Russland mit Angriffen per Kamikaze-Drohnen in der Nacht

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Die Ukraine wurde über Nacht erneut mit mehreren Drohnen angegriffen. Selenskyj betont Bedeutung von Drohnen im Kampf gegen Russland. Der News-Ticker.

  • Nächtlicher Angriff: Ukraine wehrt russische Drohnenangriffe im Osten und Süden ab
  • Drohnenangriff in Sumy: Zivilist stirbt durch russischen Angriff auf die Ukraine
  • Hohe russische Verluste: Kiew veröffentlicht aktuelle Zahlen
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 30. Januar, 8.14 Uhr: Die russische Armee hat laut Angaben der ukrainischen Streitkräfte mehr als 900 Soldaten verloren. Die ukrainische Armee habe außerdem 10 Panzer und 31 russische Artilleriesysteme zerstört. Das gab der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook bekannt. Die Angaben wurden von Russland nicht bestätigt und können nicht unabhängig überprüft werden.

Russlands Verluste in den vergangenen 24 Stunden im Überblick:

  • Personen: etwa 384.140 (+960 zum Vortag)
  • Panzer: 6300 (+10)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 11725 (+29)
  • Artilleriesysteme: 9144 (+31)
  • Luftverteidigungsausrüstung: 663 (+3)
  • Flugzeuge: 332 (+1)
  • Hubschrauber: 324
  • Drohnen: 7084 (+35)
  • Marschflugkörper: 1846
  • Schiffe/Boote: 23
  • U-Boote: 1
  • Automobilausrüstung und Tankwagen: 12191 (+42)
  • Spezialausrüstung: 1448 (+5)

Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 30. Januar. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Drohnenkrieg in der Ukraine: Auch Russland fängt wohl 21 ukrainische Drohnen ab

Ein ukrainischer Luftabwehrsoldat betrachtet die Teile einer zerstörten Angriffsdrohne in der Nähe von Kiew © ANATOLII STEPANOV/AFP

Update vom 30. Januar, 7.15 Uhr: Das russische Militär soll 21 ukrainische Drohnen über der annektierten Halbinsel Krim und mehreren weiteren Regionen abgeschossen haben, berichten russische Medien. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA meldete insgesamt elf getroffene Drohnen über der Krim. Der von Russland ernannte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, habe berichtet, dass es durch den Angriff zu keinen Schäden oder Verletzten gekommen sein soll. Über den russischen Regionen Belgorod, Brjansk, Kaluga und Tula soll es ebenfalls zum Abschuss ukrainischer Drohnen gekommen sein, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Kamikaze-Drohnen in der Nacht: Russland greift Ukraine mit Shahed-Schwarm an

Update vom 30. Januar, 6.32 Uhr: Russland soll die Ukraine in der Nacht erneut mit mehreren Kampfdrohnen angegriffen haben. Wie die ukrainische Luftwaffe berichtet, seien mindestens fünf Gruppen der im Iran hergestellten Shahed-Drohnen gesichtet worden. Genauere Zahlen wurden nicht genannt. In allen Teilen der Süd- und Ost-Ukraine soll der Luftalarm ausgelöst worden sein, schreibt die dpa. Von Toten oder Verletzten durch die Angriffe der Kamikaze-Drohnen wurde bis zu diesem Zeitpunkt nicht berichtet.

In einer Videoansprache habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Notwendigkeit zur Aufrüstung der Ukraine mit Drohnen betont. „Es ist klar, dass dies eine der Hauptaufgaben des Jahres ist – dem Feind bei der Qualität der Drohneneinsätze voraus zu sein“, so Selenskyj.

Zivilist stirbt bei russischem Drohnenangriff

Update vom 29. Januar, 22.38 Uhr: Nicht nur in Cherson, sondern auch in der Region Sumy ist es offenbar zu Explosionen gekommen. Wie die Ukrainska Pravda unter Berufung auf die Militärverwaltung der Oblast Sumy berichtet, sei bei russischen Drohnenangriffen ein 37-jähriger Zivilist gestorben.

Update vom 29. Januar, 20.35 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Berichten über eine Entlassung von Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj widersprochen. „Sehr geehrte Journalisten, wir antworten allen zugleich: Das stimmt nicht“, teilte das Ministerium am Montag in Kiew auf Telegram mit. Zuvor hatte sich in ukrainischen Medien die Nachricht verbreitet, Präsident Wolodymyr Selenskyj habe Saluschnyj entlassen; der entsprechende Erlass sei aber noch nicht veröffentlicht. Auch Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow dementierte: „Das ist nicht Gesprächsgegenstand“, sagte er der ukrainischen Agentur Interfax Ukrajina zufolge.

Der 50-jährige Saluschnyj wurde wenige Monate vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Unter seinem Kommando hielten die ukrainischen Truppen der Invasion stand und eroberten sogar besetzte Gebiete zurück. Der General gilt als beliebt bei seinen Soldaten und in der Bevölkerung. Deshalb wurden ihm auch politische Ambitionen nachgesagt, die er aber dementierte.

