Ukraine-News ++ Kiew meldet Durchbruch nahe Bachmut ++

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere der besten russischen Brigaden im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgerieben. „In den Kämpfen im Abschnitt Bachmut wurden einige der besten Einheiten des Feindes zerschlagen und haben vollständig ihre Kampfkraft verloren“, sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, gemäß einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Dabei handle es sich um die 72. Motorschützenbrigade und die 31. und 83. Luftlandebrigaden. Die ukrainischen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Syrskyj zufolge setzten die ukrainischen Einheiten ihren Vormarsch fort. Gleichzeitig betonte der Generaloberst, dass die allgemeine Lage im Ostabschnitt der Front weiter schwierig bleibe. Mit Gegenangriffen versuchten die Russen verloren gegangene Positionen bei den Orten Andrijiwka und Klischtschijiwka wieder zurückzuerobern. Dennoch haben die Ukrainer Syrskyj zufolge an der Stelle die russische Verteidigungslinie durchbrochen.

Eine Gruppe ukrainischer Soldaten am Samstag in der Nähe der Frontlinie bei Bachmut

Quelle: dpa/Alex Babenko

Die Ukraine wehrt seit beinahe 19 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Nach der Eroberung der Stadt Bachmut durch russische Truppen im Mai konnten ukrainische Einheiten in einer Gegenoffensive in diesem Abschnitt gut 50 Quadratkilometer wieder zurückerobern.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:42 Uhr – Ukraine: Charkiw unter Beschuss von russischen Raketen

Das Zentrum der zweitgrößten ukrainischen Stadt, Charkiw, ist nach ukrainischen Angaben von russischen Raketen angegriffen worden. „Charkiw wird erneut von russischen Raketen beschossen“, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. „Nach ersten Informationen werden zentrale Bezirke angegriffen.“ Mehrere andere Telegram-Nutzer berichteten von Explosionen in der Stadt.

21:59 Uhr – Selenskyj für UN-Generaldebatte in USA eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zur Teilnahme an der UN-Generaldebatte in den USA eingetroffen. Selenskyj schrieb auf der Plattform X, früher Twitter, er sei gemeinsam mit seiner Ehefrau für die UN-Woche und einen Besuch in Washington angekommen.

In New York soll der 45-Jährige zunächst am größten diplomatischen Treffen der Welt teilnehmen. Mit Spannung wird erwartet, ob es am Rande der UN-Generaldebatte ab Dienstag oder in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Mittwoch zu einem Aufeinandertreffen Selenskyjs mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow kommen könnte.

Für Selenskyj ist es die erste persönliche Teilnahme an der UN-Generalversammlung seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. Im vergangenen Jahr hatte er sich in einer Videoansprache an die Vereinten Nationen gewandt.

Nach dem Besuch in New York will Selenskyj in die US-Hauptstadt Washington weiterreisen, wo am Donnerstag Treffen mit Präsident Joe Biden und mit Mitgliedern des Kongresses geplant sind.

19:39 Uhr – Ukraine verklagt drei EU-Staaten bei Welthandelsorganisation

Kiew hat gegen drei EU-Staaten wegen deren Importverbots für ukrainische Agrarprodukte Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. „Für uns ist es prinzipiell wichtig, zu beweisen, dass einzelne Mitgliedstaaten kein Importverbot gegen ukrainische Waren verhängen können“, sagte die für Wirtschaft zuständige Vizeregierungschefin, Julia Swyrydenko, gemäß einer Mitteilung. Die Ukraine hoffe jedoch, dass Polen, die Slowakei und Ungarn ihre Importverbote aufheben und die Gerichtsverfahren sich nicht lang hinziehen werden. Verfahren bei der WTO sind in der Regel langwierig.

Parallel dazu soll der Druck der Europäischen Kommission und anderer EU-Mitgliedsstaaten auf die Ukraine-Anrainer erhöht werden, Agrarimporte wieder zuzulassen. Deutschlands Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Blockade ukrainischen Getreides durch die Regierungen in Warschau, Budapest und Bratislava bereits als „Teilzeitsolidarität“ kritisiert.

19:08 Uhr – Pistorius kündigt 400-Millionen-Euro-Hilfspaket für Ukraine an

Deutschland will die Ukraine in großem Umfang mit weiteren Waffen und Munition unterstützen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) kündigte vor der am Dienstag stattfindenden Ramstein-Konferenz ein neues Hilfspaket im Volumen von 400 Millionen Euro an – die von der Ukraine gewünschten Marschflugkörper sind darin aber nicht enthalten, wie der Minister der „Bild“ sagte. Seine Teilnahme an dem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz musste Pistorius wegen einer Corona-Infektion kurzfristig absagen.

„Wir liefern zusätzliche Munition: Sprengmunition, Mörsermunition, Minenraketen“, sagte der Minister. „Denn Munition ist das, was die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den brutalen Angriffskrieg am dringendsten braucht.“ Darüber hinaus werde Deutschland mit geschützten Fahrzeugen und Minenräumsystemen helfen.

„Wir haben aber auch den nahenden Winter im Blick“, fügte der Minister hinzu. „Wir werden Kleidung schicken, aber auch Strom- und Wärmeerzeuger.“ Insgesamt werde das Paket 400 Millionen Euro schwer sein.

18:43 Uhr – Georgien wirft ukrainischem Sicherheitsvertreter Komplott zum Umsturz vor

Georgien hat einem hochrangigen Vertreter der Ukraine vorgeworfen, durch das Organisieren von Massenprotesten den Umsturz der georgischen Regierung zu planen. Sicherheitsdienste erklärten, der stellvertretende Leiter der militärischen Spionageabwehr der Ukraine und ehemalige Vize-Innenminister Georgiens, Giorgi Lortkipanidse, betreibe die „Destabilisierung mit dem Ziel eines gewaltsamen Umsturzes der Regierung“. Unter den Mitverschwörern seien auch Georgier, die in der Ukraine gegen russische Truppen kämpften, hieß es.

Die Beziehungen zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken sind angespannt. Georgien wird vorgeworfen, mit dem Kreml zusammenzuarbeiten, obwohl Russland nach wie vor Soldaten in den abtrünnigen georgischen Regionen Abchasien und Südossetien stationiert hat.

Kiew hat Tiflis zudem wiederholt aufgefordert, den ehemaligen georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili freizulassen. Saakaschwili besitzt die ukrainische Staatsbürgerschaft und ist ein wichtiger Berater des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj. Kiew wirft den georgischen Behörden vor, den inhaftierten, kranken Politiker zu „töten“, und hat seine Überweisung in eine Klinik im Ausland verlangt.

18:18 Uhr – Schwangere Soldatin in Russland wegen Wehrdienstentziehung verurteilt

In Russland ist eine Soldatin einem Medienbericht zufolge zu sechs Jahren Lagerhaft wegen Wehrdienstentziehung verurteilt worden, weil sie während ihrer Schwangerschaft nicht zur Mobilmachung erschienen war. Das Gericht habe dabei ein ärztliches Gutachten des Sanitätsdienstes ihrer Einheit außer Acht gelassen, das eine zeitweise Befreiung vom Wehrdienst empfahl, berichtete die Tageszeitung „Kommersant“. Die Soldatin habe nicht gekündigt und sei daher verpflichtet gewesen, in ihrer Einheit zu erscheinen, so die Urteilsbegründung.

Die Gefreite steht demnach seit 2016 unter Vertrag, und hat bereits ein fünfjähriges Kind, wie russische Staatsmedien unter Berufung auf das Militärgericht der südrussischen Stadt Wladikawkas am Montag schrieben. Die Vollstreckung des Urteils sei wegen der unterhaltsbedürftigen Kinder bis 2032 aufgeschoben worden. Die Verteidigung der aus der Kaukasusregion Kabardino-Balkarien stammenden Frau will nach eigenen Angaben Berufung einlegen.

17:56 Uhr – Bulgarien entschärft Sprengkörper auf Drohne – wohl aus Ukraine-Krieg

An der bulgarischen Schwarzmeerküste ist ein auf einer Drohne befestigter Sprengkörper entschärft worden, der Behörden zufolge wohl aus dem Ukraine-Krieg stammt. Der Sprengkörper sei von einem Spezialteam der Seestreitkräfte direkt am Fundort des beschädigten Flugapparats im Ort Tjulenowo im Nordosten des Landes entschärft worden, teilte das Verteidigungsministerium in Sofia mit. Es war zunächst unklar, wie die Drohne ans Ufer gelangt war – ob sie aus der Luft gefallen oder von der Strömung angespült wurde – und ob es sich um eine russische oder ukrainische Drohne handelt.

Ein Hotelier hatte seiner eigenen Darstellung zufolge das Wrack der Drohne am Sonntagabend entdeckt und die Behörden alarmiert. „Ich kann noch nicht sagen, wem die Drohne gehört und woher sie gekommen ist“, sagte Verteidigungsminister Todor Tagarew am Montag. Man könne aber mit Sicherheit vermuten, dass sie mit dem Krieg in Zusammenhang stehe, den Russland gegen die Ukraine begonnen hat, sagte er. „Dieser Krieg ist unvermeidlich mit höheren Risiken für unsere Sicherheit verbunden“, sagte der Minister weiter.

17:23 Uhr – Putin ist mit Wirtschaftslage zufrieden

Russlands Präsident Wladimir Putin hat umgehende Maßnahmen zur Stützung der schwächelnden Landeswährung Rubel gefordert. Hauptfaktor der steigenden Inflation sei die Schwächung des Rubels. „Und hier ist notwendig, klar ihre Ursachen zu verstehen und rechtzeitig, ohne Aufschub die entsprechenden Entscheidungen zu treffen“, sagte Putin der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf einer Regierungssitzung zum Staatshaushalt. „Ich bin sicher, dass die Zentralbank professionell und – was wichtig ist – abgestimmt arbeitet.“ Die Zentralbank hatte zuletzt zur Stützung des Rubels den Leitzins von 12 auf 13 Prozent angehoben.

Das Wirtschaftsministerium hatte zuvor die Inflationsprognose von 5,3 auf 7,5 Prozent erhöht. Dabei hatte die dem Ministerium unterstellte Statistikbehörde die Berechnungsgrundlage für 2023 gegenüber dem Vorjahr geändert – nach Ansicht von Experten, um die Zahl zu senken.

Trotz der steigenden Inflation zeigte sich Putin mit der Lage der eigenen Wirtschaft zufrieden. Die Wirtschaftskraft habe wieder das Niveau von 2021 erreicht. Im laufenden Jahr erwarte er ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 2,5 bis 2,8 Prozent, sagte Putin. „Wir haben dem absolut beispiellosen Druck von außen standgehalten, dem Sanktionsdruck einiger herrschender Eliten im sogenannten Westblock.“

16:47 Uhr – UN-Expertin: Massive Menschenrechtsverstöße in Russland seit Ukraine-Krieg

Die Menschenrechtslage in Russland hat sich nach Angaben einer UN-Expertin seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erheblich verschlechtert. Moskau sei seit Beginn des Krieges im Februar 2022 systematisch gegen Regierungskritiker vorgegangen, erklärte die Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats, Mariana Katzarova, in einem vorgestellten Bericht. Bereits zuvor sei in Russland über zwei Jahrzehnte lang eine anhaltende Verschlechterung der Menschenrechtslage zu beobachten gewesen.

Dem Bericht zufolge haben die russischen Behörden die Versammlungsfreiheit und die freie Meinungsäußerung seit Februar 2022 „stark eingeschränkt“ und zudem die Unabhängigkeit der Justiz und die Zusagen zu fairen Gerichtsprozessen untergraben. In ihrem Bericht beschreibt die UN-Sonderberichterstatterin ein „Klima der Straflosigkeit“ bei Menschenrechtsverletzungen in Russland. Andersdenkende werden demnach mit willkürlichen Verwaltungssanktionen belegt. Zudem gingen die Behörden mit Gewalt gegen friedliche Demonstranten vor, kritisierte Katzarova.

15:49 Uhr – Angriff auf russische Besatzungsverwaltung in Donezk

Das Verwaltungsgebäude der russischen Besatzer in Donezk ist deren Angaben zufolge von der ukrainischen Armee mit Raketen angegriffen worden. „Tote oder Verletzte gab es vorläufigen Informationen nach nicht“, teilte der Donezker Besatzungschef Denis Puschilin per Videobotschaft bei Telegram mit. Es habe Schäden an ziviler Infrastruktur im Stadtzentrum gegeben. Örtliche Ermittler bestätigten russischen Reportern, dass es sich dabei um den Sitz von Puschilin gehandelt habe.

Donezk ist die Hauptstadt des gleichnamigen ostukrainischen Gebiets Donezk. Dort hatten von Russland gelenkte Kämpfer bereits im Frühjahr 2014 die Macht übernommen. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor knapp 19 Monaten annektierte Moskau das Gebiet im September 2022 dann völkerrechtswidrig. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft dabei nur wenige Kilometer nördlich der Gebietshauptstadt.

15:05 Uhr – Moskau fordert von Weltgericht Abweisung der Klage der Ukraine

Russland hat das höchste Gericht der Vereinten Nationen aufgefordert, eine Klage der Ukraine im Zusammenhang mit der russischen Invasion abzuweisen. Der ukrainische Vorwurf, Russland habe die Völkermordkonvention von 1948 zur Rechtfertigung des Kriegs missbraucht, sei nicht haltbar, machte der juristische Vertreter Russlands, Gennadi Kusmin, bei einer Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag geltend.

Diese Rechtsposition der Ukraine sei „hoffnungslos fehlerhaft“ und stehe im Widerspruch zur langjährigen Rechtsprechung. Kiew versuche, den Gerichtshof mit falschen Anschuldigungen zu missbrauchen. Der Vertreter Moskaus wiederholte zudem Behauptungen, wonach die Politik der Ukraine von „Neonazis“ bestimmt werde.

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Anwälte Kiews sollen an diesem Dienstag zu Wort kommen. Die Ukraine hatte den auch als Weltgericht bezeichneten IGH wenige Tage nach dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 angerufen. In der Klage wird Russland unter anderem vorgeworfen, die Invasion mit der falschen Behauptung zu begründen, die russische Bevölkerung in den ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk müsse vor einem Völkermord geschützt werden. In Wirklichkeit seien es die russischen Truppen, die in der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübten.

In dem Verfahren, das sich nach Einschätzung von Experten über Jahre hinziehen könnte, wird die Ukraine von einer Rekordzahl von 32 anderen Staaten unterstützt, darunter auch Deutschland. Die Vertreter dieser Staaten sollen am Mittwoch angehört werden.

13:05 Uhr – Ukraine will Polen, Ungarn und Slowakei wegen Getreide-Importstopp verklagen

Die Ukraine will die Nachbarländer Polen, Ungarn und die Slowakei wegen des Einfuhrverbots für ukrainische Agrarprodukte verklagen. „Es ist wichtig zu beweisen, dass diese Maßnahmen rechtlich falsch sind. Deshalb werden wir morgen rechtliche Schritte einleiten“, sagte der ukrainische Handelsbeauftragte Taras Kachka der Publikation „Politico“. Die Ukraine könne zudem Maßnahmen gegen Polen verhängen, wenn Warschau seinen Kurs nicht aufgebe. „Wir wären gezwungen, Vergeltungsmaßnahmen für die zusätzlichen Produkte zu ergreifen und würden die Einfuhr von Obst und Gemüse aus Polen verbieten.“

