Meloni muss EU-Reformen einhalten, sonst gibt es kein Geld

  1. Startseite
  2. Politik

Erstellt:

Von: Florian Naumann, Patrick Mayer, Niklas Kirk, Johanna Soll, Tim Vincent Dicke, Jan-Frederik Wendt, Lucas Maier

Italiens Postfaschisten feiern einen historischen Sieg. Orban gratuliert, Scholz bleibt zurückhaltend, Putin verstrickt sich in Widersprüche: der News-Ticker zur Wahl.

+++21.00 Uhr: Große Sorge herrscht weitverbreitet auch über die Ausgestaltung des Verhältnisses einer neuen italienischen Regierung und der Europäischen Union. Gegenüber tagesschau.de gibt sich der wissenschaftliche Direktor des Centrums für europäische Politik, Andrea de Petris optimistisch: „Meloni weiß ganz genau: Wirtschaftlich ist Italien sehr abhängig von europäischen Finanzmitteln. Diese werden nur weiter fließen, wenn bestimmte Reformen fortgeführt werden, die die Regierung Draghi angefangen hat. Deswegen erwarte ich persönlich keinen so großen Unterschied in Bezug auf die EU“.

Weiter fügt er an „Wenn Meloni klug ist, wird sie vermeiden, als Vertreterin einer Regierung aufzutreten, die eine Konfrontation mit der EU sucht. Da gibt es natürlich auch einige, die meinen, dass die EU eher ein Problem ist als eine Chance oder Lösung. Aber Meloni sieht ganz genau, was momentan mit Polen und Ungarn auf EU-Ebene passiert. Ich glaube, sie wird vermeiden, in eine solche Lage zu kommen.“ 

Italien-Wahl: Conte gratuliert Meloni

+++ 19.45 Uhr: Giuseppe Conte, Vorsitzender der unterlegen 5-Sterne-Bewegung gratulierte Giorgia Meloni zu ihrem Wahlergebnis. Dennoch fügte er eine Warnung hinzu: „Wir werden unsere Werte und Verfassungsgrundsätze verteidigen“. Zum enttäuschenden Abschneiden seiner Partei äußerte er sich ebenfalls: „Wir feiern nicht, sondern blicken mit Sorge in die Zukunft“.

+++ 18.40 Uhr: Unterdessen haben die Verlierer der Wahl mit der Aufarbeitung begonnen: Laut Corriere della Sera kündigte der Chef der sozialdemokratischen Demokratischen Partei (PD), Ex-Regierungschef Enrico Letta, am Montag seinen Rückzug an. Seine Partei war auf weniger als 20 Prozent der Stimmen gekommen, das Mitte-Links-Bündnis aus PD und anderen Parteien landete mit etwa 26 Prozent weit abgeschlagen hinter den Rechten. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) erreichte etwa 15 Prozent der Stimmen und verlor damit stark gegenüber ihrem besten Wahlergebnis von mehr als 30 Prozent im Jahr 2018.

Italien-Wahl: Polens Präsident Duda nennt Kritik am Wahlausgang „arrogant“

+++ 17.50 Uhr: Auch Polens Präsident Andrzej Duda hat sich zum Wahlausgang in Italien zu Wort gemeldet und dabei scharf gegen mahnende Stimmen geschossen. „Wie viel Überlegenheitsgefühl, Arroganz und Verachtung für demokratische Regeln muss man in sich tragen, um über das Ergebnis der Wahlen eines anderen Landes […] zu sagen: ‚Die falsche Person hat gewonnen!‘“, schrieb Duda am Montag auf Twitter. Laut dpa haben führende Politiker von Polens nationalkonservativer Regierungspartei PiS den Wahlausgang positiv bewertet. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki gratulierte Meloni noch in der Nacht zum „großartigen Sieg“.

