Ukraine-Krise: Die Entwicklung im Live-Ticker – News Ausland

In der von pro-russischen Kräften besetzten Ost-Ukraine spitzt sich die Lage weiter zu. Russland steht zudem mit 150 000 Soldaten an der ukrainischen Grenze – die Kriegsgefahr ist enorm!

Die Nato erwartet eine umfassende Attacke des russischen Militärs auf das Nachbarland Ukraine. „Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Russland einen vollständigen Angriff auf die Ukraine plant“, sagte der Generalsekretär der Militärallianz, Jens Stoltenberg, am Samstagabend in den ARD-„Tagesthemen“.

Der Norweger, zurzeit Gast der Münchner Sicherheitskonferenz, sprach von einem fortgesetzten militärischen Aufmarsch. „Es werden keine Truppen zurückgezogen, wie Russland das angibt, sondern es kommen neue Truppen hinzu.“ Es gebe außerdem Anzeichen, dass Russland sich darauf vorbereite, einen Vorwand für einen Angriff zu schaffen.

Aber: Stoltenberg hält trotz der drohenden Eskalation weiter an einer politischen Lösung des Konflikts fest. „Wir wollen Russland dazu bringen, den Kurs zu ändern und sich mit uns zusammenzusetzen.“



Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Samstag in München mit Kanzler Olaf ScholzFoto: Sven Hoppe/dpa

Auf die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach mehr Ehrlichkeit in der Frage einer Nato-Mitgliedschaft seines Landes antwortete Stoltenberg: „Wir helfen der Ukraine, die Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Wir bieten Ausbildung, Ausrüstung und helfen so zur euroatlantischen Integration zu finden.“

Eine Nato-Mitgliedschaft sei möglich, aber letztlich die Entscheidung von 30 Alliierten. Es gehe momentan weniger um eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, sondern darum, „ob wir akzeptieren, dass eine Großmacht wie Russland versucht, einem anderen Land zu diktieren, was es tun kann und nicht tun kann – mit Gewalt.“


Annalena Baerbock am Samstag in München
Annalena Baerbock am Samstag in MünchenFoto: Tobias Hase/dpa

Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz warnte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) am Samstagnachmittag Russlands Präsident Wladimir Putin (69) vor einem Angriff: „Machen Sie diesen Fehler nicht“, sagte Baerbock klar.

Die Anführer der selbst ernannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk rufen seit Freitagabend zur „Generalmobilmachung“ auf, malen das Bild einer unmittelbaren Bedrohung durch die Ukraine und organisieren „Massenabreisen“ ihrer Bevölkerung nach Russland.

► Eindeutiges Ziel: Kiew als Aggressor darstellen. Der Haken: Es ist nichts dran.

Bei Gefechten in der Ost-Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Armee am Samstag zwei Soldaten durch Beschuss von Putins Schergen getötet worden.

Lesen Sie hier die neuesten Entwicklungen in der Ukraine-Krise.

Live-Ticker

  1. Zwei ukrainische Soldaten bei Gefechten getötet

    Bei den neuen schweren Gefechten in der Ostukraine sind am Samstag zwei Soldaten der Regierungstruppen getötet worden.

    Vier weitere wurden verletzt, wie die Armee am Samstagabend in Kiew mitteilte. Laut Mitteilung warf die Armee den Separatisten in dem Konfliktgebiet zunächst rund 70 Verstöße gegen den geltenden Waffenstillstand seit Mitternacht vor.

    Die Aufständischen in dem Gebiet Donezk sprachen ihrerseits von einem verletzten Zivilisten. Bis zum Abend habe es etwa fünf Dutzend Verstöße gegeben.


