Israel News ++ Gaza-Krieg noch „mehr als einige Monate“ dauern, sagt Israels Verteidigungsminister ++

Israels Verteidigungsminister hat die USA auf einen noch „mehr als ein paar Monate“ dauernden Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eingeschworen. Die Terrororganisation habe eine „unter- und oberirdische Infrastruktur errichtet, die nicht einfach zu zerstören“ sei, sagte Joav Galant dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, in Tel Aviv. „Es wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen – es wird mehr als ein paar Monate dauern, aber wir werden gewinnen und wir werden sie (die Hamas) zerstören“, sagte Galant und bedankte sich für die „anhaltende Unterstützung“ der USA, um das Ziel „der Zerschlagung der Hamas“ zu erreichen sowie die von der Hamas entführten Geiseln zurückzuholen.

Im Anschluss an das Treffen kam Sullivan mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie den restlichen Mitgliedern des Kriegskabinetts zusammen. Netanjahu bekräftigte dabei nach Angaben seines Büros, dass Israel den Krieg gegen die Hamas „bis zum absoluten Sieg“ fortsetzen werde. Die bislang getöteten israelischen Soldaten seien „nicht umsonst gefallen“.

Die aktuelle Lage im Gaza-Streifen

Quelle: OpenStreetMap; Infografik WELT

Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:52 Uhr – Steinmeier verurteilt Hass – „Deutschland bleibt Heimat für Juden“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Jüdinnen und Juden nach den antisemitischen Vorfällen der jüngsten Zeit volle Unterstützung zugesichert. Deutschland werde Heimat für Juden bleiben, dafür trete er persönlich ein, sagte Steinmeier am Donnerstagabend zum Auftakt des Jüdischen Gemeindetags in Berlin. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, warnte, es sei zunehmend schwierig, sich in Deutschland zugehörig zu fühlen.

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober war auch in Deutschland ein starker Anstieg antisemitischer Vorfälle gemeldet worden, darunter Anfeindungen, Beschimpfungen, die Markierung von Wohnhäusern mit Davidsternen und ein versuchter Brandanschlag auf eine Berliner Synagoge. Bei Demonstrationen wurden antiisraelische Parolen gerufen und Plakate gezeigt.

Steinmeier betonte, Hass auf Juden und das Ziel, den Staat Israel auszulöschen, seien durch nichts zu rechtfertigen. „Es erschüttert mich, und es macht mich zornig, dass es einen solchen Antisemitismus auch hier in Deutschland gibt, wieder und auch neu, ausgerechnet in Deutschland.“ Er wisse von Schülern und Studenten, die sich nicht mehr an ihre Schule oder Universität trauten, die ihr Jüdischsein nicht mehr offen zeigten. „Das darf nicht sein und das wird nicht sein.“

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20:33 Uhr – Israel: Eine von fünf Hisbollah-Raketen landet im Libanon

Die Hisbollah hat nach Angaben des israelischen Militärs seit dem 7. Oktober Hunderte von Raketen auf Israel abgefeuert. Dabei sei eines von fünf Geschossen im Libanon selbst eingeschlagen, teilten die Streitkräfte Israels mit. Die vom Iran unterstützte Miliz im Libanon schade mit ihren Angriffen israelische und libanesische Zivilisten gleichermaßen.

20:42 Uhr – USA: Sprechen mit Israel über niedrigere Intensität im Gaza-Krieg

Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses mit israelischen Gesprächspartnern über eine niedrigere Intensität der Kampfhandlungen im Gazastreifen gesprochen. Es könnte einen entsprechenden Übergang in der nahen Zukunft geben, sagt Jake Sullivan. „Ich möchte aber keine Zeitmarke daran koppeln“, erklärt er. Der Berater macht keine detaillierten Angaben darüber, wie eine solche Militäroperation mit niedriger Intensität aussehen könnte.

