Israel News: ++ UN-Sicherheitsrat fordert „humanitäre Pausen“ für Gaza-Streifen ++

Der Weltsicherheitsrat hat eine Gaza-Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen angenommen. Nach langem Ringen einigte sich das mächtigste UN-Gremium am Mittwoch in New York auf den gemeinsamen Beschluss. Die USA verzichteten auf ein Veto und enthielten sich, genauso wie Russland und Großbritannien. Zwölf der insgesamt 15 Mitgliedstaaten stimmten für den Text. Resolutionen des Sicherheitsrats sind völkerrechtlich bindend und können so eine internationale Wirkmacht entfalten.

Die von Ratsmitglied Malta eingebrachte Resolution verlangt unter anderem „dringende und ausgedehnte humanitäre Pausen und Korridore im gesamten Gazastreifen für eine ausreichende Anzahl von Tagen“, um im Einklang mit dem Völkerrecht humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Es ist dabei aber nicht die Rede von einem formalen Waffenstillstand. Der Text fokussiert dabei stark auf das Leid der palästinensischen Minderjährigen. Ausgedrückt wird die „tiefe Besorgnis über die humanitäre Lage im Gazastreifen und ihre schwerwiegenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, insbesondere die unverhältnismäßigen Auswirkungen auf Kinder“.

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Alle Konfliktparteien werden zur Einhaltung des Völkerrechts angehalten, eine „Zwangsumsiedlung der Zivilbevölkerung“ werde abgelehnt, lebensnotwendige Dienste dürften den Menschen im Gazastreifen nicht vorenthalten werden. Diese Positionen sind Diplomaten zufolge im Hinblick auf das Vorgehen Israels in der Region zu verstehen – namentlich wird das Land jedoch im gesamten Dokument nicht genannt. Die islamistische Hamas, die Israel am 7. Oktober angegriffen und ein Massaker an Zivilisten mit rund 1200 Toten verübt hatte, erwähnt der Text nur in der Forderung, die in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln freizulassen.

Es war bis kurz vor der Abstimmung fraglich, ob die USA als engster Verbündeter Israels die Annahme der Resolution tolerieren könnten. Im Oktober hatte Washington sein Veto für einen Entwurf unter anderem deswegen eingelegt, weil dieser das Recht auf Selbstverteidigung Israels nicht betonte. Der nun angenommene Beschluss geht darauf ebenfalls nicht ein, auch gibt es keine Verurteilung des Hamas-Massakers vom 7. Oktober. Die USA haben wie China, Russland, Frankreich und Großbritannien ein Vetorecht. Zudem hat der Rat zehn auf zwei Jahre gewählte Mitgliedstaaten. Eine Resolution braucht mindestens 9 der 15 Stimmen, dabei darf es kein Veto geben.

Alle Entwicklungen vom 16. November finden Sie hier im Liveticker

Alle Entwicklungen vom 15. November:

01:03 – Israel setzt am Al-Schifa-Krankenhaus Bulldozer ein

Nach Angaben der Hamas hat die israelische Armee Bulldozer am Al-Schifa-Krankenhaus im Gaza-Streifen eingesetzt. „Israelische Bulldozer haben Teile des Südeingangs zerstört“, erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Die israelische Armee teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit, dass derzeit ein Einsatz auf dem Krankenhausgelände stattfinde. „Heute Abend führen wir einen gezielten Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus aus. Wir rücken weiter vor“, sagte der zuständige Generalmajor Jaron Finkelman im Telegram-Kanal der Armee.

00:50 – Israels Armee meldet, sie habe Ausrüstung und Waffen im Al-Shifa-Krankenhaus gefunden

Die israelischen Streitkräfte (IDF) meldet, dass ihre Truppen bei ihrer Razzia im größten Krankenhaus des Gazastreifens Militärausrüstung und Waffen gefunden haben. Israelische Streitkräfte seien in einen Teil des Shifa-Krankenhauses eingedrungen. Ein Journalist vor Ort berichtete der Nachrichtenagentur AFP, dass die IDF nach tagelangen Kämpfen mit bewaffneten Hamas-Kämpfern am Rande des Krankenhauses Zimmer für Zimmer durchsucht hätten. Die IDF vermutet eine wichtige Kommandozentrale der Hamas unter der Einrichtung. Ein Video soll einen Rundgang durch das Al-Shifa und die gefundene Ausrüstung zeigen.

