Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:48 “New York Times”: Drei Angehörige einer Familie bei Vormarsch auf Kiew getötet +++

Russische Truppen haben nach Angaben von Journalisten beim Vormarsch auf die ukrainische Hauptstadt Kiew eine Brücke mit Mörsern beschossen und mindestens drei Angehörige einer Familie getötet. Die “New York Times” verbreitet ein verstörendes Bild ihrer Fotoreporterin Lynsey Addario, das vier auf dem Boden liegende Zivilisten zeigt, und schreibt dazu: “Ukrainische Soldaten versuchen, den Vater einer vierköpfigen Familie zu retten – der als einziger zu diesem Zeitpunkt noch einen Puls hatte -, nachdem er am Sonntag beim Fluchtversuch aus Irpin in der Nähe von Kiew von einer Mörsergranate getroffen wurde.” Die Toten seien ein Teenager, ein Mädchen im Alter von geschätzt acht Jahren und die Mutter.

+++ 23:22 Russland nimmt 4600 Kriegsgegner fest +++
Weltweit sind am Wochenende zehntausende Menschen gegen Russlands Krieg in der Ukraine auf die Straßen gegangen. Bei Protesten in Russland wird allein an diesem Sonntag in rund 65 Städten demonstriert, dabei werden mehr als 4600 Menschen festgenommen. Auch außerhalb Europas wird gegen Russlands Präsident Wladimir Putin demonstriert, etwa in Washington und New York sowie in Almaty, der größten Stadt Kasachstans, das als Verbündeter Putins gilt.

+++ 22:54 Baerbock wirft Putin “Aggression hoch Tausend” vor +++
Außenministerin Annalena Baerbock wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein skrupelloses Vorgehen vor. “Das, was wir erleben, was er tut, ist Aggression hoch Tausend”, sagt die Grünen-Politikerin in der ARD. “Seine Panzer bringen keinen Frieden, die bringen nur Leid.” Putin breche mit allen Regeln des internationalen Rechts, mit allen Regeln des menschlichen Miteinanders.

+++ 22:14 Branchenmagazin: Netflix setzt Dienst in Russland aus +++
Der Streaming-Dienst Netflix setzt einem Branchenmagazin zufolge sein Angebot in Russland aus. “Angesichts der Umstände vor Ort haben wir beschlossen, unseren Dienst in Russland einzustellen”, zitiert “Variety” einen namentlich nicht genannten Sprecher des US-Konzerns. Netflix kündigte Anfang des Monats bereits an, alle zukünftigen Projekte und Übernahmen in Russland auszusetzen.

+++ 21:59 SBU: Forschungsanlage mit atomaren Brennelementen beschossen +++
Nach Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU wird bei Angriffen in Charkiw auch ein Forschungszentrum mit Grad-Raketenwerfern beschossen. Ein Treffer in der Forschungsanlage, in der sich demnach 37 atomare Brennelemente befinden, hätte im schlimmsten Fall eine Umweltkatastrophe auslösen können, warnt die Behörde.

+++ 21:50 Putins Freund Rotenberg verliert alle Ämter im Judo-Weltverband +++
Der Judo-Weltverband enthebt den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Jugend-Freund und Oligarchen Arkadi Rotenberg von allen Ämtern. In der kurzen Mitteilung wird kein Grund für die Maßnahme genannt, auch nicht ein Hinweis auf den Angriff Russlands auf die Ukraine gegeben. Rotenberg war bis heute Mitglied im Exekutivausschuss des Verbands. Der 70-Jährige ist ein enger Vertrauter und Unterstützer Putins. Beide waren unter anderen in ihrer Kindheit im selben Judoclub.

+++ 21:33 Bericht: Kiew rechnet mit baldigem Sturm +++
Das ukrainische Innenministerium bereitet sich offenbar auf einen baldigen Sturm auf Kiew vor. Dies twittert “Kyiv Independent” und beruft sich auf Wadym Denysenko, einen Berater des Ministeriums: “Die russischen Besatzer haben genug Truppen bei Kiew zusammengezogen und werden in den nächsten Tage versuchen, die Hauptstadt einzunehmen.”

+++ 21:18 Moskau und Kiew verhandeln Montag erneut +++
Am Montag soll eine dritte Runde der Waffenstillstands-Gespräche zwischen der Ukraine und Russland stattfinden. Die Aussichten auf einen Erfolg erscheinen allerdings gering. Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt sich entschlossen, seine Ziele in der Ukraine durchzusetzen. Kiew lehnt russische Forderungen wie eine Entmilitarisierung jedoch strikt ab. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatten sich beide Seiten am Donnerstag auf die Schaffung humanitärer Korridore verständigt, um Zivilisten aus Kampfgebieten herausholen zu können. Mehrere Versuche dazu scheiterten bisher an der Nichteinhaltung von Waffenruhen.

+++ 21:09 Habeck besorgt wegen nächstem Winter +++
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sieht im Falle eines Abreißens der Kohle- oder Gaslieferketten aus Russland einen schwierigen nächsten Winter. Falls die Lieferketten reißen würden, wäre der kommende Winter eine Herausforderung, sagt Habeck im ZDF. “Das Frühjahr und den Sommer werden wir gut bestehen können, aber der nächste Winter bereitet mir noch ein bisschen Sorgen.” Obwohl er für den Ausstieg aus der Atomkraft sei, prüfe man deswegen, ob ein längerer Betrieb der Atomkraftwerke in Deutschland etwas nützen würde. “Aber nachdem, was man absehen kann, ist das nicht der Fall.”

+++ 21:01 Dänemark will Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen +++
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen kündigt eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben an. Das NATO-Mitglied will bis 2033 die Ausgaben schrittweise auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung erhöhen. “Putins sinnloser und brutaler Angriff auf die Ukraine hat eine neue Ära in Europa eingeläutet, eine neue Realität”, sagt sie. Um die höheren Ausgaben zu ermöglichen, werden die gegenwärtigen Haushalts-Begrenzungen ausgesetzt. Frederiksen zufolge haben die wichtigsten Parteien des Landes zudem vereinbart, “sobald wie möglich” von russischem Erdgas unabhängig zu werden.

+++ 20:55 Röttgen fordert sofortiges Aus für russisches Öl und Gas +++
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen fordert einen Stopp der Energieimporte aus Russland. “Wir müssen alles, was in unserer Macht steht, tun, um die Ukrainer in ihrem Kampf gegen Putin und für die Freiheit zu unterstützen”, schreibt Röttgen im “Tagesspiegel”. Er appelliert an die Bundesregierung, die Gas- und Ölimporte aus Russland “jetzt” zu stoppen. Es sei möglich, die ausbleibenden Gaslieferungen durch Gasvorräte bis zum nächsten Winter zu ersetzen. Ein Importstopp für Öl und Gas werde zwar wahrscheinlich zu Lasten anderer Ziele wie Klimaschutz und dem Ende der Kernenergie gehen. “Aber für viele Ukrainer wird es zu spät sein, wenn wir jetzt weiter zögern”, so Röttgen.

+++ 20:44 Ukrainische Menschenrechtsaktivistin: Zivilisten in langen Gräben beerdigt +++
Zivilisten, die bei russischen Angriffen in Tschernihiw ums Leben gekommen sind, werden offenbar in langen Gräben beerdigt. Dies twittert die ukrainische Juristin, Menschenrechtsaktivistin und Vorsitzende des Center for Civil Liberties, Oleksandra Matwijtschuk.

+++ 20:25 Tiktok schränkt Funktionen in Russland ein +++
Tiktok schränkt den Dienst in Russland ein, da nach einer Gesetzesänderung Gefängnisstrafen für Äußerungen drohen, die von der offiziellen Darstellung des Krieges in der Ukraine abweichen. Nutzer in Russland werden nicht mehr live streamen und neue Inhalte in den Videodienst hochladen können. Man habe angesichts der neuen Gesetzeslage keine andere Wahl, schreibt Tiktok bei Twitter.

+++ 20:14 Ukraine: Fernsehturm in Charkiw angegriffen +++
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw wird nach ukrainischen Angaben der Fernsehturm bei einem russischen Angriff beschädigt. Die Fernsehübertragung sei vorübergehend ausgefallen, sagt der Chef der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow, nach Angaben der Agentur Unian. Spezialisten seien bereits dabei, die Schäden zu beheben, sagt Synjehubow. Moskau hatte am vergangenen Dienstag gezielte Angriffe auf die Informationsinfrastruktur des ukrainischen Geheimdienstes angekündigt. Wenig später wurde der Fernsehturm in der Hauptstadt Kiew angegriffen.

