Ukraine-News: ++ Ukraine fordert Inspektion von AKW Saporischschja ++

Der Ständige Vertreter der Ukraine bei der UN-Atomenergiebehörde (IAEA), Jewgeni Zymbaljuk, fordert rasch eine internationale Inspektion des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja im Südosten des Landes. „Wir brauchen diese Inspektion so schnell wie möglich, spätestens Ende dieses Monats. Das ist unser Ziel“, sagt Zymbaljuk in Wien.

Sollte das größte Atomkraftwerk in Europa beschädigt werden, würde das nicht nur für die Ukraine gewaltige Konsequenzen haben, warnte er. Die Vorbereitungen für einen solchen Inspektionseinsatz liefen bereits. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig einen Beschuss des AKW-Geländes vor.

Die Sorge vor einem Super-GAU ist noch immer groß. „Jeglicher Angriff auf ein nukleares Kraftwerk ist eine selbstmörderische Sache“, warnte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag bei einem Besuch in Japan.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:25 Uhr – Russland meldet erneut Beschuss der Atomanlage Saporischschja

Die russische Regierung hat den ukrainischen Streitkräften erneut vorgeworfen, das Gelände der Atomanlage Saporischschja beschossen zu haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, ein ukrainischer Angriff vom Vortag habe eine Notabschaltung des Kraftwerks ausgelöst. Der Beschuss sei von Marhanez am gegenüberliegenden Ufer des Dnepr aus erfolgt.

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, teilte mit, der ukrainische Angriff habe zu einem Anstieg der Strommenge und Rauchentwicklung in der Schaltanlage geführt. Feuerwehrleute hätten den Brand gelöscht und die Mitarbeiter hätten die Leistung der Reaktoren 5 und 6 auf 500 Megawatt gesenkt.

14:30 Uhr – Nord-Stream-Turbine steht noch immer in Deutschland

Die von Siemens-Energy gewartete Turbine für die Gasleitung Nord Stream 1 ist weiter in Deutschland. Es gebe noch ausstehende Diskussionen, ob sie verschifft werden kann, sagte Energy-Chef Christian Bruch am Montag bei der Vorlage der Quartalszahlen seines Unternehmens.

Dabei betonte er auch, dass die Instandhaltung für die Turbinen an der Verdichterstation von Nord Stream 1 grundsätzlich weitergehen könne – sofern dies gewünscht sei. Vom aktuell laufenden Rückzug aus den Geschäften in Russland sei dies getrennt. Grundsätzlich gehe der Servicezyklus bis 2024. Man sei aber davon abhängig, dass der Kunde sich melde und sage, dass man etwas machen solle.

Zum Streit über die Turbine und zu möglichen finanziellen Folgen sagte Bruch, dass er daraus keine vertraglichen Risiken sehe. Man könne klar zeigen, „dass wir alles getan haben, damit wir liefern können“.

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14:08 Uhr – Schröder wird nicht aus Partei ausgeschlossen

Altkanzler Gerhard Schröder darf in der SPD bleiben. Das hat der SPD-Unterbezirk Region Hannover beschlossen, wie die Schiedskommission des Unterbezirks bekannt gab. „Die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover hat festgestellt, dass sich der Antragsgegner Gerhard Schröder eines Verstoßes gegen die Parteiordnung nicht schuldig gemacht hat, da ihm kein Verstoß nachzuweisen ist“, heißt es zur Begründung. Nach Angaben der Geschäftsstelle der Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover kann nun beim Bezirk Hannover innerhalb von zwei Wochen Einspruch eingelegt werden.

14:06 Uhr – Scholz sieht keinen schwindenden Rückhalt für Sanktionen gegen Russland

Olaf Scholz sieht nach Aussage von Regierungssprecher Steffen Hebestreit keine Anzeichen für einen Sinneswandel in der Bevölkerung hinsichtlich der Russland-Sanktionen. Scholz sehe „keinen mangelnden oder schwindenden Rückhalt für diese Maßnahmen“, sagte Hebestreit in Berlin. Es sei klar, dass die Drosselung der Gaslieferungen „uns alle vor Herausforderungen“ stelle, fügte er hinzu und verwies auf die verschiedenen Maßnahmen, die für den Herbst und Winter getroffen worden seien.

