Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 00:29 Baerbock: Blick auf den Krieg ist außerhalb Europas ein anderer +++

“Jeder Millimeter Fortschritt in Richtung eines gerechten und fairen Friedens bringt ein Stück Hoffnung für die Menschen in der Ukraine”, sagt Bundesaußenministerin Baerbock zur Konferenz im saudi-arabischen Dschidda zum Krieg. Der ukrainische Präsident Selenskyj habe “mit seiner Friedensformel dafür einen ganz entscheidenden Pfad aufgezeigt”, sagt sie der “Bild am Sonntag”. Das Signal von Dschidda sei, dass der Krieg auch die Menschen in Afrika, Asien und Südamerika betreffe. Der Krieg habe Auswirkungen über Europa hinaus, von der Zukunft der internationalen Ordnung über Fragen der Energiesicherheit bis hin zu steigenden Getreidepreisen und der durch Russland so rücksichtslos verschlechterten weltweiten Nahrungsmittelversorgung. Der Blick auf den Krieg sei “aus Pretoria, Brasilia oder Peking ein anderer als aus Europa”.

+++ 22:57 Ukraine meldet tödlichen Bombenangriff auf Bluttransfusions-Zentrum +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj sagt, eine russische Bombe habe am Abend ein Zentrum für Bluttransfusionen in der Stadt Kupiansk im östlichen Gebiet Charkiw getroffen. “Es gibt Tote und Verletzte”, schreibt er auf seinem Telegram-Kanal.

+++ 22:15 Treffen in Dschidda: Brasilien will Russland einbeziehen, China beteiligt sich “aktiv” +++
Aus europäischen Diplomatenkreisen hieß es, China habe sich “aktiv” beteiligt und sich “positiv” zu einem möglichen weiteren derartigen Treffen geäußert. Dazu herrsche Einigkeit über zentrale Punkte einer Friedenslösung wie die “territoriale Integrität und Souveränität” der Ukraine. Wie erwartet wurde nach dem Treffen keine Abschlusserklärung veröffentlicht. Der brasilianische Delegationsleiter Celso Amorim forderte in seiner Stellungnahme, dass “echte Verhandlungen alle Parteien einschließen” müssten, also auch Russland. “Auch wenn die Ukraine das größte Opfer ist, müssen wir, wenn wir wirklich Frieden wollen, Moskau auf irgendeine Weise in diesen Prozess einbeziehen”, hieß es in Amorims Redetext. Zu den Teilnehmerstaaten gehörten westliche Staaten wie die USA und Deutschland, aber auch Schwellenländer wie China, Indien und Südafrika sowie Entwicklungsländer.

+++ 21:55 Selenskyj lobt Gipfel in Saudi-Arabien und spricht von wichtigen bilateralen Treffen +++
Selenskyj lobte in seiner Ansprache das Gipfeltreffen in der saudi-arabischen Stadt Dschidda, bei dem es um Unterstützung für seine Formel für einen künftigen Frieden geht. Dort seien 42 Staaten vertreten, darunter etwa USA, China und Indien. In seiner Rede räumte er ein, dass es Unterschiede zwischen den teilnehmenden Ländern gebe, sagte jedoch, dass die regelbasierte internationale Ordnung wiederhergestellt werden müsse. “Verschiedene Kontinente, unterschiedliche politische Herangehensweisen an das Weltgeschehen. Aber alle eint der Vorrang des Völkerrechts”, sagte er. Ein Kernpunkt von Selenskyjs “Friedensformel” ist der Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. In Dschidda seien auch wichtige bilaterale Treffen geplant, sagte Selenskyj. Russland ist nicht eingeladen.

