Russland startet Offensive nach Krim-Attacke

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Nach dem Raketenangriff auf die Krim reagiert Russlands Armee mit einer Offensive an der Ukraine-Front. Die EU genehmigt Militärhilfe. Der Newsticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 1. Februar, 06.15 Uhr: Mit Mörsern, Granaten und Raketen hat Russlands Armee in der Nacht eine Großoffensive in der Oblast Sumy gestartet. Insgesamt seien zehn Gemeinden gleichzeitig angegriffen und 216-mal beschossen worden, berichtete die Militärverwaltung der Region. Allein auf das 2000-Einwohner-Dorf Shalyhyne seien 15 Angriffe gestartet worden. Die Gemeinde liegt nahe der ukrainisch-russischen Grenze.

Explosion an der Ukraine-Front: Russland hat bei einer Offensive zehn Dörfer beschossen. © Efrem Lukatsky/dpa

Update vom 31. Januar, 20.15 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff in der Region Mariupol, soll eine 47-jährige Frau verletzt worden sein, berichtet Ukrainska Pravda.  „Der Angreifer hat das Bezirkszentrum sowie die ländlichen Gemeinden Marganezka und Pokrowska in Brand gesteckt. Eine 47-jährige Frau wurde verletzt. Sie hat eine Schrapnellwunde. Sie liegt derzeit im Krankenhaus“, sagte Sergey Lysak, Leiter der staatlichen Regionalverwaltung von Dnipro. Russland soll bei dem Angriff mehr als zehn Kamikazedrohnen und Artilleriefeuer eingesetzt haben.

Russland meldet ukrainischen Luftangriff auf die Krim

Update vom 31. Januar, 19.20 Uhr: Russland habe von neuen Angriffen der Ukraine auf die annektierte Krim-Halbinsel berichtet, teilte die dpa mit. Entgegen inoffizieller Berichte hätten russische Behörden die Folgen des Angriffs heruntergespielt. Das russische Verteidigungsministerium soll mitgeteilt haben, dass 20 der 30 abgefeuerten Marschflugkörper abgefangen worden sein sollen. Trümmer der abgefangenen Marschflugkörper seien auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt im Dorf Ljubimowka nördlich von Sewastopol eingeschlagen, gab der russische Stadtchef von Sewastopol, Michail Raswoschajew, auf Telegram bekannt.  „Es ist kein Flugzeuggerät beschädigt worden“, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Inoffizielle Quellen hätten angegeben, dass im Süden und im Norden von Sewastopol Rauch zu sehen sei. In der Umgebung des russischen Militärflugplatzes Saki bei Jewpatorija sollen Explosionen beobachtet worden sein und beim Militärflugplatzes Belbek seien große Rauchwolken aufgestiegen, so der Telegramkanal Krymski Weter. Auf X (ehemals Twitter) teilte Visegrád 24 ein Bild, dass mehrere Rauchwolken auf der Krim-Halbinsel nach dem ukrainischen Angriff zeigen soll.

Update vom 31. Januar, 18.25 Uhr: Russland soll die ukrainische Stadt Pokrowsk mit mehreren Raketen angegriffen haben, berichtet Ukrainska Pravda. Bei den zwei aufeinanderfolgenden Luftschlägen seien S-300 und Iskander-M-Raketen eingesetzt worden, teilte die Polizei der Region Donezk mit. „Acht Zivilisten wurden durch den Beschuss verletzt. Die älteste verwundete Person ist 64 Jahre alt, der Jüngste ist 27 Jahre alt“, teilte die Polizei mit.

Ukraine-News: EU-Mitgliedstaaten sichern der Ukraine 21 Milliarden Euro Militärhilfe zu

Update vom 31. Januar, 17.30 Uhr: Der EU-Außenbeauftragten Josep Borrell hat mitgeteilt, dass sich die europäischen Militärhilfen für die Ukraine im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren erhöhen würden. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs habe Europa Hilfen in Höhe von etwa 28 Milliarden Euro für die Ukraine geleistet. Für das Jahr 2024 seien im Vergleich bereits Militärhilfen in Höhe von 21 Milliarden Euro geplant.

Die Summe für 2024 beruhe jedoch nicht auf Rückmeldung aller 27 EU-Länder. Laut Borrell hieße das, dass noch weitere Gelder für die Ukraine zur Verfügung gestellt werden könnten. Welche Länder keine Angaben über Lieferungen gemacht haben sollen, habe Borrell nicht mitgeteilt, berichtet die dpa.

