Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 18:48 Schweiz und Ukraine planen Friedensgipfel auf höchster Ebene – ohne Russland +++

Die Schweiz und die Ukraine wollen einen Friedensgipfel auf höchster Ebene organisieren. Das kündigen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Schweizer Präsidentin Viola Amherd in Bern an. Beide Seiten wollten umgehend mit der Planung beginnen. Einen Termin für das Treffen gab es zunächst noch nicht. Eine Einladung an Russland ist nicht geplant, wie Selenskyj durchblicken ließ. Eingeladen würden alle Länder, die die territoriale Integrität der Ukraine unterstützen, sagt er. Das Format eines solchen Gipfels würde den vier Friedensformel-Konferenzen folgen, die seit dem Frühjahr 2023 in Dänemark, Saudi-Arabien, Malta und am Sonntag in Davos stattgefunden haben. Daran waren in Davos 83 Länder und internationale Organisationen beteiligt, nicht aber China.

+++ 18:26 Kiews Geheimdienst: Russland mobilisiere jeden Monat rund 30.000 – durch relativ hohe Besoldung +++
Russland mobilisiere jeden Monat rund 30.000 Menschen, also etwa 1.000 bis 1.100 Rekruten pro Tag, sagt Vadym Skibitsky, stellvertretender Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), in einem Interview mit RBC-Ukraine. Laut Skibitsky ist der Hauptgrund, warum Männer zum Militär gehen, die Bezahlung. Er sagt, dass die Höhe des Gehalts zwar variieren kann, die in der Ukraine kämpfenden Männer aber etwa 220.000-250.000 Rubel (1.500-1.700 Euro) im Monat verdienen. “Russische Kriegsgefangene geben freimütig zu, dass sie der Armee beigetreten sind, weil sie dafür bezahlt werden, und verweisen auf Hypotheken, Familien und so weiter. Und dieses Motiv ist derzeit das Hauptmotiv für die Menschen, die sich freiwillig mobilisieren lassen, Verträge unterschreiben und kämpfen”, so Skibitsky.

+++ 17:51 Zerstörtes Flugzeug ist “massiver Verlust” für Russen +++
Der Ukraine gelingt ein wichtiger Schlag gegen die Luftstreitkräfte Moskaus. Zwei russische Aufklärungsflugzeuge werden getroffen und eines von beiden bei dem Angriff wohl auch zerstört. Die Bedeutung der Attacke und die weitere Kriegslage analysiert Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer.

+++ 17:23 Russland produziert nach Angaben aus Kiew jeden Monat bis zu 130 strategische Raketen +++
Vadym Skibitskyi, stellvertretender Leiter des ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstes, sagt, Russland produziere monatlich etwa 115 bis 130 strategische Raketen und etwa die gleiche Anzahl taktischer Raketen (wie Kh-31 und Kh-59). “Das Produktionsniveau hängt von der Kapazitätsauslastung und von den Komponenten ab, denn viele Teile – zum Beispiel für die Kh-101, Kinzhals und Kalibrs – werden im Ausland hergestellt”, so Skibitskyi. Russland habe viel verloren, seit seine Unternehmen, die Komponenten geliefert haben, unter internationalen Sanktionen stehen. Und es könne seinen eigenen Bedarf nicht mit seinen im Inland hergestellten Analogprodukten decken. Im Dezember zum Beispiel wurden einige Raketentypen überhaupt nicht produziert.

+++ 16:51 Kiews Generalstab wirft Moskau vor, russische Soldaten unter Drogen zu setzen +++
Im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs wird dem russischen Militär vorgeworfen, seine Stoßtruppen gezielt unter Drogen zu setzen. “Die russischen Besatzer weigern sich zunehmend, für die schändlichen Ziele ihres Anführers im Krieg in der Ukraine zu sterben, weshalb die feindliche Führung beschlossen hat, mit zusätzlichen Formen der Stimulation zu experimentieren, die den Realitätssinn verzerren und zum Tod russischer Terroristen führen”, heißt es in dem Bericht. Daher würden dem Personal des 108. Airborne Assault Regiments der 7. Airborne Assault Division systematisch Betäubungsmittel und psychotrope Substanzen verabreicht. Diese Medikamente führten zu Euphorie und dumpfen Schmerzen. “Soldaten, die sie nutzen, bereiten sich leichter auf die Teilnahme an sogenannten Fleischangriffen vor, ohne Angst vor Verletzung oder Tod haben zu müssen”, heißt es weiter.

