Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 04:44 Blinken: Putin will ukrainische Regierung stürzen +++

Russlands Präsident Wladimir Putin will nach Ansicht von US-Außenminister Antony Blinken die ukrainische Regierung stürzen. Er sei “überzeugt”, dass Putin dies versuchen werde, sagt Blinken im Gespräch mit dem TV-Sender ABC mit Blick auf die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj. “Wir wissen, dass es Teil des russischen Plans ist, Kiew in Gefahr zu bringen, die Hauptstadt anzugreifen und auch gegen andere Großstädte vorzugehen”, so Blinken. “Wir sehen Truppen, die aus dem Norden kommen, aus dem Osten und aus dem Süden”, sagt er weiter.

+++ 04:30 Wegen “Todeslisten”: Ukrainer können Facebook-Profile stilllegen +++
Das Online-Netzwerk Facebook schaltet für ukrainische Nutzer ein Sicherheitstool zum Abschalten ihrer Profile frei. Menschen in der Ukraine können ihr Facebook-Konto nun mit einem einzigen Klick vollständig verriegeln, erklärt der Leiter der Sicherheitsabteilung von Facebook, Nathaniel Gleicher, auf Twitter. Zuvor gibt es Berichte, wonach Russland “Todeslisten” ukrainischer Bürger erstelle, möglicherweise auf Basis von Einträgen in den Online-Netzwerken. Facebook verwendet das Sicherheitstool bereits in Afghanistan. Dort besteht lange die Befürchtung, dass die radikalislamischen Taliban aufgrund von Äußerungen von Nutzern auf Facebook gegen mutmaßliche Kritiker vorgehen können.

+++ 03:59 Kiew wieder unter Feuer – Flugzeug abgeschossen +++
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind nach Angaben einer AFP-Reporterin zwei laute Explosionen hörbar gewesen. Der ukrainische Vize-Innenminister Anton Gerachtschenko schreibt auf Telegram: “Die Angriffe auf Kiew mit Marschflugkörpern oder ballistischen Raketen haben wieder begonnen. Ich habe zwei starke Explosionen gehört.” Das ukrainische Innenministerium bestätigt einem Bericht zufolge, dass ein Flugzeug über Kiew abgeschossen wurde.

+++ 03:44 Ukraine schätzt russische Verluste auf 800 Mann +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium schätzt die russischen Personalverluste auf 800 Mann. Das teilt die Behörde auf Twitter mit. Zuvor hatte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, Valerii Zaluzhnyi, die Materialverluste Russlands wie folgt angegeben: Mehr als 30 Kampfpanzer, bis zu 130 Fahrzeuge, sieben Kampfflugzeuge und sechs Hubschrauber.

+++ 03:35 Habeck: Russischer Einmarsch war “wahrscheinlich unabwendbar” +++
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine war nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck “wahrscheinlich unabwendbar”. Russlands Präsident Putin habe “in kaltem Blut diesen Angriff geplant”, sagt Habeck in den ARD-Tagesthemen. “Ich bezweifle, dass eine militärische Stärke, außer sie hätte einen Dritten Weltkrieg riskiert, (…) Putin von diesem Schritt hätte abhalten können.” Und weiter: “Putin hat das so gewollt und wir konnten ihn nicht davon abbringen durch Gespräche und auch nicht durch Drohungen”.

+++ 03:23 Historiker: Auch Merkel und Scholz haben “Monster Putin” gefüttert +++
Der Münchner Historiker Michael Wolffsohn glaubt nicht an eine großflächige Ausweitung des von Russland begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine. “Aus dem Ukraine-Krieg wird kein Weltkrieg”, sagt er der “Bild”-Zeitung. Ein solcher wäre “das Ende der Welt” – und das wüssten die Präsidenten Russlands, der USA und Chinas. “Aber die Ukraine wird als Staat untergehen. Schuld daran sind auch Angela Merkel und Olaf Scholz mit ihren Parteien, denn sie haben das Monster Putin gefüttert”, sagt Wolffsohn. “Als Grabbeigabe für die Ukraine hat unsere Ampelkoalition 5.000 Helme und einen 300-Millionen-Kredit bewilligt. Zynismus pur.”

