Ukraine-Krieg Liveblog: Putin-Rede unterbrochen ++ Bizarre Szenen im russischen TV

Das Staatsfernsehen hat die Übertragung einer Rede von Wladimir Putin unterbrochen. Der Kreml spricht von einer Panne. Mehr im Blog.

  • Putin hat sich in einem Stadion in Moskau an die russische Nation gewandt
  • Der russische Präsident verbreitete erneut Falschaussagen
  • Die Menge reagierte mit Jubel – doch das Staatsfernsehen unterbrach die Rede, der Kreml spricht von einer Panne
  • UN: Die Wasserreserven in Mariupol gehen zu Ende
  • Russland setzt seine Angriffe im Ukraine-Krieg fort

Berlin/Kiew/Moskau. Im Ukraine-Krieg gibt es nach wie vor wenig Hoffnung auf baldigen Frieden. Die Angriffe Russlands gehen weiter. Wladimir Putins Truppen versuchten auch in der Nacht zu Freitag in wichtige Städte und Gebiete vorzudringen. Am Rande der westukrainischen Stadt Lwiw, nur 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt, schlugen mutmaßlich russische Raketen ein. In Mariupol bleibt unklar, wie viele Menschen beim Beschuss eines Theaters getötet wurden. Doch die Ukraine hält nach Angaben ihrer Führung unter Wolodymyr Selenskyj auch drei Wochen nach Beginn des Krieges stand.

Unterdessen kam es am Freitagmittag im russischen TV zu bizarren Szenen: Putin hatte in einem Moskauer Stadion vor Tausenden eine Rede gehalten. Doch das Staatsfernsehen unterbrach die Übertragung. Ob es sich um eine Panne oder Sabotage handelte, ist nicht unabhängig geklärt.



News zum Ukraine-Krieg von Freitag, 18. März: Kreml: Putin und Macron telefonieren erneut

18.39 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat erneut mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Freitagabend in Moskau mit. Bei dem Gespräch sei es um die Lage im Kriegsgebiet Ukraine gegangen. Putin versicherte demnach, dass die russischen Streitkräfte alles unternehmen würden, “um das Leben von Zivilisten zu retten”. Die Ukraine wirft Moskau auch den gezielten Beschuss von ziviler Infrastruktur vor.

Der Kremlchef habe damit auf „Bedenken“ der französischen Seite reagiert. Putin habe zudem auf “Kriegsverbrechen” der Ukraine aufmerksam gemacht, hieß es in der Mitteilung. Die Initiative für das Telefonat ging dem Kreml zufolge von Macron aus. Die beiden Präsidenten hatten zuletzt schon mehrfach miteinander gesprochen. Wie es aus dem Élyséepalast hieß, ging Macron in dem Gespräch auf die sich mit anhaltenden Angriffen auf Zivilisten und einer Nichtbeachtung der Menschenrechte verschlimmernde Lage in der Ukraine ein. Außerdem sprach er die bislang ergebnislosen Verhandlungen zwischen den Delegationen aus Russland und der Ukraine an. Macron äußerte sich sehr besorgt zur Lage in Mariupol und verlangte erneut einen sofortigen Waffenstillstand.

Tweet über Mariupol: Twitter sperrt russischen Vize-UN-Botschafter

18.15 Uhr: Twitter hat nach Angaben des stellvertretenden russischen UN-Botschafters dessen Konto wegen missbräuchlicher Benutzung im Zuge des Ukraine-Krieges gesperrt. “Das ist sehr bedauerlich, und dies verdeutlicht, wie sehr alternative Sichtweisen und freie Presse und Informationsfreiheit von Twitter und in diesem Land (den USA) geschätzt werden”, sagte Dmitri Poljanski am Freitag in New York. Er kündigte an, ein Konto bei dem Dienst Telegram zu eröffnen.

