Schwere Angriffe im Ukraine-Krieg – Putin verliert zwei Kompanien

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Die Ukraine meldet die Abwehr eines massiven russischen Angriffs im Osten des Landes. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Wagner-Söldner: Wurden die „Wagneriten“ nach Belarus geschickt, um den Westen zu provozieren?
  • Russischer Angriff abgewehrt: Ukraine macht zwei russische Kompanien kampfunfähig.
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 27. Juli, 22.05 Uhr: Der Militärexperte Roman Svitan hält die Verlagerung von Tausenden Söldnern der Wagner-Gruppe nach Belarus für ein Kalkül des russischen Machthabers Wladimir Putin. Die 5000 bis 10.000 Söldner, auch „Wagneriten“ genannt, stellten aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Zahl keine ernsthafte Bedrohung für die baltischen Länder oder Polen dar. Sie könnten jedoch für Provokationen gegen diese Staaten eingesetzt werden, sagte er dem ukrainischen Nachrichtensender News 24.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin: Mehrere Tausend seiner Söldner halten sich in Belarus auf und sorgen für Angst in Polen. © dpa

„Höchstwahrscheinlich wurden sie dorthin versetzt, um Provokationen auszulösen“, sagte er. Jede Bewegung von so vielen potenziell feindlichen Kämpfern in Richtung der Grenze werde eine Gegenreaktion oder sogar einen Präventivschlag provozieren, führte der Ukrainer aus. Und ein solcher Angriff des Westens auf vermeintlich harmlose Säldner könne von Putin genutzt werden, um die Moral der russischen Gesellschaft zu heben, erklärte er aus. Erst jüngst wurde bekannt, dass die Wagner-Söldner mittlerweile sogar eigene Panzer nach Belarus verlegen. Polen hat bereits angekündigt, seine Wachsamkeit und militärische Präsenz an der Grenze zu Belarus zu intensivieren.

Selenskyj veröffentlicht Videobotschaft: Ukrainisches Dorf offenbar zurückerobert

Update vom 27. Juli, 21.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen ukrainischen Teilerfolg verkündet. In einem Tweet veröffentlichte er unter den knappen, auf Englisch verfassten Worten „Unser Süden! Unsere Jungs! Ruhm der Ukraine!“ ein Video, in dem ukrainische Soldaten der 35. Brigade und des Freiwilligenbataillons „Arei“ mitteilen, das Dorf Staromaiorske im Südosten des Landes (Donezk) „befreit“ zu haben. Die Botschaft aus dem Kriegsgebiet endet mit den Worten „Ruhm der Ukraine! Ruhm den Helden!“

Ukraine wehrt massiven Angriff ab: zwei russische Kompanien vernichtet

Update vom 27. Juli, 19.20 Uhr: Die Ukraine hat einen groß angelegten Angriff Russlands in der Ostukraine erfolgreich abgewehrt. Wie die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN berichtete, griffen russische Truppen in den vergangenen 24 Stunden 15 Mal ukrainische Stellungen in der Nähe der Kleinstädte Marjinka und Awdijiwka in der Oblast Donezk an. Die russischen Vorstöße zielten nach Südwesten in Richtung der besetzten Halbinsel Krim. Laut UNIAN fokussieren sich die Bemühungen der russischen Armee auf dieses Gebiet und diese Richtung.

Die russische Invasionsarmee feuerte 500 Mal auf die Stellungen der ukrainischen Verteidigungskräfte und setzte Panzer, Mehrfachraketensystem und schwere Artillerie ein. Die Ukraine soll zwei russische Kompanien „kampfunfähig“, das heißt getötet oder verwundet haben. Gleichzeitig konnten die ukrainischen Streitkräfte ihre Gegenoffensive in Richtung der Städte Melitopol und Berdjansk nördlich der Krim mit Artillerieangriffen fortsetzen. Sie feuerten über 1000 Mal auf die russischen Besatzer. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Mutmaßlicher Anschlag auf Kriegsschiff vereitelt: Russland nimmt eigenen Matrosen fest

Update vom 27. Juli, 16.35 Uhr: Russland hat am Donnerstag (27. Juli) einen Matrosen der russischen Marine festgenommen, der die Sprengung eines Kriegsschiffes geplant haben soll. Wie The Moscow Times berichtet, wirft der russische Inlandsgeheimdienst FSB dem Mann vor, von der Ukraine angeworben zu sein, „um einen Terroranschlag an Bord eines der Schiffe der Schwarzmeerflotte zu verüben, die hochpräzise Raketenwaffen tragen“. Außerdem soll er Staatsgeheimnisse an Kiew verraten haben. Der Matrose soll bei seiner Festnahme im Besitz von zwei improvisierten Sprengsätzen gewesen sein. Ihm droht nun eine lebenslange Haft.

