Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 00:25 Prigoschin traut Ukraine Rückeroberung von Bachmut zu +++

Dienstag, 06. Juni 2023

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin traut der Ukraine eine schnelle Rückeroberung Bachmuts zu. Wenn das russische Verteidigungsministerium bei seiner aktuellen Haltung bleibe, werde die Stadt in eineinhalb Monaten wieder unter der Kontrolle von Kiews Streitkräften stehen, sagt der Söldner-Führer in einer Video-Botschaft.




+++ 23:30 Umsturzversuch in Moldau: USA sanktionieren sieben Personen +++
Wegen mutmaßlicher Umsturzversuche im ukrainischen Nachbarstaat Moldau haben die USA Sanktionen gegen sieben Personen mit Kontakt zum russischen Gehheimdienst verhängt. Die nun mit Sanktionen belegten Personen “waren Teil einer Verschwörung, die darauf abzielte, aus Protesten in Chisinau Kapital zu schlagen und das Regierungsgebäude der Republik Moldau zu besetzen”, sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrat der USA, John Kirby, in Washington. Ihr Vermögen in den Vereinigten Staaten wurde eingefroren. Die vom US-Finanzministerium Sanktionierten bewegten demnach Anti-Regierungsgruppen in dem ukrainischen Nachbarstaat zu Demonstrationen und wollten damit die demokratisch gewählte Regierung stürzen – in Zusammenarbeit mit einem Oligarchen aus Moldau, der im Exil lebt.

+++ 22:55 “Gut gemacht, Krieger”: Selenskyj lobt seine Soldaten +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt die Erfolge der Truppen seines Landes, die diese ukrainischen Angaben zufolge nahe der zerstörten Stadt Bachmut erzielt haben. “Gut gemacht, Krieger”, sagt Selenskyj in einer Videobotschaft. “Wir sehen, wie hysterisch Russland auf jeden Schritt reagiert, den wir dort machen, auf alle Stellungen, die wir einnehmen.” Selenskyj sagt weiter, “der Feind weiß, dass die Ukraine gewinnen wird”. Zuvor hatte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar Geländegewinne nahe Bachmut im Osten des Landes bekannt gegeben.

+++ 22:13 EU sanktioniert neun Russen nach Urteil gegen Kreml-Kritiker +++
Die Europäische Union verhängt Sanktionen gegen neun Russen im Zusammenhang mit der Inhaftierung des Kreml-Kritikers Wladimir Kara-Mursa. Unter den Sanktionierten seien der Vize-Justizminister, Richter und andere Justizvertreter sowie ein hochrangiger Gefängnisbeamter, erklärt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Ihre Vermögen wurden demnach eingefroren und ihnen wurde die Reise nach oder durch EU-Länder untersagt. Kara-Mursa ist Mitte April in Moskau wegen seiner Kritik am russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu 25 Jahren Haft in einer Strafkolonie mit “strengen Haftbedingungen” verurteilt worden.

+++ 21:40 Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Piloten in Großbritannien startet +++
Die Ukraine bereitet nach Angaben ihres Regierungschefs Denys Schmyhal die Ausbildung ihrer Piloten an Kampfjets in Großbritannien vor. Schmyhal dankt bei einem Treffen mit dem britischen Außenminister James Cleverly in Kiew für die Bereitschaft Londons, die ukrainischen Kampfpiloten an den Flugzeugen auszubilden. Bei seinem Treffen mit Cleverly forderte Schmyhal auch schärfere Sanktionen gegen Russland. “Das wird die russische Kriegsmaschinerie ausbluten”, sagt er.

+++ 21:18 Kuleba: Ukraine hat genug Waffen für Gegenoffensive +++
Die Ukraine hat nach Darstellung von Außenminister Dmytro Kuleba ausreichend Waffen für eine Gegenoffensive gegen Russland. Diese werde seinem Land den Sieg bringen, der benötigt werde, damit die Ukraine der NATO beitreten könne, sagt Kuleba. Eine Mitgliedschaft in der Allianz wäre für die Ukraine dabei “vermutlich” erst nach dem Ende der Kämpfe möglich, so Kuleba in einem Interview in Kiew. Seiner Darstellung zufolge ist die NATO-Mitgliedschaft das nächste große Ziel auf der Agenda der Ukraine nach der Zustimmung von Verbündeten zur Ausbildung ukrainischer Piloten auf F-16-Kampfjets. “Wir (haben bereits) alle Waffen freigeschaltet.” Auf Nachfrage sagt Kuleba nicht, ob die seit Monaten erwartete Gegenoffensive inzwischen eingeleitet worden sei. Das Wichtigste sei nicht, wann diese beginne, sondern dass sie mit einem ukrainischen Sieg ende.

+++ 20:45 Kremlfeindliche Kämpfer: Haben russischen Ort eingenommen +++
Kremlfeindliche Kämpfer haben in der russischen Region Belgorod nach eigenen Angaben die Ortschaft Nowaja Tawolschanka komplett unter ihre Kontrolle gebracht. Weil der russische Machtapparat sich nicht für das Schicksal der Region interessiere und die Lage nicht mehr im Griff habe, hätten sie nun das Handeln übernommen, teilt das “Russische Freiwilligenkorps” (RDK) mit. Nowaja Tawolschanka sei kein kleines Dorf, sondern ein Ort mit einst 5000 Einwohnern. “Jetzt ist er leer”, sagt ein Bewaffneter auf einem Video. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, räumt nach tagelangem Beschuss des Gebiets indirekt ein, in dem Ort nicht mehr Herr der Lage zu sein. In Nowaja Tawolschanka nahe der Stadt Schebekin könnten die noch verbliebenen 100 Menschen nicht gerettet werden, weil dort geschossen werde, sagt Gladkow in einem Video.

