Der Bundesnachrichtendienst (BND) rechnet auch im kommenden Jahr mit einer Fortsetzung des Ukraine-Krieges. „Beide Konfliktparteien im Ukraine-Krieg suchen weiterhin die Entscheidung auf dem Schlachtfeld“, sagte BND-Präsident Bruno Kahl am Montag bei einer öffentlichen Anhörung im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags. „Nahezu sicher werden die Kampfhandlungen auch im nächsten Jahr fortgeführt.“
Russlands Präsident Wladimir Putin gehe es um die Wahrnehmung Russlands als Supermacht, sagte Kahl. In einer „Kosten-Nutzen-Kalkulation“ sei er dabei bereit, „militärische, wirtschaftliche und politische Kosten eines Angriffskriegs gegen die Ukraine in Kauf zu nehmen“. Denn ihm erschienen „die Kosten für Russland in der Zukunft deutlich höher (…), die durch eine weitere Annäherung der Ukraine an den Westen und die Nato entstehen würden.“
Dabei behalte sich Russland auch den Ersteinsatz von Kernwaffen vor. In einem regional begrenzten Szenario könnten diese zum Einsatz kommen, „um eine konventionelle Überlegenheit des Gegners zu kompensieren und um die militärische Eskalation dominieren zu können“, sagte Kahl. Ziel wäre es dabei, „den Gegner durch einen eskalierten Einsatz strategischer Kernwaffen zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen und diesen dann dazu zu bringen, einem Diktatfrieden zuzustimmen“.
Das Interesse Putins an einer wirklichen Verhandlungslösung in Gesprächen mit dem Westen sah Kahl aber nicht. Denn für ihn bestehe die „Hauptbedrohung“ in der Verbreitung „des westlichen Gesellschaftsmodells von Freiheit und Demokratie“. Denn dieses gefährde aus seiner Sicht seine Herrschaft „existenziell“. Letztlich gehe es Putin damit in dem Konflikt „in erster Linie also nicht um das Staatsgebiet der Ukraine (…) Es geht ihm um eine Kriegserklärung gegen die gesamte westliche freiheitliche und demokratische Welt“.
Im Parlamentarische Kontrollgremium findet einmal im Jahr eine öffentliche Anhörung der Präsidenten der deutschen Nachrichtendienste statt. Neben BND-Chef Kahl stehen am Montag auch Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang sowie die Präsidentin des Militärischen Abschirmdiensts, Martina Rosenberg, den Abgeordneten Rede und Antwort.
Alle Entwicklungen im Liveticker:
12:32 Uhr – Russland: Massive Raketenangriffe auf ukrainische Infrastruktur
Russland hat nach eigenen Angaben mit massiven Luftschlägen militärische Ziele und die Energie-Infrastruktur in der Ukraine angegriffen. Dabei seien Hochpräzisionswaffen eingesetzt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Alle Ziele seien getroffen worden. Dazu zähle ein Treibstofflager und ein Stützpunkt zur Waffenreparatur in der Nähe von Mykolajiw in der Südukraine. Zudem sei ein Versuch der ukrainischen Truppen, die russischen Linien in der Region Cherson zu durchbrechen, vereitelt worden.
Bei den neuen russischen Luftangriffen ist nach ukrainischen Angaben die Energie-Infrastruktur in den zentralen und nördlichen Regionen des Landes beschädigt worden. Die Situation im Stromnetz sei allerdings unter Kontrolle und Reparaturteams seien dabei, die Schäden zu beheben, teilt der Netzbetreiber Ukrenergo mit. Er forderte die Ukrainer in einer Erklärung über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, sparsam mit Strom umzugehen, vor allem am Abend, um das Energiesystem zu entlasten. Das Unternehmen schloss die Einführung von Notabschaltungen nicht aus.