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FDP-Chef Christian Lindner

14:01 Uhr – EU-Notfallplan für Gas tritt am Dienstag in Kraft

Der europäische Gas-Notfallplan zur Vorbereitung auf einen möglichen Stopp russischer Gaslieferungen tritt am Dienstag in Kraft. Das neue Gesetz wurde im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Der Plan sieht vor, dass alle EU-Länder ihren Gasverbrauch von Anfang August bis März nächsten Jahres freiwillig um 15 Prozent senken, verglichen mit dem Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre in diesem Zeitraum. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine hat Russland seine Lieferungen an die EU bereits drastisch reduziert.

Insgesamt müssen nach Zahlen der EU-Kommission 45 Milliarden Kubikmeter Gas gespart werden. Deutschland müsste etwa 10 Milliarden Kubikmeter Gas weniger verbrauchen, um das 15-Prozent-Ziel zu erreichen.

13:27 Uhr – Kreml gibt Kiew Schuld für Akw-Beschuss

Der Kreml sieht die Schuld für die Eskalation rund um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja bei der Führung in Kiew und fordert vom Westen, Wolodymyr Selenskyj unter Druck zu setzen. „Wir rechnen damit, dass die Länder, die absoluten Einfluss auf die ukrainische Führung haben, diesen nutzen, um weiteren Beschuss auszuschließen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Das in der südukrainischen Stadt Enerhodar gelegene und von Russlands Truppen besetzte Kraftwerk war in den vergangenen Tagen mehrfach beschossen worden. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld.

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13:21 Uhr – Französische Behörde verlängert Ausnahmegenehmigung für AKWs

Fünf Atomkraftwerke in Frankreich dürfen weiterhin wärmeres Wasser als üblich in Flüsse leiten. Die Regulierungsbehörde für Atomenergie verlängerte wegen der anhaltenden Hitzewelle die entsprechende Ausnahmegenehmigung, um die Stromversorgung im Land sicherzustellen, wie die Behörde mitteilte.

„Die Regierung hält es für eine öffentliche Notwendigkeit, trotz der außergewöhnlichen Wetterbedingungen die Produktion dieser fünf Kraftwerke bis zum 11. September aufrechtzuerhalten.“ Es werde erwartet, dass die Lufttemperaturen diese Woche in weiten Teilen Frankreichs auf mittlere bis hohe 30 Grad Celsius steigen und das Wasser der Flüsse weiter erwärmen, das der Betreiber EDF zur Kühlung von Reaktoren verwendet.

13:10 Uhr – Russische Regionen rekrutieren Freiwillige für Ukraine-Krieg

Ungeachtet des seit bald einem halben Jahr dauernden Kriegs gegen die Ukraine verzichtet der Kreml bislang auf eine offene Mobilisierung für die Armee – in der Provinz hingegen bilden die Behörden regionale Freiwilligenbataillone. „Nach unseren Berechnungen wurden in mindestens 20 Regionen Russlands schon mehr als 40 solcher Einheiten aufgestellt“, berichtete die Tageszeitung „Kommersant“ am Montag. Regionale Behörden und Veteranenverbände machen schon seit Monaten dafür Werbung.

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13:08 Uhr – Deutsche Sicherheitsbehörden registrieren seit Ukraine-Krieg mehr Cyberangriffe

Die deutschen Sicherheitsbehörden registrieren nach Angaben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) seit Beginn des russischen Angriffskrieges einen deutlichen Zuwachs an Cyberangriffen auf hiesige Netze. Es seien seit dem 24. Februar deutlich mehr Aktivitäten zu beobachten, sagte Faeser bei einem Besuch des Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Allerdings hätten die Behörden auch ihre Schutzmaßnahmen deutlich hochgefahren.

So sei Deutschland etwa mittelbar von dem Angriff Russlands auf einen ukrainischen Satelliten betroffen, über den auch ein hiesiger Windpark gesteuert werde, sagte Faeser. Daran lasse sich erkennen, dass Grenzen bei Cyberangriffen keine Rolle mehr spielten. Zudem sei seit dem Angriff Russlands auch verstärkt zu beobachten, dass Schwachstellen in deutschen Netzen „abgescannt“ würden. „Für uns ist wichtig, dass die Sicherheit der Netze garantiert wird“, sagte die Innenministerin. Auch die sichere staatliche Kommunikation habe durch den Krieg an Bedeutung gewonnen.

