Ukraine exhumiert 1000 Leichen in befreiten Siedlungen – Russland übt Atomschlag

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Von: Sandra Kathe, Tim Vincent Dicke, Nail Akkoyun, Lucas Maier

Inmitten des Ukraine-Kriegs überwacht Putin eine wichtige Atom-Übung. Am AKW Saporischschja werden geheime Arbeiten durchgeführt. Der News-Ticker.

+++ 17.50 Uhr: Die Armee Russlands hat einen „massiven“ Atomschlag geübt (s. Update v. 14.11 Uhr). Die Militärübungen in der Arktis und auf der Halbinsel Kamtschatka sollte „einen massiven Atomschlag als Reaktion auf einen feindlichen Atomangriff“ simulieren, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu, laut der Moskau Times. Über die Übung, bei der zwei Arten von Atomraketen zum Einsatz kamen, hatte Russland die USA informiert. Die Übungen finden routinemäßig jedes Jahr statt.

News zum Ukraine-Krieg: Ukraine exhumiert 1.000 Leichen – Schwere Kämpfe in Luhansk

+++ 16.00 Uhr: Ukrainische Behörden haben nach eigenen Angaben rund 1000 Leichen in kürzlich befreiten Siedlungen der Oblast Charkiw exhumiert. Unter den Toten befinden sich außer Soldaten auch Zivilisten und Kinder. Die Zahl umfasst auch die 447 Leichen, die in einem Massengrab in Izium gefunden wurden. Die Namen anderer Siedlungen, in denen die ukrainischen Behörden die Leichen exhumierten, wurden nicht genannt.

Russland probt den Einsatz von Atomraketen (Symbolbild) © Jim Lo Scalzo/dpa

+++ 15.05 Uhr: In der Region Luhansk sind offenbar schwere Kämpfe im Gang. Laut der russischen Besatzungsverwaltung geht es dabei vor allem um die strategisch wichtigen ukrainischen Orte Kreminna und Swatowe, die nicht weit von der Frontlinie entfernt liegen. Seit dem russischen Rückzug aus der angrenzenden Region Charkiw gelten beide Orte als die nächsten größeren Ziele der ukrainischen Gegenoffensive in dem Gebiet. Vor allem Swatowe ist als Verkehrsknotenpunkt von besonderer strategischer Bedeutung.

News zum Ukraine-Krieg: Putin verfolgt russische Atomübung

+++ 14.11 Uhr: Kreml-Chef Wladimir Putin hat am Mittwoch (26. Oktober) einer Übung der „strategischen Abschreckungskräfte“ Russlands beigewohnt, deren Aufgabe es ist, auf eine Bedrohung durch einen atomaren Angriff zu reagieren. „Unter der Führung des Oberbefehlshabers der Streitkräfte, Wladimir Putin, haben die strategischen Abschreckungskräfte am Boden, zu Wasser und in der Luft ein Training abgehalten“, teilte der Kreml mit. Die Übung habe den Abschuss von ballistischen Raketen und von Marschflugkörpern umfasst.

News zum Ukraine-Krieg: Geheim-Arbeiten an AKW gemeldet

+++ 12.42 Uhr: Der ukrainischen Atom-Behörde Energoatom zufolge führen russische Besatzungstruppen am AKW Saporischschja nicht autorisierte Bauarbeiten durch. „Ukrainisches Personal und die auf dem AKW-Gelände anwesenden IAEA-Vertreter dürfen die Baustelle nicht betreten“, teilte die Behörde mit.

Energoatom vermutet einen Sabotageakt an der betreffenden Stelle – in Containern liegen dort angeblich große Mengen Kernbrennstoff. „Die Zerstörung dieser Behälter infolge einer Detonation wird zu einem Strahlenunfall und einer Strahlenkontamination von mehreren hundert Quadratkilometern in der Umgebung führen“, warnte die ukrainische Stelle. Nun nehme man an, dass Russland einen Terroranschlag mit Kernmaterial und radioaktiven Abfällen plane. Das Ziel: Der Ukraine zu unterstellen, sie hätte eine „schmutzige Bombe“ gezündet.