Bei der Sperrung geht es Poljanski zufolge um einen seiner Tweets in der vergangenen Woche, in dem er UN-Generalsekretär António Guterres vorwirft, Falschinformationen zu verbreiten. Guterres hatte mitgeteilt, dass ein von Russland angegriffenes Gebäude in der ukrainischen Stadt Mariupol als Krankenhaus genutzt wurde. Moskau behauptet entgegen den UN-Informationen, dass die Geburtsklinik für militärische Zwecke umfunktioniert wurde. Poljanskis Twitterkonto gilt unter westlichen Diplomaten als russische Propagandaschleuder.

Ukraine-Krise – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Drei Kosmonauten auf dem Weg zur Raumstation ISS

18.01 Uhr: Inmitten schwerster Spannungen zwischen Russland und dem Westen ist eine rein russische Besatzung zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Das Raumschiff vom Typ Sojus MS-21 mit den Kosmonauten Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow an Bord hob am Freitag vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Das zeigten Live-Bilder der Raumfahrtbehörde Roskosmos.

Zu sehen war, wie die Rakete in den Nachthimmel über Zentralasien aufstieg. “Alles ist normal an Bord”, ging aus Funksprüchen der Bodenstation hervor. Der Besatzung gehe es gut. Der Expressflug zum Außenposten der Menschheit sollte drei Stunden dauern. Auf der ISS treffen die Kosmonauten auf zwei weitere Russen und vier US-Amerikaner. Der Deutsche Matthias Maurer feierte dort am Freitag seinen 52. Geburtstag.

Die wegen des Angriffs auf die Ukraine gegen Moskau verhängten Sanktionen haben auch die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland in der Raumfahrt schwer belastet. Roskosmos hatte deshalb zuletzt die Zukunft der ISS nach Auslaufen des Vertrags 2024 offen gelassen. Die Nasa strebt eine Laufzeit bis 2030 an.

Stadtverwaltung: 222 Menschen in Kiew seit Beginn der russischen Invasion getötet

18 Uhr: Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor drei Wochen sind in der Hauptstadt Kiew nach Angaben der örtlichen Behörden 222 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien 56 Zivilisten, darunter vier Kinder, wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Seit Beginn des Krieges am 24. Februar seien außerdem 889 Menschen verletzt worden, unter ihnen 241 Zivilisten. Unter den Verletzten waren den Angaben zufolge 18 Kinder, drei Krankenwagenfahrer und ein Notarzt.

Die Stadtverwaltung berichtete außerdem über 36 beschädigte Wohngebäude und zehn beschädigte Schulen. Die russischen Truppen wollen Kiew einkesseln und haben bereits einige Gebiete rund um die Hauptstadt unter ihre Kontrolle gebracht. Ihr Vormarsch ist nach Angaben der ukrainischen Armee aber ins Stocken geraten.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Belgien berät über späteren Atomausstieg wegen Ukraine-Kriegs

17.48 Uhr: Die belgische Regierung hat am Freitag über einen Teil-Aufschub des für 2025 geplanten Atomausstiegs beraten. In Brüssel ging es um den Vorschlag, zwei der sieben Atomreaktoren des Landes wegen des Ukraine-Kriegs und des drastischen Anstiegs der Energiepreise bis zu zehn Jahre länger am Netz zu lassen.

Der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo hatte den Kurswechsel kürzlich angekündigt. Belgien betreibt zwei Atomkraftwerke mit insgesamt sieben Reaktoren. Konkret prüft die Regierung eine Laufzeitverlängerung der Reaktorblocks Doel 4 bei Antwerpen sowie Tihange 3 bei Lüttich bis zum Jahr 2035. Dabei handelt es sich um die jüngsten Meiler.

Xi spricht sich gegen militärische Auseinandersetzungen zwischen Staaten aus

17.33 Uhr: Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Chinas Staatschef Xi Jinping militärische Auseinandersetzungen zwischen Staaten abgelehnt. Solche Konflikte zwischen Staaten seien “in niemandes Interesse”, sagte Xi laut Berichten des chinesischen Staatsfernsehens CCTV am Freitag bei einem rund zweistündigen Telefonat mit US-Präsident Joe Biden.

