Ukraine News ++ SPD-Chefin Esken droht Habeck mit Stopp von Gasumlage im Bundestag ++

SPD-Chefin Saskia Esken hat im Streit um die Ausgestaltung der Gasumlage mit einer Blockade im Bundestag gedroht. „Am Ende hat das Parlament auch ein Eingriffsrecht“, warnte Esken im Fernsehsender WELT. „Und davon wird das Parlament auch Gebrauch machen.“

Um ein Scheitern der Umlage zu verhindern, müsse Wirtschaftsminister Habeck dringend dafür sorgen, dass keine Profiteure der Energiekrise an der Gasumlage verdienen: „Es kommt tatsächlich darauf an, dass wir mit unseren Eingriffen in den Markt eben für Energiesicherheit, für Versorgungssicherheit auch Sorgen. Darum geht es ja, dass nicht Kunden plötzlich ohne Gas dastehen, das ist schon sehr wichtig, gerade jetzt über den Winter. Dass auf der anderen Seite aber durch diese Markteingriffe eben nur Unternehmen unterstützt werden, die unsere Unterstützung auch brauchen und nicht diejenigen, die eben in anderen Sparten gutes Geld verdienen – mehr als gutes Geld verdienen. Das ist inakzeptabel! Und deswegen fordern wir auch den Minister auf, da nachzubessern in der Verordnung. Eben klarer zu stellen, wer Unterstützung bekommt und wer nicht. Am Ende hat das Parlament auch ein Eingriffsrecht. Und davon wird das Parlament auch Gebrauch machen.“

Überhaupt sei es ein Missverständnis, dass es womöglich darum gehe, Unternehmen in Not zu retten. Die Energiesicherheit für Verbraucherinnen und Verbrauchen stehe im Mittelpunkt, nicht die Firmen: „Es geht nicht in der Hauptsache darum, die die Unternehmen zu retten. Sondern es geht darum, sicherzustellen, dass sie weiterhin Gas liefern können.“

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:57 Uhr – Weg mit Puschkin und Tolstoi: Kiew benennt 95 Straßen um

Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine hat die ukrainische Hauptstadt Kiew 95 Straßen und Plätze umbenannt, deren Namen bislang an Russland oder die Sowjetunion erinnerten. Das teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstag mit.

So verschwinden aus dem Stadtbild neben den deutschen kommunistischen Vordenkern Karl Marx und Friedrich Engels auch die russischen Schriftsteller, Alexander Puschkin, Lew Tolstoi, Anton Tschechow, Iwan Turgenjew und Michail Lermontow. Entfernt werden die Namen sowjetischer Marschälle des Zweiten Weltkriegs und Bezeichnungen mit Bezügen zu russischen Städten wie Moskau, Rostow am Don oder Magnitogorsk. Kritik hatte die Entfernung des in Kiew geborenen Schriftstellers Michail Bulgakow hervorgerufen.

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Künftig heißen die Straßen nach Personen und Städten aus der Ukraine, es gibt auch eine „Straße der Helden des Regiments Asow“. Die Umbenennungen in der Dreimillionenstadt seien damit noch nicht abgeschlossen, sagte Klitschko. „Das ist ein wichtiger Schritt dazu, um die verlogenen Manipulationen und den Einfluss des russischen Aggressors auf die Auslegung unserer Geschichte zu verringern.“

20:50 Uhr – Ukraine: Werden Gasspeicher-Ziele für Winter erreichen

Die ukrainische Regierung zeigt sich überzeugt, dass sie genug Erdgas-Vorräte für den Winter wird aufbauen können. „Ich glaube, dass wir in dieser Saison mehr oder weniger 19 Milliarden (Kubikmeter Erdgas) erreichen werden“, sagt Energieminister German Galuschtschenko der Nachrichtenagentur Reuters.

Er lehnte es ab anzugeben, wie viel Gas bereits gespeichert worden ist. Im Vergleich zu Friedenszeiten sei der Erdgasverbrauch um 40 Prozent gefallen, sagt Galuschtschenko weiter. Die Produktion sei dagegen um fünf Prozent zurückgegangen.

