++ Ukraine-Krieg: Russland setzt Phosphorbomben ein – Angriffe auf Kiew und Charkiw

  • VonLukas Rogalla

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  • Christian Stör

    Christian Stör

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Die russischen Angriffe auf ukrainische Städte nehmen zu. Auch am Montag werden im Ukraine-Krieg zivile Ziele bombardiert und Tote gemeldet. Der News-Ticker. 

  • Im Ukraine-Konflikt* fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* erneut militärische Unterstützung von der Nato..
  • Die Hauptstadt Kiew gerät im Ukraine-Krieg* verstärkt ins Visier. Russische Truppen sollen derweil Phosphorbomben im Osten des Landes eingesetzt haben.
  • Krieg in der Ukraine*: Die neuesten Entwicklungen im News-Ticker.

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+++ 12.47 Uhr: Wie das Nachtrichtenportal The Kyiv Independent berichtet, habe die Polizei vor Ort einen verstärkten Beschuss des Gebiets Charkiw über Nacht registriert. Die russische Armee hätte im Ukraine-Krieg „ohne Unterbrechung Wohngebiete, Infrastruktur und Krankenhäuser“ zerstört. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt.

+++ 11.53 Uhr: Mindestens drei Zivilisten sollen durch russische Bombardierung im Ochtyrka-Gebiet Sumy getötet worden sein. Wie der Bürgermeister mitteilte, habe der Angriff Russlands auf ein Wohngebiet in der nordöstlichen Stadt in der Nacht stattgefunden und die Suche nach Opfern gehe weiter.

Für den 14. März wurden im Ukraine-Krieg zehn humanitäre Korridore ausgehandelt: sieben im Bezirk Kiew und drei im Bezirk Luhansk. Jedoch gibt es immer noch keinen Korridor für das belagerte Mariupol. Die ukrainischen Behörden versuchen weiterhin, dort einen humanitären Konvoi zu ermöglichen.

Ukraine-Krieg: Laute Explosionen in Kiews

+++ 10.13 Uhr: Wie das Nachrichtenportal The Kyiv Independent berichtet, seien im Zentrum von Kiew mehrere laute Explosionen zu hören. Die Explosionen scheinen die Luftverteidigungssysteme der Stadt zu sein, die im Ukraine-Krieg die Raketen abschießen, die auf Kiew zielen.

Kiew unter Beschuss: Im Ukraine-Krieg kommt es durch Russland zu zivilen Opfern.

© dpa/Ukrainian State Emergency Service

+++ 08.33 Uhr: Im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen bei einem Angriff auf ein Hochhaus ein Feuer ausgebrochen. Mindestens zwei Menschen seien getötet worden, berichtete das ukrainische Fernsehen. Der staatliche Zivilschutz teilte zunächst mit, dass 63 Menschen evakuiert worden seien. Die Suche nach Opfern dauere an. Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Das Hochhaus soll von einem Artilleriegeschoss getroffen worden sein. Das ließ sich nicht überprüfen. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Heftige Gefechte gibt es nördlich und östlich von Kiew.

Derweil warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Nato vor russischen Raketenangriffen und bekräftigte seine Forderung nach der Einrichtung einer Flugverbotszone: „Wenn Sie unseren Himmel nicht abriegeln, ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihr Territorium, auf das Territorium der Nato und auf die Häuser von Nato-Bürgern fallen werden“, sagte Selenskyj in der Nacht zum Montag in einer Videoansprache.

Ukraine-Krieg: Bereits sieben Krankenhäuser nach Angaben der Ukraine angegriffen

+++ 00.22 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind in der Ukraine nach Angaben aus Kiew bereits sieben Krankenhäuser irreparabel zerstört worden. Die Kliniken in den betroffenen Städten müssten nach russischem Beschuss ganz neu aufgebaut werden, sagte Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko der Agentur Ukrinform zufolge am Sonntagabend. Mehr als 100 weitere Gesundheitseinrichtungen seien beschädigt worden. Unter dem medizinischen Personal habe es seit dem Einmarsch der russischen Truppen am 24. Februar sechs Tote und und zwölf Verletzte gegeben, sagte Ljaschko.