Polen, Ungarn und die Slowakei hatten am Freitag eigene Beschränkungen für ukrainische Getreideeinfuhren angekündigt. Zuvor hatte die Europäische Kommission beschlossen, ihr Einfuhrverbot für die fünf EU-Nachbarn der Ukraine nicht zu verlängern. Das im Mai von der EU verhängte Embargo erlaubte es Polen, Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei, den Verkauf von ukrainischem Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen im Inland zu verbieten. Der Transport dieser Produkte in andere Länder war und ist erlaubt.

Die Regierung in Kiew hatte bereits angekündigt, wegen der Beschränkungen ein internationales Schiedsverfahren anstreben zu können.

11:10 Uhr – Ukrainische Regierung entlässt sechs Vize-Verteidigungsminister

In der Ukraine werden sechs stellvertretende Verteidigungsminister entlassen. Darunter befindet sich auch Hanna Maliar, die einer breiten Öffentlichkeit wegen ihrer Informationen zum Stand der Kämpfe bekannt ist. Nur der erste Stellvertreter, Olexander Pawljuk, bleibt demnach weiter im Amt. Der neue Verteidigungsminister Rustem Umjerow sprach auf Facebook von einem „Neustart“. Quellen des Internetportals „Ukrajinska Prawda“ zufolge solle keiner der Entlassenen auf seinen Posten zurückkehren.

FILE PHOTO: Deputy Defence Minister Maliar attends a graduation ceremony of Ukrainian Army chaplains in Kyiv

Hanna Maliar war seit über zwei Jahren stellvertretende Verteidigungsministerin

Quelle: REUTERS

Anfang des Monats hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow seinen Rücktritt eingereicht. Zu seiner Entlassung sollen Skandale um Korruption bei der Armeeversorgung und in den Wehrersatzämtern beigetragen haben. Resnikow hat Vorwürfe gegen ihn immer zurückgewiesen.

Sein Nachfolger Umjerow leitete zuvor den Fonds für Staatsvermögen und war unter anderem in den ersten Kriegswochen an Verhandlungen mit Russland beteiligt gewesen. Umjerow ist der vierte Verteidigungsminister unter Präsident Wolodymyr Selenskyj seit dessen Amtsantritt im Frühjahr 2019.

10:36 Uhr – Russland zieht offenbar Luftlandetruppen um Robotyne zusammen

Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten zum wiederholten Mal unter Druck geratene Einheiten im ukrainischen Gebiet Saporischschja mit Luftlandetruppen verstärkt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor.

Demnach wurden mindestens fünf Regimenter im Umkreis mehrerer Kilometer um das Dorf Robotyne an der Front zusammengezogen. „In voller Stärke sollte eine solche Einheit aus etwa 10.000 Elite-Fallschirmjägern bestehen. Beinahe alle Einheiten sind aber mit großer Wahrscheinlichkeit dramatisch unterbesetzt“, hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Bei Robotyne durchbrachen die Ukrainer zuvor eine verminte und befestigte russische Verteidigungslinie.

Der Einsatz von Elite-Soldaten zur Verstärkung der Frontlinie dürfte nach Einschätzung der Briten deren Vorgesetzten missfallen. „Den gesamten Krieg hindurch haben russische Kommandeure versucht, die Luftlandetruppen als hochgradig mobile Truppe für offensive Operationen wiederherzustellen“. Nun würden die Fallschirmjäger erneut als Fußsoldaten genutzt, um überstrapazierte Bodentruppen zu verstärken, hieß es in der Mitteilung weiter.

