Schifffahrt: Riskantes Manöver: Brennender Frachter nähert sich Ziel

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Riskantes Manöver: Brennender Frachter nähert sich Ziel

Rettungskräfte haben damit begonnen, den brennenden Autofrachter “Fremantle Highway” vor der niederländischen Küste wegzuschleppen. Foto

© Flugzeug der Küstenwache/Küstenwache der Niederlande/dpa

Langsam und kontrolliert verlegen Schlepper den brennenden Autofrachter vor der niederländischen Küste an einen weniger gefährlichen Ort. Doch das geschieht nicht ohne Risiken.

Der brennende Frachter ist beim risikoreichen Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln seinem neuen Liegeplatz über Nacht deutlich nähergekommen. Der Frachter müsse noch 18 Zeilen (etwa 33 Kilometer) zurücklegen, teilt die zuständige Behörde am Morgen in Den Haag mit.

“Die Ankunftszeit hängt noch immer stark vom Wetter, Rauch, Strömungen und Gezeiten ab.” Die “Fremantle Highway” werde “langsam und kontrolliert” von zwei Schleppern gezogen. Der neue vorläufige Liegeplatz befindet sich etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog.

Umweltverseuchung droht weiterhin

Der Transport wird von Bergungsexperten begleitet. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, ist dabei. Bisher lag der Frachter im Norden der Insel Terschelling. Seit gestern Abend wird der Frachter von zwei Schleppern in Richtung Osten weggeschleppt.

Das Unternehmen wird als sehr riskant eingestuft, weil das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord immer noch brennt. Entstehen Risse in den Stahlwänden, könnte Öl ausströmen. Es droht weiterhin eine Umweltverseuchung, sollte das Bord auseinanderbrechen oder kentern.

Der neue Ankerplatz soll sicherer und auch windgeschützter sein. Dort soll der Frachter nach seiner Ankunft so lange bleiben, bis ein Hafen gefunden ist.

Spezialisten hatten den Autofrachter vorher kontrolliert und festgestellt, dass er trotz der großen Hitze stabil war und auch unter der Wasserlinie intakt. “Auch andere Schiffe der Wasserbehörde und aus Deutschland stehen auf Abruf zur Verfügung, sollte es eine Ölverschmutzung geben”, teilte die Behörde mit.

Die Schlepper fahren der Behörde zufolge kontrolliert und langsam, etwa 5,5 Kilometer pro Stunde. Die Bergungsexperten schätzten, dass der Transport insgesamt 12 bis 14 Stunden dauern sollte.

Ein Mensch gestorben

Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Zu dem Zeitpunkt lag er vor der Insel Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd war möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Aber bestätigt ist das bisher nicht. Das Schiff hatte auch weitaus mehr E-Autos geladen als zuvor gemeldet worden war, nämlich 500 statt 25.

Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer des Schiffes bezahlen. Die Behörden des Flaggenstaates Panama sind wiederum für die Untersuchung nach der Ursache des Feuers verantwortlich.

dpa

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