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+++ 20:25 Scholz bekennt sich zu Zwei-Prozent-Ziel der NATO +++
Bundeskanzler Olaf Scholz bekennt sich zum Zwei-Prozent-Ziel der NATO. Es werde der Zeitpunkt kommen, an dem die 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr ausgegeben seien, sagt Scholz bei einem Besuch des Marinestützpunkts Rostock und der Fregatte “Mecklenburg-Vorpommern”. “Dann werden wir das Zwei-Prozent-NATO-Ziel in Deutschland aus dem normalen Haushalt erwirtschaften müssen. Das ist auch unser Wille, das ist der Wille der von mir geführten Bundesregierung”, ergänzt Scholz.

+++ 20:05 Pistorius: Deutschland könnte Haltung zu Kampfjet-Lieferung überdenken +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius rechnet zeitnah mit einer Entscheidung Deutschlands über die mögliche Lieferung moderner Kampfjets an die Ukraine. “Ich denke, wir werden innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Entscheidung treffen”, sagt der SPD-Politiker der Deutschen Welle. Bislang hält sich Deutschland in der Debatte um Kampfjet-Lieferungen zurück. Das könnte sich Pistorius zufolge ändern. “Die Bundesregierung könnte ihre Haltung zur möglichen Lieferung moderner westlicher Kampfflugzeuge an die Ukraine überdenken.” Derzeit befinde sich Deutschland in einer “Phase des Umdenkens und der Prüfung, was möglich ist und was wir können oder wollen”. Zugleich schließt Pistorius aus, in absehbarer Zeit Taurus-Marschflugkörper nach Kiew zu verlegen.

+++ 19:34 Ein Toter nach Angriffen auf Balaklija +++
Bei russischen Angriffen auf die Stadt Balaklija in der Region Charkiw ist mindestens ein Mensch getötet worden, wie der Gouverneur der Region, Oleh Syniehubov, berichtet. Acht Menschen sind demnach verletzt worden. Vor Ort seien Rettungskräfte im Einsatz, sagt Syniehubov.

+++ 19:02 Video: Wie Russland um neue Soldaten buhlt +++
Laut einem versehentlich veröffentlichen Bericht Russlands soll es massive Probleme bei der Rekrutierung im eigenen Land geben. Beim Angriff auf die Ukraine sind bereits Tausende Soldaten gestorben. Über Bonuszahlungen und Straßenstände erhofft sich Moskau, mehr Menschen für den Kriegseinsatz begeistern zu können.

+++ 18:46 Baerbock wirbt in Brasilien für gemeinsame Russland-Linie +++
Außenministerin Annalena Baerbock setzt sich in Brasilien für eine gemeinsame Haltung gegen Russlands Angriffskrieg in der Ukraine ein. “Ich habe stark dafür geworben, dass wir gemeinsam unsere Zukunft in Frieden weltweit nur bauen können, wenn wir an einem Strang ziehen”, sagt die Grünen-Politikerin in der Hauptstadt Brasilia. Daher sei es “so wichtig, dass Länder wie Brasilien in diesen so herausfordernden Zeiten auch ihre Stimme erheben für den Einsatz des Völkerrechts”.

+++ 18:13 Schwesig sagt Ukraine Wiederaufbau-Hilfe zu +++
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sichert dem ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev bei einem Besuch in Schwerin die Hilfe ihres Bundeslands bei einem “hoffentlich baldigen” Wiederaufbau der Ukraine zu. “Gerne würden wir als Bundesland dazu eine Partnerschaft mit einer Region eingehen”, sagt Schwesig nach Angaben eines Sprechers. Mecklenburg-Vorpommern stehe an der Seite der Ukraine, betont sie. “Wir unterstützen weiter dort, wo es uns möglich ist, zum Beispiel bei der Aufnahme von Schutzsuchenden oder bei der Organisation von Hilfstransporten.” Das Wichtigste bleibe, dass Putin seinen Angriffskrieg beende.

+++ 17:55 Russische Armee soll Häftlinge rekrutiert haben +++
Laut einem Bericht der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian hat nicht nur die Wagner-Gruppe, sondern auch die reguläre russische Armee Sträflinge für den Kampf im Ukraine-Krieg rekrutiert. Demnach seien etwa Hundert Gefangene an die Front geschickt worden. Fast alle seien gestorben. Lediglich vier Personen, die wegen Drogen und Mordes verurteilt worden sind, hätten den Einsatz in der als “Z” bezeichneten Besatzungsgruppe überlebt. Russland soll den Gefangenen nach einem halben Jahr im Krieg eine vollständige Begnadigung versprochen haben.

+++ 17:22 Hacker lassen falsche Putin-Rede im Radio laufen +++
Mehrere russische Radiosender sind von Hackern angegriffen worden und haben eine gefälschte Rede zu einer angeblichen ukrainischen “Invasion” gesendet, die vermeintlich von Präsident Wladimir Putin stammen sollte. Die gefälschte Rede wurde auf mehreren Radiosendern in an die Ukraine grenzenden Gebieten ausgestrahlt, wie örtliche Behörden melden. Die Stimme und der Tonfall ähnelten stark der Sprechweise des russischen Präsidenten. In der auch in Onlinenetzwerken verbreiteten gefälschten Rede wurde behauptet, “bis an die Zähne bewaffnete (…) und von Washington unterstützte ukrainische Streitkräfte” seien in die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk eingedrungen. Der Kreml bestätigt den Hackerangriff. “Es war tatsächlich ein Hackerangriff. Wir wissen Bescheid”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge.