+++ 21:34 Selenskyj: Russen haben in Saporischschja Flugzeughersteller angegriffen +++
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Saporischschja einen Schlag gegen das Werk Motor Sich verübt. Selenskyj sagte nicht, ob es Schäden gab. Motor Sich gilt als bedeutendster Hersteller von Flugzeug- und Hubschraubertriebwerken sowie Gasturbinen in der Ukraine. Nach Darstellung Selenskyjs wurde auch die Region Chmelnyzkyj getroffen. Details nannte er nicht. “Ein Teil der Raketen wurde abgeschossen. Danke unseren Kämpfern der Luftverteidigung”, sagte der Staatschef. Russland feuerte demnach einmal mehr Raketen seines Typs Kinschal (siehe 19:32) und Kalibr-Marschflugkörper auf die Ukraine ab. Selenskyj meinte, die Zahl der russischen Attacken sei egal. “Sowieso geben sie dem Feind nichts.” Die Ukraine werde ihre Freiheit verteidigen. “Und Russland wird es nicht schaffen, das internationale Recht durch Terror oder Krisen oder irgendwelche Einschüchterungen zu ersetzen”, betonte er.

+++ 21:09 Turkmenistan Airlines verlängert Flugsperre für Moskau bis in den Herbst +++
Turkmenistan Airlines wird die Aussetzung der Flüge nach Moskau bis mindestens Ende Oktober verlängern, bestätigte das Unternehmen. Eine zuvor angekündigte Flugsperre sollte eigentlich am 22. August auslaufen. Die Airline führt Sicherheitsprobleme an, nachdem mehrere Flughäfen in der russischen Hauptstadt aufgrund von Drohnenangriffen vorübergehend geschlossen wurden. Die Route zwischen der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat und Moskau sei “aufgrund der Situation in der Moskauer Flugzone und auf der Grundlage einer Risikobewertung zur Gewährleistung der Flugsicherheit” ausgesetzt, hieß es. Die Flüge in die Stadt Kasan würden jedoch fortgesetzt.

+++ 20:35 Nach neuen Raketenangriffen fordert Kuleba F16-Jets “um den Himmel zu schließen” +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba spricht von einer “Raketensalve”, die heute sein Land getroffen habe, nachdem Russland mit schneller Vergeltung für Angriffe auf Schiffe im Schwarzen Meer gedroht hat. “Russland hat an diesem Samstag eine weitere Raketensalve auf die Ukraine abgefeuert”, schrieb Kuleba auf Twitter. “Russland wird nicht aufhören, bis es gestoppt wird.” Anschließend forderte er den Westen und die Welt auf, die Ukraine mit F-16-Kampfjets auszurüsten, um “den Himmel zu schließen”.

+++ 20:11 Ukraine hat im Juni und Juli 39 Drohnen und Raketen auf die Krim geschickt +++
Im Juni und Juli führte die Ukraine 39 Angriffe auf die Krim mit Drohnen und Raketen durch, wie die Black Sea Monitoring Group analysiert hat. Ziel der Angriffe waren militärische Infrastruktur und Transporteinrichtungen. Mindestens zehn der Angriffe hatten direkte Auswirkungen auf den Straßen- und/oder Schienenverkehr. Neben der Beeinträchtigung der logistischen Unterstützung der Frontlinie führten die Angriffe auch zu einem deutlichen Rückgang der Zahl der Touristen auf der Krim. Auch wenn die wichtigste Urlaubs- und Touristenregion der Krim – die Südküste in der Nähe von Jalta und Aluschta – nicht Ziel der Luftangriffe war.

+++ 19:32 Ukrainische Luftwaffe: Russland hat mehrere Kinschal-Raketen abgefeuert +++
Russische Streitkräfte haben laut ukrainischer Luftwaffe mehrere Kinschal Hyperschallraketen abgefeuert und dabei zentrale und westliche Regionen ins Visier genommen. Ein “Kyiv Independent”-Reporter bestätigte, dass in der Stadt Schytomyr (südlich zur Grenze zu Belarus) zwei laute Explosionen zu hören waren. Auch die Militärverwaltung des Oblast Chmelnyzkyj meldete Explosionen in der Region und forderte die Zivilbevölkerung auf, Schutz zu suchen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe haben russische Streitkräfte rund um die russische Stadt Tambow Kinschal-Raketen abgefeuert. Russland soll auch Raketen aus Belarus abgefeuert haben, schreibt die Luftwaffe auf ihrem Telegram-Kanal. Seit vergangenen Herbst hat Russland keine Luftangriffe von Belarus aus durchgeführt.