Russland attackiert Cherson – Explosionen im Umland

Update vom 29. Januar, 18.50 Uhr: Russland scheint die Offensive auszuweiten: am frühen Montagabend ist es nahe Cherson offenbar zu mehreren Angriffen gekommen. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Großstadt werden dazu angewiesen, sich Schutz zu suchen. Roman Mrocho zufolge, dem Leiter der regionalen Militärverwaltung, greift die russische Armee derzeit vom östlichen Ufer des Flusses Dnipros aus an.

„Cherson steht unter feindlichem Beschuss! Explosionen erschüttern die Gebiete am Flussufer. Die russische Armee greift vom vorübergehend besetzten linken Ufer aus an. Bitte suchen Sie Schutz an sicheren Orten! Seien Sie vorsichtig!“, schrieb Mrocho auf Telegram.

Ukrainische Armee attackiert russische Festungen nahe Saporischschja

Update vom 29. Januar, 15.46 Uhr: Die Sondereinsatzkräfte der ukrainischen Armee haben russischen Festungen an der Saporischschja-Front zerstört. „Die feindlichen Ziele wurden von Kampfflugzeugen angegriffen. Infolge der präzisen Arbeit wurden die Festungen zusammen mit der schweren Ausrüstung und dem Personal des Feindes vollständig zerstört“, schreiben die Sondereinsatzkräfte auf Telegram. Anschließend hätten die Sondereinsatzkräfte eine ukrainische Flagge an der Stelle der zerstörten feindlichen Stützpunkte mithilfe einer Drohne installiert, heißt es.

Sieg im Ukraine-Krieg: Sprecher der ukrainischen Seestreitkräfte nennt Bedingung für schnelleren Gewinn

Update vom 29. Januar, 13.55 Uhr: Laut dem Chef der ukrainischen Seestreitkräfte, Admiral Oleksij Nejischpapa, würde die Ukraine den Krieg mit Russland schneller gewinnen, falls man dem Land erlauben sollte, westliche Waffen auf russisches Territorium abzufeuern. „Wir müssen die Fähigkeiten haben, um sicherzustellen, dass Russland die Idee, auch nur in die Richtung der Ukraine zu schauen, für immer aufgeben wird“, sagte er dem britischen Sender Sky News. Der Westen liefert der Ukraine zwar Raketen mit hoher Reichweite, stellt aber Bedingungen für deren Nutzung auf, um zu verhindern, dass die Ukraine mit diesen Waffen russischen Boden angreift und so die Lage eskaliert.

„Hätten wir unbegrenzte Fähigkeiten, dann wäre der Krieg völlig anders gelaufen“, sagte er dem Sender und ergänzte: „Je früher die Armee die Fähigkeit dazu hat, die Infrastruktur des Feindes zu zerstören, desto schneller werden wir gewinnen.“ Admiral Nejischpapa warnte zudem auch, bisherige Angriffsmethoden der Ukraine könnten inzwischen unwirksam sein. „Der Feind passt sich an, also müssen wir uns auch anpassen“, betonte er. Es handle sich um einen „Krieg der Technologien“. Wer die technologische Sphäre gewinne, gewinne auch den Krieg.

Lage im Ukraine-Krieg: Verwirrung um Fortschritte Russlands in Oblast Charkiw

Update vom 29. Januar, 12.25 Uhr: Russlands Armee behauptet, das Dorf Tabajewka in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine eingenommen zu haben. Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Ukraine bestreitet dies jedoch. Wolodymyr Fitjo, Kommunikationschef der ukrainischen Landstreitkräfte, sagte laut dem Sender Sky News: „Das entspricht nicht der Realität. In der Nähe des Gebiets finden Zusammenstöße statt.“

Finnlands Außenministerin sieht keinen russischen Einfluss bei Wahl inmitten des Ukraine-Krieges

Update vom 29. Januar, 10.10 Uhr: Die Präsidentschaftswahl in Finnland geht am 11. Februar in die Stichwahl. Schon im Vorfeld der ersten Runde zeigten sich indes viele besorgt über eine mögliche Einflussnahme durch Russland. Der finnischen Außenministerin Elina Valtonen zufolge ist das Land allerdings gewappnet gegen derartige Versuche. „Wir sind auf eine mögliche Einflussnahme Russlands auf die Wahl vorbereitet“, sagte Valtonen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Bisher sei der Wahlkampf jedoch ruhig verlaufen und man habe keine „Manipulations- oder Beeinflussungsversuche“ gesehen. Die finnische Bevölkerung bezeichnete sie als widerstandsfähig in dieser Hinsicht und ergänzte: „Wir lassen uns nichts von außen diktieren.“

Finnland hat eine sehr lange Grenze von 1340 Kilometern zu Russland, die zugleich eine Außengrenze der Europäischen Union und inzwischen auch der Nato ist. Finnland stellte nach dem Beginn des Ukraine-Krieges einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft und trat dem Bündnis 2023 bei, um Sicherheit vor einer möglichen russischen Aggression gewährleisten zu können. Nach dem Beitritt Finnlands hat Russland Militärstützpunkte an der Grenze zusätzlich verstärkt. Viele Länder, die an Russland angrenzen, befürchten, sie könnten das nächste Opfer eines russischen Überfalls sein.

