Ukraine-Krieg +++ Putin: „Das würde sicherlich eine Antwort unsererseits provozieren“ +++

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Nato davor gewarnt, die perspektivischen Neu-Mitglieder Schweden und Finnland aufzurüsten. Russland habe zwar kein Problem mit den beiden Ländern, auch was deren absehbare Nato-Mitgliedschaft angehe, sagte Putin bei einem Treffen von Vertretern einer von Russland geführten Militärallianz. „Aber die Erweiterung der militärischen Infrastruktur in dieses Gebiet würde sicherlich eine Antwort unsererseits provozieren“, sagte Putin vor den Staatschefs der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), der auch Belarus, Armenien, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan angehören.

„Wie diese Antwort aussehen wird? Wir werden sehen, welche Bedrohungen für uns entstehen“, sagte Putin weiter. „Hier werden Probleme geschaffen ohne irgendwelche Begründungen, wir sollten entsprechend reagieren.“

Finnland hatte am Sonntag offiziell erklärt, einen Antrag zur Aufnahme in die Nato stellen zu wollen. Die schwedische Regierung zog am Montag nach.

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18:20 Uhr – Mindestens zehn Zivilisten durch russischen Beschuss getötet

Mindestens zehn Zivilisten sind bei der Beschießung von Siewierodonezk im Osten der Ukraine getötet worden. Das teilt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gaidai, mit. Zuvor hat er erklärt, dass durch die schweren Angriffe Brände in Wohngebieten der Stadt ausgebrochen seien.

18:00 Uhr – Ukraine beschlagnahmt Millionen-Vermögen von Oligarch Fridman

Ein ukrainisches Gericht hat Vermögenswerte des russischen Oligarchen Michail Fridman im Volumen von über zwölf Milliarden Hrywna (390 Mio Euro) beschlagnahmt. Das teilt Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa mit. Es handele sich um Wertpapiere zypriotischer Unternehmen, die in der Ukraine gehalten wurden. Fridman ist bereits mit Sanktionen der EU belegt worden.

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Hamburger Hafen Blom und Voss Werft Dock Die Luxusjachten der Russischen Olligarchen in der Werft zur Ueberholung Luna Länge: 115 m Breite: 22 m Stapellauf: Oktober 2009 Bauwerft: Lloyd Werft Bremerhaven Eigner: Farkhad Akhmedov Flagge: Bermuda Heimathafen: Hamilton Die Luna liegt offen einsehbar und gehörte früher dem Milliardär Abramowitsch. Parallel der Luna liegt die Segelyacht Nahlin die dem britischen Milliardär und Erfinder James Dysen gehört Übernahme: Juli 1930 Stapellauf: 1930 Eigner: James Dyson Schiffstyp: Yacht ------------------------------?----------- Luftbilder - aus einem Hubschrauber aufgenommen - mit offizieller Luftraumfreigabe und ordnungsgemäßer Fluganmeldung bei der Flugsicherheit in Zusammenarbeit mit einem zertifizierten Hubschrauberunternehmen.

16:47 Uhr – Russischer Angriff trifft Lager mit hoch entzündlichem Ammoniumnitrat nahe Charkiw

Ein russischer Angriff hat in der Region um die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ein Lager mit hoch entzündlichem Ammoniumnitrat getroffen. Der Gouverneur der Nachbarregion Donezk teilte am Montag im Messengerdienst Telegram ein Foto einer orangefarbenen Rauchwolke über Feldern, ergänzte aber, die Explosion stelle „keine Gefahr für die örtliche Bevölkerung dar“.

Der Gouverneur teilte weiter mit, dass ein „russisches Geschoss“ das Lager getroffen habe. Die Rauchsäule über dem Depot wirke zwar erschreckend, es gebe aber keinen Grund zur Panik.

