Inflation und Energiekrise: +++ Scholz verspricht schnelle Entscheidung zu Entlastungen +++

Die Bundesregierung wird nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz „sehr schnell in der Lage sein, die nötigen Lösungen und Entscheidungen“ für ein neues Entlastungspaket zu präsentieren. „Jetzt sind wir dabei, in dieser Woche sehr sorgfältig untereinander darüber zu diskutieren, wie wir ein möglichst maßgeschneidertes, möglichst effizientes, möglichst zielgenaues Entlastungspaket für die Bürgerinnen und Bürger und unsere Unternehmen auf den Weg bringen können“, sagte Scholz am Dienstag in Meseberg vor Beginn der zweitägigen Klausurtagung des Bundeskabinetts.

Auf der Klausurtagung selbst ist aber nicht mit Entscheidungen zu rechnen. Man werde die interne Abstimmung „im Laufe dieser Woche“ vorantreiben, sagte Scholz. Beim Thema Versorgungssicherheit sei man sehr gut vorangekommen, weil man etwa mit einem „sagenhaften“ Tempo Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küste baue und die Gasspeicher bereits zu mehr als 82 Prozent befüllt habe.

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Klausurtagung des Bundeskabinetts auf Schloss Meseberg

Quelle: REUTERS

Angesichts der Spannungen zwischen SPD, Grünen und FDP gerade in der Energiepolitik und bei den Entlastungen betonte Scholz erneut die gute Zusammenarbeit im Kabinett. Die Klausurtagung sei wichtig, um sicherzustellen, „dass wir als Bundesregierung eng und untergehakt zusammenarbeiten“, sagte er. Scholz sprach von einer guten Stimmung und der Bereitschaft, „in einer ernsten Lage eng zusammenzuarbeiten zum Wohl des Landes“. Am Wochenende hatten sich SPD und Grüne wegen der umstrittenen Gasumlage heftige gegenseitige Vorwürfe gemacht.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

12:19 Uhr – Staatssekretär: Schwedt wird trotz Öl-Embargo weiter bestehen

Die derzeit vor allem russisches Erdöl verarbeitende PCK-Raffinerie in Schwedt nördlich von Berlin steht nach Worten des Wirtschafts-Staatssekretärs Michael Kellner trotz des bevorstehenden Öl-Embargos gegen Russland nicht vor dem Aus. „Schwedt wird weiterarbeiten. Die Panik, die da im Raum steht, und die Sorge, dass dann die Lichter ausgehen zum 1. Januar zur Umsetzung des Pipeline-Ölembargos, die teile ich einfach nicht“, sagt der Grünen-Politiker aus dem Bundeswirtschaftsministerium dem Rundfunksender RBB.

„Es wird auch im nächsten Jahr dort Rohhöl verarbeitet.“ Am Wochenende sei ein Tanker in Rostock eingelaufen mit amerikanischem Öl, das problemlos verarbeitet worden sei. Diese Woche komme ein Tanker mit afrikanischem Öl. „Wir haben in den letzten Wochen (…) verschiedenste nicht-russische Rohölsorten getestet. (…) Und wir sehen, dass es funktioniert.“

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11:41 Uhr – Spahn fordert von Ampel vergünstigten Strompreis für Industrie

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, fordert im Sender „Phoenix“ einen vergünstigten Strompreis für die Industrie. Das sei vor allem für energieintensive Betriebe wichtig. Die deutsche Industrie verliere gerade an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA und China.

11:32 Uhr – Wirtschaftsforscher: Trockenheit frisst Tankrabatt

Die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe hat einer Studie zufolge an den Zapfsäulen zuletzt kaum noch spürbare Wirkung gezeigt. Das geht aus einer Auswertung des Essener Wirtschaftsforschungsinstituts RWI hervor. Der sogenannte Tankrabatt sei von Händlern und Tankstellenbetreibern zwar im Wesentlichen an Kunden weitergegeben worden. Ein Vergleich mit den Preisen in Frankreich zeige aber, dass im Juli und August andere Faktoren die Preisdämpfung überlagert hätten. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Zu den Preistreibern zählt den Angaben zufolge vor allem die Trockenheit und der damit verbundene niedrige Pegelstand des Rheins. Das sorge vorrangig bei Diesel für hohe Transportkosten und damit steigende Preise. Andererseits wären die Preise ohne den Rabatt sogar noch höher gewesen. Bei Superbenzin der Sorte E10 zeige sich der gleiche Effekt, allerdings nicht im gleichen Ausmaß, da Superbenzin im Vergleich zu Diesel in weit geringerem Ausmaß importiert werden muss.