20:35 Uhr – US–Bericht: Russland „filtert“ Ukrainer in 21 Einrichtungen

Russland und seine Verbündeten betreiben einem US–Bericht zufolge 21 Einrichtungen, in denen ukrainische Zivilisten und Kriegsgefangene festgehalten, verhört und dann weitergeleitet werden. Die Untersuchung der Yale University mit Unterstützung des US-Außenministeriums beschreibt ein System, in dem Zivilisten registriert werden, bevor sie entweder freigelassen, weiter festgehalten oder nach Russland abtransportiert werden.

Der Leiter des Humanitarian Research Lab in Yale, Nathaniel Raymond, spricht von einem „Filtrationssystem“ für Menschen. Der Bericht basiert unter anderem auf Satellitenbildern. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Ukraine wirft Russland vor, Hunderttausende Menschen aus den besetzten Gebieten verschleppt zu haben. Die Regierung in Moskau erklärt, man biete humanitäre Hilfe für diejenigen an, die die Region verlassen wollten.

20:03 Uhr – Esken droht Habeck mit Stopp von Gasumlage im Bundestag

SPD-Chefin Saskia Esken hat im Streit über die Ausgestaltung der Gasumlage mit einer Blockade im Bundestag gedroht. „Am Ende hat das Parlament auch ein Eingriffsrecht“, warnt Esken im Fernsehsender „Welt“. „Und davon wird das Parlament auch Gebrauch machen.“ Um ein Scheitern der Umlage zu verhindern, müsse Wirtschaftsminister Robert Habeck dringend dafür sorgen, dass keine Profiteure der Energiekrise an der Gasumlage verdienen.

19:42 Uhr – USA fordern demilitarisierte Zone um AKW Saporischschja

Die USA sprechen sich dafür aus, um das von Russland besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja eine demilitarisierte Zone zu errichten. US-Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre erklärt zudem, Präsident Joe Biden habe in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj erneut der Ukraine die Unterstützung seines Landes zugesichert.

19:35 Uhr – Kritik am Militär: Russischer Ex-Bürgermeister unter Auflagen frei

Ein russisches Gericht hat am Donnerstag die Freilassung des ehemaligen Bürgermeisters der russischen Großstadt Jekaterinburg angeordnet. Jewgeni Roisman, der von 2013 bis 2018 Stadtoberhaupt der viertgrößten Stadt Russlands war, war am Mittwoch wegen des Vorwurfs der Verunglimpfung des Militärs festgenommen worden. Roisman wurde die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen verboten, die Nutzung von Internet, Telefon oder E-Mails. Zudem wurde ihm auferlegt, mit niemandem außer seinen Anwälten und dem engen Familienkreis zu kommunizieren.

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Nach seiner Festnahme hatte Roisman Journalisten gesagt, gegen ihn werde im Rahmen eines neuen Gesetzes vorgegangen, das Russland nach der Entsendung von Truppen in die Ukraine am 24. Februar erlassen hatte. Dieses stellt die Verunglimpfung des Militärs und die Verbreitung von als falsch eingestuften Informationen über die Streitkräfte unter Strafe. Ihm drohen im Falle einer Verurteilung drei Jahre Haft. Er habe das, was der Kreml eine „militärische Spezialoperation“ nenne, als „Invasion“ bezeichnet, erklärte Roisman, als er aus seiner Wohnung abgeführt wurde.

Russische Gerichte hatten bereits drei Mal zuvor Geldstrafen wegen ähnlicher Vorwürfe gegen Roisman verhängt. Dies ebnete den Weg für ein Strafverfahren, das das Gesetz für Wiederholungstäter zulässt. Roisman ist einer der schärfsten Kritiker des Kreml und eine der sichtbarsten und charismatischsten Oppositionsfiguren in Russland. Während seiner Amtszeit erfreute er sich in Jekaterinenburg großer Beliebtheit. Seine Festnahme löste Proteste zu seiner Unterstützung aus. Ein Demonstrant wurde festgenommen und zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt.

19:06 Uhr – Scholz lehnt Verbot der Visa für Russen ab

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich klar gegen die Haltung einiger EU-Staaten gestellt, Visa für Russen zu verweigern. Er könne zwar die Nachbarländer verstehen, sagt er in einem Bürgerdialog in Magdeburg in Anspielung auf das Verbot von Touristenvisa für Russen. „Aber es ist Putins Krieg. Es sind nicht ‚die‘ Russen – diese Verallgemeinerung sollte man nie machen“, fügt Scholz hinzu.