    Ein ukrainischer Offizier arbeitet im Hauptquartier der ukrainischen Armee in der Region Luhansk
    Ein ukrainischer Offizier arbeitet im Hauptquartier der ukrainischen Armee in der Region LuhanskFoto: Oleksandr Ratushniak/dpa

  2. US-Abgeordneter wirft Deutschland „Kapitulation vor Russland“ vor

    Angesichts der dramatischen Zuspitzung der Ukraine-Krise hat der US-Kongressabgeordnete Jim Banks Deutschland aufgefordert, die Gas-Pipeline Nord Stream 2 sofort zu stoppen und Waffen an die Ukraine zu liefern. „Deutschlands Kapitulation vor Russland bei Nord Stream und anderen Themen ist etwas, bei dem sich der Rest der Welt – vor allem die Amerikaner – an den Kopf fassen“, sagte der oppositionelle Republikaner im US-Repräsentantenhaus der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. „Es gibt so viel mehr, was Deutschland im Moment tun könnte (…), um Putin unter Druck zu setzen. Amerika schaut sich das genau an.“

  3. Lindner befürchtet russische Gasrepressionen

    Finanzminister Christian Lindner befürchtet, dass Russland im Falle eines Krieges mit der Ukraine Gaslieferungen nach Deutschland unterbrechen könnte. Dieser Schritt könne die größte europäische Wirtschaft lähmen, warnt der FDP Politiker in einem Interview mit der „Financial Times“.
    Russland sei immer ein zuverlässiger Erdgaslieferant für Deutschland gewesen, selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Aber das könne sich ändern, wenn Russland in die Ukraine einmarschiere und der Westen Moskau mit einem umfassenden Sanktionspaket bestrafe.

  4. SPD-Außenpolitiksprecher für stärkere Nato-Präsenz im Osten

    Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmid, meint, die Nato müsse im Fall einer russischen Invasion eine dauerhafte Verstärkung ihrer Truppen in den östlichen Mitgliedstaaten erwägen. „Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird das auch bei den Nato-Mitgliedern in Osteuropa für Verunsicherung sorgen“, sagt Schmid der „Welt am Sonntag“ einem Vorabbericht zufolge.
    „In so einem Fall müsste man diskutieren, ob man die Präsenz von Nato-Truppen in den östlichen Mitgliedstaaten massiv verstärkt, auch wenn in der Nato-Russland-Grundakte etwas anderes steht.“ In dem Grundlagendokument hatte die Nato 1997 einer Beschränkung ihrer Truppenpräsenz in den neuen Mitgliedsstaaten in Osteuropa zugestimmt.

  5. EU verurteilt „Einsatz schwerer Waffen“

    Die EU fordert Russland auf, eine Deeskalation herbeizuführen und die Streitkräfte aus der Nähe des Grenzgebiets weitgehend zurückzuziehen.
    „Die EU verurteilt den Einsatz schwerer Waffen und den wahllosen Beschuss ziviler Gebiete, die einen klaren Verstoß gegen die Minsker Vereinbarungen und das humanitäre Völkerrecht darstellen“, hieß es am späten Samstagabend in einer Mitteilung des Rats der Europäischen Union.

  6. Biden: Sitzung mit Nationalem Sicherheitsrat am Sonntag

    Die US-Regierung hat ihre Warnung vor einem Angriff Russlands auf die Ukraine bekräftigt. Die Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden gingen weiterhin davon aus, dass „Russland jederzeit einen Angriff auf die Ukraine“ starten könnte, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Samstagabend mit. Biden beobachte die Entwicklungen. Für Sonntag sei eine Sitzung des US-Präsidenten mit dem Nationalen Sicherheitsrat angesetzt.

  7. Macron will mit Putin telefonieren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Telefonat mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron die Dialogbereitschaft seines Landes im Konflikt mit Russland betont.

    Wie es am Samstagabend aus dem Élyséepalast hieß, habe Selenskyj in dem Gespräch außerdem zugesichert, nicht auf Provokationen moskautreuer Separatisten in der Ostukraine zu reagieren. Er habe sich entschieden geäußert, eine Eskalation verhindern zu wollen.

    Macron will am Sonntagvormittag erneut mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren, nachdem er vor zwei Wochen mit dem Kremlchef bereits in Moskau um eine diplomatische Lösung der Krise gerungen hatte.

