Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 00:25 Russisches Flugzeug landet in Washington – mit Ausnahmegenehmigung +++

Mit einer Ausnahmegenehmigung ist ein russisches Flugzeug in der US-Hauptstadt Washington gelandet, um russische UN-Diplomaten abzuholen, die der Spionage bezichtigt werden. Dies bestätigt eine Sprecherin des US-Außenministeriums. So solle die pflichtgemäße Ausreise der Diplomaten und ihrer Familien erleichtert werden. Die USA haben wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein Flugverbot gegen russische Flugzeuge verhängt.

+++ 23:56 Visa und Mastercard ziehen sich aus Russland zurück +++
US-Kreditkartenriese Visa schränkt Transaktionen in Russland ein. In Russland ausgestellte Visa-Karten könnten im Ausland künftig nicht mehr für Zahlungen eingesetzt werden, teilt das Unternehmen mit. “Dieser Krieg und die fortdauernde Bedrohung des Friedens und der Stabilität erfordern es, dass wir unseren Werten gemäß reagieren”, erklärt Visa-Chef Al Kelly. Der Schritt betrifft demnach auch die Bezahlung mit im Ausland ausgestellten Visa-Karten in Russland. “Wir bedauern die Auswirkungen, die das auf unsere geschätzten Kollegen, Kunden, Partner, Händler und Kreditkarten-Besitzer haben wird.” Mastercard zieht sich ebenfalls aus Russland zurück und begründet den Schritt mit der “beispiellosen Natur des derzeitigen Konflikts und der ungewissen wirtschaftlichen Umgebung” in Russland.

+++ 23:25 Ukrainische Luftwaffe: Fünf russische Flugzeuge und vier Hubschrauber abgeschossen +++
Laut “Kyiv Independent” bestätigt die ukrainische Luftwaffe, fünf russische Flugzeuge und vier Hubschrauber abgeschossen zu haben. Insgesamt gibt die Ukraine nun an, 44 Flugzeuge und 44 Hubschrauber abgeschossen zu haben. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

+++ 22:47 USA stellen Milliarden-Finanzspritze für Ukraine bereit +++
Mitglieder des US-Kongresses versprechen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Freigabe der vom Weißen Haus beantragten zehn Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro). Nach einer Videoschalte mit Selenskyj sagt der republikanische Senator Steve Daines dem Sender Fox News, alle seien “in unserer Unterstützung für die Ukraine geeint”. Mit dem Geld soll nach Angaben des Weißen Hauses zusätzliche humanitäre, sicherheitstechnische und wirtschaftliche Unterstützung “in der Ukraine und der Nachbarregion” finanziert werden.

+++ 22:23 Israel baut Feldlazarett in der Ukraine auf +++
Israel baut ein Feldlazarett in der Ukraine zur Behandlung von Flüchtlingen auf. Die entsprechenden medizinischen Teams sollen kommende Woche aufbrechen, teilt das Gesundheitsministerium mit.

+++ 22:08 Kuleba: Mit gelieferten Waffen “zahlreiche russische Panzerfahrzeuge” zerstört +++
Ukrainische Truppen haben mit den von Verbündeten gelieferten Waffen nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba zahlreiche russische Panzerfahrzeuge und anderes Kriegsgerät zerstört. “Gerade heute haben wir drei russische Kampfflugzeuge, die unsere Städte bombardiert haben, mit Hilfe von ‘Stingern’ abgeschossen”, sagt Kuleba bei einem Treffen mit US-Außenminister Blinken im Grenzgebiet zu Polen. Die USA, aber auch Deutschland haben der Ukraine Panzerabwehrwaffen und Boden-Luft-Raketen vom Typ “Stinger” geliefert. Kulebas Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.

+++ 21:55 Anti-Kriegs-Protest mit Heißluftballons +++
In Litauen sind bei einer Protestaktion gegen die russische Invasion in die Ukraine acht Heißluftballons in die Luft aufgestiegen. Die Fluggeräte schwebten mit 20 Meter langen ukrainischen und litauischen Fahnen über die Hauptstadt Vilnius. Damit sollte Litauens Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck gebracht und der ukrainischen Bevölkerung Hoffnung und Entschlossenheit vermittelt werden. Das teilt die Stadtverwaltung der Kapitale des baltischen EU- und Nato-Landes mit. “Die Flagge ist das beste Symbol für Widerstand und Sieg”, wird der Ballonpilot Giedrius Leskevicius in der Mitteilung zitiert.

An den Heißluftballons waren lange Fahnen in den ukrainischen Farben angebracht.

(Foto: dpa)

+++ 21:37 Günther distanziert sich von Kretschmer-Aussage zu Russland +++
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther geht auf Distanz zum sächsischen Ministerpräsidenten und Parteifreund Michael Kretschmer, der nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in einem TV-Interview “Maß und Mitte” im Umgang mit Russland angemahnt hatte. “Maß und Mitte sind bestimmt nicht die Begriffe, die mir im Umgang mit Russland im Moment einfallen”, sagt CDU-Politiker Günther dem “Spiegel”. “Was zählt, ist Geschlossenheit gegen einen Despoten. Wir müssen die Ukraine bestmöglich unterstützen. Es ist richtig, dass wir Waffen liefern. Putin braucht eine klare Antwort.” Günther befürchtet zudem, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem noch größeren militärischen Konflikt ausweiten könnte. “Ich bin deswegen in großer Sorge”, sagt er. “Bei Wladimir Putin kann man im Moment nichts ausschließen.”

+++ 21:22 Energiekonzern OMV will nicht mehr in Russland investieren +++
Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV kündigt an, in Russland zukünftig keine Investitionen mehr zu verfolgen. “Russland wird nicht mehr als eine der strategischen Kernregionen im Exploration & Production Portfolio der OMV betrachtet”, heißt es in einer Pflichtmitteilung. Zudem werde eine strategische Überprüfung der wirtschaftlichen Beteiligung von knapp einem Viertel am Juschno-Russkoje-Erdgasfeld eingeleitet. “Diese Überprüfung beinhaltet alle Optionen einschließlich Möglichkeiten einer Veräußerung oder Ausstiegs.” OMV war auch an der Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt, die wegen der Sanktionen gegen Russland aber nicht in Betrieb gehen wird.

+++ 21:06 Kiew: 100.000 Menschen schließen sich Territorialverteidigung an +++
Seit Ausbruch des Krieges gegen Russland haben sich nach Angaben aus Kiew mehr als 100.000 Menschen der ukrainischen Territorialverteidigung angeschlossen. Das sagt Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar nach Angaben der Agentur Unian. Unabhängig überprüfen lässt sich diese Zahl bisher nicht. Die Freiwilligenbataillone sollten auch nach dem Ende des Kriegs nicht aufgelöst, sondern in die ukrainischen Verteidigungsstrukturen integriert werden, sagt Maljar.

+++ 20:49 Russland fordert Ende der Waffenlieferungen an Ukraine +++
Das russische Außenministerium fordert einem Medienbericht zufolge die EU- und NATO-Staaten auf, ihre Waffenlieferungen an die Ukraine zu beenden. Man sei insbesondere besorgt, dass Luftabwehrraketen des Typs “Stinger” in die Hände von Terroristen gelangen könnten, meldet die Nachrichtenagentur RIA.

+++ 20:28 Von der Leyen erwartet mehrere Millionen Flüchtlinge aus Ukraine +++
Nach Einschätzung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wird der Krieg in der Ukraine mehrere Millionen Flüchtlinge zur Folge haben. Schon jetzt seien mehr als 1,2 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, sagt die deutsche Politikerin nach Gesprächen mit der spanischen Regierung in Madrid. “Und diese Zahl wird sich in den nächsten Tagen und Wochen wahrscheinlich noch vervielfachen.” Es handele sich um unschuldige Frauen, Männer und Kinder, die vor dem skrupellosen und brutalen Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin flüchteten. “Sie brauchen unsere sofortige Hilfe”, so von der Leyen. Sie erinnert daran, dass die EU-Staaten beschlossen hätten, den Menschen möglichst unbürokratischen Schutz für mindestens ein Jahr zu gewähren.

+++ 20:15 Ukrainischer Außenminister trifft Blinken – und fordert mehr Waffen +++
Bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken bittet der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba seinen Amtskollegen um weitere militärische Unterstützung. Sein Land benötige dringend Kampfflugzeuge und Luftabwehrsysteme, erklärt Kuleba bei dem etwa 45-minütigen Treffen an der polnisch-ukrainischen Grenze. “Ich hoffe, dass das ukrainische Volk dies als ein klares Zeichen dafür sehen kann, dass wir Freunde haben, die uns im wahrsten Sinne des Wortes zur Seite stehen”, sagt Kuleba nach dem Treffen am Grenzübergang Korczowa-Krakovets, das unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfand. Er habe seinen US-Kollegen aufgefordert, die Waffenlieferungen an sein Land zu erhöhen, so Kuleba. “Es ist kein Geheimnis, dass wir den größten Bedarf an Kampfjets, Kampfflugzeugen und Luftabwehrsystemen haben.”

+++ 19:51 Bennett reist von Moskau nach Berlin – Treffen mit Scholz +++
Israels Premier Bennett ist nach seinem Treffen mit Kreml-Chef Putin auf dem Weg nach Deutschland. In Berlin ist ein Treffen mit Kanzler Olaf Scholz geplant, in dem es um den Krieg in der Ukraine gehen soll. Auch in Moskau hatten Bennett und Putin über den Krieg gesprochen. Israel wurde mehrfach, auch vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj, als Vermittler zwischen beiden Seiten ins Spiel gebracht.

