Ukraine-Krise: Berichte über schwere Explosion in Donezk

Im Zentrum der Stadt Donezk in der Ostukraine soll es zu einer heftigen Explosion gekommen sein. Zunächst hatte die russische Agentur RIA darüber berichtet, später meldeten auch die Nachrichtenagentur der prorussischen Separatisten sowie ein freier Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AP die Detonation. Der Vorfall habe sich in der Nähe des Regierungsgebäudes der Separatisten ereignet.

Nach Angaben der örtlichen Behörden sei ein Auto explodiert, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Fotos der Agentur zeigen ein beschädigtes Fahrzeug vor einem Regierungsgebäude in Donezk. Zunächst war unklar, ob es Tote oder Verletzte gegeben hat.

Der Chef der international nicht anerkannten separatistischen Regierung der gleichnamigen Region Donezk, Denis Puschilin, hatte wenige Stunden zuvor angekündigt, dass Frauen, Kinder und ältere Menschen über die Grenze nach Russland in Sicherheit gebracht werden sollten. Russland habe bereits Einrichtungen für die Unterbringung der Menschen vorbereitet. Er begründete die Evakuierung mit einer angeblich unmittelbar bevorstehenden Offensive des ukrainischen Militärs.

Faktenchecker zweifelten an, dass es sich bei Puschilins Videostellungnahme um eine aktuelle Aufnahme handelt. Die Metadaten des per Telegram verbreiteten Videos deuten darauf hin, dass dieses bereits am Mittwoch aufgenommen wurde. Dies würde für eine zuvor geplante Eskalation sprechen.

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Alle Entwicklungen im Ticker:

22:00 Uhr – USA drohen Russland mit Ächtung

Die USA haben Russland für den Fall eines Einmarsches in die Ukraine eine internationale Ächtung angedroht. Russland würde durch Sanktionen des Westen „zu einem Ausgestoßenen der internationalen Gemeinschaft“, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater für internationale Wirtschaft, Daleep Singh, am Freitag. „Die Kosten für Russland wären gewaltig, sowohl für seine Wirtschaft als auch für seine strategische Position in der Welt.“

So würde Russland „von den globalen Finanzmärkten isoliert“ und von den „modernsten technologischen Produktionsfaktoren“ abgeschnitten werden, sagte Singh. Russland würde es dann auch mit einem „intensiven Kapitalabfluss, wachsendem Druck auf seine Währung, stark anwachsender Inflation, höheren Kreditkosten, wirtschaftlichem Schrumpfen und der Erosion seiner produktiven Kapazität“ zu tun bekommen.

21:45 Uhr – Nato erhöht Einsatzbereitschaft

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US-Soldaten und polnische Truppen auf einer Militärbasis in Powidz

Mögliche russische Invasion

21:24 Uhr – Deutschland und Frankreich appellieren an Separatisten

Deutschland und Frankreich haben Russland aufgefordert, mäßigend auf die prorussischen Separatisten in der Ostukraine einzuwirken. „Die Zunahme der Waffenstillstandsverletzungen entlang der Kontaktlinie in den letzten Tagen ist höchst besorgniserregend“, teilten Außenministerin Annalena Baerbock und ihr französischern Kollege Yves Le Drian am Freitagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit. „Wir verurteilen den Einsatz schwerer Waffen und den wahllosen Beschuss ziviler Gebiete, die einen klaren Verstoß gegen die Vereinbarungen von Minsk darstellen.“

21:10 Uhr – US-Regierung macht Russland für Cyber-Attacken in Ukraine verantwortlich

Nach Ansicht der US-Regierung ist Russland für den jüngsten Hackerangriff auf mehrere ukrainische Internetseiten verantwortlich. Davon waren Anfang der Woche unter anderem Seiten des Verteidigungsministeriums und mehrere staatliche Banken betroffen.

„Wir glauben, dass die russische Regierung für die großangelegten Cyberattacken auf ukrainische Banken diese Woche verantwortlich ist“, sagte die für Cyber-Sicherheit zuständige stellvertretende Nationale Sicherheitsberaterin der US-Regierung, Anne Neuberger.

Die Auswirkungen des Angriffs seien begrenzt gewesen. Falls Russland jedoch eine Invasion der Ukraine beginnen sollte, sei mit weiteren und schwereren Cyberattacken zu rechnen, sagte sie.

20:49 Uhr – Nato: Größte Truppenkonzentration seit Ende des Kalten Kriegs

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich besorgt über das Ausmaß der russischen Militärpräsenz an der Grenze zur Ukraine geäußert. „Es kann keinen Zweifel geben, dass wir nun die größte Konzentration militärischer Streitkräfte in Europa seit dem Ende des Kalten Kriegs erleben“, sagte Stoltenberg im ZDF-„heute journal“.