Zudem müssen das Westjordanland und der Gaza-Streifen nach Darstellung der USA unter eine gemeinsame Regierung gebracht werden. Die Palästinenser-Regierung müsse dazu „umgestaltet und neu belebt“ werden, sagte Sullivan dem israelischen Sender Channel 12. Die auch als Autonomiebehörde bekannte Regierung kontrolliert gegenwärtig das Westjordanland, während die islamistische Hamas im Gazastreifen herrscht.

18:38 Uhr – Zentralrat der Juden zu Festnahmen: Terror-Bedrohung erschreckend

Der Zentralrat der Juden äußert sich besorgt über mögliche Pläne der islamistischen Hamas für Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa. Dies „zeigt in erschreckender Weise, wie akut die terroristische Bedrohung auch in Deutschland ist“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster am Donnerstag in Berlin. „Gleichzeitig ist es beruhigend, mit welch wachem Blick die Sicherheitsbehörden jüdisches Leben in Deutschland schützen. Ihnen gilt mein Dank.“

Hamas-Mitglieder sollen „Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant haben“

Wegen Terrorverdachts sind in Berlin, Rotterdam und Dänemark mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen worden. „Vermummte Einsatzkräfte suchen mit Schäferhunden nach Beweismitteln“, berichtet WELT-Investigativjournalist Alexander Dinger von einer Mehrfamilienhaus-Durchsuchung in Berlin-Mitte.

17:12 Uhr – Mutmaßliche Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

In Deutschland und den Niederlanden sind am Donnerstag insgesamt vier mutmaßliche Mitglieder der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas festgenommen worden. Auch die dänischen Behörden meldeten Festnahmen, die jedoch nicht in direkter Verbindung zu dem Fall in Deutschland stünden. Demnach wurden in Dänemark und den Niederlanden insgesamt vier Menschen wegen der mutmaßlichen Planung eines Terroranschlags festgenommen. Aus Israel hieß es, die festgenommen Verdächtigen in Dänemark hätten „im Auftrag der Terrororganisation Hamas gehandelt“.

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Hamas-Mitglieder festgenommen

16:29 Uhr – Palästinensische Angaben: Wieder Tote nach israelischem Angriff im Westjordanland

Bei einem seit Dienstag andauernden israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge drei weitere Menschen getötet worden. Bei zwei der Opfer handelt es sich um Jugendliche, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah am Donnerstag mitteilte. Ein 17-Jähriger starb demnach durch einen Schuss in die Brust. Die beiden anderen Palästinenser seien bei einem Drohnenangriff auf ein Haus ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Insgesamt wurden bei dem israelischen Armeeeinsatz seit Dienstag elf Menschen getötet, darunter mehrere Militante. Bei den anderen Getöteten war zunächst unklar, ob es sich ebenfalls um Mitglieder bewaffneter Gruppierungen handelte. Nach Angaben der israelischen Armee führen israelische Einsatzkräfte in Dschenin „Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung“ durch.

16:03 Uhr – Hamas: Vermittler in Gesprächen zu Feuerpause im Gaza-Krieg

Vermittler im Gaza-Krieg sind nach Aussagen der islamistischen Hamas in „ernsthaften Gesprächen über eine Feuerpause“. Ein hochrangiger Hamas-Funktionär sagte der Deutschen Presse-Agentur, es werde keinen Austausch von Geiseln und Gefangenen geben, bevor eine Waffenruhe in Kraft trete.

Hamas-Chef Ismail Hanija hatte zuvor gesagt, er sei offen für Gespräche zu „allen Ideen oder Initiativen, die zur Beendigung der Aggressionen führen“. Gemeint sind die israelischen Angriffe auf den Gaza-Streifen als Reaktion auf einen brutalen Terrorüberfall der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober. Die Hamas sei offen für Gespräche, die zu einem „politischen Weg führen könnten, der das Recht des palästinensischen Volkes auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt sichert“, schrieb die Gruppierung auf ihrem Telegram-Kanal.

Unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA hatten sich Israel und die islamistische Hamas Ende November auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt, was zur Freilassung von Geiseln und zur Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen führte. Vor allem Katar hatte dabei im Namen der Hamas vermittelt.

15:55 Uhr – Türkei: USA dürfen UN-Resolutionen zum Gaza-Streifen nicht blockieren

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat die USA aufgefordert, UN-Resolutionen für eine Waffenruhe im Gaza-Streifen nicht erneut zu blockieren. „Wir erwarten, dass die Vereinigten Staaten die Entscheidungen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen nicht weiter behindern“, sagte Fidan. Derzeit stünden nur die USA zwischen einer Waffenruhe und einem Massaker im Gazastreifen.

Der Minister kündigt an, er werde am Freitag als Teil einer gemeinsamen Delegation der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit nach Norwegen reisen, um auf eine Waffenruhe zu drängen. In Oslo werde er sich mit Vertretern aus Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Island, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg treffen, sagte Fidan. Die Vereinigten Staaten hatten am Freitag eine Resolution mit der Forderung nach einer Waffenruhe im Gazastreifen mit ihrem Veto im Sicherheitsrat verhindert.

15:23 Uhr – UN: Hilfslieferungen von hungriger Bevölkerung im Gazastreifen gestoppt

Im Gaza-Streifen wird es nach UN-Angaben angesichts der Vielzahl an hungernden Menschen immer schwieriger, Hilfsgüter bis in die Notunterkünfte zu transportieren. „Die Menschen halten Hilfslieferungen an, nehmen die Lebensmittel und essen sie sofort“, sagte der Leiter des Palästinenser-Hilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, in Genf. Menschen sammelten sich zu diesem Zwecke vor den Unterkünften. „In den vergangenen Wochen hat sich der Hunger ausgebreitet, und wir treffen immer mehr Menschen, die seit ein, zwei oder drei Tagen nichts mehr gegessen haben“, sagte Lazzarini.

14:50 Uhr – Israelische Botschafterin schließt Zwei-Staaten-Lösung aus

Die israelische Botschafterin im Vereinigten Königreich, Tzipi Hotovely, schließt eine Zwei-Staaten-Lösung im Anschluss an den Krieg in Gaza aus. In einem Interview mit dem britischen Nachrichtensender Sky News sagte sie auf mehrfache Nachfrage, eine Zwei-Staaten-Lösung komme „absolut nicht“ infrage für die Zeit nach dem Gazakrieg.

„Es ist Zeit, dass die Welt begreift, dass das Oslo-Paradigma am 7. Oktober gescheitert ist“, sagte die ultrarechte Ex-Politikerin, die bereits mehrere Kabinettsposten in ihrer Heimat bekleidete. Der Osloer Friedensprozess sei gescheitert, weil die Palästinenser nie einen eigenen Staat an der Seite Israels gewollt hätten, sondern einen, der das Staatsgebiet Israels umfasse, so Hotovely weiter.

Israels Botschafterin in Großbritannien, Tzipi Hotovely (l.) mit Angehörigen eines von der Hamas am 7. Oktober Entführten

Israels Botschafterin in Großbritannien, Tzipi Hotovely (l.) mit Angehörigen eines von der Hamas am 7. Oktober Entführten

Quelle: AFP/HENRY NICHOLLS

Der israelische Minister für soziale Gleichheit, Amichai Chikli, von der Regierungspartei Likud schloss sogar die Errichtung von israelischen Siedlungen im Gazastreifen nicht aus. Das sagte der rechte Politiker angesprochen auf die Zukunft des abgeriegelten Küstenstreifens nach dem Krieg im Gespräch mit der israelischen Nachrichtenseite ynet. Er bezog sich dabei nach eigenen Worten auf „bestimmte Teile, in denen es sinnvoll“ sei. Er sagte zudem, die Palästinensische Autonomiebehörde solle nach dem Krieg nicht an der Verwaltung von Gaza beteiligt sein. „Das ist eine fiktive Behörde. Wir haben nicht mit dem Blut unserer besten Söhne bezahlt, damit sie die Kontrolle bekommen“, so Chikli.

14:27 Uhr – Söder zeigt Verständnis für Israels Kampf gegen Hamas

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich nach dem Besuch eines zerstörten Kibbuz nahe des Gaza-Streifens demonstrativ hinter den Kampf gegen die islamistische Hamas gestellt. „Das, was hier passiert, hinterlässt lange Spuren für den Einzelnen, aber ich glaube auch kollektiv für ein Volk“, sagte der CSU-Chef nach seinem vom israelischen Militär geführten Rundgang durch die Siedlung Nir Oz im Süden Israels. „Es ist jetzt wichtig, auch zu zeigen, dass man an der Seite Israels steht, dass man an der Seite jüdischen Lebens steht, dass man Verständnis hat.“

14:10 Uhr – Israel bietet offenbar Geld für Hinweise zu Hamas-Führern

Israels Militär bietet Augenzeugen zufolge Bewohnern des Gaza-Streifens Geld für Informationen zu Hamas-Führern. Demnach verteilt die Armee Flugblätter, auf denen sie unter anderem für Hinweise zum Chef der Islamistenorganisation im Gaza-Streifen, Jihia Sinwar, 400.000 US-Dollar (rund 366.000 Euro) bietet. Für dessen Bruder Mohammed Sinwar stellt das Militär demnach 300.000 US-Dollar (knapp 275.000 Euro), für Mohammed Deif, den Kommandeur des bewaffneten Hamas-Arms, den Kassam-Brigaden, 100.000 US-Dollar (knapp 92.000 Euro) in Aussicht. Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation steht seit dem Massaker am 7. Oktober ganz oben auf der Abschussliste Israels.

14:04 Uhr – Weltbank sieht Gaza in „tiefer Rezession“

Der Gaza-Krieg hat heftige Auswirkungen auf die Wirtschaft in den Palästinensergebieten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde dort in diesem Jahr um 3,7 Prozentpunkte zurückgehen, wie es in einem Bericht der Weltbank hieß. Vor dem Krieg prognostizierte die Weltbank mit Sitz in Washington für 2023 ein reales BIP-Wachstum von 3,2 Prozent. Die Wirtschaftstätigkeit im Gazastreifen sei seit Ausbruch des Kriegs nahezu vollständig zum Erliegen gekommen.

In dem Küstengebiet sind dem Bericht zufolge inzwischen 85 Prozent der Menschen arbeitslos. Vor dem Ausbruch des Kriegs war dort rund die Hälfte der Einwohner ohne Beschäftigung. Die meisten der 56.000 offiziellen Unternehmen im Gaza-Streifen hätten zudem im Zuge der Kampfhandlungen den Betrieb eingestellt. „Der Verlust an Menschenleben, die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Schäden an Sachanlagen sowie die Verringerung der Einkommensströme in den palästinensischen Gebieten sind beispiellos“, hieß es weiter. Der Gazastreifen befinde sich in einer „tiefen Rezession“.

13:45 Uhr – Israel: Dutzende Terroristen bei Krankenhaus in Gaza festgenommen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen rund um das Krankenhaus Kamal Aduan im Norden des Gaza-Streifens festgenommen. Das Militär veröffentlichte Aufnahmen, die bewaffnete palästinensische Männer zeigen, die mit erhobenen Händen das Krankenhaus verlassen. Auf Fotos und Videos waren mehrere Männer mit freiem Oberkörper zu sehen, die Waffen über den Kopf halten und diese sowie ihre Ausrüstung daraufhin niederlegen.

12:31 Uhr – Großbritannien verbietet gewalttätigen Siedlern die Einreise

Großbritanniens Außenminister David Cameron hat ein Einreiseverbot für israelische Siedler angekündigt, die Gewalt gegen Palästinensern ausüben. „Wir verbieten denjenigen, die für Siedlergewalt verantwortlich sind, die Einreise nach Großbritannien, um sicherzustellen, dass unser Land keine Heimat für Menschen sein kann, die diese einschüchternden Taten begehen“, schrieb Cameron auf X. Der Außenbeauftragte der Europäischen Union (EU), Josep Borrell, sagte Anfang der Woche, er werde ähnliche Sanktionen auf EU-Ebene vorschlagen. Auch die USA hatten Ähnliches angekündigt.

