News von heute: Kreml verspricht trotz Lukaschenko-Drohung Gaslieferungen

Die News von heute im stern-Ticker.

Die News von heute im stern-Ticker:

12.33 Uhr: Mindestens 15 Verletzte bei Explosion in Moschee in Afghanistan

Bei einer Explosion in einer Moschee im Osten Afghanistans sind nach offiziellen Angaben mindestens 15 Menschen verletzt worden. Ein Sprecher der regierenden Taliban teilte mit, dass sich die Explosion während des Freitagsgebets in der Moschee Spin Ghar in der Provinz Nangarhar ereignet habe. Im Kurznachrichtendienst Twitter verbreitete Meldungen über Tote wurden zunächst nicht bestätigt. Einer der Stammesälteren teilte mit, die Bombe sei in der Gebetsnische (Mihrab) der Moschee versteckt worden. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

12.30 Uhr: Lufthansa zahlt stille Einlagen an deutschen Staat zurück

Die Lufthansa hat die stillen Einlagen des deutschen Staats vollständig zurückgezahlt. Das teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Es bleibt noch eine direkte Aktienbeteiligung des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds von 14 Prozent des Grundkapitals. Die Rückzahlung aller in der Corona-Krise gezahlten Staatshilfen gilt als Voraussetzung für weitere Fusionen und Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften. Denn so lange die Unternehmen der Branche staatlich gestützt werden, sind ihnen Zusammenschlüsse untersagt. Lufthansa hat auch Hilfen von Österreich, der Schweiz und Belgien erhalten.

12.25 Uhr: Frankreichs Polizei fahndet nach Austern-Dieben – drei Tonnen Beute

Drei Tonnen Austern sind einem Züchter an der Westküste Frankreichs auf der Insel Îl de Ré gestohlen worden. Die Täter hätten ihre Beute mit einem Traktor oder Boot von der Zuchtanlage weggeschafft, teilt die Staatsanwaltschaft mit, wie der Sender France Info berichtete. Der betroffene Züchter beklagte einen Verlust im Wert von 20 000 Euro. Die Austern waren für den Verkauf zu Weihnachten und zum Jahreswechsel bestimmt, wo es eine große Nachfrage nach der Delikatesse gibt.

12.22 Uhr: Mordgeständnis bei “Wahrheit oder Pflicht”: Mindestens 15 Jahre Haft

Ein junger Mann, der bei einer Partie “Wahrheit oder Pflicht” den Mord an seiner 94-jährigen Stief-Großmutter gestanden hat, muss in England lange ins Gefängnis. Ein Gericht in der Stadt Preston verurteilte den 21-Jährigen zu lebenslanger Haft. Er müsse mindestens 15 Jahre hinter Gittern verbringen, entschied das Gericht.

Der junge Mann war kurz nach der Tat im Mai 2018 von zwei Freunden bei “Wahrheit oder Pflicht” nach seinem “dunkelsten Geheimnis” gefragt worden. “Ich glaube, ich habe jemanden getötet”, sagte er und erzählte auf Nachfrage, er habe die Vorhänge in Brand gesetzt, weil er gewollt habe, dass seine an Demenz erkrankte Stief-Großmutter nicht mehr leide. Doch die Freunde glaubten ihm nicht, sondern hielten die Geschichte für einen schlechten Witz. Erst als der Mann fast ein Jahr später sein Geständnis in einer Therapiestunde wiederholte, wurde der Fall wieder aufgerollt.

12.15 Uhr: Furcht vor Corona-Infektion in Deutschland im Jahresvergleich stark rückläufig

Die Menschen in Deutschland haben sich zuletzt deutlich weniger vor Corona gefürchtet als noch vor einem Jahr. Das geht aus einer Umfrage der Krankenkasse DAK hervor, die in Hamburg veröffentlicht wurde. Demnach hatten im Befragungszeitraum im Oktober 20 Prozent Angst vor einer Coronainfektion. Bei einer identischen Vorläuferumfrage vor einem Jahr waren es 37 Prozent gewesen.