“Zwischenstaatliche Beziehungen dürfen nicht das Stadium militärischer Feindseligkeiten erreichen”, sagte Xi demnach. “Frieden und Sicherheit sind die wertvollsten Schätze der internationalen Gemeinschaft.” China und die USA sollten “international Verantwortung tragen”, wurde Xi vom Staatsfernsehen zitiert.

Selenskyj: Noch immer Hunderte unter Trümmern in Mariupol

17.27 Uhr: Zwei Tage nach dem schweren Bombenangriff auf ein Theater in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer Hunderte Menschen unter den Trümmern begraben. In einer Videobotschaft aus Kiew versicherte das Staatsoberhaupt am Freitag: “Trotz des Beschusses, trotz aller Schwierigkeiten werden wir die Rettungsarbeiten fortsetzen.” Am Donnerstag seien 130 Menschen lebend aus dem Gebäude gerettet worden.

Zum Schicksal der Verschütteten gibt es kaum Informationen. Der Parlamentsabgeordnete Serhij Taruta schrieb bei Facebook, es sei noch unklar, wie viele Menschen verletzt oder getötet worden seien. Auch Retter und Bergungskräfte hätten unter Angriffen gelitten. “Viele Ärzte wurden getötet.” Das Gebäude wurde ukrainischen Angaben zufolge durch einen gezielten russischen Bombenabwurf weitgehend zerstört. Russland macht ukrainische Nationalisten verantwortlich.

Atomgranaten: Bereitet Russland Einsatz von neuen Atomwaffen vor?

17.20 Uhr: Der Ukraine-Krieg läuft schlecht für Putin. Verlieren kann er ihn aber nicht – droht der Einsatz von Atomwaffen auf taktischer Ebene? Lesen Sie dazu: Ukraine-Krieg: Wird Russland taktische Atomwaffen einsetzen?

Heil: Viele Flüchtlinge wollen arbeiten

17.16 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will ukrainische Flüchtlinge schnell in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren. Es gebe in vielen Bereichen einen Arbeitskräftemangel, sagte Heil am Freitag im Fernsehsender “Welt“. “Es muss Spracherwerb möglich sein. Es muss klar sein, dass Qualifikationen, die in der Ukraine erworben sind, hier auch anerkannt werden.” Das müsse zügig geklärt werden.

“Insgesamt habe ich den Eindruck, dass viele Menschen, die kommen, hier auch wissen, dass aufgrund der dramatischen Lage sie länger in Deutschland bleiben werden”, so Heil. Viele wollten auch arbeiten. Deutsche Unternehmen seien auch zur Beschäftigung der Betroffenen bereit, “weil sie sie brauchen können”. Zugleich sagte Heil: “Aber hier kommen jetzt nicht erstmal Arbeitskräfte. Es kommen Menschen aus der Not, die nicht freiwillig ihre Heimat verlassen.” Den Arbeitsmarktzugang hinzubekommen sei dennoch vernünftig.

Klingbeil: “Es wird keinen Dritten Weltkrieg geben”

16.43 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil hat ausgeschlossen, dass sich die Nato militärisch in den Krieg um die Ukraine einschaltet. “Es wird keine militärische Einmischung der Nato geben, es wird keinen Dritten Weltkrieg geben”, sagte Klingbeil auf einem Symposium der Friedrich-Ebert-Stiftung zu Ehren des SPD-Politikers Egon Bahr (1922-2015), der am Freitag 100 Jahre alt geworden wäre. Zu möglichen weiteren Sanktionen gegen Russland sagte er, es gebe “noch viele Möglichkeiten, die nicht ausgeschöpft sind”.

Klingbeil stellte sich hinter die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte Aufstockung der Militärausgaben. Dies sei “keine Abkehr von sozialdemokratischer Sicherheitspolitik”https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/.”Wer jetzt versucht, eine Militarisierung der Gesellschaft herbeizureden, der irrt.” Es gehe auch um Entwicklungshilfe, die Stärkung der Vereinten Nationen und des Völkerrechts. All dies sei nur aus einer Position der Stärke zu erreichen.

