Israel befreit zwei Geiseln aus den Händen der Hamas

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Unter der UNRWA-Zentrale wurde laut Israel ein Tunnel gefunden. Die Hamas will keine Geiseln mehr freilassen, wenn Israel Rafah angreift. News-Ticker zum Krieg in Israel.

  • UN-Hilfswerk am Pranger: Hamas soll laut Israel unter Zentrale einen Tunnel verborgen haben
  • Israel bereitet Offensive auf Rafah vor: Netanjahu fordert Plan zu Evakuierung der Zivilisten
  • Angriffe der Hisbollah: Terror-Miliz kündigt weitere Attacken auf Israel an
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

Update vom 12. Februar, 4.30 Uhr: Dem israelischen Militär ist nach eigenen Angaben bei einem nächtlichen Einsatz in Rafah im Gazastreifen die Befreiung von zwei Geiseln gelungen, die bei dem Angriff am 7. Oktober von Hamas-Kämpfern verschleppt worden waren. Bei der gemeinsamen Operation der israelischen Armee, des Geheimdiensts Schin Bet und der israelischen Polizei seien „zwei israelische Geiseln gerettet worden, Fernando Simon Marman (60) und Louis Har (70)“, hieß es am Montag (12. Februar) in einer Erklärung des Militärs. Die Männer seien in guter gesundheitlicher Verfassung.

Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, sie habe „eine Reihe von Angriffen auf terroristische Ziele in der Gegend von Schabura im südlichen Gazastreifen durchgeführt“. AFP-Journalisten und Augenzeugen hatten vom Beschuss der Stadt an der Grenze zu Ägypten berichtet. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas meldete 52 Tote infolge er Angriffe.

Bei Angriffen aus der Luft auf zwei Häuser sollen am Samstag (10.02.2024) mehr als 20 Menschen in Rafah getötet worden sein. © Fatima Shbair/dpa

Update vom 11. Februar, 19.02 Uhr: Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben eine Hilfszahlung in Höhe von 250 Millionen Dollar (rund 231,8 Millionen Euro) an die international anerkannte Regierung im Jemen geleistet. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Mit der Überweisung an die jemenitische Zentralbank sollten die Auszahlung staatlicher Gehälter und sonstige Ausgaben gestützt werden, erklärte der saudische Botschafter im Jemen, Mohammed al-Dschaber, am Sonntag in Online-Netzwerken.

Angriff auf Hisbollah im Libanon: Mindestens zwei Kämpfer getötet

Update vom 11. Februar, 17.37 Uhr: Wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilt, haben israelische Kampfflugzeuge am Sonntag erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Unter anderem seien eine Raketenstellung in Marwahin sowie Militäranlagen nahe den Orten Ramieh und Jarun getroffen worden, teilte das israelische Militär mit. Bei dem Angriff sollen zwei Hisbollah-Kämpfer getötet worden sein.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah.

Verhältnis zu den USA wegen Israel-Krieg erschüttert: Netanjahu hält Bemerkungen für „übertrieben“

Update vom 11. Februar, 16.18 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock wird wohl kommende Woche in den Nahen Osten reisen. Die Reise nach Israel bestätigte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums, nannte allerdings keine weiteren Details.

Währenddessen scheinen die Beziehungen zwischen Israel und den USA weiter verhärtet. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gegenüber Fox News, er habe nicht mit Joe Biden gesprochen, seit der US-Präsident Bemerkungen gemacht habe, Israels Krieg in Gaza sei „übertrieben“. „Wie Sie wissen, bin ich der Ansicht, dass die Reaktion im Gazastreifen übertrieben war“, sagte Biden am Donnerstag gegenüber Reportern im Weißen Haus.

Mögliche Offensive in Rafah: Hamas drohen mit Abbruch der Geiselverhandlungen

Update vom 11. Februar, 12.28 Uhr: Eine mögliche Bodenoffensive Israels in Rafah würde der Hamas zufolge jegliche Verhandlungen über eine Freilassung von Geiseln, die immer noch im Gazastreifen festgehalten werden, zunichtemachen. Diese Aussage ließ die Hamas über den von ihr betriebenen TV-Sender Aksa verbreiten. Zitiert wird ein hochrangiger Vertreter der Terrororganisation.

Update vom 11. Februar, 12.15 Uhr: Im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge in den letzten 24 Stunden 112 Palästinenser getötet worden. 173 Menschen seien verletzt worden, teilt die dortige Gesundheitsbehörde mit. Insgesamt seien somit seit Beginn des Krieges 28.176 Palästinenser ums Leben gekommen und 67.784 verletzt worden. 