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Preisschock an der Zapfsäule?

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag endet die Senkung der Energiesteuer auf das von der EU vorgegebene Mindestmaß. Sie galt seit 1. Juni gemeinsam mit dem 9-Euro-Ticket, um Verbraucher zu entlasten. Mit dem Auslaufen der Maßnahme könnte Tanken wieder deutlich teurer werden – rechnerisch um etwa 35 Cent pro Liter Benzin und 17 Cent pro Liter Diesel.

11:14 Uhr – EU-Energieminister wollen am 9. September über Preisanstieg beraten

Die Energieminister der Europäischen Union (EU) wollen in der kommenden Woche über Möglichkeiten beraten, den drastischen Anstieg der Energiepreise zu bremsen. Dies kündigte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag an. „Es gibt offenkundig Gesprächsbedarf, wie sich die extreme Preisspirale brechen lässt“, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. „Darüber werden wir beim Energieministerrat am 9. September sprechen.“

Italienische Medien hatten zuvor von einer Textnachricht des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) an die europäischen Energieminister berichtet. Demnach wäre Deutschland bereit, einen Preisdeckel beim Gas in Erwägung zu ziehen. Der genaue Wortlaut der Nachricht wurde aber nicht genannt.

10:49 Uhr – Handwerk fordert Gaspreisbremse im Großhandel

Der Zentralverband des Handwerks (ZDH) fordert eine Deckelung der Gaspreise. In der Diskussion über Entlastungen für die Verbraucher würden die Herausforderungen für Handwerksbetriebe nur unzureichend berücksichtigt, kritisiert der Spitzenverband. „Wir setzen uns daher für eine Energiepreisbremse ein, die auf der Ebene des Gasgroßhandels wirkt“, erklärt der Verband. „

Eine solche Preisbremse auf dieser Stufe der Wertschöpfungskette lässt dann zu, dass Marktmechanismen weiter wirken, und es auch weiter zu – wenn auch ‚abgebremsten‘ – steigenden Preisen kommen kann (…).“ Dadurch würden weiter Maßnahmen gefördert, die Energieeffizienz zu steigern, Energie einzusparen und Erdgas zu ersetzen. Zudem müsse es gezielte Härtefallhilfen für energieintensive Handwerksbetriebe geben.

10:45 Uhr – SPD-Chefin Esken dringt auf Besteuerung von Übergewinnen

SPD-Parteichefin Saskia Esken unterstreicht ihre Forderung nach einer Besteuerung von sogenannten Übergewinnen. „Der Strompreis ist hoch, weil er vom teuersten Kraftwerk bestimmt wird, das zur Bedarfsdeckung benötigt wird – derzeit immer ein Gaskraftwerk“, erklärte Esken via Twitter. „Das erzeugt absurde Gewinne, ist nicht marktgerecht und muss dringend überwunden werden. Übergewinne müssen besteuert werden.“ Auch die Grünen fordern eine derartige Besteuerung, während Finanzminister Christian Lindner (FDP) sie ablehnt.

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10:24 Uhr – Städte warnen vor Zerreißprobe für Gesellschaft

Die Kommunen in Deutschland fordern von der Bundesregierung rasche Entlastung wegen der Energiekrise. Zudem sollten Bund und Länder Risiken der Stadtwerke absichern, erklärte der Deutsche Städtetag. „Gerade in schwierigen Zeiten müssen wir zusammenstehen“, sagte der Verbandspräsident und Oberbürgermeister aus Münster, Markus Lewe, in Berlin. „Die Energiekrise darf nicht zu einer Zerreißprobe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt werden.“ Menschen und Unternehmen müssten wissen, was auf sie zukommt. Die Ampel-Koalition diskutiere immer neue Entlastungen, statt sich zu einigen. „Aber viele Menschen mit kleinen Einkommen drehen schon jeden Euro zweimal um“, betonte Lewe. „Wir brauchen klare Antworten, sonst wächst die Unruhe.“

