Sturm „Zeynep“: Deutscher Wetterdienst warnt vor extremen Orkanböen an der Nordsee

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor extremen Orkanböen an der Nordsee bis zu 160 Kilometer pro Stunde ab Freitagnachmittag. In den Frühstunden des Samstags soll der Sturm wieder nachlassen.

Der DWD warnt vor Lebensgefahr durch Sturmschäden wie umstürzende Bäume und herabstürzende Gegenstände. Türen und Fester sollen geschlossen und Gegenstände im Freien gesichert werden. Menschen sollen den Aufenthalt im Freien meiden und auf jeden Fall Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten. Der DWD rät, Autofahrten zu vermeiden und Fahrzeuge nach Möglichkeit in Garagen abzustellen.

Sturm in Deutschland: Alle Entwicklungen im Ticker

12:33 Uhr – Regionalverkehr im Norden und NRW wird nach und nach eingestellt

Die Deutsche Bahn stellt den Regionalverkehr in Teilen Norddeutschlands und Nordrhein-Westfalens wegen des angekündigten Sturms nach und nach ein. Das kündigte das Unternehmen am Freitag für den Tagesverlauf in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Teilen von NRW an. Der Schutz der Reisenden und der Beschäftigten habe Vorrang, hieß es.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warne insbesondere für die nördlichen Landesteile und für die Mitte Deutschlands ab dem Nachmittag vor Unwetter mit extremen Orkanböen und orkanartigen Böen.

„Wer immer kann, dem empfehlen wir Reisen mit der Bahn vom späten Nachmittag auf einen früheren Zeitpunkt vorzuziehen“, empfahl die Bahn. Fahrgäste können ihre für den Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag gebuchten Fahrkarten bis zum 27. Februar flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren, wenn sie Reisen wegen des Sturms verschieben.

Bei dem neuen Sturmtief sei mit teilweise deutlich höheren Windgeschwindigkeiten zu rechnen als am Donnerstag bei Orkantief „Ylenia“, hieß es. Während des Sturms hatte die Bahn am Donnerstagmorgen den Betrieb in Norddeutschland vorübergehend eingestellt. Inzwischen fahren nach Unternehmensangaben vier Fünftel der Fernverkehrszüge, 80 Prozent der Halte seien pünktlich.

12:30 Uhr – BSH rechnet mit schwerer Sturmflut von drei Metern in Hamburg

Hamburg muss sich auf eine schwere Sturmflut mit Wasserständen von drei Metern über dem normalen Hochwasser in der Nacht zu Samstag einstellen. Der höchste Wasserstand werde wahrscheinlich zwischen 5.00 Uhr und 6.00 Uhr am Samstagmorgen erreicht, sagte Bernd Brügge vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Freitag.

12:10 Uhr – Sturmschaden? Güterzug überfährt Trampolin

Wegen eines Trampolins auf den Schienen hat eine Lokführerin im Landkreis Ludwigsburg eine Schnellbremsung eingeleitet. Ein Überfahren des Sportgeräts durch den Güterzug bei Kornwestheim habe am Donnerstagmorgen dennoch nicht mehr verhindert werden können, teilte die Bundespolizei am Freitag mit.

Die Lokführerin blieb unverletzt. Am Zug, der in Richtung Karlsruhe unterwegs war, entstand den Angaben zufolge kein Schaden. Die Ermittler halten es für möglich, dass das Trampolin durch den Sturm auf die Gleise geweht wurde.

11:51 Uhr – Metronom stellt Betrieb wegen Sturmtiefs „Zeynep“ am Nachmittag ein

Der regionale Metronom-Zugverkehr auf den Strecken Hamburg – Bremen, Hannover – Uelzen – Hamburg sowie Göttingen – Hannover wird vom Mittag an wetterbedingt schrittweise eingestellt. Nach jetziger Einschätzung werde der Zugverkehr auf den Linien wohl nicht vor Samstagnachmittag wieder aufgenommen, teilte die Metronom Eisenbahngesellschaft am Freitag mit.

Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird für alle Linien eingerichtet. In Richtung Hamburg sollen die Busse bereits in Hamburg-Harburg enden. Dort bestehe Anschluss mit der S-Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof. Aufgrund von Sturmschäden sind zudem zwischen Uelzen und Lüneburg bereits wieder Busse als Schienenersatzverkehr auf der gesamten Strecke unterwegs.

11:41 Uhr – Unwetterwarnung vor Sturmtief in Nordfrankreich und den Niederlanden

Auch Frankreich und die Niederlande bereiten sich auf den aufziehenden Sturm vor. In Frankreich hat der Wetterdienst eine Unwetterwarnung für fünf Departements im Norden erlassen. Es drohten Windgeschwindigkeiten bis zu 140 Kilometern pro Stunde und bis zu vier Meter hohe Wellen an der Küste, teilte der Wetterdienst am Freitagmorgen mit. In den Niederlanden gilt für weite Teile des Landes die schwerste Stufe des Wetteralarms, Code Rot. Der Wetterdienst KNMI warnte am Freitag vor „gefährlichen Situationen“ durch sehr schwere Windstöße mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde.

Die französische Bahn kündigte an, ab dem Mittag den Regionalverkehr im Norden und in der Normandie bis auf einzelne Ausnahmen einzustellen. Auch in Ostfrankreich wurde mit Behinderungen gerechnet. Die TGV-Züge sollten wie vorgesehen verkehren, der Hochgeschwindigkeitszug Thalys allerdings nicht bis in die Niederlande.

In den Niederlanden gilt der Wetteralarm insbesondere für die Küstenprovinzen im Westen, für den Norden sowie für die Regionen um das Ijsselmeer und das Wattenmeer. Ab etwa 14.00 Uhr wird der Sturm die Niederlande erreichen. Am Abend wird der Wind dann abschwächen, wie die Experten schätzen. Aus Vorsicht sollte der Zugverkehr ab 14.00 Uhr eingestellt werden, viele Schulen werden geschlossen. Beeinträchtigungen wurden auch für den Flugverkehr erwartet: Der Amsterdamer Flughafen Schiphol kündigte Ausfälle und Verspätungen an. Wegen des Sturms sollten auch viele Impf- und Testzentren bereits am Nachmittag geschlossen werden.

