Ukraine-Krieg: +++ Erdogan droht wieder mit Blockade von Nato-Norderweiterung +++

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan behält sich vor, einen Beitritt Finnlands und Schwedens zur Nato doch noch zu blockieren, sollten die von den Nordländern gemachten Zusagen nicht eingehalten werden. Wenn Finnland und Schweden ihre Versprechen im Kampf gegen den Terrorismus nicht erfüllten, werde er den Ratifizierungsprozess für die Aufnahme in die Nato im türkischen Parlament aufhalten, sagt Erdogan.

Er sieht alle seine Forderungen bei der Einigung zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens erfüllt. Der Deal sei ein „diplomatischer Sieg“ der Türkei, sagt Erdogan. Die Befindlichkeiten der Türkei mit Blick auf den Terrorismus seien anerkannt worden. Jetzt müssten die Zusagen aber auch umgesetzt werden. So habe Schweden versprochen, 73 „Terroristen“ an die Türkei auszuliefern.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

19:50 Moskau bestellt nach Johnson-Äußerungen über Putin britische Botschafterin ein

Russland hat nach Äußerungen des britischen Premierministers Boris Johnson über Präsident Wladimir Putin die britische Botschafterin einbestellt. Die russische Regierung habe gegenüber Botschafterin Deborah Bronnert in Moskau Protest gegen „die offen beleidigenden Kommentare“ eingelegt, erklärte das russische Außenministerium am Donnerstag.

Johnson hatte dem Sender ZDF am Dienstag gesagt, der russische Militäreinsatz in der Ukraine sei „ein perfektes Beispiel für toxische Männlichkeit“. „Wenn Putin eine Frau wäre, so hätte er, glaube ich, nicht einen so verrückten, machohaften Krieg vom Zaun gebrochen“, sagte Johnson.

19:00 Uhr – Zahl der russischen Raketenangriffe mehr als verdoppelt

Die Zahl der russischen Raketenangriffe auf Ziele in der Ukraine hat sich dem ukrainischen Militär zufolge in den vergangenen zwei Wochen mehr als verdoppelt. Dabei setze das russische Militär in über der Hälfte der Fälle ungenaue Geschosse aus Sowjetzeiten ein, sagt Brigadegeneral Oleksii Hromow. „Der Feind nimmt weiterhin Militäreinrichtungen, kritische Infrastruktur sowie Industrie und Transportnetzwerke ins Visier.“ Wegen der Ungenauigkeit der Angriffe „erleidet die Zivilbevölkerung signifikante Verluste“. Hromow zufolge wurden in der zweiten Juni–Hälfte 202 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, ein Anstieg um 120 verglichen mit den ersten zwei Wochen des Monats.

18:13 Uhr – Estland und Lettland kaufen gemeinsam Raketenabwehrsystem

Estland und Lettland haben sich auf den gemeinsamen Kauf eines Luftabwehrsystems für Mittelstreckenraketen geeinigt. Die Verteidigungsminister der beiden baltischen Länder hätten dazu auf dem Nato-Gipfel in Madrid eine Absichtserklärung unterschrieben, teilt das estländische Verteidigungsministerium mit. „Russlands Aggression in der Ukraine zeigt die Notwendigkeit solcher Verteidigungssysteme“, sagt der lettische Verteidigungsminister Artis Pabriks. Estland und Lettland sind Nachbarstaaten von Russland.

17:44 Uhr – Russland erlässt neues Gesetz gegen ausländische Medien

Nach Einschränkungen für russische Medien in mehreren westlichen Ländern legt Russland die juristischen Grundlagen für Vergeltungsmaßnahmen. Das Unterhaus des russischen Parlaments verabschiedete am Donnerstag ein Gesetz, mit dem die Arbeit bestimmter ausländischer Medien in Russland beschränkt oder ganz verboten werden kann. Das Gesetz richtet sich gezielt gegen Medien aus Ländern, die nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine die Arbeit russischer Medien eingeschränkt haben. Die Staaten begründeten dies mit mangelnder Unabhängigkeit von Präsident Wladimir Putin und dessen Darstellung der Ereignisse in der Ukraine. In Deutschland gingen die Behörden gegen den Sender RT vor.