„Und nur Russland hat auch die Kapazität, und die hat es ganz sicher, einzumarschieren. Ohne Vorwarnzeit.“ Stoltenberg hat nach eigenen Angaben aber noch Hoffnung auf eine Beilegung der Krise. „Zu spät für einen Schritt rückwärts ist es nie“, sagte er im ZDF.

Der Truppenaufmarsch, der nach westlichen Angaben rund 150.000 Soldaten umfasst, schürt seit Wochen Befürchtungen vor einem Einmarsch Russlands in die Ukraine.

20:05 Uhr – Separatisten lehnen Gespräche mit Kiew ab

Die Behörden der Separatistenregionen im Osten der Ukraine lehnen der Agentur Interfax zufolge Gespräche mit der Regierung der Ukraine als sinnlos ab. Der Agentur RIA zufolge stellt die Führung der selbsternannten Volksrepublik Donezk den Eintritt in Gespräche unter die Bedingung, dass konkrete Vorschläge vorgelegt würden.

19:58 Uhr – Ukrainischer Geheimdienst warnt vor Terroranschlägen in Donezk

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat vor möglichen Terroranschlägen durch russische Spezialkräfte gewarnt. „Die Gefahr terroristischer Attacken in den besetzten Gebieten der Ukraine ist groß“, schrieb der zugehörige Geheimdienst auf Twitter und forderte die Einwohner in Donezk auf, das Haus nicht zu verlassen und keine öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Gefährdet seien demnach insbesondere Einrichtung der sozialen Infrastruktur. Das Ziel sei eine weitere Destabilisierung der Lage in der Ukraine, so der Geheimdienst.

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A service member of the Ukrainian Naval Infantry Corps (Marine Corps) drives a tank during drills at a training ground in an unknown location in Ukraine, in this handout picture released February 18, 2022. Press Service of the Ukrainian Naval Forces/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY.

19:45 Uhr – Verlegebereitschaft der Bundeswehr für Nato-Truppe wird erhöht

Die Bundesregierung erhöht die Verlegebereitschaft der deutschen Soldaten in der schnellen Eingreiftruppe der Nato, der sogenannten Nato Response Force (NRF). Dadurch sollen im Falle einer Aktivierung der Eingreiftruppe der Nato die Zeiten bis zur Herstellung der Verlegebereitschaft verkürzt werden.

19:05 Uhr – Italien: Energieimporte sollten von Sanktionen ausgenommen sein

Italiens Regierungschef Mario Draghi fordert, Energie-Importe müssten von eventuellen Sanktionen gegen Russland ausgenommen werden. Nichtsdesdotrotz sondiere seine Regierung andere Gas-Quellen, sollten die Importe aus Russland von möglichen Sanktionen betroffen sein.

18:57 Uhr – Separatisten wollen 700.000 Menschen evakuieren – USA sprechen von „zynischem“ Manöver

Die Separatisten in der selbsternannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine kündigen an, 700.000 Menschen nach Russland zu evakuieren. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnet an, jeder Flüchtling solle 10.000 Rubel (114 Euro) bekommen.

Bei den USA hat die Ankündigung für Empörung gesorgt. Es handele sich um ein „zynisches“ Manöver, bei dem Menschen als „Unterpfand“ missbraucht würden, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Rand der Münchner Sicherheitskonferenz. „Es ist zynisch und grausam, Menschen als Unterpfand zu benutzen, um die Welt von der Tatsache abzulenken, dass Russland seine Truppen in Vorbereitung eines Angriffs verstärkt.“

Die Evakuierungs-Ankündigungen der pro-russischen Rebellen seien „ein weiterer Versuch, um durch Lügen und Desinformation zu verschleiern, dass Russland der Aggressor in dem Konflikt ist“, fügte der Sprecher hinzu.

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18:24 Uhr – Niederlande sagen Ukraine Waffenlieferungen zu

Die Niederlande unterstützen die Ukraine mit militärischer Ausrüstung. Außenminister Wopke Hoekstra kündigte die Lieferung unter anderem von 100 Scharfschützengewehren, 30.000 Schuss Munition und 3000 Helmen an. „Die Ukraine muss in der Lage sein, sich gegen einen möglichen russischen bewaffneten Angriff auf ihrem eigenen Territorium zu verteidigen“, erklärte Hoekstra.

Die Lieferung umfasst demnach auch 2000 Schutzwesten, 30 Metalldetektoren, zwei Roboter zum Aufspüren von Seeminen und mehrere Radargeräte. Die deutsche Bundesregierung hatte im Januar lediglich 5000 Schutzhelme zugesagt.

17:42 Uhr – Lukaschenko bezeichnet westliche Sanktionen als „Wirtschaftskrieg“

Unter dem Druck westlicher Sanktionen wollen der russische Präsident Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen. „Es ist schwer mit den Sanktionen“, sagte der als „letzter Diktator Europas“ kritisierte Lukaschenko im Kreml. „Aber sie werden uns nicht ersticken können.“

Putin, der Lukaschenko trotz Corona-Pandemie innig umarmte, verurteilte die Strafmaßnahmen erneut als „illegal“ und Verstoß gegen internationales Recht. Lukaschenko sprach von einem „Wirtschaftskrieg“, den der Westen gegen Belarus und Russland führe. Er und Putin vereinbarten zum Ausbau ihrer Zusammenarbeit etwa eine Angleichung ihrer Energiemärkte sowie der Zoll- und Steuerrichtlinien.