+++ 17.00 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat mitgeteilt, dass er die „demokratische Entscheidung“ der Menschen in Italien respektiere. „Die italienische Bevölkerung hat seine demokratische und souveräne Wahl getroffen. Wir respektieren das“, hieß es in einer Erklärung Macrons. „Als Länder, die Nachbarn und Freunde sind, müssen wir weiter zusammenarbeiten.“ Die französische Premierministerin Elisabeth Borne sagte, Frankreich werde nach Melonis Sieg Abtreibung und Menschenrechte in Italien im Auge behalten.

Giorgia Meloni, Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d‘Italia, in Siegespose nach der Italien-Wahl. © Gregorio Borgia/dpa

Italien-Wahl: Auschwitz-Komitee nach Meloni-Sieg schockiert – „Alarmierendes Zeichen“

+++ 16.15 Uhr: Das Internationale Auschwitzkomitee hat sich angesichts des Wahlsieges der Rechtsnationalen in Italien schockiert gezeigt. „Dass die Bürgerinnen und Bürger in Italien Versprechungen rechtsextremer Populisten Glauben schenken und Mussolinis selbst ernannte Erben an den Tisch der Republik bitten, ist auch ein alarmierendes Zeichen dafür, dass die europäische Idee zunehmend unter Druck gerät“, sagte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner laut einer Mitteilung.

+++ 15.30 Uhr: Wahlsiegerin Giorgia Meloni will Italien einen, sollte sie an die Regierung des Landes kommen. „Die Italiener haben uns eine wichtige Aufgabe anvertraut. Jetzt wird es unsere Aufgabe sein, sie nicht zu enttäuschen und unser Möglichstes zu tun, um der Nation ihre Würde und ihren Stolz zurückzugeben“, schrieb die Chefin der rechtsradikalen Partei Fratelli d‘Italia auf Twitter. „Wenn wir dazu berufen werden, zu regieren, werden wir dies für alle Italiener tun, mit dem Ziel, dieses Volk zu einen.“

Italien-Wahl: Russland reagiert zurückhaltend auf Melonis Sieg

+++ 14.30 Uhr: Russland hat zurückhaltend auf den Wahlsieg von Giorgia Meloni und deren rechtsradikaler Partei Fratelli d‘Italia reagiert. Die Wahlen seien eine „rein interne Angelegenheit“ Italiens, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Die russische Regierung begrüße allerdings alle politischen Kräfte, „die in der Lage sind, den Rahmen des etablierten Mainstreams, der von Hass auf Russland geprägt ist, zu verlassen und mehr Objektivität und Konstruktivität in den Beziehungen zu unserem Land zu zeigen“, sagte Peskow laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax.

Meloni siegt in Italien

Europas Rechte jubeln

Meloni gilt außenpolitisch als prowestlich sowie als Befürworterin der Nato. Sie betont ihre Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Allerdings gehören zu den Wahlsiegern in Italien auch Kräfte, die sich russlandfreundlich geäußert hatten. Russland setzt vor allem auf jene Politiker in der EU, die sich für ein Ende der westlichen Sanktionen gegen Moskau einsetzen.

+++ 14.00 Uhr: Die Bundesregierung hat sich am Montag zunächst nicht zum Wahlsieg des rechten Lagers in Italien geäußert. Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner sagte in Berlin, die Regierung werde das amtliche Ergebnis abwarten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würde zum jetzigen Zeitpunkt nach Angaben Büchners sagen: „Italien ist ein sehr europafreundliches Land mit sehr europafreundlichen Bürgerinnen und Bürgern und wir gehen davon aus, dass sich das nicht ändern wird.“

Büchner sagte, die Bundesregierung äußere sich momentan noch nicht, weil der Wahlvorgang „formal noch nicht abgeschlossen“ sei. Es sei aber bekannt, welchen Stellenwert für die Bundesregierung die Zusammenarbeit in Europa und ein einiges Europa habe. „Daran hat sich natürlich auch mit dieser Wahl nichts geändert“, betonte der Vize-Regierungssprecher.