Ukraine-Flüchtlinge mit Unterkunft dürfen Haustiere behalten

16.31 Uhr: Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine dürfen ihre mitgebrachten Haustiere in Deutschland behalten, wenn sie bereits eine eigene Unterkunft haben. Die Bundesländer haben sich dazu auf gemeinsame Regelungen verständigt, wie die Tierschutzbeauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung, Gerlinde von Dehn, am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Angesichts der “schweren Krisensituation” sollten Haustiere möglichst nicht von den Haltern getrennt werden.

Die Bundespolizei hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor mehr als drei Wochen in Deutschland etwa 200.000 Kriegsflüchtlinge erfasst. Viele haben Haustiere wie Hunde und Katzen dabei – wegen der schnellen Flucht aber nur selten Papiere über Impfungen der Tiere oder deren Kennzeichnung mit Mikrochips. Grundsätzlich gelten für das Mitbringen von Haustieren in die EU strenge seuchenrechtliche Bestimmungen, um beispielsweise Infektionen mit Tollwut auszuschließen.

Xi: China und USA sollen sich gemeinsam für Frieden einsetzen

15.55 Uhr: Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat an US-Präsident Joe Biden appelliert, sich gemeinsam mit der Volksrepublik für Frieden in der Welt einzusetzen. “Die Krise in der Ukraine ist etwas, das wir nicht sehen wollen”, sagte Xi Jinping nach einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders CCTV am Freitag in einem Telefonat mit Biden. Als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und wichtigste Volkswirtschaften der Welt sollten beide Staaten auch “internationale Verantwortung übernehmen und Anstrengungen für Frieden und Ruhe in der Welt unternehmen”. Von amerikanischer Seite gab es zunächst keine Angaben zum Verlauf des Telefonats.

Kiew: Ukrainische Truppen fügen Russland schwere Verluste zu

15.49 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben den russischen Truppen erneut schwere Verluste zugefügt. Nahe der südwestukrainischen Hafenstadt Odessa seien zwei Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-30 abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Mittwoch mit. Nach Angaben des regionalen Militärstabs versuchten russische Einheiten, die ukrainische Luftabwehr bei Odessa auszuschalten, dies sei aber nicht gelungen. Vor der Küste kreuzen demnach mehrere russischen Kriegsschiffe, von denen eins ebenfalls auf ukrainische Stellungen gefeuert haben soll. Bisher habe es aber keinen Landeversuch gegeben.

Staatsfernsehen wiederholt Putin-Rede

15.34 Uhr: Nach der Unterbrechung der Rede Wladimir Putins hat das russische Staatsfernsehen eine Wiederholung der Ansprache gezeigt – diesmal in voller Länge. Der russische Präsident beschwor im weiteren Verlauf seiner Rede den Rückhalt des russischen Volkes für das Vorgehen und die Einheit der russischen Truppen in der Ukraine. Die Soldaten würden als Einheit handeln und kämpfen: “Schulter an Schulter! Sie helfen einander, sie beschützen einander. Und wenn es sein muss, werden sie ihre Kameraden wie den eigenen Bruder mit ihrem Körper vor den Kugeln schützen”, sagte Putin. Die Menge im Moskauer Luschniki-Stadion reagierte euphorisch auf diese Worte.

Putin erklärte danach noch, der Beginn der sogenannten “Militäroperation” sei “zufällig” auf den Geburtstag von Fjodor Uschakow gefallen, einem berühmten Admiral im zaristischen Heer. Dieser habe in seiner gesamten Militärlaufbahn nicht eine einzige Schlacht verloren. Uschakow habe alle seine Taten zum Ruhme Russlands vollbracht – und das solle heute auch noch so sein.

Mit diesem historischen Verweis auf die Zarenzeit beendete Putin seine Rede im Stadion und wurde von seinen Anhängerinnen und Anhängern frenetisch gefeiert.