Versorgung im Ukraine-Krieg: Kiews Verteidigungsminister räumt Defizite bei Versorgung ein

Update vom 29. Januar, 9 Uhr: Nach Beschwerden des ukrainischen Militärs über Defizite bei Ausstattung und Versorgung hat Verteidigungsminister Rustem Umjerow Verfehlungen eingeräumt. Bei unangekündigten Kontrollen seien „viele Verstöße“ registriert worden, teilte der Minister bei Facebook mit. Es seien auch Lebensmittelvorräte überprüft worden. Es fehlt demnach Proviant im Wert von mehr als 50 Millionen Hrywna (rund 1,2 Millionen Euro), der nicht geliefert worden sei.

„Wir nehmen die Verstöße auf und bearbeiten jeden Fall einzeln“, schrieb Umjerow in der am Sonntag veröffentlichten Mitteilung. Für einige Militäreinheiten sei zuletzt schon der Lieferant gewechselt worden wegen der Vorkommnisse. Die unangekündigten Inspektionen, an denen auch die Geheimdienste und andere Sicherheitsorgane beteiligt seien, würden fortgesetzt, hieß es.

Aus den Streitkräften hatte es laut Verteidigungsministerium zuletzt Beschwerden über die Versorgungsdefizite in den Lagern einiger Einheiten im Osten des Landes gegeben. Dabei seien auch Mängel bei Qualität und Zahl der Lebensmitteln festgestellt worden.

Update vom 29. Januar, 6.00 Uhr: Der zentralukrainische Bezirk Krementschuk ist ukrainischen Angaben zufolge erneut Ziel russischer Angriffe. „Den zweiten Tag in Folge greift der Feind das Gebiet Poltawa an“, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Region, Filip Pronin, auf Telegram. Das Ziel liege im Kreis Krementschuk. Es habe keine Verletzten gegeben. Am Samstag hatte eine Rakete in derselben Region ein Industriegebiet getroffen und einen Brand ausgelöst. Auch hier wurden keine Opfer gemeldet.

Ukraine-News: Angriffe mit Drohnen und Raketen

Russland hat die Ukraine in der Nacht auf Sonntag (28. Januar) nach offiziellen Angaben erneut mit Kampfdrohnen und Raketen angegriffen. Von acht Drohnen habe die Luftverteidigung vier abwehren können, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Zudem habe die russische Armee die zentralukrainische Region Poltawa mit zwei Iskander-Raketen und das Gebiet Donezk mit umfunktionierten Flugabwehrraketen angegriffen.

Ukraine-News: Russland erleidet hohe Verluste an der Front

Der Generalstab der Ukraine hat Zahlen zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. So wurden innerhalb von einem Tag 1070 Soldaten getötet oder kampfunfähig gemacht, außerdem verlor Putins Armee zehn Panzer und 16 Artilleriesysteme. Hier die Zahlen im Überblick, die sich nicht unabhängig verifizieren lassen:

  • Personen: etwa 383.180 (+1070 zum Vortag)
  • Panzer: 6290 (+10)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 11696 (+25)
  • Artilleriesysteme: 9113 (+16)
  • Luftverteidigungsausrüstung: 660 (+0)
  • Flugzeuge: 331 (+0)
  • Hubschrauber: 324 (+0)
  • Drohnen: 7049 (+8)
  • Marschflugkörper: 1846 (+1)
  • Schiffe/Boote: 23 (+0)
  • U-Boote: 1 (+0)
  • Automobilausrüstung und Tankwagen: 12149 (+46)
  • Spezialausrüstung: 1443 (+7)

Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 29. Januar. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Ukraine-News: Auch auf See „Krieg der Technologien“

Die ukrainischen Seestreitkräfte spielen nach den Worten ihres Befehlshabers im Abwehrkampf gegen Russlands Marine die Rolle des David im Kampf gegen Goliath. Ohne eigene große Schiffe seien die ukrainischen Verbände bemüht, russische Kampfschiffe rund um die Krim zu bekämpfen und diese auch von der Küste der Ukraine fernzuhalten, erläuterte Vizeadmiral Olexij Neischpapa am Sonntag in einem Interview des britischen Senders Sky News.

Russland führt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit fast zwei Jahren. Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Militärhilfe. Zu den bisher größten Erfolgen der ukrainischen Seestreitkräfte gehört die Versenkung des russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ im April 2022.

Zuletzt hat die Ukraine in geheimen Operationen mehrere Angriffe gegen die russischen Seestreitkräfte geführt. Dabei sollen unter anderem Schnellboote als Seedrohnen, Unterwasserdrohnen und selbst Jet-Skier eingesetzt worden sein. „Unsere Erfolge in den Jahren 2022 und 2023 basieren auf innovativen Lösungen“, sagte Neischpapa. Da sich Russland anpasse, müsse auch die Ukraine ihre Strategie anpassen. „Ein moderner Krieg ist ein Krieg der Technologien, und wer auch immer im technologischen Sinn gewinnt, trägt den Sieg davon.“ (Redaktion mit Agenturmaterial)

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