Ukraine-News im Liveticker: Selenskyj – Jeder „Kompromiss“ mit Moskau wird in Referendum vorgelegt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, über jeden möglichen „Kompromiss“ bei den Verhandlungen mit Russland sein Volk entscheiden zu lassen. Die Inhalte eines möglichen Abkommens könnten „historische“ Veränderungen bedeuten, sagte der Staatschef in einem am Abend veröffentlichten Interview mit der Nachrichten-Website Suspilne. Entschieden werde darüber von ukrainischer Seite am Ende in einem Referendum.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine am 24. Februar haben sich Unterhändler Kiews und Moskaus zu mehreren Verhandlungsrunden getroffen. Die Türkei, die eine Vermittlerrolle eingenommen hat, hatte am Sonntag Fortschritte in den Gesprächen gemeldet. In den Verhandlungen geht es demnach unter anderem um die von Russland geforderte „Neutralität“ der Ukraine, den Status der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie um den Status der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

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Selenskyj hatte die bisher ergebnislosen Gespräche am Sonntag verteidigt und bekräftigt, zu „Verhandlungen“ mit Kreml-Chef Wladimir Putin bereit zu sein. Eine Kapitulation seines Landes lehnt der ukrainische Präsident ab. Am Montag unterstrich er: „Die Ukraine kann kein russisches Ultimatum akzeptieren.“ Eine „Übergabe“ der ukrainischen Städte Kiew, Charkiw oder Mariupol an Russland schloss er aus.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

22.45 Uhr:  Selenskyj nennt Treffen mit Putin notwendig

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält ein Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin für notwendig, um die russische Haltung zu einem Ende des Kriegs zu erörtern. Allerdings werde bei einer solchen Begegnung keine Entscheidung über das Schicksal der besetzen ukrainische Gebiete möglich sein, sagt Selenskyj in einem TV-Interview.

21.37 Uhr: USA unterstützen Beweissicherung zu russischen Kriegsverbrechen

Das US-Militär unterstützt nach eigener Darstellung Bemühungen, Beweise für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine sicherzustellen. „Wir sehen eindeutig, dass die russischen Streitkräfte Kriegsverbrechen begehen und helfen bei der Sammlung entsprechender Beweise“, sagt der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby. Es sei nicht Sache der US-Militärführung zu entscheiden, was das Ergebnis derartiger Ermittlungen sein werde.

20:41 Uhr – Russland wirft Ukraine mangelnde Mitwirkung bei Fluchtkorridoren vor

Russland hat der Ukraine mangelnde Mitwirkung bei der Evakuierung von Zivilisten durch so genannte Fluchtkorridore vorgeworfen. Die ukrainische Seite habe am Montag keinem einzigen Korridor zugestimmt, um Menschen nach Russland zu bringen, sagte Generalmajor Michail Misinzew am Abend. Millionen Zivilisten würden von der ukrainischen Armee als „menschliche Schutzschilder“ festgehalten. Kiew hingegen wirft Moskau immer wieder vor, Ukrainer gegen ihren Willen nach Russland zu bringen.

Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es am Abend außerdem, ukrainische „Nationalisten“ planten Schießstände in Krankenhäusern der Städte Odessa und Tschernihiw. Dafür gab es keine Belege. Russland hatte vor knapp zwei Wochen mit einem Angriff auf eine Geburtsklinik in der belagerten Hafenstadt Mariupol international für Entsetzen gesorgt. Später hieß es aus Moskau, das Gebäude sei von ukrainischen Kämpfer genutzt worden. Die Ukraine sowie die Vereinten Nationen hingegen betonten, zum Zeitpunkt der Attacke seien dort Patienten behandelt worden.

20:33 Uhr – Jacht von Abramowitsch liegt in Bodrum vor Anker

Die Luxusjacht des Oligarchen Roman Abramowitsch hat im Hafen des türkischen Badeorts Bodrum angelegt. Der türkische Fernsehsender NTV berichtete, das Schiff „Solaris“, das unter der Flagge von Bermuda fährt, sei aus Montenegro gekommen. Eine Gruppe Ukrainer, die ukrainische Flaggen mit der Aufschrift „Kein Krieg“ trugen, versuchten einem Zeitungsbericht zufolge, mit einem kleinen Motorboot das Anlegen der Jacht zu verhindern.

Es war nicht klar, ob Abramowitsch an Bord seines Schiffes war oder die Jacht nur in die Türkei verlegte, um den westlichen Sanktionen gegen russische Oligarchen zu entgehen. Die Türkei hat sich den Strafmaßnahmen nicht angeschlossen. Die Europäische Union verhängte in der vergangenen Woche Sanktionen gegen Abramowitsch, als sie ihre Liste der Personen überarbeitete, deren Vermögen eingefroren wurde, weil sie an der russischen Invasion in die Ukraine beteiligt waren.

Das Nato-Mitglied Türkei hat enge Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine. Die Regierung kritisierte den russischen Angriff auf die Ukraine, will aber als neutrale Partei zwischen beiden Ländern vermitteln. Sie verhängte keine Sanktionen gegen Russland oder russische Staatsbürger und schloss auch ihren Luftraum nicht für russische Flugzeuge.

20:28 Uhr – Biden warnt vor russischen Cyberattacken

US-Präsident Joe Biden hat amerikanische Unternehmen aufgefordert, ihren Schutz gegen mögliche Cyberangriffe aus Russland zu verbessern. Es gebe immer mehr Hinweise, dass Russland Optionen für mögliche Cyberangriffe als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens prüfe, sagte Biden. Ein Großteil der kritischen Infrastruktur des Landes sei in privatem Besitz. An die Unternehmen appellierte er deshalb: „Sie haben die Macht, die Kapazität und die Verantwortung, die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit der kritischen Dienste und Technologien zu stärken, auf die sich die Amerikaner verlassen.“

Die für Cybersicherheit zuständige Sicherheitsberaterin Anne Neuberger fügte hinzu: „Wir sind nicht auf einen Konflikt mit Russland aus. Aber wenn Russland einen Cyberangriff gegen die Vereinigten Staaten startet, werden wir reagieren.“ Es gebe keine Gewissheit, dass es zu einem Cyberangriff auf kritische Infrastrukturen kommen werde. Man sehe aber mögliche Vorbereitungen.

