Ukraine-News ++ Russlands Verteidigungsminister Schoigu droht mit Einsatz von Streubomben ++

Russland hat für den Fall von Streumunition-Lieferungen aus den USA an die Ukraine mit dem Einsatz solcher Waffen durch Moskau gedroht. Russland besitze ebenfalls Streumunition, die sogar effektiver sei, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag in Moskau. Sein Land halte sich bisher zurück, wäre aber im Fall von US-Lieferungen gezwungen, „analoge Mittel“ einzusetzen. Die USA hatten zuvor mitgeteilt, die geächteten Waffen an die Ukraine zu liefern.

Schoigu wies darauf hin, dass sich weder die USA noch die Ukraine noch Russland dem internationalen Abkommen zur Ächtung von Streumunition angeschlossen hätten. Ihr Einsatz werde den Krieg verlängern, sagte der Minister. Nach Angaben der Ukraine und von Amnesty International hat Russland bereits Streumunition in der Ukraine eingesetzt, auch ein WELT-Reporter beobachtete entsprechendes Feuer im Donbass. Beim Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk mit über 50 Toten Zivilisten soll nach Angaben von Augenzeugen ebenfalls Streumunition eingesetzt worden sein.

Die über dem Boden explodierenden Bomben verteilen Geschosse über größere Flächen. Weil oft viele davon nicht sofort explodieren, gelten sie wie Minen als Gefahr für Zivilisten auch in der Zeit nach einem Ende der Kampfhandlungen. Deutschland und 110 andere Staaten haben sie deswegen mit einem internationalen Abkommen geächtet.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

19:34 Ihr – Selenskyj lässt sich in Vilnius feiern

Während des Nato-Gipfels hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der litauischen Hauptstadt Vilnius von der Bevölkerung feiern lassen. Er trat auf dem Lukiskiu-Platz im Zentrum von Vilnius auf und erneuerte dort seine Forderung nach einem Beitritt seines Landes zur Militärallianz. „Die Nato gibt der Ukraine Sicherheit, die Ukraine macht die Nato stärker“, sagte Selenskyj unter dem Applaus hunderter Menschen, die ukrainische Flaggen schwenkten.

Wolodymyr Selenskyj in Litauen

Quelle: dpa/Kay Nietfeld

18:40 Uhr – Botschafter Makeiev lobt neue Waffenhilfen der Bundesregierung

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev lobt das neue Hilfspaket der Bundesregierung für sein Land. Makeiev sagte am Dienstagnachmittag im „WELT TALK“: „Jede Unterstützung hilft uns.“ Mit solchen Hilfen „werden unsere Soldaten besser geschützt, besser vorbereitet und sie haben bessere Chancen gegen eine verbarrikadierte russische Armee in den besetzten Gebieten.“ Sehen Sie hier die gesamte Sendung:

WELT TALK mit ukrainischem Botschafter Makeiev – Scheitert die Gegenoffensive?

Am ersten Tag des Nato-Gipfels in Vilnius diskutierte WELT TV-Chefredakteur Jan Philipp Burgard im WELT TALK unter anderem mit Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland. Droht die nukleare Eskalation? Wie reagiert die Nato? Sehen Sie den Talk hier bei WELT.

18:18 Uhr – Pistorius bekräftigt Nein zur Lieferung von Marschflugkörpern an Kiew

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat die Absage der Bundesregierung zu einer Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine bekräftigt. „Wenn einzelne Partner das tun, ist das deren souveräne Entscheidung. Wir haben keine Absicht unsere Position zu ändern“, sagte der SPD-Politiker in Vilnius. Für Kritik an Deutschland, das inzwischen der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine nach den USA sei, sehe er keinen Raum. „Die Luftverteidigung der Ukraine wäre ohne uns überhaupt nicht denkbar“, sagte Pistorius.

Die Ukraine fordert von Berlin Marschflugkörper vom Typ Taurus, um auch Stellungen der russischen Streitkräfte weit hinter der Frontlinie angreifen zu können. Die Bundesregierung ist dabei zurückhaltend, weil die Geschosse auch russisches Territorium erreichen können.