Hamas-Tunnel unter UN-Zentrale: Israel fordert Rücktritt des UNRWA-Chefs

Update vom 11. Februar, 8.05 Uhr: In dem Hamas-Tunnel, der unter der UNRWA-Zentrale in Gaza gefunden wurden, befanden sich offenbar mehrere Server. Das israelische Militär geht daher davon aus, dass der Geheimdienst der Hamas in dem Tunnel ein Rechenzentrum betrieben habe, teilte die Armee am Samstag mit. In dem verlassenen Hauptquartier des UN-Palästinenserhilfswerks habe man in den vergangenen zwei Wochen zudem große Mengen von Waffen und Sprengstoff gefunden. 

UNRWA-Chef Philippe Lazzarini verteidigte sich angesichts des Funds: Man habe das Gebäude bereits in der Anfangsphase des Kriegs geräumt und von einem Tunnel darunter nichts gewusst. Israels Außenminister Israel Katz wies dies als „absurd“ zurück und forderte die Ablösung des UNRWA-Chefs. „Sein sofortiger Rücktritt ist unabdingbar“, schrieb Katz auf der Plattform X (vormals Twitter). 

Krieg in Israel: Netanjahu verspricht Zivilisten in Rafah „sicheren Korridor“

Update vom 11. Februar, 6.30 Uhr: Israels Regierungschef Netanjahu hat versichert, dass die israelische Armee den in der Stadt Rafah ausharrenden Zivilisten vor einem Angriff einen sicheren Korridor einrichten wird. „Wir werden (…) der Zivilbevölkerung einen sicheren Weg aus der Stadt ermöglichen“, sagte Netanjahu in einem im US-Sender ABC News ausgestrahlten Interview. „Wir arbeiten einen detaillierten Plan dafür aus. Wir sind in dieser Sache nicht leichtfertig“, betonte Netanjahu.

Gebiete nördlich von Rafah seien bereits geräumt worden und könnten als sichere Zonen für die Zivilbevölkerung genutzt werden, erklärte Netanjahu. Gleichzeitig betonte er, der Sieg sei „in Reichweite“: „Wir werden es schaffen. Wir werden die verbleibenden Hamas-Terrorbataillone und die letzte Bastion Rafah einnehmen.“

Israel meldet Fund von Hamas-Tunnel unter UNRWA-Zentrale

Update vom 10. Februar, 21.29 Uhr: Wieder steht das UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA am Pranger: Das israelische Militär hat offenbar einen Tunnel der Hamas-Miliz entdeckt, der unter dem Hauptquartier der internationalen Organisation in der Stadt Gaza verlaufen soll. Der unterirdische Gang sei 700 Meter lang, liege in 18 Metern Tiefe und habe als wichtige Einrichtung des Militärgeheimdienstes der Hamas gedient, teilte das Militär am Samstagabend mit. In der – von der UNRWA in der Anfangsphase des Krieges verlassenen – Zentrale will das Militär in den vergangenen zwei Wochen zudem große Mengen von Waffen und Sprengstoff gefunden haben. UNRWA-Chef Philippe Lazzarini erklärte davon keine Kenntnis gehabt zu haben.

Das Hilfswerk war zuletzt bereits stark in die Kritik geraten. Von israelischer Seite gab es immer wieder Vorwürfe, es arbeite mit der Hamas zusammen. Konkret wurde einigen Mitarbeitern zur Last gelegt, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein. Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden größten Geldgeber, die USA und Deutschland. UN-Generalsekretär António Guterres versprach umfassende Aufklärung. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten sei beendet worden.

Luftangriffe auf Rafah: Israels Militär tötet zwei Hamas-Funktionäre

Update vom 10. Februar, 19.01 Uhr: Bei den Luftangriffen auf Rafah sind mutmaßlich Funktionäre der Hamas getötet worden. Wie die Tagesschau berichtet, sei einer der Getöteten für die Sicherheit der Hamas-Anführer verantwortlich gewesen, der andere habe als leitender Ermittler für die militant-islamistische Gruppe gearbeitet. Das geht aus Informationen des israelischen Militärs hervor. Ein in Rafah ansässiger Ermittler sei ebenfalls bei den Angriffen auf die Stadt im Gazastreifen getötet worden.