+++ 03:10 Anonymous erklärt Russland den Krieg – Ukraine mobilisiert Hacker +++
Das Hacker-Kollektiv Anonymous gibt auf Twitter bekannt, sich offiziell im Cyberkrieg mit der russischen Regierung zu befinden. Zudem bittet die ukrainische Regierung um Freiwillige aus der ukrainischen Hacker-Szene, um kritische Infrastrukturen zu schützen und Cyberspionage-Aufträge gegen russische Truppen zu erledigen. Wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Agentur Reuters sagen, tauchte die Anfrage der Regierung in Hackerforen auf. Ein Verteidigungsattaché in der ukrainischen Botschaft in Washington erklärt, er kann Informationen über den Aufruf weder bestätigen noch dementieren.

+++ 02:51 Kanada und Japan verhängen neue Sanktionen gegen Moskau +++
Kanada und Japan verhängen weitere Sanktionen gegen Moskau. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau kündigt Sanktionen gegen 31 russische Einzelpersonen und 27 Unternehmen an. Ottawa will außerdem 3400 Soldaten sowie Flugzeuge und Kriegsschiffe für mögliche NATO-Einsätze in Europa bereitstellen. Kanada will auch kanadische Exporte nach Russland stoppen. Japan plant laut Regierungschef Fumio Kishida “das Einfrieren von Vermögenswerten und die Aussetzung der Visaerteilung für russische Einzelpersonen und Organisationen” sowie das Einfrieren von Vermögenswerten “russischer Finanzinstitute”.

+++ 02:41 Großbritannien: Unwahrscheinlich, dass Russland seine Ziele für Tag 1 erreicht hat +++
Das britische Verteidigungsministerium hält es für unwahrscheinlich, dass Russland alle seine militärischen Ziele am ersten Tag der Invasion erreicht hat. Ukrainische Einheiten hätten erbitterten Widerstand auf allen Achsen des russischen Vormarsches gezeigt, meldet die Behörde auf Twitter. Zudem sei auch der Vormarsch auf die Stadt Tschernihiw zum Halten gekommen.

+++ 02:20 Selenskyj: Ich bleibe in der Hauptstadt +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sich selbst als Hauptziel der russischen Invasion. “Nach unseren Informationen hat mich der Feind zum Ziel Nr. 1 erklärt, meine Familie zum Ziel Nr. 2”, sagt er in einer Videobotschaft. Es gebe falsche Berichte, dass er Kiew verlassen habe. “Ich bleibe in der Hauptstadt, bleibe bei meinem Volk.” Aber er dürfe nicht sagen, wo genau er sich aufhalte. Zugleich warnt er vor russischen Saboteuren, die sich bereits in Kiew befinden sollen.

+++ 01:50 USA belegen auch Russlands größte Bank mit Sanktionen +++
Die US-Regierung belegt auch die größte russische Bank mit Sanktionen. US-Institute müssen innerhalb von 30 Tagen jegliche Konten der Sberbank schließen, die bislang Geschäfte in US-Dollar ermöglichten, wie das Finanzministerium erklärt. Die russische Bank, die mehrheitlich im Staatsbesitz sei, sei der größte Gläubiger der russischen Wirtschaft und der größte Verwalter von Spareinlagen, heißt es weiter. Bereits zuvor hatte US-Präsident Biden angekündigt, vier weitere Kreditinstitute, darunter auch Russlands zweitgrößte Bank VTB, mit noch weitergehenderen Sanktionen zu belegen, die sie ebenfalls aus dem US-Finanzmarkt und Währungssystem ausschließen.

+++ 01:30 Ex-General rechnet mit baldigem Kriegsende +++
Der ehemalige deutsche Brigadegeneral Erich Vad geht von einem baldigen Ende des Ukraine-Krieges aus. “Militärisch gesehen ist die Sache gelaufen. Und meine Bewertung ist, dass es nur um ein paar Tage gehen wird und nicht mehr”, sagt der frühere militärpolitische Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel im ZDF. Der ehemalige Brigadegeneral schränkt allerdings ein: “Es sei denn, Putin macht den Schritt in die Westukraine. Hier hat er mit massivem Widerstand zu rechnen.” In diesem Fall könne es einen langwierigen “Guerillakrieg im Stile Afghanistan” geben, meint der Ex-General. Dies werde der russische Präsident Wladimir Putin aber vermeiden.