17:08 Uhr – Nato gibt Ukraine Beitrittsperspektive – keine formelle Einladung

Die Nato-Staaten haben sich darauf verständigt, der Ukraine nach Ende des russischen Angriffskriegs grundsätzlich eine Aufnahme in die transatlantische Allianz zu ermöglichen. Eine formelle Einladung wird aber an Bedingungen der Allianz geknüpft. Das geht aus der Abschlusserklärung des Nato-Gipfels hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters und der Deutschen-Presse Agentur vorliegen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg

Quelle: REUTERS

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte: „Wir haben auch deutlich gemacht, dass wir eine Einladung an die Ukraine aussprechen werden, sobald die Verbündeten übereinkommen und die Bedingungen erfüllt sind. Das ist ein starkes Paket für die Ukraine und ein klarer Weg hin zur Mitgliedschaft in der Nato“

15:10 Uhr – Selenskyj in Vilnius gelandet

Das Flugzeug des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist auf dem Flughafen von Vilnius gelandet. Dort wird er am Nato-Gipfel teilnehmen.

14:55 Uhr – Weißes Haus: Haben Verständnis für Frustration der Ukraine

Die US-Regierung hat Verständnis für die Frustration der Ukraine angesichts der Unsicherheit über eine Einladung in die Nato und langfristige Sicherheitsgarantien geäußert. „Natürlich verstehen wir das, schließlich kämpfen sie um ihr Leben“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der Regierung, John Kirby, dem US-Sender CNN. Er wies aber darauf hin, dass viele Länder vereint seien in dem Ziel, der Ukraine zu helfen, um erfolgreich in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu sein. Das müsse der Fokus sein. „Ihre Frustration, ihr Wunsch nach mehr Fähigkeiten, ihr Wunsch nach einem schnellen Ende dieses Kriegs, all das verstehen wir und natürlich teilen wir viele dieser Bedenken“, fügte er mit Blick auf die Ukraine hinzu.

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13:50 Uhr – Russland greift Hafen im Gebiet Odessa mit Drohnen an

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge ein Getreideterminal in einem Hafen des Gebietes Odessa mit Drohnen angegriffen. „Zwei schlugen in einem Verwaltungsgebäude eines Hafenobjekts ein“, teilte das Südkommando der ukrainischen Armee auf Facebook mit. Durch herabstürzende Trümmer anderer abgeschossener Drohnen seien Brände ausgelöst worden, die jedoch zeitnah gelöscht werden konnten.

Drei Häfen um die südukrainische Stadt Odessa sind Teil des sogenannten Getreideabkommens zwischen Russland, der Ukraine, der Türkei und der Vereinten Nationen. Das Abkommen, das trotz des andauernden Krieges den Export von Agrargütern über das Schwarze Meer ermöglicht, droht am kommenden Montag auszulaufen. Teil der Vereinbarung sind auch Sicherheitsgarantien für die drei Seehäfen.

13:30 Uhr – Pavel: Zeitfenster für ukrainische Gegenoffensive schließt sich zum Jahresende

Der tschechische Präsident und Ex-General Petr Pavel hat gewarnt, dass sich das Zeitfenster für eine erfolgreiche ukrainische Gegenoffensive bis zum Jahresende „mehr oder weniger schließen“ werde. Dies liege nicht nur an den Bedingungen im Winter, sondern auch an den im Jahr 2024 anstehenden Wahlen in der Ukraine, in Russland und in den USA, sagte der 61-Jährige auf einer Nato-Diskussionsveranstaltung in Vilnius. Was bis dahin erreicht sein werde, dürfte nach seiner Ansicht die Grundlage für Verhandlungen über einen Waffenstillstand sein.

Petr Pavel war General, bevor er Politiker wurde

Petr Pavel war General, bevor er Politiker wurde

Quelle: Getty Images/Sean Gallup

Derzeit mache die Ukraine langsam Geländegewinne, sagte Pavel. Die letzten Monate in Form eines Stellungskrieges hätten der russischen Seite genügend Zeit gegeben, auf Hunderten Kilometern der Front gestaffelte Verteidigungslinien mit Hindernissen und Minenfeldern aufzubauen. Der Ukraine mangele es unter anderem an Luftunterstützung und Ausrüstung zur Räumung von Minensperren.