+++ 16:19 Kiews Geheimdienst: Nordkorea hat Russland eine Million Schuss Munition geliefert +++
Nordkorea hat Russland rund eine Million Schuss Munition geliefert, hauptsächlich 122 mm und 152 mm Artilleriegranaten, sagt Vadym Skibitskyi, ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), in einem Interview mit RBC Ukraine. Der nordkoreanische Außenminister Choe Son Hui ist in Russland eingetroffen, da die beiden Länder ihre Beziehungen, auch im Bereich der Waffenlieferungen, enger gestalten wollen. Die Munitionslieferungen erfolgten nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes “während des gesamten Herbstes”.

+++ 15:41 Russland verurteilt 200 Kriegsgefangene “wegen Mordes an Zivilisten” +++
Russland hat nach eigenen Angaben mehr als 200 ukrainische Kriegsgefangene verurteilt, einige von ihnen zu lebenslangen Haftstrafen. “Mehr als 200 ukrainische Militärangehörige wurden wegen Mordes an Zivilisten und Misshandlung von Kriegsgefangenen zu langen Haftstrafen verurteilt”, sagt Alexander Bastrykin, Chef des russischen Ermittlungskomitees, in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Kiew und internationale Menschenrechtsorganisationen verurteilten die Verfahren als illegal. Fast zwei Jahre nach Beginn der russischen Militäroffensive befindet sich eine unbekannte Anzahl ukrainischer Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft – vermutlich sind es tausende. Viele wurden während der Belagerung der Hafenstadt Mariupol gefangen genommen. Bastrykin kündigt an, dass Moskau weiterhin ukrainische Militärs strafrechtlich verfolgen werde, auch “hochrangige Offiziere”.

+++ 15:13 Russland nennt Gespräche in Davos nutzlos +++
Russland bezeichnet die Gespräche in Davos über die Vorschläge der Ukraine für einen Frieden als nutzlos. Sie würden zu nichts führen, da Russland an den Beratungen nicht teilnehme, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. “Das ist schlicht Reden um des Redens willen.” Dieser Prozess könne aus einem offensichtlichen Grund nicht zu konkreten Ergebnissen führen – Russland sei nicht dabei. “Ohne unsere Beteiligung sind alle Diskussionen ohne Aussicht auf Ergebnisse.” Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Zehn-Punkte-Friedensplan vorgelegt, der den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine, die Beendigung der Feindseligkeiten sowie die Wiederherstellung der Staatsgrenzen der Ukraine zu Russland vorsieht. Russland, das knapp ein Fünftel des ukrainischen Territoriums kontrolliert, hat den Friedensplan als absurd abgelehnt, da er darauf abziele, Frieden ohne Beteiligung Russlands zu schaffen. Beim Weltwirtschaftsforum in dieser Woche in Davos, zu dem auch zahlreiche Spitzenpolitiker kommen, gibt es Bemühungen, den Krieg in der Ukraine und den im Gazastreifen zu beenden.

+++ 14:44 Londons Verteidigungsminister: “Müssen Putin das Gegenteil beweisen” +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat Großbritannien nach eigenen Angaben bisher mehr als 60.000 ukrainische Soldaten ausgebildet. Diese Zahl nennt der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in einer Rede in London. Shapps warnte, die internationale Gemeinschaft dürfe in ihrer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen. Der russische Präsident Wladimir Putin sei der Ansicht, dem Westen mangele es an Durchhaltevermögen. “Da die zukünftige Weltordnung auf dem Spiel steht, müssen wir ihm das Gegenteil beweisen”, sagte Shapps. Premierminister Rishi Sunak hatte kürzlich bei einem Besuch in Kiew der Ukraine weitere Unterstützung zugesichert. Shapps mahnte, es sei entscheidend, dass die NATO-Staaten ihre Verteidigungsausgaben wie im Sommer vereinbart auf mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen.