„Kritische Infrastruktur, Strom, Wasser, viele Krankenhäuser in den Vereinigten Staaten sind im Besitz des privaten Sektors“, sagte sie. „Wir glauben, dass die wichtigsten Stellen, die es wissen müssen, mit geheimen Informationen versorgt worden sind.“ Dazu zählten einige Hundert Unternehmen. Firmen sollten eine mehrstufige Authentifizierung auf ihren Systemen verwenden, um Angreifern das Eindringen zu erschweren, sowie ihre Daten verschlüsseln und Notfallpläne ausarbeiten.

20:02 Uhr – Russland berichtet von mehr als 500 ukrainischen Kriegsgefangenen

Russland hat eigenen Angaben zufolge mehr als 500 ukrainische Soldaten gefangengenommen. Dem Internationalen Roten Kreuz seien Dokumente zum Austausch gegen russische Soldaten übermittelt worden, sagte die Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Tatjana Moskalkowa, dem Staatssender RT. „Das sind ukrainische Gefangene, die wir auszutauschen bereit sind.“ Die Ukraine sprach zuletzt von mehr als 560 russischen Kriegsgefangenen.

In der vergangenen Woche war der zwischenzeitlich entführte Bürgermeister der ukrainischen Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, im Austausch gegen neun russische Soldaten freigekommen. Angaben aus Kiew zufolge handelte es sich um Wehrdienstleistende, die im Krieg Russlands gegen die Ukraine eingesetzt waren.

19:48 Uhr – Pentagon: Russland verstärkt Einsätze zu Wasser und in der Luft

Russland verstärkt nach Angaben des Pentagon derzeit seine Militäroffensive aus der Luft und zu Wasser, da der Vormarsch der eigenen Truppen durch die „Geschicklichkeit“ der ukrainischen Armee aufgehalten werde. Der Kreml versuche „verzweifelt“, seine Kampfdynamik zu erhöhen, sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter in Washington. Die russischen Truppen stünden „frustriert und verwirrt“ von einem ukrainischen Widerstand, der trotz der Unterzahl an Soldaten und der geringeren Bewaffnung den Angriffen standhalte.

Die Streitkräfte unter Befehl von Russlands Präsident Wladimir Putin haben ihre Einsätze laut Angaben des US-Beamten zuletzt verstärkt – allein in den vergangenen 24 Stunden flogen sie demnach mehr als 300 Luftangriffe. Kiew habe ebenfalls mit verstärkten Lufteinsätzen reagiert.

Nur wenige Einsätze seien Nahkämpfe, Moskau feuere vor allem Luft-Boden-Raketen aus dem russischen oder belarussischen Luftraum auf ukrainische Ziele ab, sagte der US-Beamte. „Sie wagen sich nicht sehr weit oder lange in den ukrainischen Luftraum vor, weil die Ukrainer ihren Luftraum mit großer Geschicklichkeit verteidigen.“ Im nördlichen Schwarzen Meer zeige Russland mit dem Einsatz mehrerer Kriegsschiffe „verstärkte Marineaktivitäten“, sagte der Beamte weiter. Dies sei jedoch kein klares Zeichen für einen bevorstehenden Angriff auf die Hafenstadt Odessa.

19:39 Uhr – Selenskyj: Können russische Ultimaten nicht erfüllen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Ultimaten aus Russland eine grundsätzliche Absage erteilt. „Die Ukraine kann keine Ultimaten der Russischen Föderation erfüllen“, sagte Selenskyj am Abend im Fernsehen. „Man muss uns alle vernichten. Dann wird ihr Ultimatum automatisch erfüllt.“ Selenskyj fügte hinzu, Kompromisse mit Russland könnten nur nach einem Referendum umgesetzt werden. Welche Fragen das konkret betreffen könnte, führte er nicht aus.

Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in der belagerten Hafenstadt Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Eine solche Kapitulation lehnte die ukrainische Führung kategorisch ab. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben“, sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk. Das Ultimatum ließen die Ukrainer verstreichen.

19:30 Uhr – Estland mahnt europaweite Lösung für Ukraine-Flüchtlinge an

Estland mahnt bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine eine gesamteuropäische Lösung an. Die Bemühungen müssten „gleichmäßiger zwischen den EU-Mitgliedstaaten und Partnern aufgeteilt werden“, sagte Regierungschefin Kaja Kallas nach einem Treffen mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Flüchtlinge sollten so schnell wie möglich eine Existenzgrundlage bekommen, damit sie bis zur Rückkehr in ihre Heimat arbeiten oder ihre Ausbildung fortsetzen können.

In dem baltischem EU- und Nato-Land wurden seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr als 21.000 Kriegsflüchtlinge von den Behörden erfasst. Estland hat eine Bevölkerung von etwa 1,2 Millionen Menschen. Kallas sagte, ihr Land stoße mittlerweile an seine Grenzen.

19:19 Uhr – Biden berät knapp eine Stunde mit europäischen Verbündeten

Vor seiner Reise zum Nato-Krisengipfel in Brüssel hat US-Präsident Joe Biden mit Bundeskanzler Olaf Scholz und anderen europäischen Verbündeten über den Ukraine-Krieg beraten. An der Schaltkonferenz nahmen auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Ministerpräsident Mario Draghi und der britische Premierminister Boris Johnson teil. Das Gespräch dauerte eine knappe Stunde, wie das Weiße Haus mitteilte. Die Staats- und Regierungschefs hätten ihre „ernste Besorgnis über das brutale Vorgehen Russlands in der Ukraine“ erörtert. Dazu gehörten auch die Angriffe auf die Zivilbevölkerung.

Nach Angaben des Weißen Hauses waren sich die Verbündeten einig, dass sie „die tapferen Ukrainer, die ihr Land gegen die russische Aggression verteidigen“, weiter mit Militärhilfe unterstützen. Für die inzwischen mehr als drei Millionen Menschen, die vor der Gewalt geflohen sind, soll es weitere humanitäre Hilfe geben. Thema seien auch die „die jüngsten diplomatischen Bemühungen zur Unterstützung der Bemühungen der Ukraine um einen Waffenstillstand“ gewesen.

Biden reist am Mittwoch nach Brüssel. Dort nimmt er am Donnerstag an Spitzentreffen der Nato, der EU und der Gruppe der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) teil. Am Freitag fliegt der US-Präsident weiter nach Polen. In Warschau ist für Samstag ein Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda geplant.

