von zehn russischen Militärflugzeugen aus gestartet worden.

10:08 Uhr – Ukraine: Angriff auf russischen Luftwaffenstützpunkt auf Krim

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht den russischen Luftwaffenstützpunkt Saky auf der annektierten Halbinsel Krim angegriffen und beschädigt. „Angriffe des Sicherheitsdienstes und der Marine haben das Ziel getroffen und die Ausrüstung der Besatzer schwer beschädigt“, verlautete aus dem ukrainischen Geheimdienst SBU. Dabei seien zunächst Drohnen und dann Neptun-Marschflugkörper zum Einsatz gekommen.

Auf dem im Westen der Krim gelegenen Stützpunkt hätten sich mindestens zwölf Kampfflugzeuge und tragbare Luftverteidigungssysteme befunden. Die Basis habe auch als Trainingslager für Drohnenführer gedient. Das russische Militär teilt mit, es habe 19 ukrainische Drohnen über der Krim und dem Schwarzen Meer abgefangen und zerstört. Über mögliche Schäden schweigt die russische Seite. Die Ukraine greift seit geraumer Zeit verstärkt russische Einrichtungen auf der Krim an, die Russland bereits 2014 annektiert hat. Sewastopol auf der Krim ist seit jeher der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.

09:50 Uhr – Polen setzt Waffenlieferungen an Ukraine aus

Polen liefert der Ukraine nach Angaben der Warschauer Regierung derzeit keine Waffen mehr. Vize-Ministerpräsident Jacek Sasin sagte dem Radiosender Plus, es sei so, wie es Ministerpräsident Mateusz Morawiecki gesagt habe, und man werde sehen, „was das für die Zukunft heißt“. Morawiecki hatte dem Nachrichtensender Polsat News gesagt: „Wir liefern keine Waffen mehr an die Ukraine, weil wir uns jetzt selbst mit den modernsten Waffen ausrüsten.“

Polen galt bislang als einer der engsten Verbündeten der Ukraine und schärfster Kritiker des russischen Angriffskriegs. Allerdings belastet ein Streit über Getreidelieferungen die Beziehungen zwischen den Regierungen in Warschau und Kiew. Polen lässt keine Lieferungen aus der Ukraine mehr zu, um seine eigenen Landwirte zu schützen. Die Entwicklungen sind auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass in Polen am 15. Oktober ein neues Parlament gewählt wird. Die regierende rechtsnationale Partei PiS muss dabei um ihre Stellung als stärkste Kraft bangen.

08:46 Uhr – Polen gegen ständigen Sitz für Deutschland im UN-Sicherheitsrat

Polen hat sich gegen einen ständigen Sitz für Deutschland im UN-Sicherheitsrat ausgesprochen. Ein entsprechender Vorstoß des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei aus polnischer Sicht „ziemlich seltsam“ und „eine große Enttäuschung“, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak dem öffentlich-rechtlichen polnischen Rundfunk. Selenskyj scheine sich nicht zu erinnern, dass Deutschland der Ukraine zu Beginn des russischen Angriffskriegs nicht zu Hilfe gekommen sei.

Selenskyj hatte am Mittwoch im UN-Sicherheitsrat einen ständigen Sitz für Deutschland in dem Gremium gefordert. Dem Sicherheitsrat gehören derzeit 15 der 193 UN-Mitgliedstaaten an. Fünf Atommächte sind ständig dabei und haben Vetorecht bei allen Entscheidungen: die USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich. Einige der anderen 188 Mitgliedstaaten wechseln sich auf den verbleibenden zehn Sitzen alle zwei Jahre ab.

08:35 Uhr – Russische Truppen leiden offenbar unter fehlender Rotation

Die russischen Truppen in der Ukraine leiden nach britischer Einschätzung unter mangelnder Zeit für Erholung. Das britische Verteidigungsministerium betonte zum Jahrestag der russischen Teilmobilmachung, die ausbleibende Rotation von Kampfeinheiten sei einer der wichtigsten Faktoren für die niedrige russische Moral. Zudem könne die russische Armee dadurch ihre Truppen nicht gut ausbilden. „Der Mangel an einer solchen Ausbildung trägt höchstwahrscheinlich zu den Schwierigkeiten Russlands bei der erfolgreichen Durchführung komplexer Offensivoperationen bei“, hieß es in London weiter.