+++ 14:21 Präsident Selenskyj in der Schweiz eingetroffen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Arbeitsbesuch in der Schweiz eingetroffen. Der Staatschef kündigte bei Telegram Gespräche mit Parlamentsvertretern und der Schweizer Präsidentin Viola Amherd an. Er wolle sich für die Unterstützung der Ukraine durch die Schweiz bedanken, schrieb er. Empfangen wurde Selenskyj vom Schweizer Außenminister Ignazio Cassis. “Willkommen in der Schweiz, Herr Präsident”, schrieb Cassis beim Nachrichtendienst X (früher Twitter) und veröffentlichte ein Foto der Begegnung. Selenskyj kündigte zudem seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos an. Es werde bilaterale Treffen mit Vertretern der EU, der NATO und von Großunternehmen geben. Für Dienstag ist auch ein Auftritt Selenskyjs auf dem Forum geplant.

+++ 13:42 “Man ist noch nicht aufgewacht” – Estland entwirft Strategie, um Ukraine zu Sieg zu verhelfen +++
Das Medium Ukrainska Pravda berichtet über eine von Estland entworfene Strategie, um der Ukraine zu helfen, den Krieg zu gewinnen. In dem Papier heißt es, dass das Gesamt-Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Ramstein-Gruppe bei 47 Billionen Euro liege, davon habe man bisher aber lediglich 0,2 Prozent zur Hilfe der Ukraine aufgewendet. Das BIP Russlands wird auf 2 Billionen Euro geschätzt. “Die Wirtschaft des Westens ist zehnmal größer als die Russlands. Der Unterschied ist gewaltig. Das Problem ist, dass Russland bereits zu einer Militärwirtschaft übergegangen ist, was bedeutet, dass die Hälfte seiner Wirtschaft direkt dafür arbeitet, während dies im Westen nicht der Fall ist; man ist sozusagen noch nicht aufgewacht”, sagt Kalev Stoicescu, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des estnischen Parlaments. Die westlichen Länder müssten die Produktion der Verteidigungsindustrie hochfahren, sagen estnische Experten laut des Berichts. “Hätte man dem westlichen militärisch-industriellen Sektor gleich zu Beginn des Krieges ein klares Signal gegeben, dass er seine Produktion erheblich steigern muss, sähe die Lage heute ganz anders aus.”

+++ 13:04 Kämpfe an eingefrorener Ostfront: Ukrainer berichten von russischen Wellenangriffen +++
Während Russland Wellenangriffe startet, verschanzen sich ukrainische Truppen südlich von Bachmut. Die Soldaten an der Front kämpfen nicht nur gegen unaufhörliche russische Angriffe, sondern auch gegen eisige Temperaturen:

+++ 12:32 Russland: 20-Jähriger soll Anschläge geplant haben – Gericht verhängt harte Strafe +++
In Russland ist ein 20-jähriger Student wegen der mutmaßlichen Zusammenarbeit mit ukrainischen Geheimdiensten und der Planung von Sabotageakten auf Militärstützpunkte zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Kurgan habe den Studenten “der von den ukrainischen Geheimdiensten rekrutiert wurde, schuldig gesprochen”, für diese gearbeitet zu haben, heißt es in einer Erklärung des Inlandsgeheimdienstes FSB. Der Mann habe “Sabotageakte gegen militärische und soziale Infrastruktur” geplant sowie “pro-ukrainische Propaganda” verbreiten und Daten über Positionen russischer Militäreinheiten sammeln und nach Kiew übermitteln wollen. Der Erklärung nach beträgt die Strafe fünf Jahre Arbeitslager.