+++ 01:08 Ukrainischer Generalstab: Großteil russischer Truppen bereits im Land +++
Die russische Armee ist nach Einschätzung des ukrainischen Generalstabs bereits mit einem großen Teil ihrer versammelten Truppen in die Ukraine vorgestoßen. Ein Militärsprecher nennt die Zahl von 60 taktischen Bataillonsgruppen (BTG) aus Russland. Das sind hochflexible und schnelle Kampftruppen mit 600 bis 1000 Soldaten. Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben etwa 90 solcher Gruppen für die Invasion zusammengezogen. Der Gegner konzentriere seine Truppen in den Gebieten Charkiw und Donezk im Osten sowie im Süden, sagt der Sprecher. Hauptziel scheine zu sein, die Hauptstadt Kiew zu blockieren.

+++ 00:53 USA besorgt über Eroberung von Tschernobyl +++
Die Vereinigten Staaten zeigen sich besorgt über die Eroberung des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl. Die Einnahme der Sperrzone des früheren Meilers und der Mitarbeiter dort sei eine “Geiselnahme”, sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. “Diese unrechtmäßige und gefährliche Geiselnahme, die routinemäßige Arbeiten zum Erhalt und zur Sicherheit der Atommüll-Einrichtungen aussetzen könnte, ist unglaublich alarmierend und sehr besorgniserregend.”

+++ 00:34 Ukraine-Botschafter: Berlin hat Ukraine bereits aufgegeben +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, wirft der Bundesregierung vor, sein Land bereits aufgegeben und harte Sanktionen gegen Russland verhindert zu haben. Melnyk sagt der “Bild”-Zeitung, bei Gesprächen mit deutschen Regierungsvertretern sei ihm gesagt worden: “Euch bleiben nur ein paar Stunden.” Melnyk beklagt sich darüber, es gebe an diesem Tag “keine einzige gute Botschaft aus Berlin, wie uns geholfen werden kann”. Das Einzige, was man höre, seien Sanktionen gegen Russland. Da fehlten aber wichtige Bausteine, wie der Ausschluss Russlands vom internationalen Zahlungssystem Swift.

+++ 00:17 Ukrainisches Militär beziffert russische Verluste +++
Laut Angaben des Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Ukraine, Valerii Zaluzhnyi, haben die russischen Truppen bislang mehr als 30 Kampfpanzer, bis zu 130 Fahrzeuge, sieben Kampfflugzeuge und sechs Hubschrauber verloren. Die Angaben veröffentlichte Zaluzhnyi auf Facebook.

+++ 23:59 Selenskyj: 137 Tote nach erstem Tag der Kämpfe +++
Seit dem russischen Angrif am frühen Morgen sind auf ukrainischer Seite laut Präsident Wolodymyr Selenskyj bislang 137 Menschen getötet worden. Außerdem seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden, sagt Selenskyj in der Nacht in einer Videoansprache.

+++ 23:49 Habeck: Einsatzfähigkeit der Bundeswehr muss gesteigert werden +++
Aus Sicht von Vizekanzler Robert Habeck muss mehr in die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr investiert werden. Deutschland sei jetzt quasi Nachbar eines aggressiv Krieg führenden Landes, sagt der Grünen-Politiker im ZDF. Das werde sicherlich zur Konsequenz haben, dass die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr noch einmal überprüft – “und – ich glaube, da verrate ich kein Geheimnis – gesteigert werden muss”. In der ARD betont der Bundeswirtschaftsminister, man müsse auch in Deutschland darauf achten, “dass wir eine voll wehrfähige Armee haben, die einsatzfähig und robust ist”.

