Ukraine-News ++ Regierungschefs erhöhen in Davos Druck auf Scholz wegen Leopard-Panzern ++

In der Diskussion um eine mögliche Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine haben Vertreter mehrerer EU-Länder den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erhöht. Die Präsidenten Polens und Litauens sowie der finnische Außenminister drängten Scholz beim Weltwirtschaftsforum in Davos am Dienstag dazu, die Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine schnell zu genehmigen.

Der polnische Präsident Andrzej Duda verwies darauf, dass sein Land zur Lieferung von rund 14 Leopard-Panzern bereit sei. Dafür sei aber die Genehmigung vom Herstellerland Deutschland nötig. „Wir hoffen und versuchen, eine größere Unterstützung für die Ukraine zu organisieren“, sagte Duda. Er hoffe, dass sich auch Deutschland an der „meiner Meinung nach sehr, sehr, sehr guten Idee“ beteiligen werde, sagte Duda.

Litauens Präsident Gitanas Nauseda verglich den Krieg in der Ukraine mit einem Schachspiel. Deutschland sei nun an der Reihe, einen Zug zu machen. Jemand müsse die Führung übernehmen und „die Entscheidung treffen, die Ukraine zu unterstützen“. Die Panzer würden zu einem „sehr strategischen Faktor“ in dem Krieg, sagte Nauseda.

Auch Finnland unterstützt nach Angaben von Außenminister Pekka Haavisto die Lieferung schwerer Panzer. „Wir hoffen, dass diese Entscheidung (zur Lieferung von Leopard-Panzern) in die Tat umgesetzt wird“, sagte Haavisto. Finnland sei „definitiv bereit, seinen Teil zu dieser Unterstützung beizutragen“.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:31 Uhr – Steinmeier sichert Selenskyj umfassende Unterstützung Deutschlands zu

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Videotelefonat die breite Unterstützung Deutschlands zugesichert. „Wir unterstützen die Ukraine politisch, humanitär, finanziell, militärisch – mit dem was wir können, und dem, was notwendig ist, abgestimmt mit unseren Verbündeten“, sagte Steinmeier in dem Telefonat, wie seine Sprecherin Cerstin Gammelin im Onlinedienst Twitter mitteilte.

15:13 Uhr – Kasachstan verschärft Einreiseregeln

Kasachstan hat vor dem Hintergrund der vielen Flüchtlinge aus Russland die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen verschärft. So dürfen sich Ausländer aus der von Russland geführten Eurasischen Wirtschaftsunion künftig ohne Visum nur noch maximal 90 Tage pro Halbjahr in Kasachstan aufhalten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Kazinform unter Berufung auf ein Gesetz, das am 27. Januar in Kraft tritt. Bisher konnten Russen etwa nach 90 Tagen kurz die Grenze überqueren und wieder einreisen, um länger zu bleiben.

14:15 Uhr – Raffinerie Schwedt bekommt größere Öl-Menge aus Danzig

Im Ringen um die Versorgung der ostdeutschen Raffinerie Schwedt nach dem Boykott russischen Öls zeichnet sich eine Entspannung ab. Ein Tanker mit rund 100.000 Tonnen Rohöl für Schwedt werde noch im Januar im polnischen Hafen Danzig entladen, sagte ein mit den Zahlen Vertrauter der Nachrichtenagentur Reuters. Vor dort könne das Öl durch das polnische Pipeline-System nach Ostdeutschland fließen.

„Ich kann bestätigen, dass für Ende Januar über den Hafen Danzig Lieferungen von Rohöl eingeplant sind“, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage. Genaue Mengen wollte sie mit Verweis auf Verträge der Unternehmen nicht nennen. Offen blieb auch, ob Grundlage für die Lieferungen eine konkrete, dauerhafte Vereinbarung mit der polnischen Seite ist.

Deutschlands neue Energiepolitik

13:38 Uhr – Polens Präsident wirbt in Davos für Panzerlieferungen

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos erneut um Unterstützung für die Idee geworben, Kampfpanzer westlicher Bauart an Kiew zu liefern. Man habe die Hoffnung, dass mit dem jüngsten Vorstoß zur Übergabe polnischer Leopard-Panzer ein „neues Kapitel in der Militärhilfe“ für die Ukraine aufgeschlagen werde, sagte der 50-Jährige nach Angaben der Agentur PAP.