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12:20 Uhr – Bewohner berichten von israelischen Luftangriffen auf Rafah

Israel hat nach Angaben von Bewohnern in der Nacht Luftangriffe auf die Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens geflogen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP zählte 27 Leichen, die am frühen Morgen in ein örtliches Krankenhaus gebracht wurden.

Eine Frau brach in Tränen aus, als sie ihr Kind unter den Toten entdeckte. Es habe sich bei den Opfern des Angriffs um „junge Leute, Kinder, Vertriebene“ gehandelt, sagte Mervat Aschur. „Es gab keine Widerstandskämpfer, Raketen oder dergleichen.“ Ein Nachbar, der bei der Bergung von Leichen aus den Trümmern eines der Angriffe half, sagte, es habe keine Überlebenden gegeben.

11:48 Uhr – Israelisches Militär und Hisbollah beschießen sich weiter

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel gibt es weiterhin Beschuss. Das israelische Militär meldete Abschüsse aus dem Nachbarland. Kampfflugzeuge hätten Infrastrukturen und Militärgelände der Hisbollah im Libanon angegriffen. Die proiranische Schiitenorganisation teilte mit, israelische Soldaten „mit angemessenen Waffen“ im Grenzgebiet angegriffen zu haben. Außerdem teilte die Hisbollah den Tod eines ihrer Mitglieder mit, ohne auszuführen, wo und wann die Person ums Leben kam.

11:38 Uhr – Israel: Vierstündige „taktische“ Kampfpause in Rafah-Viertel

Israels Armee hat eine vierstündige „taktische“ Kampfpause in einem Viertel in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Diese Pause aus humanitären Gründen solle dazu dienen, der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Vorräte wie Nahrungsmittel und Wasser aufzufüllen, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde auf X mit.

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WELT-Autor Henryk M. Broder

Ausländerbehörden abschaffen?

11:37 Uhr – CNN: Gut 40 Prozent der israelischen Munition nicht präzisionsgelenkt

Etwa 40 bis 45 Prozent der von Israel im Gaza-Krieg abgeworfenen Luft-Boden-Munition ist nach CNN-Informationen nicht präzisionsgelenkt. Der US-Sender bezieht sich bei seinen Angaben auf drei ungenannte Quellen, die eine entsprechende Bewertung des Büros der Geheimdienstkoordination in Washington eingesehen haben, wie der Sender berichtete. Der Rest und damit die Mehrheit der bisher abgeworfenen Munition sei dem Bericht zufolge präzisionsgelenkt gewesen. Israel habe seit dem 7. Oktober insgesamt rund 29.000 Stück Munition gegen Ziele am Boden eingesetzt.

Ungelenkte Munition sei in der Regel weniger präzise und könne eine größere Gefahr für die Zivilbevölkerung darstellen, hieß es in dem Bericht. Der Sprecher der israelischen Armee, Nir Dinar, sagte dem Sender auf Anfrage: „Wir gehen nicht auf die Art der verwendeten Munition ein.“ Nach CNN-Informationen gehen die USA davon aus, dass israelische Kampfjets ungelenkte Munition im Sturzflug abwerfen, eine Taktik, die die Bomben präziser mache, weil sie näher an ihr Ziel gebracht würden. Es sei unklar, welche Art von ungelenkter Munition im Einsatz sei.

11:03 Uhr – Israel bittet Ägypten offenbar um Vermittlung für Geisel-Deal

Israel hat einem Medienbericht zufolge Ägypten um die Vermittlung eines neuen Geisel-Deals mit der Hamas und der Aushandlung einer Feuerpause gebeten. Teil eines solchen Abkommens solle auch eine Feuerpause im Gaza-Streifen und in Israel sein, berichtete die arabischsprachige Zeitung Al Arabi Al Dschadid.

Die katarische Zeitung berichtete unter Berufung auf nicht weiter ausgeführte ägyptische Quellen, dass der ägyptische und der israelische Geheimdienst am Wochenende zum Gaza-Krieg in Kontakt standen. Dem Bericht zufolge hat die Hamas jegliche neue Verhandlungen bestritten. Der Leiter des Politbüros der Hamas in Gaza, Bassem Naem, bekräftigte gegenüber der Zeitung demnach, dass die Gruppe jegliche Verhandlungen ablehne, bevor ein Waffenstillstand in Kraft trete.