+++ 19:03 Handschlag an Russin verweigert: Fecht-Olympiasiegerin bekommt Morddrohungen +++
Die ukrainische Fecht-Olympiasiegerin Olga Kharlan bekommt eigenen Angaben zufolge Morddrohungen, nachdem sie bei der WM in Mailand den Handschlag mit der Russin Anna Smirnowa verweigert hat. In einem Interview mit “Football Hub” sagt Kharlan, sie hätte von Russen Nachrichten bekommen mit Fotos von toten Kämpfern und sei mit dem Tod bedroht worden. Auch hätte sie Drohanrufe erhalten. Die Sportlerin wurde wegen ihrer Verweigerung disqualifiziert.

+++ 18:32 Asow-Kämpfer soll nach Gefangenaustausch wieder an Front sein +++
Denys Prokopenko, ein Kommandeur des umstrittenen nationalistischen Asow-Regiments, ist Berichten zufolge an die Front zurückgekehrt, nachdem er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Russland freigelassen wurde. Radio Free Europe berichtete, Prokopenko habe im Juli in Lwiw gesagt: “Wir werden in der Schlacht auf jeden Fall unser Mitspracherecht haben.”

+++ 18:05 Luftalarm in Kiew und Explosionen in Saporischschja +++
Laut lokalen Medien und Sirenenverfolgungs-Websites wurde in Kiew ein Luftalarm ausgegeben, während in Saporischschja Explosionen gemeldet wurden. Dies geschieht, nachdem der Kreml versprochen hatte, dass Russland nach den ukrainischen Angriffen auf Schiffe im Schwarzen Meer gestern Vergeltung üben würde. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, dass russische Marschflugkörper auf die Hauptstadt zusteuerten, und riet den Menschen, Schutz zu suchen. Unterdessen berichten sowohl russische als auch ukrainische Medien über Explosionen in Saporischschja.

Update 20:24: Laut dem Gouverneur von Saporischschja wure “am Rande der Stadt ein Raketenangriff verübt”, schrieb er auf Telegram . “Spezialisten arbeiten an der Einschlagstelle, um den Brand zu löschen. Über evtl. Opfer liegen keine Informationen vor.”

+++ 17:42 Moskau: Haben US-Drohne über Schwarzem Meer abgewehrt +++
Russland hat nach eigenen Angaben ein Kampfflugzeug zur Abwehr einer Aufklärungsdrohne der USA über dem Schwarzen Meer aufsteigen lassen. Die Drohne sei von der Besatzung des Su-30-Jets als Typ MQ-9A Reaper der US-Luftwaffe identifiziert worden und habe sich beim Herannahen des Jets von der russischen Grenze entfernt, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau.

+++ 17:10 Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates: “Russische Ziele sind bester Übungsplatz” +++
Laut dem Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Oleksij Danilow, war der August bisher eine “besonders erfolgreiche” Zeit für ukrainische Drohnenangriffe gegen Russland. Jede Mission habe den Truppen mehr Erfahrung im Betrieb von Marine- und unbemannten Kampfflugzeugen (UAVs) und Drohnen gegeben, die sie gegen die einmarschierenden Russen einsetzen könnten, sagte er auf X. “Russische Ziele sind der beste Übungsplatz für ukrainische Waffen und deren Werbung auf weltweiter Rüstungsebene”, fügte er hinzu. “Der ukrainische militärisch-industrielle Komplex wird ohne Zweifel zu einem der wichtigsten Weltakteure werden, dessen Ausrüstung einen einzigartigen Kampftest bestanden hat”, schloss er.