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18:53 Uhr – Spaniens Parlament billigt umstrittenen Energiesparplan

Das Parlament in Spanien hat den umstrittenen Energiesparplan der linken Minderheitsregierung gebilligt. Die wegen der Energiekrise und des Kriegs in der Ukraine beschlossenen „dringenden Maßnahmen“ wurden am Donnerstag mit 187 zu 161 Stimmen bewilligt. Das Programm stand bis zuletzt auf der Kippe.

Die Regierung habe für die Unterstützung skeptischer Regionalparteien kurz vor der Abstimmung Zugeständnisse machen müssen, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE. Sie habe die Möglichkeit eingeräumt, dass am Maßnahmenpaket in Zukunft Änderungen vorgenommen werden.

Der Plan zur Einsparung und zur effizienteren Nutzung von Energie war bereits vor gut zwei Wochen als königliches Dekret in Kraft getreten, musste aber trotzdem zur Fortführung vom Parlament abgesegnet werden. Die Abgeordneten der konservativen, liberalen und rechtspopulistischen Oppositionsparteien im „Congreso de los Diputados“ votierten trotz der Aufrufe und Zugeständnisse der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez geschlossen dagegen.

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18:45 Uhr – Schwedische Behörde warnt irrtümlich vor Luftangriff

Eine schwedische Behörde hat Verkehrsteilnehmer irrtümlich vor einem bevorstehenden Luftangriff gewarnt. Die Verkehrsverwaltung stufte die ihr unterlaufene Panne vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs als „schwerwiegend“ ein. Eine interne Untersuchung sei eingeleitet worden, teilte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Wie es zu der Panne kommen konnte, war zunächst unklar.

Die Verkehrsverwaltung hatte die Falschmeldung am Mittwoch in einem als „TMC“ bezeichneten System versendet. Das System versendet Verkehrsnachrichten über das Autoradio an die Navigationssysteme. Die falsche Warnung vor einem Luftangriff betraf die Region Belinke in Südschweden. Dort liegt einer der wichtigsten Luftwaffenstützpunkte des Landes.

18:12 Uhr – Denkmal aus Sowjetzeit trotz Protesten russischer Bewohner in Riga abgerissen

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist in Riga trotz Protesten der russischen Minderheit ein Denkmal aus der Sowjetzeit abgerissen worden. Das 79 Meter hohe „Siegerdenkmal“ wurde mit Hilfe von Abrissmaschinen entfernt, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP. Es war zum Treffpunkt für in Lettland lebende Kreml-Anhänger geworden.

Die russische Minderheit, die etwa 30 Prozent der lettischen Bevölkerung ausmacht, hatte seit Tagen gegen die Entfernung des Denkmals protestiert. Lettland, wie seine baltischen Nachbarn Estland und Litauen EU- und NATO-Mitglied, unterstützt die Ukraine seit Kriegsbeginn.

Das „Siegesdenkmal“ fällt während des Abrisses

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Quelle: dpa/Kaspars Krafts

17:03 Uhr – AKW Saporischschja nach Leitungsschäden komplett vom Netz

Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des Betreibers wegen Brandschäden an Stromleitungen komplett vom Netz genommen worden. In den Aschegruben eines nahe gelegenen Kohlekraftwerks seien Feuer ausgebrochen, teilte Energoatom mit.

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Diese hätten die Stromleitungen zum AKW beschädigt. „Daher wurden die beiden funktionierenden Reaktorblöcke der Anlage vom Netz getrennt.“ Die Sicherheitssysteme des Kraftwerkes funktionierten normal und es werde daran gearbeitet, einen der Reaktorblöcke wieder ans Netz anzuschließen.

15:40 Uhr – Kämpfer werfen Kommandeuren von ukrainischer Fremdenlegion Machtmissbrauch vor

Mitglieder der ukrainischen Fremdenlegion werfen Teilen der Führung Machtmissbrauch und desaströse militärische Entscheidungen vor. Das berichtet der „Kyiv Independent“, der mit mehreren Angehörigen der Einheit ausländischer Kämpfer gesprochen hat.