+++ 20:05 Dies ist der aktuelle Frontverlauf +++

+++ 20:02 Danone setzt Investitionen in Russland aus +++
Der Lebensmittelkonzern Danone setzt nach eigenen Angaben alle Investitionen in Russland aus. Allerdings werde die Produktion und der Vertrieb “von frischen Milchprodukten und Säuglingsnahrung aufrechterhalten, um den essenziellen Nahrungsmittelbedarf der örtlichen Bevölkerung weiterhin zu decken”, heißt es auf der Website des französischen Unternehmens. Nach der russischen Invasion sei eine von zwei Fabriken in der Ukraine nun geschlossen.

+++ 19:43 US-Botschafterin: Hunderte getötete Russen pro Tag +++
Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield berichtet von hohen russischen Verlusten. “Wir sehen, dass jeden Tag Hunderte von russischen Soldaten getötet werden”, sagte Thomas-Greenfield dem US-Sender ABC. Kremlchef Wladimir Putin spüre die Folgen seines Handelns. Die Diplomatin sagt dabei nicht, wie viele Opfer es auf ukrainischer Seite nach Einschätzung der USA gibt. Russland selbst hat erst am Mittwoch 498 getötete Soldaten in den eigenen Reihen bestätigt. Das ukrainische Militär hat bisher keine Angaben zu den eigenen Gesamtverlusten gemacht.

+++ 19:38 Chefdirigent des Bolschoi Theaters legt Amt nieder +++
Wegen des russischen Einmarsches verlässt der Chefdirigent des weltbekannten Moskauer Bolschoi Theaters, Tugan Sochijew, seinen Posten. Zugleich lege er auch sein Amt als Musikdirektor des Nationalorchesters am Opernhaus Capitole im französischen Toulouse nieder, heißt es in einer Erklärung. Da er zu der “untragbaren Wahl” zwischen seinen geliebten russischen und französischen Musikern genötigt worden sei, habe er sich entschieden, beide musikalische Leitungen aufzugeben. “In Europa zwingt man mich heute, eine Wahl zu treffen und ein Mitglied meiner musikalischen Familie dem anderen vorzuziehen”, so Sochijew. Viele Menschen hätten seine Positionierung “zu dem, was derzeit passiert”, erwartet, schreibt Sochijew weiter, ohne den Krieg zu benennen. Die “aktuellen Ereignisse” riefen in ihm “schwierige Gefühle hervor”. Er habe niemals bewaffnete Konflikte unterstützt und in den 20 Jahren seiner musikalischen Karriere immer mit den Opfern aller Konflikte gefühlt.

+++ 19:26 Bennett telefoniert mit Putin +++
Einen Tag nach seinem Überraschungsbesuch in Moskau telefoniert der israelische Regierungschef Naftali Bennett heute mit Russlands Präsident Wladimir Putin. “Der ausführliche Meinungsaustausch über die Situation im Zusammenhang mit der militärischen Spezial-Operation Russlands zum Schutz des Donbass wurde (…) fortgesetzt”, heißt es in einer Kreml-Mitteilung. Auch ein Sprecher Bennetts bestätigt das Telefonat. Im Ukraine-Krieg ist Israel als Vermittler im Gespräch.

+++ 19:04 Russland droht bei Hilfen für ukrainische Luftwaffe +++
Russland droht anderen Ländern mit schweren Konsequenzen, sollte sie der ukrainischen Luftwaffe gestatten, ihre Flughäfen für Angriffe zu nutzen. “Die Nutzung der Flughafen-Infrastruktur dieser Länder als Stützpunkt für ukrainische Kampfflugzeuge und ihr Einsatz gegen die russischen bewaffneten Kräfte wird als Beteiligung dieser Staaten an einem bewaffneten Konflikt betrachtet”, warnt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax.

+++ 18:51 Ukrainische Atomaufsicht verliert direkten Kontakt zu AKW +++
Die ukrainische Atomaufsicht meldet nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) Kommunikationsprobleme mit den russischen Soldaten, die die Kontrolle über das Kernkraftwerk Schaporischschja übernommen haben. Dies gelte auch für das Personal im abgeschalteten Unglücksreaktor in Tschernobyl, wo gegenwärtig nur per E-Mail kommuniziert werden könne. In Schaporischschja gebe es zudem Probleme bei der Versorgung der Mitarbeiter mit Lebensmitteln. “Ich bin extrem besorgt”, sagt IAEO-Chef Rafael Mariano.

+++ 18:45 Putin macht Druck auf Staatsbedienstete +++
Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnet ein Gesetz, mit dem unter bestimmten Bedingungen Gelder von Staatsbediensteten eingezogen werden können. Dies berichtet das staatliche Fernsehen in Russland. Maßstab für die Entscheidung sei, dass die Bankeinlagen der Betroffenen höher seien als das über die vergangenen drei Jahre offiziell angegebene Einkommen und dass das Vermögen illegal angehäuft worden sei.

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+++ 18:36 Macron besorgt über möglichen Angriff auf Odessa +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron zeigt sich in seinem jüngsten Telefongespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin besorgt über einen möglicherweise kurz bevorstehenden Angriff auf die Hafenstadt Odessa. Das teilt das Pariser Präsidialamt mit. Macron habe zudem unterstrichen, dass in der Ukraine eine Verhandlungslösung gefunden werden müsse und die Atomanlagen des Landes geschützt werden müssten.

+++ 18:31 Russland will ukrainische Waffenindustrie verstärkt angreifen +++
Russland kündigt eine Ausweitung seiner Angriffe auf Gebäude der ukrainischen Waffenindustrie an. “Als Teil der Aufgabe, die Ukraine zu entmilitarisieren, werden die russischen Streitkräfte ukrainische Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes mit hochpräzisen Waffen bekämpfen”, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Bei der russischen “Spezial-Militäroperation” sei zudem eine “Notfallbeseitigung von Spuren eines militärisch-biologischen Programms durch das Kiewer Regime” aufgedeckt worden, heißt es weiter.

+++ 18:24 Ukraine fordert Ausschluss von Russland und Belarus aus IWF +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal stellt einen förmlichen Antrag bei ausländischen Regierungen – unter anderem den USA – Russland und Belarus aus dem Internationalen Wärungsfonds (IWF) und der Weltbank auszuschließen. “Diese beiden Länder haben ihre Verpflichtungen missachtet und ihre Politik auf Krieg ausgerichtet”, erklärt der Regierungschef.

+++ 18:06 UN-Gericht verhandelt Völkermordklage gegen Russland +++
Russland muss sich erstmals wegen der Invasion in die Ukraine vor dem Internationalen Gerichtshof verantworten. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen verhandelt am Montag in Den Haag die Dringlichkeitsklage der Ukraine gegen Russland. Die Ukraine hatte auf der Grundlage der Völkermordkonvention von 1948 das Nachbarland verklagt und fordert Maßnahmen, um die Kämpfe zu stoppen. Die Ukraine führt an, dass Russland die Invasion “fälschlicherweise” damit rechtfertigt, dass Russen im Osten der Ukraine Opfer von Völkermord seien. In der Anklage beschuldigt die Ukraine Russland selbst des Genozids gegen Ukrainer.

+++ 17:55 Polen: Liefern keine Kampfjets in die Ukraine +++
Polen widerspricht erneut Berichten, wonach es die Ukraine mit Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart ausstatten will. “Polen wird seine Kampfjets nicht in die Ukraine schicken und auch nicht erlauben, seine Flughäfen zu nutzen. Wir helfen ganz erheblich in vielen anderen Bereichen”, erklärt die Regierung in Warschau. Sie verweist dabei auf eine Erklärung des polnischen Generalstabs. Darin hieß es, alle polnischen Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 blieben auf ihren Heimatbasen, sie seien außerdem mit dem rot-weißen Hoheitszeichen der polnischen Luftwaffe markiert.

+++ 17:47 Interfax: Russische Soldaten schießen auf Demonstranten in Ukraine +++
Russische Soldaten schießen nach einem Bericht der ukrainischen Agentur Interfax auf Demonstranten in den von ihnen kontrollierten Gebieten. Dabei seien in der südukrainischen Stadt Nowa Kachowka fünf Menschen verletzt worden, berichtet die Agentur unter Berufung auf Augenzeugen. Rund 2000 Menschen waren demnach in dem Ort gegen die Invasion auf die Straße gegangen. Ähnliche Proteste soll es auch in anderen Städten gegeben haben.