12:59 Uhr – Litauen begrüßt Sondertribunal

Litauen hat die Ankündigung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock begrüßt, die russische Führungsriege mit einem internationalen Sondergericht für den Angriffskrieg in der Ukraine zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Außenminister Gabrielius Landsbergis schrieb auf Twitter, er freue sich zu hören, dass Deutschland sich den Ländern anschließe, die ein solches Tribunal befürworten. „Die Koalition für Gerechtigkeit wächst“, fügte der Chefdiplomat des baltischen EU- und Nato-Landes hinzu.

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Weggefährten: Wladimir Putin (l.) und Generalstabschef Waleri Gerassimow

11:36 Uhr – Bürgermeister: Zahl der Toten in Dnipro steigt auf 44

Die Zahl der Toten in Dnipro durch den Einschlag einer russischen Rakete steigt dem Bürgermeister der Stadt zufolge auf 44. Wie viele Menschen noch vermisst werden, schreibt Borys Filatow in dem Facebook-Posting nicht.

11:27 Uhr – Schweden will „Sieg“ der Ukraine gegen Russland und Marshallplan

Die Ukraine kann nach Angaben des schwedischen EU-Ratsvorsitzes weiter mit massiver Unterstützung der Europäischen Union im russischen Angriffskrieg rechnen. „Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass die Ukraine siegt und dass ihre Zukunft in der EU liegt“, sagte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson in Straßburg zu den Prioritäten seines Landes in diesem Halbjahr.

Dazu gehörten „fortgesetzte wirtschaftliche, politische, humanitäre und militärische“ Hilfen, sagte Kristersson in seiner Ansprache im Europaparlament. Der Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg erfordere eine Art Marshallplan wie nach dem Zweiten Weltkrieg, betonte er. Dafür müssten auch in der EU eingefrorene, russische Gelder genutzt werden.

10:28 Uhr – Pistorius soll neuer Verteidigungsminister werden

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) soll nach WELT-Informationen auf Christine Lambrecht folgen. Bundeskanzler Scholz will die Nachfolge der zurückgetretenen Verteidigungsministerin im Laufe des Tages offiziell bekannt geben.

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Niedersächsischer Innenminister

10:25 Uhr – Berater von Selenskyj reicht Rücktritt ein

Der ukrainische Präsidentenberater Oleksyj Arestowytsch reicht nach Kritik an seinen Äußerungen über den Luftangriff auf Dnipro seinen Rücktritt ein. Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einen Wohnblock mit mindestens 41 Toten erklärte er, möglicherweise sei die Kh-22 von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen worden. Dies führte zu einem Aufschrei. Auf Facebook entschuldigt er sich nun bei den Opfern, deren Verwandten und der Bevölkerung von Dnipro für seine Darstellung, die fehlerhaft gewesen sei. Die Ukraine ist nach eigener Darstellung nicht in der Lage, russische Raketen dieses Typs abzufangen.

10:21 Uhr – Russland kündigt Reform der Streitkräfte an

Russland hat „große Änderungen“ bei den Streitkräften für die kommenden drei Jahre angekündigt. Von 2023 bis 2026 werde die Zahl der Militärangehörigen auf 1,5 Millionen aufgestockt, erklärt das Verteidigungsministerium. Dazu kämen Änderungen bei der Verwaltung. „Nur durch die Stärkung der wichtigsten Strukturkomponenten der Streitkräfte ist es möglich, den militärischen Schutz des Staates zu gewährleisten und neue Teile und kritische Einrichtungen der Russischen Föderation zu schützen“, wird Verteidigungsminister Sergej Schoigu zitiert.

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10:20 Uhr – Schoigu besucht Hauptquartier von Invasionstruppen

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben Moskaus das Hauptquartier einer in der Ukraine stationierten Armee-Einheit besucht. Der Kommandeur der Wostok-Gruppe und Befehlshaber anderer Einheiten hätten Schoigu über den „Fortschritt bei der Erfüllung der Kampfziele“ informiert, erklärte das Verteidigungsministerium. Ob das Hauptquartier der Wostok-Gruppe in der Ukraine oder in Russland liegt, blieb offen.

Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Hauptquartier der Invasionstruppen

Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Hauptquartier der Invasionstruppen

Quelle: via REUTERS

Ein vom Ministerium gemeinsam mit der Erklärung veröffentlichtes Video zeigt Schoigu im Gespräch mit militärischen Befehlshabern, von denen einige per Video zugeschaltet sind. Per Video zugeschaltet war auch Generalstabschef Waleri Gerassimow, der erst kürzlich zum obersten Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine ernannt worden war.

