Impfung: Biontech-Chef spricht sich für Booster nach drei Monaten aus

Biontech-CEO und -Mitgründer Uğur Şahin hat sich für eine Auffrischung bereits ab drei Monaten nach der Zweitimpfung ausgesprochen. Mit Blick auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus „sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz“, sagte Şahin dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ (Freitag). „Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten.“

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Ob Biontech einen neuen, speziell auf Omikron angepassten Impfstoff produzieren wird, sei noch nicht entschieden, berichtete der „Spiegel“. Auch der Booster mit dem ursprünglichen Vakzin könnte reichen: „Nach den vorläufigen Daten neutralisieren drei Dosen das Virus deutlich und sollten die Geimpften schützen.“

Allerdings rechnet Şahin damit, dass dann in relativ kurzem Abstand eine vierte Dosis folgen muss: „Die vierte Impfung könnte aber auch ein an eine Omikron-Variante angepasster Impfstoff sein.“ Deswegen sei Biontech bereits dabei, seine Produktionskapazität auf rund vier Milliarden Dosen für nächstes Jahr aufzustocken.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

08:59 Uhr – Saarland nimmt Geboosterte von 2G-Plus-Regel aus

Wer bereits eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus hat, braucht im Saarland ab Samstag keinen negativen Testnachweis mehr. Für die sogenannte 2G-Plus-Regelung gilt dann entweder ein Impfnachweis mit Nachweis der Booster-Impfung oder ein Impf- oder Genesenenennachweis in Verbindung mit einem negativen Test, wie die Staatskanzlei in Saarbrücken mitteilte. Die Regelung entspricht damit dem Vorgehen in Bundesländern wie etwa Rheinland-Pfalz.

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08:45 Uhr – 70 Prozent wollen private Kontakte zu Weihnachten einschränken

Angesichts der Corona-Lage wollen während der Weihnachtsfeiertage 70 Prozent der erwachsenen Deutschen ihre familiären Kontakte und Besuche einschränken. Zwölf Prozent wollten dies sehr stark tun, 27 Prozent stark und 31 Prozent weniger stark, ergab eine Befragung für den ARD-„Deutschlandtrend“. Jeder vierte Befragte (26 Prozent) will demnach dagegen auf private Kontakte und Besuche nicht verzichten.

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08:15 Uhr – Ungarn hat Höhepunkt der vierten Welle erreicht

Ungarn hat nach Einschätzung von Regierungschef Viktor Orban das Schlimmste in der vierten Corona-Welle wohl hinter sich. Der Höhepunkt der vierten Welle sei offenbar erreicht, sagt Orban im Hörfunk. Er kündigt zudem an, dass ab Mittwoch auch Fünf- bis Elfjährige in Ungarn geimpft würden.

07:50 Uhr – Lauterbach: Impfverweigerer müssen nicht ins Gefängnis

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält Gefängnisstrafen für Ungeimpfte nicht für notwendig. „Ins Gefängnis muss niemand. Aber die Verhängung von Bußgeldern ist unvermeidbar“, sagt der SPD-Politiker dem „Spiegel“. Man müsse mit Psychologen und Ökonomen reden, ab wann Strafen eine Wirkung erzielten. Wenn jemand nicht zahle, müssten die Bußgelder empfindlich erhöht werden. Lauterbach kündigt zudem an, mit wirtschaftlichen Anreizen den Pflegeberuf attraktiver machen zu wollen.

6:00 Uhr – Polizei löst unangemeldete Versammlung in Gera auf

Eine unangemeldete Versammlung mit etwa hundert Gegnern der Corona-Maßnahmen hat die Polizei am Donnerstagabend in Gera aufgelöst. Wie ein Sprecher der Polizei am Freitagmorgen sagte, fand die Versammlung nahe des Marktplatzes in Gera statt. Dabei wurden auch aus einem Lastwagen heraus Geschenke an Passanten verteilt. Zuvor war über soziale Medien zu der Versammlung aufgerufen worden. Nach Angaben der Polizei hielten die Teilnehmer sich größtenteils an die Maskenpflicht.

