Ukraine-News im Liveticker: Vertrauter von Putin setzt sich ins Ausland ab

Der russische Präsident Wladimir Putin verliert einem Insider zufolge einen altgedienten Vertrauten: Der frühere Reformer Anatoli Tschubais hat seinen Posten als Sonderbeauftragter von Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen aufgegeben, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters sagte.

Tschubais habe das Land bereits verlassen und nicht vor, zurückzukehren. Tschubais ist die bislang hochrangigste Persönlichkeit in Russland, die von ihrem Posten zurückgetreten ist, seit dem Einmarsch in der Ukraine vor einem Monat, der in Russland nach offiziellem Sprachgebrauch als „spezielle Militäroperation“ bezeichnet wird.

Anatoli Tschubais, damaliger Leiter der staatlichen russischen Beteiligungsgesellschaft Rusnano, auf einem Foto aus 2009

Quelle: dpa/epa Mikhail Metzel Pool

Tschubais gilt als Architekt der postkommunistischen Reformen in Russland in den 1990er-Jahren. Er führte einst auch eine liberale Oppositionspartei an. Auch leitete er das staatliche Technologieunternehmen Rusnano.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

16:42 Uhr – Gouverneur: Verletzte bei ukrainischem Angriff auf russisches Dorf

Bei einem angeblichen ukrainischen Angriff auf russisches Gebiet sind nach russischen Angaben mehrere Menschen verletzt worden. „Eine Granate ist in einem Dorf eingeschlagen, es gibt Verletzte. Ihnen wird jede notwendige Hilfe zuteil“, schrieb der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram. Die Gegend liegt unmittelbar an der Grenze zur Ukraine, rund 35 Kilometer nördlich der umkämpften ostukrainischen Großstadt Charkiw.

In den Ortschaften Schurawljowka sowie Nechotejewka, wo sich ein Grenzübergang befindet, sei der Katastrophenfall ausgerufen worden, schrieb Gladkow weiter. Die russische Staatsagentur Tass meldete unter Berufung auf Quellen, in Schurawljowka sei ein Haus beschädigt worden, in dem zwei Familien leben. Aus der Ukraine gab es zunächst keine Bestätigung für den Vorfall. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

16:35 Uhr – Weitere Militärhilfe aus Litauen für Ukraine

Die Ukraine hat weitere Militärhilfe aus Litauen für den Krieg gegen Russland erhalten. Dies teilte der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas auf Facebook mit. Zur Art der Waffen schrieb er nur: „Alles, was man für die Kriegsführung des 21. Jahrhunderts benötigt.“ Nähere Angaben machte er nicht. Das baltische EU- und Nato-Land hatte zuvor angekündigt, seine militärische Unterstützung zu verstärken.

Litauen hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn vor einem Monat der Ukraine humanitäre, medizinische und militärische Hilfe bereitgestellt. Die Regierung in Vilnius gibt grundsätzlich keine Informationen zu gelieferten Waffen bekannt.

16:18 Uhr – Selenskyj ruft französische Firmen zum Verlassen Russlands auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat französische Firmen zum Verlassen Russlands aufgerufen, um den Druck auf Moskau im Ukraine-Krieg weiter zu erhöhen. „Die französischen Unternehmen müssen den russischen Markt verlassen“, sagte Selenskyj in einer Video-Ansprache vor der französischen Nationalversammlung. Firmen wie der Autobauer Renault und die Warenhauskette Auchan müssten „aufhören, die Sponsoren der russischen Kriegsmaschinerie zu sein“ und „den Mord an Kindern und Frauen zu finanzieren“.

„Die französischen Unternehmen müssen den russischen Markt verlassen“: Selenskyj bei seiner Video-Ansprache

„Die französischen Unternehmen müssen den russischen Markt verlassen“: Selenskyj bei seiner Video-Ansprache

Quelle: dpa/Francois Mori

„Werte bedeuten so viel mehr als finanzieller Vorteil“, sagte Selenskyj. „Sie wissen, was Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit bedeutet, jedes einzelne Wort ist für Sie sehr wichtig“, sagte Selenskyj mit Verweis auf den aus der Zeit der Revolution stammenden Wahlspruch der Französischen Republik.

16:07 Uhr – Biden nennt russischen Chemiewaffeneinsatz eine echte Gefahr

US-Präsident Joe Biden hat einen Chemiewaffen-Einsatz Russlands in der Ukraine als echte Gefahr bezeichnet. Weitere Einzelheiten dazu werde er seinen Nato-Partnern auf dem Ukraine-Gipfel in Brüssel erläutern, sagte Biden bei seinem Aufbruch Richtung Europa. Dort will Biden nicht nur am Nato-Gipfel, sondern auch an einem Treffen der EU und der G7-Staaten teilnehmen. Für Freitag wurde er in Warschau erwartet.