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+++ 16:43 Kinder müssen aus neun Siedlungen in Donezk evakuiert werden +++
Aufgrund des ständigen russischen Beschusses sind ukrainische Behörden gezwungen, Kinder aus neun Siedlungen in den besetzten Gebieten von Donezk zu evakuieren. Nach Angaben des ukrainischen Reintegrationsministeriums werden 130 Jugendliche aus den an der Front liegenden Dörfern umgesiedelt.

+++ 16:21 Medwedew droht Ukraine mit Umweltkatastrophe an deren Häfen +++
Der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, droht der Ukraine mit weiteren Angriffen auf deren Häfen und umfassenden Umweltschäden. Der frühere Präsident erklärt auf Telegram, die Ukraine wolle eine Umweltkatastrophe anrichten und solle deswegen selbst von einer solchen Katastrophe getroffen werden. Die bisherigen russischen Angriffe auf ukrainische Häfen wie Odessa und Ismajil reichten wohl nicht aus, schreibt Medwedew.

+++ 15:59 So leben die letzten Einwohner im Frontort Huljajpole +++
Von Huljajpoles Normalzustand ist kaum noch etwas übrig. Der Ort im Oblast Saporischschja steht unter Dauerbeschuss, außer Trümmerteilen sind die Straßen wie leergefegt. Dennoch harren hier einige wenige Menschen aus. Oft haben sie keine andere Perspektive.

+++ 15:34 Erste Ausgabe seit Kriegsbeginn: Verletzte ukrainische Chirurgin landet auf Playboy-Cover +++
Der “Playboy” gibt in der Ukraine seine erste gedruckte Ausgabe während des Krieges heraus. Das Cover ziert die Chirurgin, das Model und die TV-Moderatorin Iryna Bilotserkovets, die bei einem Granatenangriff in der Region Kiew verwundet wurde und ein Auge verlor. Laut dem britischen “Independent” wurde sie anschließend deshalb in Berlin operiert. Das Magazin enthält auch die Geschichten anderer ukrainischer Frauen, die während des Krieges verletzt wurden. “Diese Ausgabe ist zweifelsohne historisch”, schreibt der “Playboy”, der die Hefte nicht an Kiosken vertreibt, sondern dort wo sie “viel dringender gebraucht” würden: in Krankenhäusern, Kliniken und hinteren Kommandoposten.

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+++ 15:12 Wegen Wagner: Polen erwägt Grenze zu Belarus komplett zu schließen +++
Polen muss möglicherweise seine Grenze zu Belarus schließen, da “die Bedrohung sehr real ist”, sagte der stellvertretende polnische Außenminister Pawel Jablonski gegenüber CNN. “Wir erwägen alle Schritte, die zum Schutz unseres Territoriums und unserer Bürger erforderlich sein werden, einschließlich der vollständigen Isolation von Belarus, einschließlich der vollständigen Schließung der Grenze”, sagte Jablonski. Er argumentierte, Wagner-Söldner könnten versuchen, die Grenze zu überqueren, und fügte hinzu, Polen stationiere bereits Truppen und werde “nicht nachgeben”. Die Spannungen zwischen den Nachbarländern nahmen zu, nachdem das polnische Verteidigungsministerium bestätigte, dass belarussische Hubschrauber am 1. August polnisches Territorium erreicht hatten.

+++ 14:45 Die Ukraine erklärt sechs Häfen als Kriegsrisikogebiet +++
Die ukrainischen Seestreitkräfte haben nun offiziell die Häfen von Taman, Anapa, Noworossijsk, Gelendschik, Tuapse und Sotschi, die im von Russland kontrollierten Teil des Schwarzen Meeres liegen, zum “Kriegsrisikogebiet” erklärt. Diese Ankündigung folgt auf eine Reihe von Explosionen im Schwarzen Meer in den letzten Tagen, darunter einen Angriff auf das russische Landungsschiff Olenegorskiy Gornyak, das Berichten zufolge am 4. August von einer Drohne getroffen wurde.