+++ 19:31 Vitali und Wladimir Klitschko: “Wir bleiben hier” +++
Die Brüder Wladimir und Vitali Klitschko wollen in der Ukraine bleiben und weiter gegen die russischen Truppen kämpfen. Es bleibe ihnen keine andere Wahl als zu kämpfen, sagt Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, in einem gemeinsamen Interview mit seinem Bruder der “Welt am Sonntag”. Für ihn wäre es “richtig peinlich”, wenn er als gewählter Bürgermeister jetzt sein Land verlassen würde. “Wenn ich ginge, wäre das Verrat und ich könnte niemals mehr in den Spiegel sehen. Wir bleiben hier.” Nach Einschätzung der Box-Legenden ist der Widerstandswille der ukrainischen Soldaten und Zivilisten ungebrochen. “Es ist berührend zu erleben, wie sehr unsere Leute für ihr Recht kämpfen”, sagt Vitali Klitschko. Beide Brüder erklären, dass sie in Kiew bleiben und sich Rückendeckung geben würden.

+++ 19:16 Außenamt mahnt wegen russischen Mediengesetzen zur Vorsicht +++
Wegen der verschärften Mediengesetze in Russland rät das Auswärtige Amt auch bei anderen öffentlichen Äußerungen zu Vorsicht. “Auch private Äußerungen in sozialen Medien können nach diesem neuen Gesetz in der Russischen Föderation mit unberechenbaren persönlichen Risiken verbunden sein”, heißt es in einer Aktualisierung der Reise- und Sicherheitshinweise. “Es wird zu äußerster Zurückhaltung oder alternativ zur Ausreise geraten.” Seit Samstag gelte das neue Gesetz, das “die willkürliche Verhängung hoher Haftstrafen für öffentliche Äußerungen ermöglicht”, erläutert das Auswärtige Amt. Als Reaktion darauf haben mehrere internationale Medien ihre Arbeit in Russland ganz oder teilweise eingestellt.

+++ 19:05 Estlands Regierungschefin warnt vor Zugeständnissen an Russland +++
Estlands Regierungschefin Kaja Kallas warnt vor Zugeständnissen an Russland. “Wenn wir einen Schritt zurück machen, sind wir schwach. Ein Diktator versteht nur Stärke”, sagt sie dem “Tagesspiegel”. Russland solle nicht an den Verhandlungstisch zurückgeholt werden, “bis die Ukraine frei ist”. Auch wenn Moskau und Kiew sich auf einen Friedensvertrag verständigen sollten, sei klar, dass die Ukrainer das nicht freiwillig täten. Kallas erinnert daran, dass die russischen Truppen 2014 bereits die Krim eingenommen und in der Ostukraine interveniert hatten. Dann habe es geheißen, diese Gebiete seien weg. “So etwas sollten wir vermeiden. Denn dies hat Russland ermutigt, die nächsten Schritte zu gehen”, betont Estlands Regierungschefin. “Deshalb ist es sehr wichtig, dass Russland diesen Krieg verliert. Andernfalls werden weitere Kriege folgen.”

+++ 18:45 Moskau verkündet Einnahme von Militärbasis bei Cherson +++
Nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums haben russische Truppen eine große Militärbasis nahe der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson unter ihre Kontrolle gebracht. Die ukrainischen Truppen hätten die weitläufige Basis nahe der Ortschaft Radensk verlassen, teilt das Verteidigungsministerium nach Angaben der Agentur Interfax mit. Unter anderem seien Panzer und Panzerfahrzeuge erbeutet worden. Von Kiew gibt es dazu keine Bestätigung. In einer Halle sei ein Waffenlager, unter anderem mit Panzerabwehrraketen gefunden worden, teilt Russland weiter mit. Die ukrainische Basis sei für etwa 4000 Soldaten ausgelegt gewesen. Die Gebietshauptstadt Cherson mit 280.000 Einwohnern soll unter Kontrolle der russischen Truppen stehen. Russische Truppen hätten außerdem im Gebiet Schitomir vier Flieger vom Typ SU-27 zerstört, sagt der russische Militärsprecher Igor Konaschenkow. Außerdem seien fünf Radarstationen und zwei Flugabwehrsysteme vom Typ Buk M-1 vernichtet worden.

+++ 18:38 Ukrainisch-russische Gespräche gehen am Montag weiter +++
Vertreter Russlands und der Ukraine wollen Anfang kommende Woche erneut verhandeln. Eine dritte Runde von Gesprächen beider Seiten ist nach Angaben der Regierung in Kiew für Montag geplant. Der ukrainische Unterhändler David Arachamija gibt bei der Ankündigung auf Facebook allerdings keine weiteren Einzelheiten bekannt.

+++ 18:32 Puma schließt Geschäfte in Russland +++
Immer mehr westliche Firmen schließen ihre Geschäfte in Russland – so jetzt auch der Sportartikelhersteller Puma. Der operative Betrieb werde “vorübergehend eingestellt”, teilt das Unternehmen in Herzogenaurach mit. Puma betreibt in dem Land mehr als 90 Geschäfte, die Mitarbeiterzahl gibt der Sportartikelhersteller zuletzt mit über 900 an. In den vergangenen Tagen hatten eine ganze Reihe westlicher Unternehmen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine angekündigt, ihre Geschäfte in Russland einzuschränken, auf Eis zu legen oder sich ganz zurückzuziehen.

+++ 18:20 Selenskyj bittet US-Senatoren um Kampfflugzeuge +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Telefonat mit US-Senatoren nach amerikanischen Angaben eine “verzweifelte Bitte” um Kampfflugzeuge vorgetragen. Wie der Mehrheitsführer der Demokraten in der Kongresskammer, Chuck Schumer, in Washington erklärt, wolle Selenskyj von osteuropäischen Ländern Maschinen russischer Bauart. “Diese Flugzeuge werden sehr dringend benötigt.” Er werde alles tun, um deren Verlegung zu erleichtern, erklärt Schumer. Nach Angaben der “New York Times” sprach Selenskyj per Videocall mit mehr als 300 Vertretern des US-Kongresses. Er forderte demnach auch erneut die Errichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine.

+++ 17:59 Israels Premier Bennett trifft Putin +++
Der israelische Premier Naftali Bennett ist zu einem Treffen mit Russlands Präsidenten Putin nach Moskau gereist, wie Reuters unter Berufung auf Angaben aus dem Kreml berichtet. Bei dem Gespräch solle es um den Krieg in der Ukraine gehen, heißt es weiter. Das Büro des Premierministers teilte mit, die beiden Politiker hätten bereits zweieinhalb Stunden miteinander gesprochen. Israel wurde immer wieder, auch vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj, als möglicher Vermittler bei Verhandlungen ins Spiel gebracht.

+++ 17:47 Russland setzt Angriffe auf Mariupol und Wolnowacha fort +++
Das russische Militär setzt eigenen Angaben zufolge seine Angriffe auf die ukrainische Großstadt Mariupol und die Stadt Wolnowacha fort. Die Kampfhandlungen seien um 16 Uhr (MEZ) nach einer mehrstündigen Feuerpause fortgesetzt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau laut Agentur Interfax mit. Die ukrainische Seite hatte Russland zuvor Verstöße gegen die vereinbarte Feuerpause vorgeworfen.

+++ 17:44 USA rufen Amerikaner zur sofortigen Ausreise aus Russland auf +++
Die US-Regierung verschärft ihre Reisewarnung für Russland und ruft alle amerikanischen Staatsbürger zur sofortigen Ausreise aus dem Land auf. “US-Staatsbürger sollten Russland sofort verlassen”, teilt das Außenministerium in Washington mit. Es gebe noch begrenzte Flugmöglichkeiten. Überlandstrecken seien noch geöffnet. Das Ministerium warnt, in Russland könnten US-Bürgern Schikanen der Sicherheitskräfte drohen, zudem könne die Botschaft dort in Notfällen nur noch begrenzt unterstützen. Die US-Botschaft in Moskau lud Amerikaner in Russland zu einer virtuellen Versammlung mit Botschafter John Sullivan am kommenden Mittwoch ein. Dabei werde Sullivan Fragen “angesichts der sich rasch entwickelnden Situation infolge des unprovozierten und ungerechtfertigten Einmarsches Russlands in der Ukraine” beantworten, heißt es in der Einladung.

+++ 17:33 UN bestätigen 351 tote Zivilisten – aber viel mehr Opfer vermutet +++
Angaben zu Opfern des russischen Überfalls auf die Ukraine sind schwer unabhängig zu überprüfen. Die Vereinten Nationen geben nun einen Überblick. Demnach sind in dem Krieg bisher 351 Zivilisten ums Leben gekommen. Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) weiter berichtet, stieg die Zahl der verletzten Zivilisten auf 707, darunter auch 36 Kinder. Die meisten Opfer seien durch den Einsatz von Explosivwaffen mit weitem Wirkungsbereich verursacht worden, darunter Beschuss durch schwere Artillerie und durch Raketen. Die tatsächlichen Opfer-Zahlen dürften laut OHCHR erheblich höher sein. Gerade in den vergangenen Tagen seien die entsprechenden Informationen schwer zu bekommen gewesen und manche Berichte über verletzte und tote Zivilisten harrten einer Bestätigung.

+++ 17:27 Russische Botschaft beklagt Übergriffe auf Landsleute +++
Die russische Botschaft in Berlin hat nach eigenen Angaben allein in den vergangenen drei Tagen Hunderte Beschwerden von Landsleuten in Deutschland erhalten, die sich über Drohungen und Hassbriefe beklagt hätten. Es gehe dabei unter anderem um Beschädigung von Autos mit russischen Kennzeichen, teilt die Botschaft mit. Auch seien Beschimpfungen, Hassbriefe, körperliche Übergriffe und Mobbing unter Schülern gemeldet worden. “Wir halten jegliche Manifestationen von Diskriminierung und Verletzungen der Rechte unserer Bürger und der russischsprachigen Bevölkerung in Deutschland für inakzeptabel.” Botschafter Sergej Netschajew schickte laut Agentur Interfax eine Note an das Auswärtige Amt, in der er die angebliche Diskriminierung russischer Landsleute in Deutschland kritisierte. Er forderte “starke Signale der deutschen Regierung” an die Behörden in Ländern, Städten und Kommunen, “um diese Diskriminierung zu beenden”.

+++ 17:16 Medienregulierer setzen Zwangsgeld gegen RT DE fest +++
Deutsche Medienregulierer setzen ein Zwangsgeld von 25.000 Euro gegen das deutschsprachige Live-Programm des russischen Staatsmediums RT fest. Das Programm hätte bis Freitag laut einer vorangestellten Androhung eingestellt werden müssen. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg teilt jedoch mit, dass man das Zwangsgeld festsetze werde, da der Livestream von RT DE auch am Samstag noch auf verschiedenen Webseiten verfügbar sei. Es müsse bis zum 16. März bezahlt werden. Gleichzeitig werde man ein erneutes Zwangsgeld in Höhe von 40.000 Euro androhen, sollte der Sendebetrieb des Fernsehprogramms RT DE nicht bis dahin eingestellt werden. Bereits Anfang Februar hatten die Medienanstalten ein Sendeverbot gegen das deutschsprachige Programm des Staatsmediums erteilt, weil für das Programm keine Rundfunklizenz in Deutschland vorliege. Parallel zu dem deutschen RT-Rundfunklizenz-Fall trat am Mittwoch eine EU-Sanktion in Kraft, wonach die Verbreitung der russischen Staatsmedien RT und Sputnik seither verboten ist.

+++ 17:01 US-Tarnkappenjets müssen wegen technischen Problems auf BER landen +++
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine haben die USA Tarnkappenjets nach Europa verlegt. Diese sind für Radaranlagen weitgehend unerkennbar. Nun kommt es allerdings zu einem Zwischenfall: Zwei Tarnkappenjets der US-Luftwaffe müssen wegen eines technischen Problems auf dem Berliner Flughafen BER landen. Eine der zwei F-35-Maschinen habe eine Luftnotlage gemeldet, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Militärkreise. Die Flugzeuge wurden demnach abgestellt und von Feldjägern gesichert.

+++ 16:50 Reporter ohne Grenzen baut Pressezentrum in Lwiw auf +++
Die Organisation Reporter ohne Grenzen will in der Ukraine ein sogenanntes Zentrum für Pressefreiheit eröffnen, um im Krieg gefährdete Journalisten zu unterstützen. Die russische Invasion werde durch einen Krieg um Informationen begleitet, darauf reagiere man, teilt die Organisation mit. Man werde in Kürze gemeinsam mit der langjährigen ukrainischen Partnerorganisation, dem Institut für Masseninformation (IMI), eine Anlaufstelle in der westukrainischen Stadt Lwiw eröffnen. Konkret heißt es: “Berichterstattende sollen dort Schutzausrüstung ausleihen können – vor allem schusssichere Westen und Helme sind derzeit knapp.” In dem Zentrum solle es auch finanzielle und psychologische Unterstützung geben. Ausländische Journalisten könnten dort auch arbeiten. Es gebe zudem einen Schutzraum für den Fall eines Angriffs.

+++ 16:42 Flüchtende: “Hoffen, wir können bald zurück” +++

+++ 16:27 Schweden und Finnland wollen sich in Sicherheitsfragen abstimmen +++
Schweden und Finnland wollen sich angesichts des Ukraine-Kriegs noch näher in Sicherheitsfragen abstimmen und ihre Verteidigungsanstrengungen erhöhen. “Unsere Länder sind nicht direkt bedroht, aber es ist klar, dass wir die Sicherheit in unserer eigenen Region gemeinsam bewerten müssen”, sagt die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin nach einem Treffen mit der schwedischen Regierungschefin Magdalena Andersson in Helsinki. “In Schweden diskutieren wir derzeit über die weitere Aufstockung der Militärausgaben”, so Andersson. Finnlands Verteidigungsminister Antti Kaikkonnen hatte bereits zuvor dem Fernsehsender Yle gesagt, sein Land wolle ein Flugabwehr-System israelischer Herstellung kaufen. Finnland und Schweden sind anders als Dänemark, Norwegen und Island keine NATO-Mitglieder. Durch Russlands Angriff auf die Ukraine hat der Zuspruch in beiden Ländern hinsichtlich einer möglichen Mitgliedschaft Umfragen zufolge stark zugenommen.

+++ 16:13 S&P senkt Kreditwürdigkeit von Belarus um drei Stufen +++
Die Ratingagentur S&P senkt die Kreditwürdigkeit von Belarus um drei Stufen von B auf CCC. Die Schulden des Russland-Alliierten gelten damit nicht mehr als nur hoch spekulativ, sondern als extrem spekulativ. Die Analysten prüfen überdies eine weitere Abstufung, wie es in einer Mitteilung von S&P heißt. Die verhängten internationalen Sanktionen gegen Belarus wegen der Beteiligung an der russischen Militärintervention in der Ukraine dürften die Wirtschaft des Landes erheblich stören, heißt es zur Begründung. S&P erklärt, sollte es nicht zu derzeit unabsehbaren positiven Entwicklungen kommen, sei es wahrscheinlich, dass Belarus binnen 12 Monaten mit seinen Verbindlichkeiten in Zahlungsverzug geraten werde.

+++ 16:04 Blinken erhöht Druck auf China, den Krieg zu verurteilen +++
China als strategischer Partner Russlands könnte eine Rolle für das Ende des Krieges in der Ukraine spielen. Die US-Regierung übt nun Druck auf Peking aus, sich gegen Moskau zu positionieren. US-Außenminister Antony Blinken habe mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi “über den vorsätzlichen, unprovozierten und ungerechtfertigten Krieg Moskaus gegen die Ukraine” gesprochen, teilt das Außenministerium in Washington mit. Blinken habe in dem Telefonat darauf verwiesen, dass “die Welt beobachtet, welche Nationen für die Grundprinzipien der Freiheit, Selbstbestimmung und Souveränität eintreten. Er betonte, dass die Welt gemeinsam handelt, um die russische Aggression abzulehnen und darauf zu reagieren und sicherzustellen, dass Moskau einen hohen Preis zahlen wird.”

+++ 15:53 Arbeiterwohlfahrt entzieht Schröder Friedenspreis +++
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) erkennt dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder den 2005 an ihn vergebenen Heinrich-Albertz-Friedenspreis ab. “Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen und muss auf das Schärfste verurteilt werden”, erklärt AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner. Die andauernden geschäftlichen Verbindungen Schröders nach Russland und seine Weigerung, sich konsequent von Putin zu distanzieren, stünden dem entgegen. “Das ist in keinster Weise vereinbar mit den Werten, für die der Heinrich-Albertz-Friedenspreis und die AWO einstehen”, so Sonnenholzner. In seiner Sitzung am Freitag habe das Präsidium der AWO daher die Aberkennung des Preises beschlossen.

+++ 15:53 Tausende Russen fliehen nach Finnland – Bahn muss Verbindungen ausweiten +++
Die finnische Bahn muss ihre Zugverbindung vom russischen St. Petersburg in die Hauptstadt Helsinki ausweiten, weil mehr und mehr Russen ihr Land verlassen wollen. Tausende seien bereits in Finnland angekommen, neben dem Schnellzug Allegro seien auch die Busse auf der rund 400 Kilometer langen Strecke zwischen St. Petersburg und Helsinki voll, berichtet der finnische Fernsehsender Yle. Viele fürchteten, dass Russland unter Kriegsrecht gestellt werden könnte und die Grenzen geschlossen würden, berichtet der finnische Sender. Russlands Präsident Putin hatte nach Angaben russischer Agenturen am Samstag allerdings gesagt, er sehe derzeit keine Voraussetzungen für die Ausrufung des Kriegsrechts in Russland.

+++ 15:40 Zehntausende protestieren in Hamburg gegen den Krieg +++
In Hamburg demonstrieren Zehntausende Menschen für Solidarität mit der Ukraine und für Frieden in Europa. Zur Auftaktkundgebung am Jungfernstieg seien etwa 30.000 Menschen gekommen, am anschließenden Aufzug hätten bis zu 22.000 Menschen teilgenommen, schätzt die Polizei. Aufgerufen zu der Aktion hatten unter anderem die ukrainische Diaspora sowie die Jungendorganisationen mehrere politischer Parteien und die Klimaschutzbewegung Fridays for Future. Bis zur Schlusskundgebung habe es keine Zwischenfälle gegeben, heißt es von der Polizei.

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Bis zu 30.000 Menschen demonstrierten in Hamburg gegen den Krieg.

(Foto: dpa)

+++ 15:29 Flug RSD88 von St. Petersburg nach Washington gibt Rätsel auf +++
Ein Flug zwischen dem russischen St. Petersburg und der US-Hauptstadt Washington D.C. sorgt derzeit für Rätsel in den sozialen Netzwerken. Laut der Webseite Flightradar24.com ist Flug RSD88 zwischen beiden Städten unterwegs. Er soll demnach gegen 13:30 Ortszeit (19:30 MEZ) landen. Wegen bestehender Sperrungen des Luftraums musste das Flugzeug, eine Iljuschin Il-96-300, Finnland und Norwegen nördlich umfliegen. Eigentlich sind auch der kanadische und der US-Luftraum für russische Flüge gesperrt – die Maschine bräuchte eine Sondergenehmigung. Zudem handelt es sich bei RSD88 um eine Regierungsmaschine, weshalb spekuliert wird, was der Zweck der Reise sein könnte. Mit der Maschine sollten Diplomaten zurück nach Moskau geholt werden, zitiert die “Bild”-Zeitung das russische Außenministerium.