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Ägypten und Katar würden erste informelle Gespräche mit Israel und der Hamas führen, um einen ersten Entwurf eines möglichen Abkommens zu formulieren, berichtete zudem die israelische Zeitung „Haaretz“ unter Berufung auf palästinensische Quellen. Zum aktuellen Zeitpunkt gebe es jedoch noch keine konkreten Ergebnisse.

Der US-amerikanische Sender CNN berichtete wiederum, dass der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes, David Barnea, nicht wie zuerst beabsichtigt nach Katar fliegt, um zu versuchen, die Gespräche über einen Austausch von Geiseln aus Israel und palästinensischen Gefangenen neu zu starten. Die Hamas soll demnach sehr unempfänglich sein. Israel habe den Eindruck, Zeit zu verschwenden.

10:43 Uhr – USA halten Waffen für Israel wegen radikaler Siedler zurück

Die USA zögern einem Zeitungsbericht zufolge mit einer Lieferung von mehr als 27.000 Gewehren, die für Israels Polizei bestimmt sind. Die Regierung von Präsident Joe Biden habe Bedenken, dass die Waffen auch in die Hände radikaler Siedler im Westjordanland gelangen könnten, schrieb das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsbeamte. Die bisherigen Zusicherungen Israels, dass die Gewehre – darunter die Modelle M4 und M16 – nur bei der Polizei verblieben, reichten demnach nicht aus.Das US-Außenministerium habe deshalb konkrete Schritte gefordert, mit denen die von Siedlern im Westjordanland ausgehende Gewalt gegen Palästinenser eingedämmt werde, schrieb die Zeitung weiter. Die USA befürchten, dass die Gewalt im Westjordanland zu einem regionalen Konflikt führen könnte.

09:53 Uhr – Hamas-Chef nennt Gaza ohne Hamas eine „Illusion“

Alle Nachkriegspläne für den Gaza-Streifen, die nicht die Hamas einbeziehen, sind nach Auffassung des Chefs der islamistischen Gruppe eine „Illusion“ und eine „Fata Morgana“. Das sagte deren Anführer Ismail Hanija in einer Ansprache, wie es auf dem Telegram-Channel der Hamas hieß. Hanija bestätigte demnach weiterhin, er sei offen für Gespräche zu „allen Ideen oder Initiativen, die zur Beendigung der Aggressionen führen“. Gemeint sind die israelischen Angriffe auf den Gaza-Streifen. Die Hamas sei außerdem offen für Gespräche, die zu einem „politischen Weg führen könnten, der das Recht des palästinensischen Volkes auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt sichert“.

09:05 Uhr – Umfrage unter Palästinensern – Hamas gewinnt an Ansehen, Abbas verliert

Das Ansehen der islamistischen Hamas ist nach deren blutigen Überfall auf Israel mit 1200 Toten und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg einer Umfrage zufolge im Westjordanland stark angestiegen. Das geht aus einer Erhebung des als seriös geltenden palästinensischen Umfrageinstituts PSR hervor. 44 Prozent der Menschen im Westjordanland unterstützten die Hamas, während es dort im September nur 12 Prozent waren.

Auch im Gaza-Streifen, wo bei der israelischen Militäroffensive zur Zerstörung der Hamas auch viele Zivilisten starben und große Schäden entstanden sind, stieg das Ansehen der Hamas, wenn auch weniger stark von 38 Prozent auf 42 Prozent. Die Popularität des gemäßigteren Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas sank indes weiter. 88 Prozent der Befragten sprachen sich der Umfrage zufolge für seinen Rücktritt aus.