+++ 17:23 Militärpfarrer traut Kämpfer ukrainischer Brigade +++

Auch in Zeiten des Krieges wird weiter geheiratet. Wie die ukrainische Zeitung “Kiyv Post” twittert, traut ein Militärpfarrer eine Kämpferin und einen Kämpfer der 112. Brigade. Lesya und Valeriy sollen seit 20 Jahren zusammen sein und eine 18 Jahre alte Tochter haben. Bisher hätten sie nie Zeit gefunden für die Hochzeit, schreibt “Ukraine Update”.

+++ 17:07 Patriarch misst Krieg höhere Bedeutung zu +++
Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche in Russland, Kirill, misst dem Krieg in der Ukraine eine höhere Bedeutung zu. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Dem Patriarchen zufolge sei Russland in der Ukraine in einen Kampf eingetreten,” der keine physische, sondern eine metaphysische Bedeutung hat”. Der Patriarch stelle ausdrücklich fest, dass heute “unsere Brüder im Donbass, orthodoxe Menschen, zweifellos leiden, und wir können nicht anders, als bei ihnen zu sein – in erster Linie im Gebet”.

+++ 16:55 Russische Banken schwenken auf chinesisches Kreditkartensystem um +++
Nachdem Mastercard und Visa ihre Geschäfte in Russland ausgesetzt haben, erwägen offenbar viele russische Institute die Nutzung des chinesisches Kreditkartensystems UnionPay. Zahlreiche Geldhäuser, darunter Sberbank, wollten entsprechende Karten ausgeben, teilt die Notenbank mit. Mehrere Institute nutzen demnach ohnehin bereits UnionPay, das in 180 Ländern etabliert sei. In Russland ausgestellte Kreditkarten, die auf dem Mastercard- oder Visa-System basieren, funktionierten ab Mittwoch nicht mehr im Ausland, warnt die Notenbank. Innerhalb Russlands würden die Karten bis zu ihrem Ablaufdatum akzeptiert.

+++ 16:43 Elfjähriger Ukrainer kommt allein in Slowakei an +++
Ein elfjähriger Junge aus der Ukraine überquert ganz allein die Grenze zur Slowakei – ausgerüstet nur mit einer Plastiktüte, seinem Reisepass und einer auf seine Hand gekritzelten Telefonnummer. “Er kam aus Saporischschja, seine Eltern mussten in der Ukraine bleiben”, sagt die slowakische Polizeisprecherin Denisa Bardyova. Freiwillige Helfer kümmern sich demnach um den Jungen. Der Elfjährige habe “mit seinem Lächeln, seiner Furchtlosigkeit und Entschlossenheit, die eines echten Helden würdig sind, die Herzen aller gewonnen”, erklärt die slowakische Polizei auf Facebook. Die Mutter hatte den Jungen am Samstag in einen Zug in die Slowakei gesetzt, wo die Familie Verwandte hat.

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+++ 16:31 Heusgen fordert Embargo für russische Energieimporte +++
Der neue Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, fordert ein Embargo für Energieimporte aus Russland. “Bei der Art und Weise, wie Putin vorgeht, sollten wir jetzt auch ein Embargo zu den Öl- und Gaslieferungen ins Auge fassen”, sagt Heusgen in der ARD. “Das, was wir tun könnten, sollten wir tun.” Heusgen hält Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für wenig aussichtsreich. Dieser habe die ausgestreckte Hand immer wieder ausgeschlagen.

+++ 16:18 Von der Leyen will mögliche russische Kriegsverbrechen untersuchen +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert die Prüfung möglicher russischer Kriegsverbrechen. “Ich denke, wir brauchen eine eingehende Untersuchung dieser Frage”, sagt sie dem US-Sender CNN. US-Außenminister Antony Blinken hatte zuvor von sehr glaubwürdigen Berichten über gezielte Angriffe auf Zivilisten gesprochen. Man werde diese sorgfältig dokumentieren.

+++ 16:09 USA und Europa beraten über Importstopp für russisches Öl +++
Die US-Regierung berät mit ihren europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland. “Wir sprechen jetzt mit unseren europäischen Partnern und Verbündeten, um auf koordinierte Weise die Aussicht auf ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl zu prüfen”, sagt Außenminister Antony Blinken dem Sender CNN. Wegen des russischen Angriffskriegs wächst der Druck auf Washington, zu den bereits verhängten Strafmaßnahmen einen Importstopp für russisches Öl hinzuzufügen. US-Präsident Joe Biden hat das explizit nicht ausgeschlossen. Ende vergangenen Jahres war Russland das viertwichtigste Land für Einfuhren von Rohöl und Petroleumprodukten.

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+++ 15:54 Scholz: “Wir halten zusammen” +++
Bundeskanzler Olaf Scholz lobt die europäische Solidarität mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. “Es ist gut und eben nicht selbstverständlich, dass alle EU-Staaten gemeinsam, schnell und unbürokratisch Kinder, Frauen und Männer aufnehmen”, erklärt Scholz via Twitter. Es sei klar, dass Europa zusammenhalte. “Wir helfen gemeinsam denjenigen, die vor dem Krieg Zuflucht suchen. Und wir halten zusammen”, so Scholz. “In diesem Krieg rückt Europa enger zusammen. Das zeigen die geschlossene Reaktion mit Sanktionen auf den russischen Angriff sowie die Bereitschaft, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen.”

+++ 15:38 Kriegsflüchtlinge werden von Berlin in andere Bundesländer gebracht +++
Flüchtlinge aus der Ukraine werden seit heute mit Bussen vom Berliner Hauptbahnhof aus in andere Bundesländer gebracht. Das teilt die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales via Twitter mit. 13 Bundesländer würden angesteuert, Bayern und Hamburg seien ausgenommen. “Das Angebot ist freiwillig, keine Registrierung”, heißt es. Am Samstag sind laut Verwaltung erneut mehr als 11.000 Menschen in Berlin angekommen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind.

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+++ 15:21 Selenskyj: “Brutaler, zynischer Raketenangriff” zerstört Flughafen von Winnyzja +++
Russische Raketenangriffe zerstören ukrainischen Angaben zufolge den Flughafen der Stadt Winnyzja rund 200 Kilometer südwestlich von Kiew. “Der Flughafen ist komplett zerstört worden”, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. “Acht Raketen” seien auf die Stadt Winnyzja mit knapp 370.000 Einwohnern abgefeuert worden, “auf unsere Stadt, auf unser friedliches Winnyzja, das niemals Russland bedroht hat”, sagt Selensky und spricht von einem “brutalen, zynischen Raketenangriff”. “Sie machen weiter mit der totalen Zerstörung unserer Infrastruktur.” Selenskyj fordert einmal mehr auch eine Flugverbotszone über der Ukraine, die NATO lehnt dies ab.

+++ 15:10 Zentralbank der Ukraine lockert Devisenkauf-Regeln +++
Die ukrainische Notenbank lockert die mit der russischen Invasion erlassenen Einschränkungen im Handel mit Fremdwährungen. Es werde nunmehr erlaubt, auf dem ukrainischen Interbankenmarkt Devisen zu kaufen, wenn damit strategisch wichtige Importgüter bezahlt werden sollen, teilt die Zentralbank mit. Zu solchen Einfuhren gehören demnach unter anderem Öl, Kohle, Medikamente und Blutkonserven.

+++ 14:56 Mehr als 2500 Festnahmen bei Protesten in Russland +++

Bei erneuten Anti-Kriegs-Demonstrationen werden in Russland nach Angaben von Aktivisten mehr als 2500 Menschen festgenommen. Die Nichtregierungsorganisation OVD-Info spricht von Kundgebungen und Festnahmen in rund 50 Städten. Demnach hat es – wenn auch in sehr begrenzten Umfang – trotz harter Strafandrohungen der Behörden seit Beginn des Militäreinsatzes in Russland täglich Demonstrationen gegeben. Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny veröffentlicht auf Youtube Videos – darunter eines von einer Gruppe älterer Frauen, die “Nein zum Krieg!” rufen. In Moskau verunglückt indes ein Gefangenentransporter, in dem Behördenangaben zufolge 24 festgenommene Demonstranten und 5 Polizisten saßen. Neun Menschen seien verletzt worden, heißt es – darunter sechs Zivilisten.