Ukraine-Krieg aktuell: Russland will Militär-Kritiker enteignen

Update vom 31. Januar, 16.00 Uhr: Vergangenen Mittwoch soll das russische Unterhaus einen Gesetzesentwurf verabschiedet haben, der die Enteignung von Kritikern der russischen Armee legalisieren soll. Laut AFP könnten so Vermögen und Eigentum verurteilter Kritiker beschlagnahmt werden. Der Vorschlag sei einstimmig beschlossen worden und gehe nun ins Oberhaus, teile der Vorsitzende der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, mit. Dann fehle nur noch die Unterschrift von Präsident Wladimir Putin.

Die Kritik an der russischen Armee sei bereits kurz nach Kriegsbeginn als illegal eingestuft worden. Für Kritik oder die Verbreitung von als falsch klassifizierter Angaben über den Krieg drohe eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Dieses Gesetz fand beispielsweise Ende letzten Jahres Anwendung, als sich ein 18-jähriger Russe wegen der Verbreitung von Falschinformationen vor Gericht habe verantworten müssen, berichtet der Tagesspiegel.

Ukraine und Russland tauschen Kriegsgefangene trotz Flugzeugabsturz aus

Lage im Ukraine-Krieg: Explosion in Sankt Petersburg – Ukrainischer Geheimdienst äußert sich

Update vom 31. Januar, 13.43 Uhr: Der Geheimdienst der Ukraine habe offiziell die Verantwortung für den Drohnenangriff auf eine Ölfabrik in St. Petersburg übernommen, berichtet Ukrainska Pravda. Entgegen der Aussagen russischer Behörden soll die Drohne ihr Ziel erreicht haben. Dass das unbemannte Flugzeug von einer Luftabwehrrakete getroffen worden sei, habe der Geheimdienst verneint. Der Drohnenangriff sei demnach Teil einer Operation des ukrainischen Militärs.

Ukraine-Krieg: Nationalpolizei der Ukraine gibt zivile Opfer Zahlen durch Krieg gegen Russland bekannt

Update vom 31. Januar, 13.00 Uhr: Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine, sollen 9700 ukrainische Zivilisten gestorben sein, teilte die Nationalpolizei der Ukraine mit. „Die Polizei hat den Tod von 9.700 Ukrainern direkt dokumentiert, weitere 11.000 wurden verletzt und fast 7.000 wurden vermisst. Das sind alles Zivilisten“, teilte Maksym Tsutskiridze, der Chef der Nationalpolizei, mit.

18.000 Kinder seien von den Kriegsfolgen betroffen. Davon sollen 522 gestorben und 14.000 nach Weißrussland verschleppt worden sein. Die Opferzahlen würden sich außerdem nur auf die nicht von Russland besetzten Gebiete beziehen. „Ich habe Angst, mir vorzustellen, was in der Besatzungszeit passiert“, so Tsutskiridze. Er berichtete auch, dass die Ukraine alle Kriegsverbrechen dokumentieren würde und sei zuversichtlich, dass Russland nach dem Krieg Reparationszahlungen leisten werde.

Ukraine-News: Nächtlicher Drohnenangriff trifft russische Ölfabrik in St. Petersburg

Update vom 31. Januar, 10.50 Uhr: Seit Wochen werden in Russland nahezu täglich Raffinerien und Öl- und Benzinlager angegriffen. Bei einem Drohnenangriff wurde jetzt Medienberichten zufolge eine Ölfabrik in der nordwestrussischen Millionenstadt St. Petersburg getroffen. „Nach der Explosion sind drei leere Zisternen in Brand geraten, die schnell gelöscht werden konnten“, berichtete das regionale Internetportal Fontanka am Mittwoch. Zudem seien weitere Gebäude und Fahrzeuge beschädigt worden. Ein Überwachungsvideo einer nahegelegenen Busstation soll den Moment des Einschlags zeigen.