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„Ja, es wird Krieg geben. Aber nur in zwei Fällen“, sagt der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko

17:15 Uhr – Litauen will Aufrüstung in Osteuropa gegen Russland

Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis dringt auf die Aufrüstung der Ukraine und eine Verstärkung der militärischen Präsenz der Nato in Osteuropa. Russland mache keine Deeskalations-Schritte, sagte Landsbergis dem Nachrichtendienst Reuters-TV. Russland rechne mit einem schnellen Sieg bei einem Angriff auf die Ukraine. „Wir müssen sicherstellen, dass es kein einfacher Kampf wird“, sagte er und begründete damit Waffenlieferungen seines Landes an die Ukraine.

„Wir müssen aufwachen und sehen, dass wir uns in einer Lage befinden, in der die regelbasierte Ordnung nicht mehr gilt“, sagte er. Deutschland habe immer Stabilität und eine regelbasierte internationale Ordnung verteidigen wollen. Aber Russland stelle diese Ordnung schon länger infrage. Dies habe nicht erst jetzt, sondern schon 2008 mit der Invasion in Georgien begonnen und sei 2014 mit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim fortgesetzt worden.

16:55 Uhr – Baerbock: Russischer Truppenaufmarsch ist „absolut inakzeptable Drohung“

Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland zu einem umgehenden Abzug seiner Truppen von den Grenzen der Ukraine aufgefordert. Erste Signale dahin gehend seien ein „Hoffnungsschimmer“, nun seien aber auch Taten nötig, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

Es drohe Krieg mitten in Europa. „Russland spricht mit seinem Truppenaufmarsch eine absolut inakzeptable Drohung aus. Gegenüber der Ukraine. Aber auch gegenüber uns allen – und unserer Friedensarchitektur in Europa“, sagte Baerbock. „Diese Krise ist deswegen keine Ukraine-Krise. Sie ist eine Russland-Krise.“

Baerbock drohte Russland mit „präzedenzlosen Sanktionen“ im Falle eines Angriffes auf die Ukraine. Deutschland sei bereit, dafür auch einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen, sagte sie. Deshalb gehöre auch die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 zum Paket möglicher Sanktionen gegen Russland. Zugleich bekräftigte Baerbock die Bereitschaft zu einem ernsthaften Dialog mit Moskau über Sicherheit und Frieden in Europa.

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Germany's Scholz travels to Kyiv

16:48 Uhr – Russland: Kinder verlassen Ostukraine

Die Separatisten im Osten der Ukraine haben Kinder bei einem Waisenhaus versammelt, um mit ihnen die Evakuierungen nach Russland zu beginnen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete demnach an, in Russland Unterkünfte für Einwohner des ukrainischen Donbass bereitzustellen. Dafür solle Katastrophenschutzminister Alexander Tschuprijan unverzüglich in die Region von Rostow am Don reisen.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock warnte vor bewusst verbreiteten Falschinformationen in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Mit Hinweis auf die Berichte über Evakuierung von Frauen und Kindern aus den von prorussischen Separatisten sagt sie, es gebe auch Berichte, dass diese nicht in bereitgestellte Busse einsteigen wollten.

16:45 Uhr – US-Vizepräsidentin sichert baltischen Staaten Hilfe zu

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat den baltischen Staaten inmitten der Ukraine-Krise den Beistand der USA zugesichert. „Ich erkenne die Bedrohungen an“, sagte Harris am Freitag bei einem Treffen mit den Präsidenten von Lettland und Litauen sowie der Regierungschefin von Estland am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. „Wir stehen bei diesem und vielen anderen Themen an Ihrer Seite.“

Die USA stünden „eisern“ hinter Artikel fünf des Nordatlantik-Vertrags, demzufolge alle Partner einem angegriffenen Nato-Mitglied beispringen müssen, fügte Harris hinzu.

15:44 Uhr – Scholz schließt Waffenlieferungen weiter aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schließt Waffenlieferungen an die Ukraine weiter aus. Es gebe derzeit „keinen Anlass“, die Rüstungsexportvorschriften zu ändern, sagte Scholz nach dem EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. „Das wäre jetzt genau der falsche Zeitpunkt“, betonte er. Er bekräftigte die Doppelstrategie der westlichen Partner: Einerseits würden Sanktionen vorbereitet, andererseits Dialogmöglichkeiten ausgeschöpft.