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+++ 14:45 Zweiter Versuch der Evakuierung von Mariupol “gestoppt” +++
In der Ukraine ist ein zweiter Versuch gescheitert, die Bewohner der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol in Sicherheit zu bringen. “Inmitten verheerender Szenen menschlichen Leids in Mariupol ist heute ein zweiter Versuch, mit der Evakuierung von rund 200.000 Menschen aus der Stadt zu beginnen, gestoppt worden”, erklärt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. “Die gescheiterten Versuche gestern und heute” zeigten, dass es keine detaillierte und funktionierende Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien gebe.

+++ 14:37 Kiew: Russen wollen “humanitäre Katastrophe” für Zivilisten schaffen +++
Der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Olexij Danilow, warnt vor einer großangelegten Offensive auf Kiew, Charkiw und andere Städte. “Der Plan des Feindes ist es, Schlüsselstädte einzukreisen, die ukrainischen Streitkräfte auszubluten und eine Situation einer humanitären Katastrophe für die Zivilbevölkerung zu schaffen”, schreibt Danilow auf Facebook.

+++ 14:24 Selenskyj: “Hunderte, Hunderte” Russen in Gefangenschaft +++
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge sind zahlreiche russische Soldaten in Gefangenschaft seines Landes geraten. “Hunderte, Hunderte Gefangene. Unter ihnen sind Piloten von Flugzeugen, die unsere Städte bombardiert haben. Unsere Zivilisten”, sagt Selenskyj in einer Videobotschaft, die er bei Telegram veröffentlicht. An die Ukrainer gewandt sagt Selenskyj: “Wir kämpfen darum, wo die Grenze verlaufen wird. Zwischen Leben und Sklaverei.” Der ukrainische Staatschef richtet sich erneut auch an die Menschen in Russland: “Die Bürger der Russischen Föderation treffen jetzt gerade genau die gleiche Wahl. In diesen Tagen. In diesen Stunden. Zwischen Leben und Sklaverei.”

+++ 14:15 Putin verlangt von Kiew mehr Konstruktivität +++
Russlands Präsident Wladimir Putin fordert nach Angaben seines Präsidialamtes die Ukraine zu einem veränderten Verhalten bei den nächsten direkten Gesprächen auf. “Es ist zu hoffen, dass die Vertreter der Ukraine bei der geplanten nächsten Runde von Verhandlungen einen konstruktiveren Ansatz zeigen, (und) die neu entstehende Realität voll berücksichtigen”, erklärt der Kreml nach einem Gespräch Putins mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, bei dem der russische Präsident die Forderungen an die Ukraine formulierte.

+++ 14:05 EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen im Kanzleramt eingetroffen +++
Im Kanzleramt haben die Beratungen zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzler Olaf Scholz begonnen. Bei dem regulären Treffen geht es den Angaben zufolge auch um den Krieg in der Ukraine.

+++ 13:59 Putin gibt sich gesprächsbereit, hält aber an allen Forderungen fest +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach Angaben seines Präsidialamtes im Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan dialogbereit gezeigt. Putin habe gesagt, er sei auch bereit zum Dialog mit ausländischen Partnern. Jeder Versuch, den Verhandlungsprozess in die Länge zu ziehen, werde aber scheitern. Der Militäreinsatz in der Ukraine laufe nach Plan, habe Putin erklärt. Der Einsatz werde nur dann beendet, wenn die Ukraine den Kampf einstelle und die Forderungen Russlands erfüllt würden.

+++ 13:54 Selenskyj ruft russische Bevölkerung zu Protesten auf +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich direkt an die russische Bevölkerung und ruft sie zu Protesten gegen die Invasion der Ukraine auf. “Bürger Russlands! Für Sie ist es nicht nur ein Kampf für den Frieden in der Ukraine! Dies ist ein Kampf für Ihr Land”, sagt Selenskyj in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache, bei der er für den Appell von der ukrainischen in die russische Sprache wechselt. Wenn die Russen jetzt schwiegen, drohe ihnen selbst Armut und Unterdrückung.

+++ 13:36 Evakuierung in Mariupol gestoppt +++
Verschiedenen ukrainischen und westlichen Medien zufolge ist die Evakuierung von Zivilisten aus der von russischen Truppen umstellten Stadt abgebrochen worden. Die ukrainische Seite wirft dem russischen Militär vor, sich nicht an die Feuerpause zu halten.

+++ 13:23 EU-Außenbeauftragter: Russland nähert sich dem Autoritarismus +++
Russland bewegt sich dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell zufolge weiter Richtung Autoritarismus. Der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine spiegele sich in Russland in Zensur und dem systematischen Vorgehen gegen Medien, Journalisten und Nichtregierungsorganisationen (NGO) wider, schreibt der Spanier auf Twitter. Die jüngsten Razzien gegen NGOs sowie die Sperrung von Facebook und Twitter seien “klare Schritte des weiteren Autoritarismus und der Selbstisolation Russlands”.

+++ 13:14 Macron kündigt Telefonat mit Putin an +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will erneut mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin reden. Macron bereite sich darauf vor, mit Putin zu telefonieren, heißt es aus dem Élyséepalast. Zuletzt hatte Putin Macron am Donnerstag angerufen und auf die Durchsetzung seiner Forderungen gepocht. Macron hatte Putin gesagt, dass diese inakzeptabel seien.

+++ 13:07 Papst fordert Kriegsende – “Hört bitte auf” +++
Papst Franziskus fordert angesichts des Krieges in der Ukraine ein Ende der Angriffe. “Ich danke allen, die gerade Flüchtlinge aufnehmen, und ich flehe vor allem darum, dass die bewaffneten Angriffe aufhören und die Verhandlungen und der gesunde Menschenverstand obsiegen”, sagt das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche vor Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Einige Menschen hielten dort Ukraine-Fahnen hoch. “In der Ukraine fließen Ströme von Blut und Tränen”, klagt der Papst. “Es handelt sich nicht nur um eine militärische Operation, sondern um Krieg, der Tod, Zerstörung und Leid säht”, sagt Franziskus. Russland erwähnte er in seiner Ansprache nicht.

+++ 12:50 Proteste in Moskau – zahlreiche Festnahmen +++
Im Zentraum Moskaus protestieren Russen gegen den Krieg. Auf Videos sind Festnahmen zu sehen. Proteste gegen den Krieg sind in Russland verboten.

+++ 12:46 USA erwägen Entsendung von Flugzeugen nach Polen +++
Die USA erwägen, Flugzeuge nach Polen zu schicken, sollte das Land seinerseits der Ukraine Kampfflugzeuge liefern. US-Außenminister Antony Blinken sagt bei einem Besuch in Moldawien, die Frage werde “sehr, sehr aktiv geprüft”, ob die USA in der Lage seien, gewissermaßen aufzufüllen. Polen hat mehrfach ausgeschlossen, der Ukraine Kampfflugzeuge zu liefern.

+++ 12:25 Zahl der Festnahmen in Russland steigt +++
Die russischen Behörden haben einer Beobachter-Gruppe zufolge bei Anti-Kriegs-Protesten mehr als 1015 Menschen festgenommen. Demonstrationen gegen den Krieg habe es in 29 Städten gegeben, teilt die Gruppe OVD-Info aus Russland mit. Oppositionelle stellen Videos ins Internet, die die Proteste zeigen sollen. Demonstrationen gegen den Krieg sind in Russland verboten.

Diese Video wurde auf dem Manegenplatz im Zentrum Moskaus aufgenommen. Das RTL/ntv-Verifizierungsteam hält das Video für authentisch.

+++ 12:13 Moody’s senkt Kreditwürdigkeit für Russland +++
Die US-Ratingagentur Moody’s senkt ihre Bewertung der Kreditwürdigkeit Russlands weiter auf Ca und damit noch tiefer in den Ramsch-Bereich. Als Grund nennt Moody’s “ernsthafte Bedenken hinsichtlich derBereitschaft und Fähigkeit Russlands, seine Schulden zu begleichen.”