Russland hatte die Ukraine am Dienstag erneut beschuldigt, mit westlicher Hilfe Angriffe mit Chemiewaffen vorzubereiten. Die USA und Großbritannien wiesen das zurück. Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield nannte die Anschuldigungen Moskaus einen Vorläufer für Pläne Russlands zum Einsatz chemischer Waffen. „Wir müssen sicherstellen, dass die Welt dies hört und versteht, was hier vor sich geht“, sagte sie.

15:55 Uhr – EU-Kommission lehnt Quote zu Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen ab

Die EU-Kommission hat Forderungen nach einem verpflichtenden Schlüssel zur Verteilung von Flüchtlingen aus der Ukraine über die einzelnen EU-Staaten eine Absage erteilt. „Wir werden keine verbindlichen Quoten oder ähnliches machen“, sagte Innenkommissarin Ylva Johansson in Brüssel. Die Menschen, die unter der Richtlinie für einen Massenzustrom Vertriebener Schutz suchten, dürften sich frei in der EU bewegen. Man werde nicht entscheiden, wo sie sich niederlassen sollten.

Johansson verwies jedoch auf eine neu geschaffene „Solidaritätsplattform“, auf der sich die EU-Staaten über die Verteilung der Flüchtlinge austauschen. Dort könnten Länder sagen, dass einzelne Städte oder Regionen überlastet seien. Andere Länder könnten Hilfe anbieten, sagte die Schwedin. Deutschland gehört zu den Staaten, die auf eine Verteilung in der gesamten EU dringen. Die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine – mehr als 2,1 Millionen – halten sich im Nachbarland Polen auf.

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15:41 Uhr – Russland will Fußball-EM 2028 oder 2032 ausrichten

Ungeachtet seiner Isolation wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine will Russland die Fußball-Europameisterschaft 2028 oder 2032 ausrichten. Russland habe eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben, sagte Verbandschef Alexander Djukow der Agentur Tass zufolge. Nun habe der Verband bis zum 12. April 2023 Zeit, die Bewerbung auszuarbeiten. Russland habe Erfahrung damit, große Turniere auszurichten, sagte Djukow. Das Land war Gastgeber der Weltmeisterschaft 2018, 2021 fanden mehrere Spiele der Europameisterschaft in der Großstadt St. Petersburg statt.

Russische Teams und Athleten wurden nach dem Angriff auf die Ukraine am 24. Februar von ihren Sportverbänden suspendiert. Die russische Fußball-Nationalmannschaft wurde von der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausgeschlossen.

15:34 Uhr – Lambrecht: Drohungen Putins gegen Staaten Osteuropas ernstnehmen

Mit einer Portion Selbstkritik hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) im Bundestag die Debatte über den Verteidigungshaushalt eröffnet. Der von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnete Angriff auf die Ukraine sei „ein Krieg – und das sage ich klar und mit schwerem Herzen -, dessen Heraufziehen wir nicht rechtzeitig erkannt haben, den wir vielleicht auch nicht wahrhaben wollten“, sagte sie.

Zugleich versicherte sie: „Wir stehen fest an der Seite dieser Verbündeten in Osteuropa, denen Putin schon seit langem droht. Und diese Drohungen sind ernstzunehmen.“ Deutschland und die EU hätten Russland mit „beispiellosen Sanktionen“ belegt. Deutschland unterstütze die Ukraine auch mit der Lieferung von Waffen. Es müsse aber klar sein, „wir dürfen als Bündnis nicht Kriegspartei werden“.

15:15 Uhr – Scholz telefoniert erneut mit Putin

Vor den Gipfeltreffen von Nato, EU und G-7-Staaten zum russischen Angriff auf die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) abermals mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Im Gespräch sei es um die laufenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gegangen, teilte der Kreml mit. Putin habe eine „Reihe von Überlegungen im Zusammenhang mit den wichtigsten Positionen der Russischen Föderation“ erläutert. Einzelheiten wurden keine genannt. Von deutscher Seite gab es zunächst keinen Kommentar. Die Gipfel finden an diesem Donnerstag in Brüssel statt.

15:02 Uhr – Stoltenberg: China unterstützt Russland mit „Lügen“

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat China vorgeworfen, Russland im Ukraine-Krieg mit „himmelschreienden Lügen“ zu unterstützen. „Die Verbündeten sind besorgt, dass China die russische Invasion auch mit Material unterstützen könnte“, sagte Stoltenberg. US-Präsident Joe Biden hatte China in einem solchen Fall „Konsequenzen“ angedroht und auf die Sanktionen gegen Russland verwiesen.

14:21 Uhr – Nato will Ostflanke mit vier weiteren Verbänden verstärken

Die Nato will ihre Ostflanke zur Abschreckung Russlands mit vier weiteren Gefechtsverbänden verstärken. Wie Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel mitteilte, sind als Standorte für die sogenannten Nato-Battlegroups die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien vorgesehen.