16:38 Uhr – Russland warnt vor Defizit auf Ölmarkt bei Preisobergrenze

Russland hat im Fall einer Preisobergrenze für russisches Öl vor einer Knappheit auf dem europäischen Markt und damit steigenden Preisen für Verbraucher gewarnt. Eine solche Maßnahme „kann nur zu einem Ungleichgewicht auf dem Markt und einem Defizit der Energieressourcen führen“, sagte der für Energiepolitik zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak am Donnerstag im russischen Fernsehen. Das wiederum habe einen Preisanstieg zur Folge, „den die europäischen Verbraucher zahlen müssen“.

16:30 – Polen sieht Notwendigkeit für Kompromiss bei Kaliningrad

Die EU und Russland sind sich nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki einig, dass ein Verfahren für den Warenverkehr zwischen dem russischen Kernland und der Exklave Kaliningrad ausgearbeitet werden soll. „Beide Seiten sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich lohnt, einen Plan zu vereinbaren, der nicht gegen die faktische Umsetzung der Sanktionen verstößt, denn offen gesagt ist das Kaliningrader Gebiet ein sehr kleiner Teil Russlands“, sagt er. Hintergrund ist eine teilweise Blockade der russischen Lieferungen in die russische Exklave durch Litauen, das sich auf EU-Sanktionsbestimmungen beruft.

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16:04 Uhr – EuGH mahnt Russland, verurteilte Briten vor Tod zu bewahren

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland dazu aufgefordert, die zwei in der Ostukraine zum Tode verurteilten Briten zu schützen. Die Todesstrafe solle nicht vollstreckt, angemessene Haftbedingungen sichergestellt und benötigte medizinische Unterstützung geleistet werden. Das forderte der Gerichtshof mit Sitz in Straßburg laut Mitteilung vom Donnerstag in einer sogenannten einstweiligen Maßnahme. Einstweilige Maßnahmen sind laut Gericht verbindlich und werden nur selten und bei unmittelbarer Gefahr auf irreparablen Schaden ausgesprochen. Russland will sich allerdings nicht mehr an Entscheidungen aus Straßburg halten.

15:41 Uhr – Ukraine will Stromexporte in Nachbarländer ausweiten

Die Ukraine hat nach dem Anschluss an den europäischen Stromverbund mit dem Export von Elektroenergie nach Rumänien begonnen. „Die Startmenge beträgt 100 Megawatt“, teilte am Donnerstag Regierungschef Denys Schmyhal auf seinem Telegram-Kanal mit. Der 46-Jährige schätzte das Exportpotenzial auf 2,5 Gigawatt. Damit könne das finanziell klamme Land im Jahr umgerechnet knapp 1,9 Milliarden Euro einnehmen. Nach Daten des staatlichen Stromnetzbetreibers Ukrenerho exportiert Kiew bereits 210 Megawatt nach Polen und 142 Megawatt nach Moldau.

15:30 Uhr – USA wollen die Ukraine so lange unterstützen wie nötig

US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine im Krieg gegen Russland langfristige Hilfe zugesagt. „Wir werden die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist“, sagte Biden am Donnerstag nach einem zweitägigen Nato-Gipfel in Madrid. Die USA und die anderen Alliierten würden so lange zur Ukraine halten, um sicherzustellen, dass das Land nicht von Russland besiegt werde. Der Krieg werde nicht mit einer ukrainischen Niederlage gegen Russland enden, sagte Biden. Er könne schon morgen enden, wenn Russland sein aggressives Verhalten beende.

15:14 Uhr – Biden: „Wir werden jeden Zentimeter des Nato-Gebietes verteidigen“

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden die Verteidigungsbereitschaft der Nato-Bündnispartner unterstrichen. „Wir werden jeden Zentimeter des Nato-Gebietes verteidigen“, sagte Biden zum Abschluss des Nato-Gipfels in Madrid. „Ein Angriff auf einen von uns ist ein Angriff auf alle.“ Der US-Präsident betonte erneut, dass die USA in Folge des russischen Angriffskriegs ihre Truppenpräsenz in Europa weiter ausbauen werden – auch an der Ostflanke der Nato.