+++ 13.00 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat Giorgia Meloni zum Wahlerfolg in Italien gratuliert. „Bravo, Giorgia! Ein mehr als verdienter Sieg“, schrieb der Rechtspopulist am Montag auf seiner Facebook-Seite. Melonis rechtsradikale Fratelli d‘Italia wurden nach Hochrechnungen vom Montag klar stärkste Partei bei der Parlamentswahl. Mit einer Rechtsallianz holten sie zudem in den zwei Kammern die absolute Mehrheit der Sitze. 

Italien-Wahl: Postfaschisten unter Meloni soll im Streitfall EU-Geld „gesperrt werden“

+++ 11.45 Uhr: Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hält eine politische Einbindung der künftigen Rechtsaußen-Regierung Italiens durch die EU für möglich. „Italien ist dringend angewiesen auf die Gelder aus Europa und deswegen muss man klarmachen: In dem Moment, wo sie sich nicht an Recht und Gesetz halten, werden diese Gelder gesperrt“, sagte Hofreiter im Interview mit dem Fernsehsender Phoenix. Europa dürfe nicht den Fehler wie bei Ungarn wiederholen, „viel zu lange zuzuschauen, wie Rechtspopulisten den Rechtsstaat, unabhängige Justiz, Pressefreiheit und Demokratie angreifen“. Wenn das in Italien versucht werde, müsse Europa sofort eingreifen.

+++ 10.45 Uhr: Frankreich hat gespalten auf den Wahlsieg der Rechten in Italien reagiert. „Wir werden (…) darauf achten, dass die Menschenrechte eingehalten werden, dass Andersdenkende respektiert werden, dass insbesondere das Recht auf Abtreibung respektiert wird“, sagte Premierministerin Elisabeth Borne am Montag dem Fernsehsender BFM. Französische Rechtsaußen-Politiker hingegen zeigten sich erfreut über das gute Abschneiden der ultrarechten Partei Fratelli d‘Italia (FDI) von Giorgia Meloni.

Der rechtsextreme Ex-Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour erinnerte daran, dass Melonis Partei vor vier Jahren noch bei vier Prozent gelegen habe. “Wir sehen diesen Sieg als Beleg dafür, dass es möglich ist, an die Macht zu kommen”, betonte er am Montag. “Es ist nach Schweden der zweite Sieg einer rechten Union, die die Frage nach der Identität eint”, betonte er.

Italien-Wahl: Parteien in Deutschland wegen Rechtsruck in Sorge

+++ 10.15 Uhr: Der deutliche Sieg des rechten Lagers bei der Parlamentswahl in Italien hat bei Parteien in Deutschland Besorgnis über den künftigen Kurs des Landes in Europa ausgelöst. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Achim Post, sprach am Montag von einem „bitteren Tag für alle, die ein starkes und demokratisches Europa wollen“. Grünen-Chef Omid Nouripour schloss eine Schwächung der EU-Sanktionspolitik gegenüber Russland im Ukraine-Konflikt nicht aus. Einzig die AfD begrüßte den Wahlsieg der Rechten.

Nouripour nannte den Ausgang der Wahl „besorgniserregend“. Insbesondere bei Menschen innerhalb des rechtsnationalen Bündnisses gebe es „sehr enge Verwebungen mit dem Kreml“, sagte der Grünen-Chef im „Frühstart“ von RTL und ntv. „Deshalb ist es tatsächlich so, dass man nicht ausschließen kann, dass auch in Moskau gestern Abend Leute die Korken haben knallen lassen.“

Der FDP-Europaexperte Alexander Graf Lambsdorff ging davon aus, dass die Zusammenarbeit mit Italien in der Europäischen Union mühsamer wird. Allerdings habe Wahlsiegerin Giorgia Meloni sich zuletzt konstruktiver zu den gemeinsamen Sanktionen gegen Russland geäußert, sagte Lambsdorff im ARD– „Morgenmagazin“. Der frühere italienische Innenminister Matteo Salvini habe mit seiner Lega versuchen wollen, „Löcher in dieses Sanktionspaket zu bohren“. Meloni habe ihm aber „sehr klar widersprochen“.

