Volkswagen-Chef Diess klammert sich an die Macht – EURACTIV.de

Pläne, bis zu 30.000 Stellen bei Volkswagen im Zuge der Transformation des Geschäftsmodells zu streichen, haben CEO Herbert Diess mehreren Feinden ausgesetzt und seine Position in diesem Prozess möglicherweise geschwächt.

Eine Vorstandssitzung, die stolz eine 89-Milliarden-Euro-Investition in Fabriken und Technologie ankündigen sollte, um die chinesischen und US-amerikanischen Rivalen zu verdrängen, hatte zu internen Kämpfen bei Volkswagen geführt, die Diess’ Position zu erschüttern drohten. Er habe es jedoch geschafft, vorerst CEO zu bleiben, berichtete die FAZ.

Im Oktober hatte der Volkswagen-Chef dem Vorstand mitgeteilt, dass das Unternehmen 30.000 Stellen abbauen müsse, wenn es den Übergang zur Produktion von Elektroautos verzögere, was zu wütenden Reaktionen der Arbeitnehmervertreter des Unternehmens führte.

In Deutschland müssen große Unternehmen Arbeitnehmervertretern, sogenannten Betriebsräten, einen Anteil an den Sitzen im Unternehmensvorstand geben. Der von Diess vorgeschlagene Abbau von 30.000 Stellen sei ein “Schlag ins Gesicht der Beschäftigten”, sagte Volkswagen-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo.

Diess, dessen Vertrag bis 2025 läuft, ist nun zunehmend angreifbar. Der Chef der Marke VW, Ralf Brandstätter, ist in den Vorstand aufgestiegen und nun ein glaubwürdiger potenzieller Nachfolger für Diess.

Doch der Streit um Diess hat die Gefahren deutlich gemacht, denen große Unternehmen ausgesetzt sind, die zum Teil im Besitz des Staates sind.

Da das Bundesland Niedersachsen Großaktionär ist, führte die Aussicht auf massiven Stellenabbau dazu, dass das Land die Arbeitnehmervertreter in der Reihe unterstützte.

(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)


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