+++ 12:01 Gazprom: Russisches Gas fließt weiter +++
Russisches Gas fließt nach Angaben des Staatskonzerns Gazprom weiter im normalen Umfang über die Ukraine nach Westen. Moskau hatte immer bekräftigt, dass Russland trotz des Angriffs auf die Ukraine weiter Erdgas liefere. Im Zuge des Ukraine-Krieges wird befürchtet, dass Russland seine Gaslieferungen nach Europa stoppen könnte.

+++ 11:47 Selenskyj: Russische Truppen planen Bombardierung von Odessa +++
Die russischen Truppen bereiten nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Bombardierung von Odessa vor. Die Stadt liegt am Schwarzen Meer westlich der von Russland annektierten Halbinsel Krim. “Raketen auf Odessa? Das wird ein Kriegsverbrechen sein”, sagt Selenskyj in einer Fernsehansprache.

+++ 11:38 Giffey zu Flüchtlingsbewegung: Berlin schafft es nicht allein +++
Berlin stößt angesichts Tausender täglich in der Hauptstadt ankommender Ukraine-Geflüchteter nach Aussagen der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey an seine Grenzen. “Wir haben binnen einer Woche ein extrem dynamisches Geschehen: Am Anfang waren es 45 Menschen, wir untergebracht haben, mittlerweile kommen über 10.000 am Tag, und das ist eine riesen Herausforderung, die wir versuchen, mit verschiedenen Mitteln zu bewältigen”, sagt die SPD-Politikerin im ZDF. Es müsse jetzt dringend eine bundesweite Organisation und Verteilung der Geflüchteten geben.

+++ 11:35 Polen: Schicken keine Kampfflugzeuge in die Ukraine +++
Die polnische Regierung widerspricht Berichten, wonach das Land die Ukraine mit Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart ausstatten will. “Polen wird seine Kampfjets nicht in die Ukraine schicken und auch nicht erlauben, seine Flughäfen zu nutzen”, so die Regierung.

+++ 11:31 Mindestens 37.800 ukrainische Flüchtlinge in Deutschland angekommen +++
Die Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, die in Deutschland Schutz suchen, ist erneut deutlich gestiegen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums registrierte die Bundespolizei bis gestern hierzulande 37.786 geflüchtete Ukrainer – und damit fast 10 000 mehr als am Samstag. Ein Sprecher des Innenministeriums weist darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine deutlich höher sein könnte, da die Daten der Bundespolizei auch wegen nicht bestehender Grenzkontrollen nur einen Teil der Geflüchteten abbilden.

+++ 11:22 Erdogan spricht mit Putin +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am Telefon über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA.

+++ 11:17 Evakuierungsversuch in Mariupol gestartet +++
In der ukrainischen Großstadt Mariupol am Asowschen Meer hat ein neuer Versuch begonnen, die Menschen über einen humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen. Die prorussischen Separatisten der “Volksrepublik Donezk” teilen mit, die ersten 300 Menschen hätten die Stadt “trotz Provokationen ukrainischer Nationalisten” verlassen können. Die Angaben waren bisher nicht überprüfbar.

+++ 11:11 Menschenrechtler: Mehr als 300 Demonstranten in Russland festgenommen +++
In Russland hat die Polizei bei Protesten gegen den Krieg in 16 Städten mehr als 316 Demonstrierende festgenommen. Das teilt die unabhängige Beobachterorganisation OVD-Info mit. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. In Russland sind solche Proteste verboten.

Dennoch kommt es dort offenbar zu Kundgebungen gegen den Krieg. Dieses Video soll eine Demonstration in Irkutsk zeigen.

+++ 10:54 USA arbeiten angeblich an Lieferung sowjetischer Kampfjets an die Ukraine +++
Die US-Regierung arbeitet US-Medienberichten zufolge mit Polen an einer Vereinbarung über die Lieferung von Kampfflugzeugen aus der Sowjetzeit an die Ukraine. Im Gegenzug könnten die USA Polen mit F-16-Kampfjets aus US-Produktion beliefern, berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf Regierungsvertreter in Washington.Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte seine osteuropäischen Nachbarn um die Bereitstellung von Flugzeugen aus russischer Produktion gebeten, für die seine Piloten ausgebildet sind.

+++ 10:49 Mehr als 230.000 Ukrainer flüchten nach Moldawien +++
Auf der Flucht vor dem russischen Einmarsch in ihre Heimat sind bereits über 230.000 Ukrainer in das benachbarte Moldawien gekommen. Davon seien etwa 120.000 im Land geblieben, sagt Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Chisinau. Für ein kleines Land wie Moldawien sei das eine sehr große Zahl. Ihr Land werde Unterstützung benötigen, um den Zustrom zu bewältigen. Die frühere Sowjetrepublik zählt etwa 2,6 Millionen Einwohner.

Nach Angaben der Präsidentin des Landes, Maia Sandu, hat Moldawien fast 30.000 Kinder aufgenommen.

+++ 10:36 Menschenrechtler: Festnahmen bei Protesten im Osten Russlands +++
Bei Protesten gegen den Krieg in der Ukraine sind im Osten Russlands und in Ostsibirien Menschenrechtlern zufolge mehr als 64 Demonstranten festgenommen worden. Zu Festnahmen sei es in der Hafenstadt Wladiwostok und in dersibirischen Stadt Irkutsk gekommen, teilt die unabhängige Beobachterorganisation OVD-Info mit.

+++ 10:17 Britischer Vize-Premier: Putin muss scheitern +++
Der Konflikt in der Ukraine kann nach Einschätzung des stellvertretenden britischen Premierministers Dominic Raab noch Monate, wenn nicht gar Jahre dauern. Die internationalen Verbündeten müssten sicherstellen, dass der russische Präsident Wladimir Putin in der Ukraine scheitere, sagt Raab dem Sender Sky News. “Das wird einige Zeit dauern – wir sprechen von Monaten, wenn nicht Jahren – und deshalb müssen wir ein gewisses strategisches Durchhaltevermögen zeigen, denn das wird nicht in einigen Tagen vorbei sein.”

+++ 10:02 Evakuierung von Mariupol soll in Kürze beginnen +++
In der von russischen Truppen eingekesselten und unter Beschuss genommenen Stadt Mariupol wird die Evakuierung von Einwohnern vorbereitet. Nach Angaben des dortigen Stadtrates sollen ab 11 Uhr deutscher Zeit Zivilisten in Sicherheit gebracht werden. Dazu sei eine mehtstündige Feuerpause vereinbart worden.

+++ 09:53 Deutschland schickt per “Schienenbrücke” Hilfsgüter in die Ukraine +++
Deutschland unterstützt laut Angaben von Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Menschen in der Ukraine mit Hilfe einer “Schienenbrücke” mit Hilfsgütern. “Aktuell sammelt die Deutsche Bahn Hilfsgüter im großen Stil in ganz Deutschland bei den Produzenten und Großhändlern ein, die dann zu Containerzügen zusammengestellt und auf der Schiene in die Ukraine gefahren werden”, sagt der FDP-Politiker der “Bild am Sonntag”. Dafür habe die Deutsche Bahn ein Netzwerk mit den europäischen Bahnen geschaffen.

+++ 09:46 WHO bestätigt Angriffe auf Gesundheitszentren +++
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge hat es mehrere Angriffe auf Gesundheitszentren in der Ukraine gegeben. Es seien dabei mehrere Menschen getötet und verletzt worden, schreibt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf Twitter. Weitere Vorfälle würden untersucht.

+++ 09:31 Kreml: Russische Armee und Separatisten in Ostukraine auf Vormarsch +++
Die russische Armee und die von ihr unterstützten Separatisten sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau im Osten der Ukraine auf dem Vormarsch. Bei den Angriffen hätten sich die russischen Streitkräfte elf Kilometer weit ins Landesinnere bewegt und fünf weitere Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht, teilte das Ministerium mit. Die prorussischen Separatisten in den Regionen Luhansk und Donezk brachten demnach insgesamt elf Ortschaften unter ihre Kontrolle.

+++ 09:24 Russland meldet militärische Erfolge +++
Russland hat nach eigenen Angaben am Morgen den ukrainischen Luftwaffenstützpunkt Starokostiantyniw angegriffen und außer Gefecht gesetzt. Zum Einsatz seien hochpräzise Langstreckenwaffen gekommen, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau. “Die russischen Truppen setzen ihren Angriff auf die militärische Infrastruktur der Ukraine fort.” Ein von der Ukraine kontrolliertes S-300-Raketensystem sei ebenfalls zerstört worden. In den vergangenen 24 Stunden hätten russische Truppen zehn ukrainische Flugzeuge und Hubschrauber abgeschossen.