Gegenoffensive der Ukraine ausgebremst: Russland stoppt Vorstöße der Ukrainer

Update vom 27. Juli, 14.28 Uhr: Russland gibt einem Medienbericht zufolge die Abwehr von mehreren ukrainischen Vorstößen bekannt. In einer Meldung der Nachrichtenagentur Tass werden Angriffe in der Nähe von Klischtschijiwka bei Bachmut und nördlich von Robotyne genannt. Bei Bachmut seien in den vergangenen zwei Tagen vier Vorstöße zurückgeschlagen worden. Eine ukrainische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Die Gegenoffensive im Ukraine-Krieg kommt derweil nicht so voran wie erhofft. Aktuell geht es Meter um Meter, doch die Verluste an der Kriegsfront sind hoch – auf beiden Seiten. Womöglich sind aber falsche Erwartungen der westlichen Verbündeten der Grund für die Enttäuschung. Dennoch konnten die Verteidiger mit einer Ukraine-Falle bei Bachmut Erfolge im Krieg in der Ukraine verzeichnen.

Selenskyj in Dnipro: Beratung der ukrainischen Militärspitze im Ukraine-Krieg

Update vom 27. Juli, 11.10 Uhr: Vor dem Hintergrund verstärkter ukrainischer Angriffe hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Beratung der Militärspitze im südöstlichen Dnipro abgehalten. „Lage an der Front, der Verlauf unserer Angriffs- und Abwehrhandlungen, Aufklärungsdaten“, beschrieb der Staatschef am Donnerstag den Inhalt der Beratungen in sozialen Netzwerken. Besondere Aufmerksamkeit habe der Versorgung der Armee mit Munition gegolten.

Russische Quellen berichteten unterdessen von starken ukrainischen Angriffen mit schwerer Panzertechnik im Gebiet Saporischschja. Zudem werde intensiv um das Dorf Staromajorske im südlichen Teil des Gebiets Donezk gekämpft. Ebenso heftige Gefechte gebe es weiter um die Orte Klischtschijiwka und Andrijiwka südlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut. Ukrainische Angaben zum Verlauf der Kämpfe gab es zunächst nicht.

Schwere Verluste für Russland: Ukraine meldet aktuelle Zahlen

Update vom 27. Juli, 10.40 Uhr: Russland muss im Ukraine-Krieg weiterhin hohe Verluste hinnehmen. Laut Angaben der Ukraine sind mittlerweile mehr als 244.000 russische Soldaten seit Beginn der Invasion gefallen oder verwundet worden. Zudem will die Ukraine mehr als 4100 russische Panzer sowie über 4700 russische Artilleriesysteme zerstört haben. Diese aktuellen Angaben der ukrainischen Militärführung lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • Soldaten: 244.270 (+590 zum Vortag)
  • Panzer: 4186 (+9)
  • Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8147 (+11)
  • Artilleriesysteme: 4745 (+18)
  • Mehrfach-Raketenwerfersysteme: 698 (+0)
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 7229 (+18)
  • Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 3996 (+3)
  • Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 27. Juli 2023
  • Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien von Anfang Juli 2023 sind bisher im Ukraine-Krieg ca. 47.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden.

Neue Raketenangriffe im Ukraine-Krieg: Häfen von Odessa schwer getroffen

Update vom 27. Juli, 10.10 Uhr: Bei den nächtlichen Raketenangriffen auf die Hafeninfrastruktur der südukrainischen Region Odessa (siehe Update von 8.15 Uhr) ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Bei dem Toten handele es sich um einen zivilen Wachmann, teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, am Donnerstag (27. Juli) auf seinem Telegram-Kanal mit. Zudem seien Anlagen in einem Frachtterminal, das Wachhaus und zwei Autos zerstört worden.

Laut Kiper wurde der Angriff mit seegestützten Lenkwaffen vom Typ Kalibr ausgeführt. Die Raketen seien von einem U-Boot der russischen Schwarzmeerflotte abgefeuert worden. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden zudem auch Drohnen über den Gebieten Chmelnyzkyj, Dnipropetrowsk und Donezk abgefangen. Insgesamt soll Russland demnach zwei Kalibr-Rakten und acht Kamikaze-Drohnen eingesetzt haben.

