Ukraine-Krieg: UN-Koordinator sieht kaum Chancen für Waffenruhe

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sieht wenig Chancen für einen baldigen Waffenstillstand in der Ukraine. „Im Moment zeichnet sich keine Waffenruhe am Horizont ab“, sagte Griffiths am Sitz der Vereinten Nationen in New York. „Vielleicht ändert sich das in einigen Wochen.“ Dies sei abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs und von Gesprächen, die mit Hilfe der Türkei geführt würden. Russland hatte am 24. Februar mit seinem Angriffskrieg auf das Nachbarland begonnen.

Griffiths sagte, derzeit gebe es zwischen beiden Seiten „keine Verhandlungen im klassischen Sinn“. „Aber die Türken sind am nächsten dran.“ Der UN-Nothilfekoordinator will deshalb diese Woche den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen. Griffiths sprach zuvor schon sowohl mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal als auch dem russischen Außenminister Sergej Lawrow.

Ukraine-News – alle Ereignisse im Liveticker:

21:58 Uhr – Ukraine: Zweite Phase des Krieges hat begonnen

„Die zweite Phase des Krieges hat begonnen“, schreibt der ukrainische Stabschef Andriy Yermak auf Telegram.

20:44 Uhr – Selenskyj überreicht Fragebogen für EU-Mitgliedschaft

Im Bemühen um eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj einen ausgefüllten Fragebogen der Europäischen Union eingereicht. Dies gilt als erster Schritt im von seiner Regierung angestrebten beschleunigten Beitrittsprozess. „Die Menschen in der Ukraine sind geeint durch dieses Ziel – zu fühlen, dass sie ein gleichwertiger Teil Europas sind“, sagte Selensky. Dann überreichte er dem EU-Gesandten für die Ukraine, Matti Maasikas, zwei dicke Ordner mit den ukrainischen Antworten.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Selenskyj bei der Übergabe des Fragebogens Anfang April in Aussicht gestellt, dass eine vorläufige Entscheidung über die Bewerbung der Ukraine schon in einigen Wochen gefällt werden könnte. Das ukrainische Streben in die EU ist für Russland seit Jahren ein Reizthema.

20:33 Uhr – Moskau bestätigt Angriff auf westukrainische Stadt Lwiw

Russland hat den Beschuss der Großstadt Lwiw im Westen der Ukraine mit Raketen bestätigt. Dabei sei ein Zentrum für die Versorgung der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Zerstört worden sei ein Logistikzentrum mit großen Teilen ausländischer Waffen, die aus den USA und europäischen Ländern geliefert worden seien.

Am Morgen hatte die Stadtverwaltung bereits von mehreren Raketeneinschlägen berichtet. Dabei seien sechs Menschen getötet und weitere Einwohner verletzt worden. Es waren die ersten Todesopfer in der 720.000-Einwohner-Stadt, die nur etwa 70 Kilometer entfernt von der Grenze nach Polen liegt.

Nach Darstellung Konaschenkows wurden durch Raketenangriffe in der Ukraine Dutzende Militärobjekte zerstört. In Dnipro sei ein Werk für die Reparatur ukrainischer „Totscha-U“-Raketen getroffen worden. Auch Munitions- und Treibstofflager seien vernichtet worden. In der Ortschaft Nowotoschkiwske im Osten der Ukraine in der Nähe von Luhansk seien 120 „Nationalisten“ getötet worden. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

20:03 Uhr – Pentagon ohne Hinweise auf Atomwaffen auf „Moskwa“

Das gesunkene russische Kriegsschiff „Moskwa“ („Moskau“) hatte nach Einschätzung der US-Regierung keine Atomwaffen an Bord. „Wir haben keine Hinweise darauf, dass sich zum Zeitpunkt des Untergangs Atomwaffen an Bord der „Moskwa“ befanden“, sagte ein hoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Zum Schicksal der Besatzung machte er keine genauen Angaben. Es gebe Hinweise darauf, dass einige Matrosen überlebt hätten. Es habe aber sehr wahrscheinlich auch Todesopfer gegeben.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das Mitglieder der mehrere Hundert Mann starken Besatzung zeigen soll. Man könne weder verifizieren, wann das Video aufgenommen wurde noch ob es sich tatsächlich um die Besatzung handele, so der Pentagon-Vertreter. „Wir können nicht sagen, wie viele Überlebende es gab oder wie viele Matrosen beim Untergang es Schiffs ums Leben kamen.“

Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte war am Donnerstag gesunken. Kiew verkündete, der Raketenkreuzer sei von zwei Neptun-Raketen getroffen worden. Russland behauptet, das Schiff sei durch die Detonation von Munition an Bord in Brand geraten und dann untergegangen.