+++ 14:23 Masala: “Krim zu isolieren, ist Teil des ukrainischen Plans” +++
Laut russischen und ukrainischen Medien gibt es in der Nacht mehrere Explosionen nahe der Krim-Brücke. Auch soll ein russischer Tanker von einer Drohne getroffen worden sein. Politikwissenschaftler Carlo Masala erklärt, welche Strategie dahintersteckt und ob von der Konferenz in Dschidda ein Friedensimpuls ausgehen kann.

+++ 13:55 Russland meldet Einnahme von Ortschaft in Luhansk +++
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben die russischen Streitkräfte das Dorf Novoselivs’ke in der Region Luhansk im Osten der Ukraine eingenommen. Das berichtet der “Guardian” unter Berufung auf die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP.

+++ 13:47 Ukraine: Russland kann beschädigtes Kriegsschiff nicht so schnell reparieren +++
Nach Angaben eines ukrainischen Geheimdienstsprechers wird Russland Schwierigkeiten haben, das beschädigte Kriegsschiff “Olenegorski Gornjak” schnell zu reparieren. Der Schaden sei sehr groß und das Schiff nicht in Russland gebaut, zitiert ihn der “Kyiv Independent”. Hergestellt wurde es demnach im polnischen Danzig und 1976 in Betrieb genommen.

+++ 13:21 Ukraine meldet 92 Angriffe in 24 Stunden auf Saporischschja +++
Nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung haben russische Truppen die Region Saporischschja innerhalb von 24 Stunden 92 Mal angegriffen. Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Verletzt wurde demnach niemand, allerdings seien Wohnhäuser und Infrastruktur zerstört worden.

+++ 12:38 Geheimdienstquelle: Angegriffener Tanker sollte Besatzer versorgen +++
Der Angriff auf den russischen Tanker “SIG” hat sich ukrainischen Geheimdienstkreisen zufolge gegen einen Treibstofftransport für das russische Militär gerichtet. Das Schiff sei von einer mit 450 Kilogramm Sprengstoff beladenen Seedrohne getroffen worden, erklärt ein Insider aus Kreisen der ukrainischen Geheimdienste. Es habe sich um eine gemeinsame Aktion von Geheimdienst und Marine in ukrainischen Gewässern gehandelt.

+++ 12:22 Aufnahmen sollen Seedrohnen-Angriff auf russischen Tanker zeigen +++
Während an diesem Wochenende in Saudi-Arabien ein Friedensplan für die Ukraine ausgehandelt werden soll, attackiert in der Nacht offenbar erneut eine ukrainische Drohne einen russischen Tanker. Das ukrainische Auslandsfernsehen hat ein Video veröffentlicht, das den Angriff angeblich zeigt:

+++ 11:57 Luftalarm in der gesamten Ukraine +++
Bereits zum zweiten Mal am heutigen Samstag heulen in der gesamten Ukraine die Sirenen, wie unter anderem das Portal “Ukrainska Pravda” meldet. Auslöser sei der Start einer russischen MiG vom Luftwaffenstützpunkt Sawasleyka in der Region Nischni Nowgorod. Der erste Luftalarm dauerte demnach 36 Minuten.

+++ 11:33 Sicherheitsexperte rechnet nicht mit kurzfristiger Friedenslösung +++
Saudi-Arabien lädt zu einer zweitägigen Ukraine-Friedenskonferenz nach Dschidda. Während Russland nicht mit dabei ist, nehmen überraschenderweise China und Indien teil. Sicherheitsexperte Frank Umbach hofft auf einen diplomatischen Erfolg, glaubt aber nicht an eine kurzfristige Friedenslösung:

+++ 11:10 Ukrainischer Geheimdienst: Drohnen-Attacken absolut logischer Schritt +++
Der ukrainische Geheimdienstchef Wassyl Maljuk bezeichnet die jüngsten Drohnenattacken gegen russische Schiffe und die Brücke zu der von Moskau annektierten Halbinsel Krim als rechtmäßig. Es handele sich um einen “absolut logischen und effektiven Schritt” gegen den Feind, teilt Maljuk im Telegram-Kanal des Geheimdienstes SBU mit. “Solche Spezialoperationen werden in den territorialen Gewässern der Ukraine ausgeführt und sind vollkommen rechtmäßig.” Russische Kommentatoren hatten erklärt, die Ukraine habe versucht, mit dem “Terroranschlag” gegen ein ziviles Schiff eine ökologische Katastrophe im Schwarzen Meer auszulösen. Laut russischen Behörden trat aus dem schwer beschädigten Tanker kein Treibstoff ins Meer aus.