11:14 Uhr – Höchste Wetterwarnung in London ausgerufen

Nach dem Sturm ist vor dem Sturm: Das Tief „Zeynep“ löst „Ylenia“ ab. Von Westen her nähere sich das weitere Orkantief Deutschland, am späten Nachmittag würden bereits Sturmböen erwartet, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.

Bereits am Freitagvormittag sei mit wieder auflebendem Wind zu rechnen, hieß es. Am Nachmittag dann gebe es erste schwere Sturmböen, die sich in der Nacht zu extremen Orkanböen ausweiten könnten.

Eine dringende Warnung erging auch an die Bewohner der britischen Hauptstadt London, sowie die Anwohner im Süden Englands sowie in Wales: Millionen Menschen sollen dort am heutigen Freitag besser zuhause bleiben.

Wie der britische Wetterdienst Met Office mitteilte, droht wegen umherfliegender Trümmerteile bei Sturmgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern Lebensgefahr. Zu rechnen sei mit abgedeckten Dächern, entwurzelten Bäumen und Störungen im Zug- und Schiffsverkehr. Menschen an der Küste wurden vor großen Wellen und Überschwemmungen gewarnt.

In Großbritannien, wo das Sturmtief „Eunice“ statt „Zeynep“ heißt, wird demnach mit einem der schwersten Stürme seit Jahrzehnten gerechnet. In Irland hatten heftige Winde in der Nacht bereits zu Stromausfällen bei Tausenden Haushalten geführt. Auch Thronfolger Prinz Charles hat wegen der Warnungen einen Besuch in Wales abgesagt.

09:00 Uhr – Deutsche Bahn: Großteil der Strecken nach Sturm wieder befahrbar

Nach dem Sturm „Ylenia“ ist der Großteil der Strecken im Bahnverkehr wieder befahrbar. Insbesondere zwischen Berlin und Hamburg sowie zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen seien wieder Fernverkehrszüge unterwegs, teilte die Bahn am Freitagmorgen mit. Dennoch komme es weiterhin aufgrund von gesperrten Streckenabschnitten im Fernverkehr zu Einschränkungen.

Auf der Strecke nördlich von Berlin Richtung Ostseeküste und nördlich von Hamburg und Münster sowie den internationalen Verbindungen von Frankfurt/Main und Berlin nach Amsterdam würden noch keine ICE und Intercity-Züge fahren. Es komme zu Zugausfällen und Verspätungen.

Im Regionalverkehr habe sich der Verkehr weitgehend wieder normalisiert. Beeinträchtigungen seien noch auf einzelnen Verbindungen in den besonders von dem Sturmtief betroffenen Gebieten, wie Teile Niedersachsens, möglich.

07:55 Uhr – Zugbetrieb in Niedersachsen normalisiert sich – aber neue Einschränkungen zu erwarten

Der Zugverkehr in Niedersachsen normalisiert sich nach dem Sturmtief „Ylenia“ wieder. Die Nahverkehrszüge von Enno, Metronom und Erixx nehmen den Betrieb wieder auf, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten.

Bis 8.00 Uhr sollten alle Züge mit reduzierter Geschwindigkeit unterwegs sein, mit Verspätungen sei daher zu rechnen. Auf allen Linien seien ab Mittag wegen der erneuten Unwetterwarnung starke Einschränkungen zu erwarten, schrittweise dürfte der Verkehr eingestellt werden.

06:10 Uhr – Windböe erfasst Auto – zwei Verletzte

Auf der Bundesstraße 183 bei Arzberg (Landkreis Nordsachsen) sind zwei Personen verletzt worden, eine davon schwer, als sie mit ihrem Auto von der Straße abkamen. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde das Fahrzeug am Donnerstagnachmittag von einer Windböe erfasst und stieß daraufhin mit einem Baum zusammen, wie die Polizei mitteilte.

Nach Polizeiangaben kam der 51-jährigen Fahrerin ein Lkw entgegen. Als das Auto aus dem Windschatten des Lastwagens fuhr, kam es vermutlich aufgrund einer Windböe von der Fahrbahn ab. Die Fahrerin wurde leicht und der 20 Jahre alte Beifahrer schwer verletzt. Der 20-Jährige wurde zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus aufgenommen. Für die Zeit der Unfallaufnahme kam es in wegen einer Sperrung zu einem Stau. Der Verkehrsunfalldienst ermittelt zum Unfallhergang.

Donnerstag:

21:40 Uhr: Hagelschauer auf A26 – Autos fahren ineinander, mehrere Verletzte

Während eines Hagelschauers auf der Autobahn 26 zwischen Dollern und Stade sind am Donnerstagnachmittag vier Fahrzeuge zusammengestoßen. Vor ihnen hatte eine Fahrerin die Kontrolle über ihr Auto verloren und war auf der glatten Fahrbahn in die Leitplanke geprallt, wie die Polizei mitteilte. Die Fahrzeuge wurden zum Teil schwer beschädigt. In einem Wagen wurde eine Fahrerin eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Eine Frau wurde schwer verletzt, vier weitere Autoinsassen leicht.

Kurze Zeit später kam auf der Gegenfahrbahn etwa 500 Meter vor der Ausfahrt Dollern ein Autofahrer ins Schleudern und prallte in die Leitplanke. Er blieb unverletzt.

19:45 Uhr: Blechplatte fällt von Bundestag-Dach

Am Paul-Löbe-Haus des Bundestages fiel eine Blechplatte vom Dach, verletzt wurde niemand. Die Grünen-Politikerin Renate Künast schilderte bei Twitter, wie der Sturm im Restaurant neben dem Plenarsaal ein großes Fenster aufdrückte und Mitarbeiter sich dagegen stemmten.

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17:02 Uhr – Höchste Wetterwarnung in Großbritannien – Prinz Charles sagt Reise ab

Weil in Teilen des Landes die höchste Wetterwarnstufe ausgerufen wurde, hat der britische Thronfolger Prinz Charles für Freitag eine Reise nach Wales abgesagt. Erwartet wird, dass Sturm „Eunice“ am Freitag den Südwesten Englands und die Südküste von Wales mit voller Härte trifft. Dort gilt dann die rote Warnstufe, was bedeutet, dass mit Lebensgefahr durch umherfliegende Trümmerteile, Gebäudeschäden und Schäden an der Infrastruktur zu rechnen ist. Auch in Teilen Irlands wird mit Schäden gerechnet.