19:07 Uhr – Russisches Militär beschießt Einkaufszentrum in Kiew

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein Einkaufszentrum am Rande der ukrainischen Hauptstadt Kiew angegriffen. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, wirft den ukrainischen Streitkräften vor, das Einkaufszentrum zum Nachladen von Mehrfachraketenwerfern und zur Lagerung von Raketen für den Beschuss russischer Truppen zu nutzen. Konaschenkows Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Das Einkaufszentrum im dicht besiedelten Stadtteil Podil wurde in eine schwelende Ruine verwandelt. Bei dem Angriff zerbrachen alle Fenster eines benachbarten Hochhauses.

18:44 Uhr – Russland übergibt Daten von 500 Gefangenen an das Rote Kreuz

Russland hat einem Medienbericht zufolge die Daten von mehr als 500 gefangen genommenen Ukrainern an das Rote Kreuz übergeben. Die Nachrichtenagentur Interfax beruft sich auf den russischen Kommissar für Menschenrechte.

17:46 Uhr – Selenskyj lehnt russische Ultimaten ab

Die Ukraine wird ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge keine russischen Ultimaten akzeptieren. Auch eine Besetzung von Städten wie Kiew, Mariupol oder Charkiw durch russische Truppen sei inakzeptabel, sagt Selenskyj in einem Interview, das von dem Sender Suspilne veröffentlicht wird.

17:45 Uhr – Deutschland liefert weitere Waffen in die Ukraine

Deutschland wird der Ukraine noch mehr Waffen liefern. Die Lieferungen würden sich an dem orientieren, was Deutschland bisher bereits geliefert habe, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

Bisher waren dies Panzerfäuste und Flugabwehrraketen. Er verwies auf Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die gesagt habe, dass man entsprechende Waffen direkt bei Rüstungskonzernen bestellen könne.

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Lambrecht hatte erklärt, dass aus Beständen der Bundeswehr kein weiteres Material geliefert werden könne. Wie viel Geld die Bundesregierung für solche Waffenkäufe für die Ukraine ausgeben will, sagte der Regierungssprecher nicht.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts verwies darauf, dass die EU-Staaten parallel dazu die Mittel zur Beschaffung von Waffen für die Ukraine von 500 Millionen auf eine Milliarde Euro verdoppeln wollen.

17:20 Uhr – Gysi appelliert mit Russisch-Rede an russische Bevölkerung

Der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Gregor Gysi, wendet sich in einem Video auf Russisch mit einem „dringenden Appell“ an Bürger in Russland und „Bürger der russischen Gemeinden in Deutschland“. Sie sollten „alles in Ihrer Kraft Stehende zu tun, um den Krieg, den Russland in Ihrem Namen führt, zu beenden“. In dem Video bittet Gysi darum, den Angriff zu ächten. „Zeigen Sie Ihrer Regierung, dass dieser Krieg nicht im Namen der Menschen in Russland geführt wird und deshalb sofort beendet werden muss.“

17:10 Uhr – Russland bestellt US-Botschafter ein – Beziehungen „am Rande des Abbruchs“

Russland hat den US-Botschafter in Moskau einbestellt und den USA vorgeworfen, die bilateralen Beziehungen „an den Rand des Abbruchs“ gebracht zu haben. Die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden, der Kreml-Chef Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet hatte, „sind eines hochrangigen Staatsmannes unwürdig“, erklärte das russische Außenministerium am Montag.

US-Botschafter John Sullivan sei in einer Protestnote mitgeteilt worden, dass solche Bemerkungen die Beziehung zwischen den beiden Ländern gefährdeten. Washington sei zudem gewarnt worden, dass „feindselige Handlungen gegen Russland fest und entschlossen zurückgewiesen werden“.

US-Präsident Biden hatte Putin am Mittwoch als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet. Der Kreml kritisierte Bidens Wortwahl umgehend als „inakzeptabel und unverzeihlich“.

16:47 Uhr – EU bekommt neue militärische Eingreiftruppe

Die EU bekommt eine neue militärische Eingreiftruppe. Sie soll 2025 einsatzfähig sein. Die Truppe ist Teil eines sicherheitspolitischen Konzepts, das die Außen- und Verteidigungsminister der 27 Mitgliedstaaten in Brüssel beschlossen. Deutschland stellt den Kern der 5000 Soldaten.

16:22 Uhr – Schachgroßmeister Karjakin gesperrt

Der Schach-Weltverband Fide hat den früheren WM-Herausforderer Sergej Karjakin wegen Unterstützung für die russische Invasion in die Ukraine für sechs Monate gesperrt. Die Ethikkommission des Verbandes sah es als erwiesen an, dass der Großmeister aus Russland damit das Ansehen der Sportart und des Weltverbandes beschädigt und damit gegen den Ethik-Code verstoßen hat, wie die Fide mitteilte.

15:50 Uhr – Kreml bestellt US-Botschafter ein

Das russische Außenministerium hat nach eigenen Angaben den US-Botschafter in Moskau, John Sullivan, einbestellt. Dem US-Diplomaten sei mitgeteilt worden, dass Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über den russischen Präsidenten Wladimir Putin die bilateralen Beziehungen an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hätten. Biden hatte vorige Woche Putin als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet.

15:53 Uhr – Deutschland finanziert Großteil der EU-Hilfe

Deutschland wird nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mehr als ein Viertel der zusätzlichen EU-Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte finanzieren. Deutschland beteilige sich am 500-Millionen-Euro-Programm für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung „in einer Größenordnung von 26 Prozent“, sagte die SPD-Politikerin am Rande eines EU-Treffens in Brüssel.

15:32 Uhr – Rutte mahnt zur Vorsicht bei Sanktionen

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat die Europäische Union zur Vorsicht bei der Verhängung neuer Sanktionen gegen russische Gas- und Ölunternehmen ermahnt. „Wir müssen sicher sein, dass die Energieunabhängigkeit genügend Gas und Öl im System hat. Das ist sehr wichtig für die Niederlande, Deutschland, Frankreich und die osteuropäischen Länder“, sagte Rutte vor Reportern nach einem Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda.

Nauseda entgegnete, Litauen habe jahrzehntelang stark in die Energiesicherheit investiert und sei nun bereit für einen vollständigen Boykott von russischem Öl und Gas. „Jetzt, da die Masken gefallen sind, ist es an der Zeit, die Entscheidungen umzusetzen, die absolut notwendig sind, damit sich Europa sicherer, unabhängiger und widerstandsfähiger gegen externe Schocks fühlt.“

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Angebotslücke durch Krieg

15:07 Uhr – Russisches Gericht verbietet Facebook und Instagram

Ein Gericht in Moskau hat ein Verbot der Online-Netzwerke Facebook und Instagram in Russland verhängt. Das Gericht warf in seiner Entscheidung den zum US-Konzern Meta gehörenden Netzwerken „extremistische“ Aktivitäten vor, wie russische Staatsmedien berichteten. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte Meta zuvor vorgeworfen, seine Aktivitäten richteten sich „gegen Russland und dessen Streitkräfte“.