+++ 11:58 Munz: Südhalbkugel ist für Russland “sehr wichtig” +++
Russlands diplomatische Offensive in den Ländern der Südhalbkugel trägt Früchte. In internationalen Organisationen bildet sich ein Block, der sich hinter die Politik des Kremls stellt. Bei einem Treffen mit Vertretern Nordkoreas in Moskaus geht es jedoch mutmaßlich um eine ganz andere Kooperation, wie ntv-Russland-Korrespondent Rainer Munz erklärt:

+++ 11:25 London: Mehrere 18-jährige russische Soldaten in der Ukraine gestorben +++
Angaben des russischen Ex-Präsidenten Medwedew, wonach im letzten Jahr 500.000 rekrutierte Personen der Armee beigetreten sein sollen, hält das britische Verteidigungsministerium für “wahrscheinlich stark aufgebläht”. Um die Rekrutierungsziele zu erreichen, erlaube das russische Militär seit April 2023 Schulabgängern, Verträge mit der russischen Armee abzuschließen. “Jüngste Daten, die von Mmediazona und dem russischen Dienst der BBC veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass mindestens fünf im Jahr 2005 geborene Russen in dem Konflikt ums Leben gekommen sind”, heißt es aus London. Es sei sehr wahrscheinlich, dass das russische Militär in unverhältnismäßig vielen verarmten und ländliche Gemeinden rekrutiere, um den Krieg aufrechtzuerhalten.

+++ 10:55 Fritz: Ukraine will “China an den Verhandlungstisch” bekommen +++
Die Ukraine möchte ihren Friedensplan in Davos mit einem Treffen auf höchster Ebene vorantreiben. Bei den Gesprächen sei Geduld gefragt, erklärt ntv-Reporter Gordian Fritz. Zu weit gingen die Forderungen der Ukraine und Russland auseinander. Ein mächtiger Vermittler könnte jedoch zu einer diplomatischen Lösung beitragen:

+++ 10:24 “Russland führt den Krieg immer noch aus seinen Vorkriegsreserven” +++
Militärökonom Marcus Keupp sieht einen möglichen Vorteil für die Ukraine im Rüstungs-Wettrennen mit Russland. Auf X schreibt er: “Bei allen Details und Spekulationen zum Kriegsverlauf in der Ukraine gilt immer noch eins: Russland führt den Krieg aus seinen Vorkriegsreserven. Immer noch. Die Leistungsfähigkeit seiner Rüstungsindustrie ist bisher unbewiesen, während die westliche anspringt.” Russland hatte verkündet, seine Verteidigungsindustrie in diesem Jahr massiv hochzufahren. Auch die Ukraine betreibt mehrere Rüstungsprojekte. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, der russischen Seite bald technologisch überlegen zu sein und in diesem Bereich aufzuholen. Zudem haben Kiews westliche Partner ihre Kapazitäten hochgefahren, wenn auch mit Problemen.

+++ 09:32 “Einer der schlimmsten Tage” – Geheimdienst bestätigt Abschuss von russischem Riesen-Flugzeug +++
Der ukrainische Geheimdienst bestätigt der “Kyiv Post” den Abschuss eines russischen A-50-Frühwarn-Flugzeugs (Eintrag von 22.25 Uhr). Die Zeitung schreibt von einem “der schlimmsten Tage für die Moskauer Luftwaffe” seit Beginn der groß angelegten Invasion. A-50-Frühwarn-Flugzeuge sind unter anderem dazu da, um den Luftraum zu überwachen und zum Beispiel vor nahenden Raketen zu warnen. Der Treffer soll kurz nach dem Start über dem Asowschen Meer in der Region Saporischschja gelungen sein. Auch eine russische Iljuschin Il-22 wurde laut des Berichts bei einem Angriff beschädigt und musste in Anapa auf der russischen Seite des Asowschen Meeres notlanden. Womit die Angriffe durchgeführt wurden, wollte der ukrainische Geheimdienst nicht mitteilen. Ein der russischen Luftwaffe nahestehender Telegram-Kanal spricht von einer “Tragödie”. Laut “Kyiv Post” soll die russische Luftwaffe wohl insgesamt neun A-50 in Besitz gehabt haben.