19:20 Uhr – EU prangert „willkürliche“ russische Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine an

Die Europäische Union hat „willkürliche“ Bombenangriffe Russlands in der Ukraine angeprangert. „Die EU verurteilt die fortgesetzten willkürlichen und illegalen Bombardements auf Zivilisten und zivile Infrastruktur durch die russischen Streitkräfte“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. „Kriegsverbrechen dürfen nicht ungestraft bleiben“, betonte er.

Die Angriffe auf Lwiw und andere Städte der Westukraine verdeutlichten, „dass kein Teil des Landes von den sinnlosen Angriffen des Kreml verschont bleibt“, erklärte Borrell. Großstädte, darunter auch Charkiw im Nordosten der Ukraine, würden „weiterhin wahllos angegriffen“. Dies führe zu einer „Zerstörung zivilen Lebens und ziviler Infrastruktur“.

18:34 Uhr – Kiew: Russland beginnt Offensive im Osten

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs mit der erwarteten Offensive im Osten des Nachbarlands begonnen. „Es werden Anzeichen des Beginns der Offensive in der Östlichen Operationszone festgestellt“, teilte der Generalstab in Kiew mit. Hervorgehoben wurden dabei die Gebiete Charkiw und Donezk. Von Isjum im Gebiet Charkiw aus werden demnach Vorstöße in Richtung Barwinkowe und Slowjansk im Donezker Gebiet erwartet.

Auch der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von russischen Angriffen. „Gerade ist die Kontrolle über die Stadt Kreminna verloren gegangen. Es finden Straßenkämpfe statt.“ Es sei keine Evakuierung der Kleinstadt mehr möglich. „Jede Stunde verschlechtert sich die Situation.“ In Kreminna sollen von 18.000 Einwohnern vor dem Krieg noch etwa 4000 ausharren. Schwere Kämpfe gebe es auch um die Städte Rubischne und Popasna.

Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch hatte zuvor schon über russische Vorstöße in Richtung Huljajpole im Gebiet Saporischschja im Südosten informiert. Rund 10.000 russische Soldaten sollen dabei im Einsatz sein.

18:01 Uhr – Putin verleiht Ehrentitel an Brigade nach Gräueltaten in Butscha

Russlands Präsident Wladimir Putin hat jener Brigade, der die Ukraine „Kriegsverbrechen“ und massenhafte Tötungen in der Stadt Butscha vorgeworfen hat, einen Ehrentitel verliehen. Putin unterzeichnete nach Angaben des Kreml ein Dekret, mit dem die 64. motorisierte Infanteriebrigade den Ehrentitel einer „Garde“ erhält. Die Auszeichnung wird mit „Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut“ der Mitglieder begründet. 

„Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals (der Brigade) während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine“ seien „Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität“, erklärte Putin. Die Brigade habe das „Mutterland und staatliche Interessen“ verteidigt. 

Der Kreml machte keine Angaben dazu, wo sich die Angehörigen der Brigade derzeit aufhalten oder wo sie stationiert waren. Auch nähere Angaben zu ihren Aufgaben wurden nicht gemacht. Die Ukraine hatte der russischen Armee und vor allem der 64. Brigade vorgeworfen, in der Stadt Butscha nahe Kiew ein Massaker an Zivilisten verübt zu haben. Nach dem Abzug der russischen Truppen waren auf den Straßen getötete Männer in ziviler Kleidung gefunden worden, von denen einige an den Händen gefesselt waren.

17:46 Uhr – Berliner Polizei: Sowjetisches Ehrenmal erneut beschmiert

Das Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow ist erneut beschmiert worden. An Säulen seien mit weißer Farbe die Wörter „Mörder“ und „Orks“ sowie der Buchstabe „Z“ angebracht worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Eine Polizeistreife habe die Farbschmierereien in der Nacht festgestellt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt ermittle wegen Sachbeschädigung. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet. Orks sind in der Fantasiewelt des Schriftstellers J.R.R. Tolkien und seinem Roman „Der Herr der Ringe“ willige Vollstrecker des Bösen.