16:32 – Drei Verletzte nach Schiffsunfall auf der Elbe

Der heftige Sturm hat am Donnerstagmorgen zu einem Schiffsunfall auf der Elbe geführt. Drei Menschen wurden leicht verletzt. Wie die Polizei mitteilte, wurden durch die hohen Wellen die beiden Frontscheiben der knapp 30 Meter langen Hadag-Fähre zerstört. Hierdurch strömte Seewasser in den Fahrgastraum. Die Fähre „Tollerort“ war auf dem Weg vom Anleger Teufelsbrück am Nordufer zu den Airbus-Werken am Südufer.

16:02 Uhr – Großflächige Störungen im Bahnverkehr

Das Orkantief „Ylenia“ hat am Donnerstag in Deutschland zu großflächigen Störungen des Zugverkehrs geführt. Die Deutsche Bahn stellte den Fernverkehr in der Nordhälfte aus Sicherheitsgründen ein, auch der Nah- und Regionalverkehr waren betroffen. Wegen des Unwetters waren die Feuerwehren im Dauereinsatz, in Niedersachsen und in Sachsen-Anhalt wurden Autofahrer von umstürzenden Bäumen erschlagen.

15:11 Uhr – Sturm in Polen kippt Baustellenkran um: zwei Tote

In Polen ist bei starkem Wind ein Kran auf einer Baustelle umgekippt und hat vier Bauarbeiter verletzt. Zwei der Männer seien im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, wie die Polizei in Krakau mitteilte. Einer von ihnen habe zum Zeitpunkt des Unglück auf dem Dach eines Neubaus in Krakau gearbeitet, der andere am Boden.

Ersten Erkenntnissen zufolge war der 30 Meter hohe Kran von einer Windböe erfasst worden und auf ein fünfstöckiges Gebäude gestürzt. Der Kran war nicht in Betrieb, die Führerkabine unbesetzt. Die genaue Unglücksursache steht aber noch nicht fest. Die Gebietsverwaltung wies nach dem Unglück die Bauaufsicht an, alle Kräne in der Region zu überprüfen.

Ähnlich wie Deutschland ist auch Polen von schweren Orkanböen betroffen. Die Feuerwehr fuhr landesweit bis zum Mittag mehr als 6200 Einsätze.

14:53 Uhr – Keine Fahrten zwischen Cuxhaven und Helgoland

Wegen des stürmischen Wetters fallen die Schiffsverbindungen zwischen Cuxhaven und Helgoland am Freitag und Samstag aus. Auch am Donnerstag seien keine Fährschiffe gefahren, sagte Helgolands Tourismusdirektor Stephan Hauke. Bezüglich einer Abfahrt am Sonntag soll die Entscheidung laut Reederei erst am Samstag fallen.

14:48 Uhr – Baum stürzt auf Auto: 55-Jähriger stirbt

Ein 55-Jähriger ist im Sturm bei einem Autounfall auf einer Landstraße in Sachsen-Anhalt bei Südharz gestorben. Ein Baum sei durch den starken Wind auf den Wagen des Mannes gefallen, teilte die Polizei mit. Daraufhin habe sich der fahrende Wagen am Morgen überschlagen. Der Mann starb noch am Ort des Unfalls im Kreis Mansfeld-Südharz, wie es hieß.

14:23 Uhr – Wetterdienst hebt Unwetterwarnung für Mecklenburg-Vorpommern auf

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am frühen Donnerstagnachmittag seine Unwetterwarnung für Teile Mecklenburg-Vorpommerns aufgehoben. Es liege keine Warnung vor orkanartigen Windböen mehr vor, teilte der DWD mit. Für die Nacht zum Samstag wird nach Angaben der Meteorologen aber bereits ein weiteres Orkantief erwartet.

14:06 Uhr – Zerschlagene Frontscheibe bei Hamburger Hafenfähre

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13:55 Uhr – Sturmwarnung „Rot“ in Großbritannien ausgegeben

Angesichts eines über den Atlantik heranziehenden Sturms ist in Großbritannien die seltene Alarmstufe „Rot“ ausgerufen worden. Es bestehe „Gefahr für das Leben“, erklärte der britische Wetterdienst. „Eunice“ werde am Freitag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern die britische Küste erreichen.

Besonders betroffen sein werden den Vorhersagen zufolge Cornwall, die englische Südwestküste und der Süden von Wales – für all diese Regionen wurde die Warnstufe „Rot“ ausgegeben. Laut Wetterdienst wird „extrem starker Wind“ erwartet. Es drohten „gefährliche Zustände“, unter anderem könnten Häuserdächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Stromleitungen zerstört werden.

Die britische Regierung berief ein Krisentreffen ihres Notfallkomitees ein. Dabei sollte es auch um die Folgen des Sturmtiefs gehen, das am Mittwoch in Schottland und im Norden von England für weitreichende Stromausfälle gesorgt hatte. Auch in Irland warnten die Behörden wegen „Eunice“ vor „schwerem und Schäden verursachenden Wind“.

12:51 Uhr – DWD: Im Norden sind am Freitag extreme Orkanböen möglich

Nach dem Abzug des aktuellen Sturmtiefs „Ylenia“ droht nach einer kurzen Beruhigung mit dem Orkantief „Zeynep“ wieder eine stürmische Nacht. Vor allem an den Küsten dürfte es von Freitag auf Samstag ruppig werden, wie Franka Nawrath, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD), sagte. „Wir warnen vor extremen Orkanböen bis 135 Kilometern pro Stunde an der Nordseeküste.“ Auch an der Ostseeküste werden am Freitagabend demzufolge extreme Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde erwartet. In den übrigen Regionen des Nordens könne mit orkanartigen Böen oder auch Orkanböen gerechnet werden.

Mit welcher Wucht das Orkantief den Norden treffen wird, sei aber noch immer nicht zu 100 Prozent berechenbar. Die Signale für extreme Orkanböen seien aber da. Der DWD bekommt alle sechs Stunden neue Modelldaten. Die vorangegangen Berechnungen hätten dabei den Kern des Orkantiefs jeweils an verschiedenen Orten berechnet. „Nach jetzigem Stand zieht das Tief von der Nordsee über Dänemark nach Südschweden. Und wir sind dann an der Südflanke des Tiefs im stärksten Windfeld“, so Nawrath weiter. „Das ist der Norden Deutschlands.“

Die Meteorologin rechnet damit, dass dort am Freitagnachmittag die ersten schweren Sturmböen ankommen und später dann Orkanböen auf den Inseln auftreten werden.