+++ 23:31 Deutschland gibt Reisewarnung für Belarus aus +++
Die Bundesregierung spricht eine Reisewarnung für Belarus aus. Die belarussischen Grenzübergänge zur Ukraine und der Grenzübergang Kuznica-Bruzgi zu Polen seien geschlossen, erklärt das Auswärtige Amt. An den Übergängen nach Litauen, Polen und Lettland seien zusätzliche Kontrollmaßnahmen angekündigt. Belarussische Flugzeuge dürften zudem nicht mehr in der EU landen, Teile des Luftraums über Belarus seien bereits gesperrt, heißt es. Flugverbindungen bestünden nur noch über Drittländer. Deutsche in Belarus seien aufgerufen, die Medien zu verfolgen und sich in die Krisenvorsorgeliste des Amts einzutragen.

+++ 23:19 Ukraine ordnet Generalmobilmachung an +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat soeben ein Dekret unterzeichnet, das die Mobilisierung aller Wehrpflichtigen und Reservisten in allen ukrainischen Regionen anordnet.Das meldet die Agentur Unian unter Berufung auf das Präsidialamt in Kiew. Die Anordnung gilt demnach 90 Tage.

+++ 23:06 Selenskyj will UN-Friedensmission in der Ukraine +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom EU-Sondergipfel Unterstützung für eine UN-Friedensmission in der Ukraine. Das schreibt der Staatschef auf seinem Telegram-Kanal. In seiner Nachricht wiederholt er zudem andere Forderungen wie einen Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift und ein Embargo gegen russische Öl- und Gaslieferungen. “Helfen Sie der Armee mit Waffen und Munition, unterstützen sie eine friedensstiftende Mission der UN!”, bittet Selenskyj.

+++ 22:53 Frankreichs Außenminister erinnert Putin an Atomwaffen der NATO +++
Angesichts nuklearer Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin zum Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine hat Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian auf das atomare Potenzial der Nato verwiesen. “Wladimir Putin muss auch verstehen, dass die Atlantische Allianz ein nukleares Bündnis ist”, sagte Le Drian am Abend dem Sender TV1. Putin hatte in seiner Fernsehansprache zum Beginn der russischen Invasion in die Ukraine gewarnt, niemand solle versuchen, ihn an der Operation in dem Nachbarland zu hindern. Russland verfüge über ein modernes Atomwaffenarsenal und werde jeden Angreifer vernichten.

+++ 22:46 Ukraine lässt Männer zwischen 18 und 60 Jahren nicht ausreisen +++
Aufgrund des verhängten Ausnahmezustandes dürfen nach ukrainischen Behördenangaben männliche ukrainische Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, teilte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow, auf Facebook mit. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren.

+++ 22:30 Grünen-Minister rügt Zurückhaltung von Scholz bei SWIFT +++
Bundeskanzler Olaf Scholz behält sich einen Ausschluss Russlands vom Zahlungssystem SWIFT als mögliche Sanktion noch vor. Es ist nicht Teil des EU-Sanktionspakets. Das stößt nicht überall auf Verständnis. “Ich halte es für eine massive Fehlentscheidung, dass der Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-System im Europäischen Rat wegen der Blockade einer Minderheit nicht beschlossen wurde”, erklärte Jan Philipp Albrecht, Agrar- und Energiewendeminister der Grünen in Schleswig-Holstein. “Wenn Deutschland diese zentrale Sanktion verhindert, wird Putin der Weg bereitet, seinen Krieg in Europa auszuweiten.”

+++ 22:25 Ischinger: NATO kann nach Putins Angriff unbegrenzt Truppen in Osten schicken +++
Der langjährige Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, verweist darauf, dass mit dem Angriff auf die Ukraine die “NATO-Russland-Grundakte” von 1997 obsolet sei. Diese verbot, eine dauerhafte Stationierung von NATO-Truppen in den östlichen Mitgliedstaaten. “Haben alle in Moskau verstanden, dass Putin die Nato Russland Grundakte zerstört hat? Dass jetzt die Nato das Recht hätte, unbeschränkt Truppen in all den neuen Mitgliedstaaten zu stationieren?”, fragt Ischinger.