+++ 10:40 Selenskyj bekundet China sein Beileid +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht Chinas Staatschef und der chinesischen Bevölkerung angesichts der Flutkatastrophe in dem Land sein Mitgefühl aus. “Ich spreche dem Präsidenten der Volksrepublik China Xi Jinping und dem chinesischen Volk mein aufrichtiges Beileid und meine Unterstützung angesichts der verheerenden Überschwemmung aus, die viele Menschenleben gefordert hat”, schrieb er im Kurznachrichtendienst X auf Chinesisch, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet.

+++ 09:55 Ukraine meldet mehr als 249.000 russische Gefallene +++
Die ukrainische Armee gibt die Zahl der seit Kriegsbeginn schätzungsweise gefallenen russischen Soldaten aktuell mit 249.110 an. Das wären 620 mehr als gestern. Daneben wurden demnach unter anderem vier weitere Panzer zerstört.

+++ 09:15 Russland sichert beschädigten Tanker nach Drohnen-Attacke +++
Nach der ukrainischen Seedrohnen-Attacke gegen den russischen Tanker “SIG” wollen Einsatzkräfte das schwer beschädigte Schiff in der Meeresenge von Kertsch absichern. Derzeit werde das durch ein Loch eingedrungene Wasser abgepumpt, teilt die russische Seenotrettungsbehörde mit. Der Tanker schwimme trotz der Schäden im Maschinenraum weiter frei auf dem Wasser zwischen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und Russland. Zur Rettung des Tankers seien Boote der Seenotrettung an Ort und Stelle im Einsatz.

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+++ 09:03 China verurteilt Russlands Einreiseverbot für Chinesen +++
China kritisiert Russland wegen der Einreiseverweigerung für fünf Chinesen. Dies stünde in Kontrast zu dem weitgehend freundlichen Verhältnis der beiden Länder, teilt die chinesische Botschaft in Russland mit. Die fünf Personen hätten vergangenen Monat mit dem Auto von Kasachstan nach Russland fahren wollen. Nach einer vierstündigen Befragung sei ihnen die Einreise verweigert und die Visen entzogen worden. China und Russland hatten in der Vergangenheit stets ihr gutes Verhältnis betont. Am Freitag kündigte China an, einen Vertreter zu der Ukraine-Konferenz nach Saudi-Arabien an diesem Wochenende zu entsenden. Russland nimmt daran nicht teil.

+++ 08:32 Litauen liefert offenbar in Kürze Raketenwerfer aus Norwegen +++
Nach Angaben des litauischen Verteidigungsministeriums wird Litauen in Kürze die versprochenen Nasams-Raketenwerfer aus Norwegen sowie weitere Militärgüter liefern. Ende Juni hatte Litauen den Kauf zweier Nasams-Raketenwerfer für die Ukraine bekannt gegeben.

+++ 07:55 London: Beschädigung von Kriegsschiff schwerer Schlag für russische Flotte +++
Auch die britischen Geheimdienste gehen davon aus, dass der ukrainische Seedrohnenangriff auf ein russisches Kriegsschiff im Schwarzmeerhafen von Noworossijsk in der Nacht auf Freitag erfolgreich war. Das erläutert das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Update. Die starke Beschädigung sei ein schwerer Schlag für die Schwarzmeerflotte, die den Großteil ihrer Einheiten nach Noworossijsk verlegt habe. Die 3600 Tonnen schwere und 113 Meter lange “Olenegorski Gornjak” sei das größte russische Marineschiff, das seit dem Untergang des Kreuzers “Moskwa” am 13. April 2022 schwer beschädigt oder zerstört wurde.