14:30 Uhr – Ukraine: Strahlungsmessung in Tschernobyl funktioniert nicht

Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde hat mehrere Probleme in dem Gebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl gemeldet, 1986 Ort des weltweit bislang größten Atomunfalls. So seien die Geräte zur Überwachung der Strahlung auf dem Gelände ausgefallen und es stünden keine Feuerwehrleute mehr zur Verfügung, die seit Jahrzehnten verstrahlten Wälder zu schützen. Die Anlage wurde am 24. Februar, dem Beginn des Krieges, von russischen Soldaten besetzt.

In der Mitteilung hieß es weiter, die Kombination diverser Gefahren bedeute eine erhebliche Verschlechterung in der Fähigkeit, den Austritt von Strahlung zu kontrollieren. Das betreffe nicht nur ukrainisches Gebiet, sondern in den kommenden Wochen und Monaten auch Nachbarländer.

14:20 Uhr – UN zählen 925 getötete Zivilisten

Das Büro UN-Menschenrechtskommissars zählt seit der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 925 getötete Zivilisten. Zudem seien 1496 verletzt worden, teilt das Gremium mit.

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13:42 Uhr – Tusk: Polen sollte auf „deutliche“ Stärkung der Nato-Präsenz pochen

Nach Ansicht des ehemaligen EU-Ratspräsidenten und polnischen Oppositionsführers Donald Tusk sollte die Warschauer Regierung angesichts des Kriegs in der Ukraine auf eine deutliche Stärkung der Nato-Präsenz an der Ostflanke pochen. „Das bedeutet mindestens 30.000 zusätzliche Nato-Soldaten alleine in Polen“, sagte er in Warschau.

Dies habe Polen bereits nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 gefordert, die Regierenden sollten sich bei den anstehenden Gipfeln von Nato und EU sowie dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Warschau weiter dafür stark machen. Angesichts der derzeitigen Situation sei es „äußerst wichtig“, dass Polen seine Partner dazu bringe, Fragen der erhöhten Nato-Präsenz und Sicherheit sehr ernst zu nehmen, sagte Tusk. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragte er.

13:22 Uhr – Holocaust-Überlebender bei Bombenangriff in Ukraine getötet

In Charkiw ist ein Überlebender der nationalsozialistischen Konzentrationslager durch einen Bombenangriff getötet worden. Das meldete die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Montag unter Berufung auf Angehörige des Opfers. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Freitag.

Boris Romantschenko habe nach Angaben seiner Enkelin in einem mehrstöckigen Gebäude in der ostukrainischen Stadt gewohnt, das von einem Geschoss getroffen wurde. Charkiw wird seit Wochen von zwei Seiten von russischen Truppen belagert. Seine Wohnung in Charkiw soll Romantschenko seit Monaten nicht verlassen haben – aus Angst, sich mit Corona zu infizieren.

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Die Stiftung Gedenkstätten reagierte bestürzt. Romantschenko überlebte die Konzentrationslager Buchenwald, Peenemünde, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen und war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora. Seit den 1990er Jahren war er regelmäßig zu Veranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers bei Weimar gekommen.

13:13 Uhr – David Beckham hilft Ärztin aus Charkiw mit seiner Instagram-Reichweite

Der frühere Fußball-Star David Beckham hilft mit seiner Reichweite auf Instagram einer Narkosefachärztin aus dem ostukrainischen Charkiw, die Frauen bei der Entbindung hilft.

Beckham – einst Kapitän der englischen Nationalmannschaft – hat auf der Foto- und Videoplattform 71,6 Millionen Follower. Er ruft seine Anhänger auf, auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef und dessen Arbeit in der Ukraine zu unterstützen.

Charkiw wurde zuletzt am stärksten von russischen Truppen angegriffen. Die Ärztin Irina postete Videos aus einem Keller, in den sich nach ihren Angaben schwangere Frauen und Mütter am ersten Tag der Invasion retteten. Sie teilte auch Bilder von Säuglingen, die von Sauerstoffgeräten abhängig seien, die Unicef zuvor gespendet habe.

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12:42 Uhr – Selenskyj ruft Deutsche zu Boykott von russischem Gas auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Deutschen zu einem Boykott von russischem Gas und anderen Waren aufgerufen.

„Ohne Handel mit Ihnen, ohne Ihre Unternehmen und Banken wird Russland kein Geld für diesen Krieg haben“, sagte der 44-Jährige am Montag in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Videobotschaft. Niemand habe das Recht, Völker zu vernichten und Europa aufzuteilen.

„Sponsert bitte nicht die Kriegsmaschine von Russland“, sagte Selenskyj weiter. Es dürfe keinen Euro für die Besatzer geben. Alle Häfen sollten für Russland geschlossen, keine Waren nach Russland geliefert und auf russische Energieressourcen verzichtet werden.

12:30 Uhr – Spritpreis sinkt nicht mehr

Der zuletzt deutliche Rückgang der Spritpreise ist am Wochenende zum Erliegen gekommen. Nachdem sich Treibstoff von Donnerstag auf Freitag noch um mehrere Cent verbilligt hatte, stagnieren die Preise seither, wie der ADAC am Montag mitteilte.

Diesel kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags demnach 2,160 Euro pro Liter. Das sind 0,6 Cent weniger als am Freitag. Superbenzin der Sorte E10 kostete am Sonntag 2,087 Euro je Liter. Das sind 0,8 Cent mehr als am Freitag.

Insgesamt ist Diesel damit zwar gut 16 Cent billiger als auf dem Höhepunkt, aber immer noch knapp 50 Cent teurer als vor Beginn des Ukraine-Krieges. E10 ist knapp 12 Cent billiger als in der Spitze, aber immer noch fast 34 Cent teurer als vor Kriegsbeginn.

12:01 Uhr – Kreml: Zu früh für Treffen zwischen Putin und Selenskyj

Die russische Regierung sieht die Bedingungen für ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj noch nicht gegeben. „Um über ein Treffen der beiden Präsidenten zu sprechen, ist es zuerst notwendig, die Hausaufgaben zu machen, ist es nötig, Verhandlungen abzuhalten und sich auf die Ergebnisse zu einigen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Bislang habe es bei den Verhandlungen „keine erhebliche Bewegung“ gegeben.