Ammoniumnitrat ist ein hoch entzündlicher Stoff, der für die Herstellung von Stickstoffdünger verwendet wird – aber auch als Grundlage für Sprengstoff. Die Substanz führt immer wieder zu verheerenden Unfällen. So löste in der libanesischen Hauptstadt Beirut gelagertes Ammoniumnitrat im August 2020 die verheerenden Explosionen aus, die den Hafen und einen erheblichen Teil der Stadt zerstörten.

16:05 Uhr – Verletzte Kämpfer werden nach russischen Angaben aus Werk in Mariupol herausgeholt

Nach tagelangen Verhandlungen haben sich das russische und das ukrainische Militär nach Angaben aus Moskau darauf geeinigt, verletzte Kämpfer aus dem Stahlwerk in Mariupol herauszuholen. In der Ukraine gab es dafür zunächst keine offizielle Bestätigung. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Montag mit, dass eine Feuerpause gelte und ein humanitärer Korridor geöffnet werde. Die ukrainischen Kämpfer sollten in der von prorussischen Separatisten kontrollierten Stadt Nowoasowsk im Osten der Ukraine medizinisch versorgt werden.

Die Regierung in Kiew hatte stets gefordert, die Verletzten auf das von der Ukraine kontrollierte Gebiet oder in ein Drittland zu überstellen. Bereits am Morgen hatten prorussische Separatisten gemeldet, dass die ersten ukrainischen Kämpfer sich ergeben und das Stahlwerk mit weißen Fahnen verlassen hätten. Später wurde dies von ukrainischer Seite dementiert.

Nach ukrainischen Angaben sollen sich in der Industriezone des Unternehmens Azowstal rund 1000 Verteidiger Mariupols verschanzt haben. Hunderte von ihnen sollen verletzt sein. Der russische Präsident Wladimir Putin forderte die Kämpfer wiederholt auf, die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben. Das lehnten sie ab, weil sie sich nicht in russische Gefangenschaft begeben wollten.

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15:35 Uhr – Schweden will Nato-Mitgliedschaft beantragen

Schweden will einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Nato stellen. „Wir verlassen eine Ära und treten in eine neue ein“, sagte die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Montag in Stockholm. „Es gibt im schwedischen Parlament eine breite Mehrheit für einen Beitritt zur Nato.“ Geplant sei, den Antrag in den kommenden Tagen gemeinsam mit Finnland einzureichen.

Zuvor hatte sich am Vormittag bei einer Diskussion im Parlament eine Mehrheit der Parteien für eine Mitgliedschaft in dem westlichen Verteidigungsbündnis ausgesprochen. Grüne und Linke sind dagegen. Die beiden Parteien haben gemeinsam 43 von 349 Sitzen im schwedischen Reichstag.

„Es gibt viel in Schweden, das es wert ist, verteidigt zu werden, und unserer Einschätzung nach geschieht das am besten in der Nato“, sagte die Sozialdemokratin Andersson bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Chef der bürgerlichen Oppositionspartei Moderaterna, Ulf Kristersson am Montagnachmittag. „Wir leben gerade in einer gefährlichen Zeit“, erklärte Kristersson, der von einem „historischen Tag“ sprach.

14:55 Uhr – Moskau warnt vor „weitreichenden Folgen“ eines Nato-Beitritts Finnlands und Schwedens

Russland hat die Bestrebungen Schwedens und Finnlands, der Nato beizutreten, erneut scharf kritisiert. „Dies ist ein weiterer schwerer Fehler mit weitreichenden Folgen“, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Montag laut russischen Nachrichtenagenturen. An die beiden skandinavischen Länder gerichtet fügte er hinzu: „Sie sollten keinerlei Illusionen haben, dass wir uns damit einfach abfinden.“

Schweden und Finnland stehen vor dem Hintergrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine davor, ihre jahrzehntelange militärische Neutralität aufzugeben, um sich dem westlichen Militärbündnis anzuschließen.

14:45 Uhr – Viele ukrainische Lehrkräfte wollen in Deutschland arbeiten

Viele Lehrerinnen, die als Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, wollen einer Umfrage des Bayerischen Philologen-Verbandes (bpv) bleiben und auch in Deutschland arbeiten. Der Verband hat nach eigenen Angaben vom Montag knapp 500 Personen befragt, die ihre Kontaktdaten bei der Aktion „Ukrainische Lehrkräfte gesucht“ hinterlassen hatten.