Die Probleme soll es in einer spezifischen Einheit der Fremdenlegion geben. Dort sei man laut mehrerer Quellen unter anderem auf aussichtslose Missionen geschickt worden, habe Befehle zum Plündern und Stehlen erhalten, zudem habe es Fälle von sexueller Belästigung gegeben. Die Anschuldigungen basieren auf Gesprächen mit Soldaten, auf schriftlichen Aussagen und einem 78-seitigen Report, den Angehörige der Einheit angefertigt haben.

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Die Einheit ausländischer Kämpfer war kurz nach Beginn des Krieges ins Leben gerufen worden. Schätzungen zufolge gehören ihr bis zu 20.000 Soldaten an. Auch Deutsche kämpfen dort. Russland sieht die Angehörigen der Einheit nicht als Kombattanten, sondern als Söldner, die, sollten sie russischen Einheiten in die Hände fallen, entsprechend nicht die Rechte von Kriegsgefangenen hätten.

14:50 Uhr – EU verurteilt russischen Angriff auf Bahnhof mit 25 Toten

Die Europäische Union hat den russischen Angriff auf einen Bahnhof in der Ukraine mit mindestens 25 Toten scharf verurteilt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter von einem „abscheulichen Angriff Russlands auf Zivilisten“ am ukrainischen Unabhängigkeitstag. „Die Verantwortlichen für den russischen Raketenterror werden zur Rechenschaft gezogen“, betonte er.

13:25 Uhr – Russland bestätigt Angriff auf ukrainischen Bahnhof Tschaplyne

Das russische Verteidigungsministerium hat einen Raketenangriff auf einen ukrainischen Bahnhof durch seine Streitkräfte bestätigt. Das Ministerium teilte mit, das Militär habe einen Militärzug mit einer Iskander-Rakete angegriffen und getroffen. Der Zug habe Truppen und Ausrüstung an die Front in der Ostukraine bringen sollen. Mehr als 200 Reservisten seien auf ihrem Weg in die Kampfzone „zerstört“ worden, erklärte das Ministerium.

Der Angriff galt nach ukrainischen Angaben einem Bahnhof in der Kleinstadt Tschaplyne in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk. Fünf Bahnwaggons wurden demnach von einer Rakete getroffen.

Die EU verurteilte die Attacke als „russischen Raketenterror“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach auf Twitter von einem „abscheulichen Angriff Russlands auf Zivilisten“. „Die Verantwortlichen für den russischen Raketenterror werden zur Rechenschaft gezogen“, betonte er.

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14:03 Uhr –Putin ordnet Vergrößerung der russischen Armee an

Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin die Vergrößerung der russischen Armee angeordnet. Ab 2023 soll die Armeestärke insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen umfassen, wie aus einem veröffentlichten Dekret hervorgeht. Konkret erhöht werden soll die Zahl der bewaffneten Kräfte – dazu zählen sowohl Vertragssoldaten als auch Wehrdienstleistende – um 137.000 auf rund 1,15 Millionen. Bei den restlichen Militärangehörigen handelt es sich um sogenanntes Zivilpersonal, also zum Beispiel Verwaltungsangestellte.

Eine offizielle Begründung für die Vergrößerung wurde nicht genannt. Das letzte Mal aufstocken ließ Putin die russischen Streitkräfte im Jahr 2017.

Russland hatte das Nachbarland Ukraine am 24. Februar überfallen. Laut Kreml-Darstellung läuft in dem Krieg alles „nach Plan“. Internationale Militärexperten bescheinigen Russland jedoch ein nur schleppendes Vorankommen und gehen von hohen Verlusten der russischen Truppen aus. Moskau selbst hat schon lange keine Angaben mehr zu Toten und Verletzten in den eigenen Reihen gemacht.

12:15 Uhr – Zahl der Todesopfer nach Angriff auf Bahnhof steigt laut Ukraine auf 25

Die Zahl der Todesopfer durch einen russischen Raketenangriff auf einen Bahnhof in der Ukraine ist nach ukrainischen Angaben auf 25 gestiegen. Unter den Opfern seien ein elfjähriger Junge, dessen Leiche unter den Trümmern eines Hauses entdeckt worden sei, sowie ein sechsjähriges Kind, das beim Brand eines Autos in der Nähe des Bahnhofs ums Leben gekommen sei, sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko. 31 Menschen hätten bei dem Angriff am Mittwoch zudem Verletzungen erlitten.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor dem Angriff auf den Bahnhof gewarnt, das russische Militär könnte in dieser Woche besonders grausame Angriffe verüben. Hintergrund war der ukrainische Unabhängigkeitstag am Mittwoch, der an die Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 erinnert. Die russische Seite betonte wenige Stunden vor dem Angriff, sie tue ihr Möglichstes, um zivile Opfer in der Ukraine zu vermeiden, selbst wenn dies bedeute, dass die Offensive weniger schnell vorankomme als geplant.