Delegationen der Ukraine und Russlands haben mehrere Verhandlungsrunden wegen des russischen Kriegs in der Ukraine abgehalten. Selenskyj ist eigenen Angaben zufolge dazu bereit, Putin direkt zu treffen, um auf ein Abkommen bei wichtigen Punkten hinzuarbeiten.

11:52 Uhr – EU wird Waffen-Hilfe für Ukraine auf eine Milliarde Euro erhöhen

Die Europäische Union wird nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ihre Finanzhilfe für die Ukraine zur Beschaffung von Waffen auf eine Milliarde Euro erhöhen.

Die Bundesregierung werde dafür sorgen, dass Waffenbestellungen bei deutschen Firmen dann auch schnell realisiert werden könnten, sagt Baerbock vor Beratungen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel. Man könne „aber nicht in aller Öffentlichkeit darüber reden, weil es geht hier um Leben und Tod“.

Bundesaußenministerin Annalnea Baerbock

Bundesaußenministerin Annalnea Baerbock

Quelle: dpa/Moritz Frankenberg

11:34 Uhr – Erster Angriff auf Vororte von Odessa

In einem Vorort der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wird nach Angaben der Stadtverwaltung ein erster Angriff gemeldet. Ein Wohnhaus sei am Morgen durch russischen Beschuss beschädigt worden. Todesopfer gebe es nicht. Es sei aber ein Feuer ausgebrochen.

11:10 Uhr – Sicherheitsbehörden wissen von 27 Rechtsextremisten mit Ziel Ukraine

Die Sicherheitsbehörden haben nach Angaben des Bundesinnenministeriums Erkenntnisse zu 27 Rechtsextremisten mit dem Reiseziel Ukraine. Bei dieser Gruppe gebe es Informationen zu Reisebewegungen oder -absichten, bestätigte ein Sprecher des Ministeriums am Montag. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet. Zwölf seien bereits wieder aus der Ukraine zurückgekehrt.

Ein Teil der geplanten oder erfolgten Ausreisen ziele nicht auf eine Teilnahme an Kämpfen „sondern auf vorgebliche „Berichterstattung vor Ort“ oder „Hilfe vor Ort“ ab.“ Bislang habe die Bundespolizei Ausreisen von Extremisten im einstelligen Bereich verhindert.

10:52 Uhr – Unionsfraktionsspitze pocht auf Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt

Die Spitze der Unionsfraktion dringt auf einen raschen Gipfel von Bund, Ländern und Kommunen zur Verteilung der vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine flüchtenden Menschen. „Wir brauchen abgestimmtes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), am Montag vor Beratungen des CDU-Präsidiums in Berlin. „Eine Situation, in der der Staat nicht oder jedenfalls nicht angemessen vorkommt, ist nicht akzeptabel.“

Frei forderte von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Initiative zur schnellstmöglichen Einberufung eines solchen Spitzentreffens. Die Länder richteten Aufnahmezentren ein, vor allen Dingen würden zivilgesellschaftliche Gruppen handeln. „Deren Geduld darf auch nicht überstrapaziert werden.“ Nötig sei eine angemessene Verteilung der Flüchtenden in ganz Deutschland.

10:33 Uhr – Russland: Gespräche mit Ukraine bislang ohne Durchbruch

Die Gespräche mit der Ukraine über einen Waffenstillstand sind nach russischen Angaben bislang ohne größeren Durchbruch geblieben. Es müssten noch erhebliche Fortschritte erzielt werden, bevor es eine Basis für ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj geben könne, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow.

Er fordert die Länder auf, die Einfluss auf die Ukraine ausüben könnten, diesen zu nutzen, damit die ukrainische Führung konstruktiver bei den Gesprächen sei.

10:16 Uhr – Mindestens acht Tote bei Angriff auf Einkaufszentrum in Kiew

Bei einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind mindestens acht Menschen getötet worden. Dies teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Nach der Schilderung eines AFP-Reporters lagen mehrere Leichen vor dem Einkaufszentrum Retroville im Nordwesten Kiews, während Rettungskräfte in den Trümmern nach weiteren Opfern suchten.

Rettungskräfte bei der Arbeit

Rettungskräfte bei der Arbeit

Quelle: via REUTERS

Das zehnstöckige Gebäude war am späten Sonntagabend von einer gewaltigen Explosion erschüttert worden. Der gesamte südliche Teil des Einkaufszentrums und Autos auf seinem Parkplatz wurden zerstört. Im Boden klaffte ein mehrere Meter großer Krater. Die verkohlten Überreste des Gebäudes qualmten am Morgen immer noch.

Der ukrainische Rettungsdienst hatte in der Nacht im Onlinenetzwerk Facebook mitgeteilt, „feindlicher Beschuss“ habe mehrere Stockwerke des Einkaufszentrums im Stadtviertel Podilsky in Brand gesetzt. Auf von den Behörden veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras war eine große Explosion zu sehen, der mehrere kleinere Detonationen folgten. Feuerwehrleute zogen demnach mindestens einen staubbedeckten Mann aus den Trümmern.

Die Männer versuchen offenbar, Menschen zu bergen

Die Männer versuchen offenbar, Menschen zu bergen

Quelle: via REUTERS

10:03 Uhr – 225.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich mehr als 2,1 Millionen Menschen über die polnische Grenze in Sicherheit gebracht. Das teilte Polens Grenzschutz bei Twitter mit. Am Sonntag seien rund 33.800 Menschen abgefertigt worden, hieß es. Dies sei ein Rückgang um 16 Prozent im Vergleich zum Vortag.

Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die deutsche Bundespolizei registrierte bis Montag insgesamt 225.357 Neuankömmlinge, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mitteilte.

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Annalena Baerbock

09:50 Uhr – DGB warnt vor Billig-Jobs für Geflüchtete aus Ukraine

DGB-Chef Reiner Hoffmann hat davor gewarnt, Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland in Billig-Jobs auszubeuten. „Die Menschen sollen hier zu ordentlichen Bedingungen arbeiten können. Das Mindeste ist, dass sie den Mindestlohn bekommen“, verlangte Hoffmann in den Zeitungen der Funke Mediengruppe .

Der DGB-Vorsitzende lobte große Anstrengungen einiger Unternehmen, die vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geflohene Menschen beschäftigen wollten. „Auf der anderen Seite sehe ich schon die Schweinepriester, die Frauen unterhalb des Mindestlohns beschäftigen wollen. Das geht gar nicht“, fügte er aber hinzu.