Bei einer „schmutzigen Bombe“ handelt es sich um einen konventionellen Sprengkörper, der bei seiner Explosion radioaktives Material in der Umgebung verteilt. Im Unterschied zu Atombomben gibt es bei solchen Sprengkörpern keine nukleare Explosion. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte Vorwürfe gegen die Ukraine erstmals am Sonntag (23. Oktober) in Telefonaten mit seinen Kollegen aus den USA, Frankreich, Großbritannien und der Türkei erhoben. Schoigu sprach dabei von „möglichen Provokationen seitens der Ukraine durch den Einsatz einer ‚schmutzigen Bombe‘“.

News zum Ukraine-Krieg: Putins Atom-Drohung „zielt in erster Linie auf Deutschland“

+++ 10.56 Uhr: Er droht dem Westen unverhohlen mit seinem Atomwaffenarsenal: Kreml-Chef Wladimir Putin. Nach Einschätzung des Leiters der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, will der russische Präsident mit dem Bedrohungsszenario im Ukraine-Krieg vor allem Einfluss auf Deutschland ausüben. „Mit der Atomwaffen-Drohung zielt er in erster Linie auf Deutschland“, sagte Heusgen den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Putin versuche, mit dieser Drohung Ängste zu schüren und die Unterstützung für die Ukraine zu schwächen. „Wir sind zurück in der Logik des Kalten Krieges.“

Die Amerikaner hätten Moskau klar zu verstehen gegeben, dass der Einsatz von Atomwaffen katastrophale Konsequenzen für Russland hätte, sagte Heusgen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es selbstmörderische russische Generäle gibt, die eine solche Anordnung umsetzen würden.“ Außerdem wolle sich Putin nicht in eine weltweite Isolation begeben. Auch China könne den Einsatz von Atomwaffen nicht durchgehen lassen.

News zum Ukraine-Krieg: Schienennetz in Russland sabotiert

+++ 10.04 Uhr: Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner in Russland haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert. Die Beschädigung einer Bahnstrecke nahe eines Dorfs unweit der russisch-belarussischen Grenze Anfang dieser Woche sei bereits der sechste Akt seit Juni gewesen, zu dem sich eine russische Anti-Kriegs-Gruppe namens „Stop the Wagons“ bekannt habe, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Aktionen seien Teil eines größeren Trends zu vermehrten Angriffen auf die Schienennetze in Russland und Belarus.

Die russische Armee sei enorm abhängig von dem mehr als 33.000 Schienenkilometer umfassenden Netz in Russland, um ihre Einheiten in die Ukraine zu transportieren. Da viele Strecken isoliert durch kaum besiedelte Gegenden führten, sei es schwierig, sie gegen Sabotage abzusichern, hieß es von den Briten. Die russische Führung werde zunehmend besorgt darüber sein, dass selbst eine kleine Gruppe von Bürgern den Krieg so vehement ablehne, dass sie auf physische Sabotage zurückzugreife.

News zum Ukraine-Krieg: Russischer Angriff auf Dnipro

+++ 8.49 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Dnipro sind ukrainischen Angaben zufolge zwei Zivilpersonen getötet worden. Vier weitere seien verletzt worden, schrieb der Leiter der regionalen Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk, Valentyn Reznichenko, im Messengerdienst Telegram. Laut dem Beamten wurden zwei Frauen sowie zwei Männer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Drei von ihnen würden sich in einem kritischen Zustand befinden.

News zum Ukraine-Krieg: Kadyrow wähnt sich im „großen Dschihad“ gegen „Satanismus“

Update vom Mittwoch, 26. Oktober, 6.32 Uhr: Ramsan Kadyrow, Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, hat zu einem religiös motivierten Kampf gegen die Ukraine aufgerufen. „Ich gebe euch mein Wort, wir werden sie jeden Tag angreifen und jeden Tag vernichten. Wir werden diese Teufel nicht gefangen nehmen. Wir werden sie verbrennen. Wir werden nirgendwo Halt machen. Unser Gebiet ist nicht Saporischschja, nicht Cherson. Unser Gebiet ist Odessa, Kiew, Charkiw. Und überhaupt, die Ukraine ist unser Gebiet, russisches Gebiet“, sagte Putins enger Verbündeter in einer Videobotschaft im Messengerdienst Telegram.