14:37 Uhr – Scholz will Deeskalation im Streit im Kaliningrad-Transit

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will eine Entspannung im Streit um den russischen Transitverkehr in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad. Es sei Sache der Europäischen Union, die notwendigen Rahmenbedingungen zu setzen, sagte Scholz am Donnerstag in Madrid zum Abschluss des Nato-Gipfels. Die Regeln seien „natürlich immer festzusetzen im Lichte der Tatsache, dass es hier auf den Verkehr zwischen zwei Teilen Russlands geht“, sagte der Kanzler. „Und ich glaube, dass alle Beteiligten gegenwärtig sich sehr darum bemühen, hier eine Deeskalationsdynamik zu etablieren.“

14:21 Uhr – Johnson fordert Entzauberung russischer Mythen

Die Nato und G-7-Staaten wollen nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson russische „Mythen“ entzaubern. Dazu gehöre die Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Westen sei wegen seiner Sanktionen verantwortlich für globale Preissteigerungen bei Getreide oder die Nato hätte die Invasion der Ukraine provoziert. Nur so könnten wichtige Staaten davon überzeugt werden, dass ein Bündnis mit der westlichen Allianz auch ihr Vorteil sei.

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13:33 Uhr – Russland: Mehr als 6000 ukrainische Soldaten als Kriegsgefangene

Russland hat nach eigenen Angaben mehr als 6000 ukrainische Soldaten in Kriegsgefangenschaft genommen. Diese Zahl nannte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Anfang Juni hatte Verteidigungsminister Sergej Schoigu bereits von 6489 Kriegsgefangenen gesprochen. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben nicht.

Die Ukraine veröffentlicht keine Zahlen zu Kriegsgefangenen. In älteren Angaben war von 600 bis 700 die Rede. Am Mittwoch tauschten Russland und die Ukraine insgesamt fast 300 Gefangene aus – so viele wie noch nie seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland Ende Februar.

13:13 Uhr – Sanktionen könnten „als Casus Belli gewertet werden“ – Medwedew droht dem Westen

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, droht den Staaten des Westens, dass Sanktionen unter bestimmten Umständen als ein Akt der Aggression und eine Berechtigung für einen Krieg angesehen werden könnten: „Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass solche feindseligen Maßnahmen unter bestimmten Umständen auch als ein Akt internationaler Aggression gewertet werden können. Und sogar als Casus Belli.“ Russland habe das Recht, sich zu verteidigen.

Auch Russlands Präsident Wladimir Putin kritisierte die westlichen Sanktionen wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine. „Die Vorherrschaft eines Landes oder einer Gruppe von Ländern auf der Weltbühne ist nicht nur kontraproduktiv, sondern auch gefährlich und führt unweigerlich zu großen Systemrisiken“, sagte Putin am Donnerstag bei einem Video-Auftritt auf einem Juristenforum in St. Petersburg.

Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Ende Februar haben unter anderem die USA und die EU umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt.

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Die Enteignung russischer Oligarchen, die versuchen EU-Sanktionen zu unterlaufen, rückt derweil näher. Die ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel stimmten dem Vorschlag zu, derlei Versuche EU-weit als Straftat zu definieren. Dies würde es ermöglichen, Verstöße in allen EU-Staaten gleichermaßen zu verfolgen und Mindeststrafen festzulegen.

Wie die französische EU-Ratspräsidentschaft am Mittwochabend mitteilte, steht die erforderliche Zustimmung des Europaparlaments noch aus.

Die EU-Kommission hatte Ende Mai die Ausweitung der Liste der EU-Verbrechen vorgeschlagen, weil es sanktionierten Oligarchen ihrer Ansicht nach noch zu oft gelingt, davonzukommen. Sie bringen ihre Jachten etwa in internationale Gewässer oder übertragen Vermögen auf andere Eigentümer. Das liegt auch daran, dass das Umgehen von Sanktionen nicht in allen EU-Staaten strafbar ist. Grundsätzlich eine Straftat ist es nach damaligen Angaben von EU-Justizkommissar Didier Reynders in zwölf Ländern.

12:50 Uhr – Schweden schickt weitere Militärausrüstung in die Ukraine

Schweden will der Ukraine zusätzliche Militärhilfen im Umfang von 500 Millionen Kronen (rund 47 Millionen Euro) zukommen lassen. Dies soll den Angaben zufolge etwa Panzerabwehrwaffen und Ausrüstung zur Räumung von Minen beinhalten, die von Kiew angefordert worden seien.

„Es ist wichtig, dass die Unterstützung der Ukraine durch die demokratischen Länder in Europa kontinuierlich und langfristig erfolgt“, sagte Verteidigungsminister Peter Hultqvist nach Angaben der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Er teilte nicht mit, wann und wie die Lieferung erfolgen sollte, sagte aber, es sei im Interesse aller, dass so schnell wie möglich geliefert werde.