+++ 07:24 Ukrainischer Militärangestellter soll Kriegsdienstverweigerer ins Ausland geschleust haben +++
Ein Angestellter des Militärkommissariats und vier Komplizen wurden in der Oblast Ternopil im Westen der Ukraine dabei erwischt, wie sie Dokumente fälschten, um Menschen zu helfen, sich der Mobilisierung zu entziehen und illegal ins Ausland zu reisen. Das berichtet der “Kyiv Independent”. Die Gruppe verlangte demnach 3000 Dollar für die Fälschungen. 30 Personen hätten ihre Dienste in Anspruch genommen, sechs von ihnen das Land bereits verlassen. Der Militärmitarbeiter werde verdächtigt, die Grenzübertritte mit organisiert zu haben.

+++ 07:02 Ukraine erwartet konstruktive Verhandlungen bei Friedensgipfel +++
Die Ukraine rechnet mit schwierigen, aber konstruktiven Gesprächen bei der Friedenskonferenz in Saudi-Arabien. Sein Land hoffe, dass sich die Teilnehmer auf Grundsätze zur Beendigung des Krieges einigen könnten, sagte der Chef des Büros von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, in einem Interview. An dem Treffen nehmen etwa 40 Länder teil. Russland gehört nicht dazu.

+++ 06:28 Chinas Export-Beschränkungen für Drohnen dürften Russen ernsthaft schwächen +++
Chinas Ausfuhrbeschränkungen für zivile Langstreckendrohnen dürften den Nachschub für russische Soldaten ernsthaft beeinträchtigen. Das erklärte ein bekannter russischer Militärblogger, wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrer aktuellen Analyse berichtet. Betroffen sind von den Beschränkungen ab 1. September demnach russische Freiwillige, die russische Soldaten mit Drohnen beliefern.

+++ 05:59 Friedensgipfel im saudischen Dschidda startet +++
In Saudi-Arabien beginnt heute ein zweitägiger Gipfel zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In der Küstenstadt Dschidda kommen ranghohe internationale Vertreter zusammen, um einen “politischen und diplomatischen Weg” zur Beendigung des Krieges zu finden. Nationale Sicherheitsberater und “eine Reihe von Vertretern aus verschiedenen Ländern” werden demnach an dem Treffen teilnehmen. Erwartet werden unter anderem Repräsentanten der Ukraine, der USA, der EU, Großbritanniens sowie aus Chile, Indonesien, Ägypten und der Türkei, wie es zuvor aus Diplomatenkreisen in Riad hieß. Russland werde nicht teilnehmen.

+++ 03:25 Militärexperte Mölling: Gegenoffensive kann noch erfolgreich sein +++
Der Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sieht Chancen für einen Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive. Sie gehe langsam aber sicher voran. “Wenn die Ukrainer es schaffen, durch die erste russische Verteidigungslinie zu kommen, wird die Offensive erfolgreich sein”, sagt Mölling den Funke-Zeitungen. Aus Möllings Sicht würde es reichen, wenn die ukrainischen Truppen bis zu den quer verlaufenden Versorgungslinien auf Eisenbahn und Straße in Richtung Melitopol vorstießen. Dann könnten sie das ganze Gebiet bis zum Asowschen Meer mit Artillerie und Raketenartillerie beschießen, meint der Experte. “Das Terrain wäre dann für die Russen nicht mehr zu verteidigen.”

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+++ 02:15 Ziele im russischen Kursk mit Drohnen angegriffen +++
Ziele in der russischen Stadt Kursk sollen am Abend von Drohnen angegriffen worden sein. Das berichtet der “Kyiv Indipendent”. Wie der Gouverneuer der Region auf Telegram mitteilt, seien unter anderem Fenster an zwei Verwaltungsgebäuden zerstört worden sein. Verletzte soll es demnach nicht geben.