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Kanzler Olaf Scholz (l.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky

Scholz betonte die Notwendigkeit weiterer Gespräche und verwies auf die am Abend geplante Videokonferenz von US-Präsident Joe Biden mit Vertretern der EU und mehrerer europäischer Staaten. „Wir müssen alles tun, um eine militärische Eskalation zu verhindern“, betonte er. Ansonsten drohe „ein schlimmer Krieg mit weitreichenden Folgen“.

15:31 Uhr – USA: Bis zu 190.000 russische Kräfte in und um Ukraine

Die Ukraine wird laut einem US-Diplomaten von 169.000 bis 190.000 Soldaten und Sicherheitskräften unter russischer Kontrolle bedroht. „Dies ist die bedeutendste militärische Mobilmachung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Botschafter Michael Carpenter bei einer Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien.

Die aktuelle Schätzung enthalte Soldaten in der russischen Grenzregion, in Belarus und auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim, sagte der Vertreter Washingtons. Außerdem seien andere russische Sicherheitskräfte in diesen Gebieten sowie pro-russische Separatisten in der Ostukraine eingerechnet. Ende Januar sei man noch von rund 100.000 Kräften unter russischer Kontrolle ausgegangen.

15:23 Uhr – Baerbock verteidigt deutsches Nein zu Waffenlieferungen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die ablehnende Haltung Deutschlands zu Waffenlieferungen an die Ukraine erneut verteidigt. „Im Moment ist nicht der Moment, unseren Kurs um 180 Grad zu ändern“, sagte Baerbock auf der Münchner Sicherheitskonferenz. „Denn wir sind nicht alle gleich, auch wenn wir Seite an Seite stehen. Wir haben unterschiedliche Wege und wir haben eine unterschiedliche Geschichte“, führte sie aus.

Deutschland habe „aus unserer Geschichte heraus eine andere Verantwortung für die Sicherung des internationalen Friedens als andere“, sagte Baerbock. „Für uns ist das eine schwierige Entscheidung“, aber Deutschland setze auf den diplomatischen Prozess unter anderem mit dem Normandie-Format.

15:10 Uhr – Separatisten rufen zur Flucht nach Russland auf

Wegen der Gefahr einer militärischen Eskalation in der Ostukraine haben die moskautreuen Separatisten Zivilisten zur Flucht in das Nachbarland Russland aufgefordert. Zuerst sollten „Frauen, Kinder und ältere Leute“ in Sicherheit gebracht werden, sagte der Chef der Donezker Separatisten, Denis Puschilin, in einer Ansprache. Es sei mit Russland vereinbart worden, dass Unterkünfte für die Menschen vorbereitet wurden. Auch die selbst ausgerufene Republik Luhansk kündigt an, ihre Bevölkerung zu evakuieren.

Eine offizielle russische Bestätigung des Vorhabens gibt es zunächst nicht. Der Sprecher der russischen Regierung, Dmitri Peskow erklärt, er habe keine Informationen über die Lage im Osten der Ukraine. Er wisse nicht, ob die angekündigten Evakuierungen mit Russland abgestimmt seien.

15:09 – Putin sieht „Verschlechterung der Lage“

Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor einer Zuspitzung der Lage in der Ostukraine gewarnt. „Im Moment sehen wir eine Verschlechterung der Lage“, sagte Putin auf einer Pressekonferenz mit dem verbündeten belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko.

In der Ostukraine nimmt die Gewalt seit Tagen zu. Wie AFP-Reporter berichteten, dauerten Bombardements in der Nähe des Dorfes Stanyzia-Luhanska auch am Freitag an.

Putine fordert die Regierung in Kiew erneut zu direkten Gesprächen mit den Separatisten im Osten der Ukraine auf. Das Abkommen von Minks müsse umgesetzt werden, sagt Putin bei der Pressekonferenz.

14:22 Uhr – UN-Generalsekretär nennt Lage bedrohlicher als im Kalten Krieg

Zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz hat UN-Generalsekretär António Guterres im Ukraine-Konflikt alle Beteiligten zur Deeskalation aufgerufen. Es gebe keine Alternative zur Diplomatie, sagte Guterres. „Ich rufe alle Parteien auf, mit ihrer Rhetorik extrem vorsichtig zu sein. Öffentliche Stellungnahmen sollten das Ziel haben, Spannungen zu reduzieren, nicht diese anzuheizen.“

An dem weltweit wichtigsten Expertentreffen zur Sicherheitspolitik nehmen 30 Staats- und Regierungschefs teil und mehr als 80 Minister. Vertreter der russischen Regierung sind erstmals nicht dabei.

Guterres wies auf die Gefahr einer unkalkulierbaren Eskalation hin. Diese könne auch durch Kommunikationspannen und Fehlannahmen ausgelöst werden. „Oft werde ich gefragt, ob wir uns in einem neuen Kalten Krieg befinden. Meine Antwort ist, dass die Bedrohung der globalen Sicherheit nun komplexer und wohl wahrscheinlich größer ist als in jener Zeit“, sagte Guterres. Im Kalten Krieg habe es zudem Mechanismen zur Risikobewertung und informelle Wege der Prävention gegeben. „Heute existieren die meisten dieser Systeme nicht mehr und die darin geübten Menschen sind nicht mehr da“, sagte er.