    Macron unternehme die letzten möglichen Anstrengungen, um einen Konflikt in der und um die Ukraine zu verhindern, hieß es in Paris. Es gehe um Perspektiven für die allernächsten Tage und ein Senken des Drucks. Wie es aus dem Élyséepalast angesichts der aufflammenden Gewalt in der Ostukraine hieß, habe „eine Form des Krieges“ begonnen.

  8. Lambrecht: „Wir stehen geschlossen zusammen“

    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht begrüßt die Entscheidung der Nato, die Bereitschaftszeiten für mehrere Zehntausend Soldaten der Militärallianz drastisch zu verkürzen.

    Russland habe inzwischen alle Vorbereitungen getroffen, um sein Nachbarland Ukraine angreifen zu können, sagte die SPD-Politikerin am Samstagabend im ZDF-„heute journal“ mit Blick auf den massiven Truppenaufmarsch nahe der Grenze. „Wir sind gut beraten, vorbereitet zu sein.“

    Auf die Frage, ob denn auch ein russischer Angriff auf Nato-Mitglieder, etwa die baltischen Staaten oder Polen, zu befürchten sei, sagte die Ministerin: „Die Bedrohung ist sehr groß in dieser Region.“ Und die Nato-Verbündeten hätten ein Anrecht, „entsprechend gesichert zu sein“.

    Sie fügte hinzu: „Die Nato steht hier. Wir stehen zusammen, geschlossen zusammen. Und Russland muss sich darauf vorbereiten, dass wir unsere Verbündeten schützen.“

  9. Dringliches Gespräch von Macron und Selenskyj

    Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj und der französische Präsident Emmanuel Macron haben sich über die akute Kriegsgefahr ausgetauscht. Selenskyj twitterte, sie hätten „die Notwendigkeit und mögliche Wege einer sofortigen Deeskalation und eine politisch-diplomatische Lösung“ diskutiert.

  10. Ukraine erhält Militärgerät aus Kanada

    Die Ukraine hat eine Flugzeug-Lieferung mit Maschinengewehren und Überwachungsausrüstung aus Kanada erhalten.

    Das teilt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikow in einem Tweet mit. Er danke der kanadischen Regierung für diese „wichtige und rechtzeitige Entscheidung“.

  11. Zeichen deuten auf „vollständigen Angriff“ hin

    Die Nato erwartet eine umfassende Attacke der russischen Armee auf die Ukraine.

    „Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Russland einen vollständigen Angriff auf die Ukraine plant“, sagte der Generalsekretär der Militärallianz, Jens Stoltenberg, am Samstagabend.

    Der Norweger, zurzeit Gast der Münchner Sicherheitskonferenz, sprach von einem fortgesetzten militärischen Aufmarsch. „Es werden keine Truppen zurückgezogen, wie Russland das angibt, sondern es kommen neue Truppen hinzu.“ Es gebe außerdem Anzeichen, dass Russland sich darauf vorbereite, einen Vorwand für einen Angriff zu schaffen.

    Stoltenberg hält trotz der drohenden Eskalation weiter an einer politischen Lösung des Konflikts fest. „Wir wollen Russland dazu bringen, den Kurs zu ändern und sich mit uns zusammenzusetzen.“

  12. Nato verlagert ukrainische Mitarbeiter

    Die Nato hat aus Sicherheitsgründen ukrainische Mitarbeiter aus Kiew nach Lemberg und Brüssel verlagert. Das gibt ein Nato-Vertreter bekannt.

    Die Nato-Büros in der Ukraine blieben funktionsfähig. Die Sicherheit des Personals habe Vorrang. Details zur Zahl der Mitarbeiter, die verlagert würden, nannte er nicht. Die Nato und ihre Verbündeten beobachteten die Lage sehr genau und ergriffen weiterhin alle notwendigen Maßnahmen.

    Lemberg liegt im Westen der Ukraine, rund 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.