Pavel betonte: „Wir müssen uns selbst fragen: Haben wir der Ukraine genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt, um eine Gegenoffensive zu unternehmen, die erfolgreicher (als die bisherigen Versuche) ist?“ Der Ex-General steht seit März an der Spitze des EU- und Nato-Mitgliedstaats Tschechien. Von Juni 2015 bis Juni 2018 leitete er als Vorsitzender den Nato-Militärausschuss.

13:23 Uhr – Macron sagt Ukraine Lieferung von Marschflugkörpern zu

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Ukraine die Lieferung weiterer Waffen zugesichert, darunter Marschflugkörper mit höherer Reichweite. Angesichts der von der Ukraine geführten Gegenoffensive habe er entschieden, die „Lieferung von Waffen und Ausrüstung“ zu erhöhen, damit die Ukrainer auch Angriffe auf weitere Distanz durchführen könnten, sagte Macron zu Beginn des Nato-Gipfels in Vilnius. „Wir haben entschieden, neue Raketen zu liefern, die der Ukraine Schläge in der Tiefe erlauben.“

Nach Élysée-Angaben handelt es sich dabei um Marschflugkörper des französisch-britischen Typs Scalp/Storm Shadow. Großbritannien hat der Ukraine bereits Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow zur Verfügung gestellt. Diese ermöglichen Kiew aufgrund ihrer Reichweite Angriffe auch weit hinter der aktuellen Frontlinie.

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Vernichtung der letzten deutschen Streumunition für den Mehrfachraketenwerfer M26 MLRS im Jahr 2015 in Pinnow in Brandenburg.

12:55 Uhr – Für Militärrekrutierung zuständiger Beamter im Südwesten Russlands erschossen

In Russland ist ein mit der Rekrutierung für das Militär beauftragter Beamter nach Behördenangaben erschossen worden. Wie das für schwere Verbrechen zuständige Ermittlungskomitee mitteilte, war der 42-Jährige am Montagmorgen in der südwestrussischen Großstadt Krasnodar mit „Schussverletzungen“ gefunden worden. Demnach war der Mann der stellvertretende Verantwortliche der Stadtverwaltung für die „Mobilisierungsoperationen“ in der Armee. Die Ermittlungen zur Identität des Täters und dem Motiv der Tat liefen noch, erklärte das Komitee weiter.

Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, dass das Opfer Stanislaw Rjitski heiße. Rjitski habe in der russischen Marine gedient, wo er unter anderem das U-Boot „Krasnodar“ befehligt habe, erklärte der russische Abgeordnete und frühere Bürgermeister Krasnodars, Jewgeni Perwytschow, im Onlinedienst Telegram. Nach einem Bericht des Mediums „Baza“ hatte er immer noch den Dienstgrad des Fregattenkapitäns inne und wurde beim Joggen erschossen.

12:41 Uhr – Selenskyj reist nach Vilnius – und kritisiert Zögern der Nato-Mitglieder

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Teilnahme am Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius offiziell bestätigt. Er sei unterwegs zum Treffen des Verteidigungsbündnisses, schrieb er auf Twitter. Dabei kritisierte er die aktuellen Diskussionen der Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten über einen Nato-Beitritt seines Landes.

Es sei „absurd“, sollte die Nato seinem Land keinen klaren Zeitplan für einen Beitritt zur transatlantischen Militärallianz anbieten. „Es ist beispiellos und absurd, wenn es keinen Zeitplan gibt, weder für die Einladung noch für die Mitgliedschaft der Ukraine“, twitterte Selenskyj. „Und zugleich gibt es vage Formulierungen über Bedingungen, sogar für eine Einladung der Ukraine“, schrieb er weiter. Ein Zögern der Nato würde Russland nur dazu motivieren, „den Terror fortzusetzen“. Gleichwohl werde er zu dem Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius reisen. „Unsicherheit ist Schwäche“, betonte Selenskyj. „Ich werde das offen ansprechen bei diesem Gipfel.“

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Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wird Selenskyj am Abendessen der Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Am Mittwoch werde er an der Sitzung des erstmals tagenden Nato-Ukraine-Rats teilnehmen. Bei dem Treffen in der litauischen Hauptstadt Vilnius werden neben Selenskyj auch Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden und die anderen Staats- und Regierungschefs der 31 Nato-Staaten erwartet. Mit dem ukrainischen Staatschef soll über eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsbündnis beraten werden.

