Finnland und Schweden wollen Anträge am Mittwoch einreichen

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Von: Lukas Zigo, Sonja Thomaser, Nadja Austel, Vincent Büssow, Christian Stör

Schweden und Finnland wollen in die Nato. Finnlands Parlament hat dem Beitrittsantrag zugestimmt. Russlands Außenminister äußert sich dazu: der News-Ticker.

+++ 17.00 Uhr: Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wollen Finnland und Schweden am Mittwoch (18. Mai) ihre Mitgliedsanträge gemeinsam bei der Nato einreichen. Das sagte die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finnlands Präsident Sauli Niinistö in Stockholm.

Zuvor hatte das finnische Parlament mit überwältigender Mehrheit für einen Nato-Beitrittsantrag gestimmt. In Schweden hatte Außenministerin Ann Linde die Bewerbung ihres Landes bereits am Dienstagmorgen unterzeichnet. Ihr Amtskollege Pekka Haavisto wollte das finnische Dokument am frühen Abend unterschreiben. 

Sauli Niinistö (l), Präsident von Finnland, und Magdalena Andersson, Ministerpräsidentin von Schweden. © Anders Wiklund/Tt/dpa

Schon vor Nato-Beitritt: Scholz sichert Finnland und Schweden Beistand zu 

+++ 16.00 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz will sich nach eigenen Worten für ein „sehr zügiges“ Nato-Beitrittsverfahren für Schweden und Finnland einsetzen. Die Bundesregierung werde die Ratifikation in Abstimmung mit den anderen Verfassungsorganen unverzüglich umsetzen und lade andere Staaten ein, das Gleiche zu tun, sagte er am Dienstag in Berlin. Er fügte hinzu, beide Länder reagierten mit der Entscheidung für einen Nato-Beitritt auf die russische Aggression gegen die Ukraine und die daraus resultierende dramatische Veränderung der Sicherheitslage in Europa.

Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz gibt eine Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. (Archivfoto) © Kay Nietfeld/dpa

Der Kanzler unterstrich: „Für Deutschland ist schon jetzt klar: Unsere Länder sind durch die Verpflichtung miteinander verbunden, einander im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen alle in unsere Macht stehende Hilfe und Unterstützung zum gegenseitigen Schutz zu leisten – und das steht auch im Vertrag über die Europäische Union.“

Nato-Beitritt: Joe Biden lädt Finnland und Schweden ein

+++ 15.15 Uhr: Angesichts eines möglichen Nato-Beitritts von Schweden und Finnland will US-Präsident Joe Biden will Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und den finnischen Präsidenten Sauli Niinistö am Donnerstag im Weißen Haus empfangen. Bei dem Treffen in der US-Hauptstadt Washington über die Nato-Bewerbungen Schwedens und Finnlands sprechen, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Dienstag (17. Mai 2022) mit. Weitere Themen seien europäische Sicherheit und die Stärkung der engen Partnerschaften sowie die Unterstützung der Ukraine.

Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands macht für Lawrow „keinen großen Unterschied“

+++ 15.00 Uhr: Für Russlands Außenminister Sergej Lawrow würden Nato-Beitritte von Finnland und Schweden offenbar keinen großen Unterschied ausmachen. Die beiden Länder hätten, ähnlich wie anderen neutrale Staaten, seit Jahren an Nato-Manövern teilgenommen, so Lawrow am Dienstag. „Die Nato kalkuliert ihr Territorium bei der Planung militärischer Vorstöße nach Osten mit ein. In diesem Sinne gibt es also wahrscheinlich keinen großen Unterschied. Mal sehen, wie ihr Territorium in der Praxis im Nordatlantikbündnis genutzt wird.“

+++ 14.45 Uhr: Das finnische Parlament hat einem Antrag auf eine Nato-Mitgliedschaft des Landes zugestimmt. 188 Abgeordnete sprachen sich in Helsinki für den Beitritt zum Militärbündnis aus, nur acht votierten dagegen. Am Dienstag (17. Mai) beendeten die Abgeordneten eine zweitägige Debatte. Finnland reagiert mit dem Antrag auf die veränderte Sicherheitslage durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Nato-Beitritt: Finnlands Präsident zu Staatsbesuch in Schweden

+++ 11.50 Uhr: Finnlands Präsident Sauli Niinistö ist auf Einladung des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Stockholm eingetroffen. Vor dem Hintergrund der Entscheidungen beider Länder für einen Antrag auf eine Nato-Mitgliedschaft soll es bei dem Treffen unter anderem um die gemeinsame Verteidigungspolitik gehen. Der finnische Staatschef will mit führenden Vertretern der Königsfamilie und der Regierung sprechen.  

