Stand: 27.12.2023 16:37 Uhr
Die Hochwasser-Lage ist in einigen Regionen Niedersachsens weiterhin angespannt. Straßen sind gesperrt, es gab Evakuierungen. NDR.de hält Sie mit diesem Blog auf dem Laufenden.
Das Wichtigste im Überblick:
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
16:29 Uhr
– 27.12.2023
Die Feuerwehr Hannover hat einen Mann im Stadtteil Döhren aus den Fluten gerettet. Der 75-Jährige hatte eine Sperrung ignoriert und war mit dem Fahrrad in ein überflutetes Gebiet gefahren. Er stürzte und wurde vom Wasser in ein Waldstück getrieben. Dort konnte er sich an einem Baum festhalten und die Feuerwehr anrufen. Mithilfe von zwei Drohnen konnte er aufgespürt werden, sagte ein Sprecher. Kollegen der Wasserrettung – gesichert in Schutzanzügen und mit Leinen – hätten den Mann gerettet. Eine aufwendige Aktion: Gerade in der aktuellen Hochwasser-Situation kosteten solche Einsätze unnötig viel Zeit, beklagt die Feuerwehr und ruft erneut dazu auf, vorsichtig zu sein und Hochwassergebiete zu meiden.
16:15 Uhr
– 27.12.2023
Wie geht es heute Abend und in der Nacht weiter?
An der Mittelweser werden als nächstes die höchsten Pegelstände erwartet. Am Messpunkt Drakenburg nördlich von Nienburg könnte sogar der historische Höchstwert von 8,34 Meter übertroffen werden.
16:10 Uhr
– 27.12.2023
Innenministerin Behrens: Einsatzkräfte leisten Herausragendes
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hat den Einsatzkräften von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Katastrophenschutz-Organisationen für ihren Einsatz gedankt. “Ohne Sie wäre in weiten Teilen Niedersachsens nicht nur buchstäblich Land unter, sondern auch viele Menschenleben in Gefahr.” Die Einsatzkräfte vor Ort leisteten Herausragendes. Nach Angaben des Ministeriums waren über die Weihnachtstage rund 100.000 Kräfte im Einsatz. Behrens kündigte an, das Land werde die Kommunen auch in den kommenden Tagen durch Amtshilfe unterstützen. Dazu gehörten etwa die Bereitstellung von Fahrzeugen und Geräten sowie die Organisation von Sandsäcken aus anderen Bundesländern.
15:58 Uhr
– 27.12.2023
15:55 Uhr
– 27.12.2023
Haufenweise Sandsäcke schützen Klärwerk in Wunstorf
In Wunstorf (Region Hannover) kommt das Hochwasser der Leine dem Klärwerk immer näher. “Die Feuerwehr und die Johanniter tun gerade alles, um das Klärwerk Wunstorf zu retten”, sagte Stadtsprecher Alexander Stockum dem NDR Niedersachsen. Mit einem massiven Anstieg des Wasserstands der Leine rechnen die Behörden momentan allerdings nicht. Ehrenamtliche befüllen seit dem Morgen weitere Sandsäcke, wie die Stadt mitteilte. Der Dauerregen habe aufgehört, allerdings werde aus der vollen Innerstetalsperre im Harz Wasser abgelassen. Aus der Innerste fließt Wasser in die Leine.
14:57 Uhr
– 27.12.2023
Situation in Lilienthal kritisch
In Lilienthal im Landkreis Osterholz bleibt die Lage angespannt, insbesondere nahe der Wümme und der Wörpe. In der Straße Stadskanaal ist die Lage nach Informationen von NDR Niedersachsen kritisch: Dort füllt die Feuerwehr Worpswede im Akkord Sandsäcke. Freiwillige kommen dazu und schippen mit. Trotzdem kommen aus dem Deich immer wieder kleine Rinnsale. Es gilt der dringende Appell, nicht in die Keller zu gehen. In der Straße Am Zollpfad ist der Strom abgestellt worden, weil Wasser in einen Verteilerkasten gedrungen war, sagte ein Sprecher der Gemeinde Lilienthal dem NDR. Anwohnende könnten ihr Handy in der Turnhalle Ostlandstrasse aufladen.
14:49 Uhr
– 27.12.2023
Campingplatz an der Ems geräumt
In Lingen im Landkreis Emsland ist ein Campingplatz an der Ems geräumt worden: “Das Betreten ist wegen des Hochwasserpegels nicht erlaubt”, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Etwa 60 Camperinnen und Camper sind demnach betroffen.