12:49 Uhr – Erster Sturm-Toter in Deutschland – 37-Jähriger wird in Auto von Baum erschlagen

Ein 37 Jahre alter Mann ist in seinem Auto Opfer des Orkantiefs „Ylenia“ geworden. Er war am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr auf der L252 zwischen Bad Bevensen und Seedorf im Landkreis Uelzen unterwegs, als ein Baum auf seinen Pkw stürzte und ihn erschlug.

Wie ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte, war der Fahrer sofort tot. Für die Dauer der Bergungsarbeiten wurde die Landstraße gesperrt.

12:34 Uhr – Welle zerschlägt Scheiben der Hafenfähre in Hamburg

Der Hamburger Journalist Sebastian Peters twitterte am Mittag: „Während Wellengang auf der Elbe zerschlägt eine Welle plötzlich die Scheiben der Hafenfähre. Nach ersten Informationen wurde niemand verletzt.“

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12:07 Uhr – Erhebliche Sturmschäden an Bahnstrecken – zahlreiche Zugausfälle

Nach zahlreichen Schäden durch den Sturm und vielen Zugausfällen am Donnerstagvormittag hat die Deutsche Bahn mit Aufräumarbeiten begonnen. „Für eine Schadensaufnahme ist es noch zu früh. Die Schäden sind aber erheblich“, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß. „Im Moment sind Reparaturtrupps der Bahn mit Hochdruck unterwegs, um Strecken freizuräumen, mit der Kettensäge Bäume zu schneiden oder auch Oberleitungen zu reparieren, was bei diesen Wetterbedingungen nicht ganz einfach ist.“ Weitere Informationen wurden für den Nachmittag angekündigt.

Wegen des andauernden Sturms sei mit weiteren Störungen zu rechnen. Probleme werde es auch durch die zweite erwartete Sturmfront geben, sagte Stauß. „Ich fürchte, unsere Reisenden müssen noch über einen längeren Zeitraum mit Einschränkungen leben.“ Reisende sollten sich vor ihren Fahrten genau informieren. Wenn möglich sollten Reisen verschoben werden. Fahrkarten seien länger gültig.

11:26 Uhr – Polizei warnt mit Bildmontage von fliegender Kuh vor Orkan

Leer (dpa) – „Sturm ist, wenn die Schafe keine Locken mehr haben“, heißt es oft in Ostfriesland. Die Polizei im äußersten Nordwesten Niedersachsens hat am Donnerstag aber noch mit einem anderen Tier vor den Gefahren durch Orkantief „Ylenia“ gewarnt. Auf Twitter veröffentlichte die Polizeiinspektion Emden/Leer eine Bildmontage von einer Kuh, die über einen Deich und eine ostfriesische Landschaft hinwegfliegt. „Wir hebben een bietje Wind in Oostfreesland. Ji muten vörsichtig fahren un uppassen“, schrieben die Beamten dazu auf Plattdeutsch. Gemeint ist: Es stürmt in Ostfriesland und Autofahrerinnen und Autofahrer sollten vorsichtig fahren.

Auf Nachfrage gab eine Polizeisprecherin aber Entwarnung: „Nein, umherfliegende Kühe hatten wir noch nicht.“ Auch Verletzte habe es infolge des Sturmes bislang nicht im Bereich der Polizeiinspektion gegeben. Mit dem Bild habe man lediglich die Kraft des Sturmes auf humorvolle Weise veranschaulichen wollen.

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10:33 Uhr – Elbe für große Schiffe gesperrt: Kreuzfahrtschiff muss warten

Das Sturmtief „Ylenia“ zwingt Reisende auf dem Kreuzfahrtschiff „Aidaprima“ zur Geduld. Weil die Elbe derzeit für große Schiffe gesperrt ist, darf das Schiff nicht wie geplant den Hamburger Hafen anlaufen, wie eine Sprecherin der Hafenbehörde HPA sagte. Dem Schiffsnavigationsdienst „vesselfinder.com“ zufolge kreuzt das Schiff derzeit mit niedriger Geschwindigkeit rund zwölf Seemeilen nördlich Helgoland in der Deutschen Bucht.

„Den Gästen geht es gut und sie werden laufend an Bord durch den Kapitän informiert“, sagte eine Sprecherin der Reederei Aida Cruises. „Wir rechnen derzeit damit, dass das Schiff voraussichtlich morgen früh für den geplanten Wechseltag in den Hafen von Hamburg einlaufen wird.“

Wegen der Wetterlage ist die Unterelbe derzeit generell für Schiffe gesperrt, die länger als 330 Meter und/oder breiter als 45 Meter sind. Im Fachjargon heißen diese Großschiffe „Außergewöhnlich große Fahrzeuge“ (AGF); dass können Containerschiffe, Massengutfrachter und eben auch Kreuzfahrtschiffe sein.

10:27 Uhr – Mehr als 300.000 Haushalte in Tschechien nach Sturm ohne Strom

Das Sturmtief „Ylenia“ hat auch in Tschechien für Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Mehr als 300.000 Haushalte waren am Donnerstag wegen beschädigter Leitungen ohne Elektrizität. Die Feuerwehren rückten zu Hunderten Einsätzen aus, um umgestürzte Bäume von den Straßen zu räumen und abgedeckte Dächer zu sichern. Alle verfügbaren Kräfte seien im Einsatz, teilte ein Sprecher mit.

Im Bahnverkehr kam es zu Ausfällen und Verspätungen, unter anderem auf den Strecken Rumburk-Sebnitz und Pilsen (Plzen)-Klatovy. Auf der gut 1600 Meter hohen Schneekoppe wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 181 Kilometern pro Stunde gemessen. In niedrigen Lagen erreichten die Böen nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes CHMU Werte von bis zu 90 Kilometern pro Stunde. Auch in den nächsten Tagen wird in Tschechien mit stürmischem Wetter gerechnet.

09:47 Uhr – Berliner Feuerwehr ruft zweiten Ausnahmezustand aus

Die Berliner Feuerwehr ist bis zum Donnerstagvormittag zu mehr als 100 Einsätzen gerufen worden. „Die Zahl steigt weiter“, sagte ein Sprecher. Meistens hätten die Feuerwehrleute Bäume und Äste beseitigt, die auf der Straße und zum Teil auch auf Autos lagen. Menschen seien nicht verletzt worden.