Nato-Beitritt von Finnland und Schweden: Auch die Schweiz nähert sich an

Update vom Dienstag, 17. Mai, 09.15 Uhr: Der mögliche Nato-Beitritt von Finnland und Schweden hat allem Anschein nach Auswirkungen bis in die Schweiz. Das für seine internationale Neutralität berühmte Land nähert sich offenbar im Angesicht des Ukraine-Kriegs ebenfalls dem Verteidigungsbündnis an. Das Verteidigungsministerium in Bern plant laut der Leiterin der Sicherheitspolitik, Paelvi Pulli, gemeinsame Übungen mit der Nato. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Nato-Beitritt von Finnland und Schweden: Auch Großbritannien ist dafür

+++ 22.00 Uhr: Großbritannien hat sich für einen möglichst schnellen Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens ausgesprochen. Die beiden Länder sollten „so bald wie möglich“ Mitglieder des westlichen Verteidigungsbündnisses werden, erklärte Außenministerin Liz Truss am Montag.

„Das Vereinigte Königreich unterstützt nachdrücklich die Anträge Finnlands und Schwedens auf Mitgliedschaft in der Nato“, erklärte Truss dazu. Dieser Schritt werde „die kollektive Sicherheit Europas stärken“. Während des Beitrittsprozesses werde London „jede Unterstützung anbieten“.

Die Nato: Alle bisherigen Mitgliedstaaten

  • Albanien
  • Belgien
  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Estland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Island
  • Italien
  • Kanada
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Montenegro
  • Niederlande
  • Nordmazedonien
  • Norwegen
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänoen
  • Slowakei
  • Spanien
  • Tschechien
  • Türkei
  • Ungarn
  • USA
  • Großbritannien

Nato-Beitritt: Frankreich wird Finnland und Schweden gegen jeden Angriff verteidigen

+++ 21.15 Uhr: Frankreich wird Finnland und Schweden im Erstfall gegen jede Bedrohung oder jeden Angriff verteidigen. Dies hatte das französische Präsidialamt bekannt gegeben. Damit erklärt sich Frankreich dazu bereit, Finnland und Schweden, die sich kürzlich für einen Nato-Beitritt entschieden haben, politisch sowie durch „verstärkte militärische Interaktionen“ zu unterstützen und das Land gegen jegliche Bedrohung oder Aggression zu schützen.

Finnland und Schweden: Erdogan gegen Nato-Einritt – „Brutstätte für Terrororganisationen“

+++ 20.30 Uhr: Nachdem sich innerhalb der Nato breite Zustimmung zum Beitritt Finnlands und Schwedens eingestellt hat, will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht mitziehen. Er erhebt weiter Einwände gegen einen Nato-Beitritt der beiden Länder. Die Türkei werde zu einem Nato-Beitritt der beiden Länder „nicht Ja sagen“, bekräftigte Erdogan am Montagabend (16. Mai 2022). Keines der beiden Länder habe eine „klare Haltung gegenüber Terrororganisationen“, sagte der türkische Präsident, der Schweden sogar als „Brutstätte für Terrororganisationen“ bezeichnete.

Schweden will den Nato-Beitritt – Putin kündigt Reaktion „abhängig von der Gefahr“ an

+++ 18.40 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat angesichts des Strebens von Finnland und Schweden in die Nato vor einer Zunahme der internationalen Spannungen gewarnt. „Das verschärft die ohnehin nicht einfache internationale Lage auf dem Gebiet der Sicherheit“, sagte Putin am Montag bei einem Treffen mit Staats- und Regierungschefs früherer Sowjetrepubliken in Moskau.