Feuer in Kiew: Im Ukraine-Krieg wird die Hauptstadt von Russland bombardiert.

© Vadim Ghirda/dpa

Für besonderes Entsetzen hatte vor einigen Tagen ein russischer Angriff auf das Gebäude einer Geburtsklinik in der Hafenstadt Mariupol gesorgt. Moskau behauptete, dass das Haus zuletzt von ukrainischen Kämpfern genutzt worden sei. Von ukrainischer wie auch von UN-Seite jedoch hieß es, dass es sich um eine zu dem Zeitpunkt noch funktionierende Geburtsklinik gehandelt habe.

Ukraine-Krieg: Russische Armee feuert Warnschüsse bei Demonstration ab

+++ 17.30 Uhr: Russische Soldaten haben bei einer friedlichen Demonstration von Bewohnern im ukrainischen Cherson offenbar Warnschüsse abgefeuert. Die Soldaten hätten eine Salve als „Warnung“ abgegeben, berichtete der Sender Suspilne Cherson am Sonntag. Die südukrainische Großstadt wird seit Anfang März von der russischen Armee kontrolliert. An dem Protest auf dem zentralen Freiheitsplatz in Cherson beteiligten sich tausende Menschen. Sie schwenkten ukrainische Flaggen und riefen „Cherson gehört der Ukraine“ und „Ruhm der Ukraine“. Als die Protest-Teilnehmer an einer Kolonne russischer Armeefahrzeuge vorbeiliefen, riefen einige Demonstranten auf Russisch „Faschisten“ und „Geht nach Hause“.

Der ukrainische Präsident Selenskyj richtete sich auf Telegram an die Demonstranten in Cherson. Er sei jedem dankbar, „der sich nicht ergibt“ und protestiere, um „den Besatzern zu zeigen, dass die Ukraine unser Land ist“, schrieb er. Das nahe der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim gelegene Cherson war als erste Großstadt der Ukraine nach dreitägiger Belagerung Anfang März von der russischen Armee eingenommen worden. In der Hafenstadt leben 290.000 Menschen. Am Samstag warf die ukrainische Regierung Russland vor, ein Pseudo-Referendum zur Gründung einer „Volksrepublik“ in Cherson abhalten zu wollen.

Ukraine-Krieg: Dutzende Zivilisten nach heftigen Kämpfen beigesetzt

+++ 14.00 Uhr: Nach heftigen Kämpfen mit russischen Truppen sind in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew 67 Zivilisten in einem Massengrab beigesetzt worden. Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte ein entsprechendes Video. Zu sehen ist darin, wie Leichen in schwarzen Plastiksäcken von einem Lastwagen in eine ausgehobene Grube gelegt werden. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen. Ukrainische Medien zitierten einen Arzt, wonach nicht alle Leichen identifiziert worden seien. In der nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt waren Berichten zufolge Wohnhäuser durch Beschuss zerstört worden.

+++ 12.30 Uhr: Russische Truppen sollen bei einem Angriff im Osten des Landes nach Angaben eines örtlichen Polizeivertreters Phosphorbomben eingesetzt haben. Die Ortschaft Popasna rund hundert Kilometer westlich von Luhansk sei in der Nacht von der russischen Armee angegriffen worden, schrieb Polizeichef Oleksij Bilotschyzky auf Facebook. Dabei seien auch Phosphorbomben eingesetzt worden. Es gebe „unbeschreibliches Leid und Brände.“ Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden.

Mit Panzersperren und Sandsäcken versuchen die Bewohnerinnen und Bewohner von Kiew, ihre Stadt vor den russischen Streitkräften zu schützen.

© -/Ukrinform/dpa

Ukraine-Krieg: 35 Menschen bei Luftangriff bei Lwiw getötet

+++ 12.05 Uhr: Die Zahl der Toten bei dem russischen Angriff auf einen Militärübungsplatz nahe Lwiw (s. Update 09.45 Uhr) ist weiter gestiegen. Nach offiziellen Angaben sind mindestens 35 Menschen getötet worden. 134 weitere seien verletzt worden und würden in Kliniken behandelt, teilte der Gouverneur des westukrainischen Gebiets Lwiw (Lemberg), Maxym Kosyzkyj, auf Facebook mit. Gegen Mittag seien alle Brände auf dem Gelände gelöscht worden. Experten untersuchten nun die Schäden. Der Übungsplatz liegt nordwestlich von Lwiw und nur rund 15 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt.

