Nordsee: Havarierter Autofrachter wird nach Eemshaven geschleppt

Stand: 03.08.2023 03:58 Uhr

Der vor der niederländischen Küste havarierte Autofrachter soll nach Eemshaven geschleppt werden. Die Feuer an Bord der “Fremantle Highway” sind laut Aussagen des Bergungsunternehmens mittlerweile erloschen.

Der in der Nordsee durch ein Großfeuer schwer beschädigte Autofrachter “Fremantle Highway” soll ins niederländische Eemshaven geschleppt werden. Das teilte die Wasserbehörde in der Nacht zum Donnerstag mit. Eemshaven ist der nächstgelegene Seehafen zum derzeitigen Ankerplatz des Frachters vor der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog.

Der Seehafen liegt kurz vor der deutschen Grenze etwa auf der Höhe von Emden, im Nordosten der Niederlande. Eemshaven sei die beste Option angesichts der schlechten Wetterbedingungen, der Infrastruktur und des kurzen Abstandes, teilte die Behörde mit. Dadurch würden Risiken eingeschränkt.

Der Transport über eine Strecke von rund 64 Kilometern soll am Donnerstagmorgen starten. Doch Abfahrt- und Ankunftszeit seien stark abhängig von Wetter, Strömung und Gezeiten, hieß es. Das Schiff wird begleitet von Bergungsspezialisten sowie einem Spezialschiff, das im Notfall heraussickerndes Öl räumen kann. Bislang sei kein Öl ausgelaufen.

In Eemshaven ist der Autofrachter willkommen. Die dortige Hafenverwaltung sagte, die Anlage bringe gute Voraussetzungen mit. Es gebe einen Bahnanschluss und Stellflächen. Man habe Erfahrung als Ausrüstungshafen für große Kreuzfahrtschiffe.

Ursache für Brand noch unklar

Die Feuer an Bord sind nach Angaben des Bergungsunternehmens Boskalis mittlerweile erloschen. Der größte Teil des Schiffes wurde inzwischen inspiziert, teilte die niederländische Wasser- und Schifffahrtsbehörde “Rijkswaterstaat” mit.

Die Ursache des Brandes ist weiterhin nicht genau geklärt. “Wir wissen nicht mit Sicherheit, was die Brandursache war”, sagte Boskalis-Chef Peter Berdowski. “Wahrscheinlich ist, dass ein Auto angefangen hat zu brennen und der Brand schnell auf die anderen übergesprungen ist.”

Das Feuer war vergangene Woche an Bord des Schiffes ausgebrochen. Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven zur Einfahrt des Suezkanals in Ägypten. Nach Angaben der japanischen Reederei K-line befinden sich 1,6 Millionen Liter Schweröl und 3783 Autos an Bord.

Ein Besatzungsmitglied des Schiffes kam ums Leben, die 22 anderen wurden verletzt und evakuiert. Die meisten von ihnen wurden inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen.

Mit Informationen von Andreas Meyer-Feist, ARD-Studio Brüssel.

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