+++ 15:23 Putin: Sanktionen gleichen Kriegserklärung +++
In seiner im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede vor Flugbegleiterinnen übt Putin auch scharfe Kritik an westlichen Sanktionen gegen sein Land. Diese glichen einer Kriegserklärung. Die russische Invasion in der Ukraine begründet Putin damit, dass dort die russischsprachige Bevölkerung sowie Russlands eigene Interessen verteidigt werden müssten. Zudem bekräftigt Putin frühere Forderungen, die Ukraine müsse “entmilitarisiert” und “entnazifiziert” werden sowie einen neutralen Status haben.

+++ 15:01 Putin warnt scharf vor Flugverbotszone über Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von seinen westlichen Partner, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Die NATO hatte das zuletzt noch abgelehnt. Auch Kreml-Chef Putin warnt vor dieser Maßnahme. “Jede Bewegung in diese Richtung wird von uns als Beteiligung des jeweiligen Landes an dem bewaffneten Konflikt betrachtet”, sagt er bei einem Treffen mit Mitarbeitern der russischen Airline Aeroflot.

+++ 14:50 Putin sieht Voraussetzungen für Kriegsrecht in Russland derzeit nicht gegeben +++
Russlands Präsident Wladimir Putin will derzeit nicht das Kriegsrecht in Russland ausrufen. Für eine solche Lage seien eine Aggression von außen oder Kämpfe in konkreten Regionen erforderlich, sagt er nach Angaben russischer Agenturen in Moskau. “Aber wir haben eine solche Situation nicht, und ich hoffe, sie kommt auch nicht.” Auch den Ausnahmezustand plane er nicht. Er tritt damit Befürchtungen vieler Russen entgegen. Viele haben deshalb das Land schon verlassen.

+++ 14:44 Merz ist derzeit gegen Stopp von Energieimporten aus Russland +++
Angesichts des Überfalls Russlands auf die Ukraine werden Forderungen laut, den Import von russischem Gas und Öl komplett einzustellen, weil dadurch der Krieg finanziert werde. CDU-Chef Friedrich Merz spricht sich allerdings dagegen aus. “Wir erwägen im Augenblick eine Verschärfung der Sanktionen Richtung Verzicht unsererseits auf Energielieferungen aus Russland nicht”, sagt er nach einer Klausur der CDU-Spitze im saarländischen St. Ingbert. Die CDU sehe das Problem, habe aber die Diskussion darüber noch nicht abgeschlossen. Zugleich betont Merz: “Aber wir sind offen, wenn sich dieser Krieg fortsetzt, wenn auch die Grausamkeiten an der Zivilbevölkerung sich fortsetzen sollten, dass wir dann auch zu diesem Mittel greifen müssten.”

Laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer sind 61 Prozent der Deutschen für einen Importstopp für russisches Gas, Öl und Kohle.

+++ 14:41 Der Frontverlauf mit Stand vom 5. März 2022 +++

+++ 14:35 Innenministerium rechnet mit 225.000 Flüchtlingen in Deutschland +++
Das Bundesinnenministerium rechnet einem Bericht der “Welt am Sonntag” zufolge damit, dass bis zu 225.000 Menschen, die vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine fliehen, in Deutschland Schutz suchen werden. Die im Ministerium angesiedelte “Koordinierungsstelle Sonderlage Ukraine” berufe sich dabei auf Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM), meldet die Zeitung. Zum Vergleich: In Polen sind mittlerweile etwa 800.000 Menschen aus der Ukraine angekommen. Nach UN-Schätzungen könnten insgesamt vier Millionen Menschen die Ukraine verlassen wollen.

+++ 14:24 Aeroflot stoppt ab Dienstag Flüge ins Ausland +++
Die russische Fluggesellschaft Aeroflot stellt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass ab Dienstag sämtliche Flüge aus Russland ins Ausland ein. Einzige Ausnahme seien Verbindungen nach Belarus, zitiert Tass die Airline. Die russische Flugaufsicht empfiehlt zudem russischen Fluggesellschaften mit im Ausland geleasten Maschinen, Passagier- und Transportflüge einzustellen. Verbindungen aus Russland sollten demnach am Sonntag, Flüge nach Russland am Dienstag gestoppt werden.

+++ 14:19 Kretschmer: Nicht alle Kontakte nach Russland abbrechen +++
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht sich dafür aus, trotz des Ukraine-Krieges nicht alle Kontakte nach Russland abzubrechen. Man müsse unterscheiden zwischen den Verantwortlichen für den Angriffskrieg und dem Land und seinen Menschen, sagte Kretschmer der “Rheinischen Post”. “Ich finde es nicht gut, wenn wir alle Kontakte da jetzt abbrechen, im Wissenschaftsaustausch, im Kulturbereich.”

+++ 14:13 Zara schließt alle Läden in Russland +++
Nach dem Rückzug zahlreicher großer Firmen stellt nun auch der Zara-Mutterkonzern Inditex wegen des Ukraine-Krieges den Betrieb in Russland bis auf Weiteres ein. Man schließe vorübergehend alle 502 Läden in Russland, teilt das spanische Unternehmen mit.

+++ 14:05 Russland wirft Ukraine Blockade von Flüchtlings-Rückzug vor +++
Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, die Pläne für eine Evakuierung von Menschen aus zwei umkämpften Städten durchkreuzt zu haben. Russland halte die dafür nötige und vereinbarte Feuerpause nicht ein, sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olexii Arestowytsch. Das russische Verteidigungsministerium erklärte dagegen, ukrainische „Nationalisten” hätten den Rückzug von Zivilisten aus Mariupol und der ebenfalls in der ostukrainischen Region Donezk liegenden Stadt Wolnowacha verhindert.

+++ 14:02 Kreml stellt mögliche Atom-Einigung mit Iran in Frage +++
Russland könnte nach eigenen Angaben aufgrund der internationalen Sanktionen wegen seines Einmarschs in die Ukraine einer Einigung bei den Wiener Atomverhandlungen mit dem Iran unter Umständen nicht zustimmen. Die Vereinbarung mit dem Iran stehe zwar vor dem Abschluss, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Allerdings seien “in letzter Zeit Probleme aus der Sicht der Interessen Russlands aufgetreten”. Moskau benötige nun “schriftliche Garantien” der USA, dass die Sanktionen die Rechte Russlands im Rahmen des Atomabkommens nicht beeinträchtigen würden. Es gehe um “uneingeschränkten Handel, wirtschaftliche und investive Zusammenarbeit sowie militärisch-technische Kooperation mit dem Iran”.

+++ 13:50 Klitschkos appellieren an den Papst +++
Vitali und Wladimir Klitschko fordern den Papst und weitere geistliche Oberhäupter der Welt auf, die vom Krieg gebeutelte Ukraine zu unterstützen.”Kommen Sie nach Kiew und zeigen Ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk”, sagen die Brüder in einer Video-Botschaft. “Das Drama, das sich gerade in der Ukraine abspielt, stellt den Begriff der Menschlichkeit in Frage. Die Würde des Menschen wird durch die Aggression gegen die Zivilbevölkerung und die Ausgrenzung, die überall auf dem Territorium unseres Landes zunimmt, in Frage gestellt”, so Wladimir Klitschko. Was im Herzen Europas geschiehe, berühre das Herz aller Bewohner des Planeten, die Gerechtigkeit und die Werte des Guten lieben. Unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion. “Ich appelliere ausdrücklich an die geistigen Führer der Welt, Stellung zu beziehen und die moralische Funktion zu übernehmen, die ihnen nicht zusteht.” Vitali Klitschko ist Bürgermeister von Kiew.

+++ 13:31 Selenskyj ruft zur Verteidigung von Mariupol auf +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zur weiteren Verteidigung der Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine aufgerufen. “Alle, die Hilfe brauchen, sollten die Möglichkeit bekommen, rauszukommen”, sagte der Präsident. “Alle, die ihre Stadt verteidigen möchten, sollten den Kampf fortsetzen.” Nach ukrainischen Angaben ist die Evakuierung von Menschen aus Mariupol jedoch zunächst aus Sicherheitsgründen verschoben worden, die russische Seite halte sich nicht an die Waffenruhe. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf der Ukraine vor, sie würde die Waffenruhe nicht einhalten.

+++ 13:26 Mindestens 27.500 ukrainische Flüchtlinge in Deutschland angekommen +++
Die Bundespolizei hat in Deutschland bislang 27.491 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit. Zugleich wies er darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine deutlich höher sein könnte, da die Daten der Bundespolizei auch wegen nicht existierender Grenzkontrollen nur einen Teil der Geflüchteten abbilden würden.

+++ 13:23 London empfiehlt Briten Ausreise aus Russland +++
Das britische Außenministerium hat in Russland befindlichen Landsleuten empfohlen, das Land zu verlassen. “Wenn Ihre Anwesenheit in Russland nicht unbedingt notwendig ist, empfehlen wir Ihnen sehr, eine Ausreise über die verbliebenen kommerziellen Wege ins Auge zu fassen”, heißt es auf der Webseite des Ministeriums. Neben der Situation in der Ukraine und den mangelnden Rückreisemöglichkeiten wird auch die Situation der russischen Wirtschaft als Begründung genannt.

+++ 13:19 ARD und ZDF stellen Berichterstattung aus Russland ein +++
Die ARD und das ZDF werden vorerst nicht aus ihren Studios in Russland berichten. Das teilt der WDR mit. Aktuell werde ein neues Mediengesetz geprüft, das für Berichterstatter hohe Strafen nach sich ziehen kann. Mehrere ausländische Medien wie die britische BBC und die US-Nachrichtenagentur Bloomberg haben die Berichterstattung aus Russland vorerst eingestellt.

+++ 13:10 Video zeigt Abschuss eines russischen Kampfjets +++
In der Tschernihiw im Norden der Ukraine ist ein russischer Kämpfet abgeschossen worden. Bei der Maschine handelt es sich wahrscheinlich um eine SU 24. Das Video wird vom RTL/ntv-Verifizierungsteam als authentisch eingestuft. Dem Team zufolge ist einer der Piloten ums Leben gekommen, der zweite hat überlebt.