„Die Zahlen zeigen, dass sich so gut wie alle Lehrkräfte längerfristig in Deutschland einbringen wollen“, sagte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl. Der Verband habe alle Kontakte an die zuständigen Stellen weitergegeben. Nur ein Viertel stehe aber bisher in Kontakt mit einer deutschen Schule. Auch Deutschkurse seien offenbar Mangelware – obwohl die Verständigung nicht das Hauptproblem sei. Die meisten Lehrkräfte aus der Ukraine könnten Englisch, Deutsch oder beides.

„Bürokratie darf uns jetzt nicht im Wege stehen“, hieß es vom Verband. Täglich würden mehr ukrainische Schülerinnen und Schüler an bayerischen Schulen aufgenommen. „Wir müssen mit Blick auf das kommende Schuljahr alle Hebel in Bewegung setzen, um unsere ukrainischen Kolleginnen und Kollegen zur Bewältigung dieser großen und wichtigen Aufgabe ins Boot zu holen“, sagte Schwägerl. Die Schulen litten ohnehin schon unter einer dünnen Personaldecke.

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13:54 Uhr – Bundestag befasst sich diese Woche nicht mehr mit Bundeswehr-Sondervermögen

Wegen andauernder Verhandlungen zwischen der Ampel-Koalition und der Union wird sich der Bundestag diese Woche nicht mehr mit dem geplanten Sondervermögen für die Bundeswehr befassen. Dies sei „vom Tisch“, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil am Montag. Die Gespräche mit der Union liefen noch. Sie seien „sehr konstruktiv“. Einen Termin für ein Ende könne er aber noch nicht nennen. Er hoffe, „dass es bald ein Ergebnis gibt“.

CDU-Chef Friedrich Merz, der auch Unionsfraktionschef ist, sagte in Berlin, es sei in der vergangenen Woche bis Donnerstagabend verhandelt worden; diese Woche gehe es voraussichtlich weiter. Es gebe „eher auf der Seite der Koalition Schwierigkeiten“: Seinen Informationen nach gebe es „eine Übereinstimmung zwischen CDU/CSU, SPD und FDP“, sagte Merz. „Da sind aber die Grünen noch nicht so weit, dass sie sich entscheiden könnten.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine angekündigt. Es soll helfen, seit Jahren bestehende Ausrüstungsmängel bei der Truppe zu beseitigen und eine umfassende Einsatzfähigkeit der Streitkräfte sicherzustellen. Die Ampel-Koalition will das Sondervermögen dabei über eine Änderung des Grundgesetzes in der Verfassung verankern. Dafür sind Zwei-Drittel-Mehrheiten im Bundestag und Bundesrat nötig, weshalb die Ampel-Koalition auf Stimmen der Union angewiesen ist.

13:12 Uhr – Waffen für die Ukraine aus einem EU-Fonds für den „Frieden“

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar finanziert die Europäische Union gemeinsame Waffenkäufe für das Land. Die EU-Außenminister berieten am Montag in Brüssel über eine Aufstockung der Mittel um 500 Millionen Euro auf insgesamt zwei Milliarden Euro. Davon sollen vor allem schwere Waffen für die Ukraine beschafft werden, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell betont.

Wenn EU-Länder Waffen an die Ukraine liefern, können sie einen Zuschuss aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität (EFF) beantragen. Die EU hatte den Fonds zur Konfliktlösung und Stabilisierung im Frühjahr 2021 eingerichtet. Er umfasst bis zu 5,7 Milliarden Euro bis zum Jahr 2027. Die Mitgliedstaaten finanzieren ihn über Beiträge außerhalb des EU-Haushaltes.