Künftig rund 20 Prozent weniger Gas zu verbrauchen, sei ein ehrgeiziges Ziel. Aber es gebe eine große Bereitschaft, Energie zu sparen. „Warmwasser, Klimatechnik, richtig eingestellte Heizungen, Temperaturen in Büros, Schwimmbädern und Sporthallen sind die wirksamsten Bereiche, um Energie zu sparen“, erklärte Lewe. „In allen Bereichen müssen wir jetzt sparen und Energieschleudern ausmachen.“ Nur dann komme man gut durch den nächsten Winter. „Wir wollen alles tun, damit Schulen und Kitas selbst bei einer Gas-Mangellage nicht schließen müssen.“

Für die Stadtwerke sehen die Städte große Risiken durch die drastisch gestiegenen Energiepreise und eine erhebliche Zunahme von Zahlungsproblemen bei privaten Endkunden, Handwerksbetrieben und Firmen. Zudem könnten die Stadtwerke stark gestiegene Einkaufspreise trotz Umlage nicht einfach weiterreichen.

„Wenn Stadtwerke in eine existenzielle Schieflage geraten, dann drohen alle Leistungen der Daseinsvorsorge in den Städten abzurutschen – wie Wasser, Abwasser, Müllentsorgung und ÖPNV“, warnte Lewe. „Hier müssen Bund und Länder ein Sicherungsnetz spannen.“ Deshalb müssten die Stadtwerke unter den Rettungsschirm für Unternehmen schlüpfen, und Liquiditätshilfen für Stadtwerke müssten möglich sein. Zudem müsse die Gas-Umlage auch für Festpreisverträge und Fernwärme gelten, forderte der Städtetag. Auch müsse es ein Insolvenzmoratorium geben, weil viele Forderungsausfälle zu befürchten seien.

10:22 Uhr – Verbände drängen auf Nachfolgelösung für 9-Euro-Ticket

Ein Zusammenschluss zahlreicher Verkehrs- und Umweltverbände sowie von Kirchen dringt auf eine rasche Anschlusslösung für das am Mittwoch auslaufende 9-Euro-Ticket. Das Bündnis sprach sich für eine bundesweit einheitliche Anschlussregelung, einen umfangreichen Ausbau der Infrastruktur und eine solide Finanzierung aus.

Zu dem zivilgesellschaftlichen Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende gehören der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die IG Metall, ver.di, die Sozialverbände SoVD, VdK und AWO, die Umwelt- und Verkehrsverbände Nabu, BUND und VCD sowie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD).

Gerade armen Menschen sei über den Sommer der Zugang zu Mobilität ermöglicht worden, hieß es. Dies zeige, welches Potenzial ein attraktiver Tarif für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und damit für eine dringend nötige Mobilitätswende habe, argumentieren die Verbände.

Wichtig sei bei einer Anschlusslösung, das ÖPNV-System durch dauerhafte Investitionen in Infrastruktur, Barrierefreiheit, Personal sowie Fahrzeuge zu stützen. Gerade Menschen auf dem Land sowie Mobilitätseingeschränkte profitierten derzeit nicht im gleichen Maße von einem verbesserten Ticket- und Tarifsystem, erklärte das Bündnis.

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10:01 Uhr – Die Niederlande reduzieren Gasverbrauch um 25 Prozent

In den Niederlanden hat sich der Erdgasverbrauch in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent verringert. Vor allem die Schwerindustrie und Stromerzeuger hätten ihren Verbrauch wegen der Preissteigerungen gesenkt, teilt das niederländische Statistikamt mit. Der Trend machte sich auch bei den Privathaushalten bemerkbar, die 16 Prozent weniger Erdgas nutzten. Gaslieferungen über Pipelines aus Deutschland seien gesunken, während mehr LNG per Schiff das Land erreichte.

