News von heute: Irak holt Migranten aus Belarus zurück

Die News von heute im stern-Ticker.

Die News von heute im stern-Ticker:

9.00 Uhr: Preise für Getreide und Kartoffeln stark gestiegen

Eine hohe Nachfrage aus dem In- und Ausland treibt den Getreidepreis. Er stieg im September um 33,3 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Bereits im August hatte der Getreidepreis um mehr als 34 Prozent zugelegt, das war der höchste Anstieg seit 2013. Auch der Preis für Speisekartoffeln stieg “bemerkenswert” um 35,5 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Das sei die höchste Steigerung seit August 2019. Für Raps konnten die Bauern im September einen um knapp 50 Prozent höheren Preis verlangen als vor einem Jahr. Das lag vor allem am weltweit sinkenden Angebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage, etwa für die Energiegewinnung, wie das Bundesamt erläuterte. 

8.52 Uhr: Corona-Ausbruch: China hält Tausende Studenten in Wohnheimen fest

Als jüngstes Beispiel für die strikte Corona-Politik in China haben die Behörden mehrere Tausend Studenten in Quarantäne geschickt. In der Millionenstadt Dalian im Nordosten der Volksrepublik wurden mehr als 10.000 Studenten verpflichtet, in den Zimmern ihrer Wohnheime zu bleiben oder sich in Quarantäne-Hotels zu begeben. Die Behörden reagierten damit auf einen Corona-Ausbruch unter Studenten mit etwa 60 Infektionen. In der gesamten Stadt, die mehr als sechs Millionen Einwohner hat, lag die Zahl der Infektionen bei mehr als 200.

Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte “Null-Covid-Strategie”. Bislang hat das rigorose Vorgehen tatsächlich stets dazu geführt, dass die meist kleinen Ausbrüche nach wenigen Wochen wieder unter Kontrolle gebracht werden konnten. Jedoch haben sich neue Wellen seit dem Auftreten der deutlich ansteckenderen Delta-Variante gehäuft. Mit landesweit rund 50 neuen Infektionen pro Tag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Volksrepublik – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – jedoch weiterhin nicht einmal bei 0,004.

8.50 Uhr: Sprunghafter Anstieg der Inzidenz im Corona-Hotspot Sachsen

Sachsen bleibt mit großem Abstand der Corona-Hotspot in Deutschland. Das Robert Koch-Institut (RKI) ermittelte am Montag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 754,3. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 670,9 gelegen. Dem RKI wurden binnen 24 Stunden im Freistaat 4502 Neuinfektionen gemeldet.

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge lag der Wert am Sonntagmorgen bei 1303,1. Er ist damit der Landkreis mit der höchsten bundesweiten Inzidenz. Nur noch Leipzig weist mit 458,6 eine Inzidenz unter 500 auf. Bundesweit gab das RKI die Inzidenz am Montag mit 303,0 an (Vortag: 289).

8.20 Uhr: Videospiel “Fortnite” in China eingestellt

Angesichts des wachsenden Drucks der chinesischen Behörden auf internationale Tech-Konzerne und des Vorgehens gegen Onlinesucht hat der Hersteller Epic Games am Montag die chinesische Version seines Videospiels “Fortnite” eingestellt. Der US-Softwareriese hatte den Schritt bereits vor zwei Wochen angekündigt. Chinesische Spieler bestätigten, dass sie am Montag nicht mehr auf das Spiel zugreifen konnten.

8.15 Uhr: Irak kündigt ersten Rückführungsflug für Migranten an belarussisch-polnischer Grenze an

Die irakische Regierung hat einen ersten Flug zur Rückführung von Migranten an der belarussisch-polnischen Grenze angekündigt. Irakische Staatsbürger könnten am Donnerstag auf “freiwilliger” Basis in ihre Heimat zurückkehren, sagte Außenamtssprecher Ahmed al-Sahaf im irakischen Fernsehen. Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten sitzen derzeit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im belarussisch-polnischen Grenzgebiet fest.