Gegen 9 Uhr rief die Feuerwehr zum zweiten Mal den Ausnahmezustand aus. Ausnahmezustand bedeutet, dass so viele Alarmrufe eingehen, dass sie nicht mehr wie sonst üblich nacheinander abgearbeitet werden können. Die Reihenfolge richtet sich nach der Schwere des Vorfalls, zudem werden Freiwillige Feuerwehren eingesetzt. Das kommt häufiger vor.

Der Feuerwehrsprecher warnte auch für den ganzen Donnerstag: „Die Wohnung ist der sicherste Ort. Man sollte auf keinen Fall Wälder oder Parks betreten, weil es da wegen herabstürzender Äste oder umstürzender Bäume besonders gefährlich ist.“ Auch Gegenstände auf Balkonen sollten gesichert werden.

In der Nacht zu Donnerstag hatte die Feuerwehr den Ausnahmezustand bereits zwischen 2.30 Uhr und 4.30 Uhr ausgerufen. Von 2 Uhr bis 5.30 Uhr gab es 76 Einsätze wegen des Sturms, vor allem wegen umgestürzter Bäume oder loser Bauteile. In Berlin-Lichterfelde stürzten in der Nacht drei Bäume auf parkende Autos, auch eine Laterne wurde mitgerissen. In Marienfelde deckte der Sturm Teile eines Flachdachs ab. Die Lage beruhigte sich dann zunächst. Mit dem erneut zunehmenden Wind, dem Berufsverkehr und der belebten Stadt am Morgen kamen aber wieder viele Alarmierungen zusammen.

09:32 Uhr – Bundesamt für Seeschifffahrt warnt vor nächster Sturmflut

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat für die deutsche Nordseeküste erneut vor der Gefahr einer Sturmflut am Donnerstagnachmittag gewarnt. An der ostfriesischen Küste wird das Hochwasser etwa einen Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen, wie das BSH am Donnerstagmorgen mitteilte. An der nordfriesischen Küste und im Weser- und Elbegebiet wird das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher sein als normal. Im Hamburger Elbegebiet erreicht das Hochwasser wohl Werte, die 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Die Sturmflutgefahr besteht bis etwa 17.20 Uhr.

Für Freitagfrüh wird erneut eine Sturmflut erwartet, wie ein Sprecher sagte. Sturmfluten an sich seien durchaus normal, in der Häufigkeit wie im Moment jedoch schon ungewöhnlich, so der Sprecher weiter. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in den vergangenen 20 Jahren so viele Sturmfluten hintereinander hatten.“ Seit dem 29. Januar hat das BSH bereits vor acht Sturmfluten gewarnt.

An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

09:28 Uhr – Flugzeugabfertigung am BER unterbrochen

Wegen des Sturmtiefs „Ylenia“ hat der Flughafen Berlin-Brandenburg BER am Donnerstagmorgen die sogenannte Flugzeugabfertigung unterbrochen. Das bedeutet, dass wegen der starken Sturmböen keine Maschinen beladen beziehungsweise entladen werden und zunächst auch keine Passagiere in die Flugzeuge einsteigen können, wie ein Sprecher des BER sagte.

Bereits abgefertigte Maschinen können jedoch noch starten und Landungen finden auch noch statt. Details zur Zahl abgesagter Flüge blieben zunächst unklar.

09:23 Uhr – Stürmisches Wetter richtet schwere Schäden in Großbritannien an

Stürmisches Wetter hat auch in Teilen Großbritanniens und Irlands in der Nacht zum Donnerstag zu Behinderungen im Zugverkehr und zu Stromausfällen geführt. In Schottland und England fielen zahlreiche Zugverbindungen aus wegen umgestürzter Bäume auf den Gleisen, Schäden an Oberleitungen oder den Signalanlagen. Tausende Haushalte im Norden Englands waren zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten.

„Dudley“, wie das Sturmtief in Großbritannien bezeichnet wird, brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde. Für Freitag wurde bereits mit einem weiteren, noch stärkeren Sturm gerechnet.

08:40 Uhr – Rügenbrücke gesperrt

Wegen des heftigen Sturms ist die Rügenbrücke in Stralsund in der Nacht zum Donnerstag gesperrt worden. Kurz nach Mitternacht habe man den Verkehr über die Brücke einstellen müssen, hieß es in einer Meldung des Landesamts für Straßenbau und Verkehr MV. In der Nacht sei auf der Brücke eine Windgeschwindigkeit von 115 Kilometern pro Stunde gemessen worden, Donnerstagmorgen seien es noch 85 Kilometern pro Stunde gewesen.

Erst wenn sich die Wetterlage beruhigt habe, könne die Rügenbrücke wieder geöffnet werden. Zunächst könne man die Insel nur über eine Umleitung über den Rügendamm mit dem Auto erreichen.

08:38 Uhr – Auch Tausende in Bayern ohne Strom

Das Sturmtief „Ylenia“ hat in Bayern bei Tausenden Haushalten den Strom ausfallen lassen. Alleine der größte Stromnetzbetreiber des Freistaats, Bayernwerk Netz, verzeichnete 10.000 Betroffene, wie ein Sprecher sagte. Meist wurde die Versorgung demnach schnell wieder hergestellt. Ursache für die Ausfälle seien häufig auf Leitungen gestürzte Bäume. Wie lange es dauere, den Strom wiederherzustellen, hänge vom konkreten Schaden ab. Unter anderem komme es darauf an, ob man die beschädigte Leitung durch veränderte Schaltungen im Netz umgehen könne.

Bayernwerk Netz ist der größte bayerische Stromnetzbetreiber und vor allem im ländlichen Bereich in Ober- und Unterfranken, der Oberpfalz, sowie Nieder- und Oberbayern tätig.

08:35 Uhr – Wetterdienst: Weitere Sturmtiefs in der kommenden Woche möglich

Die Serie von Sturmtiefs könnte sich nach Einschätzungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch zu Beginn der kommenden Woche fortsetzen. Tendenziell müsse weiter mit einer solchen Entwicklung gerechnet werden, sagte Meteorolge Jens Oehmichen vom Deutschen Wetterdienst der Deutschen Presse-Agentur.

Der aktuelle Sturm „Ylenia“ wird sich nach Erwartungen des DWD voraussichtlich am späteren Donnerstagnachmittag abschwächen. Bis dahin dürfte es vor allem an der Nord- und Ostseeküste, aber auch in den Hochlagen in der Mitte Deutschlands wie auf dem Brocken im Harz oder auf dem Fichtelberg im Erzgebirge immer wieder zu Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von über 120 Kilometern pro Stunde kommen, so Ohemichen. Auch im Tiefland seien orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde möglich. Bisher habe sich der Sturm erwartungsgemäß entwickelt.