+++ 09:15 Mariupol startet neuen Evakuierungsversuch +++
Aus der von der russischen Armee eingeschlossenen Stadt Mariupol soll heute ab 11 Uhr deutscher Zeit ein Korridor die Flucht von Einwohnern ermöglichen. Das berichten ukrainische Medien.

+++ 09:02 Britischer Geheimdienst: Moskau unterschätzt ukrainischen Widerstand +++
Das Ausmaß und die Stärke des Widerstandes der Ukrainer überrascht Russland nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes noch immer. Darauf reagiere das russische Militär mit dem Angriff auf Siedlungsgebiete. Der Vormarsch der russischen Truppen werde durch ukrainische Angriffe auf die Nachschublinien verlangsamt, heißt es im jüngsten Geheimdienstbericht.

+++ 08:47 Ukrainische Armee: Bislang mehr als 11.000 russische Soldaten getötet +++
Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind nach Angaben des Generalstabes der ukrainischen Streitkräfte mehr als 11.000 russische Soldaten gefallen. Gestern war noch von mehr als 10.000 Toten die Rede. Wie viele ukrainische Soldaten in dem Krieg getötet oder verletzt wurden, teilt der Generalstab nicht mit.

+++ 08:36 Unionspolitiker fordert “Iron Dome für Berlin” +++
Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Florian Hahn fordert die Anschaffung von Raketenabwehrsystemen nach israelischem Vorbild, konkret “einen Iron Dome für Berlin”. Putin sei “in seinem Tyrannenwahn alles zuzutrauen”, sagt der CSU-Politker der “Bild am Sonntag”. “Mit unseren derzeitigen Mitteln wären wir nicht in der Lage, unsere Hauptstadt effektiv vor Raketenbeschuss zu beschützen.”

+++ 08:13 Britischer Geheimdienst: Russland verhält sich wie in Tschetschenien +++
Das russische Militär greift nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes in der Ukraine besiedelte Gebiete in einer Weise an wie in Tschetschenien 1999 und in Syrien 2016. Ziele seien unter anderem die Städte Charkiw, Tschernihiw und Mariupol, heißt es im jüngsten Geheimdienstbericht. Die tschetschenische Hauptstadt Grosny und das syrische Aleppo wurden durch russische Angriffe aus der Luft und vom Boden aus weitgehend zerstört. Die russische Führung behauptet dagegen, in der Ukraine werde nur militärische Infrastruktur angegriffen, nicht aber die Zivilbevölkerung.

+++ 08:05 Neue Verhandlungsrunde von Ukrainern und Russen angesetzt +++
Für morgen ist nach Angaben des ukrainischen Unterhändlers David Arachamia eine dritte Gesprächsrunde mit Russland über eine Waffenruhe geplant. Weitere Details nannte er inicht. Die russische Seite teilt mit, die Gespräche könnten in den kommenden Tagen stattfinden. “Es ist möglich, dass dies am Montag ist”, zitiert Interfax den russischen Unterhändler Leonid Slutski.

+++ 08:00 Verteidigungsministerin will “persönliche Ausrüstung der Truppe schnellstmöglich verbessern” +++
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht will die zusätzlichen Mittel für die Bundeswehr vor allem für die persönliche Ausstattung der Soldaten nutzen. “Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten ihren Dienst mit beeindruckendem Engagement und höchster Professionalität – sie sichern unsere Freiheit. Deshalb verdienen sie die bestmögliche Ausstattung”, sagt die SPD-Politikerin der “Bild am Sonntag”.

+++ 07:49 Bürgermeister von Mariupol: Tausende sind verletzt, viele gestorben +++
Die Lage für die Einwohner der von russischen Truppen eingeschlossenen Stadt Mariupol wird immer schlimmer. Bürgermeister Wadym Boitschenko spricht im ukrainischen Fernsehen von einer “humanitären Blockade” der Stadt durch russische Einheiten. Seit fünf Tagen gebe es keinen Strom und keine Heizung sowie Probleme mit der Wasserversorgung, Tausende Menschen seien verletzt und viele tot, sagt der Bürgermeister der südukrainische Hafenstadt. Er flehe um die Errichtung eines Korridors, um Ältere, Frauen und Kinder aus der Stadt zu bringen.

Dieses Foto stammt vom vergangenen Freitag. Es zeigt Einwohner von Mariupol, die in einem Krankenhaus während eines russischen Raketenangriffs in Deckung gehen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 07:31 Russische Armee erhöht Druck auf ukrainische Großstädte +++
Eineinhalb Wochen nach ihrem Einmarsch in die Ukraine erhöhen die russischen Streitkräfte den militärischen Druck auf die Großstädte des Nachbarlandes. Heftige Angriffe gab es in der Nacht nach ukrainischen Angaben rund um Kiew, Charkiw und Mykolajiw.

+++ 07:14 Paris kritisiert London wegen Umgang mit Flüchtlingen +++
Frankreich wirft Großbritannien einen “Mangel an Menschlichkeit” gegenüber Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vor. In einem Brief an seine britische Kollegin Priti Patel beklagt Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin einen “komplett unangemessenen” Umgang der britischen Behörden mit Flüchtlingen, die in den vergangenen Tagen im nordfranzösischen Calais angekommen seien und von dort zu Angehörigen in Großbritannien weiterreisen wollten. In den vergangenen Tagen seien 400 ukrainische Flüchtlinge an Grenzposten in Calais vorstellig geworden, schrieb Darmanin. 150 von ihnen seien aufgefordert worden, nach Paris oder Brüssel zu fahren, um in den dortigen britischen Konsulaten Visa für das Vereinigte Königreich zu beantragen.

+++ 06:53 US-Außenminister Blinken zu Gesprächen in Moldau +++
US-Außenminister Antony Blinken wird nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba heute zu Beratungen mit dem Nato-Verbündeten Moldau in der Hauptstadt Chisinau erwartet. Blinken treffe sich heute zunächst mit der moldauischen Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita, teilt das US-Außenministerium mit. Anschließend sei eine Unterredung mit Moldaus Präsidentin Maia Sandu sowie Blinkens Amtskollegen Nicu Popescu geplant.

+++ 06:34 Angriffe im Nordosten der Ukraine gehen weiter +++
In der Region Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben eines lokalen Behördenvertreters die Städte Sumy und Lebedin von russischen Truppen beschossen worden. Das teilt der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben beziehen sich demnach auf Samstag. Bereits am Freitag sei ein Heizkraftwerk zerstört worden, dabei seien fünf Mitarbeiter ums Leben gekommen. In der ganzen Stadt funktioniere die Heizung nicht mehr, teilweise seien auch Wasser und Strom ausgefallen. “Was soll ich sagen, Ochtyrka selbst ist teilweise weg”, schreibt Schywyzkyj. Zu dem Bericht aus Ochtyrka teilt er Bilder von vier schwer beschädigten Wohnhäusern.

Dieses Foto zeigt ukrainischen Angaben zufolge ein zerstörtes Kraftwerk in Ochtyrka:

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(Foto: via REUTERS)

+++ 06:22 Ukrainische Armee: Russland will Wasserkraftwerk einnehmen +++
Nach Ansicht der ukrainischen Armee plant Russland, den Damm des Wasserkraftwerks Kaniw einzunehmen. Das teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Der Damm liegt rund 150 Kilometer südlich von Kiew am Fluss Dnipro.

+++ 06:10 Sberbank: Kreditkarten in Russland weiterhin einsetzbar +++
Die russische Großbank Sberbank bestreitet Auswirkungen der Schritte der Kreditkarten-Unternehmen Mastercard und Visa auf Kunden in Russland. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Die beiden US-Unternehmen haben ihre Geschäfte in Russland ausgesetzt. Sie erklärten, von dortigen Banken ausgestellte Kreditkarten würden nicht mehr unterstützt. Die Sberbank sagte Tass, ihre Kunden seien weiterhin in der Lage, Bargeld abzuheben, Überweisungen zu tätigen und sowohl in Offline-Geschäften als auch in russischen Internetshops mit Kreditkarte zu bezahlen. Die Transaktionen liefen in Russland über das nationale Zahlungskartensystem, das nicht von ausländischen Zahlungssystemen abhängig sei, so Tass.