+++ 12:58 Aeroflot stellt alle internationalen Flüge ein +++
Die russische Fluglinie Aeroflot wird ab Dienstag nicht mehr ins Ausland fliegen. Das berichtet die Wirtschaftszeitung “Kommersant”. Ein Grund könnte sein, dass die Airline befürchtet, dass ihre Maschinen im Ausland möglicherweise beschlagnahmt werden.

+++ 12:51 Kreml: Keine Ukrainer haben Korridore genutzt +++
Angaben aus Moskau zufolge haben keine Ukrainer die humanitären Korridore bei Mariupol und Wolnowacha genutzt. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

+++ 12:45 Russland und Belarus sprechen über Flucht-Korridore für Ausländer +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow offiziellen Angaben zufolge hat mit seinem belarussischen Amtskollegen Wladimir Makei über Pläne für humanitäre Korridore für Ausländer gesprochen. Das meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das belarussische Außenministerium. Durch solche Korridore solle es Ausländern ermöglicht werden, die Ukraine zu verlassen.

+++ 12:34 Britischer Politiker: Tribunal wie Nürnberger Prozesse für Putin +++
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im britischen Unterhaus hat ein Tribunal nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Gefolgschaft vorgeschlagen. Das wäre “ein Schritt weiter” als die bisher vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag eingeleitet Untersuchung, die sich auf Kriegsverbrechen konzentriere, sagte der konservative Abgeordnete Tom Tugendhat und ergänzte: “Was wir heute in der Ukraine sehen ist nicht das Ergebnis eines einzelnen Verbrechens, sondern einer ganzen Verschwörung.” Putin habe Russland in eine Organisation verwandelt, die mehr an eine Gangsterbande oder eine Mafiastruktur erinnere. Bei den Nürnberger Prozessen waren führende Nationalsozialisten vor ein internationales Militärgericht gestellt worden.

+++ 12:19 Ukrainer in Cherson protestieren gegen Angreifer +++
In Cherson haben zahlreiche Einwohner gegen die russische Invasion protestiert. Das Video wird vom RTL/ntv-Verifizierungsteam als authentisch eingestuft.

+++ 12:06 Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol abgebrochen +++
Die Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt Mariupol ist gestoppt. Die Aktion sei “aus Sicherheitsgründen verschoben” worden, weil die russischen Truppen “weiterhin Mariupol und Umgebung bombardieren”, teilt die Stadtverwaltung im Messengerdienst Telegram mit.

+++ 11:58 Kreml wirft Westen “wirtschaftliches Banditentum” vor +++
Russland sieht sich trotz der Sanktionen zahlreicher Länder nicht isoliert. “Russland ist nicht isoliert”, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. “Russland ist zu groß, als dass es durch die USA und die Europäische Union isoliert werden könnte.” Die Welt sei viel größer als nur der Westen. Westlich orientierte Staaten verhielten sich gegenüber Russland wie Banditen. Auf dieses “wirtschaftliche Banditentum” werde Russland reagieren.

+++ 11:50 Ukrainische Behörden: 200.000 Menschen werden Mariupol verlassen +++
Die ukrainischen Behörden rechnen damit, dass mehr als 200.000 Menschen die Hafenstadt Mariupol in der Region Donezk während der Waffenruhe verlassen werden. Das sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk dem ukrainischen Portal “strana.news” zufolge. Für die Stadt Wolnowacha ging sie von 15.000 Menschen aus.

+++ 11:34 Unbewaffnete Zivilisten drängen russische Soldaten zurück +++
In der Innenstadt von Melitopol haben unbewaffnete Einwohner russische Soldaten zurückgedrängt. Auch Warnschüsse in die Luft halten die Ukrainer nicht davon ab.

+++ 11:27 Erdogan spricht mit Putin +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will heute mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin sprechen. Das kündigt ein Sprecher Erdogans türkischen Staatsmedien zufolge an. Die Türkei, die enge Beziehungen zu Russland und zur Ukraine unterhält, hat sich wiederholt als Vermittler angeboten.

+++ 11:13 Korridore für weitere Städte geplant +++
In der Ukraine sollen nach Angaben eines Beraters des Innenministers für weitere Städte humanitäre Korridore eingerichtet werden. Es werde mehr entsprechende Vereinbarungen mit Russland geben, sagt Anton Heraschtschenko. Durch solche Korridore wie für die eingekesselten Städte Mariupol und Wolnowacha sollen Zivilisten von russischen Truppen angegriffene Orte verlassen können.

+++ 11:02 Stadtrat: Feuerpause bei Mariupol wird nicht voll eingehalten +++
Die russischen Truppen halten die vereinbarte Feuerpause für den Abzug von Zivilisten aus der ukrainischen Stadt Mariupol dem dortigen Stadtrat zufolge nicht voll ein. Es gebe Gespräche mit der russischen Seite, um sicherzustellen, dass entlang der gesamten Evakuierungsroute die Waffen schwiegen, teilen die lokalen Behörden weiter mit.

+++ 10:58 Britisches Ministerium: Ukraine-Beschuss hat nachgelassen +++
Der Beschuss ukrainischer Ziele durch russische Luft- und Bodentruppen hat nach Einschätzung der britischen Regierung abgenommen. Das teilt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht unter Berufung auf Erkenntnisse des Militärgeheimdienstes mit. Die Ukraine halte weiter die wichtigen Städte Charkiw, Tschernihiw und Mariupol. Es gebe Berichte über Straßengefechte in Sumy, im Nordosten der Ukraine.”Es ist sehr wahrscheinlich, dass alle vier Städte von russischen Kräften umstellt sind”, heißt es in dem Bericht. Ferner rücken die russischen Truppen den britischen Erkenntnissen zufolge weiter auf die südukrainische Stadt Mykolajiw vor. Es sei aber möglich, dass diese Stadt umgangen werde, um sich auf den Vormarsch auf die Millionenmetropole Odessa zu konzentrieren.

+++ 10:43 Kreml: Offensive geht weiter +++
Russland setzt seine breite Offensive gegen die Ukraine fort. Das meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

+++ 10:36 Fast 800 000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Polen eingetroffen +++
Nach Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs mehr als 787.300 Menschen aus der Ukraine geflohen. Alleine gestern hätten 106.400 Flüchtlinge die Grenze passiert, teilt die Behörde mit. Dies sei der höchste Wert innerhalb eines Tages seit Kriegsausbruch, sagt Vize-Außenminister Pawel Szefernaker.

+++ 10:25 Ukrainisches Militär: Es wird “erbittert gekämpft” +++
Das ukrainische Militär liefert sich nach eigenen Angaben weiter schwere Gefechte mit russischen Truppen. Es werde “erbittert gekämpft, um ukrainische Städte von den russischen Besatzern zu befreien”, heißt es in einem Bericht der Armee. Regionen und Städte wurden nicht genannt.

Ein Reporter von “Kyiv Independent” veröffentlichte ein Video, das den Abschuss eines russischen Hubschraubers zeigen soll. Diese Angabe ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 10:07 RTL/ntv Trendbarometer: Mehrheit der Deutschen für Boykott russischer Energie +++
Laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv ist die Mehrheit (61 Prozent) der befragten Bundesbürger dafür, dass Deutschland und die EU auf Lieferungen von Gas, Öl und Steinkohle aus Russland verzichten – auch wenn dies zu höheren Preisen führen wird. Ein Viertel (25 Prozent) spricht sich gegen einen Verzicht auf Energielieferungen aus Russland aus. Eine sehr deutliche Mehrheit der Befragten (87 Prozent) findet es gut, dass Deutschland Geflüchtete aus der Ukraine derzeit ohne weiteres aufnimmt.

+++ 09:50 Verletzte Ukrainer sollen im gesamten Bundesgebiet verteilt werden +++
Die Bundesregierung bereitet sich darauf vor, verletzte und kranke Ukraine-Flüchtlinge auf Krankenhäuser im gesamten Bundesgebiet zu verteilen. “Zu den Verwundeten des Krieges kommen noch diejenigen, die ihre medizinische Versorgung verlieren”, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dazu zählten Krebspatienten und Dialyse-Patienten.

+++ 09:44 Russische Luftfahrtbehörde verlängert Flugverbote für russische Airlines +++
Wegen des Kriegs in der Ukraine verlängert Russland die Flugverbote im eigenen Land und auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Insgesamt elf Flughäfen im zentralen und südlichen Teil Russlands dürften bis 14. März nicht angeflogen werden, teilt die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit. Betroffen sind unter anderem Rostow, Krasnodar, Kursk, Woronesch und Simferopol auf der Krim.

+++ 09:31 Minister: Mehr als 66.000 Ukrainer aus Ausland zum Kampf zurückgekehrt +++
66.224 Ukrainer sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers Olexii Resnikow bislang in ihre Heimat zurückgekommen, um sich dem Kampf gegen das russische Militär anzuschließen. “So viele Männer sind in diesem Moment aus dem Ausland zurückgekehrt, um ihr Land gegen die Horde zu verteidigen”, so Resnikow. “Das sind weitere zwölf Kampfbrigaden und motivierte Brigaden! Ukrainer, wir sind unbesiegbar.”

+++ 09:19 CDU-Politiker: “Wir dürfen keine Kriegspartei werden” +++
Der CDU-Verteidigungspolitiker Henning Otte hält es für richtig, der Ukraine Forderungen nach einer Nato-Flugverbotszone und nach Lieferung schwerer Waffen abzuschlagen. “Hier muss sehr wohl abgewogen werden, mit heißem Herzen, aber mit kühlem Verstand”, sagte Otte im Deutschlandfunk. Der russische Angriff auf die Ukraine sei kein Nato-Bündnisfall. “Wir dürfen keine Kriegspartei werden.”