  13. Polen will weitere Verteidigungswaffen liefern

    Polen ist angesichts zunehmender Sorgen vor einem Krieg zu einer Lieferung von zusätzlichen Verteidigungswaffen an die Ukraine bereit. Das verkündete Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki während einer TV-Konferenz in München.

  14. US-Außenminister rätselt über Putins Motive

    Angesichts des Aufmarschs von weit mehr als 100 000 russischen Soldaten an der Grenze zur Ukraine hat sich US-Außenminister Tony Blinken verständnislos über die Motive von Kremlchef Wladimir Putin geäußert.

    Alles, was Putin angeblich verhindern wollte, habe er beschleunigt, sagte Blinken der „Süddeutschen Zeitung“. So habe sich etwa die Mehrheit der Ukrainer von Russland abgewendet und befürworte nun eine Nato-Mitgliedschaft. Und auch die Stärkung der Nato sei allein Ergebnis der „aggressiven Maßnahmen“ Russlands. „Eigentlich will er all dies verhindern – aber nun führt er es herbei.“

    Blinken warnte Moskau eindringlich vor einem Einmarsch in die Ukraine und kündigte für diesen Fall erneut „viele schwere Sanktionen“ gegen Russland an. Zugleich erneuerte er aber auch sein Verhandlungsangebot.

    Er werde sich, wenn Russland nicht vorher mit dem Krieg beginne, am Mittwoch mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Europa treffen. Er gehe aber davon aus, dass Putin seine Entscheidung für einen Krieg schon getroffen habe.

  15. Top-Demokratin sieht Nato gestärkt

    Die Ukraine-Krise hat die Nato nach Ansicht von Top-US-Demokratin Nancy Pelosi gestärkt.

    Das Bündnis sei geeinter und stärker und setze Diplomatie an die erste Stelle, um Frieden und Demokratie zu schützen, sagte die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses am Samstag bei einer Pressekonferenz auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

    „Die Diplomatie ist in all dem bis zur letzten Sekunde noch lebendig“, betonte Pelosi mit Blick auf einen befürchteten Einmarsch Russlands in die Ukraine. Gleichzeitig seien die Verbündeten bereit, Sanktionen zu verhängen, wie man sie in dieser Intensität und Schnelligkeit noch nie gesehen habe. „Das wird nichts sein, das lange dauern wird“, warnte sie.


    Nancy Pelosi am Samstag mit Kanzler Olaf Scholz in München
    Nancy Pelosi am Samstag mit Kanzler Olaf Scholz in MünchenFoto: Getty Images

  16. Entwicklungen „hochgradig besorgniserregend“

    Deutschland und die anderen G7-Staaten bewerten die zunehmenden Waffenstillstandsverletzungen in der Ostukraine als „hochgradig besorgniserregend“.

    Man verurteile den Einsatz schwerer Waffen und den willkürlichen Beschuss ziviler Gebiete, heißt es in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung der Außenministerinnen und Außenminister der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte. Dies sei eine eindeutige Verletzung der 2015 in Minsk getroffenen Vereinbarungen für eine dauerhafte politische Lösung des Konflikts.

    Und weiter: Russland müsse seinen Einfluss auf die prorussischen Separatisten in der Ostukraine nutzen und seinen Verpflichtungen zur Umsetzung des Minsker Friedensplans nachkommen.

  17. So schützt sich der US-Präsident vor Hackern

    Nicht nur Truppen, auch russische Cyber-Attacken bedrohen die internationale Sicherheit. Erst am Mittwoch wurden das ukrainische Verteidigungsministerium und zwei Staatsbanken Ziel von Angriffen.

    Um Russen-Hackern keine Angriffsfläche zu bieten, muss jedes Gerät von US-Präsident Joe Biden (79) durch harte Sicherheits-Checks.

    Lesen Sie hier mehr zum Thema.



    Foto: Patrick Semansky/AP

  18. G7: „Werden Russland an seinen Taten messen“

    Die G7-Außenminister betonen in einer gemeinsamen Erklärung die Einheit des Westens im Ukraine-Konflikt und rufen Moskau auf, von einer Invasion der Ukraine abzusehen.