Die weißen Schmierereien sollten unkenntlich gemacht werden, wie die Sprecherin sagte. Bereits vor anderthalb Wochen waren auf dem Gelände Schmierereien aufgetaucht. Mit roter Farbe waren damals auf das Ehrenmal Parolen gegen den Krieg in der Ukraine und gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprüht worden.

Quelle: dpa/Carsten Koall

16:22 Uhr – Kiews Bürgermeister Klitschko warnt vor russischen Atomwaffen

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, sieht in dem seit mehr als sieben Wochen dauernden Krieg auch eine atomare Bedrohung durch Russland. „Chemische Waffen oder Atomwaffen (…), wir rechnen mit allem. Alles ist möglich“, sagte Klitschko am Montag in einem Interview der Sender RTL und n-tv. Die Ukraine verteidige sich im Krieg nicht nur selbst. „Wir verteidigen nicht nur uns, wir verteidigen euch.“ Sein Land sei entschlossen, Teil der europäischen Familie zu sein.

„Wir schützen unsere gemeinsamen Werte und Prinzipien, die (der russische Präsident Wladimir) Putin gebrochen hat“, sagte Klitschko. Die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete der Hauptstadt-Bürgermeister als diplomatischen Fehler. Zugleich lud er Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die ukrainische Hauptstadt ein.

15:59 Uhr – Putin sieht Scheitern von ökonomischem „Blitzkrieg“

Kremlchef Wladimir Putin hält die westlichen Sanktionen gegen Russland für einen Fehlschlag. Der Westen habe erwartet, die „finanzökonomische Situation rasch aus dem Gleichgewicht zu bringen, Panik in den Märkten zu schüren sowie den Kollaps des Bankensystems und Engpässe in Geschäften“ herbeizuführen, sagte Russlands Präsident in einer Videoschalte mit ranghohen Ökonomen, die im Fernsehen übertragen wurde. Doch sei „die Strategie des ökonomischen Blitzkriegs gescheitert“.

Vielmehr habe Russland dem „beispiellosen Druck standgehalten“. Die Landeswährung Rubel sei erstarkt, im ersten Quartal des laufenden Jahres habe Russland einen historischen Handelsüberschuss von 58 Milliarden Dollar (rund 54 Milliarden Euro) verbucht. Für die USA und deren europäische Verbündete hätten sich die Sanktionen gegen sein Land indes als Bumerang erwiesen, denn in jenen Staaten habe sich die Inflation verschärft, was zum Rückgang der dortigen Lebensstandards geführt habe, behauptete Putin.

15:37 Uhr – Mindestens drei Tote bei russischen Angriffen auf Charkiw

Bei erneuten russischen Angriffen auf die nordostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schlug eine Granate am späten Montagvormittag auf einem Spielplatz in einem Wohngebiet ein, eine Frau und ein Mann wurden demnach getötet. Einen weiteren Toten sowie sechs Verletzte gab es nach Angaben des Direktors eines medizinischen Nothilfe-Zentrums bei einem Angriff auf ein humanitäres Hilfszentrum.

14:25 Uhr – Keine Fluchtkorridore für Zivilisten

Ukrainische und russische Truppen haben den zweiten Tag in Folge keine Fluchtkorridore für Zivilisten in den umkämpften Gebieten vereinbaren können. „Aus Sicherheitserwägungen wurde heute die Entscheidung getroffen, keine humanitären Korridore zu eröffnen“, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Montag mit. Es seien am Vortag lange Verhandlungen ohne Ergebnis geführt worden. Sie warf der russischen Seite den Beschuss von Fluchtrouten vor.

Zuletzt waren am Samstag knapp 1500 Menschen über derartige Routen in sichere Gebiete gelangt. Den Vereinten Nationen zufolge haben etwa fünf Millionen Menschen das Land verlassen. Mehrere Millionen sind im Land auf der Flucht. Parallel dazu kehren auch immer mehr Menschen ins Land zurück.

14:02 Uhr – Ukrainischer Putin-Vertrauter schlägt Gefangenenaustausch vor

Der ukrainische Oppositionspolitiker Viktor Medwedtschuk hat sich in einem Video für einen Gefangenentausch angeboten. Der als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin geltende Medwedtschuk schlug in dem vom ukrainischen Geheimdienst am Montag veröffentlichten Video vor, dass er an Russland übergeben werden solle.

Im Gegenzug könnten in Mariupol festsitzende ukrainische Soldaten und Zivilisten die Hafenstadt über einen Fluchtkorridor verlassen. Er appellierte sowohl an Putin als auch an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Es war unklar, wie frei der Putin-Vertraute in dem auf Facebook geposteten Video sprach.