12:29 Uhr – Putin: Russland offen für Dialog über Rüstungskontrolle

Russland ist laut Präsident Wladimir Putin offen für einen Dialog über strategische Stabilität, eine Beschränkung von Atomwaffen und Rüstungskontrolle. Dies würde aber eine „sorgfältige gemeinsame Arbeit“ erfordern und müsse darauf abzielen, eine Wiederholung dessen zu verhindern, „was heute im Donbass geschieht“, sagt Putin auf einem Forum in Sankt Petersburg.

Er bekräftigt seinen Vorwurf an die Ukraine von „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an russisch-stämmigen und russisch-sprachigen Bewohnern in der östlichen Region Donbass. Unter anderem damit hat er das militärische Vorgehen wiederholt begründet.

12:12 Uhr – Moskau: Mehr als 6000 ukrainische Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft

Russland hält nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums derzeit mehr als 6000 ukrainische Soldaten als Kriegsgefangene fest. Die Zahl ukrainischer Militärs, die gefangen genommen worden seien oder sich ergeben hätten, liege bei „mehr als 6000“, teilte am Donnerstag Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow mit. Er bestätigte zugleich, dass am Vortag im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und der Ukraine jeweils 144 Soldaten beider Seiten befreit worden seien.

11:58 Uhr – Parlament in Moskau billigt schärferes Gesetz gegen ausländische Medien

Die russischen Abgeordneten haben die Gesetzgebung gegen ausländische Medien verschärft. Das am Donnerstag verabschiedete Gesetz gibt dem Generalstaatsanwalt und seinen Stellvertretern weitreichende Vollmachten: So kann die Arbeit von ausländischen Medien in Russland eingeschränkt oder untersagt werden, wenn in deren Heimatländern „unfreundliche Handlungen gegen russische Medien“ zu beobachten seien.

11:56 Uhr – Parlamentsabgeordneter in Ukraine überlebt Anschlag

Im russisch besetzten Gebiet Cherson hat der ukrainische Parlamentsabgeordnete Olexij Kowaljow offenbar einen Anschlag des ukrainischen Geheimdiensts überlebt. Der 33-Jährige wird in der Ukraine des Landesverrats und der Kollaboration mit Russland verdächtigt. Mitte vergangener Woche hatte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdiensts, Kyrylo Budanow, im Fernsehen erklärt, das Auto Kowaljows sei gesprengt worden.

„Ich lebe und bin gesund und plane ab Montag wieder zu arbeiten“, sagte er nun in einem am Donnerstag von der russischen Staatsagentur Ria Nowosti veröffentlichten Video. Das zeigte ihn mit verbundenem Arm in einem Krankenhausbett. Kowaljow betonte, dass er nicht eingeschüchtert sei und weiter in seinem Wahlkreis im Chersoner Gebiet bis zum Ablauf seines Mandats 2023 arbeiten werde.

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Frontlinie in Derhatschi, eine Kleinstadt vor den Toren Charkiws

Kowaljow war 2019 über ein Direktmandat für die Präsidentenpartei Diener des Volkes in die Oberste Rada gewählt worden. Ende April wurde er aus der Partei und der Fraktion wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit Russland ausgeschlossen. Kowaljow war im April in seine Heimatstadt Hola Prystan zurückgekehrt.

11:21 Uhr – Russland drängt weiter auf Einnahme von Lyssytschansk

Die russischen Streitkräfte haben am Donnerstag weiter versucht, das letzte Bollwerk ukrainischen Widerstands in der Region Luhansk einzukreisen. Der ukrainische Generalstab teilte mit, russische Truppen beschössen die Großstadt Lyssytschansk. Es gebe Gefechte mit den ukrainischen Verteidigern im Bereich einer Ölraffinerie am Stadtrand.

Moskau versucht, den gesamten Donbass einzunehmen, das industrielle Kernland der Ukraine. In der Region Luhansk kontrollieren russische Streitkräfte und prorussische Separatisten etwa 95 Prozent des Territoriums und etwa die Hälfte der benachbarten Region Donezk.