Unter den 14- bis 29-Jährigen war die Sorge vor einer möglichen Ansteckung aktuell mit 30 Prozent allerdings deutlich höher als im Durchschnitt der Bevölkerung. Die Befragungen liefen laut DAK zwischen dem 4. und dem 25. Oktober, endeten also vor etwa zweieinhalb Wochen. Seitdem verschlechterte sich die Infektionslage massiv.

12.05 Uhr: Pinguin aus der Antarktis schwimmt 3000 Kilometer nach Neuseeland

Ein Pinguin aus der Antarktis hat eine rund 3000 Kilometer lange Reise nach Neuseeland unternommen. Das Tier, ein Adéliepinguin (Pygoscelis adeliae), wurde an einem Strand der Halbinsel Banks Peninsula nahe Christchurch auf der Südinsel von einem Anwohner gesichtet, wie das neuseeländische Portal “Stuff” berichtete. Nach Daten der neuseeländischen Vogel-Enzyklopädie New Zealand Birds Online war dies erst das dritte Mal seit Beginn der Aufzeichnungen, dass ein Adéliepinguin von der Antarktis Neuseeland erreichte. Warum der flugunfähige Seevogel so weit schwamm, war zunächst nicht klar. Laut der Enzyklopädie kommen Adéliepinguine im Rossmeer zahlreich vor, finden aber selten den Weg nach Neuseeland.

11.56 Uhr: Ampel diskutiert auch über Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen

Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP diskutieren auch über eine mögliche Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen – die Meinungen gehen dabei aber auseinander. Wahrscheinlich werde man in den kommenden Wochen eine berufsgruppenspezifische Impfpflicht einführen müssen, sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen in Berlin. Wer für andere Menschen Verantwortung trage, habe in dieser wichtigen Phase der Pandemie nicht nur eine Entscheidung über seine eigene Gesundheit zu treffen. Er nannte etwa Pflegekräfte, Ärzte, Reinigungs- und Küchenpersonal in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen.

11.47 Uhr: Kein Geld in der Kasse: Asia-Imbiss will für Räuber kochen

Angestellte in einem Asia-Imbiss in Lengerich (Nordrhein-Westfalen) haben zwei bewaffneten Räubern angeboten, für sie zu kochen – weil sie kein Geld mehr in der Kasse hatten. Wie die Polizei mitteilte, wurde das Angebot von den maskierten Tätern ausgeschlagen. Sie flüchteten ohne Essen und Beute.

Laut den Ermittlern hatten die offenbar jungen Täter (17 bis 18 Jahre alt) den Imbiss gegen 22.00 Uhr mit einem Messer betreten und Bargeld gefordert. “Die beiden Angestellten verwiesen auf die bereits geleerte Kasse, boten allerdings an, ein Gericht nach Wahl der Täter zu kochen”, so die Polizei. Sie sucht nun nach Zeugen.

11.19 Uhr: Kreml sagt trotz belarussischer Drohung weiterhin Gaslieferungen nach Europa zu

Russland hat entgegen der belarussischen Drohungen versprochen, seine Gaslieferungen nach Europa nicht zu stoppen. Russland “ist und bleibt ein Land, das alle seine Verpflichtungen zur Lieferung von Gas an die europäischen Verbraucher erfüllt”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Minsk hatte zuvor im Flüchtlingsstreit mit der EU gedroht, die Lieferungen von russischem Gas nach Europa über die durch Belarus verlaufende Jamal-Europa-Pipeline zu unterbrechen.

“Wenn sie neue Sanktionen gegen uns verhängen, müssen wir reagieren”, hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko am Donnerstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta gesagt. “Und was, wenn wir die Gaslieferungen unterbrechen?” Brüssel hatte zuvor für kommende Woche neue Sanktionen gegen Belarus angekündigt. Peskow erklärte, Lukaschenko habe seine Äußerungen nicht mit Moskau abgestimmt.