7.55 Uhr: Kuba verhindert Marsch von Regierungskritiker

Kurz vor geplanten neuen Protesten gegen die sozialistische Regierung auf Kuba ist ein prominenter Regierungskritiker nach Angaben der Opposition quasi in den Hausarrest gezwungen worden. Der Theater-Autor Yunior García Aguilera sei von Polizisten in Zivil am Sonntag daran gehindert worden, allein mit einer weißen Rose durch die Hauptstadt Havanna zu marschieren, hieß es in einer Mitteilung des Bündnisses “Plataforma Archipielago”. Zudem wurde sein Fenster mit einer kubanischen Fahne verhängt, wie auf Fotos zu sehen war.

7.40 Uhr: Mann schießt mit Armbrust auf Polizisten

Ein 42-Jähriger hat in einem Mehrfamilienhaus im thüringischen Suhl mit einer Armbrust auf Polizeibeamte geschossen. Wie die Polizei mitteilte, stürmte ein Spezialeinsatzkommando am Montagmorgen die Wohnung und nahm dem Mann fest. Menschen wurden nicht verletzt. Die Polizei war am Sonntagabend von Anwohnern wegen Ruhestörung gerufen worden, weil der Mann in seiner Wohnung randaliert haben soll. Als die Beamten Kontakt mit ihm aufnehmen wollten, habe er sie zunächst bedroht und schließlich einen Schuss mit der Armbrust abgegeben. Der Pfeil sei in der geschlossen Tür stecken geblieben. Der Mann habe möglicherweise psychische Probleme gehabt, hieß es. Er sei in ein Fachkrankenhaus gebracht worden.

7.25 Uhr: Modeschöpfer Joop entschuldigt sich für Kommentar zu früherem Umgang mit Models

Modedesigner Wolfgang Joop hat sich für seine in einem Interview getätigte Aussage zum früheren Umgang mit Models entschuldigt. Im Gespräch mit dem Magazin “Spiegel” habe er “auf die Korruption und Frivolität der siebziger und achtziger Jahre der Branche” hingewiesen, “deren Bestandteil bedauerlicherweise auch der respektlose und missbräuchliche Umgang mit Models war”, erklärte Joop bei Instagram. Dafür wolle er sich bei allen entschuldigen, die er verärgert oder verletzt habe. Joop hatte für Kritik gesorgt, weil er dem “Spiegel” gesagt hatte, die frühere Modewelt sei “so wunderbar frivol und frigide” gewesen.

6.50 Uhr: Frauen verklagen Katar wegen Zwangsuntersuchungen am Flughafen

Eine Gruppe von Frauen wollen Katar wegen gynäkologischer Zwangsuntersuchungen auf dem Flughafen in Doha verklagen. Sieben betroffene Passagierinnen planten rechtliche Schritte, um “eine Botschaft an die katarischen Behörden zu senden”, sagte der in Sydney ansässige Anwalt Damian Sturzaker am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Frauen “kann man nicht auf diese Weise behandeln”. Frauen aus insgesamt zehn Flugzeugen, darunter 13 Australierinnen, waren Ende vergangenen Jahres Zwangsuntersuchungen unterzogen worden. Anlass war die Entdeckung eines in Plastik gewickelten Säuglings auf einer Flughafentoilette.

Katar ist eine ultrakonservative muslimische Monarchie, in der Sex und Geburten außerhalb der Ehe mit Gefängnis bestraft werden können. Insbesondere mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 befürchtete das Golf-Emirat einen nachhaltigen Imageschaden. Die Behörden kündigten Ermittlungen an, der Regierungschef entschuldigte sich.

6.20 Uhr: Weiteres Opfer von Massenpanik bei Konzert in Houston gestorben

Nach der Massenpanik bei einem Musikfestival im texanischen Houston vergangene Woche hat es ein weiteres Todesopfer gegeben. Ein neunjähriger Junge, der bei dem Vorfall schwer verletzt und anschließend in ein künstliches Koma versetzt worden war, erlag seinen Verletzungen, wie der Anwalt Ben Crump mitteilte. Er ist das zehnte Todesopfer des Unglücks.

