Russland-Krise im Liveticker: +++ 03:06 Kuba: Europa schürt das Feuer +++

In der Ukraine-Krise stellt sich Kuba hinter Russland. In einem Bericht über Russlands Anerkennung der Separatistengebiete in der Ostukraine heißt es bei Granma, der Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas: “Der Kreml agiert sehr zurückhaltend und ruft zu einer friedlichen Lösung auf, während Europa die Flammen anfacht und das Feuer schürt.”

+++ 02:13 UN-Generalsekretär Guterres: Kein Genozid in der Ostukraine +++
UN-Generalsekretär Antonio Guterres weist die Äußerung von Präsident Wladimir Putin zurück, dass in der Ost-Ukraine ein Völkermord an Russen begangen würde. “Ich glaube nicht, dass dies der Fall ist”, sagt Guterres auf die Frage nach Putins Aussage. Nach internationalem Recht gilt als Völkermord die Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise auszulöschen.

+++ 01:37 Neue Satellitenbilder zeigen Stationierung russischer Einheiten in Belarus +++
Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen weitere militärische Aktivitäten Russlands in der Nähe der Grenze zur Ukraine. Das in den USA ansässigen Unternehmens Maxar Technologies meldet die Stationierung von mehr als 100 Militärfahrzeugen und Dutzenden von Truppenzelten im südlichen Belarus im Grenzgebiet zur Ukraine. Auch ein neues Feldlazarett sei bei einer Militärgarnison im Westen Russlands errichtet worden.

(Foto: via REUTERS)

+++ 01:03 Weißes Haus: Vorerst keine Pläne für Treffen von Biden und Putin mehr +++
Angesichts der jüngsten Eskalation Moskaus in der Ukraine-Krise plant das Weiße Haus vorerst kein persönliches Treffen von US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin. “Derzeit ist das sicher nicht geplant”, sagt Bidens Sprecherin Jen Psaki in Washington. Biden sei grundsätzlich offen für Diplomatie und Gespräche auf höchster Ebene. Aber aktuell, da Putin die Invasion eines souveränen Landes vorantreibe, sei nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

+++ 00:40 Baltenstaaten begrüßen Verlegung von US-Truppen +++
Estland, Lettland und Litauen begrüßen die Ankündigung von US-Präsident Joe Biden, zusätzliche Truppen und Militärausrüstung in die baltischen Staaten zu verlegen. Die sei eine “sehr gute und starke Botschaft”, sagt die estnische Außenministerin Eva-Maria Liimets. In Lettland würdigen Staatspräsident Egils Levits, Regierungschef Krisjanis Karins und Außenminister Edgars Rinkevics den Schritt Washingtons. Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda bezeichnet die Entscheidung als “entscheidend in der aktuellen Sicherheitslage”. “Je stärker die östliche Nato-Flanke ist, desto sicherer ist ganz Europa”, twittert er.

+++ 00:08 USA warnen Russland vor weiteren Sanktionen +++
Die US-Regierung könnte ihre neuen Sanktionen gegen Russland nach Angaben eines führenden Vertreters des Weißen Hauses noch dramatisch verschärfen. Die Finanzsanktionen gegen zwei russische Staatsbanken, die zusammen eine Bilanzsumme von rund 85 Milliarden US-Dollar hätten, seien nur der Anfang, sagt der Beamte nach Angaben der dpa. Falls Russland weiter gegen die Ukraine vorgehe, sei “keine russische Finanzinstitution sicher”.

+++ 23:38 USA verlegen Kampfjets und Hubschrauber nach Osteuropa +++
Als Reaktion auf das russische Vorgehen gegen die Ukraine verlegen die US-Streitkräfte in Deutschland stationierte Kampfjets und Kampfhubschrauber nach Osteuropa. Wie ein US-Verteidigungsvertreter mitteilt, sollen bis zu acht Kampfjets vom Typ F-35 von Deutschland aus an Standorte “entlang der NATO-Ostflanke” verlegt werden. Außerdem würden 20 in Deutschland stationierte US-Kampfhubschrauber vom Typ AH-64 ins Baltikum gebracht. Darüber hinaus werden rund 800 US-Soldaten eines Infanterie-Bataillons von Italien aus in die baltischen Staaten geschickt, während zwölf weitere AH-64-Hubschrauber von Griechenland nach Polen verlegt werden. Mit den Verlegungen sollten “unsere NATO-Verbündeten beruhigt” und “jede potenzielle Aggression gegen NATO-Mitgliedstaaten” verhindert werden, zitiert die Nachrichtenagentur AFP die namentlich nicht genannte Quelle.