11.18 Uhr: Taliban melden Tote und Verletzte bei Explosion in afghanischer Moschee

Bei einer Explosion in einer Moschee in der afghanischen Unruheprovinz Nangarhar hat es nach Angaben der Taliban Tote und Verletzte gegeben. Die Explosion habe sich in einer Moschee im Bezirk Spin Ghar ereignet, sagte ein Vertreter der radikalislamischen Taliban am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Detonation erfolgte demnach während des Freitagsgebets.

Seit der Machtübernahme der Taliban im August hat es in Afghanistan eine Reihe von Anschlägen gegeben. Erst Anfang November waren bei einem Angriff auf ein Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Kabul mindestens 19 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Zu der Tat bekannte sich der afghanische Ableger der Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS-K). Die Gruppe rivalisiert mit den neuen Machthabern und reklamierte zuletzt mehrere Angriffe für sich.

11.11 Uhr: Österreich ab Sonntag wieder Corona-Hochrisikogebiet

Österreich ist ab Sonntag wieder Corona-Hochrisikogebiet. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Die Einstufung bedeutet, dass Menschen bei ihrer Rückkehr nach Deutschland in Quarantäne müssen, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind.

10.54 Uhr: Mann am Bahnhof in Kamen von ICE erfasst

Ein 41-Jähriger ist in Kamen von einem ICE erfasst und schwer verletzt worden. Der Mann habe offenbar nachschauen wollen, wann der Zug komme und sei trotz eingeleiteter Schnellbremsung des ICE-Führers erfasst worden, berichtete die Polizei. Der Mann habe schwere Verletzungen am Kopf sowie an der Wirbelsäule erlitten. Er werde in einer Klinik behandelt, schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Der Triebfahrzeugführer habe bei dem Vorfall vom Donnerstag am Bahnhof Kamen-Methler auch noch einen Warnpfiff abgegeben. Eine 35-jährige Zugbegleiterin erlitt einen Schock und kam ebenfalls ins Krankenhaus.

10.46 Uhr: Türkei verbietet Reisen von Syrern, Irakern und Jemeniten nach Belarus

Die Türkei verbietet Staatsangehörigen aus Syrien, dem Irak und dem Jemen Abflüge von türkischen Flughäfen nach Belarus. Das teilte die türkische Luftfahrtbehörde am Freitag mit. Die EU hatte zuvor eine Verschärfung von Sanktionen angekündigt, die sich unter anderem gegen Fluggesellschaften richten sollen, die Belarus bei der Schleusung von Flüchtlingen Richtung EU unterstützen.

10.30 Uhr: 70 Prozent der Bevölkerung laut RKI mindestens einmal gegen Corona geimpft

Mindestens 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts von 9.08 Uhr rund 58,2 Millionen Menschen. Vollständig geimpft sind inzwischen mindestens 67,4 Prozent (56,1 Millionen Menschen).

Am Donnerstag wurden nach RKI-Angaben 379.000 Menschen geimpft. 252.000 Dosen wurden als Auffrischungsimpfungen verabreicht. Die sogenannte Booster-Impfung haben mittlerweile rund 3,6 Millionen Menschen bekommen.

Das RKI nimmt allerdings an, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.

10.08 Uhr: Rekordschneefälle im Nordosten Chinas: ein Toter

Rekordschneefälle haben den Nordosten Chinas heimgesucht und Transportverbindungen unterbrochen. Ein Mensch kam unter nicht näher genannten Umständen ums Leben. In Tongliao in der Inneren Mongolei schneite es 46 Stunden in Folge – so lange wie seit 1951 nicht, wie das Staatsfernsehen berichtete. Straßen waren blockiert, Flughäfen und Schulen wurden geschlossen.

Einige Städte in der Inneren Mongolei und der Nachbarprovinz Liaoning erlebten mehr als einen halben Meter Schnee. Für die Räumarbeiten mobilisierten die Behörden auch paramilitärische Polizeikräfte. Nur langsam konnten Verkehrswege wieder frei gemacht werden.

9.49 Uhr: Siebenjähriger in Büren unter Steinkreuz eingeklemmt – tot

Im nordrhein-westfälischen Büren ist ein Siebenjähriger von einem abbrechenden Gedenkkreuz aus Stein erschlagen worden. Wie die Polizei in Paderborn mitteilte, ereignete sich das Unglück am Donnerstagnachmittag, während der Junge mit einem etwa gleichaltrigen Begleiter an dem Gedenkkreuz spielte. Wie genau es zum Unglück kam, war demnach noch unklar.

Nach Angaben der Beamten war das 90 Zentimeter hohe Sandsteinkreuz von seinem Betonsockel abgebrochen und auf das Kind gestürzt. Der andere Junge verständigte danach sofort seine Eltern, die sich in unmittelbarer Nähe aufhielten. Diese wählten den Notruf. Trotz der Wiederbelebungsmaßnamen durch Notärzte und Sanitäter starb der Siebenjährige aber an seinen schweren Verletzungen. Nun ermittelt die Polizei den Hergang. Auch das Steinkreuz wurde beschlagnahmt.

9.24 Uhr: Unwetter auf Sizilien: Schulen in Catania vorsorglich geschlossen

Wegen anhaltender Unwetter auf der italienischen Insel Sizilien sind am Freitag im Osten der Insel vorsichtshalber die Schulen geschlossen geblieben. Der Bürgermeister der Stadt Catania am Fuße des Vulkans Ätna ordnete dies an, wie es in einer Mitteilung der Stadt am Donnerstagabend hieß. Der italienische Zivilschutz gab für Teile des Ostens die zweithöchste Wetterwarnstufe aus. Die Meteorologen erwarteten am Freitag örtlich kräftige Schauer.

In den vergangenen Tagen hatten bereits Unwetter im Westen der Insel gewütet. Die Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben Hunderte Male aus. Betroffen waren unter anderem die Provinzen um Palermo, Agrigent, und Trapani, aber auch Catania im Osten. Mit schwerem Gerät befreiten die Einsatzkräfte Straßen von Schlamm, wie ein am Freitag veröffentlichtes Video der Feuerwehr zeigte. In Sciacca, nordwestlich von Agrigent, gab eine Straße vor einem mehrstöckigen Wohnhaus nach und riss einige Autos mit in die Tiefe, wie auf einem Foto der Feuerwehr vom Donnerstag zu sehen war.

9.06 Uhr: Dänemark führt erste Corona-Beschränkungen wieder ein

Nach zwei Monaten ohne jegliche Beschränkungen im Land gelten in Dänemark wieder vereinzelte Corona-Maßnahmen. Seit Freitag muss man unter anderem bei größeren Veranstaltungen wie Konzerten und Messen sowie im Restaurant, in der Kneipe oder in der Diskothek wieder seinen Corona-Pass vorzeigen. Damit kann man im nördlichsten deutschen Nachbarland vorweisen, dass man geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet worden ist.

Dänemark hatte angesichts hoher Impf- und niedriger Infektionszahlen am 10. September alle im Land verbliebenen Corona-Beschränkungen aufgehoben. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch stark angestiegen, zulezt gab es die höchsten Tageswerte des gesamten Jahres. Aus diesem Grund wurde in dieser Woche beschlossen, Covid-19 für zunächst einen Monat wieder als “gesellschaftskritische Krankheit” zu bezeichnen. Das ist notwendig, damit die Regierung ohne vollständige Parlamentszustimmung Beschränkungen wie das Vorzeigen des Corona-Passes beschließen kann.

8.31 Uhr: Rekordzahl von Migranten überquert Ärmelkanal nach Großbritannien

So viele Migranten wie noch nie an einem Tag haben illegal den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien überquert. Britische Medien berichteten, dass am Donnerstag etwa 1000 Menschen vom Festland übergesetzt hätten. Ein Sprecher des britischen Innenministeriums nannte die Zahl “inakzeptabel”. Fotos zeigten, wie Menschen, darunter Frauen und kleine Kinder, in voll gepackten Schlauchbooten, die die britische Küste bei Dover erreichten. Bisher haben Schätzungen zufolge in diesem Jahr bereits etwa 23 000 Migranten auf diesem Weg das Land erreicht – schon jetzt mehr als doppelt so viele wie im Gesamtjahr 2020.

Damit wächst auch der Druck auf die britische Innenministerin Priti Patel. Die konservative Politikerin hatte mehrmals angekündigt, illegale Migration zu unterbinden. Die BBC zitierte eine Quelle in der Regierung, die Frankreich vorwarf, die Kontrolle über die Situation an seiner Küste zu verlieren. Dort warten zahlreiche Menschen auf eine Möglichkeit, nach Großbritannien zu fahren. London unterstützt die französischen Kontrollen mit umgerechnet rund 63 Millionen Pfund.

8.00 Uhr: Niederlanden droht laut Medien neuer Lockdown

Die Niederlande steuern angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen auf einen neuen Teil-Lockdown zu. Das berichten niederländische Medien unter Berufung auf Regierungskreise. So solle ab Samstag ein eingeschränkter Shutdown von drei Wochen beginnen, Gaststätten und die meisten Geschäfte müssten dann um 19 Uhr schließen.

Die geschäftsführende Regierung will im Laufe des Freitags über die neuen Maßnahmen entscheiden. Für den Abend ist eine Pressekonferenz angekündigt. Seit dem Vortag berät die Regierung im Catshuis, dem Amtssitz von Premier Mark Rutte. Auch über die Einführung der 2G-Regel für Gaststätten und Kultur und Sport soll entschieden werden.

7.56 Uhr: SPD-Generalsekretär: Regierung steht bis Nikolaus

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil rechnet damit, dass die neue Ampel-Regierung Anfang Dezember ihre Arbeit aufnehmen kann. Er sei total optimistisch, dass der Koalitionsvertrag mit Grünen und FDP von der SPD am 4. Dezember abgesegnet werde und Olaf Scholz in der Woche nach Nikolaus zum Kanzler gewählt werde, sagte Klingbeil dem Bayerischen Rundfunk (BR24) in einem nterview der Woche. Es brauche jetzt schnell eine handlungsfähige Regierung.

Zuvor hatte auch FDP-Chef Christian Lindner deutlich gemacht, dass er am vereinbarten Zeitplan zur Bildung einer Ampel-Koalition festhält. “Die FDP kann ihren Beitrag zur rechtzeitigen Klärung aller strittigen Punkte leisten”, sagte er der “Welt” (Online Donnerstag/Print Freitag). Die Grünen hatten den pünktlichen Abschluss der Verhandlungen kürzlich infrage gestellt und sich unzufrieden mit den Fortschritten vor allem beim Thema Klimaschutz gezeigt.

7.41 Uhr: US-Journalist in Myanmar zu elf Jahren Haft verurteilt

Ein in Myanmar festgenommener amerikanischer Journalist ist von einem Militärgericht zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Bei dem Urteil vom Freitag geht es um drei Anklagepunkte, darunter Anstiftung zum Aufruhr, wie der Arbeitgeber des verurteilten Danny Fenster mitteilte. Vor wenigen Tagen hatte die Justiz in dem Krisenland Anklage in zwei weiteren Punkten – Terrorismus und Aufruhr – gegen den 37-Jährigen erhoben. Dafür droht ihm laut seines Anwalts eine lebenslange Haftstrafe. Die Militärjunta in Myanmar geht seit dem Putsch von Anfang Februar hart gegen alle kritischen Stimmen vor.

Der seit fünfeinhalb Monaten inhaftierte Fenster, ein leitender Redakteur des englischsprachigen Magazins “Frontier Myanmar”, war Ende Mai unmittelbar vor dem Abflug in die USA am Flughafen von Yangon festgenommen worden. Er sitzt seither in dem für seine Foltermethoden berüchtigten Insein-Gefängnis. “Jeder bei Frontier Myanmar ist enttäuscht und frustriert über diese Entscheidung”, teilte Fensters Chef Thomas Kean mit. “Wir möchten nur, dass Danny so schnell wie möglich freigelassen wird, damit er nach Hause zu seiner Familie fliegen kann.”

6.53: Mehr als 100 Anzeigen rund um Karnevalsauftakt in Köln

In Köln hat es zu Beginn der Karnevalssession rund 110 Strafanzeigen gegeben. “Wir hatten alles dabei – Körperverletzung, Taschendiebstähle, Sachbeschädigung, Widerstand”, sagte ein Polizeisprecher. Vereinzelt sei es auch um “Sexualdelikte im niedrigschwelligen Bereich” gegangen. 32 Personen wurden nach vorläufiger Bilanz in Polizeigewahrsam genommen – überwiegend habe es sich um Betrunkene gehandelt. Drei Personen habe man vorläufig festgenommen, berichtete der Sprecher. Die Zahlen seien im Vergleich zu anderen Jahren nicht auffällig. Die Polizei war mit rund 1000 Kräften im Einsatz.

In den Partyzonen in der Kölner Altstadt und in der Zülpicher Straße galt wegen der Corona-Pandemie 2G: Nur Geimpfte und Genesene hatten Zutritt. Am späteren Donnerstagabend habe sich mit Ende des Bühnenprogramms der Schwerpunkt lokal dann etwas verlagert. “Es war eine insgesamt ruhige Nacht”, betonte der Polizeisprecher.

6.18 Uhr: Schärfere Regeln erhöhen Impfbereitschaft in Österreich deutlich

Die deutliche Verschärfung der Regeln für Ungeimpfte hat in Österreich die Zahl der Corona-Impfungen spürbar nach oben klettern lassen. In den ersten zehn Tagen nach Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz wurden insgesamt mehr als 420.000 Impfungen verzeichnet, wie aus Zahlen der Ministerien hervorgeht. In den zehn Tagen davor waren es rund 157.000. Seit 8. November gilt obendrein eine 2G-Regel, die Ungeimpfte aus weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausschließt.

Ein Großteil der Impfungen (235.000) entfiel seit 1. November auf Auffrischungsimpfungen. Zum ersten Mal ließen sich 123.000 Menschen gegen das Coronavirus durch die Injektion schützen. Eine zweite Dosis holten sich den Zahlen zufolge 64.000 Bürger. Die Impfquote liegt in Österreich bei aktuell etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung, das ist etwas schlechter als der deutsche Wert.

5.15 Uhr: Viele Menschen sind laut Experte pandemiemüde

Die enorme Zunahme der Corona-Infektionszahlen ist nach Einschätzung des Rostocker Infektiologen Emil Reisinger auch auf eine zunehmende Pandemie-Müdigkeit der Menschen zurückzuführen. “Die AHA-Regeln und das Tragen von Schutzmasken werden trotz der akuten Bedrohung immer weniger beachtet”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Dabei sei bekannt, dass als wichtigster Schutz vor einer Infektion nach dem Impfen gleich das Tragen von Masken komme.

Deshalb grassiere das Virus besonders unter den Ungeimpften. Betroffen seien auch Menschen, bei denen die Impfung nicht im nötigen Maße angeschlagen habe. Die Wissenschaft gehe von bis zu zehn Prozent sogenannter Impfversager aus, erklärte der Mediziner. Diese Menschen bildeten zu wenige Antikörper. Allerdings sei zu beobachten, dass bei vielen von ihnen ein dritter Piks, die sogenannte Booster-Impfung, zu einer deutlichen Erhöhung der Antikörper führe.

4.30 Uhr: Haseloff sieht bei Corona “gravierenden Fehler” der Ampel-Parteien

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat scharfe Kritik an den geplanten Corona-Maßnahmen der Ampel-Parteien im Bund geübt. “Ich halte die Entscheidung, die pandemische Notlage von nationaler Tragweite zu beenden, für einen gravierenden politischen Fehler”, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg. “Das ist auch in der Sache eine Fehlentscheidung.” Die pandemische Lage nationaler Tragweite müsse verlängert werden.

Die potenziellen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP wollen den Sonderstatus am 25. November auslaufen lassen. Die bisherige Rechtsbasis für Corona-Beschränkungen soll durch ein neues Infektionsschutzgesetz ersetzt werden, das einen kleineren Katalog möglicher Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie rechtlich absichern soll.

4.29 Uhr: Kubas Opposition hält trotz Verbots an Protesten fest

Die kubanische Opposition hält trotz des Verbots der Behörden an den für Montag geplanten landesweiten Protesten gegen die Regierung fest. Der Hauptorganisator der Proteste, Yunior García, kündigte an, er werde bereits am Sonntag alleine auf einer zentralen Straße in Havanna demonstrieren. Er wolle für alle Bürger auf die Straße gehen, “denen das Demonstrationsrecht für den 15. November entzogen wurde”, erklärte der Oppositionelle am Donnerstag auf Twitter. 

García begründete seine Entscheidung mit der drohenden Gewalt durch Sicherheitskräfte bei den geplanten Demonstrationen am Montag. Die oppositionelle Gruppe Archipiélago unterstützte die Protestaktion des 39-Jährigen, betonte aber zugleich, dass sie ihren Aufruf zu Protesten in Havanna und anderen Städten des Landes aufrechterhalte.

4.12 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz bei 263,7 – Höchster Wert seit Pandemie-Beginn

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen und hat den fünften Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 263,7 an. Bereits seit Montag hatte es Rekorde bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben. Am Donnerstag lag der Wert bei 249,1. Vor einer Woche hatte der Wert bei 169,9 (Vormonat: 65,8) gelegen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 48.640 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 3.40 Uhr wiedergeben. Dies ist der zweithöchste seit Beginn der Pandemie erreichte Wert. Einen Rekordwert hatte die Zahl der Neuinfektionen am Vortag mit 50.196 erreicht. Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 37.120 Ansteckungen gelegen.

4.05 Uhr: US-Gericht prüft Ende der Vormundschaft über Popsängerin Britney Spears

Ein Gericht in Los Angeles befasst sich am Freitag mit einer möglichen Aufhebung der Vormundschaft über US-Popstar Britney Spears. Das Gericht in der kalifornischen Millionenmetropole hatte Ende September dem Vater der 39-jährigen Sängerin die Vormundschaft entzogen und einen vorübergehenden Vormund eingesetzt. Nun könnte nach 13 Jahren die gesamte Vormundschaft beendet werden.

Die Sängerin von Hits wie “Baby One More Time” und “Toxic” war 2008 wegen psychischer Probleme vorübergehend in eine Klinik zwangseingewiesen und entmündigt worden. Ihr Vater Jamie Spears übernahm daraufhin die Vormundschaft über seine Tochter und damit neben der Verwaltung ihrer persönlichen Belange auch die Kontrolle über ihr Vermögen. Kritiker warfen dem Vater vor, seine Tochter auszubeuten. Fans forderten unter dem Motto “Free Britney” (Befreit Britney) ein Ende der Vormundschaft.

3.30 Uhr: Patientenschützer lehnen Impfpflicht für Pflegekräfte ab

Patientenschützer warnen mit Nachdruck vor den Folgen einer Impfpflicht für Pflegekräfte. “Schon jetzt ist es schwer, eine gute Pflege zu organisieren”, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Falls ungeimpfte Mitarbeiter kündigten oder entlassen werden müssten, würde das die ohnehin angespannte Lage dramatisch verschärfen. “Schon heute schlägt die Pandemie am stärksten nicht in den Krankenhäusern zu, sondern in der Altenpflege”, sagte Brysch.

Brysch verwies auf Zahlen aus Großbritannien, wo seit Donnerstag eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen gilt. Ungeimpfte dürfen nicht mehr in Kontakt mit zu Pflegenden kommen, ihnen droht deshalb die Entlassung. Nach Angaben des Gesundheitsdiensts NHS beträgt die Impfquote zwar rund 90 Prozent. Das bedeute aber, dass mit Stand 7. November mehr als 56.000 Pflegekräfte nicht vollständig geimpft waren.

2.53 Uhr: Raumkapsel mit deutschem Astronauten Maurer hat die ISS erreicht

Einen Tag nach dem Start im US-Bundesstaat Florida hat das Raumschiff mit dem deutschen Astronauten Matthias Maurer und drei US-Astronauten am Freitagmorgen die Internationale Raumstation ISS erreicht. Nach einem rund 22-stündigen Flug dockte die Kapsel “Crew Dragon” des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX gegen 1.10 Uhr MEZ an die ISS an. 

Der 51-jährige Maurer ist nach Alexander Gerst der zweite Deutsche im Astronautenkorps der Europäischen Weltraumagentur ESA und der erste deutsche Astronaut, der an Bord einer SpaceX-Raumkapsel zur ISS flog. Insgesamt ist er der zwölfte Deutsche im All.


News von heute: "Nicht mit Moskau abgestimmt": Kreml entkräftet Lukaschenko-Drohung

2.00 Uhr: Intensivmediziner befürchten Überlastung durch Covid-Kranke

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) warnt vor einer Überlastung der Intensivstationen durch Covid-19-Patienten. “Wenn sich diese Dynamik fortsetzt, können wir sehr bald nur noch Notfall- und Covid-Patienten behandeln. Das müssen wir dringend verhindern”, sagte Divi-Präsident Gernot Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

0.01 Uhr: Bericht: Ampel-Parteien wollen mehr Ostdeutsche in Top-Jobs

Ostdeutsche sollen nach dem Willen der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP verstärkt in Führungspositionen gelangen können. Das geht nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND/Freitag) aus dem Abschlusspapier der Arbeitsgruppe Gleichwertige Lebensverhältnisse hervor. Darin heißt es demnach: “Wir verbessern die Repräsentation Ostdeutscher in Führungspositionen und Entscheidungsgremien in allen Bereichen. Für die Ebene des Bundes legen wir bis Ende 2022 ein Konzept zur Umsetzung vor.”

Auch sollten neue und zu erweiternde Bundes- und Forschungseinrichtungen bevorzugt in den ostdeutschen Bundesländern und strukturschwachen Regionen angesiedelt werden, “bis ein dem Bevölkerungsanteil entsprechender Stand erreicht ist”. Hierzu soll bis Mitte 2022 ein Konzept präsentiert werden. Studien zufolge sind Ostdeutsche in Führungspositionen bundesweit unterrepräsentiert.

Er fordert sofort deutliche Verbesserungen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf den Intensivstationen. “Die Teams, allen voran die Pflegekräfte, brauchen endlich ernsthafte Unterstützung”, sagte Marx. “Zum Beispiel: Nacht- und Wochenendarbeit sind ab sofort steuerfrei. Wir brauchen Verbesserungen, die jetzt und sofort spürbar sind.”

tkr
DPA
AFP

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