+++ 17:02 Video aus Ex-Urlaubsort: “Otschakiw ist schon mit allem beschossen worden” +++
Otschakiw galt einst als Sehnsuchtsort der Ukrainer. Doch das ehemalige Urlaubsparadies ist vom Krieg schwer gezeichnet. Auch wenn sich der Ort auf dem Landweg weit weg von der Front befindet, könnte die geografische Lage für die Bewohner kaum ungünstiger sein. Jeden Tag regnet es Geschosse auf die Stadt.

+++ 16:44 Ukraine: Keine Gegenoffensive in Donezk-Region +++
Die Ukraine weist die russische Darstellung zurück, sie habe eine Gegenoffensive in der Donezk-Region eingeleitet. Derartige Berichte sollten nur von den russischen Verlusten nahe der Stadt Bachmut ablenken, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar. Zwar gingen die ukrainischen Streitkräfte an einigen Teilen der Front in die Offensive, schreibt sie auf Telegram. Sie wies jedoch die Darstellung zurück, dies sei Teil eines größeren Vorstoßes. Die Gegend um Bachmut bleibe das “Epizentrum” der Kämpfe. Russland hatte zuvor mitgeteilt, es schlage ukrainische Angriffe im Süden der Region Donezk zurück. Durch den Einsatz von Artillerie und anderen Einheiten werde eine gegnerische Offensive nahe den Orten Nowodonezk und Oktjabrsk abgewehrt, heißt es seitens des Verteidigungsministeriums in Moskau.

+++ 16:20 Ukraine bestätigt “offensive Aktionen” an der Front +++
Die Ukraine bestätigt “offensive Aktionen” in einigen Frontabschnitten und gibt Geländegewinne nahe der zerstörten Stadt Bachmut im Osten des Landes bekannt. “In einigen Sektoren führen wir offensive Aktionen aus”, erklärt die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar im Onlinedienst Telegram. Das Gebiet rund um Bachmut bleibe “das Zentrum der Kämpfe” und dort verzeichne die Ukraine Erfolge, fügt sie hinzu.

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+++ 16:00 Russischer Gouverneur kommt nicht zu Treffen mit Anti-Kreml-Korps +++
Das ukrainische Projekt “Ich will leben”, das Gefangenenaustausche zwischen der Ukraine und Russland organisiert, wirft dem Gouverneur der russischen Region Belgorod vor, nicht zu einem Treffen mit Kämpfern des russischen Freiwilligenkorps und der Legion “Freiheit Russlands” gekommen zu sein. Bei dem Treffen sollten russische Kriegsgefangene an Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow übergeben werden. Nachdem das Freiwilligenkorps den Gouverneur zu dem Treffen aufgefordert hatte, sagte Wagner-Chef Prigoschin, er sei selbst dazu bereit. Von Gladkow gab es keine Stellungnahme. Die russischen Gefangenen sollen nun der ukrainischen Armee für einen normalen Austausch übergeben werden.

+++ 15:45 Scholz blickt gelassen auf russisches Ostsee-Manöver +++
Bundeskanzler Olaf Scholz geht nicht davon aus, dass sich die Lage zwischen der NATO und Russland in der Ostsee durch parallel stattfindende Großmanöver hochschaukeln wird. “Diese Befürchtung habe ich nicht”, sagt Scholz bei einem Besuch der Fregatte “Mecklenburg-Vorpommern” vor der deutschen Ostseeküste bei Rostock. “Es wird sehr verantwortungsvoll umgegangen vonseiten unserer Kräfte.” An die Adresse Russlands sagt Scholz aber auch: “Es ist natürlich auch ein Zeichen, das wir mit dem Manöver, der Übung hier setzen – nämlich, dass wir die Kraft haben, die Bündnis- und Landesverteidigung zu organisieren. Und das ist das, was verstanden wird.”

+++ 15:28 Russland meldet 900 tote ukrainische Soldaten – Kiew dementiert +++
Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland nach Angaben der eigenen Armee eine Offensive der Gegenseite zurückgeschlagen und dabei 900 ukrainische Soldaten getötet. “Der Feind hat seine gesteckten Ziele nicht erreicht”, sagt Armeesprecher Igor Konaschenkow in Moskau. “Durch aktives Handeln der Heeresgruppe ‘Ost’, Schläge der Luftwaffe und Artilleriefeuer wurden dem Gegner in den Orten Neskutschne der Donezker Volksrepublik und Nowodariwka im Gebiet Saporischschja erhebliche Verluste zugefügt.” Allein in diesen Gebiet habe das ukrainische Militär 300 Soldaten verloren, sagt der Armeesprecher. Insgesamt seien an allen Frontabschnitten binnen 24 Stunden mehr als 900 Ukrainer getötet worden. Von ukrainischer Seite gibt es keine Bestätigung für solche Zahlen und den Beginn einer Offensive. Kiew bezeichnet die Berichte als Desinformationskampagne mit dem Ziel einer “Demoralisierung der Ukrainer”.