Stoltenberg forderte Russland auf, Drohungen mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen zu unterlassen. „Russland muss das nukleare Säbelrasseln stoppen“, sagte Stoltenberg in Brüssel. „Ein nuklearer Krieg kann niemals gewonnen werden und sollte auch nicht geführt werden.“

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13:41 Uhr – Putin plant Gasrechnungen in Rubel auszustellen

Russlands Präsident Wladimir Putin will die Zahlungsmethode bei Gaslieferungen in „unfreundliche Staaten“ umstellen. Die Rechnungen sollten künftig in Rubel beglichen werden. Die Änderungen beträfen aber nur die Währung. Die genauen Details der Umsetzung würden die Regierung und Notenbank in Moskau innerhalb einer Woche klären.

13:20 Uhr – Kriegsfolgen abfedern: Bauern in der EU sollen Produktion steigern

Um zu verhindern, dass noch mehr Menschen auf der Welt hungern, sollen Bauern in der EU künftig für Umweltschutz vorgesehene Ackerflächen nutzen dürfen. Dort sollten künftig Nahrungs- und Futtermittel angebaut werden können, um die Produktion zu steigern, teilte die EU-Kommission mit. Zudem sollen Bauern in der EU mit knapp 500 Millionen Euro unterstützt werden. So soll sichergestellt werden, dass sich steigende Preise etwa für Dünger und Sprit nicht auf die Ernährungssicherheit auswirken. Landwirte, die nachhaltig produzieren, sollen dabei Vorrang haben.

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13:13 Uhr – Ukraine: Verhandlungen mit Russland „ziemlich schwierig“

Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende der Kampfhandlungen gestalten sich nach Angaben beider Seiten kompliziert. „Die Verhandlungen sind ziemlich schwierig, weil die ukrainische Seite klare und grundsätzliche Positionen einnimmt“, sagte der ukrainische Verhandler Mychajlo Podoljak örtlichen Medien zufolge. Staatschef Wolodymyr Selenskyj habe die Schlüsselfragen wiederholt deutlich gemacht. Auch Moskau sprach von schleppenden Verhandlungen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow behauptete, die USA täten alles, um die Gespräche zu verzögern.

12:13 Uhr – Britisches Verteidigungsministerium: Krieg in Nordukraine statisch

Der Krieg in der Ukraine ist im Norden des Landes aus Sicht des britischen Verteidigungsministeriums weitgehend statisch. Die russischen Truppen versuchten, sich neu zu organisieren, bevor sie ihren groß angelegten Angriff fortsetzten, teilte das Ministerium mit. Im Osten der Ukraine versuchten die russischen Truppen, die ukrainischen Streitkräfte einzukreisen, während sie aus Richtung Charkiw im Norden und aus Richtung Mariupol im Süden vorstießen, hieß es.

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11:32 Uhr – Scholz: Energie-Boykott würde Hunderttausende Jobs gefährden

Hunderttausende Arbeitsplätze stünden bei einem Energie-Boykott Russlands laut Bundeskanzler Olaf Scholz in Deutschland auf dem Spiel. Das sagt der SPD-Politiker in einem Interview der „Zeit“. Scholz ergänzt, er habe den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor dem Einsatz biologischer oder chemischer Waffen gewarnt. „Deshalb war es mir wichtig, ihm sehr klar und direkt zu sagen: Das wäre unakzeptabel und unverzeihlich.“

11:16 Uhr – Frankreich entsendet Rettungskonvoi

Frankreich schickt einen Konvoi mit Rettungsfahrzeugen und Notfallausrüstung in die Ukraine. Das Innen- und das Außenministerium in Paris teilten gemeinsam mit, 100 Einsatzkräfte wollten die Fahrzeuge und die Ausrüstung an die Grenze zur Ukraine bringen. Dazu gehörten elf Feuerwehrfahrzeuge, 16 Rettungswagen und 23 Lastwagen, die 49 Tonnen Güter transportierten. Der Konvoi sollte Paris noch am Mittwoch verlassen.

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10:58 Uhr – Zahl der neu erfassten Ukraine-Flüchtlinge sinkt leicht

Die Zahl der in Deutschland neu ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine ist leicht gesunken. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, hat die Bundespolizei seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine die Ankunft von 238.932 Kriegsflüchtlingen festgestellt. Das sind 6470 neu hinzugekommene Flüchtlinge mehr als am Tag zuvor. Am Montag zählte die Bundespolizei 7105 Neuankömmlinge. In der Vorwoche waren täglich jeweils mehr als zehntausend Kriegsflüchtlinge hinzugekommen.