13:06 Uhr – Erste drei „Gepard“ aus Deutschland erhalten

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die ersten drei „Gepard“-Flugabwehrpanzer aus Deutschland erhalten. Sie würden zum Einsatz kommen, um wichtige Infrastruktur-Einrichtungen zu verteidigen, teilt das südliche Militärkommando mit. Das Waffensystem wird von einem dreiköpfigen Team bedient und kann Ziele in einer Entfernung von bis zu vier Kilometern erreichen.

12:41 Uhr – AKW-Produktion wegen ukrainischem Beschuss gedrosselt

Russland wirft der Ukraine vor, am Sonntag das Atomkraftwerk Saporischschja beschossen zu haben. Dabei seien Starkstromleitungen beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Deshalb habe die Produktion der Anlage gedrosselt werden müssen. Die Ukraine weist die Darstellung zurück, das AKW ins Visier zu nehmen. Vielmehr hatte die staatliche Atomenergiebehörde Energoatom am Sonntag erklärt, bei russischem Beschuss des Kraftwerks am Samstagabend sei ein Arbeiter verletzt worden sei.

Die Angaben aus dem Kriegsgebiet können unabhängig nicht überprüft werden. Das AKW Saporischschja im Südosten der Ukraine ist das größte in Europa. Russische Truppen haben es Anfang März besetzt, es wird aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.

12:19 Uhr – Russischer Staatsfonds schmilzt auf 198 Milliarden Dollar

Das Vermögen des russischen Staatsfonds hat sich verringert. Es summierte sich am 1. August auf 198,3 Milliarden Dollar oder 9,1 Prozent des in diesem Jahr erwarteten Bruttoinlandsproduktes, wie das Finanzministerium am Montag in Moskau mitteilte.

Am 1. Juli waren es noch 210,6 Milliarden Dollar. Der Staatsfonds speist sich vor allem aus Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten. Obwohl er eigentlich für die Finanzierung großer Infrastrukturprojekte gedacht ist, will ihn die Regierung in diesem Jahr anzapfen, um ihr Haushaltsdefizit zu decken.

Die russische Wirtschaft steht angesichts der westlichen Sanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine unter Druck. Dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge wird sie in diesem Jahr um sechs Prozent einbrechen – weniger als noch im April mit minus 8,5 Prozent prognostiziert. Von Reuters befragte Ökonomen rechnen zudem mit einer hohen Inflation: Die durchschnittliche Teuerungsrate dürfte demnach im laufenden Jahr bei 13,4 Prozent liegen, nach 8,4 Prozent 2021.

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11:51 Uhr – Russland: Ukraine muss Beschuss von AKW beenden

Russland fordert den Westen auf, die Ukraine dazu zu bringen, von einem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja abzusehen. Zugleich betont der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow, es gebe derzeit keine Grundlage für ein Treffen von Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Die Ukraine macht für die Angriffe auf das Kraftwerk dagegen Russland verantwortlich.

11:18 Uhr – Erster Lebensmittelfrachter verlässt ukrainischen Hafen Piwdennyj

Im Rahmen des internationalen Getreideabkommens hat erstmals seit Kriegsbeginn wieder ein Frachtschiff im ukrainischen Hafen Piwdennyj abgelegt. Die „Sacura“ sei nun auf dem Weg nach Italien, teilte die ukrainische Regierung am Montag auf Facebook mit.

The bulk carrier Sacura is seen in the sea port of Pivdennyi near the Yuzhne town

Die „Sacura“ am ukrainischen Hafen Piwdennyj

Quelle: via REUTERS

Das Schiff fahre in einer Karawane mit dem Frachter „Arizona“, der vom Hafen Tschornomorsk in Richtung Niederlande unterwegs sei. Insgesamt befinden sich demnach 60.000 Tonnen Agrarprodukte an Bord der Schiffe.