11:54 Uhr – Ukraine: Mehrere Tote bei russischen Luftangriffen
Bei den neuen russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte sind Behördenangaben zufolge mehrere Menschen getötet worden. Es habe Todesopfer gegeben, nicht nur in Kiew, auch in anderen Städten, teilt Innenminister Denys Monastyrskyj mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Zuvor hatte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärt, dass in der Hauptstadt bei den Luftangriffen am Morgen mindestens ein Mensch ums Leben gekommen sei.
11:29 Uhr – Baerbock: Wollen 500 Millionen Euro und Ausbildung Soldaten beschließen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kündigt finanzielle Hilfen für die Ukraine in Höhe von 500 Millionen Euro für die Ukraine sowie die Ausbildung von 15.000 ukrainischen Soldaten in der Europäischen Union (EU) an. Zudem müssten Menschen aus den illegal annektierten Gebieten im Osten der Ukraine befreit werden.
Verantwortliche die sich weigerten, sich gegen ihr Land zu stellen, würden dort kaltblütig erschossen, so die Grünen Politikerin. „Die erneuten Drohnenangriffe, die wir auch rund um Kiew gesehen haben, die machen deutlich, mit welcher Brutalität dieser Krieg weiter fortgesetzt wird.“
11:23 Uhr – UN fordern Ende der Drohnen-Angriffe auf Zivilisten in Ukraine
Die Vereinten Nationen (UN) fordern ein Ende der Drohnen-Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Der neue UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, erklärt, es gebe Berichte von Kollegen vor Ort über solche Angriffe. Es sei absolut wichtig, dass die Zivilbevölkerung nicht angegriffen werde. Das aber sei in dicht besiedelten städtischen Gebieten sehr schwierig, sagt der Österreicher vor der Presse. Die Achtung des internationalen Menschenrechts sei unabdingbar. Daher müsse deeskaliert werden.
11:12 Uhr – Schallenberg: Einsatz iranischer Drohnen durch Russland wäre Eskalation
Jeder Einsatz iranischer Drohnen bei den russischen Angriffen auf die Ukraine würde nach Einschätzung des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg eine Eskalation des Krieges bedeuten. Diese Kamikaze-Drohnen, die man offenbar jetzt in der Ukraine sehe, seien eine Eskalation, sagt er bei seiner Ankunft in Luxemburg, wo sich die EU-Außenminister treffen.
Eine Bereitstellung von Ausrüstung für Russland käme einer aktiven Unterstützung des von der russischen Regierung geführten Krieges gegen die Ukraine gleich, fügt Schallenberg vor der Presse hinzu.
11:04 Uhr – Bürgermeister: Mindestens ein Mensch bei Angriffen auf Kiew getötet
Bei den Luftangriffen auf Kiew am Morgen ist mindestens ein Mensch getötet worden. Eine Frau sei ums Leben gekommen, eine weitere Person sei noch unter Trümmern eingeschlossen, sagt der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, vor der Presse. „Alles, was hier geschieht, ist Terrorismus.“
10:58 Uhr – Ukraine fordert Ausschluss Russlands aus G20 und anderen Organisationen
Die Ukraine fordert den Ausschluss Russlands aus der Gruppe der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) sowie aus anderen internationalen Gruppen. Wer Befehle erteile, kritische Infrastrukturen anzugreifen, um Zivilisten erfrieren zu lassen, und wer eine totale Mobilmachung organisiere, um die Frontlinien mit Leichen zu bedecken, dürfe nicht mit den Staats- und Regierungschefs der G20 an einen Tisch sitzen, schreibt der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter.
„Zeit, der russischen Heuchelei ein Ende zu setzen. Die Russische Föderation muss aus allen Plattformen ausgeschlossen werden.“
10:45 Uhr – Iran bestreitet Lieferung von Drohnen an Russland für Einsatz in Ukraine
Die iranische Regierung bestreitet, dass sie an Russland Drohnen zum Einsatz in der Ukraine geliefert hat. Solche Nachrichten seien politisch motiviert und würden vom Westen verbreitet, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, vor der Presse. „Wir haben keines der im Krieg befindlichen Länder mit Waffen versorgt.“
Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen eine Flut russischer Angriffe mit im Iran hergestellten Schahed-136-Drohnen gemeldet. Die russische Führung hat sich dazu nicht geäußert.