Bei Angriffen aus der Luft auf zwei Häuser sollen am Samstag in Rafah mehr als 20 Menschen getötet worden sein, hieß es aus medizinischen Kreisen. Auch der Bürgermeister der Stadt im Süden des Küstengebiets, Ahmed al-Sufi, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Opferzahl. Zusätzlich sollen israelische Soldaten ein Fahrzeug der Hamas bombardiert haben. Dabei wurden drei Personen, darunter den Chef des Polizeigeheimdienstes der Islamistenorganisation sowie dessen Stellvertreter getötet. Laut Angaben Israels halte sich die Armee bei ihren Einsätzen an das Völkerrecht und treffe Vorkehrungen, um den Schaden für die Zivilbevölkerung gering zu halten.

Sanitäter tot im Gazastreifen aufgefunden – Offensive in Rafah droht

Update vom 10. Februar, 17.58 Uhr: Zwei Sanitäter des Palästinensischen Roten Halbmonds sind in der Stadt Gaza tot aufgefunden worden. Beide waren vor zwölf Tagen als vermisst gemeldet worden. Das berichtet das ZDF. Wie es weiter heißt, waren die Sanitäter auf dem Weg zu einem Rettungseinsatz für ein sechsjähriges Mädchen gewesen.

Update vom 10. Februar, 17.30 Uhr: Angesichts einer möglichen Offensive auf Rafah im Gazastreifen warnten die Hamas am Samstag, dass es „Zehntausende“ Tote und Verletzte geben könnte, wenn Israels Militär den Angriff fortsetzen würde. In einer Erklärung erklärte die Hamas, dass jede militärische Aktion katastrophale Folgen hätte. AFP sagte, Zeugen hätten am frühen Samstag von neuen Angriffen auf Rafah berichtet, was bei den Palästinensern Ängste vor einer drohenden Bodeninvasion schüre.

Kritik an Offensive in Rafah: Israel weitet Kämpfe im Gazastreifen aus

Update vom 10. Februar, 14.00 Uhr: Die internationale Kritik an der israelischen Offensive im Süden des Gazastreifens dauert an. Auch Saudi-Arabien hat sich nun kritisch über die Angriffe auf die Stadt Rafah geäußert. Das Königreich wies auf die schwerwiegenden Folgen einer Militäraktion in Rafah hin und betonte seine kategorische Ablehnung der Zwangsumsiedlung von Hunderttausenden Zivilisten, wie aus einer Erklärung des Außenministeriums vom Samstag hervorging. Riad forderte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, um „Israel daran zu hindern, eine drohende humanitäre Katastrophe zu verursachen“.

Krieg gegen Hamas: Israel startet Angriffe auf Rafah

Update vom 10. Februar, 12.14 Uhr: Trotz international geäußerter Bedenken und Warnungen hat das israelische Militär wohl Angriffe auf die Stadt Rafah gestartet. Bei Angriffen aus der Luft auf zwei Häuser sollen am Samstag mehr als 20 Menschen getötet worden sein, hieß es aus medizinischen Kreisen. Auch der Bürgermeister der Stadt im Süden des Küstengebiets, Mohammed al-Sufi, bestätigte der dpa die Opferzahl.

Israelische Soldaten bombardierten außerdem ein Fahrzeug der Hamas und töteten dabei drei Personen, darunter den Chef des Polizeigeheimdienstes der Islamistenorganisation sowie dessen Stellvertreter, wie es am Samstag aus Polizeikreisen und von Augenzeugen hieß. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.

Derzeit sind in der Stadt noch keine israelischen Bodentruppen im Einsatz. Rafahs Bürgermeister Al-Sufi warnte vor einem Vorstoß der Armee in den Ort. „Jeder Militäreinsatz in der Stadt, in der mehr als 1,4 Millionen Palästinenser leben, wird zu einem Massaker und einem Blutbad führen.“

„Katastrophale Konsequenzen“ drohen – Israel nimmt Rafah ins Visier

Update vom 10. Februar, 7.00 Uhr: Die israelische Armee hat nach der Anordnung von Regierungschef Benjamin Netanjahu, einen Plan zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Rafah auszuarbeiten, weiter Ziele in der Region der Stadt im Süden des Gazastreifens bombardiert. Augenzeugen berichteten am Samstagmorgen von Angriffen in der Umgebung der Stadt, in der sich inzwischen rund 1,3 Millionen Palästinenser aufhalten.

