Kevin Spacey: Freispruch vom Vorwurf sexueller Übergriffe – Panorama

Der US-Schauspieler Kevin Spacey ist in einem Strafprozess in London vom Vorwurf sexueller Übergriffe auf mehrere Männer in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Das teilte die Jury am Mittwoch mit.

Spacey stand seit etwa einem Monat wegen der Vorwürfe in London vor Gericht. Dem 63-Jährigen wurden sexuelle Übergriffe gegen vier Männer vorgeworfen, etwa nicht einvernehmliche Berührungen und Nötigung zum Geschlechtsverkehr. Die Fälle sollen sich der Anklageschrift zufolge zwischen 2001 und 2013 in London und der britischen Grafschaft Gloucestershire ereignet haben.

Von 2004 bis 2015 war Kevin Spacey künstlerischer Direktor am Londoner Theater Old Vic und lebte zeitweise in der britischen Hauptstadt. Die mutmaßlichen Opfer warfen ihm unter anderem vor, er sei ein “sexueller Bully”. Einer der Zeugen schilderte, Spacey habe ihm “wie eine Kobra” in den Schritt gepackt.

Dies sei frei erfunden, sagte Spacey. Auch alle weiteren Anschuldigungen stritt der Schauspieler ab. Spacey räumte zwar im Prozess Berührungen eines Mannes in der Leistengegend sowie sexuelle Handlungen mit einem weiteren ein. Dabei habe es sich aber um “romantische” Berührungen beziehungsweise einvernehmlichen Sex gehandelt, erklärte er. Lediglich in einem Fall erklärte Spacey, Zeichen eines Mannes, dass dieser keine sexuellen Kontakte wolle, fehlgedeutet zu haben.

Bereits im vergangenen Jahr musste Kevin Spacey sich einem Prozess in den USA stellen, wurde aber freigesprochen. Der Schauspieler Anthony Rapp warf Spacey vor, 1986 bei einer Party sexuell übergriffig geworden zu sein und ihn verletzt zu haben. Rapp hatte den Hollywood-Star auf 40 Millionen Dollar Schmerzensgeld verklagt, sich aber in Widersprüche verstrickt und damit Zweifel bei den Geschworenen geweckt. Zwei weitere Zivilklagen in den USA wurden zurückgezogen. Die 2017 im Zuge der #MeToo-Debatte erstmals mit Nachdruck öffentlich gemachten Vorwürfe Rapps gegen Spacey zogen viele weitere Anschuldigungen nach sich und brachten die damals erfolgreiche Karriere des US-Schauspielers zu Fall.

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