5.30 Uhr: Umfrage: Bundesbürgern fehlt bei Weiterbildung die Orientierung

Die Mehrzahl der Erwachsenen in Deutschland will sich nach einer aktuellen Umfrage weiterbilden, weiß aber nicht, wie sie das konkret anpacken soll. Demnach halten zwei Drittel (65 Prozent) der befragten 26- bis 55-Jährigen die eigene Weiterbildung für wichtig oder sehr wichtig. Unter ihnen geht es 73 Prozent darum, sich persönlich weiterzuentwickeln, etwa die Hälfte (48 Prozent) möchte sich auch im beruflichen Kontext weiterbilden, wie die private Internationale Hochschule (IU) in Erfurt mitteilte, die die Studie erstellt hatte.

Die Mehrheit der an Weiterbildung Interessierten weiß laut Umfrage jedoch nicht, in welche Richtung sie dabei gehen will. 29 Prozent von ihnen seien unsicher, 27 Prozent wüssten überhaupt nicht, welche Qualifikationen und Kenntnisse sie erwerben wollen. Nicht einmal jeder Vierte (24 Prozent) der Befragten mit Interesse habe sich über konkrete Weiterbildungsangebote informiert. “Das Konzept des lebenslangen Lernens ist in Deutschland zwar bekannt, aber noch nicht in der Praxis angekommen”, folgerte die Hochschulmanagerin Carolin Kreuder.

4.50 Uhr: Ecuador schickt nach Gefängnismassaker Militär zur Bewachung der Haftanstalt

Ecuador hat nach einem erneuten Gewaltausbruch in einem Gefängnis das Militär zur Sicherung der Haftanstalt entsandt. Bewaffnete Soldaten bewachten am Sonntag gemeinsam mit der Polizei das Gefängnis Guayas 1 in der Hafenstadt Guayaquil, wie AFP-Reporter berichteten. Bei Bandenkämpfen ab Freitagabend waren in dem Gefängnis mindestens 68 Insassen getötet und 25 weitere verletzt worden.

4.00 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 303,0

Der Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen setzt sich fort. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 303,0 und erreichte damit den achten Tag in Folge einen neuen Höchststand. Am Sonntag hatte die Inzidenz bei 289,0 gelegen. Vergangenen Montag hatte der Wert die Schwelle von 200 überschritten, die bis dahin die Höchstmarke seit Beginn der Pandemie gewesen war. Seitdem wurden täglich neue Höchstwerte registriert.

3.30 Uhr: Verfolgungsjagd auf A9: Straßensperre durchbrochen – Beamter verletzt

Beim Durchbrechen einer Straßensperre mit ihrem Auto haben zwei Männer auf der Flucht vor der Polizei einen Beamten in Oberfranken schwer verletzt. Er wurde am Sonntagabend bei Münchberg von dem Wagen erfasst und musste später zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden, wie ein Polizeisprecher sagte. Vorangegangen war eine Verfolgungsjagd auf der Autobahn 9, nachdem sich die Männer einer Verkehrskontrolle entzogen hatten und mit teils weit über 200 Stundenkilometern davongerast waren. Später seien sie dann zu Fuß geflohen. Bei der Suche nach ihnen setzte die Polizei rund 150 Kräfte und auch Drohnen der Feuerwehr ein. Gefasst werden konnten sie zunächst nicht. Die Kennzeichen des Autos waren nach ersten Erkenntnisse gestohlen.

3.10 Uhr: Aufregung in Brasilien wegen Unisex-Toiletten bei McDonalds

Unisex-Toiletten in einem Restaurant der Fastfood-Kette McDonalds haben in Brasilien eine Kontroverse ausgelöst. Die Behörden der Stadt Bauru im Bundesstaat São Paolo forderten das Unternehmen auf, geschlechtergetrennte Sanitäreinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatte ein Video einer empörten McDonalds-Kundin in den Online-Netzwerken große Aufmerksamkeit erhalten. Die Toiletten in der fraglichen McDonalds-Filiale bestehen aus einzelnen Toiletten-Kabinen mit gemeinsamem Eingang und Waschbecken. Das Unternehmen erklärte, es setzte bewusst auf diese “individuellen Kabinen”, damit “alle Menschen sich bei der Benutzung wohl fühlen”. Es stehe mit den örtlichen Behörden in Kontakt.