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22:51 Uhr – Israel: Keine humanitären Feuerpausen ohne Geisel-Freilassung

Israel lehnt längere humanitäre Feuerpausen im Gaza-Krieg ab, solange 239 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas sind. Das israelische Außenministerium teilte dies am Abend als Reaktion auf eine Gaza-Resolution des Weltsicherheitsrats mit Forderung nach tagelangen Feuerpausen mit.

„Israel ruft den Weltsicherheitsrat und die internationale Gemeinschaft dazu auf, entschlossen die Freilassung aller israelischen Geiseln zu fordern, wie es die Resolution festlegt“, hieß es in der Stellungnahme des Außenministeriums in Jerusalem. „Israel erwartet vom Weltsicherheitsrat, die Hamas eindeutig zu verurteilen und sich zu der Notwendigkeit zu äußern, im Gaza-Streifen eine neue Sicherheitslage zu schaffen.“

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Teilnehmer des „March for Israel“

Die von Ratsmitglied Malta eingebrachte Resolution verlangt unter anderem „dringende und ausgedehnte humanitäre Pausen und Korridore im gesamten Gaza-Streifen für eine ausreichende Anzahl von Tagen“, um im Einklang mit dem Völkerrecht humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Es ist dabei aber nicht die Rede von einem formalen Waffenstillstand.

21:21 Uhr – Israel: Geisel brachte in Hamas-Gefangenschaft Baby zur Welt

Eine weibliche Geisel in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas hat nach israelischen Informationen ein Baby zur Welt gebracht. Sara Netanjahu, die Frau des israelischen Ministerpräsidenten, schrieb dies in einem Brief an die Ehefrau des US-Präsidenten, First Lady Jill Biden. Sie schreibe von Mutter zu Mutter, hieß es in dem Brief von Netanjahu.

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Sara Netanjahu schrieb in dem Brief, unter den Geiseln seien auch 32 Kinder. Eines davon sei zehn Monate alt. „Eine der entführten Frauen war schwanger“, schrieb sie zudem. „Sie hat ihr Baby in Hamas-Gefangenschaft zur Welt gebracht. Man kann sich nur vorstellen, was dieser jungen Mutter durch den Kopf geht, während sie mit ihrem Neugeborenen von diesen Mördern festgehalten wird.“

Netanjahu appellierte an Jill Biden, sich gemeinsam mit ihr für die entführten Kinder einzusetzen. „Wir müssen zu ihrer sofortigen Freilassung aufrufen, und all derer, die festgehalten werden“, schrieb sie. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) müsse die Geiseln sehen dürfen. „Der Alptraum, der vor mehr als einem Monat begonnen hat, muss aufhören“, schrieb Netanjahu. „Diese Kinder brauchen unsere Hilfe.“

20:19 Uhr – Israels Armee: Waffen im Schifa-Krankenhaus gefunden

Die israelische Armee hat nach Darstellung eines Militärsprechers im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen Waffen gefunden. Der Einsatz in der Klinik dauere noch an, sagte Hagari. In einer Abteilung der Klinik sei ein Zimmer mit spezieller Technologie und Kampfausrüstung der islamistischen Hams gefunden worden, sagte er. In einer anderen Abteilung sei ein Einsatzzentrum der Hamas entdeckt worden. Die Funde bewiesen „eindeutig, dass Schifa für militärische Zwecke missbraucht wurde, im absoluten Gegensatz zu internationalem Recht“, sagte Hagari. Der Einsatz werde so lange weitergehen wie nötig.

„Schifa ist ein Symbol, keiner von der Hamas-Führung hätte sich vorstellen können, dass wir dort hingelangen“, sagte Hagari. Nach dem Massaker am 7. Oktober seien dort 200 Hamas-Terroristen untergekommen, die an den Gräueltaten beteiligt gewesen seien.