Ein Frühwarnflugzeug vom Typ A-50. Ein Frühwarnflugzeug vom Typ A-50.

Ein Frühwarnflugzeug vom Typ A-50.

(Foto: imago/StockTrek Images)

+++ 08:53 Russland: Ukraine greift russisches Territorium mit Raketen an +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Oblast Kursk im Südwesten Russlands mit Raketen angegriffen. Die russischen Luftverteidigungssysteme hätten drei Raketen vom Typ Totschka-U abgefangen und zerstört. Ob es Verletzte oder Sachschaden gibt, lässt das Ministerium in seiner Mitteilung auf Telegram offen. Die Ukraine kommentiert den Vorfall zunächst nicht. Die Totschka-U, die in der NATO unter dem Namen Scarab B bekannt ist, ist eine taktische ballistische Kurzstreckenrakete. Die Oblast Kursk grenzt im Westen an die Ukraine.

+++ 08:04 “Dieser Krieg bringt meinem Volk nichts” +++
Partnerinnen von Front-Soldaten leben in permanenter Angst. In Russland erheben sie unter großem Risiko teilweise ihre Stimme und fordern Frieden oder auch bessere Einsatzbedingungen. Der “Bild” sagt eine Betroffene: “Seit mein Mann im Krieg ist, habe ich nicht normal geschlafen. Was morgen passieren wird, welche Neuigkeiten sie uns über unsere Ehemänner bringen werden, gibt uns Frauen keine Ruhe.” Und eine weitere meint: “Dieser Krieg bringt meinem Volk nichts. Die Ukrainer sind unsere Brudernation, und wenn sie uns nicht wollen, würden wir sie deshalb nicht angreifen – aber jetzt darüber zu reden, kommt einer Inhaftierung gleich.” Man habe ihr am Anfang gesagt, ihr Mann würde nach sechs Monaten wieder zurückkehren. Sie sei naiv gewesen und habe dies geglaubt, bis es sich dann als Lüge herausstellte. “Nachts bekam ich Panikattacken. Ich dachte, ich würde ersticken, ich bekam keine Luft. Sechs Monate vergingen und es stellte sich heraus, dass er nie nach Hause zurückkehren würde.”

+++ 07:19 Video zeigt “deutsch-amerikanisches Stahl-Team” an der Front +++
Ein Video, das das ukrainische Verteidigungsministerium auf X teilt, zeigt einen Leopard-Panzer inmitten von zwei Exemplaren des wohl bekanntesten militärischen Fahrzeugs der USA: dem Hummer. “Das deutsch-amerikanische Stahl-Team im Dienst der ukrainischen Armee”, heißt es dazu. Der Panzer sei bereit für den nächsten Kampfeinsatz. Er gehört den Angaben nach zur 59. Mechanisierten Brigade.

+++ 06:37 ISW glaubt nicht an großen Erfolg: Russland plant angeblich neue Offensive +++
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtet unter Berufung auf russische Quellen, dass sich die Streitkräfte möglicherweise auf eine Offensive in den kommenden Wochen vorbereiten. Diese könnte stattfinden, sobald der Boden in der Ost- und Südukraine zugefroren ist. Das ISW geht weiterhin davon aus, dass die russischen Streitkräfte “wahrscheinlich versuchen werden”, Offensivoperationen in der gesamten Ostukraine aufrechtzuerhalten oder zu intensivieren, um unabhängig vom Winterwetter und den Geländebedingungen die Initiative zu ergreifen und zu behalten. Allerdings geht das ISW auch davon aus, dass den russischen Streitkräften operativ bedeutsame Durchbrüche nicht gelingen werden.