10:55 Uhr – Russische Soldaten erhalten Veteranenstatus

In der Ukraine kämpfende russische Soldaten sollen später den Status eines Veteranen erhalten. Ein entsprechendes Gesetz, das die Kremlpartei Geeintes Russland eingebracht hatte, wurde im Parlament verabschiedet. Veteranen stehen etwa monatliche Zahlungen, Steuervorteile, bessere medizinische Versorgung und kostenlose oder vergünstigte Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln zu.

10:32 Uhr – Klitschko bezeichnet Krieg als „Genozid“

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat den russischen Angriff auf sein Land als Völkermord bezeichnet. „Das ist ein Genozid“, sagte er in einer Live-Schalte mit dem Stadtrat der Kiewer Partnerstadt München. „Die vernichten die Zivilbevölkerung, die vernichten unser Land.“

Seine Stadt werde mit Raketen beschossen, die „in einem Radius von 500 Metern jedes menschliche Leben“ töteten, sagte Klitschko. Das sei kein Angriff auf das Militär, sondern auf die Bevölkerung. Wie viele Ukrainer bislang gestorben seien, könne er nicht sagen: „Wir können die Leichen nicht zählen.“

Vitali Klitschko spricht per Videoschalte im Münchner Stadtrat

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Quelle: dpa/Sven Hoppe

Jeden Morgen, bevor er die Augen öffne, glaube er kurz, „dass es ein schlechter Traum war“. „Das ist alles ein Alptraum, was passiert.“ Doch: „Ich mache meine Augen auf und sehe: Es ist eine harte Realität, sehr harte Realität.“

Er rief Deutschland auf, Wirtschaftsbeziehungen zu Russland einzustellen, auch wenn das schwierig sei. „Russland investiert jeden Euro, jeden Cent, in seine Armee.“

Der Bürgermeister von Kiew bat um Unterstützung. „Wir kämpfen nicht für unsere Stadt und für unser Land, wir kämpfen heute für Werte und Prinzipien, die gerade von den Russen gebrochen werden“, sagte Klitschko. Er betonte: „Wir sind Europäer.“ Es sei nicht möglich, die Ukraine zu unterstützen und gleichzeitig freundlich zu Russland zu sein. „Es geht für uns ums Leben.“

10:20 Uhr – China lehnt Ausschluss Russlands aus G-20-Gruppe ab

China lehnt einen Ausschluss Russlands aus der G-20-Staatengruppe ab. Die Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G 20) sei „das wichtigste Forum für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit“, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Wang Weibin. „Russland ist ein wichtiges Mitglied und kein Mitglied hat das Recht, ein anderes Land auszuschließen.“

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10:05 Uhr – Russland lehnt Friedenstruppen ab

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagt, Friedenstruppen in die Ukraine zu schicken, könnte zu einer direkten Konfrontation seines Landes mit der Nato führen. Polen hat eine internationale Friedenstruppe vorgeschlagen, die sich in der Ukraine dann auch verteidigen sollte.

09:59 Uhr – Polens Geheimdienst will 45 russische Diplomaten ausweisen lassen

Der polnische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben beim Außenministerium die Ausweisung von 45 russischen Diplomaten beantragt. Einigen von ihnen werde Tätigkeit für die russischen Geheimdienste vorgeworfen, sagt ein Sprecher. Ein Sprecher der polnischen Regierung erklärt, der russische Botschafter sei ins Außenministerium einbestellt worden. Entscheidungen zu weiteren Schritten würden nach dem Treffen bekanntgegeben. Das russische Außenministerium kündigt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ria an, bei einer Ausweisung von russischen Diplomaten aus Polen mit Gegenmaßnahmen zu reagieren.

09:42 Uhr – Russland meldet Zestörung von Waffendepot

Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein Waffen- und Ausrüstungslager nahe der nordwestukrainischen Stadt Riwne zerstört. Das Lager sei von See aus mit hochpräzisen Langstreckenwaffen beschossen worden. Vor zwei Tagen hatte das Ministerium bereits den Beschuss einer ukrainischen Militäreinrichtung in derselben Region gemeldet.

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09:30 Uhr – Scholz lehnt Flugverbotszone weiter ab

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die Solidarität Deutschlands zugesagt, zugleich aber erneut eine scharfe Grenze zu einer Verwicklung der Nato in den Krieg mit Russland gezogen. „Präsident Selenskyj, die Ukraine kann sich auf unsere Hilfe verlassen“, sagte der SPD-Politiker in der Generaldebatte des Bundestags.

Olaf Scholz in der Generaldebatte des Bundestages

Olaf Scholz in der Generaldebatte des Bundestages

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Deutschland liefere seit Beginn des Krieges Waffen und Ausrüstung, gemeinsam mit den Partnern habe man Sanktionen verhängt, die ihresgleichen suchten. Diese zeigten Wirkung und würden auch ständig nachgeschärft, sagte Scholz.