Kreml-Sprecher Peskow: Rede wegen Serverfehler unterbrochen

15.18 Uhr: Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat über die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS eine Erklärung für die plötzliche Unterbrechung der Rede Wladimir Putins im russischen Staatsfernsehen gegeben. TASS verbreitete über den hauseigenen Telegram-Kanal die Nachricht, es habe eine “technische Störung auf dem Server” des russischen Staatsfernsehens gegeben.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Selenskyj: Noch “hunderte” Menschen unter Trümmern von Theater in Mariupol

15.06 Uhr: Zwei Tage nach der Bombardierung eines Theaters in der südukrainischen Stadt Mariupol sind dort laut Präsident Wolodymyr Selenskyj noch immer “hunderte” Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Mehr als 130 Menschen hätten lebend gerettet werden können, teilte Selenskyj am Freitag mit. Das Theater hatte als Zufluchtsort für Zivilisten gedient, Russland bestreitet eine Verantwortung für das Bombardement des Gebäudes.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Staatsfernsehen unterbricht Putin-Rede

14.35 Uhr: Das russische Staatsfernsehen hat die Übertragung einer Rede von Wladimir Putin überraschend unterbrochen. Die Veranstaltung im Moskauer Luschniki-Stadion fand anlässlich des Jahrestages der Krim-Annexion am 18. März 2014 statt. Putin wiederholte die falschen Vorwürfe, an ethnischen Russen sei im Donbass ein Genozid verübt worden. Mit dem Bibelzitat “Es gibt keine größere Liebe, als die, wenn jemand seine Seele gibt für seine Freunde”, begründet Putin die russische Motivation auf den Angriffskrieg in der Ukraine. Russland werde alles für die ethnischen Russen in der Ukraine tun. Tausende Menschen reagierten mit Jubelrufen.

Kurz nach diesem Zitat schnitt das Staatsfernsehen, in dem die Rede übertragen wurde, mitten im Satz auf ein altes Bild zurück und zeigte einen Sänger. Warum das Staatsfernsehen Putins Rede unterbrach, ist noch nicht bekannt.

Stadtverwaltung: 222 Tote seit Kriegsbeginn in Kiew

13.36 Uhr: Die Stadtverwaltung der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat eine Einschätzung zur Zahl der Opfer seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges herausgegeben. Demnach sollen 222 Menschen in Kiew getötet worden sein, darunter 60 Zivilistinnen und Zivilisten. Unter den Opfern sollen auch vier Kinder sein, berichtet die Zeitung “The Kyiv Independant” unter Berufung auf die Stadtverwaltung.

Auch zu den Verletzten gibt es ein Update der Stadtverwaltung. 889 Menschen sollen durch Angriffe verwundet worden sein, unter ihnen 241 Zivilistinnen und Zivilisten und 18 Kinder. In der Stadt sollen 36 Häuser zerstört worden sein, außerdem sechs Schulen und vier Kindergärten.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

UN: Wasser-Reserven in Mariupol gehen zu Ende

13.11 Uhr: Die Vereinten Nationen sind extrem besorgt über die Lage in der umkämpften Stadt Mariupol in der Ukraine. Ein Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP) sagte am Freitag in Genf: “Die letzten Reserven an Essen und Wasser gehen zu Ende.” Zudem fehlten Versorgungsgüter und Medikamente, was verheerende Konsequenzen haben könne, hieß es vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR). Immer noch könnten keine Hilfskonvois die Stadt erreichen. Auch sonst sei die Versorgungskette nicht mehr gewährleistet. Aus Angst vor Schüssen zögerten Lkw-Fahrer, sich ans Steuer zu setzen.

Der WFP-Sprecher unterstrich die weitreichenden Folgen des Kriegs für die Versorgungslage über die Ukraine hinaus, speziell für den Nahen Osten und Nordafrika. Befürchtet wird zum Beispiel, dass in einigen anderen Ländern Getreide knapp wird. So bezieht der Libanon nach UN-Angaben 60 Prozent seines Weizens aus der Ukraine, Tunesien 42 Prozent und der Jemen, das ärmste Land der arabischen Halbinsel, 22 Prozent.

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(fmg/dpa/AFP/epd)

Dieser Artikel ist zuerst auf waz.de erschienen


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