Der Wechsel von Harry Kane zum FC Bayern München bahnt sich bereits seit Wochen an – von einer Einigung sind die beiden Parteien noch immer weit entfernt. ran klärt über den Stand der Dinge im Kane-Poker auf – und warum er sämtliche Transferplanungen des Rekordmeisters beeinflusst.
Von Kai Esser
Es ist die Transfer-Saga des Sommers 2023.
Harry Kane – so viel ist bekannt – will zum FC Bayern München wechseln. Und der FC Bayern München ist auch bereit, viel Geld für den Kapitän der englischen Nationalmannschaft zu bezahlen.
Allerdings will Tottenham – auch das ist bekannt – den Angreifer keinesfalls verramschen.
Spurs-CEO Daniel Levy ist bisher nicht von seinen, für die Bayern (noch) zu hohen, Forderungen abgerückt. Erst am vergangenen Montag ist eine Bayern-Delegation nach London zu Verhandlungen geflogen.
Das Neueste zum FC Bayern
Doch wo steht der Transfer? Wie wahrscheinlich ist ein Wechsel von Kane in die Bundesliga? Und was passiert, wenn er nicht kommt? ran beantwortet die wichtigsten Fragen.
Harry Kane zum FC Bayern? Das Angebot
Der FC Bayern hat bei den Tottenham Hotspur bereits mehrere Angebote hinterlegt. Das jüngste soll laut der englischen “Daily Mail” bei rund 85 Millionen Pfund liegen – also rund 100 Millionen Euro.
Für die Bayern sind die 100 Millionen laut Berichten eine Art “Schmerzgrenze”. Ob der Technische Direktor Marco Neppe sowie CEO Hans-Christian Dreesen, die am Montag nach London gereist waren, bereits eine Absage mitgebracht haben, ist nicht überliefert.
Die leistungsbezogenen Boni, die bei jedem Transfer heutzutage ausgehandelt werden, sind laut “Sky” in dieser Summe schon enthalten.
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Harry Kane zum FC Bayern? Die Forderung
Daniel Levy gilt als einer der härtesten Verhandlungspartner in Europa. Wenn die Spurs einen Star abgeben, dann stets zähneknirschend und nach langem Gehangel.
Vor allem der Wechsel von Gareth Bale 2013 zu Real Madrid stellte das eindrucksvoll unter Beweis. Nicht, dass der Waliser es nicht wert gewesen wäre, aber mit den am Ende 101 Millionen Euro Ablöse holten die Spurs das Maximum aus dem Konto der Madrilenen.
Dementsprechend gibt Levy auch bei den Bayern nicht klein bei. “Wir werden ihn irgendwann schon brechen”, sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Trainingslager der Bayern über den Engländer.
Im Moment soll die Seite der Spurs “sich ein Angebot unter 100 Millionen Pfund gar nicht erst anhören”, wie der “Evening Standard” berichtet. Das entspräche 117 Millionen Euro – ohne Bonuszahlungen.
Dementsprechend sind beide Seiten noch mindestens rund 20 Millionen Euro auseinander.
Harry Kane zum FC Bayern? Der Knackpunkt
Obwohl die Transferperiode noch bis zum 31. August geht, soll es offenbar einen Knackpunkt bei den Verhandlungen geben: Die Zeit.
Wie der “Evening Standard” weiter berichtet, soll Harry Kane auch kein Problem damit haben, zumindest in der kommenden Saison noch bei seinem Ausbildungsklub zu bleiben.
Die Deadline des Angreifers ist demnach der 1. Spieltag der Premier League am 13. August. Kommt es bis dahin zu keiner Einigung, dann will der Kapitän angeblich in London bleiben.
Und dann soll er, wie es der Bericht suggeriert, es sogar in Betracht ziehen, einen neuen Vertrag zu unterschreiben.
Das dürfte vor allem Levy entgegenkommen, der ein Meister im kosmetischen Herauszögern von Deals ist. Die Engländer nennen das “Stalling”. Der wiederum soll laut des Berichts kein Interesse an einer etwaigen Deadline zu haben.
Vielleicht, weil er mehr weiß, als die berichtenden Medien. Es könnte sich schließlich auch um eine Finte Kanes handeln, um endlich zu einem Ergebnis zu kommen.
Harry Kane zum FC Bayern? Die Finanzen
Dass der FC Bayern München so einen Transfer stemmen kann, ist kein Geheimnis. Das wissen die Verhandler aus Tottenham wahrscheinlich genau so gut wie die des deutschen Rekordmeisters.
Allerdings: Das Paket Harry Kane endet nicht mit der Ablösesumme. Der Kapitän der “Three Lions” dürfte auf Anhieb einer der Bestverdiener werden, wenn er sich nicht gar sofort an die Spitze des internen Gehaltsrankings setzt.
Bei einem Vierjahresvertrag dürfte Kane zweifelsohne bis zu 100 Millionen Euro verdienen. Derzeit liegt sein geschätztes Gehalt bei zwölf Millionen Euro.
Dabei helfen sollen die bereits feststehenden Abgänge der Bayern. Sadio Mane, Lucas Hernandez, Marcel Sabitzer und die Leihgebühr für Alexander Nübel bringen dem Rekordmeister um die 100 Millionen Euro ein.
Circa die Hälfte davon wurden in die Dienste von Minjae Kim reinvestiert, geben aber weiteren Spielraum für den teuersten Transfer der bayerischen Vereinsgeschichte. Denn das wird Kane, wenn der Transfer zustande kommt.
Harry Kane zum FC Bayern? Die Blockade
Dass Harry Kane das Transferziel Nummer eins der Bayern ist, liegt quasi auf der Hand. In der vergangenen Saison kostete die Münchner die Abwesenheit eines waschechten Mittelstürmers um ein Haar die Meisterschaft.
Das heißt allerdings auch: Bevor der Engländer nicht aus der Transfer-Pipeline ist, kann der FCB auch nichts nachschießen. Thomas Tuchel bestätigte das auf der Pressekonferenz vor dem Testspiel gegen den FC Liverpool am Mittwoch zumindest indirekt.
“Wir müssen nicht verzweifelt etwas machen. Wenn sich etwas ergibt, schön. Wenn nicht, dann nicht”, sagte er und bezog sich dabei auf die Positionen defensives Mittelfeld und Torhüter. Auch ein weiteren Flügelspieler könnte den Bayern in puncto Kaderbreite gut zu Gesicht stehen.
Ansonsten werden die Bayern nur noch auf Abgänge auf dem Transfermarkt reagieren – wie etwa die von Benjamin Pavard oder Yann Sommer. Ihre Transfersummen sollen aber wohl nur reinvestiert werden.
Harry Kane zum FC Bayern? Die Prognose
Ob Kane unter den gegebenen Umständen zum FC Bayern wechselt, ist derzeit offen. Ein Verbleib bei Tottenham bis Vertragsende scheint zumindest nach Ansicht englischer Experten ebenso möglich wie ein Wechsel zum deutschen Rekordmeister.
Wie sich die Transfer-Saga des Sommers entwickelt, hängt wohl vor allem davon ab, ob einer der Verhandlungspartner über seinen eigenen Schatten springt – sei es der FC Bayern, der Levys Forderungen erfüllt oder eben Levy, der den Bayern entgegen kommt.
Fakt ist nur: Das Buch Kane und FC Bayern wird noch um viele Kapitel reicher werden.
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