+++ 22:15 Ukrainische Armee kann wohl Flughafen bei Kiew zurückerobern +++
Die Lage um den Antonov-Flughafen Hostomel am Rand von Kiew ist unübersichtlich. Das Online-Portal “Kiev Post” meldet, die dort gelandeten russischen Fallschirmjäger seien zurückgeschlagen worden. Andere Meldungen deuten darauf, dass die russischen Truppen bereits einen neuen Angriff unternehmen. Der Flughafen könnte der Landung weiterer Soldaten zur Eroberung Kiews dienen. Das Verteidigungsministerium wird zitiert mit den Worten, die Gefechte gingen weiter.

+++ 21:48 UN-Flüchtlingswerk: 100.000 Ukrainer auf der Flucht +++
In der Ukraine sind nach Angaben des US-Flüchtlingswerks (UNHCR) rund 100.000 Menschen auf der Flucht. Mehrere tausend Menschen seien zudem bereits aus dem Land geflüchtet, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo der Nachrichtenagentur AFP.

+++ 21:37 Ukraine: Russland hat offenbar strategisch wichtige Insel erobert +++
Russische Truppen haben nach Angaben der Ukraine die Schlangeninsel im Schwarzen Meer womöglich erobert. Der Kontakt zum Grenzschutz und Soldaten dort sei abgerissen, teilte der Grenzschutzdienst am Abend mit. Den ganzen Tag über habe “der Feind” die Insel umstellt und mit Schiffskanonen beschossen. Sie ist eine der wenigen Inseln, die die Ukraine besitzt. Sie ist vor allem für Anrechte auf Bodenschätze im Meer strategisch wichtig. Die kleine Schlangeninsel war Anfang der 2000er Jahren Gegenstand eines gütlich beigelegten Territorialstreits zwischen Rumänien und der Ukraine.

+++ 21:27 EU-Gipfel stimmt neuen Sanktionen gegen Russland zu +++
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben bei ihrem Sondergipfel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Die Strafmaßnahmen betreffen unter anderem die Bereiche Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visapolitik geben.

+++ 21:25 Habeck: “So richtig können wir der Ukraine nicht helfen” +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Verständnis für die Enttäuschung der Ukrainer von der Bundesregierung geäußert. Frühzeitigere Sanktionen oder Waffenlieferungen hätten aber wohl keinen Unterschied gemacht, sagte Habeck im ZDF. “So richtig können wir der Ukraine nicht helfen”, räumte Habeck ein. Dennoch werde Putin als Verlierer aus diesem Krieg hervorgehen, weil sich der Westen “wirtschaftlich komplett abwenden” werde von Russland. “Rational ist dieser Krieg nicht zu erklären, es ist eine Idiotie, wenn ich das so sagen darf”, sagte Habeck.

+++ 21:16 Baerbock attestiert Putin “Wahnvorstellungen” +++
Außenministerin Annalena Baerbock hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Angriffs auf die Ukraine Lügen und menschenverachtendes Vorgehen vorgeworfen. Wenn man wie Putin bereit sei, das Leben “von Kindern, Frauen und Männern aufs Spiel zu setzen, um seine Wahnvorstellungen durchzusetzen, dann ist das menschenverachtend”, sagte die Grünen-Politikerin im ZDF. Mit Blick auf die zurückliegenden Treffen von Kanzler Olaf Scholz (mit Putin und von ihr mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Moskau sagte Baerbock, man sei einen Weg der Härte und des Dialoges gegangen und müsse nun “ehrlich sagen: Wir wurden eiskalt belogen. Der Kanzler wurde belogen, ich vom russischen Außenminister, die gesamte internationale Gemeinschaft.”

+++ 20:50 BBC: Russische Fallschirmjäger landen auf Flughafen bei Kiew +++
Nachdem die russische Armee den Militärflughafen Antonov am westlichen Stadtrand der Hauptstadt Kiew erobert haben, sollen dort russische Fallschirmjäger gelandet sein, meldet die britische BBC. Russland kann früheren Meldungen zufolge sich ungestört durch den ukrainischen Luftraum bewegen, nachdem Einrichtungen der ukrainischen Luftwaffe schon am Morgen des ersten Angriffstages zerstört wurden. Russland könnte, so die Einschätzung des Pentagon, nun als nächstes versuchen, die Kontrolle über Kiew an sich zu reißen.