+++ 09:10 Korridor in Mariupol nur wenige Stunden offen +++
Zivilisten in Mariupol dürfen seit 8 Uhr deutscher Zeit die von russischen Truppen eingekesselte Stadt verlassen. Dieser humanitäre Korridor werde um 13 Uhr wieder geschlossen, meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf örtliche Behörden.

+++ 09:03 ntv-Reporter: “Auch uns drohen hier 15 Jahre Haft” +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung in Russland unterzeichnet, mit denen unabhängige Medienberichterstattung weiter beschnitten wird. Bis zu 15 Jahre Haft drohen demnach für die Verbreitung von angeblichen “Falschinformationen” über die russischen Streitkräfte. Davon sind auch die Reporter von ntv in Moskau betroffen.

+++ 08:52 PayPal ist in Russland nicht mehr verfügbar +++
PayPal setzt seinen Dienst in Russland aus. Der PayPal-Vorsitzende Dan Schulman verurteilte die russische Invasion der Ukraine. Das Unternehmen schließt sich vielen Finanz- und Technologiefirmen an, die nach Beginn des Krieges ihren Betrieb in Russland eingestellt haben.

+++ 08:38 Früherer Nato-General sieht geschwächte Moral der russischen Armee +++
“Die Lage für die Ukraine wird schwieriger”, sagt der früheren Nato-General Egon Ramms in der ARD. Mit Blick auf den Zustand der russischen Streitkräfte sagt er: “Das ist nicht das, was man erwartet hat.” Dies sei etwa bei “dieser Superkolonne” aus russischen Militärfahrzeugen sichtbar, die nach wie vor vor der ukrainischen Hauptstadt Kiew steht. Mittlerweile gebe es Erkenntnisse, “dass offensichtlich Teile der russischen Soldaten ihre Fahrzeuge verlassen haben und sich zu Fuß wieder in Richtung Norden in Bewegung gesetzt haben”. “Offensichtlich lässt auch die Moral der russischen Soldaten zu wünschen übrig”, so Ramms. Dafür gebe eine einfache Erklärung: “Wenn sie in die Ukraine geschickt werden unter dem Stichwort, wir machen da eine Übung, und sie feststellen, da wird scharf geschossen, dann ist das schon eine ziemlich ernüchternde Feststellung für die betroffenen Soldaten.“

+++ 08:31 Selenskyj spricht heute zu US-Senatoren +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich heute an den US-Senat wenden und um weitere Hilfe bitten. Die Konferenzschaltung ist für 15:30 deutscher Zeit geplant.

+++ 08:24 Einflussreicher EU-Parlamentarier fordert Importbeschränkungen für Öl und Kohle +++
Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, hat die Bundesregierung aufgefordert, die Einfuhr von Kohle und Öl aus Russland zu beschränken. Im “Tagesspiegel” bezeichnet der CSU-Politiker es als “absurd”, dass der russische Präsident Wladimir Putin trotz der Sanktionen des Westens weiter “seine Kriegskasse durch eine höhere Nachfrage und höhere Preise füllen” könne.

+++ 08:07 Feuerpause in Mariupol und Wolnowacha +++
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben eine Feuerpause für Mariupol und Wolnowacha im Osten der Ukraine angeordnet, damit Zivilisten aus den von russischen Streitkräften belagerten Städten herausgeholt werden können. Der Waffenstillstand gelte seit 8 Uhr deutscher Zeit, um humanitäre Korridore zu öffnen. Die Hafenstadt Mariupol mit einer halben Million Einwohnern sowie die Kleinstadt Wolnowacha mit rund 20.000 Einwohnern stehen seit Tagen unter dem Druck der russischen Armee.

+++ 08:00 Russland setzt Angriff auf ukrainische Städte fort +++
In der Ukraine gehen die Kämpfe am zehnten Tag der Invasion weiter. Russische Truppen konzentrieren sich nach ukrainischen Angaben darauf, die Hauptstadt Kiew und die zweitgrößte Stadt Charkiw einzukesseln. Zugleich ziele das russische Vorgehen darauf ab, im Süden eine Landbrücke zur annektierten Halbinsel Krim zu schaffen. Kiew wurde erneut angegriffen, aus dem Zentrum waren Explosionen zu hören.

+++ 07:46 Russisches Verteidigungsministerium: Waffenruhe in Mariupol +++
Rund um die ukrainische Stadt Mariupol ist eine Waffenruhe vereinbart worden. Das berichtet die Nachrichtenagengentur AFP und beruft sich dabei auf das russische Verteidigungsministerium. Damit solle es Zivilisten ermöglicht werden, die Stadt zu verlassen.

+++ 07:38 CNN: Kreml will 1000 weitere Söldner in die Ukraine schicken +++
Die russische Regierung will angeblich 1000 weitere Söldner in der Ukraine kämpfen lassen. Das berichtet der Sender CNN und beruft sich dabei auf US-Geheimdienstkreise. Die Söldner sollen “in den kommenden Tagen und Wochen” in der Ukraine eintreffen.

+++ 07:20 Johnson: Putin wird Städte in Schutt und Asche legen +++
Der britische Premier Boris Johnson rechnet damit, dass die russischen Streitkräfte in der Ukraine künftig noch aggressiver vorgehen werden. Der russische Staatschef Wladimir Putin werde “jetzt noch härter zuschlagen, weil er keinen Weg aus der Sackgasse sieht als die Zerstörung, das In-Schutt-und-Asche-Legen von unschuldigen europäischen Städten”, sagt Johnson der “Welt am Sonntag”. Der Regierungschef geht davon aus, dass Putin am Ende scheitern wird: “Die Fehlkalkulation darüber, wie die Ukrainer reagieren würden, macht es ihm unmöglich, dieses scheußliche Abenteuer zu einem praktischen Erfolg für sich zu machen.”

+++ 07:09 Wirtschaftsweise: Inflationsrate kann auf sechs Prozent steigen +++
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer schließt eine Inflationsrate in Deutschland von bis zu sechs Prozent in diesem Jahr nicht aus. “Angesichts der durch die Krise vermutlich länger anhaltend hohen Energiepreise wird die Inflation in diesem Jahr sicher höher ausfallen, selbst eine fünf oder sechs vor dem Komma kann nicht ausgeschlossen werden“, sagt die Ökonomin der “Rheinischen Post”. Außerdem werde der Aufschwung inn diesem Jahr deutlich schwächer ausfallen, als bisher vorhergesagt.

+++ 06:51 Samsung stoppt Lieferungen nach Russland +++
Samsung liefert keine Produkte nach Russland. “Aufgrund der geopolitischen Entwicklungen wurden die Auslieferungen nach Russland ausgesetzt”, teilt der südkoreanische Elektronikriese mit. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich bereits zahlreiche internationale Unternehmen vom russischen Markt zurückgezogen, darunter auch Apple. Samsung hat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg einen Anteil von rund 30 Prozent am russischen Smartphone-Markt.

+++ 06:46 Völkerrechtler: Putin wird wohl nicht wegen Ukraine-Kriegs vor Gericht stehen +++
Dass Wladimir Putin wegen des Ukraine-Kriegs auf der Anklagebank landet, ist nach Einschätzung des Völkerrechtsexperten Matthias Hartwig praktisch ausgeschlossen. Zwar habe Russland ohne Frage einen schweren Verstoß gegen das Völkerrecht begangen, sagte Hartwig der Nachrichtenagentur AFP. Der Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg sieht aber zahlreiche rechtliche Hindernisse für eine Strafverfolgung des russischen Staatschefs.

+++ 06:35 Elon Musk: “Bleibe stark, Ukraine” +++
Elon Musk solidarisiert sich mit der von Russland angegriffenen Ukraine. “Bleibe stark, Ukraine”, twittert der Tesla-Gründer und ergänzt: Seine Sympathien gelten auch für diejenigen “großartigen Menschen in Russland” die diesen Krieg nicht wollen.

+++ 06:27 Pentagon: Russland hat bisher mehr als 500 Raketen abgefeuert +++
Die russische Armee hat dem US-Verteidigungsministerium zufolge seit Beginn der Invasion mehr als 500 Raketen abgefeuert. Derzeit würden russische Truppen versuchen, große Städte einzukreisen.

+++ 06:14 “Kreml-Fernsehen als Lüge zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung von Lügen” +++
Die US-Journalistin Julia Joffe hat sich vergangene Nacht die Ukraine-Berichte im russischen Staatsfernsehen angesehen: Ihr Fazit: “Kreml-Fernsehen als Lüge zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung von Lügen.” Die in Russland geborene Journalistin nennt ein paar Beispiele. Unter anderem diese:

  • Die ukrainische Regierung werde als “Nazis” beschimpft
  • Das ukrainische Militär sei eine “nationalistische Formation”
  • Russische Soldaren würden in der Ukraine als “Befreier” begrüßt
  • Die russische Armee leiste humanitäre Hilfe, während die Ukrainer die Energieversorgung abstellten
  • Die Ukrainer seien für die Zerstörungen von Gebäuden verantwortlich, da sie ihre Artillerie in Wohngebieten aufstellten
  • Die ukrainische Armee wird als “Besatzer” bezeichnet

+++ 06:00 Hafenstadt Mariupol: Hoffnung auf humanitären Korridor +++
Der Bürgermeister der Hafenstadt Mariupol hofft, dass bald ein humanitärer Korridor aus der Stadt eingerichtet wird. Ukrainische Behörden arbeiteten daran, dass die strategisch wichtige Großstadt mit 440.000 Einwohnern einen solchen Korridor erhalte und für diese Zeit ein Waffenstillstand erklärt werde, so Wadym Boitschenko. Seit fünf Tagen leide die Stadt unter “unerbittlichen Angriffen” von russischer Seite. Von Bewohnern hieß es, dass sie praktisch weder Wasser, noch Strom, noch Gas hätten.