Schweden will den Nato-Beitritt: „Wir verlassen eine Ära“

+++ 16.53 Uhr: Schweden bricht unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mit seiner langen Tradition der Bündnisfreiheit und will gemeinsam mit Finnland die Nato-Mitgliedschaft beantragen. „Wir verlassen eine Ära und treten in eine neue ein“, sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Montag in Stockholm.

Nato-Beitritt: Russland kann weder Schweden noch Finnland drohen

+++ 15.45 Uhr: Jahre der Neutralität haben für Finnland nun ein Ende. Angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine hat sich das Nachbarland Russlands dazu entschlossen, der Nato beizutreten. Trotz Drohungen einer schnellen Reaktion seitens Russlands muss Finnland eine solche wohl nicht zu fürchten. Das russische Militär ist in schwere Kämpfe in der Ukraine verwickelt und seine Reihen sind durch hohe Verluste an Soldaten und Ausrüstung dezimiert. Seine an der finnischen Grenze stationierten Truppen hat Russland bereits abgezogen, um sie in die Ukraine zu schicken. Somit sind die Drohmittel Russlands aktuell anderweitig gebunden.

Nato-Beitritt: Schweden entscheidet sich für Antrag auf Mitgliedschaft

+++ 15.13 Uhr: Schweden will ganz offiziell Nato-Mitglied werden. Das Königreich werde den Antrag zur Aufnahme in das Verteidigungsbündnis stellen. Das sagt die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Montag in Stockholm. Zuvor hatten fast alle Parteien im Parlament ihre Unterstützung für einen Beitrittsantrag zum Ausdruck gebracht.

Nato-Beitritt: Parlamente in Finnland und Schweden beginnen mit Beratungen

+++ 12.15 Uhr: Die Parlamente in Finnland und Schweden haben mit ihren Beratungen über den geplanten Nato-Beitritt der beiden Länder begonnen. „Unser Sicherheitsumfeld hat sich grundlegend verändert“, sagte die finnische Regierungschefin Sanna Marin am Montagmorgen vor den Abgeordneten in Helsinki. „Das einzige Land, das die europäische Sicherheit bedroht und jetzt offen einen Angriffskrieg führt, ist Russland.“

Nato-Beitritt von Finnland und Schweden: Russische Staatsmedien drohen

+++ 11.30 Uhr: Der Nato-Beitritt von Finnland und Schweden scheint nur noch Formsache zu sein. In Russland lösen die Pläne der Nachbarstaaten derweil wütende Reaktionen. Russische Staatsmedien drohten gar damit, dass man nun weitere Atomwaffen nach Kaliningrad verlagern könne und werde. Kaliningrad liegt in der russischen Enklave im Baltikum, zwischen den Nato-Mitgliedsstaaten Polen und Litauen.

Nato-Beitritt ein „schwerer Fehler“: Russland droht Schweden und Finnland mit Vergeltung

+++ 10.00 Uhr: Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow hat einen möglichen Nato-Beitritt von Schweden und Finnland als „weiteren schweren Fehler mit weitreichenden Folgen“ bezeichnet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Schweden und Finnland sollten sich keine Illusionen darüber machen, dass Russland ihre Entscheidung so einfach hinnehmen würde, betonte Rjabkow.

Nato-Beitritt: Schwedische Ministerpräsidentin wirbt für „breite Unterstützung“

Update vom Montag, 16. Mai, 09.00 Uhr: Nach jahrzehntelanger Neutralität stimmt das schwedische Parlament am Montag (16. Mai) über den Nato-Beitritt ab. Die regierende sozialdemokratische Partei sprach sich bereits am Sonntag dafür aus und ebnete den Weg zum Beitritt zum Militärbündnis. Im Parlament wird deshalb eine große Mehrheit erwartet. Weite Teile der schwedischen Opposition haben bereits ihre Zustimmung zum Nato-Beitritt signalisiert. „Morgen werde ich sicherstellen, dass es eine breite Unterstützung im Parlament für einen Antrag Schwedens geben wird und danach werden wir in der Lage sein, eine Regierungsentscheidung zu treffen“, sagte Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson auf einer Pressekonferenz am Sonntagabend.