5:46 Uhr – Verband: Einrichtungsbezogene Impfpflicht der richtige Weg

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt die von der neuen Bundesregierung vorgesehene einrichtungsbezogene Impfpflicht. Auch wenn viele Details etwa zu Meldeverfahren und Kontrollen noch unklar seien, sei das der richtige Weg, sagte Geschäftsführerin Bernadette Klapper dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Pflegekräfte allein zur Impfung zu verpflichten, würde diese als Pandemietreiber stigmatisieren, ohne dass es eine Datenbasis dazu gibt“, sagte sie.

Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht sei im Gegensatz zu einer Pflicht für nur eine Berufsgruppe zu begrüßen, weil verschiedene Beschäftigte in einem Heim engen Kontakt zu vulnerablen Menschen hätten und für einen wirksamen Schutz alle geimpft sein sollten. Die Impfkampagne müsse „massiv beschleunigt werden“, forderte die Geschäftsführerin: „Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Pflegefachpersonen eigenständig impfen können.“

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Zur Umsetzung der neuen Regeln sagte Klapper, dass der Immunitätsnachweis laut Gesetzentwurf bis zum 15. März 2022 der Leitung einer Einrichtung vorgelegt werden muss. Erfolge das nicht oder bestehe ein Zweifel an der Echtheit des Nachweises, müsse das dem Gesundheitsamt gemeldet werden. „In der Praxis kann das je nach Größe der Einrichtung eine Herausforderung sein, zumal auch die Booster-Impfungen jeweils wieder nachgewiesen werden müssen“, sagte Klapper.

5:00 Uhr – Studie – Deutschland hat Corona-Krise anfangs gut gemanagt

Deutschland hat die Corona-Pandemie einer Studie zufolge anfangs vergleichsweise gut gemanagt. Hinter Neuseeland, Südkorea, Schweden und Dänemark belegt die Bundesrepublik den 5. Platz, wie am Freitag aus einer Studie der Bertelsmann Stiftung unter 29 Ländern der EU und der Industriestaatengruppe OECD hervorgeht.

Auch dank einer vergleichsweise großen Krisenfestigkeit seiner Wirtschaftspolitik (Rang 1) und seiner sozialen Sicherungssysteme (Rang 5) schneide Deutschland gut ab. Hier habe sich die Demokratie auch in der Krise als robust gezeigt – anders als in anderen Staaten, wo bereits vor der Virus-Pandemie demokratische Institutionen erheblich unter Druck gestanden hätten.

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Dennoch habe die Krise Mängel offen gelegt. „Die Politik muss schnell die Weichen für eine verbesserte Krisenvorsorge und digitalen Aufbruch in Staat und Verwaltung stellen, um gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen“, erklärte Studienautor Christof Schiller. Dank hoher Beschäftigung, gut ausgebauter Kurzarbeiterregeln, solider Staatsfinanzen und eines starken Gesundheitssystems startete Deutschland laut Studie unter deutlich günstigeren Vorzeichen in die Pandemie als viele andere Staaten. Im weiteren Verlauf habe es dann allerdings an einer koordinierten Vorgehensweise gemangelt.

Der Studie zufolge ist vor allem das Schulsystem in Deutschland krisenanfällig. Hier belegt die Bundesrepublik nur Rang 15 unter 29 Ländern. „Im Bildungsbereich muss es jetzt darum gehen, den Schaden zu begrenzen, den die Schulschließungen für die Chancen insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Familien angerichtet haben“, erklärte Thorsten Hellmann, Wirtschaftsexperte der Bertelsmann Stiftung. Die schleppende digitale Transformation im öffentlichem Sektor habe die Bewältigung der Krise spürbar erschwert.