09:52 Uhr – Viele Vermiste nach Angriff auf Hochhaus in Dnipro

Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro suchen die Einsatzkräfte weiter nach mehr als 20 Vermissten. Die Trümmer des Hauses seien zu 90 Prozent abgetragen, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, mit.

Dort könnten immer noch Menschen liegen. 40 Tote sind bisher aus den Trümmern gezogen worden; etwa 80 Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch 16 Kinder. Noch immer lägen 28 Verletzte in Krankenhäusern, bei vielen sei der Zustand kritisch, hieß es. Ein großer Teil des neunstöckigen Hochhauses war am Samstag nach einem Raketentreffer eingestürzt. 200 Wohnungen wurden zerstört.

08:20 Uhr – Selenskyj mahnt zu Eile bei Kampfpanzer-Entscheidung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts des russischen Raketenangriffs auf die Industriestadt Dnipro schwere Waffen aus dem Westen gefordert und Großbritannien deshalb gelobt. „Ein neues Verteidigungshilfepaket wurde angekündigt – genau das, was benötigt wird: Kampfpanzer, andere gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie“, sagte der 44-Jährige am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache.

Mehr zu den Leopard-Kampfpanzern

Er erwarte Entscheidungen über weitere Waffenlieferungen vom Weltwirtschaftsforum in Davos und der Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Selenskyj zufolge starben am Wochenende beim Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus der Industriestadt Dnipro etwa 40 Menschen. Immer noch gelten etwa zwei Dutzend als vermisst. Die Ukraine werde alles daran setzen, die Schuldigen zu finden und vor Gericht zu stellen.

Zugleich mahnte der Präsident den Westen zu Eile bei der Lieferung der gewünschten Panzer. Russlands Angriff auf Dnipro und dessen neue Versuche, im Krieg die Initiative zu ergreifen, erforderten „neue Lösungen“ und schnellere Entscheidungen. Selenskyj verwies auf starke russische Truppenkonzentrationen im Donbass, speziell um die Städte Bachmut und Soledar, aber auch im Süden der Ukraine. „Wir werden sehen, was Russland hier vorbereitet“, sagte der Präsident.

03:33 Uhr – Sherman verspricht bei Besuch in Kiew „unerschütterliche“ Unterstützung der USA

Zwei Tage nach dem tödlichen Angriff auf ein Wohnhaus im ostukrainischen Dnipro hat die stellvertretende US-Verteidigungsministerin Wendy Sherman der Ukraine abermals die „unerschütterliche“ Unterstützung ihres Landes zugesichert. Sherman sei nach Kiew gereist und habe sowohl den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch Verteidigungsminister Oleksij Resnikow getroffen, teilte das Außenamt in Washington mit. Bei den Gesprächen sei es vor allem um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Kiews angesichts der russischen Aggression gegangen.

Wolfgang Ischinger im WELT-Interview

Ischinger: „Durch Panzerlieferungen wird niemand zur Kriegspartei“

Ischinger will „Kriegswirtschaft“

02:38 Uhr – Ukraine drängt erneut auf schnellere Waffenlieferungen aus dem Westen

Der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Oleski Danilow, hat im ukrainischen Fernsehen gesagt, sein Land rechne mit einem „letzten Vorstoß Russlands“ am Jahrestag der Invasion am 24. Februar oder im März. Daher müssten die Waffenlieferungen des Westens beschleunigt werden. „Wir müssen uns jeden Tag auf solche Ereignisse vorbereiten. Und wir bereiten uns vor. Die erste und letzte Frage ist immer die nach Waffen, nach Hilfe, um diesen Aggressor, der in unser Land eingedrungen ist, zu besiegen.“

02:05 Uhr – Ukrainische Armee: Zahlreiche Städte im Nordosten und Süden unter Beschuss

Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee stehen rund 25 Städte und Dörfer in der Umgebung von Bachmut und Awdijiwka in der Donbass-Region unter russischem Artilleriebeschuss. Zudem setze Russland den Beschuss von über 30 Siedlungen in den nordöstlichen Gebieten Charkiw und Sumy nahe der russischen Grenze fort. Auch im Süden würden mehrere Städte, darunter die Regionalhauptstadt Cherson, mit Mörser- und Artilleriebeschuss angegriffen. Die Berichte ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

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