    Man sei tief besorgt über den bedrohlichen militärischen Aufmarsch, heißt es in der am Samstag in München veröffentlichten Erklärung.

    ► „Russlands grundloses und ungerechtfertigtes Zusammenziehen von Streitkräften, die größte Mobilisierung auf dem europäischen Kontinent seit dem Ende des Kalten Krieges, ist eine Herausforderung für die globale Sicherheit und die internationale Ordnung“, betonen die Außenminister.

    Sie riefen Russland auf, den Weg der Diplomatie einzuschlagen, Spannungen abzubauen und in „substanziellem Umfang“ Streitkräfte aus der Nähe der ukrainischen Grenzen abzuziehen. „Wir werden Russland an seinen Taten messen.“


    Die Außenminister der G7-Staaten, der EU-Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell (r.) und Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba (l.)
    Die Außenminister der G7-Staaten, der EU-Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell (r.) und Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba (l.)Foto: Ina Fassbender/AP

  19. EU liefert medizinisches Material an Ukraine

    Die EU-Kommission organisiert vor dem Hintergrund einer drohenden militärischen Eskalation des Ukraine-Konflikts die Lieferung von medizinischem Material an Kiew.

    Die von Mitgliedstaaten bereitgestellte Hilfe „soll die Ukraine bei ihren Vorbereitungen auf alle möglichen Szenarien unterstützen“, erklärte die Brüsseler Behörde am Samstag.

    ▶︎ Slowenien, Irland, Rumänien und Österreich haben demnach vor allem medizinische Masken, Handschuhe, Strom-Generatoren, Antibiotika und Desinfektionsmittel gespendet. Frankreich stellte nach Kommissionsangaben außerdem hunderte Zelte, Decken, Schlafsäcke und 3000 spezielle Schutzhandschuhe sowie eine moderne, mobile Behandlungsstation für bis zu 500 Verletzte zur Verfügung.

    „Nachdem die Ukraine um unsere Hilfe gebeten hatte, haben wir rund um die Uhr gearbeitet, um den Behörden zu helfen“, erklärte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic. „Sofortige Katastrophenhilfe ist auf dem Weg.“ Er erwarte, dass in den kommenden Tagen weitere EU-Staaten Hilfslieferungen zusagen.

  20. Frankreich: Bürger sollen Ukraine verlassen

    Frankreich hat seine Staatsbürger wegen der sich zuspitzenden Lage zum Verlassen der Ukraine aufgerufen.

    Franzosen, die sich in der von aufflammender Gewalt betroffenen Ost-Ukraine befinden, sollten die Regionen Luhansk, Donezk, Charkiw und Dnipro unverzüglich verlassen, teilte das Außenministerium in Paris am Samstag mit.

    Für die übrige Ukraine werde allen Franzosen ohne zwingenden Aufenthaltsgrund geraten, das Land zu verlassen. Ebenso wurde davon abgeraten, sich in die Grenzgebiete im Norden und Osten der Ukraine zu begeben. Reisen in die Ukraine sollten verschoben werden.

  21. Ukrainische Armee: Zweiter Soldat getötet

    Die ukrainische Armee hat bekannt gegeben, dass nach einem ersten tödlichen Beschuss am Samstagmorgen, ein weiterer Soldat bei Kämpfen in der Ost-Ukraine getötet wurde. Vier Soldaten wurden verletzt.

    Im Laufe des Tages habe es insgesamt 70 Verletzungen des Waffenstillstands durch die pro-russischen Rebellen gegeben.

    Nach aktuellen Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gab es zuletzt eine „dramatische Zunahme“ der Angriffe entlang der Frontlinie in der Ost-Ukraine.

  22. Selenskyj will klaren Zeitrahmen für Nato-Beitritt

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Westen aufgefordert, seine Beschwichtigungspolitik gegenüber Russland aufzugeben.