Auch in den kommenden Tagen liege Deutschland im Einflussbereich einer kräftigen Nordwestströmung vom Atlantik her. Deshalb sei nach einer kurzen Verschnaufpause vor allem in der Nacht zum Samstag ein weiteres Sturmtief in ähnlicher Stärke zu erwarten. Auch von Montag an müsse mit weiteren Sturmtiefs gerechnet werden.

08:30 Uhr – Umgestürzte Bäume: Tausende Haushalte in NRW zwischenzeitlich ohne Strom

Für etwa 54.000 Haushalte in NRW ist in der Nacht zu Donnerstag der Strom ausgefallen. Das teilte der Betreiber Westnetz auf Twitter mit. Gegen 3 Uhr sei es zu der Störung gekommen, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Nach Angaben von Westnetz waren umgestürzte Bäume die Ursache. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, es seien Bäume gefunden worden, die in Umspannwerke gefallen seien.

Um 8 Uhr gab der Versorger Entwarnung: Alle Betroffenen Bereiche seien wieder zugeschaltet, hieß es auf Twitter. „Die Störung ist behoben.“

Rund zwei Stunden nach dem Beginn der Störung meldete ein Anwohner laut Polizei eine Funken sprühende Starkstromleitung. Ob es einen Zusammenhang zwischen der beschädigten Leitung und dem Stromausfall gab, sei allerdings nicht klar, so die Polizeisprecherin. Die Feuerwehr habe die Leitung gesichert.

07:18 Uhr – Bahn stellt Fernverkehr in mehreren Bundesländern ein – Hamburger Fischmarkt überflutet

Die Deutsche Bahn hat wegen des Sturms den Fernverkehr in mehreren Bundesländern eingestellt. In Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg verkehren keine Züge des Fernverkehrs, wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen mitteilte. Auswirkungen gebe es auch in anderen Bundesländern.

Sturmtief „Ylenia“ traf zunächst vor allem den Norden und Osten Deutschlands. Die Feuerwehren und Polizeileitstellen berichteten am frühen Morgen von zahlreichen Einsätzen, größere Schäden blieben vorerst aber aus. Zuvor hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Mittwochabend bis Donnerstagabend Unwetterwarnungen hauptsächlich für die nördliche Hälfte des Landes herausgegeben.

Die Feuerwehr Berlin rief am frühen Donnerstagmorgen gegen 2.30 Uhr den Ausnahmezustand aus. Rund zwei Stunden später, um 4.30 Uhr, konnte der Ausnahmezustand wieder beendet werden. Der Feuerwehr zufolge war die Lage am frühen Morgen wieder entspannter, man kümmere sich nun vor allem um Folgeeinsätze.

In Schleswig-Holstein gab es eine Sturmflut. In Husum, am Eidersperrwerk und in Büsum beispielsweise lagen die Hochwasserwerte am frühen Donnerstagmorgen über 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor.

Auch der Hamburger Fischmarkt wurde am frühen Morgen überflutet. „Am Pegel St. Pauli wurde gegen 5 Uhr ein Wert von 1,98 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW) gemessen“, sagte ein Sprecher des Sturmflutwarndienstes des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. An der Nordseeküste spricht das BSH ab 1,5 Meter über MHW von einer Sturmflut. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

Das Sturmtief beeinträchtigt auch den Flugverkehr. Die Lufthansa hat bislang vorsorglich 20 Flüge gestrichen, wie das Unternehmen in der Nacht auf Anfrage mitteilte. Fluggästen wird empfohlen, sich auf der Website der Fluggesellschaft über den Status ihres Fluges zu informieren. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt (Main) sind nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, Hamburg und München betroffen.

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07:07 Uhr – DWD warnt vor extremen Orkanböen in Sachsen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor extremen Orkanböen am Donnerstag in Sachsen. Betroffen sind demnach bis zum Nachmittag Lagen über 1000 Meter im Erzgebirgskreis. Der DWD empfiehlt, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden und alle Türen und Fenster zu schließen. Außerdem rät er, Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten und Gegenstände im Freien zu sichern. Es seien schwere Schäden an Gebäuden möglich.

In ganz Sachsen gibt es am Donnerstag schweren Sturm. Es kommt zu schweren Sturmböen bis 100 Kilometern pro Stunde, in den höheren Lagen teils zu orkanartigen Böen bis 120 Kilometern pro Stunde und auf dem Fichtelberg zu extremen Orkanböen mit über 140 Kilometern pro Stunde. Im Verlauf des Tages kann es zu einzelnen Gewittern mit Graupel kommen. Ab dem späten Vormittag und in der Nacht zum Freitag gibt es in den Hochlagen zunehmend Schneeschauer mit vorübergehender Glätte und leichtem Frost. Zum Abend lässt der Wind zunehmend nach. In der Nacht zum Freitag gibt es nur noch einzelne Windböen mit 55 Kilometern pro Stunde.

06:51 Uhr – Baum stürzt auf Wuppertaler Schwebebahn – von Feuerwehr zersägt

In der Nacht ist ein etwa 40 Meter hoher Baum umgestürzt und auf die Schienen der Wuppertaler Schwebebahn gefallen. Die Feuerwehr sei mit einem Kran- und einem Leiterwagen im Einsatz gewesen, habe den Baum noch in der Nacht zersägt und weggeräumt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zuvor hatte der WDR berichtet. Laut dem Bericht sollen Statiker noch prüfen, ob die Schwebebahn am Donnerstag planmäßig an der Stelle fahren kann.

06:25 Uhr – Feuerwehr in Brandenburg im Dauereinsatz

In den Landkreisen Cottbus, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster ist es laut der Feuerwehr in Brandenburg zwischen 1.00 Uhr und 5.30 Uhr zu insgesamt etwa 150 Einsätzen wegen umgefallenen Bäumen gekommen. Besonders in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz seien viele Bäume auf die Fahrbahn gefallen, hieß es.

06:12 Uhr – Ausnahmezustand in Berlin wieder beendet

Die Feuerwehr Berlin beendet gegen 4.30 Uhr den Ausnahmezustand wieder. Der Feuerwehr zufolge war die Lage am frühen Morgen wieder entspannter, man kümmere sich nun vor allem um Folgeeinsätze.