11:09 Uhr – Russlands Militär: Ziehen Truppen von Schlangeninsel zurück

Russische Truppen ziehen sich nach eigener Darstellung im Krieg gehen die Ukraine angeblich freiwillig von der zuvor eroberten Schlangeninsel im Schwarzen Meer zurück. Damit wolle Russland zeigen, dass es den Export von Getreide und landwirtschaftlichen Produkten aus der Ukraine nicht behindere, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag in Moskau. „Am 30. Juni haben die russischen Streitkräfte als Zeichen des guten Willens die ihnen zugewiesenen Aufgaben auf der Schlangeninsel abgeschlossen.“ Zuvor hatte die Ukraine einen Angriff auf die Insel gemeldet.

10:47 Uhr – EU-Gerichtshof – Russland darf Todesurteile gegen Briten nicht vollstrecken

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte drängt Russland sicherzustellen, dass die Todesstrafe gegen zwei gefangengenommene Briten nicht vollstreckt werden dürfe. Das geht aus einer Mitteilung des Gerichts vom Donnerstag hervor. Die beiden Briten hatten auf Seiten der Ukraine gekämpft. Russland hat die Ukraine Ende Februar angegriffen, es kontrolliert vor allem im Osten weite Teile des Landes.

10:20 Uhr – Erfassung ukrainischer Flüchtlinge führt zu höherer Arbeitslosenzahl

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni um 103.000 auf 2,363 Millionen gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte, erklärt sich der Anstieg damit, dass die aus der Ukraine geflüchteten Menschen nun in den Jobcentern erfasst werden und dadurch zum ersten Mal in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar werden. „Der Arbeitsmarkt insgesamt ist weiterhin stabil“, erklärte BA-Chef Detlef Scheele.

09:42 Uhr – Lettlands Präsident: Russischer Sieg könnte Vorbild für China sein

Lettlands Präsident Egils Levits hat davor gewarnt, dass China einen möglichen Sieg Russlands im Krieg gegen die Ukraine als Vorbild für eigene Angriffe nehmen könnte. „China beobachtet das Ergebnis des Kriegs in der Ukraine“, sagte Levits beim Nato-Gipfel in Madrid. „Wenn Russland gewinnt, wäre das ein Anreiz für China, etwas Ähnliches im indopazifischen Raum zu tun.“ Dieser Gefahr müsse man sich bewusst sein. „Das heißt, wir sollten der Ukraine helfen, den Krieg zu gewinnen.“

09:15 Uhr – Großbritannien kündigt weitere Militärhilfe für die Ukraine an

Großbritannien will der Ukraine für ihren Abwehrkampf gegen Russland weitere Luftabwehrsysteme, Drohnen und andere Militärausrüstung liefern. „Britische Waffen, Ausrüstung und Training transformieren die ukrainische Verteidigung gegen diesen Angriff“, sagte Premierminister Boris Johnson am Mittwochabend. Man stehe weiter hinter dem ukrainischen Volk, um sicherzustellen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin in der Ukraine scheitere. Konkret kündigte London militärische Hilfe von einer Milliarde Pfund (1,16 Mrd. Euro) an – zusätzlich zu den bisher zugesagten 1,3 Mrd. Pfund (1,51 Mrd. Euro).

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Kanzler Olaf Scholz mit seinen Ministerinnen Christine Lambrecht (l.) und Annalena Baerbock

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die auf dem Nato-Gipfel in Madrid versammelten westlichen Regierungschefs dazu aufgefordert, seinem Land noch stärker unter die Arme zu greifen.

08:36 Uhr – EU-Kommissar warnt vor sozialer Schieflage durch Inflation

Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten warnt EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit vor gesellschaftlichen Verwerfungen in Europa. „Es besteht die Gefahr einer sozialen Schieflage“, sagte Schmit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Löhne blieben hinter der Preisentwicklung zurück. „Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen. Inzwischen spüren das sogar Familien mit mittleren Einkommen.“

Die nationalen Regierungen seien massiv gefordert, eine solche Schieflage über eine Entlastung der Bürger zu verhindern, mahnte der Kommissar aus Luxemburg. Die Kosten des Ukraine-Krieges, der die Preise für Energie und Lebensmittel treibt, müssten „möglichst sozialverträglich verteilt“ werden.

07:50 Uhr – Kiew: Russische Truppen wollen die Stadt Lyssytschansk blockieren

Im Osten der Ukraine dauern nach Angaben aus Kiew die schweren Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Lyssytschansk an. Der Feind versuche, mit Unterstützung der Artillerie die Stadt zu blockieren, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Angriffe gebe es rund um die Ölraffinerie der Stadt. „Die Kämpfe gehen weiter.“ Der Vertreter der Luhansker Separatisten in Moskau, Rodion Miroschnik, schrieb bei Telegram, das Gebiet rund um das Werk sei unter eigener Kontrolle.