+++ 05:43 Handelsexperten befürchten weiteren Preisschub +++
Im deutschen Einzelhandel droht nach Einschätzung von Handelskennern durch den Ukraine-Krieg ein weiterer Preisschub. “Der Anstieg der Energiepreise und der Logistikkosten durch den Ukraine-Krieg wird sich bei den Menschen im Alltag bemerkbar machen – bei jedem Einkauf im Supermarkt oder beim Discounter”, sagt der Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH), Boris Hedde, der dpa. Auch der Handelsexperte Robert Kecskes vom Marktforschungsunternehmen GfK warnt: “Durch den Konflikt wird der Druck, die Preise zu erhöhen, noch weiter steigen.”

+++ 05:24 Migrationsforscher: Europa kann mit zehn Millionen Flüchtlingen rechnen +++
Der Migrationsforscher Gerald Knaus hält es für denkbar, dass insgesamt zehn Millionen Menschen aus der Ukraine flüchten werden. “Putins Kriegsführung in Tschetschenien hat dazu geführt, dass ein Viertel der Tschetschenen vertrieben worden sind. Darauf müssen wir uns einstellen”, sagt Knaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Ein Viertel der Ukrainer entspräche zehn Millionen Menschen.”

+++ 04:37 Ratingagentur Moody’s senkt Kreditwürdigkeit der Ukraine +++
Die Ratingagentur Moody’s senkt die Kreditwürdigkeit der Ukraine um zwei Stufen von B3 auf Caa2. Moody’s versieht die Herabstufung mit einem negativen Ausblick – weitere Abstufungen könnten also folgen. Grund für die Entscheidung sei die “Intensivierung der russischen Militärinvasion in der Ukraine”. Diese könne sich auf die Fähigkeit der Ukraine auswirken, ihren Schuldendienst zu leisten. Moody’s hatte wegen des Kriegs in der Ukraine in dieser Woche bereits die Kreditwürdigkeit Russlands auf Ramschniveau gesenkt.

+++ 03:56 Bürgermeister: Hafen von Mariupol unter “Blockade” +++
Der strategisch wichtige Hafen von Mariupol steht nach Angaben von Bürgermeister Wadym Boitschenko nach tagelangen “rücksichtslosen” Angriffen unter russischer “Blockade”. “Im Moment suchen wir nach Lösungen für die humanitären Probleme und nach möglichen Wegen, um Mariupol von der Blockade zu befreien”, erklärt Boitschenko im Messengerdienst Telegram. “Unsere Priorität ist die Herstellung eines Waffenstillstands, damit wir die lebenswichtige Infrastruktur wiederherstellen und einen humanitären Korridor einrichten können, um Lebensmittel und Medikamente in die Stadt zu bringen”, erklärt Boitschenko.

+++ 03:35 Separatisten in Luhansk melden Beschuss durch ukrainische Seite +++
Die ukrainische Armee soll binnen 24 Stunden dreimal zwei Siedlungen in der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk (LNR) beschossen haben. Das berichtet die russische Agentur Tass mit Bezug auf Vertreter der LNR. Details zu möglichen Opfern oder Schäden gebe es noch nicht. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 02:51 Ukraine: Russland arbeitet an Einkreisung von Kiew und Charkiw +++
Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihre Offensive gegen die Ukraine mit Luftunterstützung und dem Einsatz von Hochpräzisionswaffen fort. Die Hauptanstrengungen der russischen Seite bestünden darin, die Städte Kiew und Charkiw zu umzingeln, heißt es in einem Bericht der ukrainischen Armee. Russische Truppen versuchen zudem weiter, die administrativen Grenzen der Regionen Luhansk und Donezk zu erreichen, um so einen Landkorridor von der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu den Separatistengebieten zu schaffen.

+++ 02:08 Polen verhaftet spanischen Journalisten wegen Spionageverdacht +++
Polen hat einen spanischen Staatsangehörigen wegen des Verdachts festgenommen, Geheimdienstaktivitäten für Russland durchgeführt zu haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Behörden. Der Mann, der als Agent des russischen Militärgeheimdienstes (GRU) identifiziert wurde, wurde am Sonntagabend in Przemysl – nahe der polnischen Grenze zur Ukraine – festgenommen. Es heißt, der Verdächtige sei russischer Herkunft.

+++ 01:31 Ukrainische Zeitung veröffentlicht Liste russischer Gefangener +++
Die ukrainische Internetzeitung “Ukrajinska Prawda” hat eine Liste russischer Kriegsgefangener veröffentlicht. Als Quelle nennt das Medium “Gesprächspartner” in der ukrainischen Militärstaatsanwaltschaft. Auf der “vorläufigen”, achtseitigen Liste befinden sich 116 Namen. Die meisten Inhaftierten seien 20 bis 30 Jahre alt, heißt es weiter. Sie trügen verschiedenste militärischer Ränge, vom einfachen Militärpersonal bis hin zu Zugführern, Mechanikern oder Aufklärern.

+++ 01:09 Selenskyj enttäuscht über NATO-Absage +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagiert mit Enttäuschung auf die Absage der NATO, eine Flugverbotszone über der Ukraine durchzusetzen. Damit habe die Allianz grünes Licht für eine weitere Bombardierung ukrainischer Städte und Dörfer gegeben, sagt Selenskyj in einer Videoansprache. Er wisse nicht, wen die NATO schützen könne, ob sie in der Lage sei, die eigenen Länder zu verteidigen. In der Ukraine werde Blut “für unser gemeinsames Europa, unsere gemeinsame Freiheit, unsere gemeinsame Zukunft” vergossen. Man könne sich davon nicht einfach mit Lieferungen von Diesel freikaufen.

+++ 00:28 Russische Oligarchen-Jacht in Italien festgesetzt +++
Italiens Polizei hat Medienberichten zufolge Güter russischer Oligarchen beschlagnahmt – darunter auch eine Luxusjacht. Die Guardia di Finanza habe das Boot “Lady M” des Russen im Hafen von Imperia in der nordwestitalienischen Region Ligurien festgesetzt, berichten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos übereinstimmend. Demnach hat die Jacht einen geschätzten Wert von 65 Millionen Euro. In der Toskana sei zudem die Villa eines anderen Oligarchen konfisziert worden.

+++ 00:07 Kremlsprecher: Russland will Ukraine nicht aufteilen +++
Russland hat nach den Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow mit seinem Angriff nicht die Absicht, die Ukraine zu zerteilen. Vielmehr strebe Moskau Garantien für die eigene Sicherheit an, zitiert die Agentur Tass aus einem Interview Peskows mit dem Sender “Sky News Arabia”. Peskow führt unter anderem “den zunehmenden Einfluss nazistischer Ideologie” in der Ukraine als Grund für den Kriegseinsatz auf. “Wir wollen sie (die Ukraine) von dieser Ideologie befreien.” Daneben habe in der Ukraine der Ausbau von Nato-Infrastruktur zugenommen, und Russland betrachte dies als Bedrohung seiner Sicherheit.

+++ 23:30 Britisches Fernsehteam nahe Kiew beschossen +++
Ein Fernsehteam des britischen Senders Sky News ist in der Nähe von Kiew unter Beschuss geraten. Wie der Korrespondent auf der Website von Sky News berichtet, sei sein Team auf der Fahrt im Nordwesten von Kiew in der Nähe eines ukrainischen Kontrollpunkts unter schweren Beschuss aus automatischen Waffen geraten. Sowohl der Reporter als auch der Kameramann seien dabei getroffen worden, sie seien jedoch dank ihrer Schutzwesten ohne größere Verletzungen davongekommen. Später sei ihnen von ukrainischen Soldaten erklärt worden, sie seien von einem russischen Trupp beschossen worden.

+++ 23:05 Top-Beamtin der USA: Gefahr einer nuklearen Katastrophe bestand nicht +++
Trotz des Feuers an Europas größtem Kernkraftwerk in der Ukraine bestand nach Einschätzung einer Spitzen-Beamtin der US-Regierung nicht die Gefahr einer nuklearen Katastrophe. “In dieser besonderen Situation bestand nie die Gefahr einer nuklearen Katastrophe. Aber es ist klar, dass die Dinge schnell aus dem Ruder laufen können”, sagt die Leiterin der Nationalen Verwaltung für Nukleare Sicherheit der USA, Jill Hruby, dem Sender CNN. Sie betont: “Es kann sehr schnell zu einer Eskalation kommen, und es ist, um es milde auszudrücken, eine schlechte Idee, rund um ein Atomkraftwerk zu kämpfen.” Es habe bei den Kämpfen am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja in der Nacht zu Freitag nie die Gefahr einer Kernschmelze bestanden, sagt Hruby weiter. “Das Schlimmste, was in der letzten Nacht passiert ist, war die Übernahme des Kraftwerks und ein Feuer im Verwaltungsgebäude.”

+++ 22:26 Macron kündigt Vorschläge für Atomanlagen an+++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will “in den nächsten Stunden” konkrete Maßnahmen vorschlagen, um die Sicherheit der fünf ukrainischen Atomanlagen zu gewährleisten. Macron sei “äußerst besorgt” über die Risiken, die sich aus Russlands Invasion der Ukraine für die nukleare Sicherheit ergäben, erklärt der Elysée-Palast. Beide Seiten müssten eine Vereinbarung treffen, um gemeinsam die “Wahrung der Sicherheit” dieser Standorte zu gewährleisten, heißt es in der Erklärung weiter.