Gruppenbild mit zwei Damen: Die Staats- und Regierungschefs beim Nato-Gipfel in Vilnius

Gruppenbild mit zwei Damen: Die Staats- und Regierungschefs beim Nato-Gipfel in Vilnius

Quelle: Getty Images/Paulius Peleckis

12:40 Uhr – Russland droht mit Gefahr für europäische Sicherheit bei Nato-Beitritt der Ukraine

Russland hat mit Drohungen auf einen möglichen beschleunigten Nato-Beitritt der Ukraine reagiert. „Potenziell ist das sehr gefährlich für die europäische Sicherheit“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er antwortete auf die Frage, was ein schnelleres Beitrittsverfahren für die Ukraine zur Militärallianz bedeuten würde. Der Kreml hat Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine auch immer wieder mit der Sorge um die eigene Sicherheit im Falle eines Nato-Beitritts seines Nachbarn begründet. Die Nato demonstriere im Vorfeld des Gipfels eine „starke antirussische Haltung“, sagte Peskow nun.

12:34 Uhr – Scholz: Sicherheitsgarantien für Ukraine werden im Frieden wirksam

Zum Auftakt des Nato-Gipfels hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine Sicherheitsgarantien für die Zeit nach dem Ende des russischen Angriffskriegs in Aussicht gestellt. „Für uns ist von Anfang an wichtig, dass es Sicherheitszusagen für die Ukraine gibt, die nach einem Frieden wirksam sein können“, sagte der SPD-Politiker in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Dazu würden jetzt die notwendigen Vereinbarungen getroffen, die „für das, was wir aktuell an Unterstützung leisten, relevant sind, aber auch für das, was dann in einer Friedenssituation erforderlich ist“. Scholz kündigte dazu eine gemeinsame Erklärung der G-7-Staaten an, „die das ausdrückt und die dann ganz konkret von den einzelnen Ländern ausgefüllt wird, so wie wir das ja jetzt auch schon aktiv tun mit unserer Unterstützung der Ukraine“.

12:20 Uhr – Schweden will Türkei und Europa wirtschaftlich näherbringen

Schweden will sich für stärkere Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und der Türkei starkmachen. „Wir fördern jetzt engere Wirtschaftsbeziehungen, modernisieren die Zollunion und sorgen für bessere Visa-Bestimmungen“, sagte Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson beim Nato-Gipfel in Litauen. „Es gibt einen fruchtbaren Boden für eine engere Zusammenarbeit.“

Die Türkei gab unmittelbar vor dem Gipfel ihre Blockade einer Nato-Mitgliedschaft Schwedens auf. Kurz davor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan überraschend einen Beitritt Schwedens an die weitere Annäherung seines Landes an die EU geknüpft.

11:15 Uhr – Zusätzliche deutsche Militärhilfe für Kiew

Deutschland stellt zu Beginn des Nato-Gipfels in Vilnius der Ukraine ein neues Paket mit Militärhilfe im Volumen von 700 Millionen Euro bereit:

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Nato-Gipfel in Litauen

10:46 Uhr – Stoltenberg: Kein Hinweis auf Wagner-Söldner in Belarus

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat nach eigenen Angaben keinen Hinweis darauf, dass sich russische Wagner-Söldner in Belarus aufhalten. Er habe keine solche Bewegung gesehen, sagte er vor Beginn des Nato-Gipfels in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Nach der kurzen Meuterei der Wagner-Einheiten von Jewgeni Prigoschin am 23. und 24. Juni hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko angeboten, Kämpfer und ihren Chef aufzunehmen. Das hat nicht nur in der Ukraine Besorgnis ausgelöst, die im Norden an Belarus grenzt, sondern auch im Westen, insbesondere in den direkt an Belarus grenzenden Nato-Staaten Polen, Litauen und Lettland. Vor wenigen Tagen sagte Lukaschenko, Prigoschin halte sich nicht in Belarus auf, sondern in Russland.