Italien-Wahl: AfD feiert Wahlsieg der Rechtsaußen-Partei Fratelli d‘Italia

+++ 08.55 Uhr: Die AfD feiert den Wahlsieg der Rechten in Italien und sieht bereits einen Rechtsruck in Europa. Parteichefin Alice Weidel gratulierte am Montag der Vorsitzenden der Rechtsaußen-Partei Fratelli d‘Italia (FDI), Giorgia Meloni. Bundestags-Fraktionsvize Beatrix von Storch schrieb: „Wir jubeln mit Italien! Herzliche Glückwünsche an das gesamte Mitte-Rechts-Bündnis.“ Weidel und von Storch verwiesen zudem auf den Sieg des rechten Lagers Mitte September bei der Parlamentswahl in Schweden. 

Italien-Wahl: Europäer sind über Melonis Wahlsieg besorgt

+++ 06.30 Uhr: Am Sonntagabend haben Meloni und ihre „Brüder Italiens“ das Land weit nach rechts gekippt. „Das ist eine Nacht des Stolzes, der Erlösung, der Tränen, der Umarmungen, der Träume, der Erinnerungen“, sagt die 45-Jährige, die seit ihrer Jugend politisch aktiv ist, in ihrer Rede. Wenn diese Nacht vorbei sei, müsse aber klar sein, „dass dies nicht das Ziel, sondern der Anfang ist“.

Und viele Europäer sind besorgt, was Giorgia Meloni und ihre im Faschismus verwurzelte Partei, die eine an den Diktator Benito Mussolini erinnernde Flamme im Wappen hat, nun mit Italien vorhaben. Zusammen mit ihrer Allianz, der auch die rechtspopulistische Lega und die konservative Forza Italia angehören, kommt die Römerin laut den Hochrechnungen aus der Nacht auf eine klare Mehrheit im Parlament.

Italien-Wahl: EU-Abgeordnete warnen vor rechtsnationalen Meloni

+++ 05.30 Uhr: Führende EU-Abgeordnete warnen nach der Parlamentswahl in Italien vor einer Regierung, die von der rechtsnationalen Partei Giorgia Melonis angeführt wird. „Giorgia Meloni wird eine Ministerpräsidentin sein, deren politische Vorbilder Viktor Orban und Donald Trump heißen“, sagte Katharina Barley (SPD), Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments, der „Welt“. Der Wahlsieg des Bündnisses von Rechts-Mitte-Parteien in Italien sei deshalb „besorgniserregend“.

Melonis „wahlkampftaktisches Lippenbekenntnis für Europa“ könne nicht darüber hinwegtäuschen, „dass sie eine Gefahr für das konstruktive Miteinander in Europa darstellt“, warnte Barley. Die Autokraten bekämen mit ihr „eine Lobbyistin im Rat, also der Vertretung der 27 EU-Mitgliedsländer, um Sand ins Getriebe der EU zu streuen“.

Italien-Wahl: Meloni und Fratelli d‘Italia mit historischem Sieg

+++ 03.00 Uhr: Georgia Meloni und ihre Rechtsaußen-Partei Fratelli d’Italia (FDI) haben dem rechten Lager in Italien einen historischen Sieg beschert. Nachwahlbefragungen zufolge erhielt die FDI bei der Parlamentswahl am Sonntag rund ein Viertel aller Stimmen und wird damit stärkste Kraft. Zusammen mit ihren Bündnispartnern, der rechtsnationalen Lega und der Forza Italia (FI), könnte sie auf bis zu 47 Prozent der Stimmen kommen.

Meloni könnte somit erste Frau an der Spitze einer italienischen Regierung werden. Aufgrund des komplizierten Wahlsystems dürfte das Bündnis aus Melonis FDI, der Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini und der konservativen Forza Italia des langjährigen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in beiden Parlamentskammern eine absolute Mehrheit der Sitze erhalten – im Abgeordnetenhaus und im Senat.