+++ 15:14 Russland benachrichtigte NATO nicht über Ostsee-Manöver +++
Die russische Flotte hat die NATO nicht über ihr Manöver mit 40 Schiffen und 25 Kampfflugzeugen in der Ostsee in Kenntnis gesetzt. “Wir sind über das Manöver von russischer Seite nicht informiert worden”, sagt der Kommandeur der Marine-Kräfte der schnellen NATO-Eingreiftruppe, Flottillenadmiral Thorsten Marx. Er betont aber, dass die NATO trotzdem nicht davon überrascht worden sei. “Wir haben natürlich eine sehr klare Vorstellung, aus welchen Handlungen sich möglicherweise Manöver-Tätigkeiten ableiten.” Die Beobachtungen der vergangenen Wochen und Monate hätten darauf hingedeutet, dass das Manöver stattfindet. Die russische Ostseeflotte hatte zuvor mitgeteilt, dass eine Übung mit 3500 Soldaten gestartet worden sei.

+++ 14:53 Bürgermeister: Russische Spione im besetzten Melitopol aktiv +++
Der im Exil lebende Bürgermeister von Melitopol, Iwan Federow, warnt die Einwohner der südukrainischen Stadt vor Spionagetrupps des russischen Geheimdienstes FSB. Die Agenten würden in der von Russland besetzten Stadt gezielt nach pro-ukrainischen Einwohnern suchen. “Wir können nur vermuten, zu welchem Zweck sie das tun und was unsere Leute erwartet”, sagt Federow laut der Nachrichtenseite “Kyiv Independent”. Er ruft die Einwohner der Stadt zur Vorsicht auf. Zuvor hatte das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine berichtet, dass sich russische FSB-Offiziere als Zivilisten verkleidet haben, um sich über Partisanen in den besetzten ukrainischen Gebieten zu informieren. Melitopol steht seit Februar 2022 unter russischer Besatzung.

+++ 14:29 EU verlängert Importverbot für Getreide aus der Ukraine +++
Die Europäische Kommission verlängert das Verbot von Getreideimporten aus der Ukraine nach Polen, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien bis Mitte September. Das berichtet die polnische Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf Quellen. Die Maßnahme soll die inländischen Landwirte vor einem Preisverfall schützen.

+++ 14:10 Kiew: Fast jeder zweite überprüfte Luftschutzbunker unbrauchbar +++
Eine Untersuchungskommission erklärt fast die Hälfte der von ihr überprüften Luftschutzkeller in Kiew für nicht einsatzbereit. “Die Situation bleibt kritisch”, schreibt der ukrainische Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, bei Telegram. Von den rund 1850 überprüften Schutzbunkern waren seinen Angaben nach rund 45 Prozent entweder nicht einsatzbereit oder für die Prüfer nicht zugänglich. Probleme mit dem Zugang zu Luftschutzräumen soll es in mehreren Stadtbezirken der ukrainischen Hauptstadt geben, wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram schreibt. Klitschko verweist zudem darauf, dass die Verwaltungen der einzelnen Stadtbezirke in den vergangenen zwei Jahren rund 1,2 Milliarden Hrywna (etwa 300.000 Euro) für den Bau von Notunterkünften erhalten hätten. Laut Klitschko wird zurzeit noch geprüft, wie diese Mittel genutzt wurden.

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+++ 13:50 Westliche Waffen bei Angriff auf Belgorod eingesetzt? Belgien prüft Berichte +++
Belgien kündigt an, den mutmaßlichen Einsatz seiner Waffen auf russischem Staatsgebiet zu untersuchen. Die US-Zeitung “Washington Post” hatte berichtet, dass russische Anti-Kreml-Milizen angeblich in Belgien hergestellte und an die Ukraine gelieferte Waffen eingesetzt hätten. Belgien wird Kiew um Klarstellungen zu Berichten bitten. Das sagte der belgische Premierminister Alexander De Croo. Militär und Geheimdienste hätten Ermittlungen aufgenommen. Falls irgendetwas an dem Bericht stimme, werde die Regierung das äußerst ernst nehmen. De Croo warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen. Im russischen Belgorod ist es in jüngster Zeit zu Gefechten gekommen, bei denen russische Bewaffnete, die nach eigenen Angaben aufseiten der Ukraine kämpfen, über die Grenze vorstießen. Die Waffen stammten dem Zeitungsbericht zufolge unter anderem aus Belgien und den USA sowie den früheren Ostblockstaaten Polen und Tschechien.

+++ 13:28 Moskau: Eindringen pro-ukrainischer Kämpfer in Region Belgorod verhindert +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Versuch abgewehrt, gestern in die russische Oblast Belgorod an der Grenze einzudringen. Mehr als zehn ukrainische Kämpfer seien dabei getötet worden, meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig bestätigen kann Reuters das Kriegsgeschehen nicht. Gestern hat eine aus russischen Kämpfern bestehende pro-ukrainische Gruppe mitgeteilt, sie habe bei einem Überfall in Belgorod mehrere Soldaten gefangengenommen und werde sie den ukrainischen Behörden übergeben. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete von Kämpfen mit “ukrainischen Saboteuren” in der Stadt Nowaja Tawolschanka.

+++ 13:11 Russland-Experte: Blogger-Meldung zu Donezk-Offensive “doppelt interessant” +++
Moskau meldet die erfolgreiche Abwehr eines ukrainischen Vorstoßes in Donezk. Kreml-nahe Medien jubeln über die Vereitelung einer Großoffensive. Es gibt einige Gründe, die Meldungen anzuzweifeln, sagt auch Russland-Experte Rainer Munz. Allerdings lasse die Wortmeldung eines russischen Bloggers aufhorchen.