Das Ministerium verwies auf Aussagen des früheren Generals Andrej Kartapolow, des Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im russischen Parlament. Demnach seien mobilisierte Soldaten für die gesamte Dauer der „militärischen Spezialoperation“, wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland genannt wird, zum Dienst verpflichtet. Zudem habe Kartapolow gesagt, es sei nicht möglich, Personal aus dem Kampfgebiet zu rotieren. Dies sei ein „erneutes Eingeständnis der schwierigen Situation an der Front“, betonte das britische Ministerium.

08:01 Uhr – Opfer nach neuen Luftangriffen auf Ukraine – auch Kiew betroffen

Russland hat die Ukraine am frühen Donnerstagmorgen mit schweren Luftangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew habe es im südöstlichen Bezirk Darnyzkyj eine Explosion gegeben, herabfallende Trümmerteile hätten Wohngebäude beschädigt, berichteten ukrainische Medien. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von sieben Verletzten. Auf Fotos war zu sehen, wie Verwundete in Sicherheit gebracht wurden.

In der zentralukrainischen Tscherkassy wurde Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko zufolge ein Hotelgebäude getroffen. Auch hier seien sieben Menschen verletzt und zehn weitere in Sicherheit gebracht worden, teilte Klymenko auf Telegram mit. In Charkiw im Osten des Landes gab es demnach zwei Opfer. Auch aus Lwiw im Westen wurde Raktenbeschuss gemeldet.

07:37 Uhr – Belgien lässt Weitergabe von F-16-Jets an Ukraine prüfen

Belgien erwägt, der Ukraine Kampfjets vom Typ F-16 zu überlassen. Er habe das Verteidigungsministerium gebeten zu prüfen, „welchen Nutzen unsere F-16 in der Ukraine haben könnten“, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo dem belgischen Sender VRT am Rande der UN-Generalversammlung in New York. „Wir müssen alle Optionen in Betracht ziehen.“

Belgien ersetzt seine F-16-Jets durch F-35-Kampfflugzeuge. Nach Ansicht des Verteidigungsministeriums sind die F-16 für die Ukraine zu alt für Kampfeinsätze. De Croo merkt allerdings an, die Flugzeuge könnten womöglich durchaus noch brauchbar sein, etwa bei der Ausbildung von Piloten. Norwegen, Dänemark und die Niederlande haben in den vergangenen Monaten erklärt, dass sie der Ukraine F-16 Kampfjets liefern werden, sobald deren Luftwaffe so weit ist, die Maschinen einzusetzen.

03:42 Uhr – Lula trifft Selenskyj: „Gutes Gespräch über Wege zum Frieden“

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat nach seinem ersten persönlichen Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein positives Resümee gezogen. „Wir hatten ein gutes Gespräch über die Bedeutung von Wegen zum Frieden und haben uns darauf verständigt, den offenen Dialog zwischen unseren Ländern stets aufrechtzuerhalten“, schrieb Lula am Mittwoch nach dem Treffen in New York auf X (ehemals Twitter).

Selenskyj schrieb: „Das war ein wichtiges Treffen mit Lula. Nach unserer ehrlichen und konstruktiven Diskussion haben wir unsere diplomatischen Teams beauftragt, die nächsten Schritte für unsere bilateralen Beziehungen und Friedensbemühungen zu erarbeiten. Die Vertreter Brasiliens werden sich weiter an den Treffen zu den ukrainischen Friedensbemühungen beteiligen.“

03:39 Uhr – Scholz und Selenskyj mit „Weltbürger-Preis“ ausgezeichnet

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sind für ihre Verdienste um die internationale Zusammenarbeit mit dem Global Citizen Award ausgezeichnet worden. Die beiden nahmen den „Weltbürger-Preis“ des Atlantic Council, einer Nichtregierungsorganisation zur Förderung der transatlantischen Beziehungen, am Mittwochabend (Ortszeit) bei einem Gala-Dinner in New York entgegen.

Scholz sagte, er fühle sich geehrt, den Preis zusammen mit Selenskyj zu erhalten. „Russlands brutaler Angriffskrieg gegen die Ukraine wird in Europa ausgetragen – aber er ist gleichzeitig ein Angriff auf die Grundprinzipien unserer internationalen Ordnung“, sagte er. Der Kanzler versprach Selenskyj erneut Unterstützung für den Krieg gegen die russischen Angreifer, solange dies nötig sei.

Selenskyj widmete den Preis den Soldatinnen und Soldaten, die gegen die russischen Invasoren kämpfen, und den Kindern und Frauen, die von „russischen Terroristen“ getötet worden sind. Er widmete ihn aber auch allen „mutigen Staaten, die an unserer Seite sind und uns unterstützt haben“ – sowie allen Menschen, die weltweit für Freiheit kämpften wie die Ukraine.


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