2.45 Uhr: Israel lässt Biontech-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren zu

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer darf in Israel nun auch Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verabreicht werden. Das entschied das Gesundheitsministerium, nachdem sich zuvor bereits ein Expertengremium dafür ausgesprochen hatte. Bislang galt die Impfzulassung nur für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene. Die zusätzlich benötigten Dosen sollen in den kommenden Tagen nach Israel geliefert werden und einen sofortigen Start der Impfkampagne für kleinere Kinder ermöglichen, wie die Zeitung “Haaretz” berichtete.

1.24 Uhr: Interner Widerstand gegen Impfpflicht in der Bundeswehr

Die Einführung einer Corona-Impfpflicht für Mitglieder der Bundeswehr scheiterte bislang offenbar am internen Widerstand der Truppe. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe diesen Schritt “bereits im Frühjahr” und “mit Nachdruck” gefordert, sagt ein Ministeriumssprecher den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Doch bis heute fehle die nötige Zustimmung interner “Beteiligungsgremien”.

Bisher müssen sich nur Soldaten im Auslandseinsatz gegen Covid-19 impfen lassen. Nach Informationen der Funke-Zeitungen entschied das Kommando Territoriale Aufgaben zudem am Mittwoch, dass künftig nur noch geimpfte Soldaten Amtshilfe in Gesundheitsämtern, Impfzentren oder Krankenhäusern leisten sollten.

0.30 Uhr: MTV Europe Music Awards in Ungarn mit Zeichen gegen Diskriminierung

Zum Missfallen der ungarischen Regierung ist bei den diesjährigen MTV Europe Music Awards (EMA) ein Zeichen für Toleranz gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen gesetzt worden. Bei der Gala in Ungarns Hauptstadt Budapest ging der “Generation Change” benannte Preis am späten Sonntagabend an die ungarische Aktivistin Viktoria Radvanyi, die seit langem an der Organisation des Marsches “Budapest Pride” beteiligt ist, wie das ungarische Nachrichtenportal “telex.hu” berichtete.

Weitere Preise gingen unter anderen an die Künstler Amir Ashour, Matthew Blaise, Sage Dolan-Sandrino und Erika Hilton. Im Vorjahr hatte es die Preisverleihung wegen der Corona-Pandemie nur im Online-Format gegeben. Diesmal fand das Event in einer voll besetzten Sportarena statt.

0.06 Uhr: Umweltagentur: Sauberere Luft würde etliche Leben in Europa retten

Eine verbesserte Luftqualität würde nach Angaben von Umweltexperten etliche vorzeitige Todesfälle aufgrund von Schadstoffbelastung verhindern. Wie die EU-Umweltagentur EEA mitteilte, starben im Jahr 2019 schätzungsweise 307 000 Menschen in der Europäischen Union vorzeitig durch die Belastung ihrer Umgebungsluft mit Feinstaub (PM2.5), darunter Zehntausende in Deutschland. Mehr als die Hälfte dieser vorzeitigen Todesfälle in der EU – etwa 178 000 oder 58 Prozent – hätten theoretisch verhindert werden können, hätten alle EU-Mitgliedstaaten die neuen Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO eingehalten.

0.01 Uhr: Österreich beginnt mit Lockdown für Ungeimpfte

In Österreich gilt im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie seit Mitternacht ein Lockdown für Ungeimpfte. Wer nicht geimpft oder in den vergangenen 180 Tagen genesen ist, darf nur noch aus zwingenden Gründen sein Zuhause verlassen. Dazu gehören Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arztbesuche oder auch ein als nötig erachteter Spaziergang.

Die Ausgangsbeschränkungen sind zunächst auf zehn Tage befristet. Die Polizei will die Vorschriften engmaschig kontrollieren. Bei Verstößen drohen Strafen bis zu 1450 Euro. Betroffen sind nach Schätzungen zwei Millionen Menschen, die keine Impfung haben. Österreich hat eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von rund 850.

cl
AFP
DPA

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