13:47 Uhr
– 27.12.2023
Drei Landkreise rufen Vorstufe des Katastrophenalarms aus
Mittlerweile haben drei Landkreise in Niedersachsen wegen des Hochwassers eine sogenannte Vorstufe eines Katastrophenalarms festgestellt – Hildesheim, Celle und Emsland. Das bedeute, dass die Landkreise unter anderem einen einfacheren Zugriff auf Hilfskräfte hätten. Besonders betroffen sei etwa die Stadt Sarstedt im Landkreis Hildesheim, wo die Flüsse Innerste und Leine zusammenfließen, sagte der Landesbranddirektor Dieter Rohrberg in Hannover.
13:09 Uhr
– 27.12.2023
Das Hochwasser hat auch den Serengeti-Park Hodenhagen schwer getroffen. Weite Teile des Geländes sind überflutet und zum Teil gar nicht oder nur noch mit Unimogs oder Traktoren zu erreichen. “Es ist eine Notlage, wie wir sie in der fast 50-jährigen Geschichte des Parks so noch nie erlebt haben. Es grenzt an ein Wunder, dass unsere rund 1.500 Tiere noch sicher sind!”, erklärt Parkinhaber Fabrizio Sepe. Viele Mitarbeitende des Unternehmens sowie Helfende von Feuerwehr und THW seien unermüdlich im Einsatz, um das Schlimmste zu verhindern. Allerdings ist auch die Hauptzufahrtsstraße zum Park unterspült und nicht mehr befahrbar. Durch die Flutung einiger Trafostationen musste für das gesamte Gelände außerdem der Strom abgestellt werden. Sepe benötige nun dringend Notstromaggregate für den Park, damit die Stallungen beheizt werden können und das Wohl der Tiere nicht gefährdet wird. Vor allem Nashörner, Giraffen, Elefanten und Affen seien bei Kälte besonders gefährdet. Sepe sei jedoch guter Hoffnung, dass der Tierpark demnächst Notstromaggregate erhält, sagte Asta Knoth, Pressesprecherin des Serengeti-Parks, gegenüber dem NDR Niedersachsen.
12:04 Uhr
– 27.12.2023
In den vergangenen Tagen haben die Einsatzkräfte in Niedersachsen aufgrund des Hochwassers rund 20.000 Einsätze bewältigt. Das sagte Landesbranddirektor Dieter Rohrberg am Mittwoch in Hannover. Rund 100.000 Kräfte seien im Einsatz gewesen, sie mussten unter anderem Keller leer pumpen und wichtige Infrastrukturen wie Krankenhäuser sichern sowie Vorsorgemaßnahmen treffen. Aber auch solche Einsätze gehören dazu: In Haren im Landkreis Emsland hat ein 56-jähriger Autofahrer mehrere Warnbarken und Verkehrsschilder ignoriert und ist mit seinem Fahrzeug in einer Senke stecken geblieben. Die Situation war auch für die Rettungskräfte eine Herausforderung. Erst mit einem entsprechenden Fahrzeug der örtlichen Feuerwehr gelangten sie zum Auto und konnten den Mann sowie zwei weitere Insassen retten. Die Polizei weist noch einmal daraufhin, Beschilderungen zu beachten und Sperrungen zu respektieren. Gesperrte Straßen zu befahren oder zu betreten kann gefährlich sein.
11:37 Uhr
– 27.12.2023
Heidschnucken in der Wedemark gerettet
In der Wedemark haben Retter der DLRG eine Heidschnucken-Herde aus dem Hochwasser gerettet. Das Wasser der Wietze hatte eine Herde mit rund zehn Heidschnucken auf dem Grundstück ihrer Besitzerin eingeschlossen. Die DLRG rückte mit dem Boot und einer Einheit sogenannter Strömungsretter an, die die Besitzerin im Boot zu den Tieren fuhr. Ein Großteil der Herde konnte mit den Booten gerettet werden. Einige Heidschnucken liefen ins Wasser. Sie wurden an Land getrieben. Alle Tiere blieben unverletzt.
11:03 Uhr
– 27.12.2023
Die Wolfsburger Entwässerungsbetriebe (WEB) bitten alle Bürgerinnen und Bürger in Weyhausen im Landkreis Gifhorn um Mithilfe: Die hohen Wasserstände der Aller bedrohen die Sicherheit aller Bewohner in der Nähe des Gewässers, heißt es in einer Pressemitteilung. Zusätzlich sei das gesamte Schmutzwasserkanalnetz der Ortschaft überlastet. Die Sanitärentwässerung ist laut WEB für alle Bewohner Weyhausens gestört. Grund hierfür seien Fehlanschlüsse von Drainagen oder Schäden in Schmutzwasserrohren, die unter dem Wasserspiegel liegen. Die WEB bittet alle Bewohnerinnen und Bewohner Weyhausens um Unterstützung:
- Kennen Sie Verbindungen zwischen Grundwasser/Oberflächenwasser und Schmutzwasserkanal?
- Vermuten Sie Verbindungen zwischen Grundwasser/Oberflächenwasser und Schmutzwasserkanal?
- Haben Sie von Verbindungen zwischen Grundwasser/Oberflächenwasser und Schmutzwasserkanal gehört?
Jeder Hinweis ist wichtig und kann entscheidend sein. Die WEB vermuten im Wesentlichen einige wenige direkte Verbindungen zwischen Grundwasser/Oberflächenwasser und dem Schmutzwasserkanal als Ursache für die extreme Lage. Hinweise werden unter der Telefonnummer (05361) 28 12 50 entgegen genommen.
10:15 Uhr
– 27.12.2023
In Hameln an der Weser ist der Pegelstand gleich geblieben. Auch in Rinteln und Bodenwerder stagniert momentan der Pegel. Weiter nördlich, beispielsweise im Raum Nienburg, gibt es jedoch eine leichte Welle, dort könnten heute Höchststände erreicht werden.
09:29 Uhr
– 27.12.2023
Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden voll
Das Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden im Landkreis Northeim hat in der Nacht den Vollstau erreicht, wie der NLWKN am Morgen mitteilt. Die Abgabe ins Unterwasser müsse somit erneut erhöht werden, wodurch eine Verschärfung der Hochwasserlage unterhalb von Salzderhelden zu erwarten sei.
09:07 Uhr
– 27.12.2023
Polizei warnt davor, überschwemmte Strecken zu befahren
Im Landkreis Hildesheim sind nach dem aktuellen Stand die Pegelstände der Haupt- und Nebenflüsse leicht steigend. Derzeit sei es aber nicht erforderlich, Gebiete zu evakuieren, teilen die Behörden mit. Bereits am Dienstag wurde in zahlreichen Städten und Gemeinden im Landkreis Hildesheim der Katastrophen-Voralarm ausgelöst. Dadurch können zusätzliche Einsatzkräfte eingesetzt werden. In Hannover bittet die Feuerwehr nochmal eindringlich, die Hochwassergebiete nicht zu betreten. Außerdem warnt die Region Hannover Autofahrer davor, gesperrte Straßen zu befahren – daran halten sich nicht alle. In Neustadt hatte in der Nacht ein Autofahrer versucht, durch eine überschwemmte Straße zu fahren und blieb mittendrin stecken. Die Polizei startete eine Suchaktion nach dem Fahrer und fand ihn schließlich bei sich zu Hause.
09:06 Uhr
– 27.12.2023
Zugverkehr zwischen Huntlosen und Sandkrug eingestellt
Noch immer ist der Streckenabschnitt zwischen Huntlosen und Sandkrug aufgrund des Hochwassers bis auf Weiteres gesperrt. Wie die Nordwestbahn auf ihrer Webseite mitteilt, sollen heute erste Erkundungsfahrten stattfinden, dann soll entschieden werden, ob der Streckenabschnitt wieder freigegeben werden kann. Bis dahin fahren Züge aus Wilhelmshaven kommend bis Oldenburg und fahren wieder zurück nach Wilhelmshaven. Aus Osnabrück kommend fahren die Züge bis Huntlosen und wieder zurück nach Osnabrück.
08:04 Uhr
– 27.12.2023
Anwohner der Ost-Contrescarpe können in Häuser zurück
Die rund 100 Bewohnerinnen und Bewohner der Ost-Contrescarpe in Rinteln können ab sofort wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Das teilte die Stadt heute Morgen mit. Demnach haben die freiwilligen Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Unterstützung des städtischen Bauhofes in der Nacht ein Hochwasserschutzsystem als Absicherung aufgebaut. Die Zufahrt über die Ostertorstraße sei nach wie vor nicht möglich. Bei Fragen können sich die Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr an das Bürgertelefon unter der Telefonnummer (05751) 40 37 77 wenden.