Er höre die Stimmen derjenigen, die eine Flugverbotszone oder Nato-Friedenstruppen in der Ukraine forderten, betonte der Kanzler. Aber: „So schwer es fällt – wir werden dem nicht nachgeben.“ Es müsse dabei bleiben, dass es keine direkte Konfrontation zwischen der Nato und Russland geben dürfe. „Die Nato wird nicht Kriegspartei“, betonte Scholz.

08:27 Uhr – Feuerpause für Luhansk vereinbart

Für die Region Luhansk ist nach Angaben des zuständigen Gouverneurs eine Feuerpause vereinbart worden. Sie solle ab 9 Uhr Ortszeit (8 Uhr MEZ) gelten, erklärt Serhij Gaidaj auf dem Messengerdienst Telegram. Ziel sei es, durch die Kämpfe in der ostukrainischen Region eingeschlossene Zivilisten in Sicherheit zu bringen.

08:20 Uhr – Grünen-Chef Nouripour fordert weitere Waffenlieferungen an Kiew

Grünen-Chef Omid Nouripour hat sich dafür ausgesprochen, mehr Waffen in die Ukraine zu liefern. „Es ist eindeutig so, dass mehr kommen muss, und es ist eindeutig, dass jede einzelne Anforderung geprüft wird“, sagte Nouripour in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv.

Er könne versichern, dass das nach bestem Wissen und Gewissen erfolge, in der Balance zwischen Beistand und dem Vermeiden einer Entgrenzung des Krieges. Aber: Nicht jeder Wunsch sei erfüllbar, so der Grünen-Politiker. „Es ist einfach nicht so, dass U-Boote auf Bäumen wachsen und man sie einfach runterpflücken muss und rüberreichen kann.“

08:07 Uhr – Generalstab: Ukrainische Truppen halten Stellungen

Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben ihres Generalstabs die Stellung trotz fortdauernder russischer Luftangriffe. Der Vormarsch des Gegners werde an mehreren Fronten gestoppt, zum Beispiel bei Slowjansk im Gebiet Donezk im Südosten, teilte der Generalstab in Kiew mit. Auch Mykolajiw im Süden werde verteidigt, ebenso Tschernihiw im Nordosten.

Zur Lage in der seit Wochen besonders heftig umkämpften Stadt Mariupol teilte die Militärführung lediglich mit, die ukrainischen Kräfte verteidigten sich gegen Angriffe aus allen Richtungen. Die Berichte aus der Kampfzone waren zunächst nicht unabhängig überprüfbar.

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07:47 Uhr – Heil will Ukrainer in den Arbeitsmarkt integrieren

Aus Sicht von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollten Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland schnell die Möglichkeit zur Arbeitsaufnahme bekommen. Zuvorderst würden die Ukrainer nicht als Fachkräfte, sondern als Menschen betrachtet, betonte Heil im Deutschlandfunk. Doch sei es vernünftig, ihnen eine Perspektive zu eröffnen, wenn sie länger im Land bleiben wollen. Durch ihren Aufenthaltstitel stehe den Menschen aus der Ukraine der deutsche Arbeitsmarkt grundsätzlich offen. Heil regte Sprach- und Integrationskurse sowie Angebote zur Kinderbetreuung an.

07:15 Uhr – Putin plant Teilnahme an G 20-Gipfel

Der russische Präsident Wladimir Putin plant nach den Worten seiner Botschafterin in Indonesien, dort am G-20-Gipfel im Oktober teilzunehmen. „Nicht nur die G 20, auch andere Organisationen versuchen, Russland auszuschließen“, sagt Botschafterin Ljudmilla Worobjowa. „Die Reaktion des Westens ist absolut unangemessen.“

06:27 Uhr — Belarussischer Exil-Politiker fordert härtere Sanktionen gegen Lukaschenko

Ein führender belarussischer Oppositionspolitiker hat den Westen aufgefordert, die Sanktionen gegen Machthaber Alexander Lukaschenko wegen des Ukraine-Kriegs zu verschärfen. „Lukaschenko verdient weitaus mehr globale Verachtung, als ihm zuteil wurde“, schrieb Pawel Latuschko in der Zeitung „The New European“. Der belarussische Staatschef sei nicht nur der „Spielball“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sondern auch ein „wichtiger Akteur“.

Es sei „an der Zeit, dass der Westen dies erkennt und entsprechend handelt“, forderte Latuschko, der in Polen im Exil lebt. „Diese beiden Monster müssen zur Rechenschaft gezogen werden“. In einem offenen Brief forderte Latuschko die westlichen Regierungen auf, Belarus mit den gleichen Sanktionen wie Russland zu belegen.