Skeptisch äußerte sich Hoffmann zu Erwartungen, die Geflüchteten könnten dazu beitragen, den Fachkräftemangel in Deutschland zu überwinden. „Ich halte es für zynisch, dass die geflohenen Menschen uns bei unseren Problemen helfen sollen“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Den Fachkräftemangel müssen wir selbst in den Griff bekommen“. So müssten im Pflegebereich die Arbeitsbedingungen verbessert werden, „auch die Bezahlung“.

09:27 Uhr – Selenskyj-Berater Schowka fordert weitere Sanktionen gegen Russland

Der Sicherheitsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ihor Schowka, hat die EU zu weiteren Sanktionen gegen Russland aufgefordert. Der Handel mit russischem Gas und Öl müsse blockiert und weitere Konten eingefroren werden, sagte Schowka im ZDF-„Morgenmagazin“ laut Simultanübersetzung des Senders. Die Ukraine kämpfe nicht nur für ihr eigenes Land, sondern für ganz Europa.

09:10 Uhr – Polizei ermittelt wegen Videos über angebliche Attacke auf Russen

Der Staatsschutz der Bonner Polizei ermittelt wegen eines mutmaßlichen „Fake-Videos“ in russischer Sprache. Darin werde behauptet, eine Gruppe von Ukrainern habe einen 16-jährigen Russen zu Tode geprügelt, erklärte die Polizei Bonn. Die Beamten appellierten an die Bevölkerung, den Clip nicht weiterzuverbreiten. Experten gingen derzeit davon aus, „dass es sich um ein absichtliches ‚Fake-Video‘ handelt, das Hass schüren soll.“

In dem Video wird behauptet, ein Russe sei im Bereich Euskirchen von einer Gruppe Ukrainer überfallen und getötet worden. Die Polizei erklärte hingegen: „Der für Kapitalverbrechen im Bereich Euskirchen zuständigen Polizei Bonn liegen keinerlei Informationen über einen solchen gewalttätigen Übergriff oder gar über einen Todesfall vor.“

09:00 Uhr -–IAEA: Erster Schichtwechsel in Tschernobyl seit fast vier Wochen

In der Atomruine von Tschernobyl hat es nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zum ersten Mal seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine einen Schichtwechsel gegeben. „Die Ukraine hat die IAEA darüber informiert, dass etwa die Hälfte des Personals endlich nach Hause gehen konnte, nachdem es fast vier Wochen lang an dem von Russland kontrollierten Standort gearbeitet hatte“, erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi.

08:42: „Beeindruckt“ – Selenskyj würdigt Engagement von Kunis und Kutcher

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei Mila Kunis und ihrem Mann Ashton Kutcher für ihre Unterstützung bedankt. „Beeindruckt von ihrer Entschlossenheit. Sie inspirieren die Welt“, schrieb der 44-Jährige bei Twitter. Dazu postete Selenskyj ein Foto, das ein Videotelefonat mit ihm und dem Schauspielerpaar zeigt.

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Kunis und Kutcher hatten Anfang März zu Spenden für humanitäre Hilfe für die Ukraine aufgerufen. Ziel ihrer Spendenaktion waren 30 Millionen US-Dollar, laut Selenskyj wurden rund 35 Millionen US-Dollar gesammelt. Der Präsident würdigte das Engagement der Schauspieler: Sie seien unter den ersten gewesen, „die auf unsere Trauer reagierten“, schrieb Selenskyj.

Kunis wurde in der Ukraine geboren und kam 1991 mit ihrer Familie in die USA.

08:23 Uhr – Exporte nach Russland kurz vor Kriegsbeginn um ein Fünftel gewachsen

Der deutschen Exporte nach Russland sind unmittelbar vor dem Krieg gegen die Ukraine kräftig gewachsen. Sie legten im Februar auch wegen stark gestiegener Außenhandelspreise um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,4 Milliarden Euro zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. „Der Außenhandel mit Russland war erst ab Ende Februar 2022 durch den Angriffs Russlands auf die Ukraine und die in der Folge getroffenen Sanktionen eingeschränkt“, erklärten die Statistiker dazu.

08:03 Uhr – Ukrainischer Zivilschutz gibt Entwarnung: Keine Gefahr nach Ammoniak-Austritt

Nach dem Austritt von hochgiftigem Ammoniak aus einem Chemiewerk in der ukrainischen Stadt Sumy besteht nach Darstellung der Behörden keine Gefahr für die Bevölkerung. Das teilte der staatliche Zivilschutz bei Telegram mit und sprach von einem „leichten Ammoniak-Austritt“. Durch Beschuss sei ein Tank beschädigt worden. Die betroffene Stelle sei abgedichtet worden. Den Angaben zufolge wurde ein Mitarbeiter des Unternehmens verletzt.

Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky hatte in der Nacht zum Montag an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk „Sumychimprom“ appelliert, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen, um nicht mit dem Ammoniak in Kontakt zu kommen.

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07:32 Uhr – NRW-Minister Stamp dringt auf eine Million Betten für Ukraine-Flüchtlinge

Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) dringt auf schnelle Vorbereitungen für die Aufnahme von bis zu einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine. Stamp forderte am Montag im „Morgenmagazin“ des ZDF ein gesamtstaatliches Vorgehen von Bund, Ländern und Gemeinden. Derzeit sei überhaupt nicht abzuschätzen, wie viele Menschen Zuflucht in Deutschland brauchen. Eine Art Masterplan solle eine Million Betten vorsehen. „Auch wenn wir sie vielleicht am Ende hoffentlich nicht in Anspruch nehmen müssen“, fügte der FDP-Politiker hinzu.

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07:29 Uhr – Russischer Autobauer Avtovaz setzt teilweise Produktion aus

Russlands größter Autobauer Avtovaz stoppt wegen eines Mangels an Elektrobauteilen in dieser Woche teilweise die Produktion. Dies gelte bis Freitag, teilt das Unternehmen mit. Avtovaz hat bereits in diesem Monat wegen Engpässen bei Elektrokomponenten seine Werke in Togliatti und Ischewsk zeitweise stillgelegt. An dem Unternehmen hält der französische Autobauer Renault einen Mehrheitsanteil.