Ukraine-Krieg: Gefechte rund um Kiew dauern an

+++ 11.10 Uhr: Kämpfer der prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben nach Angaben aus Moskau Teile der Stadt Sjewjerodonezk eingenommen. Zuvor hatte das ukrainische Militär berichtet, dass eine russische Offensive in der Stadt mit 100 000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevorstehe.

+++ 10.30 Uhr: Die Gefechte rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew gehen nach Angaben der ukrainischen Armee weiter. Es gebe heftige Kämpfe in Irpin und Makariw im Gebiet Kiew, teilte das Militär mit. Ähnlich sei die Lage auch in anderen Dörfern, die humanitäre Lage werde immer schlechter. Laut ukrainischer Armee gab es auch im Nordosten im Gebiet um die Stadt Sumy Angriffe. „Friedliche Dörfer“ seien mehrfach beschossen worden. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 09.45 Uhr: Der Ukraine-Krieg fordert weitere Todesopfer. So sind bei dem russischen Luftangriff auf einen Militärstützpunkt nahe der Stadt Lwiw (s. Update 07.10 Uhr) neun Menschen getötet und 57 Menschen verletzt worden. Dies meldet die Nachrichtenagentur AFP, die sich auf ukrainische Behörden bezieht. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert den Gouverneur der Regionalverwaltung in Lwiw, der die Opferzahl bestätigt. Beide Nachrichtenagenturen berichten, dass auf dem Militärstützpunkt nahe Lwiw auch Ausbilder aus dem Ausland tätig gewesen sein sollen.

Ukraine-Krieg: Luftangriff auf einen Militärstützpunkt bei Lwiw

+++ 09.20 Uhr: Noch eine weitere Stadt in der Westukraine wird von russischen Truppen beschossen. Ziel ist offenbar der Flughafen von Iwano-Frankiwsk. „Nach vorläufigen Informationen stammten die Explosionen heute Morgen von einem Angriff auf den Flughafen“, schrieb Bürgermeister Ruslan Marzinkiw auf Facebook. Iwano-Frankiwsk liegt hundert Kilometer südlich von Lwiw.

+++ 08.30 Uhr: Bei dem Luftangriff auf einen Militärstützpunkt bei Lwiw im Westen der Ukraine (s. Update 07.10 Uhr) sind nach Angaben der regionalen Militärverwaltung insgesamt acht Raketen im „Zentrum für Internationale Friedenssicherung und Sicherheit“ nordwestlich von Lwiw eingeschlagen. Dort befinden sich ein Militärausbildungszentrum und ein Truppenübungsplatz. Laut ukrainischem Fernsehen gab es keine Todesopfer. Nicht mitgeteilt wurde, ob die Raketen das Gelände getroffen haben.

+++ 07.10 Uhr: Die westukrainische Metropole Lwiw ist zum ersten Mal seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Wochen von mehreren Explosionen erschüttert worden (s. auch Update 06.00 Uhr). Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Sonntagmorgen von mehreren Detonationen. Es wurde Luftalarm ausgelöst. Nun meldet auch die dortige ukrainische Militärverwaltung einen Luftangriff. Ziel sei ein Militärstützpunkt gewesen, der rund 25 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt ist. „Die Besatzer haben einen Luftangriff auf das Internationale Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit gestartet“, teilte die Militärverwaltung mit. Über Opfer oder Schäden war zunächst nichts bekannt.

+++ Update vom Sonntag, 13.03.2022, 06.00 Uhr: Die russische Armee hat den Druck auf die ukrainische Hauptstadt Kiew weiter erhöht und ihre Angriffe auf Städte im Süden des Landes verstärkt. Am Sonntagmorgen ist die westukrainische Metropole Lwiw von mehreren Explosionen erschüttert worden. Nach Medienberichten war die Stadt von mehreren Raketen getroffen worden. Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus Przemysl berichtete.