13:36 Uhr – „Sanktionen, schärfer als 2014“

Die europäischen Staaten bereiten nach Angaben von Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ein Paket „mit konkreten Sanktionen vor, die viel schärfer sind, als die von 2014“. Das sagt er auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz in Brüssel in Anspielung auf Strafmaßnahmen, die gegen Russland nach dessen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim verhängt worden waren.

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Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)

13:30 Uhr – Mehr Beschuss in der Ostukraine laut Lawrow

Russlands Außenminister Sergej Lawrow macht einen alarmierenden und starken Anstieg des Beschusses in der Ost-Ukraine aus. Dabei würden auch Waffen eingesetzt, die gemäß des Minsker Friedensprozesses verboten seien, zitiert die Nachrichtenagentur Tass Lawrow. Der russische Chef-Diplomat wirft zudem der OSZE-Sonderbeobachtungsmission laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax vor, sie versuche, Verstöße gegen die Waffenruhe durch ukrainische Regierungstruppen zu beschönigen.

13:05 Uhr – Moskau kündigt Manöver mit Raketen unter Aufsicht Putins an

Vor dem Hintergrund der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt hat Russland für Samstag ein Militärmanöver unter Aufsicht von Präsident Wladimir Putin angekündigt. Putin werde die „geplante Übung“ mit strategischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern beaufsichtigen, teilte das russische Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagenturen am Freitag mit.

„Am 19. Februar wird unter der Leitung des Obersten Befehlshabers der russischen Armee, Wladimir Putin, eine geplante Übung der Kräfte zur strategischen Abschreckung organisiert“, erklärte das Verteidigungsministerium. Während dieser Übungen würden „ballistische Raketen und Marschflugkörper abgeschossen“, zitierten Nachrichtenagenturen aus der Mitteilung.

Putin als Oberbefehlshaber der Streitkräfte werde im Gefechtsstand dabei sein, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. „Ohne das Staatsoberhaupt sind solche Starts nicht möglich. Sie wissen doch – der berühmte ‚schwarze Koffer‘, der ‚rote Knopf‘.“ Parallel dazu soll die Münchner Sicherheitskonferenz fortgesetzt werden.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums ist das Manöver im Voraus geplant gewesen. Russland testet mehrfach im Jahr Raketen. Das Land und die USA sind die beiden mit Abstand größten Atommächte der Welt. Kremlsprecher Peskow sagte mit Blick auf den Test, es gebe keinen Grund zur Beunruhigung im Ausland. Derzeit laufe eine Reihe von Übungen, „die für Spezialisten aus anderen Ländern absolut transparent sind“.

12:45 Uhr – US-Verteidigungsminister warnt vor Flüchtlingswelle

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat angesichts der wachsenden Spannungen im Ukraine-Konflikt vor einer neuen Flüchtlingsbewegung in Europa gewarnt. „Wenn Russland weiter in die Ukraine einmarschiert, könnte Polen Zehntausende von vertriebenen Ukrainern und anderen Menschen über seine Grenze strömen sehen, die versuchen, sich und ihre Familien vor den Schrecken des Krieges zu retten“, sagte Austin am Freitag in Warschau nach einem Treffen mit Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak. Noch gebe es aber „Zeit und Raum für Diplomatie“, fügte der Pentagon-Chef hinzu.

Blaszczak sagte, Polen sei bereit zur Hilfe für diejenigen, die bei einem Angriff gezwungen seien, die Ukraine zu verlassen. Polens Innenminister hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass sich die Gebietsverwaltungen in seinem Land auf die Aufnahme von Flüchtlingen einstellen und Notunterkünfte vorbereiten. Austin warf Russland vor, seine Truppen an der ukrainischen Grenze weiter aufzustocken.

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Joe Biden

Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt hatten die US kürzlich angekündigt, zusätzlich zu den dort bereits stationierten Truppen noch 4700 Soldaten der 82. Luftlandedivision aus North Carolina nach Polen zu verlegen. Bis auf ein kleines Kontingent sind diese bereits vor Ort eingetroffen. Sie verstärken die bislang 4500 Soldaten, die die USA schon seit Längerem in dem Nato-Mitgliedsland stationiert haben. Eine ständige US-Militärbasis in Polen gibt es nicht.

12:36 – Polen würde Ukrainer aufnehmen

Polen ist nach Angaben seines Verteidigungsministers Mariusz Blaszczak dazu bereit, Ukrainern zu helfen, wenn diese im Falle eines russischen Angriffs ihr Land verlassen müssten. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärt auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Blaszczak in Warschau, Zehntausende Menschen könnten versuchen, sich „vor der Geißel des Krieges“ über die Grenze nach Polen zu retten, sollte Russland in die Ukraine einfallen.