+++ 05:59 Kanada ruft Staatsbürger zum Verlassen Russlands auf +++
Kanada hat seine Bürger in Russland zum Verlassen des Landes aufgefordert. “Wenn Sie sich in Russland aufhalten, sollten Sie gehen, solange kommerzielle Mittel noch verfügbar sind”, heißt es in einer Reisewarnung des kanadischen Außenministeriums. Kanadier werden darin “wegen der Auswirkungen des bewaffneten Konflikts mit der Ukraine” aufgefordert, “alle Reisen nach Russland zu vermeiden”.

+++ 05:48 Separatisten in Luhansk: Beschuss durch ukrainische Seite +++
Die ukrainische Armee soll binnen 24 Stunden achtmal vier Siedlungen in der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk (LNR) beschossen haben. Das berichtet die russische Agentur Tass mit Berufung auf Vertreter der LNR. Demnach wurden bei dem Beschuss mindestens zwei Zivilisten verletzt sowie 23 Wohnhäuser, eine Gas- und eine Hochspannungsleitung beschädigt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden

+++ 05:17 Möglicherweise heute humanitärer Korridor aus Charkiw +++
Der Leiter der ukrainischen Delegation für Gespräche mit Russland hat Hoffnungen auf einen baldigen humanitären Korridor aus der ostukrainischen Stadt Charkiw ausgedrückt. “So Gott will” werde es am Sonntag einen Korridor geben, schreibt David Arachamija auf Facebook. Der Satz war eine Antwort auf den Kommentar einer Frau auf seiner Facebook-Seite, sie doch zu erhören und sich mit Russland auf einen Waffenstillstand zu einigen. Sie sei aus Charkiw und habe “10 Tage Hölle” erlebt.

Vertreter der Ukraine und Russlands hatten sich zuletzt am Donnerstag im Westen von Belarus getroffen und sich bei ihrer zweiten Runde auf humanitäre Korridore verständigt. Sie sollten dabei helfen, dass Menschen umkämpfte Städte und Dörfer verlassen können. Gestern aber scheiterten Evakuierungen aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol. Beide Seiten warfen sich vor, gegen die verabredete Feuerpause verstoßen zu haben.

+++ 04:38 Zahl der Geflüchteten steigt auf 1,5 Millionen +++
Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine wird laut der Nachrichtenagentur Reuters 1,5 Millionen erreichen. Elf Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine halten die heftigen Kämpfe dort an. Die Regierungen in Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig einen Waffenstillstand zur Evakuierung von Zivilisten in Mariupol und Wolnowacha gebrochen zu haben. Die meisten Menschen aus den beiden von russischen Streitkräften belagerten Städten mussten daher bisher in der Kampfzone bleiben.

+++ 03:59 Auch Radio Free Europe verlässt Russland +++
Der US-Radiosender Radio Free Europe stellt seine Arbeit in Russland ebenfalls ein. Zur Begründung nannte der Sender ein von den russischen Steuerbehörden eingeleitetes Insolvenzverfahren gegen die russische Niederlassung des Senders, erhöhten Druck der Polizei auf seine Journalisten sowie das neue Mediengesetz in Russland. Diese Entscheidung sei dem Sender durch den “Angriff des Putin-Regimes auf die Wahrheit” aufgezwungen worden, sagt der Chef des Unternehmens, Jamie Fly, in einer Mitteilung. Man plane, über Russlands “katastrophale Invasion” in die Ukraine von außerhalb zu berichten. Radio Free Europa ist seit 1991 in Russland mit einem eigenen Büro vertreten.

+++ 03:24 Wehrbeauftragte erkennt steigendes Ansehen der Bundeswehr +++
Die SPD-Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, beobachtet ein steigendes Ansehen der Bundeswehr bei den Bürgern. Högl verweist im Interview mit dem “Tagesspiegel am Sonntag” auf den Einsatz der Soldaten nach dem Hochwasser im Ahrtal, auf die Amtshilfe in der Corona-Pandemie und auf den Evakuierungseinsatz in Kabul. “Mit dem Krieg in der Ukraine wird vielen Deutschen nun noch klarer, dass wir die Bundeswehr unbedingt brauchen, um unseren Frieden und unsere Freiheit zu sichern”, sagt sie. Das spürten auch die Soldatinnen und Soldaten. “Sie merken, dass sie nun anders wahrgenommen werden und ihnen mehr Respekt entgegengebracht wird”, so Högl.

+++ 02:52 Biden und Selenskyj telefonieren erneut +++
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden erneut mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Bei dem gut halbstündigen Gespräch habe Biden die Maßnahmen der USA, ihrer Verbündeten und der Privatwirtschaft unterstrichen, “mit denen Russland die Kosten für seine Aggression in der Ukraine auferlegt werden”, teilt das Weiße Haus mit. Der US-Präsident habe besonders die Entscheidung der beiden weltgrößten Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard begrüßt, Geschäfte mit Russland auszusetzen, hieß es weiter. Biden habe zudem darauf verwiesen, dass seine Regierung die Sicherheits-, humanitäre und wirtschaftliche Hilfe für die Ukraine aufstocke.

+++ 02:16 Ärzte ohne Grenzen: Humanitäre Lage in Mariupol ist “katastrophal” +++
Die humanitäre Situation in der seit Tagen unter russischem Beschuss stehenden südukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) “katastrophal”. Der MSF-Notfallkoordinator in der Ukraine, Laurent Ligozat, sagt der Nachrichtenagentur AFP, die Lage in der Großstadt verschlimmere sich “von Tag zu Tag”. Es sei “unerlässlich”, dass die Zivilbevölkerung über einen humanitären Korridor aus der Stadt geholt werde. Die Menschen in Mariupol hätten “sehr große Probleme, Zugang zu Trinkwasser zu bekommen”, sagte Ligozat. Dies werde zu einem “entscheidenden Problem”.

+++ 01:43 Mehr Satelliten-Internet: Selenskyj telefoniert mit Elon Musk +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem Tech-Milliardär Elon Musk für seine Unterstützung der Ukraine gedankt. “Nächste Woche werden wir weitere Starlink-Systeme für zerstörte Städte bekommen”, schreibt Selenskyj auf Twitter. Er habe mit Musk gesprochen und bedanke sich bei ihm für dessen Unterstützung seines Landes in Worten und Taten. Die beiden hätten zudem mögliche Raumfahrtprojekte diskutiert. Darüber wolle Selenskyj aber nach dem Krieg reden.

Nach Freischaltung des Satelliten-Internetdienstes Starlink für die von Russland angegriffene Ukraine hatte Musk Anfang März auch eine erste Lieferung der nötigen Empfangsanlagen geschickt. Das Starlink-System, das schnelle Internet-Verbindungen direkt über eigene Satelliten herstellt, könnte Ukrainern helfen, wenn die herkömmlichen Telekommunikationsnetze ausfallen sollten.

+++ 01:06 Shell will Gewinne aus russischem Öl spenden +++
Shell kündigt an, Gewinne im Zusammenhang mit Käufen von russischem Öl in einen humanitären Fonds für die Ukraine einzuzahlen. Der Energiekonzern kaufte am Freitag russisches Rohöl zu einem rekordgünstigen Preis. Das Geschäft verstieß nicht gegen westliche Sanktionen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fragte Shell auf Twitter dazu, ob “russisches Öl für Sie nicht (nach) ukrainischem Blut riecht”. Der Konzern erklärt, zwar werde man wo immer möglich nach Alternativen zu russischem Öl suchen. Dies werde angesichts der Bedeutung des Landes für den Weltmarkt jedoch nicht sofort geschehen können. “Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und wir verstehen die starken Gefühle, die damit verbunden sind”, heißt es weiter.

+++ 00:25 Russisches Flugzeug landet in Washington – mit Ausnahmegenehmigung +++
Mit einer Ausnahmegenehmigung ist ein russisches Flugzeug in der US-Hauptstadt Washington gelandet, um russische UN-Diplomaten abzuholen, die der Spionage bezichtigt werden. Dies bestätigt eine Sprecherin des US-Außenministeriums. So solle die pflichtgemäße Ausreise der Diplomaten und ihrer Familien erleichtert werden. Die USA haben wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein Flugverbot gegen russische Flugzeuge verhängt.