„Historische“ Entscheidung: Schwedens Regierungspartei stimmt für Nato-Beitrittsgesuch

+++ 18.00 Uhr: Mit der Unterstützung einer Mitgliedschaft in der Nato ist die Regierung von Schweden am Sonntag (15. Mai) von ihrem langjährigen Standpunkt abgerückt. Wie im Nachbarland Finnland ist der Angriff Russlands auf die Ukraine der Grund für das Umdenken. Die Außenministerin von Schweden, Ann Linde, bezeichnete die Entscheidung auf Twitter als „historisch“. Dennoch setzt die Regierung Bedingungen für ihren Beitritt. So wollen die Sozialdemokraten weder Atomwaffen in Schweden stationieren, noch dauerhafte Nato-Stützpunkte auf ihrem Territorium akzeptieren.

+++ 17.30 Uhr: Schwedens sozialdemokratische Regierungspartei hat für ein Nato-Beitrittsgesuch gestimmt. Damit ebnen sie den Weg für einen möglichen Beitritt zum Militärbündnis. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP

Update vom Sonntag, 15. Mai, 15:15 Uhr: Aus der Türkei kommen Bedenken, durch welche die angestrebte Mitgliedschaft Finnlands in der Nato bedroht wird. Der Mitgliedsstaat kritisierte die politische Nähe des skandinavischen Landes zu der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der Kurdenmiliz YPG in Syrien. Bei einem Treffen der Nato-Außenminister in Berlin sagte der Vertreter der Türkei, Mevlüt Cavusoglu, deshalb am Wochenende, dass die türkische Bevölkerung zur Blockade des Beitritts aufrufe. Bereits am Freitag, dem 13. Mai, hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gesagt, skandinavische Länder seien geradezu „Gasthäuser für Terrororganisationen.“

Nato-Beitritt Finnlands soll Kontrolle über Ostsee stärken – Russland fürchtet Blockade

Update vom Freitag, 13. Mai, 13.57 Uhr: Der bevorstehende Beitritt Finnlands zur Nato wird die Kontrolle des Bündnisses über die Ostsee stärken – ein strategisches Gewässer in Nordeuropa, das an Russland grenzt – und die Abschreckung des Blocks gegenüber Moskau stärken, so Nato-Beamte und Militärkommandeure.

Finnlands Präsident Niinistö zu Nato-Beitritt

+++ 21.52 Uhr: Finnlands Präsident Niinistö äußerte sich nach Angaben der Nachrichtenagentur afp in Richtung Moskau zu der Kritik an ihrem geplanten Beitritt in die Nato: „Ihr habt das verursacht. Schaut in den Spiegel.“ Später habe er sich versöhnlicher gezeigt und für weitere grenzüberschreitende Zusammenarbeit in „praktischen Angelegenheiten“ geworben. Im benachbarten Schweden soll am Sonntag (15. Mai) die Entscheidung über einen möglichen Nato-Betritt verkündet werden. Auch dort hatte der Ukraine-Krieg wie in Finnland zu einem grundsätzlichen Wandel der öffentlichen Meinung zur bisherigen militärischen Neutralität geführt.

Russland: Nato-Beitritt Finnlands „eindeutig“ Bedrohung -„militärtechnische“ Reaktion

+++ 17.40 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sichert Finnland „die volle Unterstützung der Bundesregierung“ auf dem Weg zu einem Nato-Beitritt zu. In einem Telefonat mit dem finnischen Staatspräsidenten Sauli Niinistö habe Scholz die Erklärung des Landes für einen unverzüglichen Beitritt zu dem westlichen Verteidigungsbündnis begrüßt, teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, mit. Im Gespräch sei unter anderem um die Sicherheitslage in Europa infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine thematisiert worden.

Finnland will in die Nato: Russland kündigt Gegenmaßnahmen an

+++ 15.00 Uhr: Russland sieht eine mögliche Nato-Mitgliedschaft Finnlands als Bedrohung. „Eine abermalige Ausweitung der Nato macht unseren Kontinent nicht stabiler und sicherer“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Russland werde die Folgen eines Nato-Beitritts Finnlands mit Blick auf seine eigene Sicherheit analysieren, so Peskow. Kremlchef Wladimir Putin habe ohnehin bereits angewiesen, die Sicherheit der westlichen Flanke Russlands mit Blick auf die Nato-Aktivitäten zu stärken. „Die Nato bewegt sich in unsere Richtung“, sagte Peskow.