12:31 Uhr – Keine Belege für russischen Abzug, sagen die USA

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin weist erneut russische Darstellungen zurück, wonach die Regierung in Moskau ihre Truppen aus den Gebieten rund um die Ukraine abrücken lässt. Es gebe keine Belege dafür, dass Präsident Wladimir Putin seine Streitkräfte von den Grenzen abziehe, sagt Austin bei einem Besuch in Polen. Gleichzeitig merkt er an, Putin habe keine stärkere Nato „an seiner Flanke“ haben wollen. „Und das ist genau das, was er heute hat.“

12.20 Uhr – Polen bekommt Panzer der USA

Die USA werden Polen nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin 250 Panzer vom Typ Abrams verkaufen. Es werde sich um die modernste Version des Panzers handeln, kündigt Austin bei einem Besuch in Warschau an. Durch das Geschäft würden die Zusammenarbeit mit den polnischen Streitkräften sowie „die Glaubwürdigkeit unserer gemeinsamen Abschreckungsbemühungen“ gestärkt.

11:14 Uhr – Schwerste Kämpfe seit 2015 – „Alarmierend“, sagt Russland

Die ukrainische Armee und die pro-russischen Kämpfer in der Ostukraine haben sich am Freitagmorgen erneut gegenseitig Beschuss vorgeworfen. Die Kommandozentrale des ukrainischen Militärs erklärte, die pro-russischen Kämpfer hätten in der Nacht 20 Mal die Waffenruhe verletzt. Die pro-russischen Separatisten in den selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk warfen der ukrainischen Armee 27 Bombardements vor.

Das russische Präsidialamt bezeichnet die Lage in der Ost-Ukraine als potenziell sehr gefährlich. Die Berichte aus dem Gebiet seien alarmierend. Die Kämpfe, die am Donnerstag in der Ost-Ukraine ausgetragen wurden, sind nach Angaben aus Diplomatenkreisen die schwersten seit 2015.

Bereits am Donnerstag hatten beide Seiten sich gegenseitig beschuldigt, die Gewalt in dem Konfliktgebiet eskalieren zu lassen. Die Kommandozentrale des ukrainischen Militärs erklärte, von Russland unterstützte Kämpfer hätten das Dorf Stanyzia-Luhanska mit schwerer Artillerie beschossen. In der Ostukraine kämpfen seit 2014 pro-russische Separatisten gegen die ukrainische Armee. Nach Ansicht des Westens werden die Separatisten von Moskau unterstützt.

10:05 – General Kujat sieht Risiko für ungewollten Krieg

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, General a.D. Harald Kujat, hat dem Westen mangelndes Verhandlungsgeschick vorgeworfen. Es gebe einen Informationskrieg, statt sich mit Russland zusammenzusetzen und Tacheles zu reden. „Wir eiern herum“ um die Frage eines Nato-Beitritts der Ukraine, für den Kiew morgen wie heute nicht die Voraussetzungen erfülle, sagte der frühere Vorsitzende des Nato-Militärausschusses hr-iNFO.

„Ich glaube nicht, dass Russland die Absicht hat, die Ukraine in einem großen Angriff zu überrollen“, sagt Kujat. Er sehe aber das Risiko, „dass es durch Provokationen der einen oder der anderen Seite zu einer Situation kommen kann, dass ein Krieg entsteht, den keiner will“.

09:50 Uhr – Geringe Wahrscheinlichkeit einer Eskalation

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Resnikow schätzt die Wahrscheinlichkeit einer „großangelegten Eskalation“ nach eigenen Worten als niedrig ein. Das sagt er im Parlament unter Verweis darauf, dass die ukrainischen Geheimdienste „jede Bewegung sehen, die eine potenzielle Bedrohung für die Ukraine darstellten könnte“. Russland habe etwa 149.000 Soldaten rund um die Ukraine zusammengezogen und Tausende weitere würden in Kürze erwartet, fügt er hinzu.

09:00 Uhr – Truppenabzug geht laut Russland weiter

Russlands Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben den Abzug von Truppen nach Ende von Manövern fortgesetzt. Soldaten und Militärtechnik seien an ihren Standort in der Region Nischni Nowgorod etwa 400 Kilometer östlich von Moskau verlegt worden, teilte das Ministerium am Freitagmorgen mit.

Es veröffentlichte ein Foto und Video von Panzern auf Eisenbahnwagen. Der genaue Ort des Manövers wurde zunächst nicht genannt. Zudem seien andere Panzereinheiten von einer Übung auf der von Russland 2014 einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim in die Teilrepubliken Dagestan und Tschetschenien im Nordkaukasus gebracht worden. Es veröffentlichte ein Foto und Video von Panzern auf Eisenbahnwagen.