    ►„Wir haben das Recht, einen Wechsel von einer Appeasement-Politik zu einer Politik zu fordern, die Sicherheit und Frieden gewährleistet“, sagte Selenskyj am Samstag. Er forderte außerdem einen „klaren“ Zeitrahmen für einen Nato-Beitritt.

    Selenskyj bezeichnete sein Land als Europas „Schutzschild“ gegen Russland. „Acht Jahre lang hat die Ukraine eine der größten Armeen der Welt zurückgehalten“, sagte er.



    Foto: ANDREAS GEBERT/REUTERS

  23. Ukrainischer Innenminister unter Granatbeschuss

    Während eines Besuchs des ukrainischen Innenministers Denys Monastyrsky in den umkämpften Gebieten in der Ost-Ukraine ist es am Samstag zu Granatbeschuss gekommen.

    Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der Ortschaft Nowoluhanske an der sogenannten Kontaktlinie. Ersten Angaben zufolge wurde niemand verletzt.

    Der Minister und Sicherheitskräfte flüchteten in einen Luftschutzkeller, bevor sie das Gebiet fluchtartig verließen.

    Etwa ein dutzend Geschosse explodierten nur wenige hundert Meter entfernt, kurz nachdem Minister Monastyrsky internationalen Medien vor der Kamera Interviews gegeben hatte.

  24. Selenskyj: „Möchten eine diplomatische Lösung“

    Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu mehr internationaler Unterstützung für sein Land aufgerufen.

    Er beklagte außerdem, dass die internationale Sicherheitsarchitektur brüchig geworden sei und Regeln nicht mehr funktionierten.

    „Wir werden unser Land verteidigen“, sagte Selenskyj. Aber: „Wir möchten eine diplomatische Lösung statt eines militärischen Konflikts.“



    Foto: Getty Images

  25. Nato zieht Mitarbeiter aus Kiew ab

    Angesichts der sich weiter zuspitzenden Lage im Ukraine-Konflikt hat nun auch die Nato ihre Mitarbeiter aus ihrer Vertretung in Kiew abgezogen.

    ► „Die Sicherheit unseres Personals ist von größter Bedeutung, deswegen wurden Mitarbeiter nach Lwiw und Brüssel verlegt“, sagte eine Sprecherin am Samstag in Brüssel. Die Büros des Bündnisses in der Ukraine blieben allerdings funktionsfähig.

    Zur Zahl der verlegten Mitarbeiter machte die Nato zunächst keine Angaben. Das Bündnis hat in Kiew eine diplomatische Vertretung und betreibt ein Informations- und Dokumentationszentrum.

    Nach Lwiw im Westen der Ukraine hatten zuvor bereits die USA und Großbritannien Personal verlegt.

  26. Selenskyj: Werden Land auch alleine verteidigen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz, die Armee werde das Land mit oder ohne internationale Hilfe gegen Russland verteidigen.

    Mit Blick auf westliche Waffenlieferungen sagt er, dass diese keine „Spenden“ seien. Sie seien vielmehr ein Beitrag für die europäische und internationale Sicherheit, so Selenskyj.

  27. Selenskyj: „Es geht um einen Krieg in Europa“

    Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei der Münchner Sicherheitskonferenz zur aktuellen Bedrohung durch Russland geäußert: „Es geht nicht um einen Krieg in der Ukraine. Es geht um einen Krieg in Europa.“



    Foto: Munich Security Conference

  28. Russisches Militärbündnis bietet „Hilfe“ an

    Das von Russland dominierte Militärbündnis OVKS hält eine Entsendung eigener „Friedenstruppen“ in die Ostukraine unter bestimmten Bedingungen für möglich.

    „Hypothetisch kann man sich das vorstellen, wenn es Wohlwollen vonseiten der Ukraine gibt – es ist letztlich ihr Territorium – wenn es ein Mandat des UN-Sicherheitsrats gibt und wenn es notwendig ist und eine solche Entscheidung von allen unseren Regierungen unterstützt wird“, sagt OVKS-Generalsekretär Stanislaw Sas der Nachrichtenagentur Reuters.