11:50 Uhr – Scholz besucht Truppenübungsplatz – und lässt sich in Gepard-Panzer fotografieren

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Truppenübungsplatz Putlos in Schleswig-Holstein besucht, auf dem ukrainische Soldaten geschult werden. Dort wurde Scholz unter anderem beim Probesitzen in einem Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer fotografiert. Zudem sprach Scholz mit Industrieausbildern des Rüstungsunternehmens Kraus-Maffei Wegmann.

Kanzler Olaf Scholz vor einem Gepard-Panzer auf dem Truppenübungsplatz Putlos

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Quelle: AFP/AXEL HEIMKEN

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11:09 Uhr – Ukraine hofft 2023 auf Wirtschaftswachstum von 15 Prozent

Die Regierung in Kiew hofft auf eine kräftige Erholung der Wirtschaft im nächsten Jahr. Das hänge aber maßgeblich von der Entwicklung des Krieges gegen Russland ab, sagte Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko der Nachrichtenagentur Reuters. In diesem Jahr wird der Konjunktureinbruch auf 30 bis 35 Prozent geschätzt. Swyrydenko sagte, die aktuellen Erwartungen für 2023 reichten von einem leichten Minus von 0,4 Prozent bis zu einem kräftigen Wachstum von 15,5 Prozent.

Für September sind Verhandlungen der Ukraine mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über weitere Hilfsgelder geplant. Die Ministerin wollte noch nicht sagen, welche Summe dabei beantragt werden soll. Das neue Programm solle aber „relativ groß“ sein, hieß es lediglich. Wirtschaftsberater der Regierung hatten zuletzt gesagt, ein IWF-Kredit über fünf Milliarden Dollar für 18 Monate könnte als Anker dienen, um andere Gläubiger zu einem 15 bis 20 Milliarden Dollar schweren Paket zu bewegen.

„Es ist für uns sehr wichtig, diese Finanzhilfen von unseren Partnern weiter zu bekommen“, so Swyrydenko. „Wir kämpfen für Werte, die wichtig sind für Europa und die Vereinigten Staaten.“ Die Ukraine hat der Ministerin zufolge bereits Gelder zur Stabilisierung des Haushaltes in Höhe von 12,7 Milliarden Dollar erhalten – von anderen Ländern und internationalen Organisationen. Bis zum Jahresende rechnet die Regierung in Kiew mit weiteren 14 Milliarden Dollar, die bereits zugesagt worden sind.

10:38 Uhr – Russland nutzt Konflikt um Kernkraftwerk laut britischem Geheimdienst für Propagandazwecke

Moskau ist nach Ansicht britischer Militärexperten bereit, jegliche militärische Aktivitäten der Ukrainer in der Nähe des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja für Propagandazwecke zu nutzen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Krieg in der Ukraine mit. Die Gefahr für die Sicherheit um das Kernkraftwerk gehe aber von den russischen Invasionstruppen aus.

„Solange Russland die militärische Besetzung des Atomkraftwerks in Saporischschja aufrechterhält, bleiben die Hauptrisiken eine Unterbrechung des Kühlsystems, Schäden an der Notstromversorgung und Fehler durch Mitarbeiter, die unter Druck stehen“, hieß es in der Mitteilung der Briten.

Russland hatte das größte europäische AKW im Süden der Ukraine Anfang März, wenige Tage nach dem Überfall auf das Nachbarland, unter seine Kontrolle gebracht. Kämpfe im Gebiet verstärken die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

10:31 Uhr – Strack-Zimmermann kritisiert Bundesregierung wegen zögerlicher Panzerlieferung

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die zögerliche Lieferung von Panzern an die Ukraine kritisiert. „Wir hatten ja den Bundeskanzler gebeten, dass wir auch direkt an die Ukraine Schützenpanzer liefern – möglicherweise auch Kampfpanzer, weil es einfach dringend gebraucht wird“, sagte die FDP-Politikerin im ZDF-Morgenmagazin.