+++ 12:58 Kiew: Russische Propagandisten verbreiten Lügen über Gegenoffensive +++
Das ukrainische Militär sagt, es habe keine Informationen über eine großangelegte Gegenoffensive, die Kiew nach Angaben Russlands in der ukrainischen Region Donezk gestartet haben soll. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. “Wir verfügen nicht über solche Informationen und kommentieren keinerlei Fälschungen”, antwortete ein Sprecher des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte auf eine Frage der Agentur. Das ukrainische Zentrum für strategische Kommunikation geht dem Bericht zufolge zwar nicht direkt auf die russische Mitteilung ein, aber teilte mit, dass Russland versuchen würde, Lügen zu verbreiten. “Um die Ukrainer zu demoralisieren und die Gemeinschaft in die Irre zu führen, verbreiten russische Propagandisten falsche Informationen über die Gegenoffensive, ihre Richtung und die Verluste der ukrainischen Armee”, heißt es demnach in der Mitteilung.

+++ 12:36 Munition: Chefin der Bundeswehr-Beschaffung fordert mehr Kapazitäten für Produktion +++
Die Präsidentin des Bundeswehr-Beschaffungsamts ruft dazu auf, die Kapazitäten zur Produktion von Munition in Deutschland zu erhöhen. “Die Politik muss sich die Frage stellen, wie stark sie die Munitionsproduktion unterstützen will”, sagte Annette Lehnigk-Emden dem Portal “Zeit Online”. “Die Industrie ist komplett ausgelastet, es gibt keine freien Produktionskapazitäten mehr.” Auf die Frage, ob der Staat selbst Munition produzieren sollte, sagte sie: “Ob ich bei einem Staatsunternehmen kaufe oder bei der Privatwirtschaft, ist mir persönlich egal. Das ist eine politische Frage. Mir ist es wichtig, dass wir ausreichende Mengen bestellen können.” Lehnigk-Emden ist seit April 2023 Präsidentin des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz.

+++ 12:11 Militärexperte zu Sicherung der Ostsee: Deutsche Marine muss künftig mehr leisten +++
Bundeskanzler Olaf Scholz besucht das Marinekommando in Rostock-Warnemünde und wird sich von der Fregatte “Mecklenburg-Vorpommern” aus Manöver ansehen. Der NATO-Beitritt Finnlands ändert die Gemengelage in der Ostsee und stellt die Bundeswehr vor neue Herausforderungen, erklärt Militärexperte Thomas Wiegold.

+++ 11:39 Wagner-Chef: Siedlung bei Bachmut von ukrainischen Truppen teilweise zurückerobert +++
Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Geländegewinne der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Bachmut eingeräumt. Ukrainische Truppen hätten einen Teil der Siedlung Berchiwka nördlich der erst kürzlich von russischen Einheiten eingenommenen Stadt in der Ostukraine zurückerobert, teilt Prigoschin mit. Er bezeichnet dies als eine “Schande”. Prigoschins Söldner-Truppe hatte Bachmut im vergangenen Monat nach monatelangen Kämpfen erobert und die dortigen Stellungen inzwischen an die reguläre russische Armee übergeben. Der Wagner-Chef hat die russische Militärführung bereits mehrfach scharf kritisiert und ihr Unfähigkeit vorgeworfen.

+++ 11:10 Kiew: Mehr als 400 russische Soldaten an einem Tag “eliminiert” +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 410 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 210.350 russische Soldaten “eliminiert” worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 11 weitere Panzer verloren (3848). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 7500 gepanzerte Fahrzeuge und knapp 3200 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 10:45 Gouverneur: Zivilist bei russischem Angriff in Cherson getötet +++
Nach Angaben des Gouverneurs der Oblast Cherson, Oleksandr Prokudin, ist ein Zivilist bei einem russischen Angriff auf ein Unternehmen in der Region getötet worden. Das berichtet die britische Zeitung “Guardian” unter Berufung auf den ukrainischen staatlichen Sender Suspilne. Demnach handelt es sich bei dem Mann um einen 55 Jahre alten Sicherheitsmitarbeiter des Unternehmens.

+++ 10:18 Russland startet neues Marinemanöver in der Ostsee +++
Das russische Militär hat eines neues Flottenmanöver in der Ostsee gestartet. An der Übung nehmen 40 Schiffe, 25 Kampfflugzeuge und mehr als 3500 Soldaten teil, teilte der Pressedienst der russischen Ostseeflotte mit. “Im Rahmen des Manövers werden Aufgaben der Verteidigung der Seekommunikation und Flottenbasen geschult”, heißt es in der Pressemitteilung. Die Marineübung soll bis zum 15. Juni dauern. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut 15 Monaten hat Moskau schon mehrfach in der Ostsee den Kriegsfall geprobt. Unmittelbar vor dem jüngsten Manöver wurden so die Unterstützungstruppen der russischen Ostseeflotte in einer Übung geschult. Immer wieder kommt es auch zu Zwischenfällen zwischen russischen und NATO-Flugzeugen im Ostseeraum. Beide Seiten werfen sich gegenseitig die Verletzung des eigenen Luftraums vor. Neben der Ostseeflotte ist heute auch die Pazifikflotte zu einem Großmanöver aufgebrochen. An der Übung im Japanischen und Ochotskischen Meer nehmen nach Angaben des Pressedienstes der Pazifikflotte sogar mehr als 60 Schiffe, 35 Kampfjets und Hubschrauber sowie mehr als 11.000 Soldaten teil.