Der Tschetschene sprach von einem Kampf, den man gegen „Satanisten“ führe. „Heute wird ein Gläubiger, der etwas auf sich hält, nicht zu Hause bleiben. Er wird sich ein Maschinengewehr besorgen, alles, was er braucht, und in den Kampf gegen den Satanismus ziehen. Ich rufe euch erneut auf. Dies ist ein großer Dschihad, an dem wir uns alle beteiligen sollten“, fügte Kadyrow hinzu. Die Hilfe des Westens für die Ukraine sei irrelevant, da die Kämpfer auf der Seite Russlands göttlichen Beistand hätten.

Russischer Regierungsmitarbeiter erwartet ukrainische Offensive in Saporischschja

+++ 22.45 Uhr: Die russischen Besatzungstruppen in der Südukraine richten in der Region Saporischschja eine paramilitärische Garde ein, ähnlich wie sie dies bereits in Cherson getan haben. Dies könnte eine Reaktion auf die Schwierigkeiten der russischen Truppen sein, sich der ukrainischen Gegenoffensive entgegenzustellen.

Die neue territoriale Verteidigungstruppe wird mit der Bewachung von Straßen, Brücken, Eisenbahnstrecken, Fabriken und Infrastrukturobjekten betraut, sagte Verwaltungschef Yevgeny Balitsky. Falls erforderlich, würden sie jedoch auch „in der Frontverteidigung“ eingesetzt, zitierten ihn russische Nachrichtenagenturen.

+++ 21.50 Uhr: Der von Russland besetzte Teil der südöstlichen ukrainischen Region Saporischschja könnte bald zum Ziel einer ukrainischen Offensive werden, wie ein hoher von Moskau ernannter Beamter der Regionalregierung am Dienstag (25.10.2022) sagte. „Es besteht eine gute Chance, dass die Region Saporischschja zum Hauptziel der ukrainischen Offensive wird. Worauf gründet sich das? Auf der Tatsache, dass die Menge an feindlicher Ausrüstung und Arbeitskräften, die hier konzentriert ist, um es gelinde auszudrücken, beträchtlich ist“, sagte Wladimir Rogov gegenüber dem russischen Staatsfernsehen Channel One.

Rogov fügte hinzu, dass es zu Angriffen aus den Gebieten Orekhov und Gulyai-Pole auf die Städte in Saporischschja kommen könnte. Gemeint sind hier die Städte Enerhodar, Vasilyevka, Tokmak, Pology bis nach Berdyansk.  

Dem von Russland unterstützen Beamten zufolge ist ein solches Szenario „durchaus möglich“, da es sich bei diesen Orten um eine Ebene ohne natürliche Hindernisse wie Flüsse oder Wälder handelt. „Natürlich wird es Widerstand geben. Unsere Leute warten, unsere Leute bereiten sich vor. Unser Militär ist sich der möglichen Risiken sehr wohl bewusst“, fügte Rosgov hinzu.

Israels Präsident liefert den USA Informationen über iranische Drohnen in der Ukraine

+++ 21.25 Uhr: Israels Präsident hat erklärt, dass er Informationen mit den USA austauscht, die beweisen, dass der Iran russisch betriebene Drohnen geliefert hat, die in der Ukraine Zerstörung angerichtet haben und fordert eine harte Reaktion. Präsident Isaac Herzog, der eine weitgehend zeremonielle Rolle innehat, führte während eines Besuchs in Washington Gespräche mit Außenminister Antony Blinken. Am Mittwoch (26.10.2022) wird er auch mit Präsident Joe Biden sprechen.