09:47 Uhr – Habeck verspricht baldige Entlastungen – „Trittbrettfahrer vom Trittbrett schubsen“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die geplante Gasumlage verteidigt, zugleich aber erneut Änderungen zugesagt. Man müsse „die Trittbrettfahrer vom Trittbrett schubsen“, sagte Habeck kurz vor Beginn der Kabinettsklausur der Bundesregierung im „Deutschlandfunk“. Nach Ansicht des Grünen-Politikers gibt es einige Stellschrauben, um zu verhindern, dass profitable Unternehmen die Umlage erhalten.

So sollten nur Unternehmen Unterstützung bekommen, die für die Gasversorgung in Deutschland relevant seien. Auch im Unternehmen selbst müsse das Gasgeschäft eine relevante Größe haben. Habeck wies zudem darauf hin, dass staatlich gestützte Firmen keine Boni und keine Dividenden auszahlen dürften. Um Unterstützung zu bekommen, müssten alle Bücher offengelegt werden. Allein das könnte schon reichen, „um diese Unternehmen auszusortieren“.

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Gas-Versorger vor der Pleite

Habeck betonte, die Gasumlage sei kein Fehler. Sie sei ein notwendiges Mittel, um die hohen Preise „möglichst gerecht“ auf Deutschland zu verteilen. Für die Bürger müsse es aber Entlastungen geben. Diese würden „bald“ kommen.

Die ab Oktober greifende Gasumlage, die Gasnutzer zur Stabilisierung der Importeure zahlen müssen, werde in etwa im November bei den Endverbrauchern ankommen, aber nur ein kleiner Teil der Zusatzbelastungen im Energiebereich sein. Deswegen müsse jetzt entschieden werden, wie die Bürger entlastet werden könnten.

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V. l.: Kanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP)

Die Umlage soll die wegen knapper russischer Gaslieferungen stark gestiegenen Kosten von Großimporteuren ausgleichen, um diese vor einer Pleite und das Energiesystem vor dem Kollaps zu bewahren. Alle Gaskunden sollen ab Oktober zusätzlich 2,4 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Kritisiert wird, dass auch Firmen profitieren könnten, denen es wirtschaftlich gut geht.

09:11 Uhr – Merz: Energiepolitik im Kanzleramt koordinieren

Nach Ansicht des Oppositionsführers Friedrich Merz sollte die Energiepolitik in Deutschland im Kanzleramt koordiniert werden. „Die Energiepolitik gehört in einen Energiesicherheitsrat des Bundeskanzleramtes. Dort ist es richtig koordiniert, auch mit den anderen Ressorts“, sagte der CDU-Partei- und Unionsfraktionschef am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Er würde dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dafür die Zuständigkeit entziehen, sagte Merz.

CDU-Chef Merz

Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU)

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Habeck steht seit derzeit wegen der geplanten Gasumlage in der Kritik. Die Umlage soll die wegen knapper russischer Gaslieferungen stark gestiegenen Kosten von Großimporteuren ausgleichen, um diese vor einer Pleite und das Energiesystem vor dem Kollaps zu bewahren. Alle Gaskunden sollen ab Oktober zusätzlich 2,4 Cent pro Kilowattstunde bezahlen.

Kritisiert wird, dass auch Firmen profitieren könnten, denen es wirtschaftlich gut geht. Habeck kündigte Korrekturen an, um „die Trittbrettfahrer vom Trittbrett schubsen“, wie er sagte.

08:45 Uhr – Französische Engie: Gazprom wird Gaslieferungen verringern

Der französische Energiekonzern Engie wird nach eigenen Angaben weniger Gas von Gazprom bekommen. Der russische Gasriese habe angekündigt, ab diesem Dienstag die Lieferungen zu reduzieren, teilt Engie mit. Grund seien Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung einiger Verträge. Gleichwohl sieht Engie die Versorgung seiner Kunden nicht in Gefahr.

„Wie bereits angekündigt, hat Engie schon die erforderlichen Mengen gesichert, um seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden und seinem eigenen Bedarf nachzukommen, und mehrere Maßnahmen ergriffen, um alle direkten finanziellen und physischen Auswirkungen, die sich aus einer Unterbrechung der Gaslieferungen durch Gazprom ergeben könnten, erheblich zu reduzieren“, hieß es.