Ukraine beginnt wichtigen Vorstoß im Südosten: Gegenoffensive dauert an

Update vom 27. Juli, 9.10 Uhr: Bei ihrer seit rund sieben Wochen andauernden Gegenoffensive haben die ukrainischen Streitkräfte laut einem Bericht der New York Times ihren bislang wichtigsten Vorstoß gegen die russischen Invasoren begonnen.

Daran seien im Südosten des Landes Tausende teils vom Westen ausgebildete und ausgerüstete Soldaten beteiligt, die bislang in Reserve gehalten worden seien, berichtete die US-Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf zwei ungenannte Pentagon-Beamte. Es gelte, durch von Russland gelegte Minenfelder und andere Barrieren in Richtung Süden zur Stadt Tokmak und, wenn möglich, bis ins etwa 40 Kilometer von der Küste entfernte Melitopol vorzudringen.

Update vom 27. Juli, 8.15 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht zu Donnerstag (27. Juli) erneut Hafenanlagen in der Region Odessa beschossen. Es seien Raketen auf die Anlagen abgefeuert worden, teilt Oleh Kiper, der Gouverneur der im Süden der Ukraine gelegenen Region, mit. Ein Wachmann sei getötet worden. Zudem sei ein Frachtterminal beschädigt worden.

Erneut Angriffe im Ukraine-Krieg: Moskau attackiert den Westen der Ukraine

Erstmeldung: Kiew – Russland hat den Westen der Ukraine mit einer neuen Angriffswelle überzogen. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, sagte am Mittwoch (26. Juli) im Fernsehen, dass Raketen in das Gebiet Chmelnyzkyj geflogen seien, wo sich auch ein Militärflughafen befindet. Bis zum Abend wurden den Angaben der Luftwaffe zufolge insgesamt 36 Marschflugkörper abgefangen – darunter auch Geschosse über den Gebieten Kiew, Charkiw und Dnipro. Luftalarm war zwischenzeitlich im ganzen Land ausgelöst worden.

Ziel der Angriffe sollen ukrainischen militärnahen Quellen Su-24-Kampfbomber auf dem Militärflughafen Starokostjantyniw gewesen sein. Die ukrainische Luftwaffe hatte mit Su-24 in den vergangenen Tagen mehrere erfolgreiche Luftschläge mit Marschflugkörpern vom Typ Storm Shadow auf russische Munitionslager auf der seit 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim durchgeführt. Der Luftwaffenstützpunkt Starokostjantyniw ist seit dem Beginn der russischen Invasion vor über 17 Monaten vom russischen Militär wiederholt mit Raketen angegriffen worden. Ob es dieses Mal zu Zerstörungen kam, war zunächst nicht bekannt.

Der Chef der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, dankte anschließend den Angehörigen der Flugabwehr. „Der Tag war nicht einfach, aber dank der abgestimmten Aktionen aller Himmelsschützer, wurde dieser Angriff abgewehrt“, schrieb er bei Telegram. Am Nachmittag seien über dem Gebiet Winnyzja bereits drei Raketen des Typs Kalibr abgeschossen worden. Informationen über den möglichen Einsatz von Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) sollen später nachgereicht werden, hieß es. (mit Agenturen)

Nato und Ukraine werfen Russland Gefährdung der Schwarzmeer-Region vor

Die Nato und die Ukraine haben Russland eine Gefährdung der Schwarzmeer-Region vorgeworfen. „Russland trägt die volle Verantwortung für seine gefährlichen und eskalierenden Aktionen in der Schwarzmeer-Region“, erklärte Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch nach einer Tagung des Nato-Ukraine-Rats in Brüssel. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Krisensitzung beantragt.

Beide Seiten verurteilten den Rückzug Russlands aus dem Getreideabkommen sowie die russischen Angriffe auf ukrainische Hafenstädte wie Odessa. „Russland bedroht zivile Schiffe, terrorisiert friedliche Städte und zerstört mit seinen brutalen Angriffen Teile des kulturellen Erbes der Welt“, betonte Stoltenbergs Stellvertreter Mircea Geoana, der die Sitzung des Nato-Ukraine-Rats leitete. (Mit Agenturen)


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