Die EU sucht nach eigenen Angaben nach konkreten Beweisen für eine Verwicklung des Irans in den Krieg in der Ukraine. Sollte sich dies bewahrheiten, zöge das nach den Worten des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn harte Sanktionen gegen den Iran nach sich. Die EU-Außenminister kommen in Luxemburg zusammen, an dem Treffen nimmt ihr ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba teil.
10:36 Uhr – Ukraine: Haben bei jüngsten Angriffen die meisten Drohnen abgeschossen
Das ukrainische Militär hat seit Sonntagabend nach eigenen Angaben 37 russische Drohnen abgeschossen. Das seien um die 85 bis 86 Prozent der Drohnen, die bei den jüngsten Angriffen eingesetzt worden seien, teilt ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mit. Das sei ein „ziemlich gutes Ergebnis“.
Der Sprecher fügt hinzu, dass sämtliche Drohnen vom Süden aus in die Ukraine eingeflogen seien. Nach ukrainischen Angaben setzt Russland Drohnen ein, die im Iran hergestellt wurden. Der Iran hat dementiert, Russland mit Drohnen versorgt zu haben. Am Montagvormittag war Kiew mit Drohnen angegriffen worden.
10:03 Uhr – Borrell: EU sucht Beweise für Irans Verwicklung in Krieg
Die Europäische Union sucht nach konkreten Beweisen für eine Beteiligung des Iran am Krieg in der Ukraine. „Wir werden nach konkreten Beweisen für die Beteiligung suchen“, sagt Josep Borrell gegenüber Reportern bei seiner Ankunft beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba werde daran teilnehmen, fügt Borrell hinzu. Die Ukraine spricht davon, dass Russland auch mit Drohnen iranischer Bauart angreift.
9:42 Selenskyj: Russische Angriffe werden Menschen in der Ukraine „nicht brechen“
Nach den neuen Angriffen auf Kiew hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Menschen in der Ukraine zum Durchhalten aufgerufen. „Die ganze Nacht und den ganzen Morgen terrorisiert der Feind die Zivilbevölkerung. Die gesamte Ukraine wird mit Kamikaze-Drohnen und Raketen angegriffen“, schrieb Selenskyj am Montag in den Online-Netzwerken. „Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen können“, versicherte er.
Selenskyj bestätigte auch einen Angriff auf ein Wohnhaus in Kiew. Wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte, wurden zwei Menschen unter den Trümmern verschüttet.
9:36 Uhr – Lambrecht: Deutschland wird sich signifikant an Ausbildungsmission beteiligen
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat angekündigt, dass sich Deutschland in größerem Umfang an der geplanten EU-Ausbildungsmission für die Ukraine beteiligen wird.
Es sei wichtig, dass ukrainische Soldaten an den von Deutschland und anderen Staaten gelieferten „hochkomplexen Waffensystemen“ ausgebildet werden, sagte Lambrecht im ZDF-„Morgenmagazin“ am Montag mit Blick auf die europäische Mission. „Daran werden wir uns sehr signifikant beteiligen.“
Die Außenminister der Europäischen Union wollen am Montag den Startschuss für eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine geben. Nach den Plänen der EU sollen im Rahmen des Programms rund 15.000 ukrainischen Soldaten geschult werden.
09:28 Uhr – Lambrecht mahnt, russische Atomdrohungen ernst zu nehmen
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat davor gewarnt, Russlands Drohungen mit einem Atomwaffen-Einsatz im Ukraine-Krieg als Bluff abzutun. Man müsse diese Drohungen ernst nehmen, „aber ernst nehmen bedeutet nicht, sich davon lähmen zu lassen, sondern genau zu beobachten“, sagte Lambrecht am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“.