In der Frage, ob der Hamas-Überfall auf Israel vor mehr als zwei Monaten richtig war, gehen die Meinungen zwischen den Palästinensern im Westjordanland und dem Gaza-Streifen allerdings auseinander. Während im Westjordanland 82 Prozent den Angriff befürworteten, waren es im direkt betroffenen Küstenstreifen nur 57 Prozent. Dass Israel sein Kriegsziel der Zerstörung der Hamas erreichen könnte, glauben indes nur 1 Prozent der Befragten im Westjordanland und 17 Prozent im Gaza-Streifen. Fast zwei Drittel erwarten, dass die Hamas auch künftig im Gaza-Streifen herrschen werde.

08:18 Uhr – Palästinenser melden drei Tote in Dschenin

Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Nacht sind in Dschenin im Westjordanland nach palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff auf ein Haus in der Stadt getroffen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Ein dritter Mensch erlag demnach wenig später seinen schweren Verletzungen. Unter den Toten war auch ein Minderjähriger. Von der israelischen Armee gab es zu dem Vorfall zunächst keine Informationen. Der Militäreinsatz des israelischen Militärs läuft nach palästinensischen Angaben bereits seit Dienstag. Insgesamt seien dabei nunmehr zehn Menschen getötet sowie mehrere Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium weiter mit.

06:15 Uhr – „Wir machen weiter bis zum Ende“, kündigt Netanjahu an

Trotz internationaler Forderungen nach einer Waffenruhe im Gaza-Streifen will der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu den Krieg gegen die islamistische Hamas fortsetzen. „Wir machen weiter bis zum Ende, bis zum Sieg, bis zur Zerstörung der Hamas, auch angesichts internationalen Drucks“, sagte er am Mittwoch vor Soldaten nach einer Mitteilung des Regierungspresseamtes. „Nichts wird uns aufhalten.“

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Israelische Soldaten sichern ein Gebäude in Chan Junis im Süden des Gazastreifens

Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gaza-Streifen verliert Israel allerdings immer mehr an Rückhalt für seinen Krieg gegen die Terrororganisation Hamas. In der UN-Vollversammlung hatten mehr als 150 Länder einen sofortigen humanitären Waffenstillstand verlangt, was Israel empört zurückwies.

01:18 Uhr – Israels Militär: Hamas feuert Raketen aus humanitärer Zone ab

Die islamistische Hamas feuert nach Angaben der israelischen Streitkräfte weiterhin Raketen aus der von Angriffen ausgenommenen „humanitären Zone“ im Gaza-Streifen ab. Seit der Einrichtung der Schutzzone für Zivilisten am 18. Oktober seien aus dem Gebiet rund um die Ortschaft Al-Mawasi an der Mittelmeerküste 116 Raketen auf Israel abgeschossen worden, teilte das Militär am Mittwoch mit. 38 Geschosse seien innerhalb des Gaza-Streifens eingeschlagen. „Die Hamas nutzt die humanitäre Zone weiterhin, um terroristische Aktivitäten auszuüben und bringt damit das Leben von Zivilisten im Gazastreifen und in Israel in Gefahr“, hieß es in der Mitteilung der Streitkräfte weiter.

00:41 Uhr – Trittin warnt Israel vor Verlust von internationaler Unterstützung

Der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, hat Israel zu einem Kurswechsel aufgerufen. „Wir stehen klar an der Seite Israels“, sagte Trittin den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Donnerstag. „Israel muss aber verstehen, dass es gerade dabei ist, immer mehr Unterstützung zu verlieren.“

„Das müssen wir verhindern“, sagte Trittin, nachdem die UN-Vollversammlung am Dienstag mit breiter Mehrheit in einer Resolution eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Gaza-Streifen gefordert hatte. „Denn es braucht diese Unterstützer, um eine nachhaltige Lösung des Konflikts zu erreichen.“

Wichtig sei deshalb, dass Israel bei der Ausübung seines Rechts auf Selbstverteidigung das Völkerrecht einhalte, mahnte Trittin. „Dazu passen die ausufernde Siedlergewalt im Westjordanland nicht, dazu passt vor allem nicht, dass die Menschen in Gaza nicht mehr versorgt werden können. Dafür braucht es mehr offene Grenzübergänge und auch humanitäre Kampfunterbrechungen.“

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