+++ 01:33 London: G7-Preisdeckel für russisches Öl wirkt +++
Der Preisdeckel für russisches Öl zeigt nach Angaben der britischen Regierung weiterhin Wirkung. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) berichtet laut dem Finanzministerium in London von einem Rückgang der russischen Erlöse aus dem Ölexport im Juni um knapp zehn Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresmonat. Allein zwischen Mai und Juni fielen die Erlöse demnach um 1,5 Milliarden Dollar. Die Forschungsorganisation Centre for Research on Energy and Clean Air schätze zudem, dass der Preisdeckel auf Rohöl Russland 160 Milliarden Euro am Tag kostet.

+++ 00:41 Berichte über Drohnenangriff nahe der Kertsch-Brücke +++
Im Bereich der Krim-Brücke soll es Explosionen gegeben haben. Der Chef der Kollaborateurs-Organisation “Wir sind zusammen mit Russland”, Wladimir Rogov, schreibt auf seinem Telegram-Kanal, es seien drei Seedrohnen im Bereich der Straße von Kertsch zerstört worden. Militärblogger berichten, die Angriffe hätten einem Tanker gegolten. Der Maschinenraum sei geflutet worden.

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+++ 23:11 Deutschland liefert weiteres Militärgerät an Kiew +++
Deutschland hat weiteres militärisches Gerät und Waffen an die Ukraine geliefert. Im Vergleich zur Vorwoche wurden Kiew unter anderem zwei weitere Minenräumpanzer, neun weitere Grenzschutzfahrzeuge und drei weitere Aufklärungsdrohnen übergeben, wie aus einer Übersicht auf der Seite der Bundesregierung hervorgeht. Außerdem erhielten die ukrainischen Streitkräfte Antiminenpflüge für T-72-Panzer, automatisierte Aufklärungssysteme und mobile Antennenmastkomplexe. Auch die Liste der geplanten Militärhilfen ist aktualisiert. Neue Pläne umfassen unter anderem die Lieferung von 40 zusätzlichen Schützenpanzern vom Typ Marder.

+++ 22:16 Maliar: Russische Verteidigungslinie an der Südfront durchbrochen +++
Ukrainische Streitkräfte haben einem Bericht zufolge die erste russische Verteidigungslinie im Süden durchbrochen. “An einigen Stellen” an der Südfront habe das ukrainische Militär die erste russische Verteidigungslinie durchbrochen und sei auf die “mittlere” vorgerückt, meldet die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent” unter Berufung auf die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar.

+++ 21:47 Litauen entzieht mehr als tausend Russen und Belarussen die Aufenthaltsgenehmigung +++
Litauen stuft mehr als tausend russische und belarussische Staatsbürger als Bedrohung der nationalen Sicherheit ein und entzieht ihnen die Aufenthaltsgenehmigung. Wie die Migrationsbehörde in Vilnius mitteilte, wird den Betroffenen der weitere Aufenthalt in Litauen untersagt. Seit November 2022 mussten russische und belarussische Staatsbürger für die Erneuerung oder Befristung einer Aufenthaltsgenehmigung einen Fragebogen ausfüllen. Darin wurden unter anderem Fragen zur Ausbildung, zu früheren Tätigkeiten und zum Militärdienst gestellt. 910 Belarussinnen und Belarussen sowie 254 Russinnen und Russen wurden daraufhin der Mitteilung zufolge als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft. Zudem wurde allen 1164 Menschen die Einreise nach Litauen untersagt.

+++ 21:21 Nawalny-Urteil: Baerbock wirft Russland “Willkürjustiz” vor +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft Russland nach der erneuten Verurteilung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny “Willkürjustiz” vor. Die Freiheitsstrafe von weiteren 19 Jahren sei “blankes Unrecht”, schrieb die Ministerin im Online-Dienst X, der zuvor Twitter hieß. Russlands Präsident Wladimir Putin “fürchtet nichts mehr als Eintreten gegen Krieg und Korruption und für Demokratie – selbst aus der Gefängniszelle heraus”. Er werde kritische Stimmen damit nicht zum Schweigen bringen, fügte die Grünen-Politikerin mit Blick auf Putin hinzu.

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