Ab 2.00 Uhr war den Angaben zufolge zunächst ein starker Anstieg an wetterbedingten Einsätzen verzeichnet worden. Gegen 2.30 Uhr habe man sich entschieden, den Ausnahmezustand auszurufen. Mehrere Freiwillige Feuerwehren wurden in den Dienst gerufen, um die Berufsfeuerwehr zu unterstützen. Zudem waren Einsatzkräfte mit sogenannten Erkundungsfahrzeugen unterwegs, die nach der Meldung eines Schadens erst einmal herausfinden sollen, ob und in welchem Umfang der Einsatz der Feuerwehr wirklich nötig ist.

Die Feuerwehr musste zu Dutzenden Einsätzen ausrücken. Dabei handelte es sich ihren Angaben nach überwiegend um umgestürzte Bäume und lose Dachziegel oder ähnliche Gebäudeschäden. In Lichterfelde waren etwa drei Bäume auf parkende Autos gefallen, auch ein Lichtmast wurde mitgerissen. Meldungen von Verletzten lagen aus Berlin zunächst nicht vor.

06:03 Uhr – Zwei Gemeinden in Rheinland-Pfalz am Morgen ohne Strom

In den Gemeinden Vordereifel und Adenau in Rheinland-Pfalz ist in der Nacht auf Donnerstag der Strom ausgefallen. Gegen 2.30 Uhr sei es zu einer Störung gekommen, die am frühen Morgen noch andauerte, wie ein Sprecher der Polizei in Koblenz mitteilte. Die Ursache für den Stromausfall in den beiden benachbarten Gemeinden in den Landkreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler war demnach zunächst unbekannt.

05:56 Uhr – In Schleswig-Holstein bleiben die Pegel niedrig vielerorts

An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste gibt es in einigen Orten eine Sturmflut – in Husum etwa wurde ein Pegelstand von 1,64 Meter über dem mittleren Hochwasser gemessen. An vielen anderen Pegeln blieben die Wasserstände allerdings unter dem Wert einer Sturmflut. So fehlten in Dagebüll drei Zentimeter für eine Sturmflut (1,47 Meter über MHW) und auch in Büsum blieb der Wert mit 1,45 Meter knapp unter einer Sturmflut. In Hörnum auf Sylt wurden nur 1,35 Meter über dem mittleren Hochwasser gemessen.

Wie vom BSH erwartet, kam es an der niedersächsischen Nordseeküste nicht zu einer Sturmflut. Es wurde allerdings mit Pegelständen von etwa 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser (MHW) gerechnet. Auf Borkum lagen die Wasserstände nach Angaben eines BSH-Sprechers mit etwa 84 Zentimeter über dem mittleren Hochwasser darunter. Auf Norderney stieg das Wasser demnach auf 1,01 Meter über MWH. In Emden wurden Werte von 1,15 Metern erreicht, in Wilhelmshaven von 1,09 und in Cuxhaven von 1,35 Metern.

Auch für das Mittags- beziehungsweise Nachmittagshochwasser am Donnerstag warnte das BSH vor erhöhten Wasserständen. Im Hamburger Elbgebiet können es dann wieder 1,5 bis 2 Meter über dem mittleren Hochwasser werden. An der ostfriesischen Küste könnte das Hochwasser etwa 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser werden, an der schleswig-holsteinischen Küste und im Weser- und Elbegebiet bis zu 1,5 Meter.

03:16 Uhr – Feuerwehreinsätze im Norden

Sturmtief „Ylenia“ hat in Schleswig-Holstein viele Feuerwehreinsätze ausgelöst. Größere Schäden blieben in der ersten Nachthälfte aber aus, wie Feuerwehren und Polizeileitstellen am frühen Donnerstagmorgen berichteten. „Wir haben seit dem Nachmittag 47 Einsätze gezählt“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Kiel. Darunter seien hauptsächlich durch den Wind umgestürzte Bäume.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern kam es zu vielen Feuerwehreinsätze. Größere Schäden blieben zunächst aber aus, wie die Feuerwehren und Polizeileitstellen am frühen Donnerstagmorgen berichteten. Im Raum Schwerin seien bislang rund 30 Einsätze gezählt worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ein Sprecher der Feuerwehr Neubrandenburg berichtete ebenfalls von fast 30 Einsätzen.

03:02 Uhr – Pegelstände an der Küste zum Teil niedriger als erwartet

Die Hochwasserstände an der niedersächsischen Nordseeküste sind zum Teil niedriger geblieben als erwartet. Anders als für Schleswig-Holstein und Hamburg hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hier auch nicht vor einer Sturmflut gewarnt. Es wurde allerdings mit Pegelständen etwa 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser (MHW) gerechnet. Auf Borkum lagen die Wasserstände nach Angaben eines BSH-Sprechers mit etwa 84 Zentimeter über dem mittleren Hochwasser darunter. Auf Norderney stieg das Wasser demnach auf 1,01 Meter über MWH. In Emden wurden Werte von 1,15 Metern erreicht und in Wilhelmshaven von 1,09.

An der Nordseeküste spricht das BSH ab 1,5 Meter über MHW von einer Sturmflut. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

In Schleswig-Holstein hingegen gab es eine Sturmflut. In Husum, am Eidersperrwerk und in Büsum beispielsweise lagen die Hochwasserwerte am frühen Donnerstagmorgen über 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor.

02:19 Uhr – Bis zu 152 km/h Windgeschwindigkeit auf dem Brocken gemessen

Es ist ungemütlich: Das Sturmtief „Ylenia“ zieht zum Teil mit Orkanböen über Deutschland. Auf dem exponiert liegendem Brocken im Harz wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zwischen 00.30 und 1.00 Uhr durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Windspitze in dem Zeitraum lag hier bei 152 Kilometern pro Stunde.

Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es in exponierten Lagen wie Bergspitzen zum Teil Orkanböen und orkanartige Böen: So wurden im oben genannten Zeitraum auf dem Feldberg im Schwarzwald Windgeschwindigkeiten von durchschnittlich 87 km/h gemessen, in Spitzen 125 km/h. Schwere Sturmböen gab es beispielsweise am Kap Arkona auf Rügen (77 km/h, 105 Spitze) und am Leuchtturm Kiel (79 km/h, 101 km/h in der Spitze).