10:12 Uhr – Ukrainische Gegenoffensive bislang offenbar erfolgreicher als Moskaus Winter-Vorstoß

Die Ukraine hat seit Beginn ihrer Gegenoffensive vor fünf Wochen nach Einschätzung von US-Experten fast so viel Terrain befreit wie Russland in mehr als sechs Monaten erobert hatte. Seit dem 4. Juni habe das ukrainische Militär etwa 253 Quadratkilometer Land zurückerobern können, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) mit Sitz in Washington auf Grundlage eigener Daten mit.

Im Vergleich dazu habe Russland während seiner am 1. Januar gestarteten Winteroffensive in sechs Monaten 282 Quadratkilometer erobern können, so das ISW. Das Institut verweist darauf, dass es eigene Daten verwendet, um die Bodengewinne beider Länder vergleichen zu können.

Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar 2022 angegriffen. Seitdem wehrt sich die Ukraine gegen die Invasoren und wird dabei militärisch und finanziell von westlichen Staaten unterstützt. Die mit großen Erwartungen verknüpfte Gegenoffensive der Ukraine läuft seit Anfang Juni. Nach Einschätzung auch westlicher Militärbeobachter kommt sie nur langsam voran. Die jüngsten ISW-Zahlen legen aber nahe, dass sie trotz allem erfolgreicher verläuft als die russische Winteroffensive.

09:53 Uhr – Britischer Geheimdienst: Moskau setzt wohl Baufirmen unter Druck

Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts könnte die Moskauer Stadtverwaltung Baufirmen bei der Rekrutierung für den russischen Krieg in der Ukraine unter Druck setzen. Sie drohe höchstwahrscheinlich damit, Baufirmen die Aufträge zu entziehen, wenn sie die Quoten für die Bereitstellung von „Freiwilligen“ für den Einsatz in der Ukraine nicht erfüllten, teilte das Verteidigungsministerium in London mit.

Berichten zufolge sei einem Unternehmen ein Ziel von 30 Freiwilligen bis Ende August gesetzt worden, schrieb das Ministerium bei Twitter. Betroffen sein könnten vor allem ethnische Minderheiten aus ärmeren Regionen Russlands wie Dagestan und zentralasiatischen Staaten, die den Großteil der Moskauer Bauarbeiter ausmachten.

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Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin befürworte die Maßnahme „höchstwahrscheinlich“ mindestens aus taktischen Gründen, vermuten die Briten. Damit setze er seinen Kurs fort, die Auswirkungen des Konflikts auf wohlhabendere Moskauer kleinzuhalten, während er gleichzeitig den Eindruck erwecke, den Kriegseinsatz zu unterstützen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

08:55 Uhr – Stoltenberg mahnt deutliches Nato-Signal an Ukraine an

Die Ukraine sollte nach Auffassung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg jetzt ein deutliches Signal für eine Aufnahme in die transatlantische Allianz erhalten. „Die Ukraine ist einen langen Weg gegangen“, sagte Stoltenberg vor Beginn des Nato-Gipfels in Vilnius. Daher sollte das Bündnis auf den sonst üblichen Membership Action Plan (MAP) zur Heranführung von Beitrittskandidaten im Fall der Ukraine verzichten. „Die Ukraine ist sehr viel näher an der Nato, insofern sollte sich dies auch in den Entscheidungen der Nato widerspiegeln“, betonte Stoltenberg.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag während des Nato-Gipfels in Vilnius

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag während des Nato-Gipfels in Vilnius

Quelle: AFP/PETRAS MALUKAS

08:41 Uhr – USA: Nato-Gipfel wird Ukraine „positives Signal“ senden

Die Nato wird auf die Beitrittsabsichten der Ukraine nach Angaben des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, mit einem „positiven Signal“ reagieren. Sullivan äußerte sich vor Journalisten am Rande des Nato-Gipfels in Litauen. Dort sind Unterhändler der 31 Nato-Staaten dabei, eine Erklärung zu entwerfen, die den Pfad der Ukraine zu einer Mitgliedschaft in der Militärallianz aufzeigen soll.

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07:44 Uhr – Ukraine: Luftangriff auf Kiew abgewehrt

Kurz vor dem Beginn eines Nato-Gipfels hat Russland ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht Kiew mit Drohnen angegriffen. Es handele sich um den zweiten Luftangriff auf Kiew in diesem Monat, teilte die Kiewer Militärverwaltung im Onlinedienst Telegram mit. Bei dem Angriff mit Drohnen iranischer Bauart seien geringe Schäden entstanden, alle entdeckten Luftziele in Richtung Kiew seien zerstört worden.

Um wie viele Drohnen es sich handelte, teilte das ukrainische Militär zunächst nicht mit. Auch zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Angaben. Nach Angaben des Innenministeriums wurden Wrackteile der Drohnen in der Region der ukrainischen Hauptstadt gefunden. Fenster und Anbauten von Häusern seien beschädigt worden.

Auch die Hafenstadt Odessa wurde nach Angaben der örtlichen Verwaltung in der Nacht angegriffen. Die Luftverteidigung sei aktiviert worden, hieß es. Nähere Angaben machte die Verwaltung zunächst nicht. Luftalarm wurde auch in den Regionen Mykolajiw, Cherson, Kirowograd, Poltawa, Sumy und Charkiw gemeldet.

06:57 Uhr – Selenskyj sieht Ukraine auf Nato-Kurs

Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Länder beraten in Litauen über eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj wird als Gast zu dem zweitägigen Gipfeltreffen erwartet. Für die von Selenskyj geforderte Beitrittseinladung an die Ukraine gibt es bisher keinen Konsens im Militärbündnis. Die USA und die Bundesregierung halten dies für verfrüht, solange der Krieg anhält.

Selenskyj sieht sein Land auf Nato-Kurs

Wie soll die Zusammenarbeit zwischen der Nato und der Ukraine künftig aussehen? Darüber beraten die Regierungschefs der Militärallianz auf ihrem Gipfel in Vilnius. Mit dabei: Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sein Land auf Nato-Kurs sieht.

Quelle: WELT/ Lena Mosel, Jens Reupert

Als Zeichen der Annäherung soll ein neuer Nato-Ukraine-Rat ins Leben gerufen werden, der mit Selenskyj zum ersten Mal tagen soll. Zudem werden weitere militärische und Sicherheitszusagen von Nato-Ländern erwartet. „Unsere Waffen sind die Waffen der Allianz. Unsere Werte sind das, woran die Allianz glaubt“, bekräftigte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Das Gipfel-Treffen müsse bestätigen, dass die Ukraine de facto Mitglied des Militärbündnisses sei. Der ukrainische Präsident wird in Vilnius seinen US-Amtskollegen Joe Biden treffen – wird er ihn umstimmen können?

Nach Einschätzung des polnischen Präsidenten Andrzej Duda wird es auf dem Gipfel kein Startsignal für die Aufnahme der Ukraine in die Allianz geben. „Ich denke nicht, dass die Ukraine eine Einladung in die Nato bekommen wird im formellen Sinn. Die Einladung ist ja ein entscheidender Schritt zur Mitgliedschaft“, sagte Duda in einem Interview, das gemeinsam für WELT, „Bild“ und „Politico“ geführt wurde. Der polnische Präsident stellte aber klar: „Ich würde es begrüßen, wenn es eine solche Entscheidung geben würde.“

03:53 Uhr – Russland verärgert über Nato-Solidarität mit der Ukraine

Russland zeigt sich verärgert über die auf dem Nato-Gipfel erwartete Solidarität mit der Ukraine. „Es wird alles getan, um die öffentliche Meinung vor Ort auf die Zustimmung zu antirussischen Entscheidungen vorzubereiten, die in den kommenden Tagen in Vilnius getroffen werden“, schreibt der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, auf dem Telegram-Kanal der Vertretung in Washington. Die USA trieben die Nato mit den erwarteten Beschlüssen in die „ungünstigste“ Konfrontation mit Moskau.

