Israel Liveticker: ++ Israel sieht sich vor Kontrolle über den nördlichen Gazastreifen ++

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach israelischer Darstellung die Kontrolle über den nördlichen Teil des Gazastreifens verloren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, Hamas-Kämpfer hätten „keinen sicheren Ort mehr, um sich zu verstecken“. Auch das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Hamas kontrolliere den Norden des Küstenstreifens nicht mehr.

Netanjahu sagte, von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar „bis zum letzten Terroristen“ seien alle todgeweiht. Die Armee habe bereits Tausende Terroristen getötet, darunter auch „Kommandeure, die das schreckliche Massaker am 7. Oktober angeführt haben“.

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Es werde keine Waffenruhe ohne Rückführung der Geiseln geben, bekräftigte Netanjahu. Zu diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung sagte er, man werde die Familien informieren, sobald es etwas Konkretes gebe. Bis dahin sei es besser zu schweigen.

Netanjahu erklärte erneut, Israel wolle nach einem Sieg über die Hamas die Sicherheitskontrolle im Gazastreifen behalten. Der Küstenstreifen müsse entmilitarisiert werden, damit er keine Bedrohung mehr für Israel darstellen könne. Die Armee werde Gaza kontrollieren, solange dies notwendig sei, sagte Netanjahu.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

11:25 Uhr – Hisbollah-Chef spricht von verstärkten Angriffen auf Israel mit neuen Waffen

Die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach den Worten ihres Anführers Hassan Nasrallah ihre Angriffe auf Israel verstärkt und setzt dabei neue Waffentypen ein. In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Angriffe ebenso erhöht worden wie die der angegriffenen Ziele, sagte Nasrallah am Samstag in einer Fernsehansprache.

Tausende Hisbollah-Unterstützer sahen sich Nasrallahs Ansprache an

Tausende Hisbollah-Unterstützer sahen sich Nasrallahs Ansprache an

Quelle: picture alliance/dpa/Marwan Naamani

Zudem habe die Hisbollah erstmals Kampfdrohnen und „Burkan-Raketen“ mit einer Bombenlast von 300 bis 500 Kilogramm eingesetzt und Überwachungsdrohnen weit in den Norden Israels gelenkt.

11:03 Uhr – Aktuelle Lage der israelischen Bodenoperation

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Israelische Bodenoperation im Gaza-Streifen

Quelle: OpenStreetMap; Infografik WELT

10:33 Uhr – Bewohner der Stadt Gaza berichten von heftigen Luftangriffen

Bewohner der Stadt Gaza haben von heftigen Luftangriffen und Bombardement in der Nacht zum Sonntag berichtet. Betroffen gewesen sei auch die Gegend des Schifa-Krankenhauses. In der Nähe hat es Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern gegeben, wie das israelische Militär bestätigte. „Wir haben die Nacht in Panik damit verbracht, auf ihre Ankunft zu warten“, sagte der Bewohner Ahmed al-Bursch, der im Krankenhaus Zuflucht gesucht hat. „Sie sind draußen, nicht weit von den Toren entfernt.“

09:46 Uhr – Israels Armee nennt neues Zeitfenster zur Flucht in den Süden Gazas

Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen am Sonntag ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Zudem soll ein Durchgang zwischen der größten Klinik in Gaza, dem Schifa-Krankenhaus, und einer Verbindungsstraße in Richtung Süden geschaffen werden, teilte die Armee auf der Plattform X mit.

Der Fluchtkorridor sei zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) geöffnet. Israels Armee wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, das Schifa-Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen.

06:54 – Israelische Soldaten findet Waffenlager in Kindergarten

Die israelischen Streitkräfte (IDF) auf dem Nachrichtendienst „X“ ein Video veröffentlicht, das ein ausgehobenes Waffenlager der Hamas in einem Kindergarten zeigen soll. „IDF-Truppen fanden bei Einsätzen im Norden des Gazastreifens Waffen, Munition und Sprengkörper in einem Kindergarten in Gaza“, heißt es dazu.

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03:45 – Israel fliegt nach Beschuss der Golanhöhen Luftangriffe auf Ziele in Syrien

Als Reaktion auf den Beschuss der annektierten Golanhöhen hat Israel erneut Ziele im benachbarten Syrien angegriffen. Die Luftwaffe habe dabei „terroristische Infrastruktur“ ins Visier genommen, teilte die Armee mit. Nach Armeeangaben waren am Samstag zwei von Syrien aus abgefeuerte Geschosse in unbewohnten Gebieten auf den Golanhöhen eingeschlagen. In der Region wurde Luftalarm ausgelöst.