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Pressebilder der GAZPROM Germania GmbH zum Download

04:00 Uhr – Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger fordert staatliche Gaseinkäufe anstelle von Gasumlage

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert die Bundesregierung zur vollständigen Rücknahme der Gasumlage auf und dringt stattdessen auf direkte staatliche Hilfe bis zum eigenen Gaseinkauf. „Die Gasumlage muss möglichst schnell eingestampft werden“, sagt der Freie-Wähler-Vorsitzende der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“.

Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Wirtschaftsminister in Bayern, beim Besuch des Gasspeichers Haidach der RAG Austria AG

Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Wirtschaftsminister in Bayern, beim Besuch des Gasspeichers Haidach der RAG Austria AG

Quelle: dpa/Uwe Lein

„Der Staat muss gezielt eingreifen, wenn Importeure in Schieflage geraten und muss gegebenenfalls sogar selbst Gas einkaufen, um sicherzustellen, dass auch wirklich so viel Gas importiert wird, wie technisch möglich ist und nicht nur aus Sicht der Importeure rentabel ist.“

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Dies sei besser als die geplante Gasumlage, die zu viele Ungereimtheiten mit sich bringe. „Die Abgrenzung zwischen berechtigten Empfängern und Mitnahmeeffekt ist nur schwer möglich.“ Sollte die Gasumlage tatsächlich auch eingespeistes Biogas verteuern, wäre das „grotesk“. „Ansonsten brauchen wir endlich eine finanzielle Förderung für die Umstellung von Gas auf andere Energieträger, zum Beispiel für Fälle, in denen Unternehmen günstige alte Gasverträge haben, aber beispielsweise auf Öl umstellen könnten, es aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht tun.“

02:00 Uhr – Städte- und Gemeindebund: Entlastungen „nach dem Gießkannenprinzip“ falsch

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund dringt vor der Kabinettsklausur auf schnelle Entlastungen für die Bürger. „Die Ampel muss sich mit Blick auf die rasant steigenden Energiekosten rasch auf ein spürbares Entlastungspaket verständigen. Den Schwerpunkt müssen die niedrigen und mittleren Einkommen bilden“, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung „Rheinische Post“. „Sie werden erhebliche Schwierigkeiten haben, ihre Energiekosten im Herbst und Winter zu finanzieren.“

Die Entlastung müsse unbürokratisch und schnell umgesetzt werden, am besten mit einer zeitlich befristeten Zulage für niedrige und mittlere Einkommen. „Eine Verteilung der Finanzmittel nach dem Gießkannenprinzip wäre falsch.

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Inflation

Die Kommunen werden ihren Beitrag leisten, um Energie einzusparen, wo es möglich und vertretbar ist.“ Vieles sei bereits auf den Weg gebracht. „Aber es gibt natürliche auch klare Grenzen, denn stockdunkle Städte will im Herbst und Winter niemand.“ Die Regierung solle deutlich machen, dass wir alle Wohlstandsverluste hinnehmen müssen und der Staat nicht alles ausgleichen könne.

00:01 Uhr – Medien: Mehrwertsteuer-Senkung gleicht nur Hälfte der Gasumlagen aus

00.00 Uhr – Die Mehrbelastung durch die verschiedenen Umlagen auf den Gasverbrauch fällt einem Medienbericht zufolge in der Praxis nahezu doppelt so hoch aus wie die angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer für die Gaskunden. Das berichtet das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND/Dienstag) unter Berufung auf ein Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Linken-Anfrage.

Demnach ergebe sich durch zusätzliche Gasumlagen ab 1. Oktober eine Mehrbelastung in Höhe von rund 3,30202 Cent je Kilowattstunde. Wie Wirtschaftssekretär Sven Giegold (Grüne) in dem Schreiben an Linksfraktionschef Dietmar Bartsch ausführe, ergebe sich daraus für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden eine jährliche Zusatzbelastung von 660 Euro. Die Entlastung durch die Senkung der Mehrwertsteuer betrage laut dem Schreiben dagegen nur 346 Euro.

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