Anführer der Schabiha-Miliz
Er soll Menschen in Syrien versklavt und gefoltert haben. Jetzt wurde Ahmad H. in Bremen festgenommen
Ahmad H. war Anführer einer regierungstreuen Miliz in Syrien. Er ließ Menschen foltern und versklaven, misshandelte auch selbst. Jetzt muss er in U-Haft.
Die Miliz habe vom syrischen Regime den Auftrag bekommen, zusammen mit dem Militärgeheimdienst oppositionelle Bestrebungen gewaltsam zu unterdrücken. Sie habe regelmäßig Menschen willkürlich festgenommen, um von ihnen oder ihrer Familie Geld zu erpressen, sie zu Zwangsarbeit zu verpflichten oder zu foltern, hieß es weiter. Außerdem hätten sie Häuser und Wohnungen von mutmaßlichen Regimegegnern geplündert. Die mit der Miliz zusammenarbeitende Abteilung des Geheimdienstes habe in dem Stadtteil mindestens 47 Menschen exekutiert.
Ahmad H. misshandelte in Syrien Menschen
Ahmad H. soll sich selbst an Misshandlungen beteiligt haben. So habe er etwa einmal einen Mann ins Gesicht geschlagen und weiteren Mitgliedern der Miliz den Auftrag gegeben, den Mann stundenlang mit Plastikrohren zu traktieren. Ein anderes Mal soll er einen Zivilisten an den Haaren gepackt und dessen Kopf auf den Bürgersteig geschlagen haben.
Zweimal habe er jeweils 25 bis 30 Menschen verhaftet und gezwungen, einen Tag lang Sandsäcke an die Front zu bringen. Die Gefangenen hätten dort unter Beschuss arbeiten müssen, seien geschlagen worden und hätten kein Essen oder Wasser bekommen, erklärte die Bundesanwaltschaft.
Ahmad H. sei am Mittwoch in Bremen von Beamten des Bundeskriminalamts festgenommen worden. Am Donnerstag wurde er dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete.