Krieg in Nahost: Iran greift Israel mit Drohnen an – Warnsirenen und Explosionen

Der Iran hat bei seinem Großangriff auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen eingesetzt. Darunter seien Dutzende Boden-Boden-Raketen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag. „Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen“, sagte Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Der israelische Heimatschutz gab in der Nacht zum Sonntag vorerst Entwarnung für die Einwohner im Norden und Süden des Landes. Ob dies das Ende des Angriffs signalisiert, war zunächst unklar.

In weiten Teilen Israels und auch im Westjordanland heulten in der Nacht die Sirenen. Bewohner berichteten von zahlreichen Explosionen. Fast alle Flugkörper wurden nach Medienberichten von Israels Raketenabwehr abgefangen. In der Negev-Wüste wurde ein zehnjähriges Beduinenmädchen schwer verletzt.

Irans Staatsmedien bestätigten den Vergeltungsschlag gegen Israel. „Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen“, hieß es am Samstag in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht. Das sei die „Antwort auf die jüngsten Verbrechen des zionistischen Regimes“, hieß es in einer live im Fernsehen verlesenen Erklärung der Revolutionsgarden. In einer Botschaft auf X warnte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen Israel und die USA vor Gegenreaktionen: „Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen“.

US-Streitkräfte fingen übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf Israel gerichtete Drohnen aus dem Iran ab. Die US-Sender CNN, ABC News, das „Wall Street Journal“ und die „Washington Post“ berichteten am Samstag unter Berufung auf damit vertraute Regierungsvertreter, das US-Militär in der Region habe iranische Drohnen abgeschossen, die auf Israel zugeflogen seien.

Joe Biden sicherte Israel die Unterstützung der USA zu. „Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist unumstößlich“, schrieb der US-Präsident in einem Beitrag auf X.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Laut israelischem Fernsehen und einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ zufolge sei mit einer „erheblichen Reaktion“ Israels zu rechnen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich mit seinem engsten Ministerkreis über das weitere Vorgehen.

Alle Entwicklungen finden Sie hier im Liveticker:

03:34 Uhr – UN-Sicherheitsrat soll am Sonntag zusammentreten

Der UN-Sicherheitsrat will sich einem Diplomaten zufolge im Laufe des Sonntags mit dem Angriff befassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Angepeilt werde eine Sitzung ab 16.00 Uhr (Ortszeit US-Ostküste; 22.00 Uhr MESZ), sagte der Insider. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan hat ein Treffen beantragt.

03:31 Uhr – Argentiniens Präsident Milei bricht wegen Iran-Angriff Auslandsreise ab

Argentiniens Präsident Javier Milei bricht wegen der iranischen Luftangriffe auf Israel eine Auslandsreise ab. Er fliege aus den USA am Sonntag nach Argentinien zurück und nicht wie ursprünglich geplant nach Dänemark weiter, teilte sein Büro am Samstag (Ortszeit) mit. „In Anbetracht der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten mit der iranischen Offensive gegen Israel“ wolle Milei einen Krisenstab bilden und sich mit verschiedenen Präsidenten westlicher Länder in Verbindung setzen, um Maßnahmen zu koordinieren.

Argentinien unterstütze Israel laut Milei nachdrücklich bei der Verteidigung seiner Souveränität – „insbesondere gegen Regime, die den Terror fördern und die Zerstörung der westlichen Zivilisation anstreben“.

02:45 Uhr – Israels Heimatschutz gibt nach Irans Angriff Entwarnung

Der israelische Heimatschutz hat nach dem Großangriff Irans auf Israel vorerst Entwarnung gegeben. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes. Ob dies das Ende des Angriffs signalisiert, ist zunächst unklar.

02:26 Uhr – UN-Chef Guterres beunruhigt über „sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation“

UN-Generalsekretär António Guterres sieht das Risiko einer katastrophalen Zuspitzung der Lage in Nahost. „Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um Maßnahmen zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten“, teilte Guterres am Samstag (Ortszeit) in New York mit. Er verurteilte den Angriff des Irans „aufs Schärfste“ und forderte eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten.

Ein Mann in Teheran jubelt während des iranischen Angriffs auf Israel mit einer Palästina-Flagge

Quelle: via REUTERS

02:15 Uhr – Scholz verurteilt iranische Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die iranischen Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“ verurteilt. „Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am frühen Sonntagmorgen in Berlin. „In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels“, fügte er hinzu.

Scholz war zum Auftakt seiner dreitägigen China-Reise am Sonntagmorgen in Chongqing gelandet. Wegen des iranischen Luftangriffs auf Israel war bei der Landung unklar, ob es bei dem Programm bleibt. Die Lage im Nahen Osten könnte die Reise auch in den nächsten Tagen beeinträchtigen.

01:53 Uhr – Israelische Medien erwarten „erhebliche Reaktion“ Israels auf Angriff

Nach dem Großangriff des Irans ist nach israelischen Medienberichten mit einer „erheblichen Reaktion“ Israels zu rechnen. Dies berichteten das israelische Fernsehen und die Zeitung „Haaretz“ in der Nacht zum Sonntag. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich mit seinem engsten Ministerkreis über das weitere Vorgehen.

01:44 Uhr – London schickt zusätzliche Kampfjets nach Nahost

Großbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region. Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in der Nacht zum Sonntag mit. „Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen.“ Großbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern.

01:33 Uhr – Israels Rettungsdienst meldet schwer verletzten Zehnjährigen

Bei dem Großangriff des Irans auf Israel ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein zehnjähriges Beduinenmädchen schwer verletzt worden. Bei dem Opfer handele es sich um jemanden aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste, teilte der Rettungsdienst in der Nacht zum Sonntag mit. Zuvor war von einem Beduinenjungen die Rede, diese Angabe wurde später vom Rettungsdienst richtiggestellt. Der Rettungsdienst hatte zunächst berichtet, es habe bei den iranischen Angriffen keine Verletzten gegeben.

01:24 Uhr – US-Streitkräfte schießen laut Medienberichten iranische Drohnen ab

US-Streitkräfte haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf Israel gerichtete Drohnen aus dem Iran abgefangen. Die US-Sender CNN, ABC News, das „Wall Street Journal“ und die „Washington Post“ berichteten am Samstag unter Berufung auf damit vertraute Regierungsvertreter, das US-Militär in der Region habe iranische Drohnen abgeschossen, die auf Israel zugeflogen seien. Aus dem Verteidigungsministerium in Washington hieß es, man kenne die Berichte, wolle sich zunächst aber nicht dazu äußern.

Empty streets in the Israel's capital Tel Aviv

Leere Straßen in Tel Aviv nach Ankündigung des iranischen Drohnenangriffs

Quelle: picture alliance/Anadolu/Nir Keidar

Die „New York Times“ zitierte einen Beamten des Verteidigungsministeriums mit den Worten: „In Übereinstimmung mit unserer eisernen Verpflichtung gegenüber Israels Sicherheit schießen die US-Streitkräfte in der Region weiterhin iranische Drohnen ab, die auf Israel gerichtet sind.“

01:22 Uhr – Großbritannien: Werden Drohnen, wenn möglich, abfangen

Die britische Luftwaffe will sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London am Abschuss von Flugobjekten beteiligen, wenn sie in Reichweite des britischen Militärs kommen. Man werde sich angesichts der wachsenden iranischen Drohungen und des wachsenden Risikos einer Eskalation im Nahen Osten eng mit den Partnern abstimmen, heißt es in einem Statement.

01:05 Uhr – Baerbock verurteilt iranischen Angriff und spricht Israel Solidarität aus

Die Bundesregierung hat die iranischen Drohnen- und Raketenattacke auf Israel verurteilt und die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs aufgefordert. „Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste“, schrieb Außenministerin Annalena Baerbock in der Nacht zu Sonntag auf der Online-Plattform X. Der Iran und mit ihm verbündete Kräfte müssten die Attacke „sofort einstellen“. „Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität“, ergänzte Baerbock.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

00:56 Uhr – Raketenalarm an verschiedenen Orten in Israel

In der Nacht zum Sonntag hat es an verschiedenen Orten in Israel Raketenalarm gegeben. Nach Angaben der Armee heulten die Warnsirenen unter anderem im Süden Israels, am Toten Meer, im Großraum Jerusalem sowie im Norden des Landes. Es war zunächst unklar, ob es Einschläge gegeben hat. In Jerusalem sollen einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP zufolge Explosionen zu hören gewesen sein.

00:53 Uhr – EU-Außenbeauftragter Borrell verurteilt Irans Angriff als „beispiellose Eskalation“

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt und von einer „beispiellosen Eskalation“ gesprochen. „Die EU verurteilt den inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste“, schrieb Borrell in der Nacht zu Sonntag bei X. „Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine schwerwiegende Bedrohung für die regionale Sicherheit“, fügte er hinzu.

Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte den Angriff auf Israel. „Es muss alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern“, schrieb er auf X. „Noch mehr Blutvergießen muss vermieden werden.“ Die EU werde die Situation weiterhin aufmerksam mit ihren Verbündeten verfolgen.

00:45 Uhr – Iran warnt Israel und USA vor Gegenreaktion auf Angriffswelle

Der Iran hat den Angriff auf Israel als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und Israel vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt. „Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen“, teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen am Samstag (Ortszeit) in New York auf der Plattform X mit. Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

00:39 Uhr – Hisbollah feuert laut eigenen Angaben Raketen aus Libanon in Richtung Israel ab

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Raketen auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert. Man habe am späten Samstagabend israelische Kasernen in dem Gebiet mit Raketen vom Typ Katjuscha ins Visier genommen, teilte die Miliz mit.

00:29 Uhr – Iran schießt laut Staatsmedien Welle ballistischer Raketen auf Israel, Israel dementiert

Bei ihrem massiven Vergeltungsangriff auf Israel haben Irans Revolutionsgarden nach Angaben von Staatsmedien auch ballistische Raketen gestartet. Um welche Raketentypen es sich handelte, ging aus dem Bericht der Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) nicht hervor. Irans Revolutionsgarden verfügen über mehrere Typen von Mittelstreckenraketen, die Israel erreichen können. Laut israelischen Medien, darunter die „Times of Israel“, gäbe es israelischen Offiziellen zufolge jedoch keine Anzeichen für ballistische Raketen aus dem Iran.

Lesen Sie auch

Iranische Demonstranten verbrennen US-amerikanische und israelische Fahnen während einer jährlichen Kundgebung zum Al-Quds-Tag

Drohender Angriff auf Israel

Ballistische Raketen verfügen über Raketenantriebe und werden für schnelle Angriffe über große Entfernungen verwendet. Sie unterscheiden sich etwa von Marschflugkörpern, die in niedrigeren Höhen fliegen können und durchgängig gesteuert werden.

Die Revolutionsgarden starteten nach eigenen Angaben auch Dutzende Drohnen in Richtung Israel. Die Operation mit dem Titel „Aufrichtiges Versprechen“ war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

00:10 Uhr – Französischer Außenminister bekräftigt Unterstützung für Israels Sicherheit

Die französische Regierung hat den iranischen Luftangriff auf Israel als „neue Stufe“ der Destabilisierung verurteilt und Israel ihre Unterstützung zugesichert. „Mit der Entscheidung zu dieser beispiellosen Handlung hat der Iran eine neue Stufe der Destabilisierung überschritten“, erklärte Außenminister Stéphane Séjourné am Samstag im Onlinedienst X. Teheran gehe damit „das Risiko einer militärischen Eskalation ein“. Frankreich bekräftige seine Unterstützung für Israels Sicherheit.

00:00 Uhr – Ägypten ruft zur Zurückhaltung auf, Iran warnt

Das ägyptische Außenministerium ruft in einer Erklärung zu „äußerster Zurückhaltung“ auf. Dann könne die Region und ihre Bevölkerung vor weiterer Instabilität und weiteren Spannungen bewahrt werden. Derweil warnt der iranische Verteidigungsminister Mohammed Resa Aschtiani jeden Staat davor, „seinen Luftraum oder sein Territorium für Angriffe Israels auf den Iran“ zur Verfügung zu stellen. Dies meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr. Jeder Staat, der den Iran angreife, werde eine „entschlossene Reaktion“ erhalten, sagte Mohammed-Resa Aschtiani außerdem laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag.

23:50 Uhr – Britischer Premierminister Sunak verurteilt iranischen Luftangriff

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den iranischen Angriff auf Israel „auf das Schärfste“ verurteilt. „Diese Angriffe bergen die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren“, sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. „Der Iran hat wieder einmal gezeigt, dass er vorhat, Chaos in seinem eigenen Hinterhof zu stiften.“

Sunak sagte, Großbritannien werde sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller regionalen Partner, einschließlich Jordanien und Irak, einsetzen. „Gemeinsam mit unseren Verbündeten arbeiten wir dringend daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern. Niemand möchte mehr Blutvergießen sehen“, sagte Sunak.

23:34 Uhr – Israel und Jordanien schließen Luftraum

Wegen des Drohnenangriffs aus dem Iran schließt Israel in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum. Dies berichteten israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde. Der Luftraum solle von 00.30 Uhr Ortszeit (Samstag 23.30 MEZ) geschlossen werden.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Auch Israels Nachbarland Jordanien hat inmitten militärischer Spannungen in der Region einem Bericht zufolge seinen Luftraum gesperrt. Von 23.00 Uhr lokaler Zeit an (22.00 Uhr MESZ) werde der Luftraum für alle Flüge gesperrt, berichtete der private Fernsehsender Roja News am Samstagabend unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde des Landes. Begründet wurde der Schritt demnach mit Sicherheitsbedenken sowie „in Anbetracht der eskalierenden Risiken in der Region“.

23:30 Uhr – Israels Verteidigungsminister appelliert an Bevölkerung

Verteidigungsministers Joav Galant hatte die Bevölkerung bereits auf einen iranischen Angriff vorbereitet. „Wir beobachten einen geplanten Angriff des Irans und seiner Verbündeten auf den Staat Israel genau“, sagte Galant am Samstagabend nach Angaben seines Büros. „In den vergangenen Tagen haben wir unsere Aufstellung im Bereich der Verteidigung und der Offensive verstärkt und wir sind entschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Bürger des Staates Israel zu verteidigen.“

Lesen Sie auch

Nahostkonflikt - Ramadan - Eid al-Fitr - Iran

Israel habe auch „neue Fähigkeiten hinzugefügt – am Boden, in der Luft, zur See, in unserem Geheimdienst-Direktorat, innerhalb des Staates Israel und gemeinsam mit unseren Partnern, angeführt von den Vereinigten Staaten“, sagte Galant ferner. „Der Iran ist ein Terrorstaat – die Welt sieht dies nun mehr als je zuvor. Wir sind entschlossen, unsere Bürger gegen diesen Terrorismus zu schützen, und wir werden wissen, wie wir auf ihn reagieren müssen.“

Galant forderte die Bevölkerung dazu auf, den Anweisungen der Armee und des Heimatschutzes zu folgen. Die israelische Armee hatte am Samstagabend neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte vor Journalisten, es solle von Sonntag an keinen Schulunterricht oder andere Bildungsaktivitäten, keine Ferienlager und keine organisierten Ausflüge geben. Am Sonntag beginnen zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.

Joav Galant, Verteidigungsminister von Israel

Joav Galant, Verteidigungsminister von Israel

Quelle: dpa/Shachar Yurman

Der Heimatschutz veröffentlichte auf seiner Website außerdem weitere Anweisungen. Diese sollten am Samstagabend um 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) beginnen und zunächst 48 Stunden lang gelten.

Demnach dürfen in den Gebieten, die nicht in der Nähe des Gazastreifens oder des Libanons liegen, bis zu 1000 Menschen an Versammlungen teilnehmen. In den sogenannten Konfliktzonen dürfen sich draußen bis zu 30 und drinnen bis zu 300 Menschen versammeln. Am Arbeitsplatz sollen die Bürger besonders in diesen Gebieten darauf achten, dass sie notfalls rasch einen Schutzraum erreichen können.

22:49 Uhr – Deutscher Botschafter: „Ein Direktangriff wie noch nie“

Der deutsche Botschafter Steffen Seibert hat alle Deutschen vor Ort aufgefordert, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. „Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen“, schrieb er am Samstagabend auf X. „Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen.“

Seit Tagen wachsen die militärischen Spannungen im Nahen Osten. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, hat die Staatsführung in Teheran dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht.


source site