Israel hatte bereits am Freitag Ziele Syrien angegriffen, nachdem eine Drohne, die nach Armeeangaben aus Syrien abgefeuert wurde, eine Grundschule in Eilat im Süden Israels getroffen hatte. Die Drohne richtete nur Sachschaden an.

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Israel hält die strategisch wichtigen Golanhöhen seit dem Ende des Sechstagekriegs im Jahr 1967 besetzt und annektierte sie 1981. Die internationale Staatengemeinschaft erkennt die Annexion bis heute nicht an.

03:30 – Stadt Essen reagiert mit Menschenkette für den Frieden

Gut eine Woche nach der heftig umstrittenen Kundgebung in Essen, bei der Teilnehmer unter anderem für ein islamisches Kalifat demonstriert haben, will die Stadt eine lange Menschenkette für Frieden und Versöhnung bilden. Die Veranstalter erwarten am Sonntag um 18.00 Uhr rund 2000 Menschen an der Alten Synagoge. Getragen wird der Aufruf von der Essener Allianz für Weltoffenheit, in der sich etwa die Stadtverwaltung, Religionsvertreter, Gewerkschaften und Unternehmen zusammengeschlossen haben.

02:01 – Netanjahu gegen Rolle für Palästinensische Autonomiebehörde im Gazastreifen

In der Debatte über die Zukunft des Gazastreifens hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu eine Einbindung der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgeschlossen. „Es wird dort etwas anderes geben müssen“, sagte er am Samstag im israelischen Fernsehen auf die Frage, ob die Autonomiebehörde unter Führung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Gazastreifen nach dem Krieg regieren könnte. Das Küstengebiet dürfe nicht unter Kontrolle einer Behörde stehen, „die ihre Kinder dazu erzieht, Israel zu hassen, Israelis zu töten und den Staat Israel auszulöschen“.

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11.11.2023, Saudi-Arabien, Riad: Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen), Außenministerin, spricht mit Sheikh Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani Ministerpräsident und Außenminister von Katar, bei einem Treffen in Saudi-Arabien. Vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges will Baerbock bei ihrer Reise Gespräche zur Befreiung der Hamas-Geiseln und zur humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza führen. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Israel müsse in jedem Fall die Kontrolle über die Sicherheit im Gazastreifen haben, betonte Netanjahu. Die Armee müsse die Möglichkeit haben, jederzeit in das Küstengebiet einzudringen, „um die Terroristen, die wieder auftauchen könnten, zu vertreiben“.

00:30 Uhr – Londoner Polizei verhaftet mehr als 120 Personen bei Großdemonstration

In London haben laut Polizei mehr als 300.000 pro-palästinensische Demonstranten in der Innenstadt demonstriert. Die Polizei verhaftete mehr als 120 rechtsextreme Gegendemonstranten, die versuchten, die Hauptkundgebung zu stören. Premierminister Rishi Sunak verurteilte die Gewalt und griff auch „Hamas-Sympathisanten“ an, die sich der Großkundgebung anschlossen, „antisemitische Sprechchöre anstimmten und während der Demonstration Pro-Hamas-Schilder und -Kleidung schwenkten.“

00:19 – Insgesamt mehr als 280 Deutsche und Angehörige aus Gazastreifen ausgereist

Dutzende weitere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft haben nach Angaben des Auswärtiges Amts in den vergangenen Tagen den umkämpften Gazastreifen verlassen können. Insgesamt seien inzwischen über 280 Deutsche und ihre Angehörigen ausgereist, teilte das Auswärtige Amt am via Nachrichtendienst X mit. Es werde weiter intensiv daran gearbeitet, dass alle Deutschen, die dies wollen, das Palästinensergebiet verlassen können.

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23:48 – Israels Armee weist Vorwürfe zu angeblichen Angriffen auf Krankenhaus zurück

Die israelische Armee hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach ihre Soldaten angeblich das größte Krankenhaus im Gazastreifen beschießen. „In den vergangenen Stunden wurden Falschinformationen verbreitet, wir würden das Al-Schifa-Krankenhaus umzingeln und angreifen. Dies sind falsche Berichte“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend.

„Die Hamas lügt über das, was in den Krankenhäusern passiert“, fügte Hagari hinzu. Bereits Freitagabend habe die radikalislamische Palästinenserorganisation behauptet, die Armee habe das Al-Schifa-Krankenhaus angegriffen. Überprüfungen hätten aber ergeben, „dass es sich um eine schlecht gezielte Rakete handelte, die von terroristischen Organisationen im Gazastreifen abgefeuert wurde“.