+++ 20:23 Morawiecki: “Zivilisten werden jetzt getötet, jede Minute, jede Stunde” +++
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hat in einem emotionalen Appell vor Beginn eines EU-Sondergipfels zum Krieg gegen die Ukraine an das Leid der Menschen vor Ort erinnert. “Zivilisten werden jetzt getötet, jede Minute, jede Stunde”, sagte Morawiecki. Der russische Präsident Wladimir Putin sei dabei, ganz Europa zu destabilisieren. Er habe ein unabhängiges Land angegriffen. “Wir müssen das stoppen”, sagte Morawiecki. Dies sei etwas, was man in den vergangenen 75 Jahren nicht beobachtet habe. Zudem sprach er sich für eine stärkere Ostflanke der Nato aus, um Aggressionen Russlands zu verhindern.

+++ 20:16 USA verlegen 7000 Soldaten nach Deutschland +++
Die US-Regierung verlegt nach Russlands Angriff auf die Ukraine weitere Streitkräfte nach Europa. “Jetzt genehmige ich die Entsendung zusätzlicher US-Streitkräfte nach Deutschland als Teil der NATO-Reaktion”, sagte US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus in Washington. Nach Pentagon-Angaben sollen 7000 zusätzliche Soldaten nach Deutschland entsandt werden.

+++ 20:07 Biden verkündet Sanktionen gegen Banken und schränkt Exporte ein +++

In einer Pressekonferenz im Weißen Haus hat US-Präsident Joe Biden zusätzliche Strafmaßnahmen gegen vier russische Banken sowie Exportkontrollen bekannt gegeben, die nach seinen Worten “mehr als die Hälfte der High-Tech-Importe Russlands abschneiden”. Betroffen von den neuen Finanzsanktionen seien vier Kreditinstitute, die zusammen rund ein Drittel der russischen Vermögen hielten, sagte Biden. Darunter sei auch Russlands zweitgrößtes Institut, die VTB Bank. Die Banken würden damit vom US-Finanzmarkt und Geschäften in US-Dollar ausgeschlossen. Allein von der VTB Bank würden Vermögen im Umfang von 250 Milliarden Dollar eingefroren.

+++ 19:51 Geheimdienstvertreter: Russland hat vollständige Lufthoheit über Ukraine +++
Russland hat bei seinem Großangriff auf die Ukraine nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters die “vollständige Lufthoheit” über die Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge über keinerlei Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter in Brüssel. Nun wolle die russische Armee eine “überwältigende Macht” rund um die Hauptstadt Kiew zusammenziehen.

+++ 19:48 OSZE zieht vorübergehend alle Beobachter aus der Ukraine ab +++
Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage zieht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorübergehend ihre Beobachter aus der Ukraine ab. Das gibt OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid am Abend bekannt.

+++ 19:21 Hafenstadt Mariupol unter schwerem Beschuss+++
Die zwischen dem Donbas und der von Russland besetzten Halbinsel Krim gelegene Hafenstadt Mariupol ist unter schwerem Beschuss. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine diplomatische Quelle. Der für die Ukraine wichtige Zugang zum Asowschen Meer könnte für Russland Ausgangspunkt sein, um die geografische Lücke zwischen Krim und Donbas schließen.

+++ 18:54 Russland hat Kontrolle über Tschernobyl übernommen+++
Russland hat nach ukrainischen Angaben das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl erobert. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal sagte, Russland kontrolliere die sogenannte Sperrzone und alle Anlagen der Atomruine. Russische Truppen waren zuvor von Belarus aus in die Ukraine eingedrungen. Um das Akw soll es schwere Gefechte gegeben haben.

+++ 18:31 London sperrt Russland vom britischen Finanzmarkt aus +++
Großbritannien belegt Russland mit umfangreichen Sanktionen: Alle großen russischen Banken werden vom britischen Finanzsystem ausgeschlossen und ihre Guthaben eingefroren. Unternehmen und Staat sollen kein Geld mehr in Großbritannien leihen dürfen. Vermögen von 100 Menschen werden gesperrt und die Fluglinie Aeroflot verbannt. Auch ein Ausschluss vom Bezahlsystem SWIFT sei nicht vom Tisch, sagte Premier Boris Johnson laut BBC.

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