06:44 Uhr – Lindner warnt vor hohen Erwartungen an Staatshilfen in Ukraine-Krise

Vor einem Treffen der Koalitionsspitzen hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vor übertriebenen Erwartungen an Wirtschaftshilfen des Staates in der Ukraine-Krise gewarnt. Einen „allgemeinen Verlust an Wohlstand, der sich aus steigenden Weltmarktpreisen für Energieimporte ergibt“, könne der Staat ebenso wenig ausgleichen „wie das individuelle unternehmerische Risiko“, sagte Lindner der „Augsburger Allgemeinen“.

„Ich kann aber versichern, dass wir Schocks abfedern und Menschen vor dem Verlust ihrer Existenz schützen werden“, sagte der FDP-Chef weiter. Gleichzeitig verteidigte Lindner den von ihm vorgeschlagenen Tank-Rabatt für Autofahrer gegen Kritik von den Koalitionspartnern. Er sei für andere Ideen offen, versicherte er.

Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen

Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen

Quelle: dpa/Michael Kappeler

06:25 Uhr – Anwohner von Chemiefabrik in der Nordukraine sollen wegen Lecks Schutz suchen

Anwohner einer Chemiefabrik im Norden der Ukraine sollen wegen eines Lecks Schutz suchen. In der Sumychimprom-Anlage in Nowoselyzja sei ein „Ammoniakleck“ aufgetreten, teilte der Gouverneur der Region Sumy, Dmytro Schywytsky, auf Telegram mit. Betroffen sei ein Gebiet von 2,5 Kilometern rund um die Anlage für Düngemittel. „Ammoniak ist leichter als Luft, daher sollten Schutzräume, Keller und untere Stockwerke zum Schutz aufgesucht werden“, teilte er weiter mit.

Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz. Die nahegelegene Großstadt Sumy sei jedoch nicht in Gefahr. Das 350 Kilometer östlich von Kiew gelegene Sumy ist seit Wochen Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen den russischen Angreifern und ukrainischen Streitkräften.

06:16 Uhr Frankreich friert russisches Eigentum im Wert von 850 Millionen Euro ein

Der französische Staat hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine Vermögenswerte russischer Oligarchen in Höhe von fast 850 Millionen Euro eingefroren. Dazu gehörten 150 Millionen Euro auf Konten von Privatpersonen, rund 30 Immobilien im Wert von insgesamt 539 Millionen Euro und zwei Yachten im Wert von 150 Millionen Euro, zählte der Minister im Interview mit französischen Medien auf.

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„Die Sanktionen schaden Russland, schaden dem russischen Staat, schaden (dem russischen Präsidenten) Wladimir Putin“, sagte Le Maire. Er verwies auch auf das Einfrieren von Vermögenswerten der russischen Zentralbank im Wert von 22 Milliarden Euro.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Ende Februar hatte die EU mehrere Sanktionspakete gegen Putin, den russischen Finanzsektor sowie russische Oligarchen erlassen. Moskau hatte darauf mit Gegensanktionen reagiert.

05:51 Uhr – Schiffe mit Getreide aus ukrainischem Hafen verschwunden

Aus dem Hafen der Stadt Berdjansk sind nach Berichten des ukrainischen Militärs fünf mit Getreide beladene Schiffe „verschwunden“. Die mit mehreren zehntausend Tonnen beladenen Frachter seien von russischen Schleppern aus dem Hafen bugsiert worden und in unbekannter Richtung weggefahren, berichtete am Montag die „Ukrajinska Prawda“. Die Berichte ließen sich nicht von unabhängiger Seite prüfen. Das vom russischen Militär kontrollierte Berdjansk liegt am Asowschen Meer, unweit der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol.

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05:36 Uhr – US-Präsident Biden besucht in dieser Woche Polen

US-Präsident Joe Biden will am Freitag nach Warschau reisen, um mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda über den Einmarsch Russlands in der Ukraine zu sprechen. „Der Präsident wird erörtern, wie die Vereinigten Staaten an der Seite unserer Verbündeten und Partner auf die humanitäre und menschenrechtliche Krise reagieren, die Russlands ungerechtfertigter und unprovozierter Krieg gegen die Ukraine ausgelöst hat“, erklärte Bidens Sprecherin Jen Psaki.

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Zudem werden die Regierungen der Europäischen Union mit Biden diese Woche über ein Ölembargo gegen Russland beraten. „Wir arbeiten an einer fünften Runde von Sanktionen und es werden einige neue Vorschläge gemacht“, sagt ein hochrangiger EU-Diplomat unter der Bedingung der Anonymität.

„Die Reise wird sich darauf konzentrieren, die Welt weiterhin für die Unterstützung des ukrainischen Volkes und gegen Präsident Putins Invasion in der Ukraine zu mobilisieren“, erklärte Psaki dazu. „Aber es gibt keine Pläne, in die Ukraine zu reisen“, fügte sie hinzu.

05:15 Uhr – UN-Vollversammlung soll über humanitäre Ukraine-Resolution abstimmen

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll in Kürze über eine weitere Resolution im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine abstimmen. Eine entsprechende Beschlussvorlage mit dem Namen „humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine“ wurde am Sonntagabend (Ortszeit) nach dpa-Informationen unter den 193 Mitgliedern des größten UN-Gremiums verteilt. Es wird mit breiter Zustimmung bei einer noch anzusetzenden Abstimmung in den kommenden Tagen gerechnet – Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie Anfang März bei einer Resolution in der Vollversammlung erneut mindestens 141 Ja-Stimmen erreicht werden. Die Resolution Anfang März hatte Russlands Krieg verurteilt.

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Anzeichen für Völkermord

Eigentlich hätte eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage in der Ukraine im mächtigeren UN-Sicherheitsrat zur Abstimmung gebracht werden sollen. Ein Entwurf von Frankreich und Mexiko allerdings scheiterte an einer internen Meinungsverschiedenheit vor allem mit den USA darüber, wie stark sich der Text gegen Moskau richten sollte. Eine weitere Vorlage von Russland selbst fand nicht genug Rückhalt, sodass Moskau von der Abstimmung Abstand nahm. Eine Resolution im Sicherheitsrat ist völkerrechtlich bindend, ein Beschluss in der Vollversammlung dagegen nicht.

02:00 Uhr – Kiew wird erneut von Explosionen erschüttert

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am späten Sonntagabend von mehreren Explosionen erschüttert worden. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden dabei mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil im Westen der Metropole beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden.