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Lukaschenko wird vorgeworfen, dass er russischen Truppen erlaubt hatte, von seinem Territorium aus die Ukraine anzugreifen. Eine direkte Beteiligung belarussischer Truppen an dem Krieg im Nachbarland ist derzeit nicht bekannt. Lukaschenko steht auch wegen der Verfolgung der Opposition in seinem Land international stark in der Kritik. Viele Kritiker sind inhaftiert oder ins Ausland geflohen.

05:30 Uhr – Strack-Zimmermann: Art der Kritik an Lambrecht „unanständig“

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gegen Kritik in Schutz genommen. „Die russische Armee zieht mordend durch die Ukraine und begeht unfassbare Menschenrechtsverbrechen. Wir stehen vor nie dagewesenen Herausforderungen“, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „In dieser historisch schwierigen Phase ist es schlichtweg unanständig, niveaulose Kampagnen gegen einzelne Regierungsmitglieder zu fahren.“

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Fehler würden gemacht und Kritik sei selbstverständlich. „Aber bitte fachlich fundiert. Schüsse aus der Hüfte von Profilneurotikern sind unangebracht“, sagte Strack-Zimmermann. Lambrecht war wiederholt ein schleppender Verlauf bei der Lieferung von Waffen und Militärmaterial an die Ukraine angelastet worden, nachdem der Start mit 5000 Helmen bereits öffentlichen Spott ausgelöst hatte. Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hatte eine Lieferung von Waffen an die Ukraine vor dem russischen Angriff – wie zuvor die Große Koalition aus Union und SPD – ganz abgelehnt.

05:56 Uhr – Selenskyj wirft Moskau Gefangennahme von Geflüchteten vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat russische Streitkräfte beschuldigt, eine Gruppe von Flüchtlingen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol auf einer zuvor vereinbarten Fluchtroute „einfach gefangen genommen“ zu haben. In seiner abendlichen Videobotschaft verwies der Staatschef am Dienstag erneut auf das Leid der seinen Angaben zufolge noch 100.000 Menschen in der Stadt, die „ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Medikamente, unter ständigem Beschuss“ ausharren müssten.

Ungeachtet der schweren Kämpfe sieht Selenskyj kleine Fortschritte in den Verhandlungen mit der Regierung in Moskau. „Wir arbeiten weiterhin auf verschiedenen Ebenen, um Russland zu ermutigen, sich in Richtung Frieden zu bewegen“, sagte er.

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Vertreter seines Landes würden praktisch jeden Tag mit der russischen Seite verhandeln. „Es ist sehr schwierig, manchmal konfrontativ.“ Trotzdem zeigte er sich zuversichtlich: „Aber Schritt für Schritt kommen wir voran.“ Allerdings gehen beide Seiten davon aus, dass eine Einigung in weiter Ferne liegt.

05:18 Uhr – Greenpeace verlangt Importstopp für russische Energieträger

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert einen Importstopp für Gas, Öl und Kohle aus Russland. „Der EU-Gipfel an diesem Donnerstag muss dringend Beschlüsse für ein schnelles Energieembargo gegen Russland fassen“, sagte der deutsche Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir erwarten von der Bundesregierung und von Kanzler Olaf Scholz persönlich, sich nicht länger gegen einen solchen Schritt zu stemmen.“

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Kaiser sagte: „Es ist nicht zu verantworten, dass die EU-Staaten mit ihren Zahlungen für Energielieferungen täglich Hunderte Millionen in Putins Kriegskasse spülen.“ Er sei überzeugt, dass die Menschen in Deutschland einen Importstopp von Kohle, Öl und Gas aus Russland mittragen würden. Die wirtschaftlichen Folgen könne man über ein Krisenpaket abfedern. „Wir haben gesehen, dass wir mit Regelungen wie dem Kurzarbeitergeld auch einigermaßen gut durch die Corona-Krise gekommen sind. Etwas Vergleichbares brauchen wir hier auch.“

04:06 Uhr – Entwicklungsministerin fordert mehr Geld – „Brotaufstände“ drohten

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze fordert mehr Geld. „Wenn man sich die Folgen dieses schrecklichen Kriegs vor Augen führt, kann es gar nicht beim jetzigen Entwicklungsetat bleiben“, sagt die SPD-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“.

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„Das Welternährungsprogramm hat bislang die Hälfte seiner Weizen-Lieferungen aus der Ukraine bezogen“, betonte sie. „Mit steigenden Preisen drohen auch wieder Brotaufstände, wie vor elf Jahren im arabischen Raum und damit eine neue Welle der Instabilität.“ Entwicklungspolitik müsse hier dringend gegensteuern.