07:44 Uhr
– 27.12.2023
Meteorologen erwarten weiteren Regen
In Niedersachsen und Bremen soll das Wetter heute laut Deutschem Wetterdienst (DWD) eher trüb werden. Während es am Vormittag noch bewölkt ist, soll ab dem Mittag von Südwesten her weiterer Regen aufziehen.
Weitere Informationen
07:34 Uhr
– 27.12.2023
Volle Keller in Uelzen, Einsatzkräfte im Dauereinsatz
Auch im Osten von Niedersachsen waren die Feuerwehren in der Nacht im Dauereinsatz. Im Landkreis Uelzen seien einige Keller vollgelaufen und es gebe Gullyprobleme, sagte Kreisbrandmeister Helmut Rüger. Ansonsten gelte es jetzt, die Wasserstände der Ilmenau im Auge zu behalten. Im Landkreis Stade habe sich die Lage stabilisiert. Der nachlassende Regen habe dazu beigetragen, dass aufgestautes Wasser über die Sperrwerke an Lühe und Oste abfließen konnte, sagte ein Feuerwehrsprecher. Über die Feiertage waren im Landkreis rund 500 Feuerwehrleute im Einsatz. In Rotenburg sicherte die Feuerwehr den Ortskern mit 30.000 Sandsäcken. Zeitweise musste die Innenstadt gesperrt werden, weil Schaulustige die Einsatzkräfte bei der Arbeit behinderten.
07:10 Uhr
– 27.12.2023
Bahnstrecke Osnabrück-Oldenburg teilweise außer Betrieb
Im Nordwesten Niedersachsens habe sich die Lage über Nacht zumindest nicht verschärft, heißt es von den Einsatzkräften. Hunderte Helfer haben am Dienstag aufgeweichte Deiche stabilisiert – zum Beispiel im Landkreis Leer. In Löningen im Landkreis Cloppenburg drohten am Dienstag Deiche der Hase an mehreren Stellen zu brechen, an mindestens einer Stelle ist das bereits passiert. Wegen des Hochwassers ist auch die Bahnstrecke Osnabrück-Oldenburg teilweise außer Betrieb. Entlang der Hunte im Landkreis Oldenburg gibt es ebenfalls noch keine Entwarnung. In Sandkrug war die Feuerwehr am Dienstag im Dauereinsatz, die ersten Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Lage bleibe ernst, heißt es auch von der Stadt Oldenburg. Die Wasserstände der Wümme und der Wörpe sorgen zwischen Bremen-Borgfeld und Lilienthal für Probleme. Viele Grundstücke und einige Straßen sind überflutet – teilweise musste der Strom abgestellt werden. Lilienthals Bürgermeisters Fürwentsches spricht von einer angespannten Lage.
06:49 Uhr
– 27.12.2023
Ministerpräsident Weil: “Noch nicht über den Berg”
Ministerpräsident Stephan Weil hat in einem Statement darauf verwiesen, dass die Lage überall im Land schwierig sei. Er bedankte sich besonders für das Engagement von Feuerwehrleuten und Mitgliedern der Hilfsorganisationen, durch die “alles in allem aktuell unter Kontrolle” ist, so der Ministerpräsident. “Überall in Niedersachsen sind aus den vorangegangenen Hochwasserlagen erkennbar die richtigen Schlüsse gezogen worden. Es sind die richtigen Hilfsmittel vor Ort und die richtigen Einsatzkonzepte werden verfolgt.” Viele der Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren ergriffen wurden, bewährten sich, sagte Weil. Gleichzeitig machte er jedoch auch klar: “Leider sind wir noch nicht über den Berg und Entlastungsmaßnahmen an einer Stelle führen anderswo zu einer Verschärfung der Lage. Noch ist dieses Hochwasser nicht vorbei, wir werden einen langen Atem benötigen.”
05:51 Uhr
– 27.12.2023
Flutwelle in Braunschweig ausgeblieben
Die nach dem Öffnen des Notüberlaufs der Okertalsperre befürchtete Flutwelle in Braunschweig ist ausgeblieben. Das Wasser der Oker ist nicht so hoch gestiegen, dass der mobile Deich zum Einsatz kommen musste und die Lage nicht so dramatisch wie befürchtet. Dennoch: Die Situation entlang der Oker ist weiter angespannt, die Behörden haben die Lage weiter im Blick. Abgesehen von der Innenstadt sind auch andere Stellen in und um Braunschweig gefährdet, überflutet zu werden. Menschen füllen teilweise immer noch Sandsäcke – es sind zwei Entnahmeplätze von der Stadt eingerichtet worden.
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