Einen wichtigen Beitrag dazu leisteten Übungen wie das am Montag beginnende Nato-Manöver „Steadfast Noon“ zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen.
Es sei ein Gebot der Stunde, genau zu schauen, ob solche Manöver so abliefen wie geplant und welche Schlüsse daraus gezogen werden könnten. Offen ließ Lambrecht die Frage, ob die Bundeswehr auch Szenarien eines Atomwaffenangriffs auf Deutschland durchspiele. Die Bundeswehr sei hier in das Nato-Bündnis und dessen Abstimmungen eingebunden, etwa beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister vergangene Woche in Brüssel. „Das sind eben auch Entscheidungen, die dann auch aus strategischen Gründen geheim bleiben sollten.“
An der Übung „Steadfast Noon“ werden nach Bündnisangaben in den kommenden zwei Wochen bis zu 60 Flugzeuge beteiligt sein. Schauplatz soll besonders der Luftraum über Belgien, Großbritannien und der Nordsee sein. Auch die Bundeswehr ist beteiligt. Die Nato betont, „Steadfast Noon“ sei keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und es kämen keine scharfen Waffen zum Einsatz.
9:16 Uhr – London: Noch immer lange Schlange von Lastwagen an Krim-Brücke
An der von einer Explosion beschädigten Kertsch-Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim stauen sich noch immer die Lastwagen.
Das geht aus dem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine hervor. „Die Arbeiten zur Reparatur dauern an, und sie ist für etwas Verkehr geöffnet. Doch nahe des Übergangs gibt es noch immer eine lange Schlange wartender Lastwagen“, hieß es in der Twitter-Mitteilung am Montag.
Die für den Nachschub der russischen Invasionstruppen in der Ukraine wichtige Brücke war am 8. Oktober durch eine Explosion schwer beschädigt worden.
8:26 Uhr – Offenbar gezielt Energieinfrastruktur beschossen
Russland hat am Montag neben der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach örtlichen Behördenangaben auch andere Regionen im Land beschossen. Berichte über Explosionen gibt es mittlerweile aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa.
Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Solche Attacken hatte Kremlchef Wladimir Putin angekündigt. In sozialen Netzwerken wurden Videos verbreitet, auf denen über der Hauptstadt Kiew Rauchwolken zu sehen waren.
8:08 Uhr – Großbritannien: Russlands Nachschubprobleme in Südukraine verschärft
Die Nachschubprobleme der russischen Truppen im Süden der Ukraine haben sich nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes infolge der Explosion auf der Krim-Brücke am 8. Oktober verschärft. Die Versorgungswege durch die annektierte Halbinsel Krim seien schwierig, die Lage der russischen Truppen in der gegenüberliegenden südukrainischen Region Cherson sei angespannt.
Daher werde die Versorgung auf dem Landweg durch die Region Saporischschja immer wichtiger, twittert das britische Verteidigungsministerium aus dem aktuellen Geheimdienstbericht. Die russischen Truppen in der Südukraine würden vermutlich jetzt ihren Nachschub über die Hafenstadt Mariupol verstärken.
7:54 Uhr – Bürgermeister: Zwei weitere Explosionen in Kiew
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es zwei weitere Explosionen. Betroffen sei der Stadtbezirk Schewtschenkiwskji, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Auch Reuters-Reporter berichten davon, dass weitere Detonationen zu hören sind. Der Bezirk wurde bereits vergangene Woche von mehreren Luftangriffen getroffen.
7:34 Uhr – Feuer in Energieanlage in Dnipropetrowsk nach Raketeneinschlag
In einer Energieanlage in der Region Dnipropetrowsk ist dem dortigen Gouverneur zufolge ein großes Feuer ausgebrochen. In der Nacht sei dort eine Rakete eingeschlagen, teilt Valetyn Resnitschenko per Kurznachrichtendienst Telegram mit.
