News heute: Über Belarus nach Brandenburg: Bundespolizei kontrolliert Grenzen

Die News von heute im stern-Ticker.

Die News von heute im stern-Ticker:

9.48 Uhr: 85-Jähriger bei Überqueren von Bundesstraße von Sattelzug erfasst und getötet

Im niedersächsischen Buxtehude ist ein 85-Jähriger bei dem Versuch, eine Bundesstraße zu Fuß zu überqueren, von einem Sattelzug erfasst und getötet worden. Der Mann erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Polizei in Stade mitteilte. Demnach ereignete sich der Unfall am Montagnachmittag. Der 85-Jährige hatte den Lastwagen offenbar übersehen.

Der 28-jährige Fahrer versuchte noch auszuweichen, konnte einen Zusammenprall trotz Vollbremsung jedoch nicht verhindern. Mit schweren Verletzungen kam der 85-Jährige ins Krankenhaus, wo er später starb. Durch den Rettungseinsatz kam es zu langen Staus in beiden Richtungen.

9.15 Uhr: Ecuadors Präsident verhängt wegen Kriminalität Ausnahmezustand

Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso hat im Kampf gegen die Kriminalität in dem südamerikanischen Land den Ausnahmezustand verhängt. “In den Straßen Ecuadors gibt es nur einen Feind: den Drogenhandel”, sagte Lasso in einer TV-Ansprache. Der Ausnahmezustand soll demnach zunächst für 60 Tage gelten. Er sieht unter anderem vor, dass in besonders betroffenen Provinzen neben der Polizei auch das Militär auf den Straßen für Sicherheit sorgen soll. Mit zunehmendem Drogenhandel steige auch die Zahl von Verbrechen wie Mord und Diebstahl, sagte Lasso. Mehr als 70 Prozent der gewaltsamen Todesfälle, zu denen es aktuell in der Provinz Guayas komme, stünden im Zusammenhang mit dem Drogenhandel.

9.07 Uhr: Brandenburg bekommt Hilfe von Bundespolizei wegen Flüchtlingen aus Polen

Brandenburg wird wegen der steigenden Zahl von Flüchtlingen, die über Belarus und Polen nach Deutschland kommen, verstärkte Hilfe der Bundespolizei erhalten. Er habe mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vereinbart, dass die Hilfseinsätze spätestens in anderthalb Wochen beginnen würden, sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Dabei solle die Bundespolizei unter anderem die Erstkontrolle von Migranten übernehmen. Eine Grenzschließung zu Polen lehnte der brandenburgische Innenminister ab. Verstärkte Kontrollen an der polnischen Grenze finde er aber richtig, sofern die Bundespolizei auch die Kapazitäten dafür habe. Stübgen zufolge kommen über Belarus und Polen täglich über hundert geflüchtete Menschen nach Brandenburg. Die Zahlen steigen demnach weiter.

9.05 Uhr: “Anadolu”: Türkei bestellt deutschen und neun weitere Botschafter ein

Das türkische Außenministerium hat nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu die Botschafter von Deutschland und neun weiteren Ländern vorgeladen. Hintergrund sei ein Aufruf zur Freilassung des Kulturförderers Osman Kavala, die zehn Botschaften am Montag veröffentlicht hatten, berichtete “Anadolu” unter Berufung auf diplomatische Kreise. Unter den einbestellten Diplomaten sind demnach die Botschafter von Deutschland, den USA, Frankreich und den Niederlanden. Eine Bestätigung aus Berlin lag zunächst nicht vor.

9.00 Uhr: Lkw-Fahrer verdienen nur unterdurchschnittlich

Die Versorgungsengpässe in Großbritannien und die coronabedingten Probleme mit globalen Lieferketten haben die Bedeutung von Berufskraftfahrern für eine funktionierende Wirtschaft deutlich gemacht – sie verdienen aber nur unterdurchschnittlich. 2020 bekamen sie in Vollzeit im Schnitt 14,21 Euro pro Stunde, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. In der Wirtschaft insgesamt lag der durchschnittliche Stundenverdienst für Fachkräfte dagegen bei 19,97 Euro brutto, für Angelernte bei 16,02 Euro.