In der Stadt an der Grenze zu Ägypten haben seit Beginn des Kriegs mehr als eine Million palästinensische Binnenflüchtlinge Zuflucht vor den Kämpfen gesucht. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte Netanjahus Ankündigung scharf.

.„Die mehr als eine Million geflohenen Palästinenser in Rafah zu einer neuen Evakuierung zu zwingen, ohne dass es einen sicheren Ort gibt, an den sie gehen könnten, wäre illegal und hätte katastrophale Konsequenzen“, erklärte HRW-Vertreterin Nadia Hardman in der Nacht auf Samstag. Es gebe keine sicheren Orte im Gazastreifen mehr. „Die internationale Staatengemeinschaft sollte handeln, um weitere Gräueltaten zu verhindern“, forderte Hardman.

Soldaten „als scheinbar harmloses, geschütztes medizinisches Personal und Zivilisten“ getarnt

„Indem sie sich als scheinbar harmloses, geschütztes medizinisches Personal und Zivilisten tarnten, begingen die israelischen Streitkräfte prima facie auch das Kriegsverbrechen der Perfidie, das unter allen Umständen verboten ist“, fügten sie hinzu und forderten Israel auf, eine Untersuchung durchzuführen.

Nach Angaben des israelischen Militärs war einer der im Krankenhaus getöteten Männer Mitglied der militanten Palästinensergruppe Hamas, die den Gazastreifen regiert, während die anderen für die Jenin-Brigade und den bewaffneten Flügel des Islamischen Dschihad arbeiteten.

Israel bereitet Offensive auf Rafah vor

Update vom 9. Februar, 19.00: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der Armee des Landes den Befehl erteilt, eine Offensive auf die südliche Stadt Rafah im Gazastreifen vorzubereiten. „Es ist unmöglich, das Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verbleiben“, ließ er am Freitag über das Büro des Ministerpräsidenten mitteilen. Die Pläne, die die Militärführung der Regierung vorlegen soll, müssten auch die Evakuierung der Zivilisten in Rafah beinhalten, hieß es in der Mitteilung. 

Eine Militäroffensive in Rafah, das ganz im Süden des Gazastreifens liegt und an Ägypten grenzt, gilt als hochproblematisch. In dem Ort, der vor dem Krieg rund 300.000 Einwohner hatte, sollen sich derzeit 1,3 Millionen Menschen aufhalten. Die meisten von ihnen flohen vor dem Krieg aus anderen Teilen des Gazastreifens dorthin, zum Teil auf Anordnung des israelischen Militärs. 

„Kombinierter Plan“ für Evakuierung und Zerstörung – Warnungen vor humanitärer Katastrophe

„Es ist klar, dass intensive (militärische) Aktivitäten in Rafah es erfordern, dass die Zivilisten die Kampfzone räumen“, ließ Netanjahu am Freitag mitteilen. Deshalb habe er die Militärführung angewiesen, der Regierung einen „kombinierten Plan“ für die Evakuierung der Bevölkerung und die Zerstörung der Hamas-Bataillone vorzulegen. 

UN-Generalsekretär António Guterres hatte bereits zuvor vor einer humanitären Katastrophe und Folgen für die gesamte Region gewarnt. Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens sei in Rafah zusammengepfercht und könne nirgendwo anders hin, schrieb er auf der Nachrichtenplattform X, vormals Twitter. Auch die US-Regierung und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hatten sich in den letzten Tagen deutlich gegen ein militärisches Vorgehen in Rafah ausgesprochen. 

Israelische Soldaten stürmen Krankenhaus in Chan Junis

Update vom 9. Februar, 17.45: Israelische Soldaten haben nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes ein Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens gestürmt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die israelischen Streitkräfte hätten das Krankenhaus Al-Amal gestürmt und mit einer Durchsuchung begonnen, erklärte die Organisation am Freitag. Das israelische Militär habe zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur reagiert.

Anfang der Woche hatte der Rote Halbmond mitgeteilt, dass rund 8000 Menschen, die in dem Krankenhaus Schutz gesucht hätten, evakuiert worden seien. Rund 40 Vertriebene, 80 Patienten und 100 Mitarbeiter seien nach der Evakuierung im Krankenhaus verblieben. Israel hat sein militärisches Vorgehen zuletzt auf Chan Junis im Süden des Gazastreifens konzentriert. Die Armee vermutet in der Stadt Verstecke hochrangiger Funktionäre der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sowie von ihr verschleppte Geiseln.