Medwedtschuk war im vergangenen Jahr wegen Vorwürfen der Finanzierung von Terrorismus und Landesverrat unter Hausarrest gestellt worden. Er weist die Anschuldigungen zurück. Wenige Tage nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine gelang ihm die Flucht. Wenig später wurde er von der Ukraine aber wieder festgesetzt.

Am 12. April 2022 hatte die Ukraine das Foto des gefangen genommenen Oligarchen Viktor Medwedtschuk veröffentlicht

Am 12. April 2022 hatte die Ukraine das Foto des gefangen genommenen Oligarchen Viktor Medwedtschuk veröffentlicht

Quelle: dpa/Uncredited

13:26 Uhr – CDU wirft Scholz zögerliche Haltung bei Waffenlieferungen vor

CDU-Chef Friedrich Merz wirft Kanzler Olaf Scholz eine zögerliche Haltung bei Waffenlieferungen an die Ukraine vor. „Der offen ausgetragene Streit in der Koalition um die Waffenlieferungen in die Ukraine schadet dem Ansehen unseres Landes in der ganzen Welt“, sagt er der Funke Mediengruppe. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter bekräftigt in der „Rheinischen Post“, Deutschland müsse schwere Waffen an die Ukraine liefern. Dagegen gibt es in Teilen der SPD Widerstand.

12:32 Uhr – Russland bricht Fußballübertragung ab

Wegen Botschaften gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat der russische Sender Match TV erneut die Übertragung einer Bundesliga-Partie vorzeitig abgebrochen. Beim Spiel zwischen Arminia Bielefeld und dem FC Bayern München am Sonntag stand unter anderem „Stop war, Putin“ auf einer Werbebande in der Schüco-Arena. Deswegen schaltete der Sender Match TV nach gut 30 Minuten beim Stand von 1:0 für die Bayern seine Live-Übertragung ab, wie unter anderem das Portal „sport.ru“ berichtete.

Das war bereits am 2. April beim Duell zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig der Fall gewesen, als Match TV auch vor dem Ende der ersten Halbzeit wegen im Stadion zu sehender pro-ukrainischer und anti-russischer Botschaften die Übertragung abbrach. In beiden Fällen war die Begründung, dass Sport und Politik getrennt werden müssten, wie russische und ukrainische Medien berichteten.

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German Chancellor Olaf Scholz and Albanian Premier Edi Rama hold a news conference after talks in Berlin, April 11, 2022. Soeren Stache/Pool via REUTERS

Albanischer Regierungschef

Anders als die französische Ligue 1 und die englische Premier League wird die Fußball-Bundesliga in Russland noch ausgestrahlt. Die Deutsche Fußball Liga hatte Anfang März entschieden, ihren Vertrag mit dem russischen Medienunternehmen Match TV vorerst fortzusetzen und die Einnahmen für humanitäre Hilfe in der Ukraine zu spenden. Auf eine außerordentliche Kündigung des Vertrages wurde verzichtet, damit die Anti-Kriegs-Aufrufe und Friedensappelle aus den deutschen Stadien auch weiter die russische Bevölkerung erreichen könnten, hieß es.

Trotz des Abbruchs der Übertragung beim Dortmund-Spiel setzte die DFL den Vertrag zunächst fort. „Die DFL setzt gegenwärtig weiterhin auf die Möglichkeit, mit Friedensbotschaften aus den Stadien die Menschen in Russland zu erreichen“, teilte die DFL Anfang April auf dpa-Anfrage mit. Zugleich beobachte man „selbstverständlich genau, ob und inwieweit diese Möglichkeit weiterhin gegeben ist“.

12:44 Uhr – Mehr als 350.000 Flüchtlinge in Deutschland

Die Bundespolizei hat bislang 357.253 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland festgestellt. Das teilte das Bundesinnenministerium am Montag auf Twitter mit. Dabei handele es sich vor allem um Frauen, Kinder und alte Menschen. Damit ist die Zahl der erfassten Menschen, die wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nach Deutschland geflohen sind, seit dem Vortag um knapp 2600 gestiegen. Die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen, weil es an den Grenzen keine festen Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass 90 Tage lang ohne Visum in der EU aufhalten dürfen.