Ukraine-Krieg: „Brutaler Akt“ nahe Kiew

+++ 20.30 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf Frauen und Kinder in einem Fluchtkorridor nahe Kiew sind nach ukrainischen Angaben sieben Menschen getötet worden. Unter den Opfern des „brutalen Aktes“ sei ein Kind, erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst am Samstag bei Facebook. Der Angriff auf der zwischen Russland und der Ukraine vereinbarten Fluchtroute aus dem Dorf Peremoga habe sich am Freitag ereignet.

Zunächst hatte es geheißen, dass der Angriff in einem zwischen Russland und der Ukraine vereinbarten „grünen“ Fluchtkorridor stattgefunden habe. Die ukrainische Regierung widersprach dieser Darstellung später jedoch. Die Gruppe befand sich demnach nicht im Evakuierungskorridor, sondern versuchte, alleine zu fliehen.

Russland und die Ukraine haben sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar bereits mehrfach auf lokale Feuerpausen und Fluchtkorridore verständigt, um Zivilisten die Ausreise aus umkämpften Gebieten zu ermöglichen. Oft scheiterte dies jedoch, beide Seiten warfen sich gegenseitig Verstöße gegen die Feuerpausen vor. „Leider verschlechtert sich die humanitäre Lage in der Ukraine weiter rapide und hat in einigen Städten katastrophale Ausmaße angenommen“, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag.

Ukraine-Krieg: Russische Armee kreist Kiew weiter ein

+++ 20.00 Uhr: Mit Angriffen von mehreren Seiten erhöht die russische Armee den Druck auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Mychailo Podoljak befindet sich Kiew im „Belagerungszustand“. Auch in anderen Städten wurden Wohngebiete attackiert. Unterdessen startete am Samstag ein Hilfskonvoi in Richtung der seit zwölf Tagen belagerten Hafenstadt Mariupol. Vorstädte im Nordwesten Kiews werden seit Tagen von schweren Luftangriffen erschüttert. Inzwischen rücken russische Panzer zudem von Nordosten her immer rascher auf Kiew vor. AFP-Reporter berichteten am Samstag von dichten Rauchwolken über den nordöstlichen Vororten Kiews.

Bei Luftangriffen im 40 Kilometer südlich von Kiew gelegenen Wasylkiw wurde nach Angaben des Bürgermeisters der Flughafen zerstört, ein von Raketen getroffenes Öldepot stand demnach in Flammen. Sirenen warnten am Samstagmorgen auch in den Großstädten Odessa, Dnipro und Charkiw vor Luftangriffen. In der Schwarzmeer-Hafenstadt Mykolajiw beschoss die russische Armee mehrere Krankenhäuser, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Getroffen wurden unter anderem eine Tagesklinik für Krebspatienten und eine Augenklinik.

+++ 18.14 Uhr: Die russische Armee hat bei Angriffen in der Ukraine am Samstag nach eigenen Angaben 79 Militäranlagen zerstört. Darunter seien vier Kommando- und Kontrollzentren der ukrainischen Streitkräfte gewesen, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Angriffe seien zudem auf sechs Munitions- und Treibstoffdepots geflogen worden. Außerdem seien ein ukrainischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 und drei Drohnen abgeschossen worden. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen.

Ukraine-Krieg: Selenskyj spricht vom „größten Schlag für die russische Armee seit Jahrzehnten“

+++ 15.26 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seit Beginn ihres Angriffs auf die Ukraine erhebliche Verluste erlitten. „Dies ist der größte Schlag für die russische Armee seit Jahrzehnten“, sagte Selenskyj in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. „Nirgendwo hat sie innerhalb so weniger Tage mehr verloren“, sagte Selenskyj am 17. Tag des Krieges. „Unsere Streitkräfte tun alles, um dem Feind jede Lust an einer Fortsetzung des Krieges gegen die Ukraine zu nehmen. Die Verluste der russischen Truppen sind kolossal.“

Russland setzt Angriffe im Ukraine-Krieg auf „breiter Front“ fort

+++ 09.30 Uhr: Die russische Armee setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihre Angriffe im Ukraine-Krieg auf „breiter Front“ fort. In der Nähe der Hauptstadt Kiew seien eine Luftwaffenbasis in Wassylkiw und das nachrichtendienstliche Aufklärungszentrum der ukrainischen Streitkräfte in Browary außer Gefecht gesetzt worden, teilte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Samstag mit.