Im Monat bekommen Lkw-Fahrer im Schnitt 2623 Euro brutto. Beschäftigte mit vergleichbarer Ausbildung und Berufserfahrung dagegen verdienten 3286 Euro, angelernte Kräfte 2313 Euro brutto monatlich.

8.50 Uhr: Kein Diesel-Prozess gegen Opel – Hersteller zahlt Millionenbußgeld

Der Autohersteller Opel hat im Diesel-Skandal ein Bußgeld von 64,8 Millionen Euro akzeptiert. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte die Buße verhängt, weil mehrere Opel-Dieselmodelle deutlich höhere Schadstoffwerte ausgestoßen haben als beim Kraftfahrtbundesamt angegeben.

8.45 Uhr: Tatverdächtiger im Fall von auf offener Straße erschossenem Mann gefasst

Rund zwei Wochen nachdem in Berlin ein Mann auf offener Straße erschossen wurde, hat die Polizei den Tatverdächtigen in Bayern gefasst. Der 32-Jährige wurde in Regensburg festgenommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin mit. Die Ermittler werfen dem Mann Mord vor. Er soll am 2. Oktober im Berliner Stadtteil Wedding einen 42-Jährigen auf offener Straße vor einer Shisha-Bar erschossen haben. Die Hintergründe sind noch unklar. Allerdings geht die Polizei nach eigenen Angaben von einer privaten Streitigkeit aus. Der 32-Jährige galt seitdem als flüchtig.

8.05 Uhr: Drogenfund am Flughafen München: Über eine Tonne Khat beschlagnahmt

Etwa 1,2 Tonnen der Droge Khat haben Zollbeamte am Münchner Flughafen beschlagnahmt. Die Blätter und Zweigspitzen mit berauschender Wirkung sind in Deutschland verboten. Die Ware war am Donnerstag in einer Frachtsendung verpackt, angemeldet als “Tischdekoration”, wie das Hauptzollamt München mitteilte. “Das ist die größte sichergestellte Menge an Khat seit Bestehen des Münchner Airports”, erklärte Sprecher Thomas Meister. Die Sendung kam aus Dubai und war für die Vereinigten Staaten bestimmt. Gegen Sender und Empfänger wird nun ermittelt.

8 Uhr: Trotz Lieferengpässen: Hermes rechnet mit Paketboom zu Weihnachten

Der Paket-Dienstleister Hermes rechnet auch dieses Jahr mit Rekordmengen in der Weihnachtszeit. Man gehe davon aus, im vierten Quartal in Deutschland 137 Millionen Sendungen zu befördern und damit rund neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die  Firma in Hamburg mit. Vor einem Jahr hatte das prognostizierte Mengenplus für das damalige Weihnachtsgeschäft bei rund 20 Prozent gelegen, das Wachstum schwächt sich nun also ab. Da die Paketbranche 2020 wegen der Corona-Pandemie gewaltige Zuwächse verbucht hat und das Vergleichsniveau somit hoch ist, ist aber auch ein Plus von neun Prozent ein sehr guter Wert. Konkurrent DHL hatte unlängst eher zurückhaltend verlauten lassen, man bereite sich “auf mögliche Rekordmengen” vor.

7.04 Uhr: Nordkorea testet nach Angaben aus Seoul erneut ballistische Rakete

Nordkorea hat nach südkoreanischen Informationen erneut eine ballistische Rakete getestet. Pjöngjang habe ein “nicht identifiziertes” Geschoss von Sinpo aus ins Meer gefeuert, teilte das südkoreanische Militär mit. Experten zufolge könnte es sich um eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete (SLBM) gehandelt haben. Nordkorea hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Raketen getestet und damit international Besorgnis ausgelöst.