+++ 09:49 Papst schickt vatikanischen Sonderbeauftragten in die Ukraine +++
Der von Papst Franziskus ernannte Sonderbeauftragte des Vatikans für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, besucht Kiew. Er sei heute und morgen als Gesandter des Oberhauptes der katholischen Kirche in der ukrainischen Hauptstadt, wie der Heilige Stuhl mitteilt. Hauptziel dieser Initiative sei es, der Ukraine “gründlich zuzuhören, welche Möglichkeiten es gibt, einen gerechten Frieden zu erreichen”. Man wolle zudem “Gesten der Menschlichkeit” unterstützen, die zum Abbau der Spannungen beitragen sollen. Der Pontifex hatte Zuppi, der zugleich Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist, bereits vor zwei Wochen beauftragt, eine Ukraine-Mission zu leiten. Der Papst hat immer wieder eine Friedenslösung in dem schon gut 15 Monate andauernden russischen Angriffskrieg angemahnt. Der Vatikan hat sich seit Kriegsbeginn im Februar vergangenen Jahres immer wieder als Vermittler angeboten.

+++ 09:34 Konservative unterstützen LGBT-Gesetz in der Ukraine – Abgrenzung von Russland +++
Die russische Invasion in die Ukraine scheint die Unterstützung für die queere Community in der Ukraine beflügelt zu haben. Das berichtet die britische Zeitung “Guardian”. Demnach hat ein Entwurf für ein Gesetz, das gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in der Ukraine erstmals Rechtsstatus verleihen würde, nun gute Chancen auf Zustimmung im Parlament – auch aus unerwarteter Richtung: “Alles, was unser Feind hasst … werde ich unterstützen”, sagte der ukrainische Abgeordnete Andrii Kozhemiakin, ein konservativer Ex-Spion, der oft seinen christlichen Glauben und seine große Familie betont, in einer Rede im Parlament. “Wenn es in Russland etwas nie geben wird, sollte es hier existieren und unterstützt werden, um ihnen zu zeigen und zu signalisieren, dass wir anders sind. Dieses Gesetz ist wie ein Lächeln für Europa und ein Mittelfinger für Russland. Deshalb unterstütze ich es.” Die ukrainische Abgeordnete Inna Sovsun, die das Gesetz entworfen hat und nun versucht, es durch das Parlament zu bringen, sagte, Kozhemiakins Rede sei “das Unerwartetste in meiner politischen Karriere” gewesen.

+++ 08:59 Polens Premier Morawiecki: Ukraine verdient schnelle NATO-Mitgliedschaft +++
Aus Sicht des polnischen Premierministers Mateusz Morawiecki verdient die Ukraine einen schnellen Weg zur NATO-Mitgliedschaft. Das sagte der Pole in einem Interview mit der Canadian Broadcasting Corporation (CBC) und begründete seine Haltung damit, dass die Ukraine “im Interesse der NATO kämpft”. Laut Morawiecki kämpft die Ukraine im Namen des Militärbündnisses, “in dem Sinne, dass sie sich gegen diese brutale russische Truppe verteidigt, die viele andere NATO-Staaten gefährden würde”, obwohl sie noch kein NATO-Mitglied ist. Die Ukraine drängt auf einen klaren Weg zur NATO-Mitgliedschaft und auf Sicherheitsgarantien ihrer Verbündeten. Allerdings sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg Mitte Mai, dass der Sieg der Ukraine über Russland der “Ausgangspunkt” sei, um die Gespräche über ihre NATO-Mitgliedschaft voranzutreiben.

+++ 08:34 London: Intensiver russischer Drohneneinsatz in Ukraine ohne Erfolg +++
Russland hat im Mai nach Einschätzung britischer Geheimdienste mehr als 300 Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine geflogen. Das sei die bisher “intensivste Nutzung dieser Waffe” gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Russland versuche damit vermutlich, die Ukraine zum Einsatz wertvoller, moderner Flugabwehrraketen zu bringen. Doch das Ministerium betont: “Es ist unwahrscheinlich, dass Russland besonders erfolgreich war: Die Ukraine hat mindestens 90 Prozent der ankommenden Drohnen neutralisiert, hauptsächlich mit ihren älteren und billigeren Flugabwehrwaffen und mit elektronischen Störsendern.” Das gelte auch für ein weiteres wahrscheinliches russisches Ziel: Angriffe auf die ukrainischen Streitkräfte weit hinter der Front. “Aufgrund seiner mangelhaften Zielerfassungsprozesse ist Russland jedoch nach wie vor sehr ineffizient, wenn es darum geht, solche dynamischen Ziele aus der Distanz zu treffen”, heißt es weiter. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

+++ 08:16 Russischer Feldkommandeur widerspricht Erfolgsmeldung aus Moskau +++
Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski widerspricht Moskauer Erfolgsmeldungen über das Scheitern einer ukrainischen Großoffensive im Donbass. Bisher werde der Feind “von Erfolg begleitet”, schreibt Chodakowski auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer. Chodakowski leitete seit 2014 die Brigade “Wostok” der Separatisten im Donbass-Gebiet. Seine Einheiten wurden nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in die russische Nationalgarde eingegliedert. Zunächst hätten die ukrainischen Truppen den Eindruck erweckt, den Druck auf den Frontabschnitt Welika Nowosilka zu verstärken, wo ihnen gestern bereits ein Durchbruch gelungen sei. Währenddessen sei ein Stoßtrupp fast unbemerkt weiter östlich bei der Ortschaft Nowodonezke vorgedrungen. “Traditionell den Funkverkehr störend, ist es dem Feind gelungen, uns in eine schwierige Lage zu bringen”, schreibt Chodakowski. Die Lage sei im Fluss.