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10:00 Uhr – Zwei Menschen bei Drohnenangriffen südlich von Cherson getötet

Bei nächtlichen Drohnenangriffen sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen in der Region südlich von Cherson getötet worden. Vier weitere Menschen seien bei dem Angriff auf die Stadt Beryl verletzt worden, erklärt der Gouverneur der Region, Olexandr Prokudin. Auch der Distrikt um den Donau-Hafen Ismajil ist nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Ole Kipper Ziel von Angriffen gewesen.

Elf Drohnen seien abgeschossen worden, eine Freizeiteinrichtung in der Kleinstadt Wylkowe sei getroffen worden. Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, es seien in verschiedenen Bereichen des Landes 18 von 24 Drohen abgeschossen worden, auch 17 Marschflugkörper seien abgewehrt worden

09:00 Uhr –Selenskyj warnt vor Drittem Weltkrieg und vergleicht Putin mit Hitler

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kurz vor dem Start der hochkarätig besetzten UN-Generaldebatte vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt und Kremlchef Wladimir Putin mit Adolf Hitler verglichen. Die russische Gesellschaft habe den Respekt der Weltöffentlichkeit verloren, sagte Selenskyj im CBS-Interview „60 Minutes“. „Sie haben ihn gewählt und wiedergewählt und einen zweiten Hitler herangezogen.“ Man könne die Zeit nicht zurückdrehen, aber Putin jetzt stoppen.

„Wenn die Ukraine fällt, was wird dann in zehn Jahren passieren?“, sagte Selenskyj weiter. Wenn die Russen Polen erreichen würden, komme dann ein Dritter Weltkrieg, fragte er. Daher müsse sich die ganze Welt entscheiden, ob Putin aufgehalten werden solle, oder man den Beginn eines Weltkriegs heraufbeschwören wolle.

08:52 Uhr – Ukraine meldet Geländegewinne im Osten und Süden

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben an der Ostfront weiteres Territorium zurückerobert. Rund um die im Mai von russischen Truppen nach monatelangen Kämpfen eingenommene Stadt Bachmut brachten ukrainische Soldaten in der vergangenen Woche zwei Quadratkilometer Land unter ihre Kontrolle, wie die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar mitteilt. Auch zwei Ortschaften unweit südlich von Bachmut seien zurückerobert worden.

Insgesamt seien seit Beginn der Gegenoffensive 51 Quadratkilometer bei Bachmut befreit worden. In der Region Donezk seien ukrainische Truppen derweil weiterhin dabei, eine russische Offensive auf die Orte Awdijwka und Marjinka abzuwehren. Fortschritte habe es zudem im Süden beim Vorstoß ukrainischer Truppen Richtung Asowsches Meer gegeben: 5,2 Quadratkilometer Gelände seien in der vergangenen Woche gewonnen worden, insgesamt habe die Ukraine im Süden somit im Zuge ihrer seit drei Monaten laufenden Gegenoffensive bislang mehr als 260 Quadratkilometer zurückerobert.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

07:55 Uhr – Ukraine meldet mehrere russische Drohnenangriffe

Die Ukraine ist nach Angaben ihres Militärs in der Nacht erneut mit russischen Drohnen und Raketen angegriffen worden. Die ukrainische Luftwaffe habe 18 unbemannte Fluggeräte und 17 Marschflugkörper abgeschossen.

05:30 Uhr – Stoltenberg schaltet sich in Debatte um Taurus-Lieferung ein

In der Debatte um die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Bedeutung solcher Waffensysteme für die Kriegsführung betont. Er begrüße, dass „manche Alliierte – Großbritannien, Frankreich, die Vereinigten Staaten – bereits weitreichende Raketensysteme geliefert haben“, sagt Stoltenberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht.