+++ 23:56 Visa und Mastercard ziehen sich aus Russland zurück +++
US-Kreditkartenriese Visa schränkt Transaktionen in Russland ein. In Russland ausgestellte Visa-Karten könnten im Ausland künftig nicht mehr für Zahlungen eingesetzt werden, teilt das Unternehmen mit. “Dieser Krieg und die fortdauernde Bedrohung des Friedens und der Stabilität erfordern es, dass wir unseren Werten gemäß reagieren”, erklärt Visa-Chef Al Kelly. Der Schritt betrifft demnach auch die Bezahlung mit im Ausland ausgestellten Visa-Karten in Russland. “Wir bedauern die Auswirkungen, die das auf unsere geschätzten Kollegen, Kunden, Partner, Händler und Kreditkarten-Besitzer haben wird.” Mastercard zieht sich ebenfalls aus Russland zurück und begründet den Schritt mit der “beispiellosen Natur des derzeitigen Konflikts und der ungewissen wirtschaftlichen Umgebung” in Russland.

+++ 23:25 Ukrainische Luftwaffe: Fünf russische Flugzeuge und vier Hubschrauber abgeschossen +++
Laut “Kyiv Independent” bestätigt die ukrainische Luftwaffe, fünf russische Flugzeuge und vier Hubschrauber abgeschossen zu haben. Insgesamt gibt die Ukraine nun an, 44 Flugzeuge und 44 Hubschrauber abgeschossen zu haben. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

+++ 22:47 USA stellen Milliarden-Finanzspritze für Ukraine bereit +++
Mitglieder des US-Kongresses versprechen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Freigabe der vom Weißen Haus beantragten zehn Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro). Nach einer Videoschalte mit Selenskyj sagt der republikanische Senator Steve Daines dem Sender Fox News, alle seien “in unserer Unterstützung für die Ukraine geeint”. Mit dem Geld soll nach Angaben des Weißen Hauses zusätzliche humanitäre, sicherheitstechnische und wirtschaftliche Unterstützung “in der Ukraine und der Nachbarregion” finanziert werden.

+++ 22:23 Israel baut Feldlazarett in der Ukraine auf +++
Israel baut ein Feldlazarett in der Ukraine zur Behandlung von Flüchtlingen auf. Die entsprechenden medizinischen Teams sollen kommende Woche aufbrechen, teilt das Gesundheitsministerium mit.

+++ 22:08 Kuleba: Mit gelieferten Waffen “zahlreiche russische Panzerfahrzeuge” zerstört +++
Ukrainische Truppen haben mit den von Verbündeten gelieferten Waffen nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba zahlreiche russische Panzerfahrzeuge und anderes Kriegsgerät zerstört. “Gerade heute haben wir drei russische Kampfflugzeuge, die unsere Städte bombardiert haben, mit Hilfe von ‘Stingern’ abgeschossen”, sagt Kuleba bei einem Treffen mit US-Außenminister Blinken im Grenzgebiet zu Polen. Die USA, aber auch Deutschland haben der Ukraine Panzerabwehrwaffen und Boden-Luft-Raketen vom Typ “Stinger” geliefert. Kulebas Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.

+++ 21:55 Anti-Kriegs-Protest mit Heißluftballons +++
In Litauen sind bei einer Protestaktion gegen die russische Invasion in die Ukraine acht Heißluftballons in die Luft aufgestiegen. Die Fluggeräte schwebten mit 20 Meter langen ukrainischen und litauischen Fahnen über die Hauptstadt Vilnius. Damit sollte Litauens Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck gebracht und der ukrainischen Bevölkerung Hoffnung und Entschlossenheit vermittelt werden. Das teilt die Stadtverwaltung der Kapitale des baltischen EU- und Nato-Landes mit. “Die Flagge ist das beste Symbol für Widerstand und Sieg”, wird der Ballonpilot Giedrius Leskevicius in der Mitteilung zitiert.

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An den Heißluftballons waren lange Fahnen in den ukrainischen Farben angebracht.

(Foto: dpa)

+++ 21:37 Günther distanziert sich von Kretschmer-Aussage zu Russland +++
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther geht auf Distanz zum sächsischen Ministerpräsidenten und Parteifreund Michael Kretschmer, der nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in einem TV-Interview “Maß und Mitte” im Umgang mit Russland angemahnt hatte. “Maß und Mitte sind bestimmt nicht die Begriffe, die mir im Umgang mit Russland im Moment einfallen”, sagt CDU-Politiker Günther dem “Spiegel”. “Was zählt, ist Geschlossenheit gegen einen Despoten. Wir müssen die Ukraine bestmöglich unterstützen. Es ist richtig, dass wir Waffen liefern. Putin braucht eine klare Antwort.” Günther befürchtet zudem, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem noch größeren militärischen Konflikt ausweiten könnte. “Ich bin deswegen in großer Sorge”, sagt er. “Bei Wladimir Putin kann man im Moment nichts ausschließen.”

+++ 21:22 Energiekonzern OMV will nicht mehr in Russland investieren +++
Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV kündigt an, in Russland zukünftig keine Investitionen mehr zu verfolgen. “Russland wird nicht mehr als eine der strategischen Kernregionen im Exploration & Production Portfolio der OMV betrachtet”, heißt es in einer Pflichtmitteilung. Zudem werde eine strategische Überprüfung der wirtschaftlichen Beteiligung von knapp einem Viertel am Juschno-Russkoje-Erdgasfeld eingeleitet. “Diese Überprüfung beinhaltet alle Optionen einschließlich Möglichkeiten einer Veräußerung oder Ausstiegs.” OMV war auch an der Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt, die wegen der Sanktionen gegen Russland aber nicht in Betrieb gehen wird.

+++ 21:06 Kiew: 100.000 Menschen schließen sich Territorialverteidigung an +++
Seit Ausbruch des Krieges gegen Russland haben sich nach Angaben aus Kiew mehr als 100.000 Menschen der ukrainischen Territorialverteidigung angeschlossen. Das sagt Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar nach Angaben der Agentur Unian. Unabhängig überprüfen lässt sich diese Zahl bisher nicht. Die Freiwilligenbataillone sollten auch nach dem Ende des Kriegs nicht aufgelöst, sondern in die ukrainischen Verteidigungsstrukturen integriert werden, sagt Maljar.

+++ 20:49 Russland fordert Ende der Waffenlieferungen an Ukraine +++
Das russische Außenministerium fordert einem Medienbericht zufolge die EU- und NATO-Staaten auf, ihre Waffenlieferungen an die Ukraine zu beenden. Man sei insbesondere besorgt, dass Luftabwehrraketen des Typs “Stinger” in die Hände von Terroristen gelangen könnten, meldet die Nachrichtenagentur RIA.

+++ 20:28 Von der Leyen erwartet mehrere Millionen Flüchtlinge aus Ukraine +++
Nach Einschätzung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wird der Krieg in der Ukraine mehrere Millionen Flüchtlinge zur Folge haben. Schon jetzt seien mehr als 1,2 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, sagt die deutsche Politikerin nach Gesprächen mit der spanischen Regierung in Madrid. “Und diese Zahl wird sich in den nächsten Tagen und Wochen wahrscheinlich noch vervielfachen.” Es handele sich um unschuldige Frauen, Männer und Kinder, die vor dem skrupellosen und brutalen Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin flüchteten. “Sie brauchen unsere sofortige Hilfe”, so von der Leyen. Sie erinnert daran, dass die EU-Staaten beschlossen hätten, den Menschen möglichst unbürokratischen Schutz für mindestens ein Jahr zu gewähren.

+++ 20:15 Ukrainischer Außenminister trifft Blinken – und fordert mehr Waffen +++
Bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken bittet der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba seinen Amtskollegen um weitere militärische Unterstützung. Sein Land benötige dringend Kampfflugzeuge und Luftabwehrsysteme, erklärt Kuleba bei dem etwa 45-minütigen Treffen an der polnisch-ukrainischen Grenze. “Ich hoffe, dass das ukrainische Volk dies als ein klares Zeichen dafür sehen kann, dass wir Freunde haben, die uns im wahrsten Sinne des Wortes zur Seite stehen”, sagt Kuleba nach dem Treffen am Grenzübergang Korczowa-Krakovets, das unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfand. Er habe seinen US-Kollegen aufgefordert, die Waffenlieferungen an sein Land zu erhöhen, so Kuleba. “Es ist kein Geheimnis, dass wir den größten Bedarf an Kampfjets, Kampfflugzeugen und Luftabwehrsystemen haben.”

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