03:15 Uhr – Westliche Staaten ventilieren Ausschluss Russlands aus G 20

Westliche Länder stellen die Mitgliedschaft Russlands in der Gruppe der 20 wichtigsten Industriestaaten (G 20) in Frage. Das sagten an den Überlegungen beteiligte Personen Reuters. Allerdings werde mit einem Veto anderer G 20-Mitglieder gegen einen Ausschluss Russlands gerechnet. Auch China, Indien und Saudi-Arabien gehören den G 20 an und haben sich nicht dem Vorgehen des Westens gegen Russland nach der Invasion der Ukraine angeschlossen.

Polen hat den USA den Ausschluss Russlands vorgeschlagen und erklärt, eine „positive Reaktion“ erhalten zu haben. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich am Dienstag zurückhaltend. Dies sei eine Frage, die man gemeinsam unter den Mitgliedern erörtern und „nicht einzeln und individuell“ entscheiden solle. Die G 20 ist zusammen mit der G 7 – einer kleineren Gruppe westlicher Staaten – eine wichtige internationale Plattform für Maßnahmen zum Klimawandel bis hin zu grenzüberschreitenden Schulden.

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„Es hat Diskussionen darüber gegeben, ob es für Russland angemessen ist, Teil der G 20 zu sein“, sagte eine hochrangige G 7-Quelle. „Wenn Russland Mitglied bleibt, wird die Organisation weniger nützlich sein“. Auf die Frage, ob US-Präsident Joe Biden Russland aus der G 20 drängen werde, sagte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan: „Wir glauben, dass es für Russland in internationalen Institutionen und in der internationalen Gemeinschaft nicht business as usual sein kann.“

Auch in anderen multilateralen Organisationen wird Russland in Frage gestellt. In Genf erklärten Beamte der Welthandelsorganisation WTO, zahlreiche Delegationen weigerten sich, mit ihren russischen Kollegen zusammenzuarbeiten. Viele Regierungen hätten die Invasion kritisiert und hätten wenig Interesse an einer Zusammenarbeit mit Russland, machte WTO-Sprecher Keith Rockwell deutlich.

02:32 Uhr – Familienministerin unterstützt Schutzzonen für Kriegsflüchtlinge an Bahnhöfen

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) will den Schutz für geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine verstärken. „Mit voller Kraft müssen wir uns für ihre Sicherheit einsetzen“, sagte Spiegel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Schutzzonen an Bahnhöfen können dabei ein wichtiges Instrument sein.“ Es liefen dazu bereits Gespräche mit dem Bundesinnenministerium. Wichtig sei, dass das Einsatzpersonal vor Ort entsprechend geschult und sensibilisiert sei, damit Betroffene schnell identifiziert würden und auch umfangreiche Präventionsarbeit geleistet werden könne, betonte Spiegel.

Flüchtlinge steigen aus einem Sonderzug auf dem Leipziger Hauptbahnhof

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Quelle: dpa/Jan Woitas

Spiegel wies darauf hin, dass es im bundesweiten „Koordinierungskreis gegen Menschenhandel“ bereits Kooperationen von Polizei und Fachberatungsstellen zum Thema Menschenhandel gebe. Diese seien wertvoll und würden an der richtigen Stelle ansetzen. „Für mehr Aufklärung und Schutz von Betroffenen stellt der Koordinierungskreis umfangreiches Informationsmaterial, auch auf Ukrainisch, online zur Verfügung“, sagte sie weiter. „Wir alle können einen Beitrag leisten, Betroffene davor zu bewahren, Gewalt zu erfahren oder ausgebeutet zu werden.“

02:02 Uhr – US-Regierung bereitet Sanktionen gegen russische Abgeordnete vor

Die Zeitung „Wall Street Journal“ berichtet, die USA bereiteten neue Sanktionen gegen über 300 Abgeordnete des russischen Parlaments vor. Das Blatt beruft sich auf Beamte und interne Dokumente. Die US-Regierung lehnt eine Stellungnahme zu dem Bericht zunächst ab.

00:10 Uhr – Faeser will keinen Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat Forderungen nach einer Koordinierung der Flüchtlingspolitik im Kanzleramt zurückgewiesen. „Seit dem ersten Tag des Krieges koordinieren wir die Aufnahme und Versorgung der Geflüchteten sehr eng mit den Ländern“, sagte Faeser dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch).

Erst am vergangenen Donnerstag habe Kanzler Olaf Scholz (SPD) erneut mit den Ministerpräsidenten über das Thema beraten. Integrations- und Sprachkurse würden bereits geöffnet, medizinische Versorgung und Arbeitsmarktzugang würden ermöglicht, betonte Faeser: „Wir sind viel besser aufgestellt als wir es bei früheren Fluchtbewegungen waren.“

Viele bürokratische Hürden für Geflüchtete in Deutschland

Wegen des Ukraine-Kriegs droht auf EU-Ebene erneut Streit zwischen den Mitgliedstaaten, um den Umgang mit Geflüchteten. Aber auch in Deutschland gibt es noch keine klare Verteilung, immer noch ist der Staat auf die Hilfe von Privatmenschen angewiesen.