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Vor Schaffung des gemeinsamen Fonds war es der EU nicht möglich, Drittstaaten gemeinsam mit Waffen, Munition oder anderer militärischer Ausrüstung zu beliefern. Die Militärhilfe für die Ukraine stößt in Europa auf breite Zustimmung. Die Linkspartei im EU-Parlament spricht dagegen von einem „Tabubruch“.

13:10 Uhr – McDonald‘s und Renault ziehen sich aus Russland zurück

Die US-Schellrestaurantkette McDonald‘s hat nach eigenen Angaben den Verkauf ihrer Niederlassungen in Russland begonnen. Wegen der durch die russische Invasion in die Ukraine ausgelösten humanitären Krise sei es für McDonald‘s nicht länger vertretbar, in Russland Geschäfte zu machen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Man versuche, die 850 Restaurants an einen russischen Käufer zu veräußern, der die etwa 62.000 Angestellten übernehmen solle. Bis zum Abschluss des Verkaufs werde McDonald‘s sie bezahlen.

Auch der französische Autobauer Renault verkauft alle Unternehmensbeteiligungen in Russland. Der Konzern teilte mit, Renault Russland werde an die Stadt Moskau veräußert, die Beteiligung an dem russischen Unternehmen Avtovaz an ein staatliches Institut.

Für Russlands Automobilbau heißt es nun: Zurück in die Zukunft. Das Land belebt eine legendäre Automarke aus der Sowjetzeit wieder, den Moskwitsch, um Arbeitsplätze in einem Moskauer Werk zu erhalten, welches von Renault verkauft wurde.

“Der ausländische Eigentümer hat beschlossen, das Moskauer Renault-Werk zu schließen. Das ist sein Recht, aber wir können nicht zulassen, dass Tausende von Arbeitern ohne Arbeit dastehen“, sagte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin auf seinem Blog Montag. “Ich habe beschlossen, das Werk als Stadteigentum zu übernehmen und die Produktion von Pkw unter der historischen Marke Moskwitsch wieder aufzunehmen.”

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13:00 Uhr – Baerbock rechnet in nächsten Tagen mit EU-Einigung auf Öl-Embargo

Der europäische Streit um das geplante Öl-Embargo gegen Russland wird nach Einschätzung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zeitnah beigelegt werden. „In den nächsten Tagen werden wir zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen – da bin ich sehr zuversichtlich“, sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. „In diesen Zeiten stehen wir als Europäerinnen und Europäer trotz aller Unterschiede so eng zusammen wie ich es bisher noch nie erlebt habe.“

Baerbock machte zudem deutlich, dass sie ein Öl-Embargo ganz ohne Ungarn und andere kritische Länder für eine sehr schlechte Idee hält. „Es ist wichtig, dass alle Länder den Weg des Ausstiegs gemeinsam gehen können“, sagte die Grünen-Politikerin. Man dürfe sich „keinen Millimeter“ spalten lassen.

Baerbock sagte zu den Vorbehalten, es sei wichtig, dass alle EU-Staaten den Ausstieg aus der Energieabhängigkeit von Russland stemmen und auch durchhalten könnten. Daher sei es wichtig, diese Fragen jetzt gemeinsam zu klären.

12:15 Uhr – Erste Kommunen müssen keine Ukraine-Flüchtlinge mehr aufnehmen

In Rheinland-Pfalz müssen einige Kommunen vorerst keine weiteren Flüchtlinge aus der Ukraine mehr aufnehmen. Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) erklärte, die Zahl der Neuankömmlinge in den einzelnen Städten und Kreisen entwickele sich höchst unterschiedlich. Kommunen, die gemessen an ihrer Einwohnerzahl 40 Prozent mehr Menschen aufgenommen hätten als im Landesdurchschnitt, könnten weitere Schutzsuchende auf andere Orte weiterverweisen. Insgesamt wurden bislang seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine offiziell knapp 35.000 Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz registriert.

Die von Bund und Ländern geplante gleichmäßige Verteilung dieser Personen sei bislang nicht richtig in Gang gekommen, sagte Binz: „Die Menschen haben sich mehr oder weniger selbstständig verteilt.“ Dies ist möglich, weil Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine visumfrei in die EU einreisen dürfen und sie für eine Aufenthaltserlaubnis auch kein formelles Asylverfahren durchlaufen müssen.