„Drei feindliche Raketen wurden von unseren Luftverteidigungskräften zerstört“, schreibt der Gouverneur. „Eine Rakete hat eine Energieinfrastrukturanlage getroffen. Es gibt ein großes Feuer. Alle Dienste auf dem Gelände arbeiten.“
7:23 Uhr – Ukraine: Explosionen erschüttern Kiew
Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Ihm zufolge traf eine der drei Explosionen den Innenstadtbezirk Schewtschenkiwskyj, später sprach Klitschko noch von weiteren Detonationen.
Der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, präzisierte die Informationen. Er sprach auf dem Kurznachrichtendienst Telegram von Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen. Selenskyj selbst rief wenig später die Menschen in der Ukraine zum Durchhalten auf.
Berichte über Explosionen gab es auch aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes.
6:13 Uhr – Wegen MH17-Abschuss gesuchter Offizier soll in Ukraine kämpfen
Ein russischer Ex-Offizier, nach dem wegen seiner Rolle beim Abschuss einer Passagiermaschine der Malaysia Airlines über der Ostukraine 2014 gefahndet wird, soll an der Front in der Ukraine kämpfen. Von einem mutmaßlichen Kriegseinsatz von Igor Girkin war am Sonntag in Posts von kremltreuen Kommentatoren die Rede. Dem auch als „Strelkow“ bekannten Girkin sei die Verantwortung für eine russische Einheit übertragen worden, schrieben der Blogger Maxim Fomin und andere.
Wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung am Abschuss des Flugzeugs der Malaysia Airlines über dem Donbass im Juli 2014 steht Girkin auf einer internationalen Fahndungsliste. Damals kamen alle 298 Menschen an Bord der Maschine ums Leben. Girkin führte den prorussischen Separatistenaufstand im Donbass an und gilt als Hauptverdächtiger im Prozess rund um den Abschuss von Flug MH17 vor einem Gericht in den Niederlanden. Dessen Urteil wird am 17. November erwartet.
4:54 Uhr – Unicef: Vier Millionen Kinder durch Ukraine-Krieg in Armut getrieben
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung haben einer Studie des UN-Kinderhilfswerks Unicef vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien zusätzlich in die Armut getrieben.
Das entspreche einem Anstieg von 19 Prozent seit 2021, hieß es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung. Kinder trügen damit die größte Last der durch den Ukraine-Krieg verursachten Wirtschaftskrise. Die Studie enthält Daten aus 22 Ländern der Region.
Die Auswirkungen des Kriegs sind besonders stark für Kinder in Russland und der Ukraine. In Russland leben der Studie zufolge zusätzlich 2,8 Millionen Kinder in Haushalten unterhalb der Armutsgrenze. In der Ukraine lebten eine halbe Million zusätzliche Kinder in Armut, dann folge Rumänien mit zusätzlichen 110.000 Kindern.
4:36 Uhr – Neuer ukrainischer Botschafter lobt Deutschland
Der designierte Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew, lobt Deutschland für die Unterstützung der Ukraine. „Die deutsche Bevölkerung unterstützt die Ukraine so stark, dass ich sicher bin, dass wir gemeinsam mit Deutschland und allen anderen europäischen Partnern den Krieg gewinnen werden! Je schneller, desto besser. Mein Team und ich in der Botschaft in Berlin werden jeden Tag einen enormen Beitrag zum Sieg leisten“, sagt Makejew, der am Montag in Berlin erwartet wird, der Zeitung „Bild“.
Sein Vorgänger Andrij Melnyk habe einen tollen Job gemacht. Er werde immer wieder auf seine Expertise zurückkommen. „Wir haben den Übergang nahtlos gestaltet und den Wechsel am Wochenende vollzogen.“
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