+++ 22:58 US-Außenminister Blinken sagt Treffen mit Lawrow ab
Angesichts der jüngsten Eskalation durch Moskau sagt US-Außenminister Antony Blinken ein geplantes Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ab. Mit Blick auf das Vorgehen Moskaus habe es keinen Sinn, an dem ursprünglich für diesen Donnerstag in Genf angesetzten Gespräch festzuhalten, sagt Blinken in Washington.

+++ 22:54 Selenskyj kündigt Teilmobilmachung von Reservisten an +++
Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland kündigt der ukrainische Präsident Selenskyj eine Teilmobilmachung von Reservisten an, schließt eine Generalmobilmachung aber aus. “Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen”, sagt er. Er kündigt zudem ein Treffen mit den 150 wichtigsten Unternehmern an und fordert alle Geschäftsleute auf, im Lande zu bleiben.

+++ 22:30 EU-Sanktionen treten am Mittwoch in Kraft +++
Die neuen EU-Sanktionen gegen Russland sollen nach Angaben des derzeitigen EU-Ratsvorsitzes bereits an diesem Mittwoch in Kraft treten. Die noch notwendigen technischen und rechtlichen Überprüfungen würden über Nacht erfolgen, teilt die französische Präsidentschaft mit.

+++ 21:55 Sigmar Gabriel unterstützt Stopp für Nord Stream 2 +++
Ex-Außenminister Sigmar Gabriel sagt in der Sendung RTL direkt: “Wer mit Krieg in Europa spielt und bewaffnet in ein Land einfällt, der muss auch einen Preis dafür zahlen.” Der Stopp von Nord-Stream-2 habe auch Folgen für Deutschland. “Ich glaube, da darf sich keiner was vormachen, wir haben ohnehin schon hohe Energiepreise, das wird uns auch selber treffen, aber wir müssen jetzt mal zeigen, was uns der Frieden in Europa wert ist und ich finde, da darf man nicht zurückschrecken!”

+++ 21:35 Bericht: Russische Diplomaten verbrennen Akten vor Abzug aus Ukraine +++Auf sozialen Medien kursieren Filmaufnahmen, die zeigen sollen, wie Mitarbeiter der russischen Botschaft in Kiew und des russischen Konsulats in Odessa Dinge – möglicherweise Akten – verbrennen. Auch der ukrainische Sender TSN berichtet darüber, allerdings auch nur unter Berufung auf Berichte von Anwohnern und Journalisten in sozialen Netzwerken.

Das russische Außenministerium hatte zuvor angekündigt, sein diplomatisches Personal aus dem Nachbarland abzuziehen. Die russischen Vertretungen in der Ukraine würden “zeitnah” evakuiert, um “das Leben und die Sicherheit” der Diplomaten zu schützen, so das Außenministerium in Moskau. Russische Diplomaten in der Ukraine hätten Drohungen erhalten, zudem habe es “wiederholte Angriffe” auf die russische Botschaft in Kiew und Konsulate in anderen Städten gegeben. “Die Ukraine ist in tiefes Chaos geraten.”

+++ 21:11 EU verhängt noch keine Sanktionen gegen Putin +++
Gegen Wladimir Putin persönlich werden trotz seiner Verantwortung für die jüngste Eskalation gegen die Ukraine vorerst keine EU-Sanktionen verhängt. “Herr Putin ist nicht auf der Liste der Sanktionierten”, bestätigt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach einem Sondertreffen der EU-Außenminister in Paris. Man habe so entschieden, weil es die Notwendigkeit gebe, weitere Maßnahmen in Reserve zu haben.

+++ 20:59 Biden: Wir wollen nicht gegen Russland kämpfen +++
Biden kündigt an, die USA würden die Ukraine weiter mit defensiven Waffen unterstützen. Außerdem würden die US-Truppen in Estland, Lettland und Litauen verstärkt. “Lassen Sie mich das deutlich sagen, dies sind vollkommen defensive Unternehmungen unsererseits. Wir haben nicht die Absicht, gegen Russland zu kämpfen.” Zusammen mit den Alliierten wollten die USA aber eine klare Botschaft aussenden, “dass wir jeden Inch NATO-Territoriums verteidigen werden”.