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Quelle: OpenStreetMap; Infografik WELT

Der Armeesprecher Jonathan Conricus zeigte in einem Video hinter einem MRT-Gerät versteckt eine Tasche mit einem Sturmgewehr, Munition, Handgranaten und einer Uniform. In einem anderen Schrank seien andere Waffen gefunden worden, erklärte er. Eine Ausrüstung sei mit dem Namen des bewaffneten Hamas-Arms, den Kassam-Brigaden, beschriftet gewesen. Es seien auch zahlreiche nachrichtendienstlich relevante Informationen gefunden worden. Alle Funde würden gegenwärtig gründlich untersucht.

Die Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas dementierte die Berichte als „offensichtliche Lüge und Farce“.

19:23 Uhr – Beschleunigtes Verfahren: Erstes Urteil gegen gewalttätigen Demonstranten

In einem ersten Prozess gegen einen Teilnehmer einer israelfeindlichen Demonstration ist in Berlin ein 25-Jähriger zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach Lorenzo C. unter anderem des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie der versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig. Das Urteil fiel in einem beschleunigten Verfahren.

C. hatte den Feststellungen des Gerichts zufolge am 18. Oktober an einer verbotenen propalästinensischen Demonstration im Bezirk Neukölln teilgenommen. Bei dieser gab es gewaltsame Ausschreitungen sowie Flaschen- und Steinwürfe auf Polizisten. Zudem wurden antisemitischen Parolen gerufen.

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Evakuierung von Verwundeten im Gaza-Streifen

Der Angeklagte warf laut Urteil einen Pflasterstein auf einen Beamten, wobei nicht festgestellt werden konnte, ob dieser dadurch verletzt wurde. Zudem widersetzte er sich der anschließenden Festnahme.

18:55 Uhr – Frau festgenommen, weil sie in Berlin zu Chaos aufgerufen hatte

In Berlin ist eine 26-Jährige wegen eines Aufrufs zu Straftaten im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vorübergehend festgenommen worden. Die Frau wird beschuldigt, im Internet unter anderem zu schwerem Landfriedensbruch, Brandstiftung, Körperverletzung und Raub aufgerufen zu haben, wie Polizei und Generalstaatsanwaltschaft in Berlin mitteilten.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft war die Frau gegenüber dem Ermittlungsrichter geständig; sie wurde haftverschont.

Konkret soll die Frau am 17. Oktober ihren Aufruf zu Brandstiftungen und Ausschreitungen im Berliner Stadtteil Neukölln für den Tag darauf um 22.00 Uhr über den Onlinedienst Instagram verbreitet haben. Dabei habe sie auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas verwiesen und erklärt, sie wolle Neukölln in Gaza verwandeln. Unterstützer hätten ihrem Aufruf zufolge Steine, Schlagstöcke und Masken mitbringen sollen.

18:44 Uhr – Weitere Ausländer und Palästinenser mit Zweitpass verlassen Gaza

Mehr als 600 Ausländer, Palästinenser mit zweitem Pass und Verwundete sind am Mittwoch aus dem Gazastreifen ausgereist. Insgesamt 644 Personen hätten den Grenzübergang Rafah nach Ägypten überquert, teilte der Kontrollpunkt auf palästinensischer Seite am Mittwoch mit. Neben 587 Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass reiste demnach eine kleine Zahl an Verletzten und Patienten in ärztlicher Behandlung sowie deren Begleitpersonen nach Ägypten aus.

Der Grenzübergang Rafah (Archiv)

Der Grenzübergang Rafah (Archiv)

Quelle: dpa/Gehad Hamdy

18:15 Uhr – Netanjahu: Es gibt keinen sicheren Ort mehr für die Hamas in Gaza

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich von der wachsenden internationalen Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen unbeeindruckt gezeigt. Stunden nach der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza durch israelische Soldaten bekräftigte Netanjahu, Israel werde sicherstellen, dass es „keinen sicheren Ort“ mehr für die radikalislamische Hamas im Gazastreifen geben werde.

17:09 Uhr – Frankreich warnt, Palästinenser dürften „nicht Preis für Verbrechen der Hamas zahlen“

Frankreich hat sich angesichts der Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen durch die israelische Armee „sehr besorgt“ gezeigt. Für Israel bestehe die „absolute Notwendigkeit, internationales humanitäres Recht zu achten“, betonte das Außenministerium in Paris. Dazu gehörten der Schutz von Krankenhäusern und „jederzeit und überall die klaren Grundsätze der Unterscheidung, der Notwendigkeit, der Verhältnismäßigkeit und der Vorsicht“.

Die palästinensische Bevölkerung dürfe „nicht den Preis für die Verbrechen der Hamas zahlen“, betonte das Ministerium. Die israelische Armee hatte Mittwochmorgen das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza, das größte Krankenhaus im Gazastreifen, gestürmt. In dem Krankenhaus finde ein „präziser und gezielter“ Militäreinsatz statt, teilte die Armee mit. Die von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Behörden in Gaza bestätigten den Armee-Einsatz.

16:43 Uhr – Jüdische Gräber auf Soldatenfriedhof in Frankreich geschändet

Unbekannte haben auf einem deutschen Soldatenfriedhof in Nordfrankreich zehn jüdische Grabsteine geschändet. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen, teilte die Präfektur des Départements Oise mit. Auf dem Friedhof befinden sich nach Angaben der Präfektur rund 1900 Gräber christlicher und jüdischer Soldaten des Ersten Weltkriegs. Präfektin Cathérine Séguin verurteilte die Tat und unterstrich das Engagement des Staates, jeglichen Antisemitismus zu bekämpfen.

16:30 Uhr – WHO-Chef: Israels Militäraktion in Klinik „völlig inakzeptabel“

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat den israelischen Militäreinsatz in einer Klinik im Gazastreifen scharf verurteilt. „Israels militärisches Eindringen in das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza ist völlig inakzeptabel“, sagte Tedros zu Beginn einer Pressekonferenz in Genf.

15:47 Uhr – Norwegens Außenminister kritisiert Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses

Die norwegische Regierung hat die Kämpfe direkt an und in Krankenhäusern im Gazastreifen scharf kritisiert. Insbesondere die Erstürmung der Al-Schifa-Klinik durch israelische Soldaten „geht zu weit und kann nicht einfach hingenommen werden“, erklärte Außenminister Espen Barth Eide. Dadurch werde die „ohnehin schreckliche humanitäre Lage“ in dem Palästinensergebiet weiter verschärft.

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15:13 Uhr – UNRWA warnt vor akutem Wassermangel im Gazastreifen

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA hat angesichts fehlenden Treibstoffs vor einem akuten Mangel an sauberem Wasser im Gazastreifen gewarnt. „Bis zum Ende dieses Tages werden rund 70 Prozent der Menschen in Gaza kein sauberes Wasser haben“, teilte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini mit. Zentrale Versorgungseinrichtungen wie Wasserentsalzungs- und Abwasseraufbereitungsanlagen seien eingestellt worden.

14:25 Uhr – UN-Nothilfekoordinator legt Zehn-Punkte-Plan für Gaza vor

Entsetzt über die jüngsten Berichte zum Einsatz des israelischen Militärs im Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen hat der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths einen Zehn-Punkte-Plan für Gaza vorgelegt. Kernpunkt des Plans ist eine humanitäre Feuerpause. Es seien kontinuierliche Hilfslieferungen nötig. Er appellierte an Israel, weitere Grenzübergänge dafür zu öffnen. Humanitäre Helfer im Gazastreifen müssten Zugang zu Treibstoff bekommen.

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Es müssten mehr Auffanglager für Vertriebene gebaut werden und sie müssten vor allen Angriffen geschützt werden. Er rief „alle Seiten und diejenigen, die Einfluss auf sie haben“ dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Plan umzusetzen. Für die humanitäre Hilfe seien 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro) nötig.

13:43 Uhr – Erneut Raketenalarm im Süden und Norden Israels

Nach einer rund 18-stündigen Pause haben extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen erneut den Süden Israels beschossen. In der Küstenstadt Aschkelon sei Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee am Mittwoch auf Telegram mit. Laut israelischem Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Auch im Norden wurde demnach Raketenalarm in mehreren Orten ausgelöst.