11:22 Uhr – Russische Streitkräfte bis Kreminna vorgedrungen

Die russischen Streitkräfte sind nach ukrainischen Angaben in die Kleinstadt Kreminna im Gebiet Luhansk einmarschiert. „In der Nacht konnte der Feind bis Kreminna vorstoßen, nur festsetzen konnte er sich dort nicht. Die Kämpfe direkt in der Stadt halten an“, teilte der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montag auf seiner Facebook-Seite mit.

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Quelle: Infografik WELT

Kreminna sei neben der Stadt Rubischne, um die seit eineinhalb Monaten erbittert gekämpft werde, derzeit der größte Krisenherd, so Hajdaj. Russische Panzertechnik sei in großem Umfang in die Stadt eingefahren. Zudem berichtete Hajdaj über den massiven Beschuss der Stadt, durch den mehrere Wohnhäuser und ein Sportkomplex beschädigt worden seien. Der ukrainische Generalstab hatte in seinem Lagebericht zuvor mitgeteilt, dass die russischen Angriffe abgewehrt worden seien.

10:47 Uhr – Noch ein hochrangiger Militär Russlands getötet

Die ukrainischen Streitkräfte haben den Tod eines weiteren hochrangigen Militärs vermeldet. Mit Bezug auf den Bürgermeister der Stadt St. Petersburg wurde ein Foto vom Grab des Generalmajor der 8. Armee, Wladimir Frolow, im Kurznachrichtendienst Twitter gepostet.

Laut Angaben von Kiew sollen damit bereits acht Generäle während des Krieges in der Ukraine ums Leben gekommen sein. Frolow soll in Sankt Petersburg mit allen militärischen Ehren beigesetzt worden sein. Unter welchen Umständen er gestorben ist, wurde nicht genau mitgeteilt.

Auch der Kommandeur der Armee, Generalleutnant Andrej Mordwitschew, war bereits während der Kämpfe um Cherson ums Leben gekommen.

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10:44 Uhr – Flugverbot in Russland verlängert

Wegen des Krieges gegen die Ukraine haben die russischen Behörden die Flugverbote im Süden des eigenen Landes bis 25. April verlängert. Insgesamt elf Flughäfen bleiben weiter gesperrt, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Montag mitteilte.

Von den Luftraumbeschränkungen betroffen sind etwa die Flugplätze im Schwarzmeer-Kurort Anapa, in den Millionenstädten Rostow am Don und Krasnodar sowie in Belgorod unweit der ukrainischen Grenze. Flüge in die Schwarzmeer-Metropole Sotschi waren aber demnach weiter möglich.

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Auch die Flughäfen von Gelendschik, Woronesch sowie in Simferopol auf der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben ihren Betrieb für den Passagierverkehr zeitweise eingestellt. Die Verbote, die eigentlich an diesem Dienstag hätten enden sollen, gelten den Angaben zufolge bis 25. April, 2.45 Uhr MESZ. Russland hatte nach der Invasion in die Ukraine am 24. Februar mehrere südrussische Airports geschlossen und die Flugverbote immer wieder verlängert.

09:39 Uhr – Serbien beschuldigt Ukraine wegen Störung des Luftverkehrs

Serbien beschuldigt die Ukraine und einen ungenannten EU-Staat, den Flugverkehr von Air Serbia zwischen Belgrad und Moskau mit falschen Bombenalarmen zu hintertreiben. „Ausländische Dienste von zwei Ländern tun das. Eines ist ein EU-Land, und die Ukraine ist das andere Land“, sagt der serbische Präsident Aleksandar Vucic. Belege dafür nennt er nicht.

In den vergangenen Wochen waren Passagiermaschinen der Air Serbia nach Bombendrohungen wiederholt umgekehrt. Der Flughafen von Belgrad wurde mehrmals evakuiert. Serbien bemüht sich um gute Beziehungen sowohl mit Russland als auch mit der EU. Das Balkanland beteiligt sich nicht an den Sanktionen, die westliche Staaten wegen des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängt haben.

09:04 Uhr – Russische Streitkräfte starten weitere Angriffe

Das russische Militär habe nach ukrainischen Angaben seine Vorbereitungen für eine neue Offensive im Donbass fast beendet. „Im östlichen Einsatzgebiet schließen die Streitkräfte der russischen Föderation die Bildung einer Angriffstruppe ab“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Montag mit.