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+++ 07:48 Ukrainisches Militär meldet Vormarsch bei Bachmut +++
Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben in der Nähe von Bachmut weiter vorgerückt. Den Streitkräften sei es gelungen, eine russische Stellung in der Nähe der Stadt zu zerstören, teilt der Kommandeur der Bodentruppen, Olexandr Syrskji, auf Telegram mit. “Wir rücken weiter vor.” Auf Angaben des russischen Verteidigungsministeriums, die eigenen Truppen hätten eine ukrainische Großoffensive im Süden von Donezk vereitelt, geht Syrskji nicht ein. Das zerstörte Bachmut liegt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine.

+++ 07:22 USA: Ukraine wird “strategisch bedeutsames Territorium” zurückerobern +++
Die USA gehen davon aus, dass die mit Spannung erwartete ukrainische Gegenoffensive dazu führen werde, dass Kiew “strategisch bedeutsames Territorium” zurückerobert. Das sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, laut US-Sender CNN. “Wie genau, an welchen Orten, wird von den Entwicklungen vor Ort abhängen, wenn die Ukrainer diese Gegenoffensive starten”, sagte Sullivan, “aber wir glauben, dass die Ukrainer bei dieser Gegenoffensive Erfolg haben werden.”

+++ 06:51 Drohnen auf Autobahn südlich von Moskau gestürzt +++
Nach Angaben des Gouverneurs der Region Kaluga, die südlich von Moskau liegt, sind zwei Drohnen auf die Autobahn M3 in der Nähe der Städte Zhizdra und Duminichi abgestürzt. Das berichtet die britische Zeitung “Guardian”. Es habe keine Detonation gegeben und die Standorte seien von Ermittlern abgesperrt worden, sagte Gouverneur Vladislav Shapsha dem Bericht zufolge.

+++ 06:13 Pistorius betont Bedeutung von Militärübung Air Defender +++
Eine Woche vor der großen Militärübung Air Defender 2023 betont Verteidigungsminister Boris Pistorius die Bedeutung des Luftwaffenmanövers für die Sicherheit Deutschlands und der Verbündeten. “Natürlich tun wir alles, um die Auswirkungen für die Bevölkerung und den zivilen Luftverkehr so gering wie möglich zu halten. Dafür stimmen wir uns seit Monaten ganz eng mit allen Beteiligten ab”, sagte der SPD-Politiker am Rande einer Asienreise. An der Übung Air Defender nehmen vom 12. Juni bis zum 23. Juni unter deutscher Führung 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und 10.000 Soldaten und Soldatinnen teil. Die NATO ist beteiligt. “Mit Air Defender 2023 als größter Verlegungsübung von Luftstreitkräften seit Gründung der NATO stärken wir das Bündnis und die transatlantischen Beziehungen. Gemeinsam mit unseren Verbündeten zeigen wir, dass wir das Bündnisgebiet reaktionsschnell und schlagkräftig verteidigen können”, sagte Pistorius, der heute die indonesische Hauptstadt Jakarta besucht.

+++ 05:45 “Nicht genug auf dem Schirm”: Strack-Zimmermann begrüßt Air Defender +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann hebt die Bedeutung der NATO-Großübung “Air Defender 23” hervor, die in diesem Monat überwiegend im Luftraum über Deutschland stattfindet. Es handele sich um eine “wichtige Übung, die sein muss, um sich auf Gefahrenszenarien vorzubereiten”, sagt die FDP-Politikerin dem Portal “Web.de News”. Angriffe auf Staatsgebiet würden heute in vielen Fällen aus der Luft stattfinden. Diese Gefahrenszenarien habe Deutschland “nicht mehr genug auf dem Schirm gehabt”, sagt Strack-Zimmermann.

+++ 05:15 Abgrenzung von Trump: Nikki Haley steht zur Ukraine +++
Die republikanische Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley hat sich während einer Bürgerfragestunde des US-Senders CNN klar zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine positioniert. Bei der Unterstützung der Ukraine gehe es auch darum, die Freiheit zu verteidigen und der Tyrannei weltweit Einhalt zu gebieten, sagt sie bei dem Auftritt in Des Moines im Bundesstaat Iowa am Abend. Damit grenzt sich die 51 Jahre alte Republikanerin, die von 2017 bis 2018 US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen war, deutlich von ihrem stärksten parteiinternen Konkurrenten und früheren Chef Donald Trump ab. “Es geht um mehr als die Ukraine, in diesem Krieg geht es um Freiheit”, sagt sie.

+++ 04:40 Resnikow hüllt sich in Schweigen +++
Die russische Armee will laut Verteidigungsministeriums in Moskau bereits am Sonntagmorgen eine “großangelegte Offensive” der ukrainischen Armee im Donbass zurückgedrängt haben. Eine Stellungnahme der ukrainischen Regierung dazu steht noch aus. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow veröffentlichte jedoch eine Nachricht auf Twitter, in der er den Song “Enjoy the Silence” von Depeche Mode zitiert.

+++ 03:23 Mehr als 100 Nawalny-Unterstützer festgenommen +++
Bei Protesten am Geburtstag des inhaftierten russischen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny sind mehr als 100 seiner Unterstützer festgenommen worden. Dem Bürgerrechtsportal OVD-Info zufolge wurden am Sonntag 109 Personen in 23 Städten in Gewahrsam genommen.