Das Militär in Kiew beschuldigte Russland, auch zivile Infrastruktur unter Beschuss genommen zu haben. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Nach Angaben der Separatisten ziehen sich regierungstreue Truppen in nordwestliche Richtung zurück.

05:00 Uhr – Streit über Kaliningrad: Litauen wirft Russland Desinformation vor

Litauens Präsident Gitanas Nauseda sieht Moskaus Beschwerden über Transitbeschränkungen für die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad als Teil einer Desinformationskampagne. „Russland versucht diese Gelegenheit zu nutzen, um eine Propagandablase zu erzeugen, und versucht natürlich, uns Angst zu machen, uns zu bedrohen“, sagte Nauseda der Deutschen Presse-Agentur in Vilnius.

Davon lasse man sich aber nicht einschüchtern. „Wir haben keine Angst um unsere Sicherheit.“ Litauen vertraue auf die Beistandsverpflichtung der Nato-Staaten und die Stärke der Militärallianz als kollektives Verteidigungsbündnis. Litauen hatte Mitte Juni den Bahntransit einiger Waren über sein Territorium in das Gebiet um Kaliningrad – ehemals Königsberg – verboten, die auf westlichen Sanktionslisten stehen. Russland kritisierte die Beschränkungen als „illegal“ und drohte Gegenmaßnahmen an.

„Die wahre Geschichte ist, dass dies eine Angelegenheit zwischen der Europäischen Kommission und Russland ist“, sagte Nauseda. Litauen erfülle nur die Anforderungen der EU-Sanktionspolitik und die von der Europäischen Kommission festgelegten Regeln.

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Präsident Putin

Nach der scharfen Kritik Russlands hatte die EU eine Überprüfung der Import- und Exportbeschränkungen angekündigt. „Wir befinden uns in enger Abstimmung mit der Europäischen Kommission, die voraussichtlich in einigen Tagen die Leitlinien zur Behandlung dieser Transitgüter bekannt geben wird“, sagte Nauseda. Über das mögliche Ergebnis wolle er nicht spekulieren. „Wir möchten betonen, und das ist unsere Position, dass es keinen grünen Korridor für spezielle Waren geben sollte“, sagte der Staatschef.

03:36 Uhr – „In jedem Fall ein widerlicher Anblick“ – Putin lässt sich von G 7 provozieren

Die jüngsten Scherze beim G-7-Gipfel über die Fotos von Wladimir Putin mit nacktem Oberkörper kamen beim Kremlchef nicht gut an. Hätten die G-7-Spitzen sich entblößt, wäre dies ein „widerlicher Anblick“ gewesen, sagte der russische Präsident am Mittwoch vor Journalisten in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat.

Die Unterhaltung, auf die Putin einging, ereignete sich beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern bereits am Sonntagnachmittag. Der britische Regierungschef Boris Johnson fragte angesichts der hohen Temperaturen, ob man die Jacketts wohl ausziehe oder nicht, und fügte hinzu: „Wir alle müssen zeigen, dass wir härter sind als Putin.“ Der kanadische Premier Justin Trudeau erwiderte unter anderem: Reiten mit nacktem Oberkörper, das müsse man machen. Er spielte damit auf ein bekanntes Foto Putins in solcher Pose an.

„Ich weiß nicht, wie sie sich ausziehen wollten, oberhalb oder unterhalb der Gürtellinie. Ich denke, es wäre in jedem Fall ein widerlicher Anblick gewesen“, wurde Putin nun von der russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert.

Wladimir Putin beim Angeln im Jahr 2017

Wladimir Putin beim Angeln im Jahr 2017

Quelle: pa/Alexei Nikolsky/TASS/dpa

Für die Harmonie zwischen Körper und Seele müsse man Sport machen, nicht zu viel Alkohol trinken und andere schlechte Angewohnheiten aufgeben, belehrte Putin die Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrieländer. Bis zur russischen Annexion der zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim 2014 war Russland Teilnehmer der erweiterten G-8-Gipfel.