6.45 Uhr: Massenamnestie in Myanmar – Militärjunta lässt 5600 Gefangene frei

Die Militärjunta in Myanmar hat eine Massenamnestie für landesweit mehr als 5600 Gefangene angeordnet. Am Montagabend (Ortszeit) verließen erste Häftlinge die für ihre brutalen Foltermethoden bekannte Haftanstalt Insein in der größten Stadt Yangon. Alle waren im Zuge der Machtübernahme der Generäle Anfang Februar festgenommen worden. “Die Freilassungen sind eindeutig nicht darauf zurückzuführen, dass die Junta sich geändert hätte”, teilte der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Myanmar, Tom Andrews, mit.

Vielmehr werten Beobachter den Schritt als eine direkte Reaktion auf die Ankündigung der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, Junta-Chef Min Aung Hlaing von ihrem nächsten Gipfeltreffen Ende Oktober auszuschließen. Zur Begründung hatte die Asean mangelnde Fortschritte bei der Umsetzung eines Ende April vereinbarten Fünf-Punkte-Plans genannt. Darin ging es unter anderem um ein Ende der Gewalt und den Beginn eines Dialogs mit den gesellschaftlichen Kräften in dem Krisenland.

6 Uhr: IS-Unterstützerin Jennifer W. droht in München lebenslange Haft

Nach zweieinhalb Jahren soll Montag in München der deutschlandweit erste Prozess gegen eine IS-Rückkehrerin enden. Der inzwischen 30 Jahre alten Angeklagten Jennifer W. droht wegen des Tods eines fünf Jahre alten jesidischen Mädchens vor dem Oberlandesgericht eine lebenslange Haftstrafe, wenn es nach der Bundesanwaltschaft geht. W. und ihre Verteidiger halten die Vorwürfe dagegen zum großen Teil für falsch – geht es nach ihnen, soll die Frau aus Lohne in Niedersachsen bald wieder freikommen.

5.45 Uhr: Neuseeland meldet Corona-Rekord – “zu Hause bleiben und Leben retten”

Das Corona-Vorzeigeland Neuseeland hat am Dienstag 94 Neuinfektionen gemeldet – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Rekord lag bei 89 neuen Fällen innerhalb eines Tages und wurde im April 2020 verzeichnet. “Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass wir nicht machtlos sind. Wir haben die Fähigkeit, die Fallzahlen so niedrig wie möglich zu halten”, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Sie forderte die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben, damit Anderen das Leben zu retten und sich impfen zu lassen.

Bis Dienstag waren etwa 67 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft. Insgesamt hat das Land mit fünf Millionen Einwohnern bislang 4700 Infektionen verzeichnet. 28 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Neuseeland hatte lange eine sogenannte Null-Covid-Strategie verfolgt.

4.50 Uhr: Gericht: Kolumbien verantwortlich für Gewalt an Journalistin

Der Interamerikanische Menschenrechtsgerichtshof hat Kolumbien im Fall der kolumbianischen Journalistin Jineth Bedoya wegen Entführung, Folter und sexueller Gewalt für verantwortlich erklärt. Dies geht aus einer Mitteilung des Gerichts mit Sitz in Costa Ricas Hauptstadt San José hervor. Demnach ordnete das Gericht zudem verschiedene Maßnahmen zur Wiedergutmachung an. Bedoya, die heute für die Zeitung “El Tiempo” arbeitet, war 2000 entführt worden, als sie als junge Reporterin auf ein Interview mit inhaftierten Paramilitärs im berüchtigten Gefängnis “La Modelo” in Bogotá wartete. Sie wurde brutal vergewaltigt und gequält. Seitdem kämpfte sie für Gerechtigkeit – und schaffte nun einen Präzedenzfall im jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt in Kolumbien.

4.40 Uhr: Hilfsorganisation warnt vor Wassernotstand in Nordsyrien und im Irak

Die Kinderrechtsorganisation Save the Children hat vor einem Wassernotstand in Nordsyrien und im Irak gewarnt. Familien litten in der Region bereits verstärkt unter den Auswirkungen des Klimawandels, teilte die Organisation mit Blick auf die bevorstehende UN-Klimakonferenz COP 26 mit. Rekordtemperaturen, eine anhaltende Dürre, Niedrigwasser und eine zerstörte Wasserinfrastruktur im Irak und im Nordosten Syriens gefährdeten das Leben von Kindern. Ernte- und Einkommensausfälle sowie Trinkwassermangel führten zu Krankheiten, Unterernährung und Hunger, warnte Save the Children. Millionen von Menschen seien in der Region bereits von den schwerwiegenden Folgen des Wassernotstands betroffen.