Derzeit versuche das russische Militär, mit einzelnen Angriffen die Schwachstellen der ukrainischen Verteidigungslinien zu ertasten. So hätten die russischen Streitkräfte in der Nacht weitere Angriffe auf Städte im Donbass gestartet. „Die Hauptanstrengungen unternimmt der Feind im Bereich der Ortschaften Lyman, Kreminna, Popasna und Rubischne, zudem hat er versucht, die volle Kontrolle über Mariupol herzustellen“, berichtete der ukrainische Generalstab. Außerdem habe das russische Militär versucht, einen Brückenkopf nördlich der von Ukrainern gehaltenen Großstadt Sjewjerodonezk zu bilden. Kiewer Angaben zufolge konnten die Angriffe zurückgeschlagen werden.

Der Generalstab berichtete außerdem von russischen Luftangriffen auf Ziele in der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw und sagte weitere russische Angriffsversuche in der Südukraine voraus. Dort werde das russische Militär versuchen, die Grenzen des Gebiets Cherson zu erreichen.

08:15 Uhr – Verfahren gegen Befürworter des Krieges

Seit dem 24. Februar haben die Behörden in Deutschland einem Medienbericht zufolge mehr als 140 Ermittlungsverfahren wegen der Befürwortung des russischen Einmarsches in die Ukraine eingeleitet. In der Mehrheit der Fälle geht es um die Verwendung des „Z“-Symbols, mit dem die russische Armee in der Ukraine unter anderem ihre Panzer und Fahrzeuge kennzeichne, berichtet das RedaktionsNetzwerks Deutschland unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei den Innen- und Justizministerien und Landeskriminalämtern der Bundesländer.

03:02 Uhr – Kommunen fordern wegen Ukraine-Krieg Stärkung des Katastrophenschutzes

Der Städte- und Gemeindebund fordert einen „völligen Neustart“ beim zivilen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Zu den Gefahren des Klimawandels wie Hitze und Überschwemmungen kämen jetzt Kriegsszenarien und Cyberbedrohungen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). Notwendig seien ein funktionsfähiges Alarmsystem, eine bessere Ausrüstung der Feuerwehr und die Bevorratung von Lebensmitteln, Medikamenten und Geräten wie Notstromaggregate für Kliniken.

Mit Blick auf mögliche Kriegsgefahren müssten auch neue Konzepte für Schutzräume entwickelt werden. Landsberg rief die Bürger dazu auf, mehr Eigenvorsorge zu betreiben. Der Staat könne „auch in Notsituationen nicht immer und überall leistungsfähig“ sein, sagte er. „Deswegen ist zum Beispiel die Eigenbevorratung mit Wasser und Lebensmittel für 14 Tage das Gebot der Stunde.“

01:00 Uhr – Luftfahrtbranche – Erwarten keine großen Ausfälle bei Ölembargo

Die deutsche Luftverkehrswirtschaft würde ein Energieembargo gegen Russland nach eigener Einschätzung verkraften können. „Wir würden Einschränkungen erleben und höhere Preise. Schon heute kommt aber das meiste Öl, das die Branche nutzt, in den Nordseehäfen an.

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Zu großen Ausfällen sollte ein Embargo daher nicht führen“, sagte der Präsident des Branchenverbands BDL, Peter Gerber, den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Er sagt zudem, er rechne mit steigenden Preisen für Flugtickets. „Die Kerosinkosten steigen, aber auch die Infrastrukturkosten werden höher, weil etwa die Flugsicherungen höhere Kosten weitergeben.“

00:00 Uhr – Zeitung – 1100 Ärzte wollen in Ukraine und Nachbarländern helfen

Einem Medienbericht zufolge haben sich rund 1100 Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland bei der Bundesärztekammer registriert, um in der Ukraine oder deren Nachbarländern bei der Behandlung von Kranken und Kriegsverletzten zu helfen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, die Resonanz auf einen entsprechenden Aufruf sei sehr beeindruckend.

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Die Bundesärztekammer sei derzeit mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundesgesundheitsministerium und den Botschaften der Ukraine und der Anrainerstaaten im Gespräch, wie die Ärztinnen und Ärzte so sinnvoll wie möglich eingesetzt werden könnten.

22:43 Uhr – Selenskyj über Wiederaufbau

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj twittert, er habe mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, über die Finanzstabilität seines Landes und den Wiederaufbau nach dem Krieg gesprochen. Es gebe klare Pläne. Er sei sich sicher, dass die Kooperation zwischen der Ukraine und dem IWF auch weiterhin fruchtbar sein werde.

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