Quelle: WELT / Merle Giesel

Faeser kündigte an, sich dazu am Mittwoch abermals mit der EU-Innenkommissarin Ylva Johansson zu beraten. Außerdem will sie am Donnerstag mit den Innenministern der G-7-Staaten darüber sprechen, wie Geflüchtete auch in Staaten außerhalb der EU wie Kanada, den USA und Japan Schutz finden könnten.

00:02 Uhr – Diakonie-Präsident fordert Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat wegen des Ukraine-Kriegs einen Flüchtlingsgipfel im Bundeskanzleramt gefordert. „Wir müssen dort eine gemeinsame Sicht auf die Lage entwickeln, um möglichst gute Vereinbarungen zu treffen über eine sinnvolle Verteilung und Finanzierung“, sagte Lilie WELT. Für die bessere staatliche Planung der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen brauche es eine Grundstrategie von Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und den großen Sozialorganisationen wie der Diakonie und der Caritas, sagte er.

Unter den mehr als 230.000 nach Deutschland Geflohenen seien unbegleitete Kinder, die eine Traumabegleitung brauchten, genauso wie traumatisierte Frauen, die ihre Männer zurücklassen mussten, oder Hochbetagte, die pflegebedürftig seien, so der Präsident des evangelischen Wohlfahrtsverbands.

00:00 Uhr – Melnyk kritisiert Berlin für ausbleibende Waffenlieferungen

Die ukrainische Regierung ist sehr enttäuscht darüber, dass die Bundesregierung bisher nicht auf ihre jüngsten Bitten zu Waffenlieferungen reagiert hat. Zu „Bild“ sagt der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrji Melnyk: „Es ist sehr frustrierend, dass die Bundesregierung seit drei Wochen gar keine Antwort auf unsere Liste von dringend notwendigen Defensivwaffen gegeben hat. Denn jeder Tag zählt, um das Leben der unter dem russischen Raketenbeschuss leidenden Zivilbevölkerung in der Ukraine zu retten.“

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Melnyk mahnte die Bundesregierung zu einer raschen Entscheidung: „Wir hoffen daher auf eine zügige Entscheidung aus Berlin.“ Die ukrainische Regierung hatte am 3. März eine Verbalnote an das Bundeskanzleramt sowie Auswärtiges Amt und Bundesverteidigungsministerium geschickt und darin um zahlreiche Waffen gebeten.

00:00 Uhr -Bundesinnenministerin fordert faire Verteilung der Flüchtlinge in EU

Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert die Solidarität der EU-Länder bei der Aufnahme der Flüchtlinge ein. „Es hat nun absolute Priorität, für eine faire Verteilung in der gesamten EU zu sorgen“, sagt die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Vereinbarungen zur gemeinsamen Aufnahme müssten jetzt auch alle gemeinsam umsetzen.

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Sie wies Kritik aus den Bundesländern an der Bundesregierung bei zurück: „Seit dem ersten Tag des Krieges koordinieren wir die Aufnahme und Versorgung der Geflüchteten sehr eng mit den Ländern.“ Sie betont: „Wir sind viel besser aufgestellt als wir es bei früheren Fluchtbewegungen waren.“

23:40 Uhr – US-Krankenhaus nimmt erste ukrainische Kinderkrebspatienten auf

Vier krebskranke ukrainische Kinder und ihre Familien sind am Dienstag im St. Jude Children‘s Research Hospital in Memphis im US-Staat Tennessee eingetroffen. Es ist das erste Krankenhaus in den USA, das Patienten aus der Ukraine aufnimmt, wie die Behörden mitteilten. Die Patienten sind zwischen neun Monaten und neun Jahren alt. Sie erhalten eine komplexe medizinische Versorgung sowie eine traumabezogene psychosoziale Therapie. Auch einen Schullehrplan für die Patienten und ihre Geschwister hat das Krankenhaus entwickelt.

Nach Angaben von St. Jude reisten die Familien an Bord eines medizinischen Transportflugzeugs der US-Regierung aus Krakau in Polen ein. Einige der Kinder hielten bei ihrer Ankunft weiße Einhorn-Stofftiere und ukrainische Flaggen in der Hand, wie auf einem Video des Krankenhauses zu sehen ist.

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Mehr als 400 krebskranke ukrainische Kinder wurden in eine Klinik in Polen evakuiert. Die Ärzte arbeiten daran, sie in einem von rund 200 Krankenhäuser in 28 Ländern unterzubringen. Die Evakuierung begann unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar und ist eine gemeinsame Anstrengung von St. Jude, der Polnischen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, der polnischen Heldenstiftung und der ukrainischen Wohltätigkeitsorganisation Tabletotschki.

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