    Der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) gehören neben Russland auch Belarus und weitere ehemalige Sowjetrepubliken an.

    Zuletzt hatten Kräfte der „Friedenstruppen“ in Kasachstan Präsident Tokajew dabei geholfen, Bürgerproteste niederzuschlagen.

  29. Pentagon-Chef hält Russland für angriffsbereit

    Russland hat nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die militärischen Voraussetzungen für einen Angriff auf die Ukraine geschaffen.

    „Russland hat seit Monaten seine Streitkräfte in und um die Ukraine aufgebaut, darunter auch in Belarus. Sie entrollen sich und sie sind nun bereit, zuzuschlagen“, sagte der Pentagon-Chef am Samstag bei einem Besuch in Litauen.

    Der Pentagon-Chef betonte in Vilnius zugleich, dass ein Konflikt „nicht unvermeidlich“ sei und Putin einen anderen Weg wählen könne.



    Foto: Getty Images

  30. Lufthansa suspendiert Flüge von/nach Kiew

    Die Lufthansa hat bekannt gegeben, dass alle Flüge nach und von der ukrainischen Hauptstadt Kiew suspendiert werden.

    ► Die Suspendierung gilt zunächst für den Zeitraum zwischen dem 21. und 28. Februar.

    Die deutsche Fluggesellschaft beobachte „die Situation ständig und wird zu einem späteren Zeitpunkt über weitere Flüge entscheiden.“

  31. Ausreiseaufforderung für Deutsche in Ukraine

    Das deutsche Außenministerium hat die Reisewarnung für die Ukraine aktualisiert. Auf der Seite des Auswärtigen Amts wird vor Reisen in das Land gewarnt.

    Außerdem werden „deutsche Staatsangehörige dringend aufgefordert, das Land jetzt zu verlassen“, heißt es auf der Website des Ministeriums.

    Und weiter: „Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine haben angesichts massiver Präsenz und Bewegungen russischer Militärverbände nahe der ukrainischen Grenzen weiter zugenommen.“ DENN: „Eine militärische Auseinandersetzung ist jederzeit möglich.“

  32. Österreicher sollen Ukraine verlassen

    Angesichts der angespannten Lage in der Ukraine hat Österreich seine dort lebenden Bürger aufgefordert, das Land zu verlassen.

    „Es muss mit einer erheblichen Verschlechterung der Lage gerechnet werden“, teilte das Außenministerium am Samstag in Wien mit. Derzeit seien rund 180 Österreicher registriert, die sich in der Ukraine aufhielten.

    Das österreichische Botschaftspersonal wurde hingegen verstärkt: „Es wird weiterhin vor Ort die Stellung halten, um Österreicherinnen und Österreicher gegebenenfalls bei der Ausreise zu unterstützen und Kontakt mit den ukrainischen Partnern zu halten“, hieß es.

  33. Baerbock ruft russische Truppen zum Abzug auf

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock appelliert an Russland, von einem Angriff auf die Ukraine abzusehen und zu verhandeln.

    Die Politik habe „die Pflicht, die sich abzeichnende Katastrophe abzuwenden“, sagt Baerbock nach einem Treffen der G7-Außenminister am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Lage sei ernst, „noch aber ist die Geschichte nicht geschrieben“.

    Sie ruft die russische Regierung auf, die Truppen abzuziehen, und mahnt: „Lassen Sie uns reden.“ Baerbock hat betont, dass die russischen Drohungen bereits jetzt das Leben in der Ukraine beeinträchtigt. Das betreffe etwa Investitionen und den Flugverkehr, aber auch das alltägliche Leben.



    Foto: ANDREAS GEBERT/REUTERS

  34. Baerbock mahnt: „Machen Sie diesen Fehler nicht“

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat unterstrichen, dass die westlichen Staaten für alle Angriffsszenarien auf die Ukraine Sanktionspakete vorbereitet hätten.