St. Petersburg liegt mehr als 1000 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Das russische Militär hat den Angriff bislang nicht kommentiert, berichtete allerdings zeitgleich über eine abgewehrte Drohnenattacke auf die benachbarte nordwestrussische Region Pskow. Den Berichten nach war die Drohne über St. Petersburg von einem Flugabwehrsystem des Typs S-400 getroffen worden. Trotzdem sei es nicht gelungen, die Drohne abzuschießen, die erst eine halbe Stunde später über der Ölfabrik abgestürzt sei, heißt es. Die Stadtverwaltung bestätigte später den Einschlag. Verletzte und Schäden habe es nicht gegeben, erklärte der Pressedienst aber.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Luftangriffe von beiden Seiten gemeldet

Update vom 31. Januar, 10.20 Uhr: Die Ukraine und Russland haben am Mittwoch erneut gegenseitige nächtliche Luftangriffe gemeldet. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland neben mindestens 20 Angriffsdrohnen aus iranischer Produktion drei Raketen auf ukrainisches Gebiet ab. In der von Russland kontrollierten ostukrainischen Region Donezk wurden nach Angaben der pro-russischen Behörden mindestens zwei Zivilisten bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet.

Ein weiterer Mensch sei bei dem Beschuss eines „Zivilfahrzeugs“ auf der Straße zwischen Donezk und seiner Stadt Horliwka verletzt worden, teilte der dortige pro-russische Bügermeister Iwan Prichodko im Online-Dienst Telegram mit. Eine weitere ukrainische Drohne wurde unterdessen über der Region um die nordwestrussische Großstadt Pskow abgeschossen, wie das russische Verteidigungsministerium auf seiner Website meldete. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine News: Russland bei Bachmut in der Defensive

Erstmeldung: Kiew – Im Ukraine-Krieg scheint Russland an Boden zu verlieren. Ukrainische Streitkräfte sollen rund um die von russischen Truppen besetzte Stadt Bachmut mehrere Verteidigungsanlagen erobert haben. Das geht aus Satellitenaufnahmen der Front hervor, die von der ukrainischen Armee auf Twitter verbreitet wurden.

Bachmut stand im Sommer vergangenes Jahres im Zentrum des Geschehens im Ukraine-Krieg. Nach wochenlangen Kämpfen und unter schweren Verlusten war es den Einheiten der Söldner-Gruppe Wagner gelungen, die Stadt für Russland zu erobern. Nun scheinen die Truppen des Kreml aber sowohl in Bachmut als auch nördlich und südlich der Stadt in die Defensive zu geraten.

Russland setzt Raketenangriffe auf die Ukraine fort

Gleichzeitig setzt Russland seinen Beschuss von ukrainischen Städten im Krieg mit Kiew fort. Nach Angaben der Ukraine wurden vier Menschen durch Drohnen- und Raketenangriffe verletzt. Die Luftabwehr habe aber die meisten Angriffe abwehren und so Schlimmeres verhindern können. Insgesamt habe Russland in der Nacht das Land mit 20 Drohnen und drei ballistischen Raketen vom Typ Iskander beschossen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. 14 Drohnen seien über den Regionen Charkiw, Dnipropetrowsk, Kirowohrad, Mykolajiw und Saporischschja abgeschossen worden.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg im Überblick

Am Boden will die Ukraine den russischen Truppen schwere Verluste zugefügt haben. Laut Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew sollen allein in den vergangenen 24 Stunden mehr als 1.000 russische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen sein.

  • Personen: etwa 385.230 (+1090 zum Vortag)
  • Panzer: 6310 (+10)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 11757 (+32)
  • Artilleriesysteme: 9195 (+51)
  • Luftverteidigungsausrüstung: 663
  • Flugzeuge: 332
  • Hubschrauber: 324
  • Drohnen: 7100 (+16)
  • Marschflugkörper: 1846
  • Schiffe/Boote: 23
  • U-Boote: 1
  • Automobilausrüstung und Tankwagen: 12231 (+40)
  • Spezialausrüstung: 1448 (+5)

Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 31. Januar. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Selenskyj mit Videobotschaft im Ukraine-Krieg

In Kiew wächst derweil die Hoffnung, mithilfe der eigenen Waffenproduktion Russland in den kommenden Wochen noch höhere Verluste zufügen zu können. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die wachsende Fertigung von Drohnen und Munition im eigenen Land als einen Weg in die Freiheit bezeichnet.

„Die heimische Produktion von Drohnen, Artilleriegeschossen und Militärfahrzeugen ist buchstäblich die Produktion unserer Freiheit, der Freiheit der Ukrainer und der Ukraine“, sagte der 46-Jährige am Dienstag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Dabei gehe es auch um die wichtige Herstellung von Drohnen mit größerer Reichweite. Details nannte Selenskyj nicht. (Mit Agenturmaterial)

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