08:18 Uhr – Ifo-Chef warnt vor Ölpreisschock bei russischem Einmarsch

Ifo-Präsident Clemens Fuest erwartet im Falle eines russischen Einmarsches in der Ukraine einen Preisschock bei Öl und Gas. „Selbst wenn die Gaslieferungen nicht eingeschränkt würden, käme es zu einem Preisschock, jedenfalls vorübergehend“, sagte er. „Das träfe private Haushalte und Industrie in Deutschland gleichermaßen.“ Bislang rechnet das Ifo Institut mit einer Inflationsrate von vier Prozent im laufenden Jahr – es wäre die höchste seit 1993 und noch einmal deutlich mehr als 2021 mir 3,1 Prozent. „Sollte ein Krieg ausbrechen, könnte sie noch höher ausfallen“, sagte Fuest.

Der Ökonom verwies zugleich auf die gegenseitige Abhängigkeit. Westeuropa brauche russisches Öl und Gas. Aber Russland sei auch auf das Geld angewiesen, das dafür bezahlt werde. Ein Lieferstopp sei unwahrscheinlich, weil Russland auch künftig noch Gas nach Europa verkaufen wolle. Sonst würde die EU von woanders Gas beziehen, zum Beispiel Flüssiggas aus Schiffen. Dafür Infrastruktur in Deutschland auszubauen, sei auf jeden Fall sinnvoll.

Die russische Volkswirtschaft ist dem Ifo zufolge jenseits des Energiemarktes für sich genommen nicht so bedeutsam: Das Bruttoinlandsprodukt entspreche gerade einmal der kombinierten Wirtschaftsleistung von Belgien und den Niederlanden.

07:50 Uhr – US-Senat bekennt sich in Resolution zur Unterstützung der Ukraine

Der US-Senat hat sich in einer Resolution einstimmig zur Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland bekannt. Die Resolution vom Donnerstagabend hat keine Gesetzeskraft, bekundet jedoch die „unerschütterliche“ Unterstützung der USA für eine „sichere, demokratische und unabhängige Ukraine“ und „verurteilt den russischen Truppenaufbau“ an der ukrainischen Grenze. „Dieser Kongress ist in seiner Unterstützung der ukrainischen Unabhängigkeit und Souveränität vereint“, sagte der republikanische Senator Rob Portman aus Ohio.

Die Resolution ermutigt US-Präsident Joe Biden, die US-Regierung ihre verfügbaren Instrumente ausschöpfen zu lassen, um Russland „erhebliche Kosten“ aufzuerlegen und „den Frieden in Europa wieder herzustellen.“ Die finale Version des Textes hält fest, die Resolution sei nicht als Genehmigung für den Einsatz militärischer Gewalt gegen Russland oder den Einsatz von US-Soldaten in der Ukraine auszulegen.

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Die Männer hinter Wladimir Putin (M.): Sergej Schoigu, Sergej Naryschkin, Alexander Bortnikow und Igor Kostjukow (v.l.)

07:41 Uhr – Ischinger: Russlands Vorwurf „sehr, sehr weit hergeholt“

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hält das diesjährige Treffen für die „wahrscheinlich wichtigste Konferenz“ in den 14 Jahren unter seiner Leitung. Es habe „noch nie so viele drängende und wirklich gefährliche Krisen auf einmal zu besprechen“ und zu bewältigen gegeben, sagte Ischinger im ARD-„Morgenmagazin“ vor dem Beginn der 58. Münchner Sicherheitskonferenz.

Ischinger bezeichnete die russischen Sicherheitsbedenken als „weit hergeholt“, weil die Nato seit 18 Jahren keinen Schritt mehr zu einer weiteren Osterweiterung in Richtung russischer Grenze getan habe. „Wieso jetzt nach 18 Jahren diese Sache so hoch hängen? Die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine steht nicht zur Debatte.“

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Ein Kindergarten nahe der Front in der Ostukraine kam laut ukrainischer Armee unter Beschuss

05:33 Uhr – USA kritisieren Bolsonaros Solidaritätserklärung mit Russland

Das US-Außenministerium verurteilt die Solidaritätsbekundungen des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro während seines Besuchs in der Ukraine diese Woche. „Der Zeitpunkt an dem der brasilianische Präsident seine Solidarität mit Russland zum Ausdruck bringt, während sich die russischen Streitkräfte auf Angriffe auf ukrainische Städte vorbereiten, könnte nicht schlechter sein“, so ein Sprecher des Außenministeriums. Die internationale Diplomatie werde so untergraben, die darauf abziele eine humanitäre und strategische Katastrophe abzuwenden.

05:29 Uhr – Baerbock betont Dialogbereitschaft mit Russland

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will die Beratungen der westlichen Verbündeten im Umfeld der Münchner Sicherheitskonferenz für ein Signal der Dialogbereitschaft im Ukraine-Konflikt nutzen. Die Botschaft müsse lauten: „Wir sind bereit zu einem ernsten Dialog über Sicherheit für alle“, erklärte Baerbock vor ihrer Abreise nach München am Freitagmorgen.