10:40 Uhr – Medien: Betrieb von AKW Saporischschja nach Beschuss normal

Der Betrieb des mehrfach beschossenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja verläuft nach russischen Angaben normal. Das Militär und Vertreter der russischen Atomaufsicht seien vor Ort und beobachteten die Lage, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den von Russland eingesetzten Leiter der lokalen Provinzverwaltung. „Wir haben von ihnen die Information, dass alles im normalen Modus funktioniert.“

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Beschuss in Saporischschja

Die Anlage werde von russischen Behörden kontrolliert. Das AKW ist das größte in Europa. Die Anlage war seit Freitag mehrfach unter Beschuss geraten. Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig dafür verantwortlich gemacht. Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, warnte vor dem Risiko einer atomaren Katastrophe.

09:58 Uhr – Erster Getreidefrachter aus Ukraine erreicht Zielhafen in Türkei

Erstmals seit Abschluss des internationalen Getreideabkommens hat ein Frachter mit Mais aus der Ukraine seinen Zielhafen in der Türkei erreicht. Das unter türkischer Flagge fahrende Schiff „Polarnet“ sei am Montag in Kocaeli am Marmara-Meer angekommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Bisher haben dem türkischen Verteidigungsministerium zufolge zehn Getreideschiffe ukrainische Häfen verlassen. Der Frachter „Razoni“ war am Montag vergangener Woche als erster mit dem Ziel Libanon aufgebrochen. Dessen Ankunft verzögert sich jedoch weiter.

Zuvor waren Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen wegen des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland seit Ende Februar blockiert. Die Kriegsgegner unterzeichneten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Mit Inspektionen soll sichergestellt werden, dass die Schiffe keine Waffen transportieren.

09:38 Uhr – London: Moskau setzt an Frontlinie mutmaßlich Antipersonenminen ein

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland in der Ukraine höchstwahrscheinlich hochgefährliche Antipersonenminen einsetzen. Moskau wolle damit wohl seine Frontlinien in der ukrainischen Donbass-Region verteidigen, hieß es am Montag in einem Tweet des britischen Verteidigungsministeriums. Die Minen seien sowohl für Truppen als auch die lokale Zivilbevölkerung extrem gefährlich.

Die Minen des Typs PFM-1 – auch Schmetterlingsmine genannt – seien „zutiefst umstritten“, hieß es. Im Afghanistan-Krieg hätten sie furchtbare Auswirkungen gehabt, Kinder hätten sie dort für Spielzeuge gehalten. Es sei außerdem wahrscheinlich, dass Russland seinen Bestand aus Sowjetzeiten nutze, der über die Jahre marode geworden und damit nun noch unberechenbarer sei, hieß es in der Mitteilung der Briten. Dies stelle ein erhebliches Risiko für Spezialkräfte dar, die die Gebiete entminen.

08:49 Uhr – Interfax – Ukraine beschießt Brücke im besetzten Cherson

Ukrainische Truppen haben laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax erneut eine strategisch wichtige Brücke in der russisch-kontrollierten Stadt Cherson beschossen. Baumaschinen seien beschädigt worden, was die Wiedereröffnung der Brücke verzögere, meldet die Agentur unter Berufung auf einen Behördenvertreter.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

Die Brücke ist einer von nur zwei Übergängen, über die russische Streitkräfte Zugang zu einem Gebiet bekommen, das sie am Westufer des Flusses Dnipro in der Südukraine besetzt haben. Die ukrainischen Truppen haben die Brücke in den vergangenen Wochen mit von den USA gelieferten Hochpräzisionsraketen beschossen und versucht zu zerstören – womöglich zur Vorbereitung einer Gegenoffensive.

07:55 Uhr – Türkei: Zwei weitere Getreidefrachter legen in der Ukraine ab

Der nach einer monatelangen Blockade durch Russland wieder aufgenommene Export von Getreide aus den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen hält nach türkischen Angaben an. Zwei weitere mit Getreide beladene Schiffe liefen am Montag aus, wie das Verteidigungsministerium in Ankara mitteilte. Die „Sacura“ habe mit 11.000 Tonnen Sojabohnen an Bord von Jusni abgelegt, Ziel sei Italien. Die „Arizona“ wiederum transportiere 48.458 Tonnen Mais von Tschernomorsk in die südliche Türkei.

Die Ukraine zählte – wie Russland – bisher zu den weltgrößten Getreide-Exporteuren. Wegen des Krieges kamen die Lieferungen aber fast vollständig zum Erliegen, da russische Streitkräfte über Monate ukrainische Häfen blockierten.