01:55 Uhr – US-Soldat in Ostukraine bestreitet Vorwürfe

Ein in der Ostukraine gefangengenommener früherer US-Soldat hat nach eigenen Angaben bei den Kämpfen nicht geschossen. „Ich habe keinen Schuss abgegeben“, sagte der aus Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama stammende Mann in einem von der russischen Staats-Nachrichtenagentur RIA verbreiteten Video-Interview.

„Meine Kampferfahrung hier war eine einzige Mission an einem einzigen Tag“, sagte er. Zwei britische Staatsbürger und ein Marokkaner waren in der pro-russischen Separatistenregion Donezk zum Tod verurteilt worden. Die russische Seite sieht ausländische Kämpfer als Söldner, die nicht als Kriegsgefangene von der Genfer Konvention geschützt werden.

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Bundeswehr-Soldaten der Enhanced Forward Presence Battle Group der Nato in Pabrade (Litauen)

00.02 Uhr – Energie- und Wasserwirtschaft fordert mehr Flächen für Windkraft

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert die Bundesregierung auf, deutlich mehr Flächen für die Bebauung mit Windrädern bereitzustellen. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae sprach sich in der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) dafür aus, das Flächenziel von bisher zwei Prozent auf bis zu vier Prozent heraufzusetzen. „Damit das Ziel von zwei Prozent auch wirklich erreicht wird, sollte das vorgesehene Flächenziel von zwei Prozent um weitere ein bis zwei Prozentpunkte angehoben werden, um den Wegfall nutzbarer Fläche im Rahmen der Zulassungspraxis bereits frühzeitig zu kompensieren“, sagte Andreae.

Die Verbandschefin betonte, dass der BDEW ein verbindliches Flächenziel für die Windenergie begrüße. Dies sei „ein wichtiger Schritt zu mehr heimischer Energie und zu mehr Klimaschutz“, sagte Andreae. Die Bundesregierung hat vereinbart, dass bis 2032 zwei Prozent der Bundesfläche für Windräder verfügbar sein sollen.

In den meisten Ländern werden die geplanten Flächenziele weit verfehlt. Bundesweit waren laut Bund zuletzt 0,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie an Land ausgewiesen, aber nur 0,5 Prozent tatsächlich verfügbar.

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22:43 Uhr – Selenskyj verkündet Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Syrien

Die Ukraine wird nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die diplomatischen Beziehungen zu Syrien abbrechen. „Es wird keine Beziehungen zwischen der Ukraine und Syrien mehr geben“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft auf Telegram am Mittwochabend. Damaskus hatte zuvor die pro-russischen selbst ernannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine anerkannt.

Damit war Syrien das erste Land nach Russland, das die beiden Separatistengebiete anerkannte. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 21. Februar die Anerkennung der beiden Separatisten-Republiken durch Russland verkündet. Drei Tage später, am 24. Februar, begann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Syriens Entscheidung sei eine „unbedeutende Geschichte“, sagte Selenskyj. Er warnte jedoch, der „Sanktionsdruck“ auf das mit Russland verbündete Damaskus werde noch steigen.

2018 hatte Syrien wie zuvor bereits Russland auch die Separatisten-Regionen Abchasien und Südossetien in Georgien anerkannt. Syrien und Russland sind seit Jahrzehnten Verbündete. Seit 2015 unterstützt Moskau den syrischen Machthaber Baschar al-Assad auch im Bürgerkrieg in seinem Land.

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Kanzler Olaf Scholz mit seinen Ministerinnen Christine Lambrecht (l.) und Annalena Baerbock

22:00 Uhr – Staatsrundfunk: Athen will in USA F-35-Tarnkappenbomber kaufen

Griechenland will von den USA 20 Tarnkappenbomber vom Typ F-35 kaufen. Der Antrag (Letter of Request) solle im nächsten Monat an Washington übermittelt werden, berichtete der staatliche Rundfunk am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise. Das Programm soll nach Schätzungen etwa 3,5 Milliarden Euro kosten. Die ersten Tarnkappen-Jets sollen demnach 2028 geliefert werden.

Griechenland hat bereits drei französische Fregatten und 24 französische Kampfbomber des Typs Rafale bestellt. Die ersten sechs Jets wurden bereits geliefert. In den kommenden Wochen sollten auch französische Korvetten bestellt werden, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Athen.

Grund für das größte griechische Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten ist auch das angespannte Verhältnis zum Nato-Partner Türkei. Ankara stellt seit Monaten Griechenlands Souveränität über griechische Inseln in der Ägäis infrage.

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