Update, 12.03.2022, 08.45 Uhr: Kiew rückt im Ukraine-Krieg wieder verstärkt in den Mittelpunkt. Der ukrainische Generalstab warnte, die russische Armee versuche, die Verteidigung westlich und nordwestlich der Hauptstadt auszuschalten, um Kiew zu „blockieren“. Mittlerweile nähert sich die russische Armee der Stadt auch von Nordosten her. Ukrainische Soldaten berichteten Reportern der Nachrichtenagentur AFP von heftigen Kämpfen um die Kontrolle der wichtigsten nach Kiew führenden Autobahn bei Welyka Dymerka.

Ukraine-Krieg: Russische Offensiven nahe Kiew „teils“ erfolgreich

Erstmeldung vom Samstag, 12.03.2022: Kiew – Im Ukraine-Krieg gerät Kiew* wieder stärker ins Visier. Die russische Armee kreist die ukrainische Hauptstadt immer weiter ein, Präsidentenberater Mychailo Podoljak sprach von einem „Belagerungszustand“. Auch aus dem Westen des Landes unweit der Grenze zu Polen werden weitere Luftangriffe gemeldet. US-Präsident Joe Biden* spricht unterdessen eine eindringliche Warnung aus.

Rund um Kiew gebe es russische Offensiven an der nördlichen Stadtgrenze bei Sasymja und in südlicher Richtung bei Wyschenky, teilte der ukrainische Generalstab mit. Diese Offensiven seien in einigen Bereichen teils erfolgreich. In der Hauptstadt Kiew wurde in der Nacht zu Samstag mindestens drei Mal Flugalarm ausgelöst. Laut CNN war in der Stadt aus der Ferne am Samstagmorgen „minutenlanger“ Beschuss zu hören.

Ukraine-Krieg: Neue Luftangriffe auch im Westen des Landes

Strategische Bomber der russischen Luftwaffe sollen Marschflugkörper in den Städten Luzk, Iwano-Frankiwsk und Dnipro eingesetzt haben. Luzk und Iwano-Frankiwsk befinden sich nördlich und südlich der Stadt Lwiw unweit der polnischen Grenze. Angriffe mit Raketen wurden auch aus dem südukrainischen Mykolajiw gemeldet. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Nach ukrainischen Militärangaben versuchen russische Truppen, die nordostukrainische Stadt Tschernihiw aus südwestlicher Richtung zu blockieren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* sagte, dass in Tschernihiw eine wichtige Wasserleitung durch Beschuss beschädigt worden sei. In der Folge sei die Großstadt mit knapp 280.000 Einwohnern ohne Wasserversorgung.

Ukraine-Krieg: Entführung von Bürgermeister laut Selenskyj „Zeichen der Schwäche“

Selenskyj forderte in einer Videoansprache die Freilassung des Bürgermeisters der von russischen Truppen besetzten Stadt Melitopol. Druck auf Bürgermeister oder ihre „physische Eliminierung“ werde Russland* nicht dabei helfen, ukrainische Städte zu übernehmen. Ein derartiges Vorgehen sei ein „Zeichen der Schwäche“ Russlands.

Ukraine-Krieg: Biden warnt vor Drittem Weltkrieg

Eine direkte militärische Konfrontation in der Ukraine zwischen dem US-Militär und den russischen Streitkräften muss nach Ansicht von Präsident Joe Biden verhindert werden, damit es nicht zu einem „Dritten Weltkrieg“ kommt. Das US-Militär und die Nato-Partner werden „jeden Zentimeter“ des Bündnisgebiets geeint und „mit voller Macht“ verteidigen, schrieb Biden bei Twitter. „Aber wir werden in der Ukraine keinen Krieg mit Russland führen. Eine direkte Konfrontation zwischen der Nato und Russland ist der dritte Weltkrieg – und etwas, das zu verhindern, wir uns bemühen müssen“, schrieb der Demokrat. (cs/lrg/dpa/afp)*fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Rubriklistenbild: © dpa/Ukrainian State Emergency Service

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