„Die iranischen Waffen spielen eine Schlüsselrolle bei der Destabilisierung unserer Welt, und die internationale Gemeinschaft muss ihre Lehren daraus ziehen, jetzt und in Zukunft“, sagte Herzog. „Die Welt muss mit dem Iran in der gleichen Sprache sprechen – einer harten, vereinten und kompromisslosen Sprache.“

„Schmutzige Bombe“: Russland schaltet UN-Sicherheitsrat ein – Ukraine verständigt Atombehörde

+++ 21.00 Uhr: Russland wirft der Ukraine seit kurzem vor, eine „schmutzige Bombe“ einsetzen zu wollen. Nun bringt Moskau den vom Westen als haltlos titulierten Vorwurf sogar bis vor den UN-Sicherheitsrat, wie das Redaktionsnetzwerkdeutschland (RND) schreibt. Bereits am Montag (24. Oktober) wurde ein Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit für Dienstag (25. Oktober) angekündigt.

Die Ukraine selbst hat bereits auf die Anschuldigungen vonseiten Russlands reagiert und proaktiv die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) um eine erneute Inspektion der fraglichen Anlagen gebeten, wie die Behörde bereits am Sonntag (24. Oktober) mitteilte. Die IAEO hat vor einem Monat einen dieser Standorte inspiziert, und alle unsere Ergebnisse stimmten mit den Sicherungserklärungen der Ukraine überein. Dort wurden keine nicht deklarierten nuklearen Aktivitäten oder Materialien gefunden“, sagte der IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi.

Schwere Vorwürfe gegen Russland: Video soll Angriff mit Phosphorwaffen zeigen

+++ 19.15 Uhr: Erneut schwere Vorwürfe gegen die Streitkräfte aus Russland. Die Streitkräfte der Ukraine werfen Russland vor, Phosphorgeschosse in der Region Donezk einzusetzen. Ein Video, das der Pressedienst der ukrainischen Streitkräfte veröffentlichte, soll den Einsatz von Phosphorgeschossen zeigen. Das Video konnte bisher ebenso wenig bestätigt werden, wie die Vorwürfe gegen Russland.

Waffen die Phosphor enthalten, unterliegen der Genfer Konvention und sind im Krieg verboten. Immer wieder gerät Russland in den Verdacht, die verbotenen Waffen einzusetzen.

Warnung an Geflüchtete: Erst nach dem Frühjahr zurück in die Ukraine

+++ 18.25 Uhr: Menschen, die vor den russischen Truppen aus der Ukraine geflohen sind, sollen erstmal nicht in die Ukraine zurückkehren, so die Empfehlung der stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. In einer TV-Ansprache am Dienstag (25. Oktober) rief die 42-Jährige dazu auf, noch mindestens bis zum Frühjahr im Ausland zu verweilen, das schreibt die ukrainische Onlinezeitung Thekyivindependent.

„Russland hat sich dem Terror der Zivilbevölkerung zugewandt“, warnt Wereschtschuk. Die Aggression von Russland sei im Winter bis hin zum Frühjahr erhöht, begründet sie ihre Empfehlung.

Kryptischer Post von Selenskyjs Top-Berater: „Wird bald gute Nachrichten geben“

+++ 17.29 Uhr: Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, hat mit einem Post auf Twitter für Aufsehen gesorgt. Er schrieb auf Ukrainisch und Englisch auf dem Kurznachrichtendienst: „Es wird bald gute Nachrichten geben.“ Innerhalb kurzer Zeit bewerteten Tausende Nutzerinnen und Nutzer den Tweet mit „Gefällt mir“. Ob Jermak auf die ukrainische Gegenoffensive in der Region Cherson oder etwas anderes anspielt, war zunächst nicht bekannt.

News zum Ukraine-Krieg: Mutmaßlich russischer Spion in Norwegen festgenommen

+++ 17.03 Uhr: Zugriff in Norwegen: Die Spionageabwehr des Landes (PST) hat einen mutmaßlichen russischen Spion festgenommen, der sich als brasilianischer Forscher ausgegeben hatte. Wie die PST mitteilte, erfolgte der Zugriff am Montagmorgen (24. Oktober), als sich der Verdächtige zu seinem Arbeitsplatz an der Universität Tromsö im Norden Norwegens begab.