Deutschland sei eine führende Nation bei der militärischen Unterstützung der Ukraine. „Deutschlands starke Unterstützung der Ukraine – einschließlich Panzer und Luftabwehrsysteme – macht einen entscheidenden Unterschied.“ Die Ukraine habe das in der UN-Charta verankerte Recht auf Selbstverteidigung. „Und wenn wir die UN-Charta ernst nehmen, müssen wir der Ukraine helfen, sich zu verteidigen.“

Eine unmittelbare Gefahr einer nuklearen Eskalation sehe er nicht. „Wir beobachten sehr genau, was die russische Armee tut. Bisher haben wir keine Veränderungen bei den russischen Atomstreitkräften bemerkt, die uns veranlassen würden, darauf zu reagieren.“ Gleichzeitig betonte Stoltenberg, dass die Nato auf den Einsatz von Atomwaffen vorbereitet sei. „Der Zweck der Nato ist, Krieg zu verhindern – erst recht einen Nuklearkrieg. Wir haben eine glaubwürdige Abschreckung.“

05:04 Uhr – Moskau meldet Abwehr von ukrainischen Drohnen in mehreren Regionen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag ukrainische Drohnen in mehreren Regionen abgewehrt. Die Drohnen seien „über den westlichen, südwestlichen, nordwestlichen und östlichen Gebieten der Halbinsel Krim, den Bezirken Istra (Westen) und Domodedowo (Süden) im Gebiet Moskau sowie (…) in Belgorod und Woronesch (Südwesten) abgefangen“ worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. Angaben zur genauen Anzahl der Drohnen oder zu Opfern wurden zunächst nicht gemacht.

Gleichzeitig erklärte das Verteidigungsministerium, dass eine Panzerfabrik in Charkiw im Nordosten der Ukraine, in denen Panzer ukrainischer Streitkräfte repariert werden, durch einen Raketenangriff getroffen worden sei.

04:08 Uhr – Peking: Chinas Außenminister Wang reist nach Russland

Chinas Außenminister Wang Yi wird am Montag nach Russland reisen. Wie das chinesische Außenministerium mitteilte, wird sich Wang vom 18. bis 21. September auf Einladung des Sekretärs des Moskauer Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, zu Sicherheitsgesprächen in Russland aufhalten. Es ist ein weiterer hochrangiger Besuch zwischen den beiden verbündeten Ländern, die häufig ihre „grenzenlose“ Partnerschaft betonen und die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit loben.

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Ein Angestellter arbeitet an der Montagelinie eines Windturbinenturms in einer Fabrik der China State Shipbuilding Corporation Haizhuang Windpower

Zuvor hatte das russische Außenministerium mitgeteilt, Wang werde mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammentreffen und die beiden planten, „sich auf die Stärkung der Zusammenarbeit auf der internationalen Bühne zu konzentrieren“.

Dabei werde es „einen ausführlichen Meinungsaustausch über Fragen im Zusammenhang mit der Beilegung des Konflikts in der Ukraine“ geben, sagte ein Sprecher. Demnach sollen auch „Möglichkeiten zur Gewährleistung von Stabilität und Sicherheit in der asiatisch-pazifischen Region“ Thema sein.

00:02 Uhr – Gruppe um Russland will UN-Erklärungen blockieren

Eine Gruppe von Staaten um Russland will mehrere Erklärungen blockieren, die von der Weltgemeinschaft während der anstehenden UN-Generaldebatte angenommen werden sollten. Dazu zählt unter anderem ein Text, mit dem die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bekräftigt werden sollten. Ein entsprechender Brief vom Sonntag wurde neben Russland auch von Belarus, Bolivien, Kuba, Nordkorea, Eritrea, dem Iran, Nicaragua, Syrien, Venezuela und Simbabwe unterzeichnet.

In dem Schreiben an den Präsidenten der UN-Vollversammlung, Dennis Francis, beklagen die elf Unterzeichner Sanktionen, denen Staaten unterlägen und die ihrer Entwicklung schadeten. Wegen seines Einmarsches in die Ukraine war Russland mit einer Reihe von Strafmaßnahmen belegt worden.


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