+++ 20:45 Biden “weiter offen für Diplomatie” +++
Der US-Präsident zeigt weiter offen für eine diplomatische Lösung. “Wir werden Russland nach seinen Taten und nicht nach seinen Worten beurteilen”, sagt er. “Die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten und Partner sind weiterhin offen für Diplomatie. Wenn sie ernst gemeint ist.” Ob er bereit sei, Putin zu treffen, sagt Biden nicht. Einem möglichen Treffen hatte er am Wochenende unter der Bedingung zugestimmt, dass Russland nicht in die Ukraine einmarschiert.

+++ 20:33 Biden kündigt Sanktionen gegen russischen Finanzsektor an +++
Biden sagt weiter, die Strafmaßnahmen würden sich gegen zwei große Banken, gegen den Handel mit russischen Staatsanleihen und gegen Unterstützer des russischen Präsidenten richten. “Sie haben Anteil an der korrupten Politik des Kreml und sie sollten Anteil an den Strafen haben.”

Ein Ziel sei, es dem russischen Staat zu erschweren, Schulden aufzunehmen. Die Sanktionen würden auch den USA weh tun, sagt Biden. “Die Freiheit zu verteidigen, wird auch uns etwa kosten. Wir müssen das offen sagen.” Er werde Vorsorge treffen, dass die Folgen für die US-Wirtschaft und die US-Bürger so gering wie möglich ausfallen.

+++ 20:26 Biden: Das war der Anfang einer russischen Invasion +++
“Das ist der Anfang einer russischen Invasion in die Ukraine”, sagt Biden im Weißen Haus. “Wer in Gottes Namen, glaubt Putin, gibt ihm das Recht, sogenannte neue ‘Länder’ auf einem Territorium anzuerkennen, das seinem Nachbarn gehört?” Der US-Präsident kündigt erste Sanktionen gegen Russland an, die eng mit den Verbündeten abgesprochen seien. Mache Russland weiter, werde es weitere Sanktionen geben. Er glaube weiterhin, dass Russland eine breit angelegte Operation gegen die Ukraine plane, so Biden. “Ich hoffe, ich habe Unrecht.”

+++ 20:19 Russland nimmt diplomatische Beziehungen zu “Volksrepubliken” auf +++
Russland nimmt nach der Anerkennung der “Volksrepubliken” in der Ostukraine diplomatische Beziehungen mit den Regionen auf. Wie das russische Außenministerium mitteilt, will Russland die Zusammenarbeit mit den Gebieten Donezk und Luhansk ausbauen. Ziel sei “Frieden, die Stabilität in der Region und die Stärkung der Sicherheit”.

+++ 19:50 Verfassungsschutz warnt vor Cyberattacken aus Russland +++
Der Verfassungsschutz warnt angesichts der aktuellen Spannungen mit Russland vor massiven russischen Cyberangriffen auf deutsche Ziele. Die Verfassungsschutzbehörden in den Bundesländern hätten deshalb bereits in der vergangenen Woche im Rahmen des Wirtschaftsschutzes “nachdrücklich” empfohlen, Schutzmaßnahmen in der eigenen IT-Infrastruktur zu verstärken, sagt der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, dem “Handelsblatt”.

+++ 19:23 Reporterin berichtet von Explosionen in Ostukraine +++
In Luhansk und Donezk kämpfen seit Jahren Pro-Europäer gegen Pro-Russen. Nun, sagen Soldaten, sei die militärische Unterstützung durch Russland offiziell, sonst habe sich nicht viel verändert, berichtet ntv-Reporterin Kavita Sharma aus einem Dorf direkt an der Frontlinie.

+++ 18:56 Scholz wirft Putin Bruch des Völkerrechts vor +++
Bundeskanzler Scholz wirft dem russischen Präsidenten Putin einen Bruch des Völkerrechts vor. Die Situation “war ernst und ist ernst”, sagt er RTL. Putins Vorgehen gefährde die staatliche Souveränität der Ukraine. “Wenn in Europa jetzt alle anfangen in Geschichtsbüchern zu blättern, wo früher mal Grenzen verlaufen sind, dann haben wir eine sehr unfriedliche Zeit vor uns”, so Scholz. Putin habe sein Vorhaben offenbar schon lange vorbereitet, wie man jetzt sehe.