Italien-Wahl: Amtliche Ergebnisse im Laufe des Tages erwartet

24,6%19,4%8,5%16,5%8%7,3%3,5%2,9%

+++ 23.50 Uhr: In Europa blicken viele Beobachter – auch in Brüssel – mit Sorge auf einen möglichen Sieg der Rechten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war am Donnerstag von einer Studentin gefragt worden, ob sie Sorgen vor einem Wahlsieg der Rechten und ehemaligen Putin-Freunde in Italien habe. Salvini und auch Berlusconi hatten mit Zweifeln an Russland-Sanktionen und Relativierung der Verantwortung Wladimir Putins für den Ukraine-Krieg für Aufsehen gesorgt. Von der Leyen antwortete, sollten EU-Richtlinien verletzt werden, habe Brüssel „Werkzeuge“.

Italien-Wahl: Berlusconi will „Regisseur“ werden – Salvini rechnet mit Regierungswechsel

+++ 18.30 Uhr: Die politische Rechte Italiens gibt sich vor Schließung der Wahllokale um 23 Uhr betont siegessicher. Laut La Repubblica kündigte Rechtspopulist Matteo Salvini von der Lega an: „Ich habe die Regierung im Kopf.“

Der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi erklärte demnach, er wolle der „neue Regisseur“ einer Regierung sein. Seine Partei werde mehr als zehn Prozent holen und der Lega Stimmen wegnehmen, prognostizierte er. Die post-faschistischen Fratelli d‘Italia von Giorgia Meloni lag in den letzten Umfragen vom 9. September vorn. Die Partei kam laut der Institute SWG und Ipsos auf 25 bis 27 Prozent der Stimmen.

Update von Sonntag, 25. September, 7.34 Uhr: In Italien haben die Parlamentswahlen begonnen. Am Sonntagmorgen (25. September) um 7.00 Uhr öffneten die Wahllokale in dem Mittelmeerland, bis 23.00 Uhr kann über die Zusammensetzung des neuen Parlaments abgestimmt werden. Gut 51,5 Millionen Italienerinnen und Italiener sind zur Wahl aufgerufen.

Erstmeldung vom Samstag, 24. September: Rom – In Italien stehen die Wahlen kurz bevor. Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi im Juli 2022 wird am Sonntag (25. September) das Parlament neu gewählt.

Zur Stimmabgabe bei der Italien-Wahl 2022 sind mehr als 51,5 Millionen Italienerinnen und Italiener aufgerufen. Bei drei Millionen von ihnen wird es der erste Urnengang sein. Es werden jeweils die beiden Kammern des Parlaments gewählt. Der Urnengang ist zwischen 7.00 Uhr und 23.00 Uhr möglich.

Das Abgeordnetenhaus und der Senat werden über ein Wahlsystem aus Direkt- und Verhältniswahl gewählt. Von den 200 Plätzen im Senat und den 400 im Abgeordnetenhau, wird jeweils ein Drittel über eine Direktwahl in Wahlkreisen besetzt. Die restlichen zwei Drittel werden über das landesweite Abschneiden der jeweiligen Partei, also über eine Verhältniswahl, vergeben.

Wahl in Italien 2022: Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten

Die Direktmandate bei der Italien-Wahl 2022 könnten wohl zu 90 Prozent an die rechte Kandidatin Meloni gehen, so die Einschätzung von Expertinnen und Experten.

  • Liste der Spitzenkandidatinnen und Kandidaten
  • Giorgia Meloni: Partei Fratelli d’Italia
  • Enrico Letta: Demokratische Partei
  • Matteo Salvini: Lega Partei
  • Silvio Berlusconi: Forza Italia
  • Giuseppe Conte: Fünf-Sterne-Bewegung

Sollte es dazu kommen, dass rund 90 Prozent der Direktmandate an die politischen Rechten vergeben werden, würden ihnen weniger als 50 Prozent bei der Verhältniswahl reichen. Ob es in Italien zu dem prognostizierten Rechtsruck kommen wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Erste amtliche Ergebnisse werde für Montag (26. September) erwartet. (red mit dpa/AFP)


source site