13:23 Uhr – Spaniens Regierungschef fordert „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat am Mittwoch eine „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen gefordert. Israel solle das „blindwütige Töten von Palästinensern“ beenden, sagte Sánchez am Mittwoch vor dem spanischen Parlament in Madrid. Er forderte die Einhaltung des internationalen Rechts, „das heute klar nicht respektiert wird“.

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Kampf um die Krankenhäuser

Sánchez versicherte, dass seine Regierung auf der Seite Israels bei dessen Antwort auf den Hamas-Angriff vom Oktober stehe. Er verlangte auch die sofortige Freilassung der Geiseln, die die radikalislamische Hamas in den Gazastreifen verschleppt hat. Seine neue Regierung wolle sich aber in Europa auch für die Anerkennung „des palästinensischen Staates“ einsetzen. Sánchez will sich am Donnerstag im spanischen Parlament erneut zum Regierungschef wählen lassen.

12:36 Uhr – UN warten auf grünes Licht höchster Stellen in Israel für Sprit-Deal

Zur Lösung des Treibstoffproblems im Gazastreifen fehlt nach Angaben des UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths nur noch die Zustimmung der israelischen Regierungsspitze. Er appellierte an „die höchsten Ebenen der israelischen Behörden“, grünes Licht für die benötigten Spritlieferungen zu geben. „Wir brauchen mindestens einige hunderttausende Liter Treibstoff, damit wir weitermachen können“, sagte Griffiths in Genf. „Wir haben Vereinbarungen in den Verhandlungen über ein Auffüllen (der Treibstofflager) erzielt, aber sie haben noch nicht die Zustimmung von den höchsten Ebenen der israelischen Behörden. Wir brauchen hier Entscheidungen“, verlangte er.

11:58 Uhr – Palästinensischer Anbieter: Kommunikationsnetz in Gaza droht Ausfall

Wegen fehlenden Treibstoffs für die Stromerzeugung droht nach palästinensischen Angaben noch an diesem Mittwoch der Totalausfall der Kommunikationsnetze im Gazastreifen. Die Hauptrechenzentren müssten nach und nach außer Betrieb gehen, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Mittwoch auf Facebook. Derzeit seien die zentralen Netzwerkelemente ausschließlich auf Batterien angewiesen. Nun stehe ein vollständiger Telekommunikationsausfall in den kommenden Stunden bevor. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

11:06 Uhr – UN und Rotes Kreuz äußerst besorgt wegen Klinik-Einsatz

Wegen des israelischen Militäreinsatzes im Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen durch die israelische Armee sind die UN und das Rote Kreuz äußerst besorgt um die Sicherheit von Patienten, Flüchtlingen und medizinischem Personal in der Klinik. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, zeigte sich am Mittwoch „zutiefst beunruhigt“ durch den Armee-Einsatz, wie er im Onlinedienst X (vormals Twitter) schrieb. Die WHO habe erneut Kontakt zu dem medizinischen Personal in der Klinik verloren.

Auch UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths zeigte sich „entsetzt“ über das Vordringen von Soldaten in die Klinik. „Krankenhäuser sind kein Schlachtfeld“, erklärte er. Der Schutz von Neugeborenen, Patienten, medizinischem Personal und allen Zivilisten müsse Vorrang haben.

Ähnlich äußerte sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). In einer an die Nachrichtenagentur AFP in Genf übermittelten Erklärung hob das Rote Kreuz hervor, es müssten „alle Maßnahmen“ ergriffen werden, um jegliche Konsequenzen für Kranke, Zivilisten und medizinisches Personal zu vermeiden.

10:54 Uhr – Unicef-Chefin besucht Gazastreifen und fordert Ende des „Grauens“

Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, hat den Gazastreifen besucht und die Konfliktparteien aufgefordert, das „Grauen“ in dem Küstengebiet zu beenden. „Was ich gesehen und gehört habe, war erschütternd“, erklärte Russell nach einem Besuch unter anderem in einem Krankenhaus.

„Die Menschen haben wiederholte Bombardierungen, Verluste und Vertreibung erlitten“, fuhr die Unicef-Chefin fort. Im Gazastreifen gebe es „für die eine Million Kinder keinen sicheren Ort“. Sie appelliere „erneut an alle Parteien, dafür zu sorgen, dass die Kinder gemäß dem humanitären Völkerrecht geschützt werden und Hilfe erhalten“, erklärte Russell weiter. Nur die Konfliktparteien könnten dem „Grauen wirklich ein Ende setzen“.

10:09 Uhr – Medien: Erster Lkw mit Treibstoff über Rafah auf dem Weg nach Gaza

Ein erster Lkw mit Treibstoff hat ägyptischen Medienberichten und Sicherheitskreisen zufolge den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen passiert. Laut Augenzeugen standen zwei weitere Lastwagen bereits an der Grenze und warteten darauf, abfahren zu können.

08:44 Uhr – Israel: UN-Lastwagen mit Hilfsgütern werden betankt

Nach Warnungen vor einem Zusammenbruch der humanitären Unterstützung im Gazastreifen wegen Spritmangels hat Israel angekündigt, Lastwagen mit Hilfsgütern am Mittwoch betanken zu lassen. Die von der UN eingesetzten Lastwagen sollen am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten mit Diesel versorgt werden, wie die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde auf der Plattform X mitteilte. Damit komme Israel einer Anfrage der US-Regierung nach.

07:07 Uhr – UN: Retter können Notrufe im Gazastreifen nicht mehr beantworten

Rettungskräfte und Krankenwagen im Gazastreifen können wegen der Kämpfe und wegen Treibstoffmangels nach UN-Angaben vielfach keine Notrufe mehr annehmen. Die Lage habe „Retter und Krankenwagen in diesen Gebieten zum Stillstand kommen lassen“, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit. Viele Hilferufe etwa wegen Familienangehöriger, die nach Angriffen unter Trümmern gefangen seien, bleiben demnach unbeantwortet. Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, die Hilfsorganisation habe „Hunderte Anrufe“ erhalten mit der Bitte, Tote und Verletzte zu transportieren. Die Mitarbeiter könnten diese Opfer aber nicht erreichen.

04:06 Uhr – Netanjahu fordert Kanada zur Unterstützung auf

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut für Unterstützung seines Landes im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen geworben. In einem Beitrag auf X schrieb Netanjahu und wandte sich direkt an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau: „Nicht Israel zielt absichtlich auf Zivilisten, sondern die Hamas enthauptet, verbrennt und massakriert Zivilisten im schlimmsten Horror, der seit dem Holocaust an Juden verübt wurde.“ Er forderte: „Die Kräfte der Zivilisation müssen Israel dabei unterstützen, die Barbarei der Hamas zu besiegen.“

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Zuvor hatte Trudeau am Dienstag Medienberichten zufolge auf einer Pressekonferenz in der kanadischen Provinz British Columbia die israelische Regierung „dringend“ aufgefordert, in ihrem Kampf im Gazastreifen „maximale Zurückhaltung zu üben“ und eine humanitäre Pause zu gewähren.

01:42 Uhr – Israel will Treibstofflieferungen nach Gaza erlauben

Israel will nun doch Treibstofflieferungen in den Gazastreifen für humanitäre Zwecke zulassen. Man werde Lastwagen der Vereinten Nationen erlauben, über den Übergang Rafah an der Grenze zu Ägypten 24.000 Liter Treibstoff in das Gebiet zu bringen, teilte die für palästinensische Angelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit. Damit komme Israel einer Bitte der USA nach. Wann der Sprit in den Gazastreifen geliefert werden kann, wurde nicht erläutert.

01:02 Uhr – Bis zu 250.000 Teilnehmer beim „March for Israel“ in Washington

Zehntausende Menschen haben am Dienstag in Washington bei einer Kundgebung ihre Solidarität mit Israel ausgedrückt. Sie zeigten bei dem „March for Israel“ auf Plakaten und Bannern ihre Unterstützung für den Kampf des Landes im Gazastreifen, verurteilten Antisemitismus und forderten eine Freilassung der von der islamistischen Terrororganisation Hamas gefangenen Geiseln. Die Demonstration mit Musikauftritten und Reden war von mehreren jüdischen Verbänden organisiert worden. Die Veranstalter sprachen am Ende von 250.000 Teilnehmern.

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