Versteckter Text auf Tafel gefunden, der vermutlich aus Amelia Earharts Flugzeug stammt | Wissenschaft | Nachrichten

Neue Beweise sind im Mysterium des Verschwindens der bahnbrechenden amerikanischen Fliegerin Amelia Earhart ans Licht gekommen, die 1937 bei dem Versuch, die Welt zu umrunden, verschwand. Forscher der Penn State University haben fortschrittliche Bildgebungstechniken verwendet, um eine Metallplatte erneut zu analysieren, die 1991 auf der Insel Nikumaroro gefunden wurde und von der angenommen wird, dass sie aus dem Flugzeug von Frau Earhart stammt. Ihre Scans enthüllten versteckten Text auf der verwitterten Aluminiumplatte, der helfen könnte, es zu identifizieren – und zu bestätigen, ob es von dem vermissten Flugzeug stammte oder nicht. Wenn sich letzteres als richtig erweist, könnte die Entdeckung der populären Theorie Gewicht verleihen, dass Frau Earhart es nach Nikumaroro geschafft hat, nachdem der Kontakt zu ihr verloren gegangen war, als sie sich Howland Island, einem der letzten Wegpunkte auf ihrer geplanten Route, näherte.

Frau Earhart – zusammen mit ihrem Navigator Fred Noonan – verschwand Mitte 1937 über dem zentralen Pazifik, als sie versuchte, als erste Frau die Welt zu umrunden.

Das Paar, das in einer Lockheed Model 10-E Electra flog, wurde zuletzt am 2. Juli auf einer der letzten Etappen seiner Reise von der Stadt Lae, Neuguinea, gesehen. Ihr Flugzeug kam jedoch nie wie erwartet an ihrem nächsten Stopp auf Howland Island an, das fast auf halbem Weg zwischen Hawaii und Australien liegt.

Laut den Funkprotokollen des Kutters Itasca der Küstenwache der Vereinigten Staaten, der zur Unterstützung des Fluges in Howland stationiert war, übermittelte Frau Earhart in einer ihrer letzten Übertragungen, dass ihrem Flugzeug das Benzin ausgeht und sie nur noch eine halbe Eine Stunde noch.

Trotz Rettungsbemühungen, die 17 Tage dauerten, satte 150.000 Quadratmeilen des Pazifiks bedeckten und die US-Küstenwache und Marine damals rekordverdächtige 4 Millionen Dollar kosteten, wurden nie schlüssige physische Beweise für die Electra 10-E oder ihre Besatzung gefunden .

Fast 18 Monate später, am 5. Januar 1939, wurden Frau Earhart und Herr Noonan für tot erklärt – und ihr Verschwinden wurde zu einem der nachhaltigsten Rätsel der Luftfahrt.

Die vorgeschlagenen Erklärungen reichten von prosaisch – dass sie einfach ins Meer stürzten und sanken, nachdem ihnen der Treibstoff ausgegangen war – bis hin zu ausgefallenen, wobei eine beliebte Verschwörungstheorie besagte, dass Frau Earhart den Flug überlebte, eine neue Identität annahm und nach New Jersey zog.

Ein Ort, der unmittelbar nach dem Verschwinden durchsucht wurde, war Gardener Island – jetzt bekannt als Nikumaroro –, das laut Aufzeichnungen seit 40 Jahren unbewohnt war. Etwa eine Woche nach dem Verschwinden des Paares flogen Flugzeuge des Schlachtschiffs Colorado der US-Marine im Rahmen der Rettungsbemühungen über die Insel.

Ein späterer Bericht des leitenden Fliegers der USS Colorado an den Chef des Bureau of Aeronautics lautete: „Hier [on Gardener] Anzeichen einer kürzlichen Besiedlung waren deutlich sichtbar, aber wiederholtes Kreisen und Zoomen konnte keine Antwortwelle von möglichen Bewohnern hervorrufen, und es wurde schließlich als selbstverständlich angesehen, dass keine dort waren.“

(Interessanterweise erwähnte die offizielle Zusammenfassung, die vom Kommandanten der USS Colorado, einem gewissen Kapitän Friedall, veröffentlicht wurde, nicht, dass die Insel anscheinend kürzlich besetzt worden war.)

„Am westlichen Ende der Insel lag ein Trampdampfer (von etwa 4.000 Tonnen) mit an zwei Stellen gebrochenem Rücken hoch und fast trocken am Korallenstrand. Die Lagune bei Gardner schien tief genug und sicherlich groß genug, dass ein Wasserflugzeug oder sogar ein Luftboot hätte landen oder starten können [sic] in jede Richtung mit wenig oder gar keinen Schwierigkeiten.

Der Bericht kam zu dem Schluss: „Es wird angenommen, dass Miss Earhart ihr Flugzeug in dieser Lagune hätte landen und an Land schwimmen oder wateten können, wenn es eine Chance gegeben hätte.“

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Nikumaroro war das Ziel einer Reihe von elf späteren Expeditionen, die von der International Group for Historic Aircraft Recovery (TIGHAR – ausgesprochen „Tiger“) durchgeführt wurden, um festzustellen, ob Frau Earhart tatsächlich auf der Insel gelandet war.