+++ 05:49 “Ist das noch Taktik? Oder ist es Ignoranz?” – Merz geht Scholz an +++
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz fordert die Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine. In einem Interview mit dem dem digitale Mediendienst “Table.Media” erklärt Merz, er würde der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung stellen. “Diese Marschflugkörper könnten die Kertsch-Brücke zur Halbinsel Krim zerstören, dem wichtigsten Nachschubweg für die russischen Invasionsstreitkräfte.” Bundeskanzler Olaf Scholz bleibe aber der deutschen Bevölkerung die Antwort darauf schuldig, warum er diese Waffe nicht liefert. “Ist das noch Taktik? Oder ist es Ignoranz? Er bleibt uns allen, auch mir, jede Antwort auf diese Frage schuldig”, kritisiert Merz.

+++ 04:51 Russische Truppen beschießen vier Gemeinden in Sumy +++
Russische Truppen haben nach Behördenangaben vier Gemeinden in der nordöstlichen ukrainischen Oblast Sumy angegriffen. Dies teilt die örtliche Militärverwaltung auf Telegram mit. Das russische Militär beschoss die Region im Laufe des vergangenen Sonntags acht Mal und traf dabei die Grenzgemeinden Junakiwka, Bilopillja, Welyka Pyssariwka und Esman. Die Region wurde mit Artillerie, Mörsern und Drohnen angegriffen. Insgesamt wurden 36 Explosionen registriert. Es wurden keine Verletzten oder Schäden an der zivilen Infrastruktur gemeldet.

+++ 02:10 Kriegsgebet verweigert: Russischem Priester droht Ausschluss+++
Dem russischen Priester Alexej Uminski soll offenbar der Ausschluss aus der russisch-orthodoxen Kirche drohen. Wie der britische “Guardian” berichtet, soll er sich geweigert haben, ein Gebet vorzulesen, in dem er Gott um einen russischen Sieg im Krieg gegen die Ukraine bittet. Den Ausschluss soll nun Patriarch Kirill absegnen, der ein treuer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin und des Überfalls auf die Ukraine ist.

+++ 00:39 Gouverneur: Russland wehrt ukrainische Raketen über Kursk ab +++
Russlands Flugabwehr hat in der Nacht drei ukrainische Raketen über der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine abgewehrt. Das teilt der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, bei Telegram mit. Informationen zu Verletzten oder Schäden gibt es bislang keine.

+++ 22:25 Bericht: Ukraine schießt zwei Flugzeuge ab +++
Das ukrainische Militär hat einem Bericht zufolge über dem Asowschen Meer ein russisches Flugzeug abgeschossen und weiteres beschädigt. Der ukrainische Sender RBC beruft sich auf Quellen in der Armee des Landes. Demnach wurde ein Frühwarnflugzeug vom Typ A-50 abgeschossen und ein Bomber vom Typ IL-22 beschädigt. Der Beschuss habe sich am Sonntag zwischen 21.10 und 21.15 Uhr Ortszeit ereignet.

+++ 22:17 Ukraine lehnt “Einfrieren” des Krieges ab +++
Für die Ukraine ist jeder Versuch inakzeptabel, den russischen Angriffskrieg in einen “eingefrorenen Konflikt” umzuwandeln, sagt der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in Davos. “Jeden Tag leben die Ukrainer unter den Bedingungen dieses Krieges, und wenn sie schlafen gehen, sind sie nicht sicher, ob sie aufwachen werden. Die Angriffe russischer Raketen und Drohnen dauern fast täglich und jede Nacht an”, so Jermak. “Dieser Präsident und sein Team werden niemals zustimmen und kein Einfrieren des Konflikts akzeptieren. Das ist für die ukrainische Gesellschaft inakzeptabel… Die Ukraine braucht keine eingefrorenen Konflikte. Die Ukraine braucht einen gerechten Frieden.”