    ► Man habe sich darauf verständigt, was die Auslösepunkte für Sanktionen seien und welche dann verhängt würden, sagt Baerbock nach einem G7-Außenministertreffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.

    Baerbock spricht Klartext: „Machen Sie diesen Fehler nicht“, fügt sie Richtung Moskau zu einem drohenden Angriff auf die Ukraine hinzu.



    Foto: POOL/REUTERS

  35. Johnson: „Niemand sollte sich täuschen lassen“

    Der britische Premierminister Boris Johnson hat angesichts des drohenden Angriffs auf die Ukraine vor russischer Desinformation gewarnt.

    Russland „spinne ein Netz aus Falschinformationen“, um einen möglichen Einmarsch in die Ukraine zu rechtfertigen. In den vergangenen Tagen habe es bereits falsche Informationen über den angeblichen Abzug von Truppen und andere Ereignisse gegeben. „Wir wussten, dass das kommt. Wir haben es schon erlebt. Niemand sollte sich täuschen lassen“, warnte Johnson.

    Und weiter: „Wenn die Ukraine angegriffen wird, wird man den Schock in aller Welt spüren“, so der Briten-Premier.



    Foto: MATT DUNHAM/AFP

  36. Kirchen rufen zu Friedens-Gebeten auf

    Wegen der sich weiter zuspitzenden Lage in der Ukraine-Krise haben die Nordkirche und das Erzbistum Hamburg zu Friedensgebeten aufgerufen.

    Erzbischof Stefan Heße erklärte, er blicke mit Sorge auf die Situation in der Ukraine. Auch nach den Gesprächen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bleibe die Angst vor einer möglichen Eskalation bestehen.

    „Ich rufe dazu auf, für Frieden und Gerechtigkeit in der Region zu beten. Vor allem bitte ich unsere Gemeinden, dies in den Gottesdiensten zu tun“, erklärte der Oberhirte der Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.

  37. Bilaterales Treffen von Johnson und Selenskyj

    Großbritanniens Premier Boris Johnson und Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj haben sich am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zu einem bilateralen Gespräch getroffen.

    Selenskyj schrieb kurz nach dem Treffen, man habe „über Sicherheit vor dem Hintergrund der aggressiven Handlungen Russlands“ gesprochen. Zudem habe man sich „auf gemeinsame nächste Schritte geeinigt.“



    Foto: Getty Images

  38. Bei Krieg in der Ukraine: Preis-Schock droht!

    Ein Krieg in der Ukraine könnte unmittelbare Folgen für die Menschen in Deutschland haben – in den Portemonnaies.

    Welche Produkte betroffen sind, lesen Sie bei BILDplus.



    Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

  39. Klitschko fordert Sanktionen gegen Russland

    Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko (50), hat die Gefahr für einen Angriff von russischen Truppen auf Kiew unterstrichen und sofortige Sanktionen gegen Russland gefordert.

    Klitschko zu BILD am SONNTAG: „Wir nehmen die Worte des US-Präsidenten sehr ernst. Joe Biden hat recht, wenn er sagt, dass Putins Ziel nicht der Donbass ist, sondern die ganze Ukraine. Putins Ziel ist die Hauptstadt.“

    Lesen Sie hier, was Kiews Bürgermeister zur Situation in der Ukraine sagt.



    Foto: AFP

  40. Selenskyj in München angekommen

    Der wichtigste Gast der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz ist angekommen: Ukraine-Präsident Woldymyr Selenskyj (44) fuhr um kurz vor 13 Uhr mit seiner Fahrzeug-Kolonne vor.

    Während sich die Situation in den abtrünnigen „Volksrepubliken“ in der Ost-Ukraine weiter zuspitzt, flog Selenskyj nach München und hält dort um 15.30 Uhr eine Rede.

    Er wird nach seinem Auftritt noch am Samstag in die Ukraine zurückreisen. Die drängende Frage: Kann Selenskyj in München die versammelten Anführer der Welt aufrütteln und zu mehr Hilfe bewegen?

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