Die Gruppe hat die Entdeckung verschiedener Artefakte auf Nikumaroro gemeldet – darunter improvisierte Werkzeuge, einen Damenschuhabsatz der Größe 9 (Frau Earhart trug Berichten zufolge Größe 6), ein seltsam geformtes Stück durchsichtiges Plexiglas und eine verwitterte Aluminiumplatte, etwa 19 von 23 Zoll groß.

Laut TIGHAR-Chef und Flieger Richard Gillespie stimmt das Panel – das er 1991 fand – mit einem überein, das auf einem Foto des Flugzeugs zu sehen ist, das ein Fenster auf der rechten Seite der Electra 10-E bedeckt, als es Miami im Juni verließ 1, 1973.

Einige Experten stehen dieser Theorie skeptisch gegenüber. Im Jahr 2017 stellte eine Analyse des New England Air Museum jedoch fest, dass das einzigartige Muster der Nieten auf der Platte mit denen übereinstimmt, die auf der Oberseite des Flügels eines Douglas C-47 Skytrain zu sehen sind – einem militärischen Transportflugzeug, das nicht einflog bis Ende 1941 in Dienst gestellt, Jahre nachdem Frau Earhart verschwunden war.

Darüber hinaus soll eine C-47B während des Zweiten Weltkriegs an anderer Stelle in der Phoenix Island Group abgestürzt sein, wobei Dorfbewohner sagten, sie hätten Aluminium von diesem Wrack nach Nikumaroro transportiert.

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In einer neuen Studie haben Forscher der Penn State University die Aluminiumplatte jedoch mit Neutronenradiographie in beispielloser Detailgenauigkeit analysiert. Diese zerstörungsfreie Technik, bei der ein kollimierter Neutronenstrahl verwendet wird, um ein Bild des Objekts auf seinem Weg zu erstellen, kann sowohl verborgene Details als auch geringfügige Hinweise auf Verunreinigungen aufdecken.

Anders als bei Röntgenbildern, bei denen die Strahlung je nach Dichte des gescannten Objekts schwächer wird, entstehen Bilder bei der Neutronenradiographie, weil Neutronen einige Teilchen durchdringen, andere jedoch nicht. Dadurch entsteht ein Kontrast, mit dem sich ein Bild des Objekts aufbauen lässt, das Details sichtbar macht, die auf einer Röntgenaufnahme nicht zu sehen wären.

Die Studie wurde von Daniel Beck, Manager des Ingenieurprogramms der Penn State, geleitet, der sich für das Panel interessierte, nachdem er in der Dokumentation „Expedition Amelia“ von National Geographic aus dem Jahr 2019 davon erfahren hatte, in der der erfolglose Versuch des Tiefseeforschers Professor Robert Ballard, die Electra zu lokalisieren, behandelt wurde 10-E in den Gewässern um Nikumaroro.

(Prof. Ballard ist berühmt für die Aufdeckung der Wracks der RMS Titanic, des deutschen Schlachtschiffs Bismarck und der USS Yorktown.)

Herr Beck war sich sicher, dass die Analyse mit Neutronen aus dem Breazeale-Reaktor der Penn State feststellen könnte, ob das Gremium irgendwelche verborgenen Geheimnisse zu enthüllen hatte.

Er sagte: „Wir hielten es für eine gute Passform – wir waren ziemlich zuversichtlich, dass wir die Überreste von abgenutzten Markierungen oder Farbpartikeln sehen würden. Die ersten Bilder waren wirklich aufregend, aber wir wussten, dass wir es besser machen mussten, um zu bestätigen, was wir zu sehen glaubten.

„Wir waren bereits dabei, die Neutronen-Imaging-Anlage aufzurüsten, also lieferte das Panel die perfekte Probe, um unsere Neutronen-Radiographie-Fähigkeiten zu optimieren.“

Nach dem Upgrade fotografierten Herr Beck und seine Kollegen das Panel erneut – und machten eine neue Entdeckung. Nuklearingenieur Professor Kenan Ünlü erklärte: „Wir haben etwas gefunden, das wie gestanzte oder gemalte Markierungen aussieht, die vom Originalhersteller stammen könnten.

„D24 und 335 oder vielleicht 385. Wir wissen nicht, was sie bedeuten, aber sie sind die ersten neuen Informationen aus diesem Gremium, die seit über 30 Jahren von verschiedenen Experten mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Techniken untersucht wurden.“

Andere Schriften, die auf der Tafel enthüllt wurden, beinhalten die Buchstaben „XRO“ und die Zeichen „3“ und „D“. Bewaffnet mit diesen neuen Informationen arbeitet Herr Gillespie nun mit forensischen Analysten zusammen, um herauszufinden, was diese sechs Zeichen bedeuten könnten.

Wenn sie eine Art Produktionsnummer darstellen, könnten sie verwendet werden, um zu identifizieren, ob das Kennzeichen definitiv von Ms Earharts Flugzeug stammt – oder nicht.

Herr Gillespie sagte: „Meine Mission – die Mission von TIGHAR – ist es, mithilfe der Wissenschaft zur Lösung der Rätsel der Luftfahrt beizutragen. Ob diese Informationen mehr Beweise liefern oder widerlegen, dass das Panel zu Earharts Flugzeug gehörte, ich werde es gerne wissen.“