Nato stellt Finnland zügigen Beitritt in Aussicht

+++ 12.30 Uhr: Wie die politische Führung des Landes heute bekanntgab, will Finnland „unverzüglich“ einen Beitrittsantrag zur Nato stellen (s. Erstmeldung). Der Beitritt zur Nato könnte danach sehr schnell erfolgen. „Der Beitrittsprozess würde reibungslos und zügig ablaufen“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Finnland sei einer der engsten Partner der Nato, eine gereifte Demokratie, ein EU-Mitglied und ein maßgeblicher Faktor, wenn es um die euroatlantische Sicherheit gehe. „Sie würden in der Nato herzlich willkommen geheißen“, so Stoltenberg.

Im Eiltempo in die Nato: Finnland zieht es nach Brüssel

Erstmeldung vom Donnerstag, 12. Mai: Helsinki – Der Ukraine-Krieg hat viel verändert. So zum Beispiel auch die Debatte in Finnland und Schweden über einen Beitritt zur Nato. Dass die beiden nordeuropäischen Länder dem Militärbündnis beitreten werden, ist inzwischen ausgemachte Sache.

Heute hat Finnland den ersten Schritt gemacht. Präsident Sauli Niinistö und Ministerpräsidentin Sanna Marin haben sich für einen Nato-Beitritt ihres Landes ausgesprochen, das eine mehr als 1300 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland hat. In einer gemeinsamen Erklärung befürworteten die beiden am Donnerstag eine Mitgliedschaft in der westlichen Militärallianz. „Finnland muss unverzüglich die Nato-Mitgliedschaft beantragen“, heißt es in der Erklärung.

Es wird nun damit gerechnet, dass sich Finnland in den kommenden Tagen zu einem Beitrittsantrag entschließen wird. Den Entschluss zum Nato-Beitritt treffen der Präsident und die Regierung letztlich gemeinsam. Dänemark begrüßte bereits die Positionierung der politischen Führung Finnlands zu einem raschen Nato-Beitritt. „Dänemark wird Finnland natürlich herzlich willkommen heißen in der Nato“, schrieb die Regierungschefin Mette Frederiksen auf Twitter. Ein finnischer Beitritt werde die Nato und die gemeinsame Sicherheit stärken.

Finnland auf dem Weg in die Nato: Beitritt noch im Mai?

Niinistö und Marin waren zuletzt in zahlreiche Nato-Staaten gereist, um unter anderem über Sicherheitsgarantien in einer möglichen Übergangszeit zwischen Antragstellung und Aufnahme zu sprechen. Die USA, Deutschland und weitere Nato-Mitglieder haben ausdrücklich beteuert, Anträge aus den bisherigen Partnerstaaten Finnland und Schweden unterstützen zu wollen, sofern sich die beiden nordischen Staaten dazu entschließen.

Die Anträge der beiden Länder werden mit Sicherheit genehmigt. Offen ist noch der Zeitpunkt. Ein möglicher Termin ist der geplante Nato-Gipfel in Madrid Ende Juni. Es könnte aber auch schon vorher so weit sein. „Wir werden nicht auf den Madrider Gipfel warten, wenn es früher möglich ist“, erklärte ein Vertreter der Nato. Während des einjährigen Ratifizierungsprozesses würden die Verbündeten eine verstärkte Truppenpräsenz in der Region bereitstellen, mehr Militärübungen und Seepatrouillen in der Ostsee abhalten und möglicherweise US-amerikanische und britische Streitkräfte nach Finnland und Schweden entsenden, hieß es weiter.

Finnland und Schweden sind bislang enge Partner der Nato. Ein Beitritt der beiden Staaten würde das Kräfteverhältnis in der Region massiv verändern. Russland hat deshalb „ernsthafte Konsequenzen“ für den Fall des Nato-Beitritts angekündigt. (cs/vbu/na mit AFP/dpa)

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