Ukraine-News ++ Bundesregierung plant milliardenschweres Waffengeschenk für die Ukraine ++

Die Bundesregierung hat ein weiteres Waffenpaket zur militärischen Unterstützung der Ukraine zusammengestellt. Das berichtet der „Spiegel“ und beruft sich auf vertrauliche Verhandlungen. Demnach einigten sich die beteiligten Ressorts und das Kanzleramt in den vergangenen Tagen darauf, dass die Ukraine in den kommenden Wochen und Monaten von Deutschland weitere Waffen im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro erhalten soll.

Auf einer entsprechenden Liste stehen nach „Spiegel“-Informationen unter anderem weitere 20 Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer, 15 Gepard-Flugabwehrpanzer, 200 Aufklärungsdrohnen, vier zusätzliche Iris-T-Flugabwehrsysteme samt Munition, weitere Artilleriemunition sowie mehr als 200 gepanzerte Gefechts- und Logistikfahrzeuge. Es ist das bisher größte Waffenpaket, das Deutschland zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte seit Kriegsbeginn im Februar 2022 bereitstellt.

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Das Paket soll dem Medienbericht zufolge als Symbol der deutschen Solidarität mit der Ukraine parallel zur Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag verkündet werden. Möglicherweise wird Selenskyj für die Preisverleihung selbst nach Deutschland kommen.

Mit der neuen Waffenlieferung setzt die Bundesregierung erneut einen Schwerpunkt auf die Stärkung der ukrainischen Flugabwehr. So plant die Bundesregierung die Abgabe von vier weiteren Iris-T-SLM-Flugabwehrsystemen sowie 12 Iris-T-SLS-Startgeräten samt hunderten Lenkflugkörpern für das System. Deutschland hatte bereits zwei Iris-T-Systeme in die Ukraine geliefert. Nach Angaben von ukrainischen Militärs erwiesen sich die hochmodernen Flugabwehrbatterien beim Schutz der Hauptstadt Kiew als sehr effektiv.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

06:05 Uhr – CDU-Politiker: Ukraine Waffen-Einsatz auch in Russland erlauben

Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul plädiert dafür, der Ukraine den Einsatz deutscher Waffen auch gegen Ziele auf russischem Territorium zu erlauben. „Weder völkerrechtlich noch politisch gibt es eine Begründung dafür, warum die Ukraine nicht auch Ziele in Russland angreifen darf“, sagte der Außenpolitiker dem „Tagesspiegel“ (Samstag).

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vor einiger Zeit über einen „Konsens“ mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, dass deutsche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Gebiet genutzt werden.

Wadephul sagte: „Warum sollte ein angegriffenes Land darauf beschränkt werden, sich nur auf dem eigenen Territorium zu verteidigen?“ Die Ukraine müsse „Logistik und Nachschub auch jenseits der Grenze stören können, um den Angriffskrieg stoppen zu können“, sagte er. Natürlich müsse die Ukraine „die Verhältnismäßigkeit“ wahren. Dies sieht Wadephul aber gegeben: „Die Ukraine beschränkt sich, anders als Russland, auf Angriffe auf Industrieanlagen, Tanklager, Verkehrs- und militärische Infrastruktur. Sie bombardiert keine Wohnkomplexe, Krankenhäuser oder Kindergärten – ganz anders als Russland.“

05:15 Uhr – Estland ruft EU-Partner zu mehr Unterstützung auf

Estland hat Staaten wie Deutschland, Frankreich und Italien dazu aufgerufen, deutlich mehr Geld für die Unterstützung der Ukraine bereitzustellen. Ziel sollte es sein, ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erreichen, sagte Außenminister Margus Tsahkna am Rande eines zweitägigen EU-Treffens in Schweden. Estland liege bei mehr als einem Prozent, obwohl es kein so großes Land sei. „Wir wissen, dass es möglich ist“, sagte er.

Hintergrund der Äußerungen von Tsahkna sind Zahlen, nach denen Länder wie Deutschland nur in absoluten Zahlen zu den Spitzenreitern bei der militärischen, finanziellen und humanitären Unterstützung der Ukraine zählen. So kam die Bundesrepublik nach Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel zuletzt mit bilateralen Hilfszusagen im Wert von 7,4 Milliarden Euro lediglich auf eine BIP-Quote von 0,2 Prozent. Frankreich und Italien lagen mit nicht einmal 0,1 Prozent sogar noch einmal deutlich niedriger.

Spitzenreiter waren nach den IfW-Zahlen zuletzt Lettland und Estland mit einer Quote von rund 1,2 beziehungsweise 1,1 Prozent. Tsahkna unterstrich zu seinem Aufruf die Bedeutung der Abwehr des russischen Angriffs für die Freiheit, Unabhängigkeit und Sicherheit in ganz Europa. „Die Ukrainer kämpfen auch für uns“, betonte er.

04:15 Uhr – Selenskyj zu Treffen mit italienischem Präsidenten in Rom erwartet

Nach seinen jüngst überraschenden Reisen nach Finnland und in die Niederlande wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an diesem Wochenende erneut in der EU erwartet. In der italienischen Hauptstadt Rom soll er an diesem Samstag mit Staatspräsident Giorgio Mattarella zusammentreffen – es wird erwartet, dass er dort auch von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Papst Franziskus empfangen wird.

Während lediglich das Treffen mit Mattarella bestätigt wurde, blieben Einzelheiten der erwarteten anderen Termine geheim. Ministerpräsidentin Meloni hatte Selenskyj im Februar in Kiew besucht, nun dürfte sie ihn empfangen. Ob die beiden auch eine Pressekonferenz abhalten, ist nicht bekannt. Ebenso unklar ist die Art und Weise eines Treffens mit dem Papst, an dem der Vatikan Berichten zufolge arbeitete, das vom Heiligen Stuhl aber nicht bestätigt wurde. Möglicherweise begegnen sich Selenskyj und Franziskus im privaten Rahmen.