Der Armeesprecher betonte, es gebe weiterhin „eine festgelegte Passage, um das Krankenhaus zu betreten oder zu verlassen“. Ein weiteres Krankenhaus, die Rantisi-Kinderklinik, sei inzwischen „evakuiert“ worden, nachdem „ein Terrorist“ der dort tausend Menschen festgehalten habe, ausgeschaltet worden sei.

23:05 – US-Militärflugzeug bei Übungsflug in Mittelmeerregion abgestürzt

Nach einer „Panne“ während eines Übungsflugs in der östlichen Mittelmeerregion ist ein US-Militärflugzeug abgestürzt. Die Maschine habe während des Trainingsflugs am Freitag eine „Panne erlitten“ und sei abgestürzt, teilte das Europakommando der US-Streitkräfte (Eucom) mit. Zum Schicksal der Besatzung sowie zum Flugzeugtyp machte die Eucom zunächst keine Angaben. Die Ursache des Zwischenfalls werde untersucht. Es gebe jedoch keine Hinweise auf „feindliche Aktivitäten“.

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Nach dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hatten die USA ihre Militärpräsenz in der Region erhöht und unter anderem den Flugzeugträger „USS Gerald Ford“ entsandt.

22:08 – Israel warnt Hisbollah scharf

In Reaktion auf anhaltende Angriffe aus dem benachbarten Libanon hat Israel eine deutliche Warnung an die Schiitenmiliz Hisbollah gerichtet. „Macht nicht den Fehler, in den Krieg einzusteigen. Das wäre der Fehler eures Lebens“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Samstagabend an die Adresse der Gruppe, die hauptsächlich vom Iran finanziert wird. „Euer Einstieg in den Krieg wird das Schicksal des Libanons besiegeln.“

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte, an der Nordgrenze seines Landes, also an der Grenze zum Libanon, hätten sich „die Provokationen in Aggression verwandelt“. Der größte Teil der israelischen Luftwaffe sei nicht mehr mit dem Gazastreifen beschäftigt, die Flugzeugnasen seien nun nach Norden gerichtet. „Die Bürger des Libanons müssen wissen, dass wenn Nasrallah einen Fehler begeht, das Schicksal Beiruts wie das Schicksal Gazas sein könnte.“

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte am Freitag vergangener Woche in seiner ersten Rede nach Ausbruch des Krieges vor einer militärischen Eskalation an der israelisch-libanesischen Grenze gewarnt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat sich die Lage dort immer weiter zugespitzt.

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Die Hisbollah gilt als weitaus mächtiger und stärker bewaffnet als die islamistische Hamas im Gazastreifen. Ihr Einfluss reicht tief in den von Krisen gelähmten libanesischen Staat, wo die Gruppe auch im Parlament vertreten ist.

21:40 Uhr – Grenzübergang nach Ägypten soll am Sonntag wieder öffnen

Der Grenzübergang Rafah soll am Sonntag für Inhaber ausländischer Pässe wieder geöffnet werden, damit diese vom Gazastreifen nach Ägypten ausreisen können. Das teilt die Gaza-Grenzbehörde mit.

Am Freitag waren die Evakuierungen aus dem Küstengebiet nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen und eines palästinensischen Behördenvertreters ausgesetzt worden. Zur Begründung hieß es, es habe Probleme dabei gegeben, Menschen, die aus medizinischen Gründen nach Ägypten gelassen werden sollen, aus dem Inneren des Gazastreifens nach Rafah zu bringen.

21:06 Uhr – Israels Armee kündigt Evakuierung von Babys aus Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza an

Die israelische Armee hat ihre Hilfe bei der Evakuierung von Säuglingen aus dem größten Krankenhaus im Gazastreifen, dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza, angekündigt. Das Personal der Klinik habe das Militär gebeten, „dass wir morgen dabei helfen, die Babys auf der Pädiatrischen Station in ein sichereres Krankenhaus zu bringen“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. „Wir werden die notwendige Unterstützung leisten.“

Zuvor hatte die israelische Ärzteorganisation Physicians for Human Rights Israel berichtet, wegen Stromausfällen auf der Neonatologie-Intensivstation des Al-Schifa-Krankenhauses seien zwei Frühchen gestorben, 37 weitere Frühchen seien „in echter Lebensgefahr“.

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Der Chirurg Mohammed Obeid bestätigte den Tod der beiden Neugeborenen und berichtete, auch ein erwachsener Patient sei durch den Ausfall seines Beatmungsgeräts ums Leben gekommen. „Wir wollen, dass irgendwer und die Garantie gibt, dass sie die Patienten evakuieren können, denn wir haben etwa 600 stationäre Patienten“, sagte er in einer von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen veröffentlichten Audiobotschaft.

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