„Wir gehen davon aus, dass er für die russischen Behörden arbeitete“, sagte die Vizechefin der Spionageabwehr, Hedvig Moe, dem Sender TV2. Die norwegische Spionageabwehr arbeitete in diesem Fall mit Geheimdiensten befreundeter Länder zusammen. Sie will die Ausweisung des mutmaßlichen Spions beantragen, der zunächst für vier Wochen in Gewahrsam genommen wurde.

News zum Ukraine-Krieg: Luftalarm – Steinmeier muss in Bunker flüchten

+++ 16.26 Uhr: Ein Luftalarm während seines Besuchs im nordukrainischen Korjukiwka hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Schutzkeller gezwungen. „Wir haben die ersten anderthalb Stunden im Luftschutzkeller verbracht“, sagte Steinmeier am Dienstag. Zuvor hatte er in der Hauptstadt Kiew dem ukrainischen Volk die unerschütterliche Solidarität Deutschlands zugesichert. Der Luftalarm und die eineinhalb Stunden im Schutzkeller hätten „uns besonders eindrücklich nahegebracht, unter welchen Bedingungen die Menschen hier leben“, sagte der Bundespräsident.

Korjukiwka war zu Beginn des Angriffskrieges von russischen Truppen besetzt gewesen. Die Besatzer haben sich zurückgezogen, aber die Stadt kämpft vor dem hereinbrechenden Winter mit zerstörter Infrastruktur und Versorgungsengpässen. Steinmeier würdigte den Mut der Bewohner, „die sich mit bloßen Händen den Panzern entgegengestellt haben und sie tatsächlich zum Stoppen gebracht haben“.

Inzwischen sei die Stromversorgung einigermaßen repariert, berichtete der Bundespräsident. Und es werde ein Fernheizwerk umgebaut, dass man es mit Holz der Region heizen könne. Deutschland hilft dabei laut Steinmeier „ein bisschen“, unter anderem durch Technologie, die von deutscher Seite zur Verfügung gestellt werde.

News zum Ukraine-Krieg: Russland beharrt auf Vorwürfen gegen Ukraine

+++ 14.45 Uhr: Moskau beharrt trotz scharfer westlicher Zurückweisungen auf der Behauptung, die Ukraine bereite im Krieg den Einsatz einer radioaktiv verseuchten „schmutzigen“ Bombe vor. Die Weigerung der USA, dies zur Kenntnis zu nehmen, sei angesichts einer solchen Gefahr inakzeptabel, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. „Dies ist ein Ansatz, der alles andere als seriös ist, ein Ansatz, der, so würde ich sagen, unangemessen ist angesichts der Schwere der Gefahr, über die wir hier sprechen.“

Russland hatte die Vorwürfe am Sonntag (23. Oktober) publik gemacht, die Ukraine sowie die USA, Frankreich und Großbritannien wiesen sie zurück. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte am Montag, dass an der russischen Behauptung absolut nichts dran sei. „Es ist einfach nicht wahr. Wir wissen, dass es nicht wahr ist“, sagte Kirby.

„Schmutzige Bombe“ im Ukraine-Krieg? Düstere Warnung vor Russlands Vorgehensweise

+++ 12.58 Uhr: In der ostukrainischen Stadt Bachmut sind nach ukrainischen Angaben sieben Zivilpersonen getötet und drei weitere verletzt worden. Das gab der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, im Messengerdienst Telegram bekannt. Zudem seien in zwei Orten der Region drei Leichen von zu einem früheren Zeitpunkt getöteten Zivilisten gefunden worden.

Derweil rief Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis den Westen dazu auf, die von Russland verbreitete Behauptung einer „schmutzigen Bombe“ ernst zu nehmen. Die Vorwürfe Moskaus, dass die Ukraine im Krieg den Einsatz einer atomar verseuchten Bombe auf eigenem Gebiet vorbereite, könnte möglicherweise der Auftakt zu einer militärischen Eskalation sein, sagte der Chefdiplomat des baltischen EU- und Nato-Landes am Dienstag (25. Oktober) im Radio.