Rheinland-Pfalz habe im Vergleich der Bundesländer überdurchschnittlich viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen. Das Ministerium nannte eine Zahl von 9.000 Menschen über der angedachten Quote.

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25.03.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Flüchtlinge aus der Ukraine warten nach ihrer Landung auf dem Flughafen Frankfurt auf ihre Registrierung durch die Bundespolizei. Die Flüchtlinge waren aus Moldau, einem Nachbarland der Ukraine, ausgeflogen worden. Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

11:50 Uhr – EU-Kommission drückt Prognose für Wirtschaftswachstum auf 2,7 Prozent

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die europäische Wirtschaft wegen des Krieges in der Ukraine drastisch nach unten korrigiert. Die Wirtschaft der EU sowie der Euro-Länder werde in diesem Jahr nur um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um 4 Prozent. Die Vorhersage für die Inflation in den Euro-Ländern 2022 hat sich fast verdoppelt – nämlich auf 6,1 Prozent.

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11:00 Uhr – EU-Chefdiplomat sieht keine schnelle Lösung in Streit um Öl-Embargo

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat vor Hoffnungen auf einen schnellen Durchbruch in den Verhandlungen über ein Öl-Embargo gegen Russland gewarnt. „Wir tun unser Bestes, um die Blockade aufzuheben“, sagte der Spanier bei einem Außenministertreffen in Brüssel mit Blick auf den Widerstand Ungarns gegen das geplante Einfuhrverbot für russisches Öl. Da es „ziemlich feste Positionen“ gebe, könne er aber nicht garantieren, dass dies bei den Diskussionen gelinge.

Über die von der EU-Kommission präsentierten Pläne für ein Öl-Embargo gegen Russland gibt es seit mehr als einer Woche Streit in der EU, weil Ungarn nicht gewillt ist, das Projekt zu unterstützen. Das Land begründet dies mit seiner großen Abhängigkeit von russischen Öl-Lieferungen und den hohen Kosten für eine Umstellung auf andere Lieferanten. Zustimmen will Ungarn einem Embargo nur dann, wenn es von der EU milliardenschwere Beihilfen oder weitreichende Ausnahmeregelungen bekommt.

Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis erhob deswegen schwere Vorwürfe gegen die Regierung in Ungarn. „Die ganze Union wird von einem Mitgliedstaat in Geiselhaft gehalten“, kritisierte er.

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10:50 Uhr – Erneut Verletzte nach russischem Raketenangriff bei Odessa

Durch einen russischen Raketenangriff in der Nähe der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine ist ukrainischen Militärangaben zufolge eine touristische Unterkunft zerstört worden. Das Kommando Süd der ukrainischen Streitkräfte berichtete am Montag von mindestens drei verletzten Zivilisten. Zudem sei Feuer ausgebrochen. Ziel war demnach eine zuvor schon angegriffene und beschädigte Brücke über der Mündung des Flusses Dnister. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete unterdessen mehr als 100 Luftangriffe auf militärische Infrastruktur in der Ukraine in der Nacht zu Montag. Zudem seien Raketen auf mehr als 300 Ziele abgefeuert worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

07:35 Uhr – Ukraine bereitet sich auf verstärkte russische Angriffe im Donbass vor

Die Ukraine bereitet sich auf eine neue russische Offensive im Osten des Landes vor. Nach dem Rückzug russischer Einheiten rund um Charkiw würden nun weitere Soldaten in den Donbass verlegt, sagte der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowitsch. Die Ukraine bereite sich auf „neue Angriffsversuche“ der russischen Armee im Donbass vor, die darauf abzielten, „ihre Bewegungen in den Süden der Ukraine zu verstärken“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft.

„Die Besatzer wollen immer noch nicht zugeben, dass sie sich in einer Sackgasse befinden und ihre so genannte Sonderoperation bereits gescheitert ist“, fügte er hinzu.