Papst Franziskus

Papst Franziskus

Quelle: pa/Stefano Spaziani

Wegen der weitgehenden Geheimhaltung der Reisedetails blieb zunächst auch offen, ob Selenskyj nach seinen Terminen in Rom nach Deutschland weiterreist. Die Berliner Polizei bereitete sich schon seit mehreren Tagen auf die Ankunft des Staatsgastes aus Kiew vor – dass diese Planungen jüngst öffentlich wurden, sorgte für Verstimmung.

Sollte die Reise stattfinden, könnte Selenskyj am Wochenende in Deutschland von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen werden. Am Sonntagabend wird ihm zudem in Aachen der Karlspreis stellvertretend für das ukrainische Volk verliehen.

02:45 Uhr – Biden und Sanchez bekräftigen Unterstützung für Ukraine

US-Präsident Joe Biden und der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez haben in Washington gemeinsam ihre Unterstützung für die Ukraine betont. „Natürlich setzen wir uns für einen dauerhaften und gerechten Frieden ein, der das Völkerrecht und auch die Grundsätze der UN-Charta in vollem Umfang respektiert“, sagte Sanchez bei dem Treffen der beiden Staatsmänner im Weißen Haus und fügt hinzu: „(…)in diesem Krieg gibt es einen Aggressor und ein Opfer und der Aggressor ist Präsident Putin“.

Der spanische Ministerpräsident hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits seine bedingungslose Unterstützung zugesagt und befürwortet dessen Friedensvorschlag, der unter anderem die Wiederherstellung des Status quo auf dem ukrainischen Territorium vor der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 fordert.

01:10 Uhr – Russland meldet sieben Verletzte nach Raketenangriff in Luhansk

Nach einem Raketenangriff in der von Russland besetzten Region Luhansk sind laut Vertretern der dort eingesetzten Regierung sechs Kinder sowie ein Erwachsener verletzt worden. Die örtlichen Behörden erklären in einem Telegramm-Post, dass außerdem das Verwaltungsgebäude einer stillgelegten Verpackungsfabrik und einer Fabrik für Reinigungsmittel in der Stadt Luhansk von den zwei Raketen des Typs „Grom“ aus ukrainischer Produktion beschädigt worden. Auf Videos, die in den sozialen Medien kursieren, steigt eine schwarze Rauchwolke über Luhansk, der Hauptstadt der gleichnamigen Region, auf. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt.

01:05 Uhr – Außenausschuss-Vorsitzender Roth fordert Perspektive für Nato-Beitritt der Ukraine

Vor dem möglichen Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an diesem Wochenende plädiert der Vorsitzende des Bundestagsausschusses des Auswärtigen, Michael Roth, für eine Nato-Beitrittsperspektive des Landes. „Vom nächsten Nato-Gipfel in Vilnius im Juli muss ein klares Signal ausgehen, wie der Pfad der Ukraine hin zu verlässlichen Sicherheitsgarantien mit dem Ziel einer Nato-Mitgliedschaft aussehen kann“, sagte der SPD-Politiker dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag). „Unser Ziel muss es sein, dass Russland nie wieder die Sicherheit, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine gefährdet oder infrage stellt.“

Selenskyj fordert von der Nato eine entsprechende Beitrittseinladung. Für die Bundesregierung steht ein solcher Schritt derzeit noch nicht auf der Tagesordnung. Nach einer YouGov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur ist in Deutschland eine Mehrheit von 54 Prozent der Bürger ebenfalls dagegen (dafür: 27 Prozent).

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), forderte Scholz in der Zeitung direkt zu einem Bekenntnis auf: „Der Bundeskanzler sollte eine Vollmitgliedschaft der Ukraine perspektivisch klar befürworten, aber keine falsche Erwartung wecken, dass dies schnell erreichbar sei.“ Beide Politiker sprachen sich dafür aus, auf dem Weg dorthin die Kooperation bei der Rüstung, der Ausbildung oder Manövern zu intensivieren.

00:39 Uhr – Blinken spricht mit Kuleba über ukrainische Gegenoffensive

US-Außenminister Antony Blinken hat mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba über die laufenden Vorbereitungen für eine ukrainische Gegenoffensive im russischen Angriffskrieg gesprochen. In einem Telefonat am Freitag hätten die beiden erörtert, wie die internationalen Partner am besten zum Erfolg der Offensive beitragen könnten, teilte das US-Außenministerium mit. Blinken habe abermals darauf hingewiesen, dass die Souveränität der Ukraine für Sicherheit und Frieden in Europa von entscheidender Bedeutung sei.

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und haben das Land seit Beginn des Angriffskriegs mit Militärhilfe im Wert von mehr als 36,9 Milliarden US-Dollar (knapp 33,7 Milliarden Euro) unterstützt.

20:32 Uhr – Russland: Luhansk mit Raketen angegriffen

Vertreter der von Russland eingesetzten Regierung in der völkerrechtswidrig annektierten Region Luhansk im Osten der Ukraine werfen dem ukrainischen Militär vor, einen industriellen Komplex Hundert Kilometer hinter der Frontlinie mit zwei Raketen angegriffen zu haben.

Auf im Internet verbreiteten Videos sind schwarze Rauchwolken über Teilen von Luhansk, der Hauptstadt der gleichnamigen Region, zu sehen. Bislang hat der Westen der Ukraine nur Raketen mit kurzer Reichweite geliefert. Beobachter spekulieren, die Ukrainer könnten zum ersten Mal von Großbritannien gelieferte Marschflugkörper eingesetzt haben. Diese haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern.

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