4:00 Uhr – LKA: Immer mehr gefälschte Impfpässe in Rheinland-Pfalz

Die Zahl der in Rheinland-Pfalz aus dem Verkehr gezogenen gefälschten Impfpässe ist in den vergangenen Monaten gestiegen. Anfangs habe es sich nur um Einzelfälle gehandelt, doch seit Ende September gebe es eine merkliche Zunahme auf mittlerweile insgesamt 483 Fälle, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Mainz mit. Viele der Pässe seien in Apotheken vorgelegt worden, um einen digitalen Impfnachweis zu erlangen.

Ob die Ende November verschärften Corona-Regeln zu einem weiteren Anstieg geführt hätten, könne noch nicht abgeschätzt werden. Das LKA rät, keine Bilder seines Impfausweises mit Chargennummer der Impfstoffe in den Sozialen Medien zu veröffentlichen. Betrüger würden diese Daten für ihre Fälschungen nutzen.

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Wer einen Impfausweis fälscht, einen gefälschten vertreibt oder nutzt, muss nach dem neuen Infektionsschutzgesetz der Ampel-Parteien mit einer Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe rechnen. Im schlimmsten Fall drohen den Tätern fünf Jahre Gefängnis. Der Bundesrat hatte mitten in der vierten Corona-Welle im November grünes Licht für das Corona-Regelwerk der Ampel-Koalition gegeben. Wer zuvor etwa bei Apotheken einen falschen Impfpass vorlegte, blieb straffrei.

2.37 Uhr – 70 Prozent wollen ihre Kontakte zu Weihnachten einschränken

Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen will eine Mehrheit der Bevölkerung familiäre Kontakte und Besuche einschränken. 70 Prozent der Befragten sprachen sich für eine solche Einschränkung aus, wie der „Deutschlandtrend“ für das ARD-„Morgenmagazin“ ergab.

Jeder vierte Befragte (26 Prozent) will demnach nicht auf private Kontakte und Besuche verzichten. Vor einem Jahr, als für die Feiertage sehr strenge Corona-Maßnahmen galten, hatten 83 Prozent angekündigt, ihre privaten Kontakte zu Weihnachten zu beschränken.

Von den Befragten, die ihre Kontakte in diesem Jahr zu Weihnachten begrenzen wollen, kündigten 12 Prozent sehr starke Einschränkungen an, 27 Prozent starke und 31 Prozent weniger starke. Für die repräsentative Erhebung hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap 1266 wahlberechtigte Personen telefonisch und online befragt. Die Umfrage wurde von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche durchgeführt.

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2:30 Uhr – Australien bietet Impfung für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren ab Januar an

Australien wird ab dem 10. Januar Coronavirus-Impfungen für Kinder im Alter von fünf bis 11 Jahren anbieten. „Dies ist eine willkommene Nachricht für Millionen von Familien im ganzen Land, die ihre Kinder impfen lassen wollen“, sagt Ministerpräsident Scott Morrison.

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Nach Prüfung der klinischen Daten aus Kanada empfahl die dortige Beratungsgruppe für Impfungen einen achtwöchigen Abstand zwischen den beiden Dosen, der im Falle eines Ausbruchs auf drei Wochen verkürzt werden kann. In der Anfangsphase werden die Impfstoffe von Pfizer und BioNTech verabreicht. Die Behörden prüfen allerdings auch gerade die Eignung des Vakzins von Moderna.

1:43 Uhr – RKI rät zu mehr Kontaktbeschränkungen

Trotz eines leichten Rückgangs der wöchentlich gemeldeten Corona-Neuinfektionen rät das Robert-Koch-Institut (RKI) zu stärkeren Anstrengungen im Kampf gegen die Pandemie. Die hohe Infektionsgefahr bleibe angesichts der großen Fallzahl weiter bestehen, schreibt das RKI in seinem Wochenbericht vom Donnerstag. In der ersten Dezemberwoche (29. November bis 5. Dezember) sei die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner um vier Prozent niedriger gewesen als in der Woche zuvor.