Russland habe mit dem „beispiellosen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine und Forderungen aus dem Kalten Krieg“ die „Grundprinzipien der europäischen Friedensordnung in Frage“ gestellt. Mit den Verbündeten wolle sie beraten, „wie wir der Logik von Gewaltdrohungen und militärischer Eskalation noch mit einer Logik des Dialogs begegnen können“.

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Joe Biden

Sie bedauerte, dass es in München keine Gespräche mit russischen Vertretern geben werde. Baerbock forderte von Russland „ernste Schritte zur Deeskalation: Erklärungen zur Gesprächsbereitschaft müssen durch echte Gesprächsangebote, Erklärungen zu Truppenabzügen müssen durch verifizierbaren Truppenabzug“ untermauert werden.

03:06 Uhr – Blinken nimmt Einladung zum Treffen mit Lawrow an

US-Außenminister Antony Blinken nimmt eine Einladung zu einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow an. Das Treffen soll Ende nächster Woche stattfinden, sofern Russland nicht in die Ukraine einmarschiert, teilte das US-Außenministerium mit. Blinken gibt an, er habe Donnerstag einen Brief an Lawrow geschickt, in dem er ein Treffen für nächste Woche in Europa vorgeschlagen habe.

02:27 Uhr – US-Präsident organisiert Krisen-Treffen mit Verbündeten

US-Präsident Joe Biden wird am Freitag ein Gespräch über die Ukraine-Krise mit den Staats- und Regierungschefs von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Rumänien, Großbritannien, der Europäischen Union und der Nato führen. Dies teilt das Büro von Kanadas Premierminister Justin Trudeau mit.

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01:00 Uhr – USA werfen Russland in UN-Sitzung „Fortsetzung der Fehlinformation“ vor

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, hat Russland vorgeworfen, sich von einer diplomatischen Lösung der Ukraine-Krise abzuwenden. Die USA hätten gehofft, dass der stellvertretende russische Außenminister Sergej Werschinin bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Donnerstag auf die Forderung von US-Außenminister Antony Blinken eingehe, dass Russland versichern solle, dass es nicht in der Ukraine einmarschieren werde. „Doch stattdessen war es eine Fortsetzung der Fehlinformation und der Rhetorik, die wir nach wie vor zu hören bekommen, und die wir schon gehört haben“, sagte Thomas-Greenfield.

Werschinin sagte daraufhin, „keiner“ werde im Namen Russlands ein Wort wie „Kriegsaggression“ in den Mund nehmen, was einige Ratsmitglieder getan hätten. Bei der Sitzung riefen Mitgliedstaaten des Sicherheitsrats zu einer diplomatischen Lösung der Ukraine-Krise auf. Blinken sagte, nach US-Informationen bereiteten sich die mehr als 150.000 russischen Soldaten in der Gegend um die Ukraine auf einen zeitnahen Angriff vor.

Blinken legte in seiner Rede auch dar, wie Russland bei einem Angriff auf die Ukraine nach US-Einschätzung vorgehen würde. Moskau werde zunächst einen „Vorwand für einen Angriff“ schaffen – eine Gewalttat, für die die Ukraine verantwortlich gemacht werde. Das könnte ein fingierter „terroristischer Bombenanschlag“ in Russland, der Fund eines angeblichen Massengrabes in der Ukraine, ein vorgetäuschter Drohnenangriff auf Zivilisten oder „ein falscher oder sogar echter Angriff mit Chemiewaffen“ sein.

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„Russland könnte diesen Vorfall als ethnische Säuberung oder Völkermord beschreiben“, sagte Blinken weiter. Russische Medien hätten in den vergangenen Tagen bereits damit begonnen, entsprechende Falschnachrichten zu verbreiten.

In einem zweiten Schritt würde die russische Regierung „theatralisch zu Krisentreffen“ zusammenkommen und erklären, Moskau müsse „russische Bürger oder ethnische Russen in der Ukraine verteidigen“, sagte Blinken. Dann werde der russische Angriff starten – mit Raketen- und Luftangriffen, Cyberattacken und dem Vormarsch russischer Soldaten und Panzer auf „Schlüsselziele, die bereits identifiziert wurden“. Ziel könnte auch die ukrainische Hauptstadt Kiew sein.

Werschinin rief den Westen auf, „diese Hysterie über die Absichten Russlands in der Region“ aufzugeben. Er bekräftigte, dass russische Soldaten nach Militärübungen in ihre Stützpunkte in Russland zurückkehren würden.

23:55 Uhr – Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Nato-Beitritt der Ukraine

Gut die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) spricht sich im Deutschlandtrend der ARD dafür aus, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine für die kommenden Jahre oder dauerhaft auszuschließen. 28 Prozent sind dagegen, der Ukraine in der aktuellen Situation eine Nato-Mitgliedschaft zu verweigern. 19 Prozent wollen sich zu der Frage nicht äußern.

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