Mittwoch

23:54 Uhr – Sechs Verletzte bei Frontalzusammenstoß auf Bundesstraße

In Folge eines Frontalzusammenstoßes auf der Bundesstraße 521 bei Frankfurt sind am Mittwochabend sechs Menschen verletzt worden. Ein Wagen sei auf nasser Straße frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammengeprallt, sagte ein Sprecher der Polizei. Zwei nachfolgende Autos seien auf die Unfallwagen geprallt. Sechs Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Weitere Angaben zu den Verletzten könne man noch nicht machen, sagte der Sprecher weiter.

23:46 Uhr – Sturm zerstört Corona-Teststation

Eine Corona-Teststation in Kleve am Niederrhein hat dem Sturm am Mittwochabend nicht standgehalten. Der Wind zerstörte das Zelt des Drive-in-Testzentrums in NRW, wie die Feuerwehr mitteilte. Zwei Dutzend Feuerwehrleute rückten demnach aus, um die Stangen und Planen einzuräumen. Der Eigentümer habe sie weggeschafft. Verletzt wurde nach Feuerwehrangaben niemand.

22:30 Uhr – Schüler dürfen teils zu Hause bleiben

In einigen Regionen dürfen Schulkinder zu Hause bleiben. So auch in Berlin und Brandenburg. Eine formlose schriftliche Mitteilung der Eltern genüge, teilte die Senatsbildungsverwaltung mit. Die Schulpflicht gelte aber prinzipiell weiter, die Betreuung der Schüler an den Schulen sei sichergestellt. Dieses Verfahren sei in Berlin bei Unwetterwarnungen üblich.

Auch in Nordrhein-Westfalen bleiben die Schulen am Donnerstag geschlossen. Auf Grundlage des Erlasses „Regelungen zum Unterrichtsausfall und anderen schulischen Maßnahmen bei Unwettern und anderen extremen Wetterereignissen“ wird daher vom Ministerium für Schule und Bildung ein landesweiter Unterrichtsausfall für den Tag angeordnet, teilte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch mit.

21:40 Uhr – Fähren zwischen Rostock und Dänemark fallen aus

Wegen des angekündigten Unwetters fahren zunächst keine Fähren des Unternehmens Scandlines mehr zwischen Rostock und dem dänischen Gedser. Das teilte Scandlines am Mittwochabend mit. Die Fahrten ab Rostock am Mittwochabend etwa um 22.30 Uhr sowie am Donnerstag um 04.15 und 06.00 Uhr fallen demnach aus. Gleiches gilt für die Fahrten ab Gedser am Mittwoch um 22.30 Uhr sowie am Donnerstag um 02.00, 07.00 und 09.00 Uhr. Voraussichtlich werde der reguläre Fahrplan ab Rostock am Donnerstag um 09.00 Uhr wieder aufgenommen, ab Gedser um 11.15 Uhr. Alternativ empfahl Scandlines, die Überfahrtsmöglichkeit von Puttgarden nach Rødby zu nutzen.

21:30 Uhr – Norden bereitet sich auf Unwetter und Sturmflut vor

Polizei und Rettungskräfte haben sich im Norden auf eine stürmische Nacht eingerichtet. Bislang habe sich das Sturmtief aber vor allem mit Regen bemerkbar gemacht, hieß es am Mittwochabend bei den Polizeileistellen in Schleswig-Holstein. Seit dem Mittag habe es nur kleinere Einsätze wegen herabgefallener Äste oder umgewehter Verkehrszeichen gegeben. Auch in Hamburg, wo für den frühen Donnerstagmorgen eine Sturmflut erwartet wurde, sei die Lage noch ruhig, sagte ein Polizeisprecher.

18:44 Uhr – Unterrichtsausfall in Oberfranken

Wegen der vorhergesagten orkanartigen Böen entfällt in Teilen Oberfrankens am Donnerstag der Unterricht. Das gilt zunächst für Stadt und Landkreis Coburg sowie für die Landkreise Kronach, Kulmbach und Wunsiedel im Fichtelgebirge, wie die Behörden am Mittwochabend mitteilten.

Das Landratsamt Kronach verwies auf den Deutschen Wetterdienst (DWD), der für Donnerstag vom Aufenthalt im Freien abriet. Es würden Windgeschwindigkeiten von bis 120 Kilometern pro Stunde erwartet, so dass Bäume umstürzen, Äste abbrechen oder Gegenstände umherfliegen könnten, hieß es in einer Mitteilung. Wegen möglicher Gefahren auf dem Schulweg gebe es einen witterungsbedingten Unterrichtsausfall.

17:39 – Amtliche Unwetterwarnungen für den Norden

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab am Mittwoch amtliche Unwetterwarnungen wegen orkanartiger Böen und Orkanböen der Windstärke 11 und 12 für Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern heraus. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg warnte zudem für die Nordseeküste vor einer Sturmflut in der Nacht auf Donnerstag.

16:53 – Orkanartige Böen in Bayern erwartet

Das Wetter in Bayern wird in den nächsten Tagen derart stürmisch, dass Fachleute mit umstürzenden Bäumen und herunterfallenden Dachziegeln rechnen. Bis Anfang nächster Woche wechseln sich Warm- und Kaltfronten in schneller Folge ab und bringen teils sogar im Flachland orkanartige Böen mit sich. Spaziergänger sollten die bayerischen Wälder in den nächsten Tagen lieber meiden, warnte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittwoch. In den Bergen toben die Orkanböen gar noch heftiger.

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16:02 Uhr – Fahrplanänderungen und Verspätungen bei der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn AG reagierte auf die Unwetterwarnung und kündigte für Donnerstagfrüh aus Sicherheitsgründen Fahrplanänderungen an. Zum Teil würden Züge mit verminderter Geschwindigkeit fahren, so dass es zu Verspätungen kommen könne, teilte die Bahn mit.

15:37 Uhr – Heftiger Wind im Anflug auf Hessen – Vorsicht unter Bäumen

Bäume können umstürzen, Dachziegel herabfallen: Auf Hessen zieht ein schwerer Sturm zu. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor heftigen Böen mit einer Geschwindigkeit bis 110 Kilometern pro Stunde pro Stunde ab Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag. Die Meteorologen riefen dazu auf, Fenster und Türen zu schließen, Gegenstände im Freien zu sichern und Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten sowie Hochspannungsleitungen zu halten. Generell solle man den Aufenthalt im Freien vermeiden.

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