Die ukrainischen Truppen hatten mit heftigem Widerstand den russischen Vormarsch im Osten des Landes abbremsen können. Russlands Streitkräfte mussten sich nach Angaben des ukrainischen Generalstabs aus mehreren Ortschaften nordöstlich der Großstadt Charkiw zurückziehen. Nach Angaben eines Beraters des ukrainischen Innenministeriums, Wadim Denisenko, rückten die Regierungstruppen so weit vor, dass sie fast die Grenze zu Russland erreicht haben.

06:50 Uhr – Regierungspartei sagt Ja – Schweden vor historischem Nato-Votum

In Schweden haben sich die regierenden Sozialdemokraten am Sonntag für einen Beitritt des Landes zur Nato ausgesprochen. Damit ebnen sie den Weg für ein Aufnahmegesuch, mit dem das skandinavische Land sich von seiner jahrzehntelangen Neutralität verabschieden würde. Die Entscheidung der Sozialdemokraten dürfte zu einer großen Mehrheit im schwedischen Parlament führen.

Weite Teile der Opposition haben bereits ihre Zustimmung zu einem Nato-Aufnahmeantrag signalisiert. Die Minderheitsregierung von Ministerpräsidentin Magdalena Andersson dürfte nun in Kürze das offizielle Beitrittsgesuch einreichen.

Andersson peilt die Unterstützung des Parlaments für einen Nato-Antrag ihres Landes für Montag an. „Morgen werde ich sicherstellen, dass es eine breite Unterstützung im Parlament für einen Antrag Schwedens geben wird und danach werden wir in der Lage sein, eine Regierungsentscheidung zu treffen“, sagte Andersson bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend.

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Es gebe bereits eine überwältigende Unterstützung im Parlament für einen Antrag. Finnland hatte kurz zuvor erklärt, sich der Allianz anschließen zu wollen. Beide Länder wahrten jahrzehntelang Neutralität und waren bündnisfrei in militärischen Fragen. Der russische Angriffskrieg hat die Stimmung in der Bevölkerung aber zugunsten einer Nato-Mitgliedschaft gekippt.

Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Sonntagabend nach dem Ja ihrer Partei zum Nato-Beitritt

Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Sonntagabend nach dem Ja ihrer Partei zum Nato-Beitritt

Quelle: dpa/Fredrik Persson

Finnland trennt eine rund 1300 Kilometer lange Grenze von Russland. In der Vergangenheit hatte die Regierung in Moskau für den Fall eines Nato-Beitritts der beiden skandinavischen Länder bereits vor „ernsten Konsequenzen“ gewarnt und mit der Stationierung von Atomwaffen in der russischen Exklave Kaliningrad gedroht.

03.09 Uhr – Ukraine nimmt Gastransit in zwei Verteilerstationen wieder auf

Die Ukraine kann den Gastransit in zwei Verteilerstationen wieder aufnehmen. Der Betreiber des ukrainischen Gastransitsystems teilt mit, dass zwei Knotenpunkte in der Region Charkiw nach der Reparatur von kriegsbedingten Schäden an der Hauptgasleitung wieder in Betrieb seien und die Gasversorgung sichergestellt sei. Etwa 54 Gasverteilerstationen in sieben Regionen der Ukraine blieben weiterhin abgeschaltet.

02.47 Uhr – Ausfälle in Milliardenhöhe durch Belarus-Sanktionen

Die westlichen Sanktionen gegen Belarus verursachen nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta Ausfälle in Milliardenhöhe. „Aufgrund der Sanktionen sind fast alle belarussischen Exporte in die Länder der Europäischen Union und nach Nordamerika blockiert“, zitiert Belta Regierungschef Roman Golowtschenko aus einer Abschrift eines Interviews mit dem in Dubai ansässigen Fernsehsender Al-Arabija. Der Schaden belaufe sich „auf etwa 16 bis 18 Milliarden Dollar pro Jahr“.

02:14 Uhr – Selenskyj will auch in Afrika und Asien um Unterstützung werben

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will verstärkt auch in Afrika und Asien um Hilfe im russischen Angriffskrieg gegen sein Land bitten. Er wolle dafür vor Parlamenten in weiteren Ländern sprechen, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache in der Nacht zum Montag. In den vergangenen Monaten hatte der ukrainische Präsidenten unter anderem bei Parlamentariern in Europa per Videoschalte um Unterstützung geworben. In einer Woche wolle er sich auch an das Weltwirtschaftsforum in Davos wenden, wo unter anderem über den Wiederaufbau nach dem Krieg gesprochen werde.

Ein Ziel sei auch die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland, betonte Selenskyj. „Die Besatzer müssen den steigenden Preis des Krieges für sie ständig spüren.“ Dabei sei das Erdöl-Embargo gegen Russland eine Priorität. „Egal, wie sehr Moskau versucht, diese Entscheidung zu behindern, die Zeit der Abhängigkeit Europas von russischen Energieressourcen geht zu Ende. Und das wird sich auch nicht ändern“, sagte Selenskyj.

01.41 Uhr – Ukrainische Post plant Briefmarke zum ESC-Sieg von Kalush Orchestra

Die ukrainische Post will den Sieg der Band Kalush Orchestra beim Eurovision Song Contest rasch mit einer Briefmarke würdigen. Über die Motive entscheide zwar ein Kunstgremium, schrieb Post-Chef Igor Smilyanskij am Sonntag bei Facebook. Er denke aber, dass er genügend Argumente dafür haben werde, die Ausgabe einer solchen Briefmarke zu beschleunigen.

Kalush Orchestra hatte den ESC in der Nacht zu Sonntag dank eines beispiellosen Zuspruchs der Fernsehzuschauer klar gewonnen. Die Ukraine will nun den ESC im kommenden Jahr ungeachtet des aktuellen russischen Angriffskrieges im eigenen Land ausrichten. Auch die vergangenen beiden ukrainischen ESC-Gewinnerinnen – die Sängerinen Ruslana und Jamala – waren mit Briefmarken geehrt worden. Zuletzt landete die ukrainische Post einen Hit mit einer Briefmarke, die ukrainischen Soldaten von einer Insel im Schwarzen Meer gewidmet war, die es mit obszönen Worten ablehnten, sich einem russischen Kriegsschiff zu ergeben.

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Der Post-Chef veröffentlichte einen Entwurf für die Briefmarke mit dem Text „Rettet Mariupol, rettet Azovstal“ – in Anlehnung an den Aufruf des Frontmanns Oleh Psjuk nach dem Auftritt am Samstag. Psjuk, kündigte unterdessen an, die Band wolle die ESC-Trophäe versteigern und den Erlös für die Ukraine und die ukrainischen Streitkräfte spenden.

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00:06 Uhr – Hackerangriff auf Stadtverwaltung von Lwiw

Die Stadtverwaltung der westukrainischen Stadt Lwiw ist Ziel eines Cyberangriffs mutmaßlich russischer Hacker geworden. Durch die Attacke am Freitag seien einige städtische Dienstleitungen nicht mehr verfügbar gewesen, schrieb Vize-Bürgermeister Andrij Moskalenko bei Facebook. Ein Teil davon sei bis Sonntag wiederhergestellt worden.

Die Angreifer hätten auch interne Informationen der Stadtverwaltung erbeutet, die danach in „feindlichen“ Informationskanälen beim Chatdienst Telegram veröffentlicht worden seien, schrieb Moskalenko. Russland führe auch Angriffe an der „IT-Front“ und man müsse offline wie online vorsichtig sein.

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Quelle: Infografik WELT

Die Ukraine steht schon lange im Visier von Hackergruppen, die von westlichen IT-Sicherheitsexperten dem Umfeld russischer Geheimdienste zugerechnet werden. Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar wurde auch eine Eskalation der Cyberattacken erwartet, doch bisher blieben große Schlagzeilen dazu aus.

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