4.30 Uhr: Studie: Politiker redeten im Wahlkampf an Jugend vorbei

Politiker und Parteien haben im Bundestagswahlkampf einer Studie zufolge an Teenagern und jungen Erwachsenen weitgehend vorbeigeredet. 72 Prozent der 14- bis 24-Jährigen fühlten sich von deren Kommunikation im Wahlkampf “gar nicht” oder “eher nicht” angesprochen, wie eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung ergab, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nur jeder Fünfte stimmte der Aussage zu, dass die Anliegen und Interessen junger Menschen im Wahlkampf ausreichend berücksichtigt würden, die Mehrheit (75 Prozent) sah das nicht so. 92 Prozent der Wahlberechtigten unter den Befragten äußerten zwar die Absicht, wählen zu gehen, aber nur 42 Prozent fühlten sich durch die Kommunikation im Wahlkampf dazu motiviert. Befragt wurden mehr als 2000 14- bis 24-Jährige in den letzten drei Wochen vor der Wahl.

2.45 Uhr: Demonstrationen am Jahrestag der Anti-Regierungsproteste in Chile

Zwei Jahre nach Beginn der heftigen Proteste gegen die konservative Regierung sind in Chile erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Santiago de Chile errichteten Demonstranten Barrikaden und schleuderten Steine und Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte, wie auf von der Polizei veröffentlichten Videos zu sehen war. Die Beamten setzten Wasserwerfer ein. Nach Einschätzung der Behörden beteiligten sich bis zu 10.000 Menschen an der Demonstration. Die Polizei hatte rund 5000 Beamte im Einsatz.

Vor zwei Jahren waren über Wochen hinweg jeden Tag Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Sebastián Piñera auf die Straße gegangen. Die Protestwelle entzündete sich an einer Erhöhung der Metropreise. Bald forderten die Demonstranten aber auch einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem. Zudem setzten sie ein Referendum über eine neue Verfassung durch. Bei den Protesten kamen über 30 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Die Polizei ging teilweise mit extremer Gewalt gegen die Demonstranten vor.

0.35 Uhr: 90-Jährige mit Rollator wird von Zug erfasst und stirbt

Bei einem Unfall an einem Bahnübergang im bayerischen Neu-Ulm ist eine 90-jährige Fußgängerin getötet worden. Die Frau wollte mit ihrem Rollator den unbeschrankten Übergang im Ortsteil Gerlenhofen überqueren und übersah dabei den herannahenden Zug und die Signale, wie die Polizei mitteilte. Die 22-jährige Lokführerin konnte trotz eingeleiteter Bremsung einen Zusammenstoß nicht mehr vermeiden. Die 90-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Die Lokführerin erlitt nach Polizeiangaben einen Schock, Fahrgäste wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.

0.05 Uhr: Ärztevertreter für Abschaffung von Corona-Massentests an Schulen

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat sich für eine Abschaffung der regelmäßigen Corona-Tests an Schulen ausgesprochen. “Wir brauchen die anlasslosen Corona-Massentests in Schulen nicht mehr”, sagte Fischbach der “Bild”. Denn Kinder erkrankten selten schwer an Covid-19. “Was uns aktuell wirklich Sorgen bereitet: Die Kinderstationen sind voll mit ganz jungen Patienten, die an Atemwegserkrankungen durch das RSV leiden”, sagte Fischbach.

Corona-Fälle seien die Ausnahme. Der riesige logistische Aufwand der Schnell-Tests lohne sich nicht und führe nicht selten zu falschen Ergebnissen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte zuletzt von einem starken Anstieg der Krankenhaus-Einweisungen wegen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bei Ein- bis Vierjährigen berichtet. Gefährlich kann dieser Infekt der oberen Luftwege insbesondere für Frühgeborene und vorerkrankte Kinder im ersten Lebensjahr werden.

cl
DPA
AFP

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