Verschiedene Seiten von Bill Walton und Wilt Chamberlain in der neuen Serie

Das ist im Großen und Ganzen die Idee, die beide Dokumentarfilme verfolgt. Das Rätsel an Waltons und Chamberlains Karrieren besteht darin, dass sie von Erfolgen geprägt waren – College- und Berufsmeisterschaften, statistische Dominanz (im Fall Chamberlains), Ruf für unübertroffene sportliche Fähigkeiten – und von Enttäuschung geprägt waren. Keiner von beiden gewann so oft oder so leicht, wie er es hätte tun sollen, im Fall von Walton aufgrund einer Verletzung und im Fall von Chamberlain aufgrund der Dominanz der rivalisierenden Boston Celtics und ihres Centers Bill Russell in den 1960er Jahren, der in der Sportmythologie als hart arbeitender Jedermann verankert ist zu Chamberlains sex- und statistikbesessenem Egoisten.

„Goliath“ unter der Regie von Rob Ford und Christopher Dillon ist ein handwerklicheres und konventionelleres Projekt als „Luckiest Guy“. Aber in drei Episoden zeigt er überzeugend, dass Chamberlain eine großzügige, sensible Seele ist, die durch seine Statur und seine außergewöhnlichen sportlichen Allroundfähigkeiten sowohl gesegnet als auch eingeschränkt war.

Es erfüllt seine Pflicht als Sportdokumentation und schildert Chamberlains Triumphe und häufigere Rückschläge auf dem Platz. Es interessiert sich jedoch mehr für die Wege, die er als schwarze Kulturfigur und selbstbestimmender Profisportler eingeschlagen hat, und bevorzugt in seinen Interviews Schriftsteller, Experten und Wissenschaftler gegenüber Basketballspielern. (Der Mangel an Bildern aus Chamberlains jüngeren Tagen in den 1940er und 1950er Jahren wird durch Schattenpuppenszenen ausgeglichen, die an die Arbeit von Kara Walker erinnern.)

Wenn man die Serie nebeneinander betrachtet, sind die Unterschiede zwischen den beiden Männern weniger interessant als das Gefühl der Gemeinsamkeit, das entsteht. Beide waren selbstbewusste Stotterer, die lernten, die intensivste Beobachtung zu ertragen und zu bewältigen. Chamberlain mag extravaganter gewesen sein, aber Walton ist sich in „Luckiest Guy“ seines Affekts genauso bewusst – in der Art und Weise, wie er seine Bescheidenheit zeigt, schwingt eine Protzigkeit und ein nicht geringes Maß an Ego mit. (James stellt auch Waltons lebenslange, allgemein widerlegte Behauptung in Frage, er sei nur 6 Fuß 11 Zoll groß.)

Der erfahrene Sportfan könnte eine weitere Gemeinsamkeit erkennen: So gut sie auch sind, weder „The Luckiest Guy in the World“ noch „Goliath“ sind so aufregend anzusehen wie „The Last Dance“. Das ist ein kleines Rätsel, denn sowohl Chamberlain als auch Walton sind wohl komplexere, interessantere und bewegendere Figuren als Michael Jordan. Aber Michael Jordan ist ein nahezu beispielloser Gewinner. Und obwohl das Gewinnen nicht das Einzige ist, ist es im Guten wie im Schlechten das Faszinierendste am Thema einer Sportdokumentation.

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