„Der leichte Rückgang der 7-Tage-Inzidenz könnte ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein“, schreibt das RKI. Auch aus anderen Datensystemen kämen vergleichbare Signale. Der Anteil positiv getesteter PCR-Proben habe sich in der Woche nicht weiter erhöht. Das RKI schränkt die Aussagekraft der Daten jedoch nach wie vor ein: „Trotzdem können weiterhin regional überlastete Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und regional erschöpfte Laborkapazitäten zu einer Untererfassung von Fällen führen.“

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Die höchste 7-Tage-Inzidenz haben laut RKI weiterhin die 10- bis 14-Jährigen mit 1020 gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, gefolgt von den 5 bis 9-Jährigen mit 951. Schüler werden jedoch auch besonders häufig getestet. Die berechnete Zahl der Klinikaufnahmen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen sei insbesondere bei den Menschen ab 60 Jahren in den vergangenen sechs Wochen stark gestiegen.

Die aktuelle Entwicklung sei weiter „sehr besorgniserregend“, heißt es in dem RKI-Bericht. „Nur durch eine Intensivierung der kontaktbeschränkenden Maßnahmen und rasche Erhöhung der Impfraten kann die Situation verbessert werden.“ Das RKI rät – auch Geimpften und Genesenen – dringend dazu, größere Veranstaltungen und enge Kontaktsituationen, wie etwa Tanzveranstaltungen oder Weihnachtsfeiern, möglichst abzusagen oder zu meiden. „Eine maximale Reduktion der Übertragungsraten ist auch notwendig, um die zu erwartende Ausbreitung der Omikron Variante zu verlangsamen.“ Grundsätzlich sollten laut RKI alle Menschen nicht notwendige Kontakte reduzieren und Reisen vermeiden. „Insbesondere vor Kontakt zu besonders gefährdeten Personen sollte ein vollständiger Impfschutz vorliegen und ein Test gemacht werden.“

1:05 Uhr – Justizminister Buschmann demonstriert Entschlossenheit gegen „Querdenker“

Der neue Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat zu einer konsequenten Strafverfolgung von Hetze durch sogenannte Querdenker aufgerufen. „Morddrohungen, Beschimpfungen oder Beleidigungen, wie sie zuletzt wieder verstärkt aus der Szene der sogenannten Querdenker geäußert wurden, sind inakzeptabel und verletzen immer wieder rechtliche Grenzen“, sagte Buschmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Unser Rechtsstaat muss entschlossen gegen die Täter vorgehen. Und das kann er auch: mit den Mitteln des Strafrechts.“

0:30 Uhr – Deutsche infizieren sich in Südafrika mit Omikron trotz Booster

Sieben Deutsche haben sich nach einer Untersuchung in Südafrika trotz Booster-Impfung mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. „Durchbruchsinfektionen gibt es sehr viele. Was wir nicht wussten ist, dass auch eine Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer das nicht verhindert“, sagte Wolfgang Preiser, Mitglied des Forschungskonsortiums, das die Variante entdeckt hat, dem „Tagesspiegel“.

Preiser mahnte zugleich: „Das darf man natürlich nicht falsch verstehen, dass die Impfung nicht helfe. Im Gegenteil: Das zeigt nur, dass auch die bestmögliche Impfung offensichtlich nicht ausreicht, um eine Infektion zu verhindern – was wir ja schon geahnt haben.“ Die Studie von Preiser und Kollegen vom Donnerstag ist noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.

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Keiner der sieben Deutschen im Alter von 25 bis 39 Jahren hatte mit einem schweren Verlauf der Infektion zu kämpfen. „Man kann jetzt natürlich sagen: Das sind doch ohnehin junge Leute. Aber man kann schon davon ausgehen, dass zumindest ein schwerer Verlauf verhindert wird“, sagte Preiser von der Stellenbosch University in der Nähe von Kapstadt. Das Forscherteam zieht das Fazit: Obwohl die Ergebnisse die Notwendigkeit einer Impfstoff-Anpassung unterstreichen, ist der Schutz vor schwerer Erkrankung nach einer Booster-Impfung wahrscheinlich weiterhin intakt.

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