Netanjahu lässt Rafah evakuieren

Update vom 9. Februar, 16.32: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat seine Streitkräfte dazu angewiesen, Pläne für die Evakuierung der Zivilbevölkerung der Stadt Rafah zu erstellen. Das Militär solle der Regierung einen „kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone“ der radikalislamischen Hamas in Rafah vorlegen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten am Freitag mit.

Update vom 9. Februar, 15.40 Uhr: Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA hat den Abschuss von zwei israelischen Drohnen nahe der Hauptstadt Damaskus gemeldet. Die Drohnen wären von den Golan Höhen aus in syrischen Luftraum eingedrungen. Die Meldung lässt sich aktuell nicht unabhängig überprüfen. Israels Streitkräfte haben die Vorwürfe bislang nicht kommentiert.

Krieg in Israel: Hisbollah kündigt Angriffe an – „Sirenen werden ertönen“

Update vom 9. Februar, 7.48 Uhr: Als Reaktion auf einen israelischen Drohnenangriff auf das Fahrzeug eines hochrangigen Hisbollah-Mitglieds, hat die libanesische Terror-Miliz eine neue Angriffsserie gegen den Norden Israels gestartet. Die israelische Armee hatte sich zuvor nicht zu dem Angriff in der südlibanesischen Stadt Nabatäa bekannt. Sowohl arabische als auch israelische Medien berichteten jedoch von dem Vorfall und identifizierten das Hisbollah-Mitglied als Abbas al-Debs.

Ein Hisbollah-Sprecher wollte die Identität der Zielperson weder bestätigen noch dementieren und erklärte gegenüber Newsweek, „Debs‘ Name sei von Israel genannt worden, nicht von uns“. Weiter behauptete er, dass niemand getötet wurde, und es „nur Verletzte“ gebe. Anschließend drohte er, dass in „in einer Reihe von Siedlungen“ in Israel Sirenen ertönen werden.

Biden kritisiert Israel: „Vorgehen im Gazastreifen ist überzogen“

Erstmeldung: Tel Aviv/Gaza – Während es in Israel und im Gazastreifen in der Nacht zum Freitag (9. Februar) verhältnismäßig ruhig blieb, hat US-Präsident Joe Biden seine Tonart gegenüber Premierminister Benjamin Netanjahu verschärft und das Vorgehen gegen die Terror-Miliz Hamas als unverhältnismäßig bezeichnet. „Ich bin der Ansicht, dass das Vorgehen bei der Reaktion im Gazastreifen überzogen ist“, sagte Biden. Es gebe viele unschuldige Menschen, die hungerten, in Not seien oder gar ums Leben kämen. „Das muss aufhören.“ Der Demokrat hatte sich bei seinem Auftritt vor der Presse eigentlich zu einem innenpolitischen Thema geäußert, beantwortete zum Schluss aber eine Frage zur Krise im Nahen Osten. 

Die USA drängen Israel schon länger dazu, den Schutz der Zivilbevölkerung zu verstärken und mehr Hilfe für die Bevölkerung in Gaza zu ermöglichen. Die jüngsten Äußerungen der US-Regierung lassen jedoch zunehmenden Unmut erkennen, was den Widerhall ihrer Appelle bei der israelischen Führung angeht.

Luftangriffe auf Rafah: Offenbar mehrere Menschen getötet

In der Nacht kam es Medienberichten zufolge zu israelischen Luftangriffen auf Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens. Laut dem von Katar betriebenen Sender Al Jazeera fielen dem Angriff auf Wohngebiete mehrere Menschen zum Opfer.

Israel hat die Luftangriffe auf Rafah in den letzten Tagen verstärkt, nachdem Premier Netanjahu versprochen hatte, die Militäroffensive auf die Stadt auszuweiten, um im Krieg gegen die Hamas voranzuschreiten. Auch in diesem Fall warnten die Vereinigten Staaten eindringlich vor katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung, falls die Operation auf die Stadt ausgedehnt werden würde.

Erst am Mittwoch (7. Februar) hatte US-Außenminister Antony Blinken bei einem Israel-Besuch auffallend deutliche Töne angeschlagen und die Militärführung ermahnt, im Gaza-Krieg mehr für den Schutz von Zivilisten zu tun. Die Entmenschlichung, die Israel bei dem Massaker durch die Hamas im Oktober erlebt habe, könne „kein Freibrief“ sein, um selbst andere zu entmenschlichen, sagte Blinken in Tel Aviv. (red mit Agenturen)

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