Jermak bei der Ukraine-Konferenz in Davos Jermak bei der Ukraine-Konferenz in Davos

Jermak bei der Ukraine-Konferenz in Davos

(Foto: AP)

+++ 21:47 Selenskyj am Montag in Bern und Davos +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj reist am Montag in die Schweiz. Bei seinem Besuch in Bern wird er nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd, die Vorsitzenden beider Parlamentskammern sowie Parteichefs treffen. Er wird außerdem am Weltwirtschaftsforum in Davos teilnehmen. In dem Schweizer Alpenort kommen ab Montag hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, darunter mehr als 60 Staats- und Regierungschefs. Die Tagesordnung ist geprägt von dem seit fast zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine und dem seit 100 Tagen andauernden Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen.

+++ 21:07 Russische Politikerin festgenommen +++
Die russische Polizei hat die Juristin Ekaterina Duntsowa festgenommen. Das schreibt der britische Journalist Marc Bennetts auf X. Duntsowa wollte bei den Präsidentschaftswahlen kandidieren, wurde aber nicht zugelassen. Die Festnahme erfolgte, nachdem Duntsowa erklärt hatte, dass sie eine neue politische Partei namens “Dämmerung” gründen werde.

+++ 20:46 Fast 90 Gefechte am Sonntag +++
Am Sonntag ist es an der Front in der Ukraine nach ukrainischen Angaben zu 86 Gefechten gekommen. Die ukrainische Armee habe fast 70 Angriffe der Russen abgewehrt, teilt der ukrainische Generalstab am Abend auf Facebook mit. Die ukrainische Luftwaffe habe an vier Orten Angriffe auf Personal, Waffen und Ausrüstung der russischen Armee durchgeführt.

+++ 20:02 Russische Behörde streitet ab, Häftlinge mit Kälte zum Kriegsdienst zu bewegen +++
Der russische Strafvollzugsdienst hat “im Internet kursierende Informationen” über Heizungsabschaltungen in russischen Gefängnissen dementiert. “Alle Justizvollzugsanstalten arbeiten ordnungsgemäß und halten sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Temperaturnormen”, erklärt die Behörde in einer Presseerklärung. Darüber berichtet die russische Exil-Nachrichtenseite Meduza.

Am Samstag hatte Olga Romanowa, Chefin der Nichtregierungsorganisation “Russland hinter Gittern”, der “Bild”-Zeitung gesagt, die Behörden würden die Heizungen in Gefängnisse bei Minusgraden abschalteten, um die Bedingungen so unerträglich zu machen, dass Insassen bereit wären, sich für den Krieg in der Ukraine zu melden. “In Russland gibt es drei Bevölkerungsgruppen, für die die meisten kein Mitleid empfinden, wenn sie an der Front sterben: Häftlinge, Minderheiten, die in den armen, von Moskau fernen Regionen wohnen, und neue Staatsbürger. Solange diese drei Gruppen in der Ukraine kämpfen und sterben, kann Putin dem Rest der Bevölkerung eine scheinbare Normalität vorgaukeln.”

+++ 19:27 Ukrainische Luftwaffe schlägt landesweite elektronische Flugabwehr vor +++
Angesichts immer neuer russischer Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern gegen Ziele in der Ukraine schlägt die ukrainische Luftwaffe eine flächendeckende und dezentrale elektronische Flugabwehr vor. Die Kommunen könnten selbst die Mittel für den Kauf elektronischer Geräte aufbringen, mit deren Hilfe die Sensoren der anfliegenden Drohnen gestört werden könnten. “Man kauft zwar keine Waffen – also Schusswaffen, Kanonen oder Flugabwehrsysteme. Aber sie (die elektronischen Geräte) helfen, Leben zu retten”, sagt Juri Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, im ukrainischen Fernsehen. “Eine Rakete kann auf diese Weise umgelenkt werden und ihr Ziel nicht erreichen”, erklärt er die Wirkung der elektronischen Störgeräte. Diese könnten inzwischen problemlos privat erworben werden. “Es gibt keinen Grund, teure Raketen zu verschwenden, wenn man den Feind auf diese Weise aufhalten kann.”

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.


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