+++ 22:14 Johnson: “Putin wird jetzt noch härter zuschlagen” +++
Der britische Premier Boris Johnson warnt vor einer Eskalation des Kriegs in der Ukraine. “Putin wird jetzt noch härter zuschlagen, weil er keinen Weg aus der Sackgasse sieht als die Zerstörung, das In-Schutt-und-Asche-Legen von unschuldigen europäischen Städten”, sagt Johnson der “Welt am Sonntag”. Johnson schließt allerdings eine von der Ukraine ins Spiel gebrachte Flugverbotszone aus. “Die Logik ist, dass russische Flugzeuge abgeschossen werden. Und man sich damit in einer Logik der Konfrontation verfängt.” Von Europa fordert Johnson, an einer gemeinsamen Energiepolitik zu arbeiten, um keine russische Versorgung mehr zu brauchen.

+++ 21:56 Bombardier kappt Verbindungen zu Russland +++
Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier legt sämtliche Aktivitäten mit seinen russischen Kunden auf Eis. Dazu zähle die gesamte technische Unterstützung, teilt der in Montreal ansässige Konzern mit. Etwa fünf bis sechs Prozent seiner Auslieferungen gingen nach Russland. Das Unternehmen saß zuletzt auf einem Auftragsbestand von 12,2 Milliarden Dollar.

+++ 21:45 Russland beschränkt Zugang auch zu Twitter +++
Die russischen Behörden beschränken einem Medienbericht zufolge den Zugang zu Twitter. Das meldet die Agentur Tass. Interfax berichtet indes, dass Twitter blockiert worden sei. Die Medien- und Telekommunikationsaufsicht Roskomnadsor hatte zuvor das soziale Netzwerk Facebook blockiert.

+++ 21:35 Baerbock sieht “aggressives Machtstreben eines Mannes” als einzigen Grund für Krieg +++
Außenministerin Annalena Baerbock unterstreicht die Verantwortung Deutschlands und seiner Verbündeter, entschieden dem von Russlands Präsidenten Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf die Ukraine gegenzutreten. “Es gab keinen Grund für diesen Krieg – außer dem aggressiven Machtstreben eines Mannes”, twittert die Grünen-Politikerin. “Aber es ist keine Größe, wenn man Schwächere überfällt, Städte bombardiert, Kinder sterben lässt.” Die NATO könne allerdings nicht in das Kriegsgeschehen eingreifen, da sonst eine “grenzenlose Eskalation in ganz Europa” drohe. “Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren. So sehr es uns das Herz zerreißt”, so Baerbock.

+++ 21:21 USA schließen Importverbot für russisches Öl nicht aus +++
Als Reaktion auf Russlands Angriff auf die Ukraine schließt die US-Regierung ein mögliches Importverbot für russisches Öl explizit nicht aus. US-Außenminister Antony Blinken sagt nach Gesprächen in Brüssel auf die Frage nach solchen Energie-Sanktionen: “Nichts ist vom Tisch.” Jeden Tag werde neu bewertet, wie die bisherigen Sanktionen umgesetzt würden und welche zusätzlichen Schritte in Frage kämen.

+++ 21:12 Moskau: Hochpräzisionswaffen eingesetzt +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu informiert UN-Generalsekretär António Guterres nach Angaben aus Moskau über die Ziele der “militärischen Spezial-Operation” in der Ukraine. Demnach habe Russland Hochpräzisionswaffen eingesetzt, um die militärische Infrastruktur des Landes außer Gefecht zu setzen. Schoigu beklagt zudem eine Militarisierung der Ukraine, die eine Bestrafungsaktion gegen die Bevölkerung im Südosten des Landes durchgezogen habe. Nach Darstellung Schoigus richtet das russische Militär in den von ihm kontrollierten Gebieten “humanitäre Korridore” ein, damit Zivilisten fliehen könnten.

+++ 20:45 Melnyk fordert von Berlin Patriot-Flugabwehr +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin fordert von Deutschland die Lieferung von “schweren Waffen” und Patriot-Flugabwehrsystemen. “Diese Waffensysteme stehen auf der Liste, die wir gestern an die Bundesregierung geschickt haben”, sagt Andrij Melnyk dem Sender “Welt”. Man sei nun an einem Punkt, wo auch schwere Waffen geliefert werden müssten. “Jetzt ist auch ein Panzer für uns eine Defensivwaffe”, so der Diplomat. Die Bundesregierung hat Kiew bislang 1000 Panzerfäuste und 500 Luftabwehrwaffen zur Verfügung gestellt, eine weitere Lieferung ist geplant.

+++ 20:27 Selenskyj: “Wenn wir fallen, fällt Europa” +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich per Liveschalte an Zehntausende Demonstranten in mehreren europäischen Städten. In einer kurzen Ansprache ruft er die Menschen, die sich unter anderem in Frankfurt, Prag und Tiflis versammelt haben, zu einer Schweigeminute für die Opfer des Krieges auf. Zugleich bittet er um eine weitere Unterstützung der Ukraine und warnt eindringlich vor den Folgen des Krieges: “Wenn die Ukraine nicht standhält, wird Europa auch nicht standhalten. Wenn wir fallen, fällt Europa.”

+++ 20:15 UN-Sicherheitsrat soll humanitäre Lage besprechen +++
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird sich am Montag erneut mit der humanitären Situation in der Ukraine beschäftigen. Noch ist unklar, ob eine vor allem von Frankreich ausgearbeitete Resolution zur Verbesserung der Lage zur Abstimmung vorgelegt wird. Hinter den Kulissen gibt es nach Informationen aus Sicherheitsratskreisen Spannungen zwischen den westlichen Verbündeten. Dabei soll es auch darum gehen, ob Russland namentlich erwähnt wird. Paris ist dem Vernehmen nach dagegen, um ein Veto Moskaus zu verhindern, das den Beschluss zum Scheitern bringen würde. Die USA dagegen wollen, dass Russland als Aggressor genannt wird. Bei dem Treffen am Montag handelt es sich bereits um die siebte Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums innerhalb von zwei Wochen.

+++ 20:01 Borrell: “Sieht aus, als wollten sie die Ukraine zerstören” +++
Der EU-Außenbeauftragten Josep Borrell prangert die russischen Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine an. “Es sieht aus, als wollten sie die Ukraine zerstören”, sagt Borrell. Die Russen würden Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Infrastruktur beschießen. Die humanitäre Lage vor Ort werde immer schlechter. Um den Menschen vor Ort zu helfen, fordert Borrell einen humanitären Korridor und dass Russlands Präsident Wladimir Putin humanitäre Hilfe ins Land lasse. Derzeit habe das Rote Kreuz keinen Zugang in das Land. Die Menschen bräuchten Lebensmittel und andere grundlegende Dinge, so der EU-Außenbeauftragte.

+++ 19:44 Blinken rechnet nicht mit schnellem Ende des Krieges +++
US-Außenminister Antony Blinken rechnet nicht mit einem baldigen Ende des Krieges. “Diese tragische Aggression wird nicht in Kürze vorüber sein”, sagt er in Brüssel. Die USA und ihre europäischen Verbündeten müssten ihren Druck auf Russland aufrechterhalten, bis der Krieg beendet sei, so Blinken weiter.

+++ 19:30 Moskauer Behörde: Facebook in Russland blockiert +++
Die Medienaufsicht in Moskau blockiert das soziale Netzwerk Facebook in Russland. Es handele sich um eine Reaktion auf die Abschaltung mehrerer russischer Medien-Seiten bei Facebook, teilt die Behörde Roskomnadsor in Moskau mit. Zuvor waren schon mehrere unabhängige Medien abgeschaltet oder blockiert worden.

+++ 19:21 “Nowaja Gazeta” löscht alle Berichte über Ukraine-Krieg +++
Nach der Verabschiedung eines neuen russischen Gesetzes, das hohe Haftstrafen bei “Falschmeldungen” über die Armee vorsieht, löscht die unabhängige Tageszeitung “Nowaja Gaseta” im Internet ihre Berichterstattung über die Ukraine-Invasion. Informationen über den russischen Einmarsch in der Ukraine würden von der Website und von anderen Online-Auftritten “entfernt”, heißt es.”In der aktuellen Situation können wir Journalisten nicht gefährden”, schreibt die Redaktion auf Twitter. Sie erklärt zudem auf Telegram, sie wolle “unter den Bedingungen einer Militärzensur” weiterarbeiten. Mit der “Nowaja Gazeta” zensiert Moskau die letzte bedeutende freie Zeitung Russlands. Der unabhängige Radiosender Echo Moskwy hatte am Donnerstag seine Auflösung bekanntgeben müssen, nachdem er wegen seiner Berichterstattung über die Invasion in der Ukraine mit einem Sendeverbot belegt worden war.

+++ 19:09 Europäische Investitionsbank beschleunigt Millionenkredit für Ukraine +++
Die Ukraine soll angesichts der russischen Invasion schneller an Geld von der Europäischen Investitionsbank kommen. Bereits in wenigen Tagen wird das Land 668 Millionen Euro an Notfallhilfen erhalten, wie die EIB mitteilt. Die Kredite standen der Ukraine bereits zu, hätten jedoch nach Angaben einer Sprecherin ursprünglich zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt und für den Agrarsektor sowie kleine und mittlere Unternehmen ausgegeben werden sollen. Nun könne das Geld sofort etwa für medizinische Güter, Nahrungsmittel und Kraftstoff genutzt werden, heißt es in der Mitteilung. EIB-Präsident Werner Hoyer kündigt zudem an, dass die EIB zusätzlich Investitionen über insgesamt 1,3 Milliarden Euro beschleunigen wolle.

+++ 19:04 Russland für Treffen mit Kiewer Außenminister in Türkei +++
Der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen in Genf, Gennadi Gatilow, begrüßt den Vorschlag der Türkei, dort ein Treffen des russischen und des ukrainischen Außenministers zu arrangieren. Eine solche Begegnung während des diplomatischen Forums in Antalya zwischen dem 11. und 13. März zu planen, sei eine gute Idee, sagt Gatilow laut der russischen Nachrichtenagentur Ria.

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