“Wir sind auch in der Lage, noch weitere Sanktionen zu beschließen, wenn das passiert, was man angesichts des Militäraufmarsches nicht ausschließen kann, nämlich, dass es tatsächlich zu einer vollständigen militärischen Invasion der Ukraine seitens Russlands kommt”, sagt Scholz mit Blick auf eine mögliche russische Invasion in die Ukraine.

+++ 18:50 EU will es dem Kreml “so schwer wie möglich machen, seine aggressive Politik zu finanzieren” +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nennt die Entscheidung Putins, die Rebellengebiete Luhansk und Donezk anzuerkennen, “unrechtmäßig und inakzeptabel”. Russland habe die Krise verursacht und sei für die Eskalation verantwortlich. Das Sanktionspaket der EU sei “eine deutliche Antwort auf die erneuten Rechtsverstöße des Kremls”. Man wolle es dem Kreml “so schwer wie irgend möglich machen, seine aggressive Politik zu finanzieren”.

+++ 18:39 Russland evakuiert Botschaft in Kiew +++
Russland will “in naher Zukunft” sein Botschaftspersonal aus der ukrainischen Hauptstadt abziehen. Das meldet die russische Agentur Ria Novosti. Es sei die erste Priorität, Leben und Sicherheit des Botschaftspersonals zu schützen, teilt das russische Außenministerium mit. Gemeint sind angebliche Bedrohungen durch die Ukraine, für die es in der Realität keine Hinweise gibt.

+++ 18:18 Außenminister der EU-Staaten stimmen Sanktionen gegen Russland zu +++
Die EU verhängt neue Sanktionen gegen Russland. Die Außenminister der 27 Mitgliedstaaten stimmen bei einem Sondertreffen in Paris einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission und des Auswärtigen Dienstes zu. Die Strafmaßnahmen sollen noch in dieser Woche nach Abschluss technischer Vorbereitungen in Kraft treten.

+++ 17:58 Putin stellt Forderungen an die Ukraine +++
Von der Ukraine fordert Putin eine teilweise Demilitarisierung, einen Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft und die Anerkennung der Krim als russisch. Das Minsker Abkommen, das die Grundlage für den Friedensprozess für die Ostukraine war, erklärt er für erledigt. Die Differenzen zwischen Kiew und den Separatisten müssten in Verhandlungen beigelegt werden. Zugleich räumt Putin ein, dass dies im Moment unmöglich sei.

Dann behauptet er noch, die Ukraine strebe eine nukleare Bewaffnung an. Der Frage, ob er russische Truppen in die Separatistengebiete schicken werde, weicht Putin aus: Er habe nicht gesagt, dass er die Truppen “sofort” nach dieser Pressekonferenz losschicken werde.

+++ 17:44 Es geht Putin um mehr als die Rebellengebiete +++

In einer Pressekonferenz im Kreml sagt Putin, Russland erkenne die “Volksrepubliken” Luhansk und Donezk in den Grenzen an, die diese in ihren Verfassungen beschreiben. Das sind die Grenzen der Bezirke Luhansk und Donezk, die deutlich größer sind als die Rebellen-Region in der Ostukraine. Russland unterstützt damit einen Anspruch der Separatisten auf ein Gebiet, das aktuell die ukrainische Armee kontrolliert.

+++ 17:37 NATO warnt vor großem Angriff auf Ukraine +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt vor einem “groß angelegten Angriff” Russlands auf die Ukraine. Das Militärbündnis beobachte einen fortgesetzten russischen Truppenaufmarsch und Vorbereitungen für einen solchen Angriff, sagt Stoltenberg nach einer Sitzung des NATO-Ukraine-Komitees in Brüssel. Es sei die gefährlichste Lage für Europa innerhalb einer Generation.

+++ 17:31 Weißes Haus kündigt Statement von Biden an +++
US-Präsident Joe Biden will sich heute um 19.00 Uhr MEZ zum Konflikt mit Russland äußern, teilt das Weiße Haus mit. Die US-Regierung hatte bereits zuvor angekündigt, am Dienstag weitere Maßnahmen gegen Russland verkünden zu wollen.

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