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GOTLAND, SWEDEN, JUNE 09: US and Swedish troops evacuate a wounded comrade on a helicopter as they take part of a war simulation called “the battle of Bro” during the Baltops 22, the Baltic’s year military exercise including more than forty-five maritime units, more than seventy-five aircrafts and approximately seven thousand personnel of sixteen nations in Gotland, Sweden, June 09th, 2022. Narciso Contreras / Anadolu Agency

02:29 Uhr – Großbritannien steigert Munitionsproduktion

Großbritannien baut vor dem Hintergrund der Lieferungen an die Ukraine die Produktionskapazität für Artilleriegeschosse aus. Das Rüstungsunternehmen BAE Systems erhalte neue Aufträge in Höhe von rund 222 Millionen Euro, teilte die britische Regierung mit. Die meisten Nato-Armeen verwendeten diese Munition standardmäßig. Durch den Vertrag mit BAE werden 100 neue Arbeitsplätze an Standorten in England und Wales geschaffen. Premierminister Rishi Sunak werde zudem auf dem Nato-Gipfel in Litauen ankündigen, dass die britische Produktionskapazität für 155-Millimeter-Artilleriemunition um das Achtfache erhöht werde.

21:50 Uhr – Sieben Tote bei Angriff auf Hilfszentrum

Bei einem russischen Angriff auf ein Hilfszentrum in einer Schule im Süden der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden. Drei Frauen im Alter von 43, 45 und 47 Jahren und ein 47-jähriger Mann seien sofort tot gewesen, erklärte der örtliche Gouverneur Jurij Malaschko in Online-Netzwerken. In den Trümmern seien später die Leichen von drei weiteren Verschütteten gefunden worden, erklärten die Rettungsdienste. Damit sei die Zahl der Getöteten „auf sieben gestiegen“.

21:33 Uhr – Stoltenberg: Erdogan gibt Blockade gegen Nato-Beitritt Schwedens auf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gibt nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg seine Blockade gegen eine Mitgliedschaft Schwedens in dem Bündnis auf. Erdogan habe bei einem Treffen mit dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson zugestimmt, das Beitrittsprotokoll so bald wie möglich dem türkischen Parlament vorzulegen, sagte Stoltenberg auf einer Pressekonferenz in Vilnius.

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19:30 Uhr – Joe Biden zum Nato-Gipfel mit „Air Force One“ in Vilnius gelandet

US-Präsident Joe Biden ist am Vorabend des Nato-Gipfels in Litauen eingetroffen. Bidens Regierungsflugzeug, die „Air Force One“, landete in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Der 80-Jährige wird dort ab Dienstag mit Staats- und Regierungschefs der 31 Mitgliedsländer des westlichen Militärbündnisses zusammentreffen, um Themen wie die Folgen des russischen Angriffskriegs und eine stärkere Unterstützung für die Ukraine zu diskutieren.

Joe Biden bei seiner Ankunft in Vilnius

Joe Biden bei seiner Ankunft in Vilnius

Quelle: REUTERS

Biden war am Sonntag von den USA aus zunächst nach Großbritannien geflogen und hatte dort am Montag den britischen Premierminister Rishi Sunak und König Charles III. getroffen. Im Anschluss an den Nato-Gipfel soll Biden noch nach Helsinki weiterreisen, wo am Donnerstag ein Gipfeltreffen mit den Staats- und Regierungschefs der nordischen Länder geplant ist. Finnland ist seit April Mitglied der Nato.

18:32 Uhr – Nato beschließt Regionalpläne zur Verteidigung gegen russischen Angriff

Die Nato-Partner haben sich Diplomaten zufolge auf regionale Verteidigungspläne für den Fall eines Angriffs durch Russland geeinigt. Das berichten die Deutsche-Presse-Agentur und die Nachrichtenagentur Reuters übereinstimmend. In den mehr als 4000 Seiten starken Plänen ist festgehalten, wie das Bündnisgebiet gegen eine mögliche russische Attacke geschützt werden soll.

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