„Rettungsmannschaften und Sanitäter sind bereits vor Ort“, teilte Klitschko auf Telegram mit. Nach ersten Erkenntnissen wurde bei dem Angriff mindestens ein Mensch getötet. „Wir warten auf genauere Informationen.“

Rescuers work at a site of a shopping mall damaged by an airstrike in Kyiv

Quelle: via REUTERS

01:18 Uhr – Sloweniens Diplomaten kehren nach Kiew zurück

Wenige Tage nach seinem Überraschungsbesuch in Kiew hat Sloweniens Regierungschef Janez Jansa die Rückkehr der Diplomaten seines Landes in die ukrainische Metropole angekündigt. Die Ukraine brauche direkte diplomatische Unterstützung, begründete Jansa am Sonntag die Entscheidung auf Twitter. „Wir arbeiten daran, dass auch die EU dasselbe tut.“

Sloweniens Botschafter und weiteres Botschaftspersonal, die Kiew zusammen mit vielen Diplomaten anderer Länder mit Kriegsausbruch verlassen hatten, werden nach einem Bericht des slowenischen Fernsehens noch in dieser Woche zurückkehren. „Sie sind Freiwillige“, betonte Jansa.

Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien reisen nach Kiew

Die russische Offensive rückt immer näher an das Stadtzentrum der Hauptstadt Kiew heran. Raketen trafen mehrere Wohnhäuser und eine U-Bahn-Station. Inmitten der Gefechte reisen die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien nach Kiew, um den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu treffen.

Quelle: WELT / Peter Haentjes

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sowie Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala und Jansa waren am Dienstag vergangener Woche überraschend mit dem Zug nach Kiew gereist. „Dies war vor allem, um zu zeigen, dass wir die Ukraine nicht abgeschrieben haben“, kommentierte Jansa anschließend.

01:15 Uhr – Griechischer Konsul vergleicht Mariupol mit Stalingrad

Einer der letzten europäischen Diplomaten hat die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol verlassen. Nach seiner Rückkehr in Athen sagte der griechische Konsul Manolis Androulakis am Sonntag: „Mariupol wird in eine Liste von Städten in der Welt aufgenommen werden, die durch den Krieg völlig zerstört wurden, wie Guernica, Stalingrad, Grosny, Aleppo.“ Er rief die Menschen dazu auf, „ihre Stimmen zu vereinen, um einen Waffenstillstand zu fordern“.

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Ein Mikoyan MiG-31 Abfangjäger der russischen Luftwaffe mit einer ballistischen Luft-Boden-Rakete «Kinschal».

Er schilderte schlimme Szenen aus der Hafenstadt, wo er nach russischen Angriffen auf den Straßen verstreute menschliche Gliedmaßen gesehen hatte. Die Zivilisten würden „blind“ getroffen und seien „hilflos“, sagte er. Androulakis betonte: „Helden sind die Menschen, die dort geblieben sind und versuchen werden, ihr Leben von Grund auf neu aufzubauen“.

01:00 Uhr – CDU-Politiker dringt auf Sanktionen gegen Altkanzler Schröder

Der CDU-Politiker Michael Brand dringt auf Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Russland-Verbindungen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse dafür sorgen, dass „auch Schröder sanktioniert wird, der von Putin höchstpersönlich in führende Positionen im russischen Energiesektor platziert wurde und der hunderttausende Euro dafür kassiert, die Interessen des Kriegstreibers Putin zu vertreten“, sagte der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem „Tagesspiegel“.

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Instagram-Ausschnitt (@soyeonschroederkim)

Es sei dem Steuerzahler und dem deutschen Rechtsstaat nicht länger zumutbar, „dass ein deutscher Staatsbürger, der an der Finanzierung des brutalen Krieges in der Ukraine beteiligt ist, nur deshalb nicht auf der Sanktionsliste steht, weil er einmal SPD-Vorsitzender und Bundeskanzler war.“ Schröder sei für ihn heute weniger Ex-Kanzler „als vielmehr ein ausländischer Agent von Putin, zumindest inhaltlich. Und so muss er dann auch behandelt werden.“

00:13 Uhr – Neue Verhandlungsrunde Moskaus und Kiews am Montag

Unterhändler der Ukraine und Russlands haben für Montag eine neue Verhandlungsrunde per Videoschalte vereinbart. Schon am Morgen wollten die beiden Teams die Gespräche aufnehmen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak der Agentur Unian. „Zuletzt haben Arbeitsgruppen beider Seiten intensiv gearbeitet.“ Am vergangenen Montag waren die bisher letzten Friedensgespräche auf höherer Ebene geführt worden.

Nach Meinung Podoljaks könnten die Verhandlungen mit Moskau über ein Ende des Kriegs noch „mehrere Wochen“ dauern. Allerdings gebe es inzwischen Anzeichen, dass Moskaus Position zuletzt „angemessener“ und realistischer worden sei. Genauere Angaben dazu machte er nicht.

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22:54 Uhr – Russische Journalistin nach Protest im Live-TV: Es ist Putins Krieg

Die russische TV-Journalistin, die während der Nachrichten im Staatsfernsehen mit einem Plakat gegen Russlands Krieg in der Ukraine protestiert hat, hat ihre Landsleute zu kritischem Denken aufgerufen. Marina Owssjannikowa zeigte sich am Sonntag bei einem Interview per Videoschalte mit dem US-Sender ABC zugleich überzeugt davon, dass eine Mehrheit der Russen gegen den von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Angriffskrieg sei. „Die Menschen in Russland sind wirklich gegen den Krieg. Es ist Putins Krieg, nicht der Krieg des russischen Volkes.“

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Die Journalistin Marina Ovsyannikova hält ein Schild mit der Aufschrift „Nie wieder Krieg“ in die Kamera

Journalistin Owsjannikowa

Owssjannikowa sagte einer ABC-Übersetzung zufolge, nach dem Angriff auf die Ukraine habe sie weder schlafen noch essen können. Was in ihrem Sender gezeigt worden sei, „war sehr anders als das, was in Wirklichkeit passierte“. Mit ihrer Aktion habe sie der Welt zeigen wollen, „dass Russen gegen den Krieg sind“. Zugleich habe sie ihren Landsleuten deutlich machen wollen, dass sie angesichts der Propaganda „kritisch denken und die Informationen, die ihnen präsentiert werden, kritisch analysieren müssen“.

Die Redakteurin des russischen Staatsfernsehens hatte am Montagabend in den Hauptnachrichten des Ersten Kanals ein Protestplakat gegen den Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten. Sie war für ihre Aktion bereits am Dienstag zu einer Geldstrafe von 30 000 Rubel (rund 226 Euro) verurteilt worden. Möglicherweise droht ihr aber noch eine weitere Strafe.


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