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Nachdem unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen (UN) ein Abkommen zwischen den Kriegsparteien erzielt wurde, konnten vergangene Woche die ersten Getreideschiffe wieder ablegen. Das Abkommen ist einer der wenigen diplomatischen Durchbrüche, der seit Beginn des Kriegs Ende Februar erzielt wurde.

07:13 Uhr – Russlandgeschäft und spanische Problemtochter belasten Siemens Energy

Der zuletzt wegen einer Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 ins Rampenlicht geratene Energietechnikkonzern Siemens Energy kämpft mit Verlusten. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 sei ein Fehlbetrag nach Steuern von 533 Millionen Euro entstanden, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Ursache waren Belastungen aus der Restrukturierung der Geschäfte in Russland und erneute Einbußen bei der spanischen Windenergietochter Siemens Gamesa. Im Vorjahreszeitraum hatte ein Verlust von 307 Millionen Euro in den Büchern gestanden.

06:41 Uhr – Guterres: Jeder Angriff auf Atomanlagen ist „selbstmörderisch“

UN-Generalsekretär António Guterres hat jegliche Angriffe auf Atomanlagen als „selbstmörderisch“ verurteilt. Er hoffe, dass die Angriffe auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja aufhörten und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) Zutritt zu dem Kraftwerk erhalte, sagte Guterres am Montag in Tokio nach einem Besuch in Hiroshima am Wochenende, wo er an einer Gedenkfeier zum 77. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt im Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte.

IAEA-Generalsekretär Rafael Grossi hatte am Wochenende vor einer „sehr realen Gefahr einer Atomkatastrophe“ gewarnt, nachdem das Akw Saporischschja beschossen worden war. Teile der Atomanlage wurden laut Betreiber Energoatom bei dem Angriff „erheblich beschädigt“, ein Reaktor wurde heruntergefahren. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.

Heikle Lage an ukrainischem AKW

Auf diesem während einer vom russischen Verteidigungsministerium organisierten Reise aufgenommenen Foto, bewacht ein russischer Soldat einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja (Archivbild)

Quelle: dpa/-

Das Kraftwerk in Süden der Ukraine ist das größte Akw in Europa. Es ist seit Anfang März von russischen Truppen besetzt, die es wenige Tage nach Beginn ihrer Invasion der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht hatten.

06:00 Uhr – Tichanowskaja rechnet mit Widerstand gegen Ukraine-Krieg in Belarus

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja rechnet mit starkem Widerstand gegen eine mögliche volle Teilnahme ihres Landes an Russlands Krieg gegen die Ukraine. „Unsere Partisanenbewegung wird das sabotieren. Es werden Befehle verweigert. Oder die belarussischen Soldaten ergeben sich dort gleich“, sagte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Zwei Jahre nach der als gefälscht geltenden Präsidentschaftswahl in Belarus meinte sie, dass Russland mit der Unterstützung für Machthaber Alexander Lukaschenko die Ex-Sowjetrepublik wohl schon damals als „Brückenkopf“ für einen Angriff im Blick hatte.

Bei der Wahl am 9. August 2020 hatte sich der autoritäre Machthaber Lukaschenko erneut zum Sieger der Wahl ausrufen lassen und damit beispiellose Proteste in Belarus ausgelöst. Viele sehen Tichanowskaja als Siegerin des Urnengangs. Aufgrund massiver staatlicher Repressionen gibt es mittlerweile aber so gut wie keine größeren Demonstrationen mehr in der Ex-Sowjetrepublik.

Swetlana Tichanowskaja - Oppositionsführerin von Belarus

Swetlana Tichanowskaja – Oppositionsführerin von Belarus (Archivfoto)

Quelle: dpa/David Parry

„Lukaschenko ist ein Kollaborateur. Er hat Belarus in diesen Krieg reingezogen und dafür, dass Russland ihn an der Macht hält, tut er nun alles, was von ihm verlangt wird“, sagte Tichanowskaja vor dem zweiten Jahrestag der umstrittenen Präsidentenwahl. Heute sei klar, dass der Kreml wohl schon damals Kriegspläne gehabt und Lukaschenko deshalb an der Macht gelassen habe. Er überlasse belarussisches Gebiet, damit russische Streitkräfte von dort die Ukraine angreifen können, kritisierte die Politikerin in ihrem Exil in Vilnius.

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