„Da könnten wir deutlich offensiver sein. An der Stelle ist allerdings das Kanzleramt ausgesprochen zurückhaltend, bedauerlicherweise“, sagte sie weiter. Es wäre eine Möglichkeit aus den eigenen Beständen zu liefern. Die Industrie habe zugesagt, bei der Lieferung von 50 Marder-Panzern innerhalb eines Jahres diesen Bestand wieder auffüllen zu können.

Auch wenn der Generalinspekteur der Bundeswehr erkläre, die Panzer würden in dem Falle dann zunächst fehlen, mache es Sinn, in die Vorhand zu gehen, sagte Strack-Zimmermann.

09:24 Uhr – Ukraine: Angriffe auf Frontstädte am Unabhängigkeitstag

Am ukrainischen Unabhängigkeitstag haben sich die russischen Angriffe laut der Regierung in Kiew auf Städte an der Front konzentriert. Russische Artillerie habe am Mittwoch vor allem Orte wie Charkiw, Mykolajiw, Nikopol and Dnipro ins Visier genommen, erklärte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch. Kiew sei weitgehend verschont geblieben. Sirenenalarm war in der Hauptstadt allerdings mindestens sieben Mal zu hören. In der direkt an Kiew grenzenden Region Wischgorod gab es dem dortigen Behördenvertreter Olexij Kuleba zufolge einen Raketenangriff. Wie Kuleba auf Telegram mitteilte, schlugen zwei Geschosse ein. Es habe weder zivile Opfer noch Schäden gegeben.

08:42 Uhr – Patriarch Kirill verzichtet auf Treffen mit Papst Franziskus

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, wird im kommenden Monat nicht wie geplant mit Papst Franziskus zusammentreffen. Kirill habe seine Teilnahme am Kongress der Weltreligionen in Kasachstan abgesagt, sagte der Außenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Antonij von Wolokolamsk, nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Der Vatikan hatte die Teilnahme von Papst Franziskus an dem Kongress in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan bestätigt.

Kirill hat den russischen Einmarsch in die Ukraine mit spirituellen und ideologischen Gründen gerechtfertigt und ihn als „metaphysischen“ Kampf gegen den Westen bezeichnet. Der Patriarch segnete russische Soldaten, die in den Kampf zogen, und beschwor die Idee, dass Russen und Ukrainer ein Volk seien.

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08:33 Uhr – Gasspeicher in Frankreich voller als in Deutschland

In Frankreich sind die Gasspeicher für den Winter bereits gut gefüllt: Der Füllstand erreichte 90,06 Prozent, wie aus Daten der europäischen Plattform zur Gasspeicherung (Agsi) hervorgeht. Ziel der Regierung in Paris sind 100 Prozent vor November.

In Deutschland lag der Füllstand bei 81,07 Prozent. Bis Oktober sollen es 85 Prozent sein, bis November 95 Prozent. Laut den Daten der Plattform hat Portugal das 100-Prozent-Ziel bereits erreicht. Lettland ist mit 55,32 Prozent Füllstand das Schlusslicht. Im EU-Schnitt sind die Gasspeicher zu 78 Prozent gefüllt.

05:16 Uhr – Strobl lehnt Fracking im Bodensee ab

Trotz der Energiekrise ist Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl strikt gegen die Förderung von Erdgas durch die Fracking-Technologie in Deutschland. „Fracking bringt uns für diesen und im Übrigen auch für den nächsten Winter ganz sicher gar nichts“, sagte der CDU-Landeschef der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Zunächst müssten die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden und dann seien Probebohrungen nötig. „Ich würde mal sagen, bevor dann das erste Gas kommt, dauert es Jahre.“ Zudem könnte eine Förderung von Gas, das vor allem im Nordosten des Bodensees liegt, die Trinkwasserversorgung gefährden.

01:01 Uhr – USA: Russische Kriegsprozesse sind „Verhöhnung der Justiz“

Die USA verurteilen die angekündigten russischen Prozesse gegen ukrainische Kriegsgefangene aus Mariupol. „Die geplanten Schauprozesse sind unrechtmäßig und eine Verhöhnung der Justiz, wir verurteilen sie aufs Schärfste“, sagt Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums. Russland versuche damit, von der Verantwortung für die Invasion seines Nachbarn abzulenken.

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