+++ 02:27 Energieanlage in Belgorod brennt +++
In der russischen Region Belgorod ist nach Angaben des Gouverneurs der Region eine Energieanlage bei einem Drohnenangriff in Brand geraten. “In der Region Belgorod steht eine der Energieanlagen in Flammen. Die vorläufige Brandursache war ein Sprengsatz, der von einer Drohne abgeworfen wurde”, schreibt Wjatscheslaw Gladkow auf der Nachrichten-App Telegram. “Es gab keine Verletzten.”

+++ 01:30 Prigoschin wirft russischer Armee Hinterhalt vor +++
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen die reguläre russische Armee. Soldaten hätten Mitte Mai eine Straße vermint, auf der seine Kämpfer aus der mittlerweile eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut hätten herausfahren wollen, teilt Prigoschin am Abend auf Telegram mit. Er veröffentlicht auch ein Dokument, das ein Einsatzprotokoll von Mitte Mai darstellen soll und in dem zudem von Schusswechseln zwischen Wagner-Söldnern und Soldaten die Rede ist. Prigoschin postete außerdem ein Verhörvideo, nachdem seine Männer den Kommander der 72. Brigade, Roman Venevitin, festgenommen und geschlagen hatten. Der Offizier bezichtigte sich in der Videosequenz selbst, auf die Wagner-Einheiten geschossen zu haben. Überprüft werden können diese Anschuldigungen nicht.

+++ 00:45 Russisches Verteidigungsministerium: Große Militäroperation der Ukraine vereitelt +++
Russland vereitelt nach eigenen Angaben eine Großoffensive in der südukrainischen Region Donezk. Das teilt das russische Verteidigungsministerium laut der Agentur Tass mit. Die Ukraine habe die Offensive mit sechs Panzer- und zwei Panzerbataillonen eröffnet. Am Wochenende hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die Ukraine sei bereit für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 00:10 Kiew: Russland umgeht Waffensanktionen +++
Russland umgeht nach Worten des ukrainischen Präsidenen Wolodymyr Selenskyj internationale Waffensanktionen. In einer Videobotschaft sagt Selenskyj, dass einige Länder und Unternehmen Russland dabei behilflich seien, Technologie mit dem Schwerpunkt Raketenproduktion zu erwerben. Russland gelinge es, mit einem Netzwerk an Lieferanten die Strafmaßnahmen zu umgehen. Die Ukraine wisse über alle russischen Bemühungen zur Umgehung der Sanktionen Bescheid. Kiew werde sicherstellen, dass es “keine Produkte der freien Welt in russischen Raketen gibt”. Im April hatte ein hochrangiger Berater Selenskyjs gesagt, dass die ukrainischen Streitkräfte eine zunehmende Zahl von chinesischen Bauteilen in russischen Waffen gefunden hätten, die in der Ukraine verwendet würden.

+++ 23:32 Datenpanne: Kreml plant wohl Razzien bei Wehrpflichtigen +++
Russlands Militär hat Recherchen von Investigativjournalisten zufolge versehentlich einen Text über Probleme bei der Mobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine veröffentlicht – und kurz darauf wieder gelöscht. Das bekannte russische Portal “The Insider” veröffentlicht den Link zu einem Eintrag im Web-Archiv, wo der Text noch einsehbar ist. Geplant seien noch in diesem Jahr Razzien bei Wehrpflichtigen, heißt es. Laut “Insider” haben Militärregistrierungs- und Einberufungsämter bereits eine Datenbank mit 31,6 Millionen Menschen erstellt, 2,9 Millionen davon seien im wehrfähigen Alter. Darüber hinaus erheben die Behörden demnach aktuelle Mobiltelefonnummern und E-Mail-Adressen der Wehrpflichtigen.

+++ 22:56 Selenskyj: Bislang 485 Kinder im Krieg getötet +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens 485 Kinder getötet worden. Es handele sich dabei ausschließlich um Opfer, deren Daten offiziell erfasst worden seien, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. In Wirklichkeit liege die Zahl deutlich höher. Selenskyj verweist zudem auf die mehr als 19.500 ukrainische Kinder, die aus besetzten Gebieten nach Russland deportiert worden seien. Bislang sei es erst in rund 370 Fällen gelungen, die “kleinen Ukrainer” zurückzuholen, sagt der Staatschef.

+++ 22:12 Medien: Auch Polen an Kämpfen in Region Belgorod beteiligt +++
An den Kämpfen in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach polnischen Medienberichten auch Polen beteiligt. Dabei handele sich um Söldner, die unter dem Namen “Polnisches Freiwilligenkorps” auf der Seite der ukrainischen Armee kämpften, berichten die Online-Nachrichtenportale “Polsatnews.pl” und “Wprost.pl”. Sie berufen sich auf eigene Mitteilungen der Gruppe im Messaging-Dienst Telegram und ein Video, das Soldaten auf dem Weg in Richtung Belgorod zeigen soll. Nach Informationen von “Polsat” soll das “Polnische Freiwilligenkorps” im Februar gegründet worden sein. Anfangs habe es als nur aus Polen bestehende eigenständige Einheit an der Seite der ukrainischen Armee gekämpft. Inzwischen agiere die Truppe auch gemeinsam mit einem “Russischen Freiwilligenkorps”. Wie viele Polen beteiligt sein sollen, geht aus den Berichten nicht hervor.

Frühere Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

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