„Es erinnert sehr an Russlands Äußerungen im Vorlauf zum 24. Februar“, sagte Landsbergis. Vor dem Angriff auf die Ukraine seien von Moskau damals auch falsche Informationen über Chemiefabriken verbreitet worden, die angeblich in der Ukraine existierten. „Einige Partner nahmen es ernst, aber nicht unbedingt alle. Wir dachten, es ist nur eine Lügenkampagne Russlands, aber wir sehen, was daraus geworden ist“, sagte er. Nun gebe es die gleichen Widerhalle.

News zum Ukraine-Krieg: Bombe in russisch besetzter Stadt explodiert

+++ 10.08 Uhr: In der russisch besetzten Stadt Melitopol in der Südukraine ist am Dienstagmorgen (25. Oktober) eine Bombe explodiert. Das teilte die Stadtverwaltung nach Meldungen russischer Nachrichtenagenturen mit. Der Sprengsatz in einem Auto sei an einem Geschäftszentrum gezündet worden, in dem auch der örtliche Rundfunk sitzt. Fünf Menschen, darunter Mitarbeiter des Rundfunks, seien verletzt worden. Melitopol dient der Besatzung als Verwaltungssitz für das Gebiet Saporischschja, das Russland für annektiert erklärt hat. Die eigentliche Gebietshauptstadt Saporischschja ist weiter in ukrainischer Hand.

Die Besatzungsverwaltung sprach von einem Terroranschlag. Belegt wurde das nicht. Zugleich ist bekannt, dass ukrainische Kräfte den Kampf in besetzten Gebieten mit Partisanentaktik fortsetzen. Schon in der Nacht habe es in Melitopol sieben Explosionen durch ukrainischen Beschuss gegeben, meldeten russische Agenturen.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj warnt vor „härtestem Winter der Geschichte“

Update, 07.35 Uhr: In seiner Video-Ansprache hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut betont, dass die Ukraine den russischen Angriffen zum Trotz ihre Unabhängigkeit verteidigt habe und ihre besetzten Gebiete jeden Tag weiter befreie. Zugleich mahnte der Staatschef, nicht nachzulassen im Kampf gegen Russland und weiter bis zum Sieg zu kämpfen. Unter anderem schwor Selenskyj das Land angesichts der von russischen Raketen zerstörten Energieanlagen auf einen Winter ein, „der der härteste in unserer Geschichte werden wird“.

Ukraine-Krieg: Steinmeier überraschend in der Ukraine eingetroffen

Erstmeldung vom Dienstag, 25. Oktober: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist am Dienstagmorgen zu einem überraschenden Besuch in der Ukraine eingetroffen. Es ist seine erste Reise in das Land seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar. Steinmeier will sich unter anderem in der Hauptstadt Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. 

Im Rahmen seiner Ankunft betonte Steinmeier die anhaltende Unterstützung aus Deutschland, für die Menschen in der Ukraine „Meine Botschaft an die Ukrainerinnen und Ukrainer ist: Wir stehen nicht nur an Eurer Seite. Sondern wir werden die Ukraine auch weiterhin unterstützen – wirtschaftlich, politisch und auch militärisch.“ Dabei richtete der Bundespräsident seine Worte auch an die deutsche Bevölkerung: „Vergessen wir nicht, was dieser Krieg für die Menschen hier in der Ukraine bedeutet, wie viel Leid, wie viel Zerstörung herrscht. Die Menschen in der Ukraine brauchen uns.“

In der vergangenen Woche hat das Bundeskriminalamt (BKA), das für die Sicherheit des Bundespräsidenten zuständig ist, die Reise kurzfristig verschoben. Russland hatte wiederholt massive Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur gestartet. Die Strom- und Wärmeversorgung hatte nicht unerheblich Schäden davongetragen. Auch die Hauptstadt Kiew wurde vermehrt angegriffen. So ist der Zeitpunkt von Steinmeiers Reise ein Signal, wie der Bundespräsident hervorhob: „Mir war es wichtig, gerade jetzt in dieser Phase der Luftangriffe mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen ein Zeichen der Solidarität an die Ukrainerinnen und Ukrainer zu senden.“ (red/dpa/afp)

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